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Sonntag

5. Januar 1930

Jürgen

Unterhaltung und Wissen

Brand Hinter Gittern und Mauern

Geschichten und Typen aus einer Strafanstalt Der Stammgast.

Er ist der lebendige Beweis gegen die Abschreckungstheorie. Er fommt immer wieder; nicht nur im Winter, menn es draußen ummirtlich wird, nein, auch im Frühjahr mit den Zugvögeln; über­haupt, die Jahreszeit macht es nicht, es liegt ihn im Blute. Wenn ich ihn begrüße und frage:" Nun, wieder da?" Dann antwortet er gleichmütig: Ja, mas soll man machen," Und im Grunde hat er redit; er tann mittlich nichts dagegen machen; er fann mit dem Leben da draußen nicht fertig werden. In der Anstalt, nun, das ist etwas anderes. Da herrscht eine strenge geregelte Tagesordnung; man braucht sich nur einzuordnen, dann entfällt jede Gorge um Effen und Trinken, Kleider und Schuhe und Obdach und Arbeit.

Jetzt wurde er jogar aufgeräumt. Neulich", begann er weiter zu erzählen, mie ich so wach auf meiner Pritsche lag, hörte ich pföglich etwas tuaspern; es tam aus der Richtung, mo mein Brat lag. Aha, dadyte ich, eine Maus! Nun faute ich aus Brot einen tilchtigen Pfropfen zurecht und icßte mich, als ich das Maujeloch entdeckt hatte, als Wachtposten daneben. Als die Maus wieder am Brottnust knabberte, steckte ich den Pfropfen fest ins Loch, und das Mäuslein mar in meiner Zelle gefangen. Schade, daß ich's nicht sehen konnte. Ja, sehen Sie, dann haben mir, die Maus und ich, miteinander Kriegen gespielt."

So war der alte Brinkmann; eine seltsame Mischung aus Ord nung und Unordnung. Seine Mitgefangenen haben ihn nie für voll angesehen..

Der Zürmer".

Und das muß anerkannt werden: die Stammgäste sind in der Regel unsere besten Leute. Sie kennen den Betrieb in- und aus. mendig ; find anstellig, halten ihre Zellen in Ordnung und arbeiten willig. Wenn so ein junges. Grünhorn, das zum erstenmal hinter Gittern und Mauern fizt, gegen die vorgeschriebene Ordnung rebel­Jiert, so tritt man dem mit wohlerworbener Ueberlegenheit gegenüber.und gibt seiner Mißbilligung, ja, Verachtung unzmeideu, türmen" das Davonlaufen, den Ausbruch. tigen Ausdrud. Wenn die Beamten den Stammgast zu nehmen missen, macht er ihnen keinerlei Schwierigkeiten. und sie tönnen jeden Dienst von ihm haben; nur müffen sie sich sorgfältig davor hüten, ihn in seinen Rechten zu vertürzen. Dann macht er Krach" und dann fann die Geschichte ungemütlich werden.

Wer in unserer abgeschlossenen" Belt Beidheid weiß, wird die fonderbare Ueberschrift sofort verstehen und feinen Augenblid ver sucht sein, an den klassischen Chickens zu denken. Es wäre auch gänzlichy abmegig. Innerhalb unserer Mauern bezeichnet man mit

Sehr beliebt, und daher

Beilage des Borwärts

an, als er beabsichtigt hatte. So geschah es vor einigen Jahren, daß ein Zuchthäusler, der mit großem Raffinement someit gefommen mar, daß er sich am Geil herablassen mollte, aus der Höhe des britien Stockwerfès abstürzte und zwar so unglücklich, daß er mit Dem Kopf auf unten liegende 3ementplatten aufschlug. Es hat ihm nichts geschabet; nur die Nase war arg zerfchunden. Da sieht man's wieber", jagte grimmig der Bächter, der ihn gefunden hatte, daß die intemen Kerls ihren Schutzgeist baten. Ein ehrlicher Kerl hätte sicher das Genick gebrochen."

Zu spät.

Im Lazarett der Anstalt liegt ein junger Dienjch, nennen wir ihn Paul; er ist kaum 21 Jahre alt und hat doch schon soviel erlebi wie mancher Fünfzigjährige nicht. Paul hat fast alle europäischen Länder bereift, und in allen hat er Verbrechen begangen; meist Ein­bruchsdiebstähle; zweimal auch einen Raub. Segi verbüßt er wieder eine lange Stufe megen eines mit großer Rücksichtslosigkeit aus­geführten Straßenraubes. Wer das Leben diefes ,, vielfachen Ber breders" nur aus den Atten fennt, der müßte auf einen außer­ordentlich brutalen Menichen schließen und würde zu einem gänzlich) verfehlten Urteil tommen. Alle Beamten bestätigen es, und ich selbst habe es nie anders erfahren, daß Paul ein freundlicher junger Meusch von guten Manieren ist; er muß früher ein hübscher Sunge gewesen sein. Die schlanke Gestalt, das feine dunkie Saar , die klare weiße Stirn und vor allem die großen braunen Augen werden sicher Eindruck gemacht haben, besonders auf das weibliche Geschlecht. Jugend und Schönheit sind Paul zum Verhängnis geworden. Erst jetzt sehe ich die Zusammenhänge in diesent jungen Leben deutlicher. Das umfangreiche Aftenmaterial, die Erzählungen der Wutter und besonders Pauís eigene Berichte: haben mir cidíidy diefes dunkte Gebiet erhellt. Troydem bleibt vieles räffelhaft.

endlich

feine Erscheinung, mit den schönen dunklen Hoaren und Augen ihres Die Mutter ist eine Frau in den Fünfzigern, eine fast zierliche

Sohnes; sie hat offensichtlich eine gute Erziehung genossen; die Unterhaltung nnt ihr verrät es nach furzer Zeit; ihr Mann ist feit über zehn Jahren tot; fie spricht mit großer Zurilhaftung von ihm: er ist, wenn nicht alles täuscht, ein großer Genußmens gewesen: pernachlässigt.

Wenn die Mutter mit mir über ihren Sohn spricht, wird ihre Stimme ganz leife; sie tenni fast alle feine Straftaten, und, T

Das ist in der Tat eine Wissenschaft für sich und obendrein eine sehr interejjante. Denn es leuchtet ein, daß bei der Vor­bereitung und Ausführung eines Fluchtplanes aller Scharfsinn, alle Erfindungsgabe, alle Borjidht und eine aufs höchste gefantmelte Energie in Tätigkeit gejezt merben. Und da nuß man, gern oder So ein Stammgaft war auch der alte Brinkmann; eigentlich Erfindung immer neuer Möglichkeiten des Entwischens. Einige ungern, eingestehen, daß die Türmer" unerschöpflich sind in der war er noch gar nicht alt, jo Mitte vierzig etwa; aber das Leben machen es sehr einfach; sie laufen, menn sie mit Außenarbeit be­auf der Landstraße hatte ihn vor der Zeit alt gemacht; furz, er schäftigt find, davon, das gelingt nicht selten über Erwarten gut, hieh bei uns nur der alte Brinkmann". Seines Zeichens war er Tischler; h. er betrieb die Tischlerei nur in der Strafantail: wochenlang sehr mühsam und unter ständiger Gefahr entdeckt zu wenn das Gelände unübersichtlich ist. Andere bereilen ihre Flucht Draußen tat er eigentlich nichts, stromerte herum und machte gewerben, aber mit zäher Ausdauer, vor. Legentlich einen Einbruch, bis sie ihn wieder fazten. Vor Gericht viel geübt, ist das Durchfügen der Bellengitter. Zu diesem Zwed na Angabe der Alien hat er start getrunken und seine Familis gab er meistens alles zu. Ich habe nie gehört, daß er Taigenoffen läßt ntan sich durch einen harmlosen" Besuch eine kleine Sichtfäge hatte; er scheint stets auf eigene Faust losgegangen zu sein, Audzustecken, eima in einer Banane, oder einer Birne oder einer Blume. in der Strafanstalt war er ein Eingänger, der sich um seine Mit­Die lebermittelung tann auch taburch bewirft merben, daß man fich intensiv und mit großer Ausdauer tüßt und auf diesem innerhin Wunder, versucht nicht ein einziges Mai, sie zu entfchuldigen oder ungewöhnlichen Wege die Säge aus einem Mund in den anderen wandern läßt. Was tut nicht eine Braut" aus Liebe! Diese Sägen find winzig, aber aus bestem Material, meistens einer lhr­jeder, hergestellt. Edymierig und zeitraubend wird das Unternehmen oft dadurch, daß die Gitterstäbe aus einem Stahl bestehen, auf den weber Säge noch Feile anfassen. Aber der Türmer" ist auch dieser Schwierigkeit gemachfen; er bereitet sich aus dem Holz seiner Tisch schublade Holzkohle, fertigt aus seiner Müllschippe ein zmar primi tives aber zmedienliches Gebläse und macht den Gierstab, auf den er es abgesehen hot, marm. Nun faßt die Sage an. Aber es geht sehr langsam. Nur in der Nacht fann gearbeitet" merden. lleber Tag wird der Sägeschlitz sorgfältig mit Brotheig und Staub un­sichtbar gemacht. Es ist eine gefährliche und jame Sache, und man versteht die tiefe Enttäuschung des Türmers", menn der luchsäuige Ausseher den Plan doch entdeckt und Alarm schlägt.

gefangenen nicht fümmerte. Mit den Beamten lebte er in bejtem Einvernehmen, bis er eines Tages ganz unvermutet seinen Rap­tus triegte; ich lage feinen" Raptus; denn er bekam ihn fotficher alle vier aber sechs Monate. Das mar wohlbekannte Tradition, die den Frieden im allgemeinen wenig störte. Es hätte auch teinen Grund gehabt, ihm deswegen Borhaltungen zu machen.

Der alte Brintmann arbeitete also vier oder sechs Monate wie ein guter Tischler, sauber, fleißig und willig, zur Freude jeines Bertführers. Dann geschah das Schreckliche. Als der Ausseher ihm das Mittagessen brachte und den Napf schön gestrichen voll mit Rahl gefüllt hatte, nahm Brinkmann den gefüllten Napf und fchleuderte ihn mit Bucht seinem Bonitäter ins Gesicht. Das war eine schlimme Sache für den Aufseher und noch schlimmer für den lebeltäter; denn nun murde er gemeldet und erhielt 8 Tage Dunkel­arrest( damals gab es ihn noch) bei Wasser und Brot. Ruhig, als wenn das ganz selbstverständlich wäre, marschierte der alte Brint. mann ins Loch und riß seinen Knast ab.

Mis der Arrestant wieder ans Tageslicht nach oben tam, hätte ein Baie meinen können, der alte Sünder sei nun turiert. Aber, reie gesagt, das konnten nur Laien meinen. Der alte Brinkmann dachte anders. Am felben Tage, bevor noch das Mittagessen aus. geteilt war, marf er dem unter seinem Zellenfenster vorübergehen hen Militärposten den Esnapf mit wohlgezieltem Wurf gerade auf han elm. Und diesesmal war etwas ganz anderes in dem Napi ols Rohl.:

Das Ergebnis dieser Tat für Brinkmann: vierzehn Tage Dunkel arrest bei Wasser und Brot. Und wieder marschierte dieser Unver befferliche gleichmütig, fozusagen erhobenen Haupte's in das buntie 2odj

Es ist zwedlos, sich darüber zu entrüften; denn ich muß leider mahrheitsgemäß berichten, daß Brinkmann im Anjolus" eine dritte chloeuliche Tot beging, die ihm prompt vier Wochen Dunkelarrest eintrug. Auch den erledigte er mit der gewohnten Selbstverständ fichkeit ohne Murren

Und dann? Dann arbeitete er wieder, als wäre nichts geschehen, Tauber, fleißig und willig.

ナチ

"

Ein andermal hat der Türmer" Glüd. Das Gitter ist durch­jägt und auseinandergeboger; der Weg zur goldenen Freiheit ist offen. Mum wird aus dem guten Bettzeug ein Seil gedreht, funftgerecht am Gitter befestigt, und dann zwängt man den Körper durch das für diesen Zwed unglaublich enge Loch und läßt sich zwei, drei Stockwerke hinabgleiten. Bielleicht ahmet iman dann auf ind fagt: Gott sei Dant, das wäre geschafft!" Aber man steht erst im Sofe des Gefängnißfes; es gilt noch, die hohe Mauer zu überwinden. Da heißt es scharf aufpassen, daß der Wächter oder der rondierende Militärposten nicht aufmerksam werden. Nun wird das Seit in angemessener Höhe abgeschritten und an seinem Ende ein halenförmig gebogenes Etüd Gisen, der Anter", befestigt, den man sich aus einem Fuß der eisernen Betistelle vorher angefertigt hat. In rechten Augenblid wirft man den Anfer jolange über die Mauer, bis er oben festhalt und dann turnt man hinüber. Jetzt ist der Türmer frei" und fein weiterer Bjab verschwindet im Dunkel.

Go glatt, wie es hier erzählt ist, geht das Türmen" jedoch nicht immer Donsbatten. Es kommt auch vor, daß das tüdische Seil reißt und der daran baumeinde Ausreißer fonmmt schneller unten

Ich tannte den alten Brinkmann lange genug, um auf jeben Hanns H. Kamm: Besserungsversuch zu verzichten; aber ich fonnte es doch nicht

unterlaffen, ihn eines Tages daraufhin anzureden. Ich begann

etwa fo: Sören Sie mal, Brinfmann, fo, ein verrückter Kerl mie

Der Kohlengeist der Christnacht

Wieder kommen von nah und fern Nachrichten von weihnacht Sie ist mir noch nicht vorgekommen, Sie scheinen ja geradezu Spaßlichen Vergiftungen durch Leuchtgas oder durch Kohlenoxyd, das ja am Dunkelarreft zu haben." Hab' ich auch, hab ich auch," ant­wortete er durchaus freundlich. Das perstehe wer, Luft hat." Ho, Walten dieses Kohlengeiftes" wurde vor gui 200 Jahren zuerst ten gefährlichsten Bestandteil des Leuchtgases bildet. Das tödliche das ist gar nicht so schwer zu verstehen. Sehen Sie, folange ich hier erkannt, und zwar infolge einer wunderlichen Weihnachtstragödie oben arbeite, geht alles nach dem Glodenichlag. Pünktlich muß ich des Aberglaubens, die datum wohl wert ist, der Bergangenheit aufstehen, mich waschen, die Zelle reinigen, Sajjee trinfen; alles entrissen zu werden. nady dem Glodenschlag; danu geht es an die Arbeit, ohne Bause bis Mittag. Wieder geht's: Bun, bim! Dann muß ich effen, muß nb ich mag oder nicht. Eben hab id's heruntergemirgt: Bim, bim! Wieder an die Arbeit, und jo den ganzen Tag und die ganze Woche. Das halt der Deubel aus. Einige Monate geht das wohl; aber dann muß ich in den Sad hauen."

,, Ja, aber

Sie meinen den Duntelarrest? Der ist gar nicht so schlimm wie er aussieht. Sehn Sie, wenn ich da unten hinter den doppelten Türen size, dann stört mich fein Mensch; ich höre auch nicht das verhaßte Bin, bin"; ich brauche nicht zu arbeiten, und die Haupt­Jade: ich fann meine Mahlzeiten mit Ruhe einnehmen; Sie glauben gar nicht, wie fein ich das Brot faue."

Ich mußte untuxfürlich Lachen. Aber die Langeweile, Brint mami, bie fázedliche Langeweile!"

Hab ich gar nicht; wenn ich meine Mahlzeit mit Bedacht ge: geffen habe und vielleicht noch einen fleinen Berbennmgespaziergang gemacht habe, soweit has ba unten möglich ist, dann, das fönnen Sie mir glauben, bann bin ich mübe, dann auß ich folafen,"

Aber Sie tönnen doch nicht. Tag und Nacht schlafen? ag und Nacht gibt's ja da unten gar nicht. Und dann, wenn ich mirfli nicht schlafen fann, dann, hier lächelte er piffe, hope ich noch ein anderes Mittel, um mir die Zeit zur ngrtreiben. Hier in meiner Jade habe ich eine Nähnadel. mit nach unten genommen, die- marse ich dann in die dunkle galle. Und- bene fahe ich sie wieder: Wenn i fie miebergefunden habe, bin ich sicher müde"

gar zu beschönigen. Aus allen ihren Worten höre ich nur immer die eine Frage: Wie ist es zu erklären, daß mein Junge, den ich bei aller Liebe streng und gut erzogen habe, so schredliche Taten berübt?"

Was sollte ich mohl auf diese Frage antworten? Was missen mir denn von anderen? Wir fennen uns ja selber taum. Hätte ich nicht befürchtet, thr mehe zu tun, dann hätte ich vielleicht bie Bermutung ausgesprochen, daß da ein dunkles Erbteil vom Bater mitwirfe. Grdacht habe ich das, und ich bin heute davon überzeugt. höchstwahrscheinlich hatte die Mutter die gleiche Ueberzeugung. Ge­äußert hat sie sie freilich nicht.

Aber wir müssen zu Baul zurückkehren. Es ist hohe Zeit. Die Tuberkulose hat ihre Strallen in sein blühendes Fleisch gegraben. Jegt, wie er da in den meißen Kissen liegt, ist er nicht mehr schön. Das Haar ist feucht und strähnig; um die Nase treten, bisher meniger deutlich, erschreckend jinnliche Züge hervor, und der Mund, dieser vorher so schnellende Junglingsnund, zeigt einen starten Zug ins: Gemeinie. Es ist, als wollte die türkische Krankheit das Wesen ihres Opfers schamos enthüllen..

Der arme Junge hat nur noch menige Tage zu leben; er ist mertmirdig gefaßt; wie ein reifer Mensch. Wahrscheinlich hat the fein tolles Leben vor der Zeit gereift.

Alle seine Gedanken beschäftigen sich nur mit seiner Mutter." wenn er von ihr spricht, fann er die Tränen nicht zurückhalten, wie sehr er sich auch bemüht.

Wenn das innere veuer auf turze Zeit nachläßt, slackert die Liebe zum Leben auf. Wenn ich wieder gefund bin," sagte er mir vor seinem Tode ,,, dann soll mein ganzes übriges Leben nur meiner Muiter gehören," und meinend fuhr er fort:... Ach, welchen Kummer habe ich meiner armen Mutter gemacht!"

Aim folgenden Tage reichte er mit seine Schiefertafel; barauf hatte er in der Nacht ein Gedicht geschrieben: Das Gedicht trug die lleberschrift: 3 fpät."

Den Tag darauf starb er,

von dem wieder entstehenden Kohlenoryb betäubt. Eine Ronde fand sie wie tot hingeftredt. Als man zwei ins Leben zurüdrief, rebeten

fie mirres Jeug von gespenstischen Erscheinungen. Der dritte, blicb

tot und wurde, da es nun offenbar, daß auch ihn der erzürnte Sa­tanas umgebracht, auf dem Schindanger begraben. Die toten Schaz­gräber gar scharrte der Henter auf dem Galgenader ein.

Der Student und der Schneider wurden milderweise nur mit

Landesverweisung beftraft wegen des zauberijchen Unfugs, der sie damals leicht hätte auf den Scheiterhäufen bringen können. Dod Die Rechtsprechuig sollte nicht das leigte Wort bei dieser traurigen unterfuchte sorgfältig ihren Verlauf und fam in seinem Buch Teufelsbeschwörung haben. Dér Hallenser Professor Hoffmann Grünbliches Bedenken und Physikalische Anmerkungen vom töb lichen Dampff der Holz- Kohlen, zu dem richtigen Ergebnis, daß nur der Kohlendunst die Opfer des Aberglaubens getötet habe.

fördersamen Christnacht bei Jena in einem Rehhäuschen drei Schatz Anno 1715 versuchten in der für allerlei Heyerei angeblich gräber den Teufel zu beschwören, damit er ihnen bei hebung eines nahe vergrabenen Goldsages helfe. Alle Saubermittel waren zur Stelle. Sorgfältig wurden Türen und Fenster abgebichtet und dann in Töpfen Holzkohle entzündet. Bei ihrer düsteren Glut de­ Go gab der Jenaer Christnachtsjput die Beranlaffung, daß nun gann der Student Weber seine geheimnisvolle Beschwörung. Ohne allgemein die gefährliche Wirkung des Kohlengeistas" bekannt ein Wort zu sprechen, das ihren Erfolg gefährden fonnte, faßen murde. Nicht den Teufel, aber den Tod ruft er herbei. Würgender seine zwei einfältigen Zaubergesellen. Doch so standhaft fie schwie Mörder ist er, wenn er heimlich schlecht geheizten Defen entsteigt, gen, so regungslos fie verharrten, fein teuffischer Geist erschien. aber auch ersehnter Erlöser ist er vielen, wenn er willig den Gas­Wieder und wieder griff der Schüler Faustens au seinem Höllenleitungen entströmt. Und Befreier non allem Erdenweh und zwang", auf das vergängliche Glüd der rechten Stunde boffend. Soomerz ward er den Aermften und Elendesten auch in dieser Chrift Doch während die Kohlen trübe sowelten, übermannte auch ihn nocht. feftfame ibigfeit..

is am nächsten Tage ein Schneider, der pon der geplanten Beschwörung wußte, neugierig bas Rebhäuschen aufjudste, trat ihm der Student tabfüchtig brülleno entgegen, während neben ben erloschenen Kohlen seine Saubergesellen lagen, talt und fieif. Die jendische Obrigkeit ließ vernünftigerweise den Teufelsbeidinärer ins Spitol bringen, wo seine Tobjucht, die nur die Folge einer Kohlenognosergiftung war, baid non ihn wich. Die toten Opfer feines Hotuspotsaber les fie porerst an Ort und Stell: burch drei unehrliche" Sohlenträger bemadyen.

uninerfätsprofeffor Dr. C. non Economo hat Unterschungen über Die biologische Entwicklung zum Uebermenschen. Der Biener die Beränderung des anatomischen Baues des Gehirns angestellt. Er tam babei zu dem Schluß, daß das menschliche Gehirn eine beitliche Weiterentpicklung aufweist. Das Gehirn vervolltonamnet fich in anatomischer und funktioneller Hinsicht, und ein Vergleich zwischen dem Gehirn des heutigen Menschen und dem des vor­historischen zeer heutlich, wie Dale Beiterentmigung in der Su unit zum Uebermenschen führen. mars. Man muß annehmen, Dieja Bächter entzündeten nun ebenjolls, weil es nachts grimischen einer hochentmiddelten Tierraffe und einem Geschlecht dar jeffrit der heutige hodhentmidelte Mensch mir ein lebergangsstadium mig talt mar, die than harmlos dunfanden Holzkohlen, ohne den hellt, dem erst in Wahrheit der Thief homo sapiens"( der weise Berschluß der Fenster zu entfernen. Blaudernb murden auch fie Mensch") aufomanen wird,