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Liebling des Volks zu sein...
Das italienische   Kronprinzenpaar beim Besteigen der Brautkutfche. Ziotfron< expropriiert. Oer Gausekretär als Lohngeldräuber.- Führende Kommunisien vom �aubplan unterrichtet.
Und diese Gefühle haben mich m den ersten Jahrzehnten meiner Zu* gchBrigteil zur Partei beseelt. Dazu kam aber eine gewisse innere Sehobeoheit über den Geist der Bewegung. Auch in der langen Zeit, die ich der Reichstagsfraktion angehörte. fühlte ich mich oft gehoben durch das Niveau, die Ruhe und Sach- lichkeit ihrer Beratungen auch bei den gröbten Meinungsverschieden- heiten. Und von diesem Geist waren auch oll« anderen beseelt, vor allem Auer und Bebel. Wenn Bebel auch mit der ganzen ungeheuren Leidenschaftlichkeit seines Wesens meine abweichenden Ansichten bekämpft hat, wir sind doch immer wieder zu« sammengekommen und haben in voller Eintracht gewirkt, denn uns alle beseelte die tiefe Ueberzeugung von der Notwendig. keit der Einheit der soziakistischen Bewegung. Wenn wir heute auch Bestrebungen sehen, die vorgeben, den Sozia- lismus zu wollen, die aber nur von wütendem chatz gegen die So- »ialdsmokratie erfüllt sind und alles tun möchten, um ihr Schwierig- keilen zu bereiten, so wird das alles weder unsere Partei noch die Entwicklung im Sozialismus aufhallen, mögen jene auch noch so sehr zur Freud« der Kapitalisten arbeiten Unsere Partei hat Jahre der schwersten Derfolgungen durchgemacht, sie hat alles überwunden. Lesen Sie in Ianaz Auers Schrift..Nach zehn Jahren!' welchen Opfermut unsere Genossen damals ausgebracht haben! heuke sind wir eine mächtige Partei der Zahl und der Ge. schlosieubeik nach. Alle Schwierigkeiten können unseren Kampf nur stärken. Zn dieser Gewistheit begehe ich heute meinen SO. Ge. burkstag. Ich hätte nie geglaubt, daß ich ihn erleben würde, desto größer ist meine Freude an unseren Erfolgen, an unserem Kampf, an dem Fort- schritt der Entwicklung und unserer ganzen Bewegung. Bleiben wir Zusammen, wie wir sind. Ich hoffe, so lange ich noch zu leben habe. merde ich so kräftig bleiben, um gemeinsam mit euch zu kämpfen für unsere große Partei! In einer berzlichen Ovation gaben die Versammelten ihrer Be- wegung über die unzerbrechliche Begeisterung und den jugendlichen Kampfeswillen unseres alten Vorkämpfers Ausdruck. Glückwunsch an Vernsiein. Telegramm des Reichskanzlers. Der Nekchskanzler hat an Eduard Bernstein   sol- gcndes Glückwunschtelegramm gesandt: Zu Ihrem 80. Geburtstag sende ich Ihnen zugleich im Namen der Reichsregieruna meine herzlichsten Glückwünsche. Ihr politisches Leben ist an Arbeit und Erfolgen außergewöhnlich reich gewesen. Lliisqerüstet mit Kenntnissen aus den verschiedensten Gebieten der Wissenschaften und dabei immer wieder auf der Suche nach neuen Erkenntnissen haben Sie Ihr« Erfahrungen in der Praxis des politischen Lebens zum Wohle des deutschen   Volkes verwertet Ich gedenke heute ganz besonders Ihrer langjährigen Tätig­keit im Reichstag und der Verdienste, die Sie sich in der Zeit der Vvlksbeaustraflten als Berater des S ta a f s sekr etä rs im Reichsfchatzministerium erworben hoben. Ich wünsche Ihnen für den Abend Ihres Lebens weiter Gesundheit und Schaffenzfreude.' Glückwunsch der sozial'ffischen Kammerftaktion. Parts. 6. Januar.(Eigenbericht.) Die soztalisttscheKammerfxaktion hat an Eduard Bernstein   folgendes Telegramm gerichtet: Dem unermüdlichen Kämpfer für den internationalen Sozialist mos und den Frieden, dem Schriftsteller und Denker sendet die sozia- listisch« Fraktion der französischen   Kammer die herzlichsten Glück- wünsche zum 80. Geburtstag«.'
Gegen Mussolini   und das Königspaar. Neue Spihelbehauptvngeu der pariser poli»ei. Paris  . S. Januar.(Eigenbericht.) Das Pariser Abendblatt, die �Libertä'. das traditionelle Sprach- rohr der Pariser   Polizei, wartet am Montag mit einer neuen Sensation über die angeblich antifaschistische Ber- j ch w ö r u n g auf. Es soll sich gar nicht um einen, sondern gleich um zwei Ättentatspläne handeln. Der erste Plan sollte gegen die italienische   Pölkerbundsdelegation in Genf   und der zweite gegen das belgische Königspaar gerichtet sein. Mit der Durchführung des Attentats gegen hie italienische Völkerbunds- delegation sollen Tarchiani und Sardelli betraut gewesen sein, mit der Ermordung des belgischen Königspaares, die während der Durchreise durch die Schweiz   erfolgen sollte, die Organisation der belgischen Antifaschisten, die angeblich mit den Pariser Antisaschisten in stetiger Verbindung waren. Außerdein behauptet dieLiberte', die Kriminalpolizei habe bei einem Komplicen des verhafteten Anti- iaschisten einen Briefwechsel mit dem in Thikago lebenden italienischen Emigranten S p a d a gefunden, aus dem eindeutig Hervorgehe, daß Spada mit der Pariser Gruppe in Kontakt ge- standen und bei«iinem Chikagoer Anarchisten eine Höllen- Maschine bestellt habe, mit der man das Völkerbundzgebäud« in die Luft habe sprengen wollen. DieEnthüllungen" der reaktionärenLibertä'. die seit jeher mit dem Faschismus kokettiert hat. sind selbstverständ- lich mit großer Vorsicht aufzunehmen. Sozia�demokraiie für Kolonialfreiheii. Mossenverhastungen in Holiändisch-Indieu. Amsterdam  , S. Zanuar.(Elgeabertchl.) Nach offiziellen Milleilungeu der indischen Regierung in Latavia wurde« insgesamt 100 sühreade Persönlichkeiten der indonesischen   Nationalparlel in Schuhhesl genommen, darunter der gesamte chauplvorstand. Eine nähere Erklärung will die Re- gierung am ls. Januar anlaßlich der Eröffnung des Volkstages abgeben. Der Parieivorstand der sozialdemokratischen Ar- beiterpartei richtete wegen der eingeschränkten politischen Bewegimgsfrrtheit in Ind   ones ie n ein Schreiben an die nieder« ländisch« Regierung, worin darauf hingewiesen wird, daß das gegen. wärtige Vorgehen der iichiichen Behörden gegen die indonesische Nationalpartei dieser jede össontliche politische Aktion unmöglich mache. Indonesische Beamte bei Polizei, Heer und Flotte würden für den Fall der Mitgliedschaft in dieser Partei mit Entlassung bedroht. Dieses Austreten habe auch bei denjenigen indonesischen  Gruppen, die bisher noch.zu einer Zusammenarbeit mit der nieder- ländischen Regierung bereit waren, das größte Rißtrauen hervorgerufen. Die Sozialdemokratis fordere daher van her Regierung Auf- llarung. Die niederländische Sozialdemokratie spricht dem Per- antwortungsgesühl der Vertreter her indonesischen Polksbeauftragten chrt Anerkennung ma,..
Hannover  , 6. Januar.  (Eigenbericht.) Am 22. November wurden au» einem wagen der Drahtseil­bahn in Blankenburg   7 5 0 0 Mark Lohngelder der Braun- schweizer Harzkalkwerke gestohlen. Alle Ermittlungen der Krimwalpolizei blieben ersolglo», bl» jetzt bei der Kriminalpolizei in Hannover   die vertrauliche Mitteilung einging. daß der Bezirksleiler der SPD  . Haas Manowflt in Hannover  den Lohngeldraub ausgeführt habe. Manowski wurde beobachtet: er macht« verschiedene Ausgaben und Neuanschasfungen. die feinem Einkommen nicht entsprachen. Schließlich wurde er festgenommen und legt« bei seiner Vernehmung ein volles Geständnis ab. Er gab als Anstifter zu der Tat den Vorsitzenden der SPD.   in Blankenburg, Franz Slomberg, an. Von den 7500 Mark DohugÄderu will Mqnawskl 000 Mark behalten und 400 Mark an Slomberg abgegeben haben, während die restlichen bS00 Mark noch am Tatort vergraben seien. Die hannoversche Kriminalpolizei veraulaßte durch die Blankenburger Polizei die Festnahme Klombergs. der aber jede Be- keillguog au der Tat leugnete und auch kein Geld erholten haben will. Bet einer Gegenüberstellung von Manowski und Klomberg leugnete Slomberg weiter. Zm Verlans der richterlichen Ver­nehmung wiederholte Manowski sei« Geständnis: daraus wurden beide iu Untersuchungshaft genommen. Später wurden sie an den Tatort geführt, um die Stelle anzugeben, wo da» Geld vergraben sein soll. Die Suche verfies ergebnislos. Es ist wahrscheinlich. daß Manowski gleich nach der Ausführung der Tat de« Gesamt- betrog mit nach Haanover genommen hat. vi« gesamte Lohnfumme, die in einzelnen Lohntüten verstaut und w Packpapier eingewickelt war, wog 25 Pfund, so daß ihr Transport in einem Rucksack keine große Belastung für den Täler war. Die Eiseabrechstang«. mit der Manowski da» Schloß de» wagen» tu der Fahrt ausgebrochen halte, tst in der Nähe de» Tatorte» bereit» gefunden worden. « Von eiitem kommunistischen   Funktionär wird dem Hau. noverschenD a l k s w i l l e' noch mitgeteilt: Die Herrschasten im Parteihaus der KPD.   in Hannover   haben entschieden Pech. Eine ihrer stärksten Stützen, der Herr Gausekretär des NFP., genannt derRote General von Niedersachs«»', ist verhaftet
Die neue Wunderraffe in der*OA3". Propaganda für die Internationale des Faschismus. Während sich Alfred Fabre-Luce   um die Verständigung des liberaleren ftanzösischen Bürgertums mit dem deutschen   bemüht. spezialisiert sich sein Letter Robert darauf, du deutschen und französischen   Faschisten und Faschistenfreunde miteinander in De- rührung zu bringen. DieDeutsche Allgemeine Zeitung' öffnet ihm zwei ihrer Spalten, damit«r sich dptt Über die Frage verbreiten kann:..Was kann Europa   vom Faschismus erwarten?' Der franzö- fische Baron   erzählt dabei, daß die Söhne bürgerlicher Familien ihm den Sinn des Faschismus mit den Worten erläutert hätten:Er ist das Bürgertum, das sich verteidigt.' Ihm. dem fran- zösischen Bücgeraristokraten. erscheint allein Italien   als das Edle in Europa  , neben dem vielleicht nur noch Ungarn   zu nennen tpär«. Van dem deutschen   Nationalsozialismus meint«r. er könne den Auftakt zu einer dem Faschismus ähnlichen Tat bilden,ujenn er intellektualisiert würde': die von ihm geliebten heutigen Italiener nennten sich Schüker Nietzsches, der da? Signal gegeben hast« für den großen Kampf,durch den sich langsam und zähe ein« neue Wuicherrasse heranbilden wich'. Jeder Faschist setze einen gewissen Stolz darein, zu zeigen, daß er den früheren deut schon Staat nochzumachen und in seinem Sinne besser zu machen verstanden hott«. Deutschland   werde sich mehr und mehr zu einer revolutionären Auffassung durchringen müssen, um einen Damm aufzurichten gegen den immer stärker um sich greifenden Sozialismus und Kominunismus. Schließlich beißt es: Wir halten deshalb fest an Italien  , weil es dep Urteim der europäischen   Gesundung ist. Es tut bitter not. daß wir uns be- sinnen: denn der Mensch, der auch nur drei Jahre im Auslande war und jetzt wieder nach Berlin   zurückkehrt, muß mit Schrecken
wegen gemeinen Lohngeldraubes. Arbeitergeldec hat der große Revolutionär gestohlen, und. das fei mit aller Schärfe betont. nicht zum erstenmal. Herr Manowski war hier 1923 bis 1929 Gausekretär des RFB.  , gleichzeitig Mitglied der Bezirksleitung der KPD  . Er hat es fertig- gebracht, für den RFB. trotz hoher monatlicher Zuschüsse der Bundesleitung bis zum Jahre 1928 vier, bis fünftausend Mark Schulden zn machen, die bis heute noch nichi bezahlt wurden. Obwohl die Mitglieder des RFB. dauernd gegen M. Sturm liefen, und besonders in Hannover   fast keine Mitgliederversammlung statt- fand, in der nicht die Entlassung Manowstis gefordert wurde, blieb M. bis März 1S29 Sekretär des RFB  .. allein durch den Willen der Buvdesleiwng der KPD  . Jeder, der dagegen war, wurde ausgeschlossen, ja, ganze Abteilungen(z B. in Linden) wurden aufgelöst, nur damit M. bleiben konnte Natürlich hat M die viertausend bis fünftausend Mark Schulden nicht etiva für den RFB. gemacht: sondern alles Geld für sich verbraucht. Die gesamten Einnahmen de» Bundes hat er lediglich, wie immer wieder festgestellt wurde, für sich verbraucht. Soweit sie nicht als Gehalt verbraucht wurden, gingen sie al» Fahrgeld und Spesen drauf. Buchführung gab es nicht, all« Abrechmingen bestanden aus losen Zetteln. Man kann sich denken, daß dies Leben auf Kosten der Arbeiter Herrn Manowski ausgezeichnet bekam, und darf sich nicht wundern, daß er nun, als diese Duell» versiegt war, sich auf andere Weise Arbeitergelder verschafft. Auch hierfür ist die Bezirksleitung der KPD. miweront- wortlich zu machen. Bereits Ausaug 1929 hat Herr Manowski tn der Gausührer- sitzuug de» RFB. den Vorschlag gemocht, zur Finanzierung de» RFB. die Lohngelder aus der Drahtseilbahn zu hole». An dieser Sitzung nahmen u. a. teil der Herr Parteisekretär Möller-Richthofer und Herr Bürgervorsteher S o d a t, Keiner der Herren hielt es für notwendig, etwas dagegen zu äußern, sondern sie stimmten leider ausdrücklich dagegen, als von anderen Mitgliedern aus diesem Grunde ein Antrag auf sofortige Entlassung des M. eingebracht wurde.
erkennen, wie weit die Verwesung inzwischen um sich ge­griffen hat. Es ist nicht gerade hübsch von derDAZ.'. daß sie einem Artikel Raum gibt, in dem von der Verwesung Deutschlands   die R de Ist. Wenn ein /Deutscher so etwas sagte, wäre es eine mehr als lieblose Kritik von Heimat und Vaterland. Hier ober darf»in fremdstämmiger Ausländer' sich derart äußern Das ist eine nicht mehr zu überbietende nationale Würdelosigkeit. Die Synipathien derDAZ." gehören eben nicht mehr derVolksgemeinschast'. Diese wird viglmshr von ihr beschimpft. hier ist dieVolks- gemeinschaft' nicht einmal mehr als Phrase vorhanden. Geht es um den Geldbeutel, geht es um die Verteilung des Sozialertrage». so ist jeher Bundesgenosse gegen den Ausstieg der eigenen Volks- genossen willkommen und man liebäugelt nur mit dem, der die eigene Nation verachtet. Heber diese Gesinnung kann mir eines forttröstcn: die Gewiß­heit, daß Faschisten und Faschistenfreunde samtDAZ." die Elemente in Deutschland   sind, die den Geruch der Verwesung um sich verbreiten.
vom Ministersessel ans die Anwa'.tsbank. Der frühere Justiz- minister Car.   der in dem durch die Ministerpräsidentschast Bartels' abgelösten Kabinett einer her schärfsten Vertreter des onlipartamenia- rischen Kurses war, scheidet aus dem Staatsdienst aus. Bei der Warschauer Anwaltskawmer ist ein Gesuch Cars um seine Wieder- aufnähme in den Gtqnd der Rechtsanwälte eingegangen, dem er früher angehört hat. Durchgangxnerkehr nach Wladiwostok  . Wie die Leitung der Ost- chinesischen Eisenbahn mitteilt, sind die Vorbereitungen zur Eröffnung de» Durchgangsverkehrs nach Madiwostak beendet. Chorbiner Exporteure bestimmen deshalb van ihnen gecharterte Dampisr nach Wladiwostok   anstatt nach Dairen,