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Betrug ohne Grenzen!

Uralzeff, Raiffeisenbank und ein schlafender Staatsanwalt.

Der Zeuge tommt nun auf das Verzeichnis zu sprechen, das Uralzeff im September 1925 über den angeblichen Bestand seines Lagers bei der Speditionsfirma Koch aufgestellt hatte, das ber Raiff eisen- Bant als Sicherheit verpfändet war, und aus dem er einen Wert von 6,8 Millionen Marf errechnete. Der Zeuge hat dies Verzeichnis der Lagerbestände, die in erster Linie aus hochwertigen delchemikalien bestehen sollten, dem Sachverständigen Apotheker Sauer vorgelegt, der bereits nach flüchtiger Durchsicht von wenigen Gefunden sagte: ,, Diese Liste ist Schwindel.

in Raiffeisen Untersuchungsausschuß des Preußischen Band| stehende Zahlung der russischen Handelsdelegation von 5 Milhonen ugs fam es nach einer ziemlich eintönigen Bernehmung der Ab Mart vorgegaufelt hatte, die natürlich ausblieb. Trotzdem noch im teilungsdirektoren Dr. Vilger und Geheimrat Glaeser von der Preu: September fester Glaube an Uralzeff!) Als Generaldirektor Dietrich Eischen Zentral- Genossenschaftstaile gegen Schluß der Sitzung zu fchließlich doch einmal gegen Uralzeff heftig wurde, beschwerte sich einer unvermuteten Sensation. Es wurde der Zeuge Albert ver- dieser mit den Worten: So fährt er mich nun an, wo ich doch der nommen, der Ende des Jahres 1925 von der Preußenfasse in das größte Schuldner der Bank bin.* Direktorium der damals schon tatsächlich verfrachten Raiffeisen- Bank entsandt wurde, um zu retten, was noch zu retten war. Unter steigender Spannung und Empörung gab Direktor Albert einen Bericht von seiner Tätigkeit. Auf Bitten und Drängen feines Jugendfrandes, des verstorbenen Staatsfinanzrats Böhnisch, sei er dem Direktorium der Raiffeisen- Bank beigetreten, nachdem Böhnisch ihm erklärt hatte, daß er zu den damaligen Direkinren, namentlich zu den Abteilungsleitern Lange und Krause, keinerlei Bertrauen mehr haben förne. Die Zustände, die Albert in der Raiffeisen Bant antraf, spotteten jeder Beschreibung und waren derart, daß fie nach Ansicht des Zeugen mit dem Betrieb einer geordneten Bank Um soviel Morphium, Nomofain usw. auf Lager zu haben, überhaupt nicht in Vergleich gestellt merden konnten. Statt der Di müßte Uralzeff die ganze deutsche Jahresproduktion an diefen reftoren, denen es an banktechnischer Kenntnis fehlte, herrschte unum­Medikamenten mehrere Jahre lang aufgekauft haben." schränkt die meite Garnitur" der Prokuristen. Während bei Uralzeff hatte 3 ehntausende von Rilogrammen als vor. großen Banken Kredite und ihre Sicherheiten bis ins fleinste so handene Mengen bei Medikamenten angegeben, als deren ärztliche Marimaldosis tausendstel Gramme vorgeschrieben sind. Mit seinem angeblichen Morphiumvorrat hätte man die ge. jamten Armeen des Weltfrieges einfläfern fönnen! Eine Revision des Lagers, die der Zeuge zufammen mit dem Angestellten Berbel nornahm, brachte den ganzen Schmin­del heraus:

mohl nach der materiellen mie nach der juristischen Seite hin vor­geprüft werden, so daß jeder Irrtum ausgeschloffen ist, fonnte es bei der Raiffeisen- Bank vorkommen,

daß flaft einer als Sicherheit versprochenen ersten Hypothet faffächlich eine zweite Hypothef vom Schuldner gegeben wurde! Nach Aufzählung einer Menge Unregelmäßigfeiten kommt der Beuge zum Thema Uralzeff. Geelmann und Schwarz hätten Ural­geff noch im September und Oftober für einen anständigen Kaufmann gehalten. 3wischenruf: Und Sie? 3euge: Für einen Gauner und Schwindler!( Um das Verhalten der Direktoren Seelmann und Schwarz zu ermessen, muß man wissen, baß bereits im Juli 1925 Uralzeff unter Vorlegung von Dotumen ten, die sich als gefälscht erwiesen, der Raiffeisen- Bant eine bevor

Theater, Lichtspiele usw.

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Gerade die Kiffen mit den wertvollen Edelchemikalien fehlten! Die Riften, die Morphium enthalten sollten, enthielten in Wirklich teit Ampullen mit im Kriege hergestellter ganz dünner Mor­phiumlösung von 0,0002 Prozent Stärke! Zum Teil war die Ware bereits übergegangen. Für Deutschland war sie auf alle Fälle un­verwertbar, weil sie den heutigen Vorschriften nicht entsprach. Auch die übrige Bare stimmte weder der Menge noch der Beschaffenheit

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mach. Die von Iraizeff mit 4,50 tart pre Stüd eingefegless Strähnengurte erwiefen fich als merilos, da fie aus Papier. erfagstoff angefertigte Kriegsware waren. Ebenso wertlos waren die verpfändeten Pumpen, Blechemballagen usw.

Der Zeuge Zerbel ergänzte diese Angaben. Er hat das Bager aufgenommen. Statt des von Uralzeff einmal mit 4,88 Millionen, Denn sogar mit 6,8 Millionen angegebenen Wertes fand der Zeuge mir Werte por, die bei bester Berwertung höchstens 126 000 Mart, bei sofortiger Abstoßung faum die Hälfte ergeben fonnten. Uralzeff hatte

den Wert etwa um das Zwanzig- bis Dreißigfache zu hoch angegeben. Berkauft wurde das Lager schließlich für ganze 50 000 Mark. Interessant ist, daß der Abteilungsleiter Lieber von der Raiffeisen Bank in feinen Prüfungsberichten bereits im Januar 1925 darauf hingewiesen hatte, daß er den wertvollsten Teil des Lagers die angeblichen Edelchemikalien, nicht habe nachprüfen fönnen und daß er sein Urteil vorbehaltlich der Richtig. feit der Angaben Uralzeffs hierüber abgeben müsse. Auch diese Jaffung des Berichts hat den alten Vorstand der Raiffeisen Bank nicht zu einer Nachprüfung veranlassen können.

Bei Kenntnisnahme der unerhörten Betrügereien, die hier nur in gröbsten Umrissen wiedergegeben werden fönnen, erhob sich immer pieder im Ausschuß die Frage: Und der Staatsanwalt? Fast fünf Jahre sind seit diesen Betrügereien vergangen. Trozz­dem ist

der Zeuge Albert bis heute noch nicht vom Staatsanwalt ver­nommen worden,

ebensowenig der Appthefer Sauer. Der Zeuge Zerbel hat er st

vor vier Wochen, also offenbar unter dem Eindruck der da­noligen Berhandlungen des Untersuchungsausschusses, von der Staatsanwaltschaft den Auftrag erhalten, Nachprüfungen zu ver anstalten, deren Reftate er jegt dem Ausschuß vortrug. Es ist unerfindlich, daß vier Jahre lang zur Sühne solcher Riesenbetrüge­reien nichts Ernsthaftes unternommen worden ist. Es bleibt nur eine Annahme:

daß nämlich gewiffe Herren von der Raiffeisen- Bank Uralzeff vor den Anklagebehörden gededt haben, weil sie selber vor den Enthüllungen dieses Strafverfahrens zitterten! Es ist bereits ein deutlicher Erfolg des Untersuchungsausschusses sichtbar, daß er nämlich im fünften und legten Jahr vor der Berjährung die Staatsanwaltschaft zum Borgehen zwingt!

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