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(7. Fortsetzung.) 9 9. Bild: Das Zimmer de» Untersuchungsrichters. Der Richter füllt die Wartepause mit Arbeit aus, blättert in Akten, notiert sich etwas. Der Baron spricht besorgt aus Mari« ein. die verschlossen bleibt und kaum antwortet. chöfer wird hereingeführt. Das Wiedersehen der beiden ist voll innerer Spannung und starker Lebendigkeit, die sich nicht in Testen ausdrückt, sondern nur in Blick und Haltung. Man muß fühlen, daß das Wiedersehen freudiger ausfallen würde, wenn die Beiden allein wären. Der Untersuchungsrichter spricht zu Höfer, indem er gleichzeitig öfter auf Marie deutet. Er erzählt offenbar, was Marie ausgesagr bat, und fragt schließlich, schon mit einem leisen Anflug seines ungläubigen Lächelns: „Stimmt das?" Höfer schweigt, blick! keusch Marie an. dann gerade und fest den Richter und schüttelt den Kopf. Der Richter blickt auf Marie, zeigt die Hand, fragt etwas, als sagrs er: nun, was sagen Sie dazu? Marie blickt das erstemal groß und ratlos vor sich hin. Der Richter hebt sozusagen bedauernd dl« Schultern und gibt dem op-irter das Zeichen, Höfer wieder abzuführen. Während Marie sich langsam vom Stuhl erhebt und auf Höfer zu- geht, nähert sich auch Höfer einen Schritt(wichtig ist diese Gleich- zeitigkeit). Sie blicken einander an, stumm und gesühlsgespannt. Plötzlich— und gleichsam unerwartet für sie selbst— umarmen sie einander in tiefer Verbundenheit.(Der Impuls zu Umarmung und Äuß ging von beiden ganz gleichzeitig aus.) Das gerührte Gesicht das Barons während der Umarmung der beiden. Nach der Umarmung: Maries weiches, aufgelöstes, liebevolles Ge- ficht, wie sie ihm nachsieht. Höfers Gesicht und Haltung ist ganz und gar verwandelt vor Glück, wie bei einem Menschen, der überhaupt das erstemal in seinem Da- sein sich selbst und sein eigenes Leben empfindet. So läßt er sich abführen. Gleichzeitig spricht der Untersuchungsrichter ins Telephon. 100. Bild: Gewundener Gang im Untersuchungsgefängnis. Der von dem Wärter begleitet« Höfer begegnet auf dem Wege zu» rück in seine Zell « dem gefesselten Mörder, der von zwei Wärtern transportiert wird. Das haß- und triumpherfüllte Gesicht des Mörders, wie er dem ganz seiner inneren Freude hingegebenen Höfer nachsieht. 101. Bild: Die Zelle Höfers. (Die Verwandlung Höfers, die in diesem und allen folgenden Bil- dem zum Ausdruck kommt, ist vom Schauspieler folgendermaßen aufzusasien: Höfer hat in seinem ganzen bisherigen Dasein als Mensch überhaupt nie gelebt. Er hat in sejnem früheren Leben nie Empfindungen eines kämpfenden, leidenden und glücklichen Menschen gekannt: er war ein Automat. Wenn er jetzt durch die Bezieliungen zwischen ihm und Mark den Zusammenbruch über- windet und ausersteht, so kann es bei ihm nicht im allergeringsten eine Auferstehung sein in sein früheres Scheindasein, sondern: er wird sozusagen erst fetzt als Mensch geboren. Er hat zum ersten Male menschliche Empfindungen, er ist ein Kind von vierzig Jahren, das min erst zu leben beginnt: ein moderner Kaspar Hauser .) Höfer steht im Türrahmen, hinter ihm der Wärter. Da das Glück in ihm sich äußern muß und er eine andere Ge- legenheit nicht hat, umarmt er plötzlich den Wärter, dann legt er ihm beide Hände auf die Schultern, schüttelt den verblüfften Wärter, dreht ihn um und schiebt ihn zur Tür hinaus. Höfer geht strahlend hin und her, feinem inneren Glücke nach- hängend, dann betrachtet er, Hände in den Hosentaschen, üheraus glücklich das vevgitterte Fenster und die leeren Wände, als ob das Kostbarkeiten wären. Er hockt sich auf den Fußboden, die Ellenbogen auf die Knie ge- ltlltzt, den Kopf in den Handschalen. Er steht auf, rennt in der Zelle umher, ergreift im Laufen den Hocker, setzt ihn sich auf wie einen Hut. stellt den Hocker schließlich auf den Tisch, springt auf den Tisch, setzt sich auf den Hocker, sitzt regungslos und strahlt. 10 2. Bild: Das Zimmer des Untersuchungsrichters. Der Untersuchungsrichter ist jetzt allein. Cr hebt den Kopf, als ge- rade die zweite Tür geöffnet wird. Der Mörder mit den beiden Wärtern tritt ein. Fragen des Untersuchungsrichters, die vom Mörder mit verbissener Entlchlollcnheit verneint werden. Er sagt: . Ich war überhaupt niemals in dem Stall, in dem Marie schläft." Der Untersuchungsrichter fragt etwas. Der Mörder antwortet: „Höfer hat unten vor dem Haus Sehmiere gestanden, und dafür kab ich ihm den Ring gegeben." Der Untersuchungsrichter macht eine Bewegung, indem er beide Hände auf die Schreibtischplatte stemmt, als sagte er: ja, da steht Aussage gegen Aussag«. Cr erhebt sich, geht zur dritten Tür, öslnet sie. rust hinaus. Marie kommt herein., bis zum Schreibtisch. Das Gesicht des Mörder- verändert sich. Er duckt sich gleichsam jetzt schon unter der Macht Maries zu« lammen, blickt, halb schielend, von unten auf. Der Untersuchungsrichter spricht zu Marie, deutet zwischendurch auf den Mörder, wiederholt dessen Aussage, blickt fragend Marie an. Marie bleibt vollkommen ruhig, blickt den Mörder an. tritt vor ihn hin, zwingt ihn mit ihrem Blick, sie anzusehen. Ohne daß sich ihre
Hände oder sonst etwas an ihrem Körper bewegen, spricht sie, scharfen und starken Gesichts, zu ihm. Der Mörder senkt den Kopf, antwortet nicht. Der Unterfuchungs- richter, der äußerst gespannt beobachtet. Jetzt packt sie den Mörder ganz kurz mit verhaltener MIdheit an Arm. zwingt ihn, sie wieder anzuifehen, spricht noch einen kurzen Satz zu ihm, wie einen zwingenden Befehl: ,JDie Wahrheit!... Ist es so, wie ich sage?" Der Mörder sinkt in sich zusammen und sagt: Ja!" (Es muß bei diesem Spiel herauskommen, daß Marie ganz allein durch die Kraft ihrer Persönlichkeit den Mörder zur Aussage der Wahrheit zu zwingen oermochte. Dies« Kraft ist klar optisch exponiert bereits in der ersten Szene ihrer Begegnung mit dein Mörder beim„Plctzwiri".) Während Marie sich kuhig, als wenn nichts Besonderes geschehen wäre, auf ihren Stuhl setzt, drückt der Richter auf einen Klingel- knöpf. Aus dem Nebenzimmer(3. Tür) kommt der Protokollführer herein und setzt sich auf einen Wink des Richters an die Schreibmaschine, worauf der Richter zu diktieren beginnt. abblenden. 103. Bild: Speisesaal in der Tiergartenvilla des Baron Holl. aufblenden über der prunkvoll gedeckten Tafel. Lüster und Kandelaber leuchten. In weißen Porzellanleuchtern auf der Tafel werden eben von livrierten Dienern weiß« Wachskerzen angezündet. Alles unter der Oberleitung des alten, weihhaarigen Dieners. 104. Bild: Halle der T i« r ga r t e n oilla. Der Baron in tadellos sitzendem Frack empfängt seine Gäste. Es sind die Genossen seiner Armut vom„Platzwirt". Zwei Diener nehmen den Ankommenden, die vom Baron fröhlich und achtungsvoll begrüßt werden, die Hüte und Stöcke ab, binden einen Schäferhund, mit dem ein Blinder ankommt, hinter dem Borhang in der Garderobendiele an, wo ein eleganter Mantel des Barons über einem Bügel hängt und sein eleganter Hut, der von
den Hüten, die fetzt von den Dienern abgelegt«erden. d«Mch absticht. Die Diener sind gezwungen, ihren Unwillen und ihr« Fassungs- lostgkeit zu verbergen und sich vollkommen korrekt zu verhalten. Hin und wieder wechseln sie entsprechende Blicke miteinander und er- starren sofort wieder zur Korrektheit, wenn sie befürchten, von dem Baron gesehen zu werden. Ein Platzwirtgenosse kämmt sich mit dem Kamm und der Bürste, die vor dem großen Spiegel liegen, eine Haarsträhne mit elegantem Schwung in die Stirn, indem er sie. vorher mit Speichel anfeuchtet. Ein Platzwirtmädchen zeigt einer anderen die wundervolle Puder- dose mit der großen Quaste und pudert ihrer Genossin heiter das Gesicht. Die Platzwirtleute benehmen sie genau so wie in ihrem Milieu, absolut genau so wie immer, nur mit dem Unterschied, den die augenblickliche Situation bedingt.(Also keinerlei Mätzchen!) Die Stimmung ist trotz ihrer Pittoreskheit von einer ganz natür- lichen Freudigkeit. Ein Platzwirtkriippel, dessen Körper zwischen zwei Krücken baumelt, kommt Das Gesicht des Barons wird ernst und mitfühlend. Er hilft dem Krüppel mit Vorsorglichkeit in den Fahrstuhl. Auf dies« Weife werden ungefähr 18 Personen empfangen, darunter das Mundharmonikaquartett. Einigen sieht man doch an, daß sie sich für diesen Abend schön ge- macht haben(auch hier keine Uebertreibungen, denn die ganze Situation ist an sich ergiebig genug). 105. Bild: Am Stall. Scheinwerfer, von einer Lichtmaschine gespeist, sind aufgestellt und beleuchten Maries Stall. Eine große Anzahl Arbeiter sind in Tätigkeit, alle in fieberhaftem Tempo. Drei Dachdecker liegen auf dem Dach, reichen einander Schieferplaitcn zu und decken neu das Dach. Fenfterlöcher werden eingebrochen. An einem Fensterloch fetzt der Glafcr bereits den Fensterrahmen «in. Em Schlosser arbeitet schon am Einsetzen des Schlosses der neuen Haustür, unter Beihilfe feines Lehrjungen. Erdarbeiter und ein Gärtner ebnen den Boden vor dem Haus. Ein Gärtnerwagen mit Sträuchern, deren Wurzelknollen zu sehen sind, steht bereit. Maurer bewerfen die Fassade mit Verputz. Noch herrscht ein großes Durcheinander. Alle arbeiten fieberhaft. 106. Bild: Das Zimmer des Untersuchungsrichters. Der Beleuchtungskörper brennt. Höfer wird voin Wörter ans der Tür des Untersuchungsgefängnisses hereingeführt. Der Richter bittet den Fröhlichen herzlich, Platz zu nehmen, reicht ihm einen Zettel aus dem Aktenstück und sagt: ,Jch habe soeben Ihre sofortige Entlassung ans der Untersuchungshaft verfügt." Höfer nimmt den Entlassungsschein, bedankt sich, verabschiedet sich, lebensfroh lächelnd, ein ganz verwandelter Mensch Der Wärter führt ihn zuvorkommend durch die Tür auf den Korridor hinaus. Höser legt dem Wärter heiter die Hand auf die Schulter.(Schluß folgt.)
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FÜR DEN KLEINGÄRTNER. iinininniiniiiiiininiiimnnnmniiiiniiiiniiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiraminniumniinnnniuai«aiiiuuiiiumiiiiiiiiiimiiuiiiimiiiiuiniuiuiiiinniiuiiiiuuiunuiiiiiiiiniuiiuii«iniiiiiimnimuinmminB
Kleintierhaliung im Januar. Der Januar ist für das Vieh der schlimmste Monat im Winter. Der Tierhalter wird daher gut tun, wenn er in den Ställen eine stärker« Kontrolle alz sonst ausübt. Sind bereits kranke Tiere in den Ställen festgestellt worden, so muß man geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine Ausbreitung der betreffenden Krankheiten nach Möglichkeit zu verhindern.(Isolierung usw.). Ist man sich nicht ganz genau über den Charakter der Krank- heiten im klaren, so lasse man das Selbstbehandeln lieber sein und befrage einen Tierarzt: denn er kostet immerhin niemals soviel wie ein an verkehrter Behandlung gefallenes oder verendetes Tier. Bei der Betreuung der erkrankten Tiere halte man sich selbst stets peinlich sauber und vermeide unnötige Berührungen mit ihnen. Nach erfolgter Betreuung der kranken Tiere sind die Hände und alle Körperteile, die mit den Tieren in Berührung gekommen sind, stets sorgfältig mit desinfizierender Seife zu waschen. Lappen, die mit Schleim, Eiter oder Blut eines erkrankten Tieres besudelt sind, verbrenne man sofort. Selbstverständlich muß man auch bei gesunden Tieren alles tun, um sie vor Krankheiten zu schützen. Man sorge daher für häufige Lüftung der einzelnen Ställe und verschaffe den Tieren ausreichende Bewegung. Am besten ist es, wenn mön sein Vieh bei gutem Wetter während der Mittagszeit ins Freie treiben und die Ställe inzwischen gut lüften laßt. Nach der Rückkehr in den Stall müssen die Tiere etwas Futter erhalten. Im Gänsestall müssen jetzt die Lcgenester, die nachher auch als Vrutnester dien.,1, hergerichtet werden. Sie sollten gut mit Stroh ge- polstert werden und 80 Zentimeter im Geviert groß sein. Jede Gans muß ihr eigenes Rest haben: im übrigen empfiehlt es sich außerdem noch sehr, die einzelnen Nester durch dünne Scheidewände von- einander zu trennen: denn dadurch oerhindert man unliebsame Beißereien. Von den gelegten Eiern sollte man eines immer im Nest zurücklassen. Bei der Fütterung des Geflügels bedenke man, daß z. B. die Hühner im Winter auch Pflanzenkost sehr nötig haben. Durch sie wird das Fleisch der Tiere wesentlich verbessert und die Legetätigkeii günstig beinflußt. Es empfiehlt sich daher, Haushaltsabfälle, wie z B. auch kleingeschnittene Apfel- und Kartosselschalen, zu füttern. Sehr wesentlich ist es ferner, daß stets reines und frisches Trink- wasser vorhanden ist: denn die häufigsten Geflügelkrankheiten: Diph- theriti», Ruhr und Cholera entstehen oft durch Verunreinigung des Trinkwasser». Am besten sind die automatischen GeslügeUränken, bei denen eine Verunreinigung des Trinkwassers nahezu unmöglich ist. G. B. Rigolen, Das deutsche Wort„Umschichten" kennzeibnet recht gut die meist in den Wintermonaten, auch noch bei leichtem Frost, ausführ. bar« Bearbeitung des Bodens, bei der es sich darum handelt, den Boden ln der Tiefe zu lockern. Vielfach ist man des Glaubens, daß man nur dann rigolen soll, wenn der Acker so recht„verpeZet* ist. Man geht dann auf elnea Meter Tiefe herunter bringt dann wohl zwar ausgeruhten, aber sterilen Boden nach oben, den m Kulturland zu verwandeln es großer Mühe bedarf. Das R i g o- len als Kulturmahregel bezweckt die Verbesserung der physikalischen Beschaffenheit des nahen Untergrundes, in den die Wurzeln noch hineingehe». Dieses Rigolen ist eine Um- schichtung durch zwei Spatenstiche: der jetzige gute obere Baden kommt um einen Spatenstich nach unten und der jetzt unten liegende
kommt nach oben. Es findet also eine Umschichtung Innerhalb von 50 Zentimetern statt. Rur bei sehr schweren Böden kann eine Locke- rung auf 75 Zentimeter Tiefe von Nutzen sein. Hinsichtlich des unten liegenden Lodens sei bemerkt, daß steiniger Untergrund und «ine fest« Tonschicht der Mühe des Rigalens nicht wert sind. In diesen Füssen muß man die Verstärkung der Kulturschicht durch Auf- bringen von Kompost und guter Erde sowie Dung herbeiführen, falls man überhaupt Wert darauf legt,«inen solchen Boden für Gemüsebau zu benutzen. Die Ausführung des Rigolens erfolgt so: man teilt das Land in Streifen von 1 bis 2 Meter Breit« ein, wirft nun die Erde aus der Anfangsfläche des ersten Streifens(die man am besten quad- ratisch, also ebenfalls 1 bis 2 Meter lang nimmt) zwei Spatenstiche tief heraus. Meist wird der Weg sich als Lagerplatz passeich er- weisen. In die entstehende quadratische Grub« wirft man nun die obere Erde, also die mit einem Spatenstich herausgenommene, des sich anschließenden zweiten Quadrats und danach die durch den zweiten Spatenstich herausbeförderte Erde, die also jetzt im ersten Quadrat oben zu liegen kommt. Wird diese.ausgeruhte", aber der Bodenbakterien entbehrende Erde nun mit Mist oersorgt, was am besten bei einem zweiten leichten Graben erfolgt, so finden die Pflanzen«inen gegen früher doppelt so tiefen Kulturboden vor, der zudem durch seine lockere Beschaffenheit Lust und Wasser aufs beste einwirken läßt. Wer aber mit Naturdünger sparsam umgehen muß. also die obere Erdschicht behalten möchte, kann sich lrotz- dem den Vorteil der Bodenlockerung durch die beschriebene Aus- führung de» Rigolens sicher». Er verfährt rmiin so, daß er auch die gute(obere) Erde des zweiten Quadrats beiseite bringt, dann die untere Erde von 2 nach unten in 1 bringt und schließlich die obere Erde von 3 über 2 hinweg nach 1 wirft. Diese Arbeit ist anstrengend und man wird daher das Längenmaß der ersten Aushebung nicht zu groß annehmen. Die beiseite gesetzte Erde dient schließlich zur Ausfüllung der letzten Aushebung.?. V. Ausnutzung der Nordwand. Die Schattenmorelle, in den Katalogen der Baumschulen als „große lange Lotkirsche" bezeichnet, ist zur Verwendung an der sonst für Obstkulturen nicht geeigneten Nordseite brauchbar. Ihre besondere Sicherheit im Ertrage rührt von der späten Blüte her— die Frühjahrsfröste hoben wenig für sie zu bedeuten. Um zu erkennen, daß der Baum die echte Schattenmorelle ist, hat man nur nötig, die Knospen zu betrachten: sie haben eine mehr rundliche Gestalt und die einjährigen Triebe weisen wenig Verzweigungen auf. Sauer- kirschen, die vielfach auch unter dem Namen Schattenmorellen gehen, haben spitze Knospen, und die einjährigen Triebe haben viele Per- zweigungen. Der Wuchs der Schattenmorellen ist stark— bei Spalierpflanzung wähle man 3 Meter Entfernung Man sehe, daß inän jüngere Bäume erhält: ältere wachsen schwerer an. Gut ist, wenn als Unterlage Prunus Mahaleb genommen wird und nicht der Sauerkirschensänrling. P. D. Kalk im Boden, \ Auf die Bedeutung der Rolle, die der Kalk im Boden spielt, ist hier schon hingewiesen worden. Will man feststellen, ob ein be- stimfftter Acker genügend Kalt hat. so bringt man etwas von der Erde in ein Glas und übergießt sie mit einer Mischung von einem Teil konzentrierter Salzsäure und zwei Teilen Wasser. Stellt sich Aufbrausen und Entwicklung von Gasblasen ein, so hat der Boden genügend Kalb. P. D.