3. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
voll
Ur. 58.
Wieder ein
Vorwärts".
des
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eine
Sonntag, den 8. März 1896.
Gerichts- Beitung.
Soziale Uebersicht.
zu
und Umgegend ist bei dem dortigen Bürgermeisteramt beantragt Die Errichtung eines Gewerbegerichts für Weinheim
worden.
13. Jahrg.
habe. Bei der Strafabmessung ist berücksichtigt worden, so schloß Redner, einen zehnstündigen Arbeitstag, Verbot daß Pawera die beleidigenden Ausdrücke in einer Versammlung, der Kinderarbeit und einen Maximalarbeitstag von 8 Stunden Majeltätsbeleidigungs- Prozek daß die hörer diese Worte wohl bald wieder vergessen hätten. genannten Rolljungens zu rechnen. Reicher Beifall lohnte dem also vor einem beschränkten Personenkreis, gebraucht habe, und für Arbeiter unter 18 Jahren; hierzu sind hauptsächlich die soEtwas anderes sei dagegen die Wiedergabe in einem Blatte, das Redner für seinen interessanten Vortrag. Polib theilt hierauf Tausende mit Ruhe lesen. Hier sei der Eindruck viel wirksamer mit, daß 8 Mitglieder krank sind und im Januar 85 Aufnahmen Genosse Joseph Dier!( Roland) stand gestern wieder und nachhaltiger. Wollte der Angeklagte feine Leser nur warnen, erfolgten. Am 17. Februar verstarb das Mitglied Zupke; die vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Berlin I, angeklagt so war eine Wiederholung der beleidigenden Worte nicht noth- Anwesenden ehren dessen Andenken in der üblichen Weise. Sowegen Majestätsbeleidigung. In der vom Angeklagten verantwendig. Diese Wiederholung sei ebenso beleidigend, wie die dann wurden 50 M. für die Textilarbeiter zu Kottbus bewilligt. wortlich gezeichneten Nummer des„ Vorwärts" vom 17. März ursprünglich von Pawera ausgesprochenen Säge. Ein Antrag, als 2. Rate 50 M. zu gewähren, wurde augevorigen Jahres war unter der Spitmarke: Wie man in Sachsen nommen und den Konfektionsarbeitern 100 M. überwiesen. Vom Sozialdemokraten verurtheilt, ein Gerichtsbericht enthalten, worin 1. April ab befindet sich das Arbeitsnachweisbureau Kommanmitgetheilt wurde, daß der Weber Pawera in Zwickau wegen dantenstraße 25. Majestätsbeleidigung zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden Aus Hamburg wird uns berichtet: Unter der Stichmarke Eine öffentliche Schuhmacherversammlung beschäftigte sei, ohne daß ihm die Untersuchungshaft angerechnet worden wäre. Ein Sittenbild aus der tugendhaften Republik Hamburg " sich am 4. d. M. mit dem Streit in der Schuhfabrit von Teschner, Die beleidigende Aeußerung war in abgeschwächter Form und mit brachte der„ Vorwärts" in Nr. 54 bekanntlich eine Meldung Neue Friedrichstraße 87. Nach dem Bericht Fleischers hat Herr Weglaffung des Schlußsages derselben in dem betreffenden über einen scheußlichen Kuppelei- Prozeß, der sich am Landgericht Teschner, trotz des vor 14 Tagen bei Beilegung der Differenzen Bericht wiedergegeben. Bekanntlich hatte die erste Strafkammer Samburg abgespielt hatte. Am Freitag wurde das Urtheil in gegebenen Versprechens, teinen Arbeiter zu maßregeln, einen Stanzer seinerzeit die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt; auf dieser Sache verkündet. Die Ehefrau Maria Margarethe ohne genügenden Grund entlassen und anderen Arbeitern mit Beschwerde der Staatsanwaltschaft war die Sache sodann ver- Meyer, die ihre 14jährige Tochter Marie an den Heilgehilfen Entlassung gedroht. Infolge dessen wurden von den Arbeitern handelt und Genoffe Dierl zu 6 Monaten Gefängniß ver- Karl Wilhelm Rolle gen. Bogt kontraktmäßig gegen ein Entgelt die Arbeit niedergelegt. Nachdem noch die Maßnahmen der urtheilt worden. Auf Revision des Verurtheilten hat das von 25 M. pro Woche verkuppelt hatte, erhielt 3 Jahre Polizei einer Kritik unterzogen, meldete sich Herr Liederiz, der Reichsgericht die Angelegenheit an die zweite Strafkammer, die Zuchthaus und 5 Jahre Ghrverlust. Dieselbe Strafe erhielt Rolle Buchhalter des Herrn Teschner zum Wort. Er versuchte die nunmehr darüber verhandelte, zurückverwiesen. Der Angeklagte wegen Anstiftung zu dem Verbrechen der schweren Kuppelei. Angaben des Referenten zu widerlegen und erklärte, daß die giebt zu, den inkriminirten Artikel vor der Veröffent- Beide sollen auch nach verbüßter Strafe der Polizeiaufsicht unter- Agitations tommiffion ihre Zustimmung zur Entlassung gegeben lichung gelesen und die beleidigende Aeußerung abgeschwächt ſtellt werden. Das Gericht hat in seinem Urtheile alle Merkmale habe, verließ aber dann, als Nauer im Namen der Kommission zu haben. Die Absicht und das Bewußtsein, eine Majestäts- der zur Anklage stehenden Verbrechen festgestellt, obwohl der dies bestritt, unter der Bemerkung, daß am nächsten Tage beleidigung zu begeben, habe ihm natürlich ferngelegen. Die Staatsanwalt die ursprüngliche Anklage bedeutend modifizirt 20 Arbeiter( 15 waren bis jetzt nur beschäftigt) anfangen würden, Tendenz des Artikels gehe vielmehr dahin, die Arbeiter vor leicht hatte. Ein Amtsrichter, der mit dem Beleidigungs - in Begleitung des Meisters Rudy den Saal. Nachdem die nächsten fertigen und unbedachten Aeußerungen, in denen eine Majestäts- paragraphen in Konflikt gekommen ist, wird sich in den nächsten Redner den Streit als gerecht anerkannten und die Streikenden zum beleidigung gefunden werden könne, zu warnen. Diese Auffassung Tagen vor dem Schöffengericht II in Hamburg zu ver- Ausharren aufgefordert, erklärte der inzwischen wieder eingetretene komme auch in dem Beschluß der 1. Straffammer vom 24. Juni antworten haben. Er soll einem Angeklagten unverschämte Meister Rudy, daß der Stanzer entlassen sei, weil er kein Fachmann 1895 zum Ausdruck. Staatsanwalt Diez vertrat die Lügen" vorgeworfen haben und ist nun von dem Beleidigten im wäre eine Angabe, die entschieden von anderer Seite bestritten Ansicht, daß die Wiedergabe einer als Majestätsbeleidigung ver- Wege der Privattlage belangt worden. wurde. Hierauf wurde folgende Resolution angenommen:" Die urtheilten Aeußerung aufs neue eine Majestätsbeleidigung Bersammlung erklärt sich mit den Streifenden voll und ganz sei. Wenn eine derartige Wiedergabe durch einverstanden und verpflichtet sich, dieselben materiell und sozialdemokratische Zeitung erfolge, so sei das etwas moralisch zu unterstützen, bis alle Arbeiter eingestellt anteres, als wenn jemand seiner sittlichen Entrüstung über solche Krankenkassenwesen. Der Allgemeinen Kranken Unter- sind. Sie verwahrt sich vor allen Dingen gegen das System der Beleidigungen kund gäbe, denn wenn zwei dasselbe thun, so ist stüßungskasse( G. H.) su Windecken , der Krankenkasse der Zeug- schwarzen Liſten von seiten der Fabrikanten und verlangt, daß es nicht daffelbe. Die betreffende Aeußerung sei zweifellos ehren- und Raschmacher- Innungsmeister für Osterode und Freiheit( E. p.), die Unternehmer einen jeden ohne Ausnahme einstellen. Die kränkend, weil dadurch dem Kaiſer der Vorwurf des Mangels an Energie gemacht werde. Ein solcher Vorwurf sei unerhört der Krankenkasse Raesfeld ( E. H.), der Flensburger Krantenfaffe Agitationstommission wird beauftragt, in einer der nächsten Verund dem Weber Pawera sowie dem Redakteur des Vorwärts" Vorwärts"( E. H.), der Kaufmännischen Krankenkasse für Rhein- sammlungen hierzu Stellung zu nehmen. fei es vorbehalten geblieben, ihn zu erheben. Die objektive Majestäts: Sterbefasse zu Bierstadt ( E. H.) und der Kranken- und Sterbe- stattgehabten großen öffentlichen Malerversammlung, welche wohl land und Westfalen ( E. H.) in Elberfeld , der Kranken- und Maler. In der am Donnerstag, den 5. März, bei Keller beleidigung stehe fest. Der Angeklagte habe zwar den beleidigenden Satz fasse zu Esch( E. H.) ist vom preußischen Handelsministerium die von zirka 2000 Personen besucht war, wurde seitens der Lohnumgewandelt, aber dennoch in dem Artikel gesagt, daß Pawera auf grund dieser Aeußerung verurtheilt worden sei. Der Skribent Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe fommission der Bericht über die zwei Meister- Bersammlungen, und der Redakteur wußten ganz genau, daß dies nicht der Wahr - des Krankengeldes, den Anforderungen des§ 75 des Kranken- welche furz vorher stattgefunden hatten, gegeben. Da in den selben, wie schon vorher in der Junung, die Verhandlungen der heit entspräche. Diese vom Angeklagten als Abschwächung be- versicherungsgesetzes genügen. zeichnete Umwandlung sei also eine Fälschung, eine Hetze. Mög- Arbeiter- Vergnügungsvereine zu politischen Ver- Lohnkommission ein negatives Resultat erzielten, die Meister lichenfalls rühre auch die Aenderung gar nicht vom Angeklagten einen zu stempeln, wird nachgerade System. Auch dem Tischler- sich nicht dazu verstehen wollten, die bescheidenen Forderungen her, sondern sei auf eine ungenaue briefliche oder telegraphische Sängerklub in Hannover ist durch die Behauptung, er sei ein der Gehilfen zu afzeptiren, so sprachen fich sämmtliche Mittheilung des Urtheils gegen Pawera zurückzuführen. Auch politischer Verein, sein harmloses Leben verbittert worden. Dem Redner in einer manchmal ziemlich erregten Debatte dahin die Weglassung des Schlüßfayes könne nicht als Abschwächung der Wirth, bei dem dieser Verein ein Vergnügen abhalten wollte, ist aus, unter allen Umständen in einen Lohnkampf einzutreten, Majestätsbeleidigung, sondern nur als Kürzung angesehen werden. vom Polizeipräsidium mitgetheilt worden, an dem Vergnügen und wurde beschlossen, am Sonnabend, den 7. März, ist sämmtWenn der Angeklagte seine Parteigenossen nur vor Majestäts- dürften Frauen, Schüler und Lehrlinge nicht theilnehmen, weil lichen Arbeitgebern der Lohntarif zur Unterschrift vorzulegen. beleidigungen warnen wollte, so hätte er das auf fürzerem Wege der Tischler- Sängerklub ein politischer Verein sei. Bei denjenigen Meistern, die denselben nicht anerkennen, ist vom ohne Wiedergabe der beleidigenden Aeußerungen thun tönnen. Montag ab die Arbeit nicht mehr aufzunehmen. Ferner wurde Der Staatsanwalt beantragte 6 Monate Gefängniß, die als Zufaß Lohntarif anerkannt worden ist, für die Streikenden pro Woche beschlossen, daß die Gehilfen, die weiter arbeiten, d. h. wo der straße zu dem gegen Dierl rechtskräftig gewordenen Urtheil 2 M. an die Streitkasse abliefern müssen. Mit einem dreifachen einem Monat Gefängniß wegen Münter - Beleidigung auf 5 Monate herabzusehen wären. Der Vertheidiger, Hoch auf die Streitbewegung wurde die imposante Versammlung Rechtsanwalt Dr. Herzfeld, führte aus, daß geschlossen. von einer Majestätsbeleidigung in dem Artikel feine Rede sein könne. Gerade die Spizmarke: Wie man in Sachsen Sozialdemokraten verurtheilt, sowie der durch den Druck hervor gehobene Sat: die Untersuchungshaft wurde nicht angerechnet, Eine Bahnhofsszene am Ausgang des 19. Jahr deuten darauf hin, daß der Artikel nur den Zweck gehabt haben hunderts. Unter dieser Ueberschrift bringt die„ Nordh. 3tg." kann, die Härte der sächsischen Justiz zu kennzeichnen und den eine Mittheilung, welche lehrt, daß unter Umständen auch brave, Lesern des Vorwärts" zu sagen: Seht, so strenge werden in friedfertige Freisinnsmänner beinahe aus ihrer Faffung ge Sachsen Majestätsbeleidigungen bestraft, hütet Euch also vor aus der Erde schießen. bracht werden können. Das Blatt schreibt: Ein Vorgang auf ähnlichen Aeußerungen. E& 3 fomme nicht darauf an, Ein Kartell russischer Petroleumhändler. Sämmtliche einem Bahnhofe unserer Heimath, der sich an einem der letzten ob das Gericht in dem fraglichen Sage eine objektive Petroleumhändler der westrussischen Gouvernementsstadt Minst Sonntage zutrug, hat in hohem Grade Aufsehen in unserer Majestätsbeleidigung erblicke; es fei vielmehr er beziehen das Petroleum aus der dortigen Nobel'fchen Niederlage ganzen Gegend erregt und beschäftigt dermaßen die Gemüther wägen, ob den Angeklagten, indem er den Artikel und treten jeden Monat zusammen, um den Verkaufspreis des verschiedener Orte, so daß auch wir denselben nicht ganz mit aufnahm, das subjektive Bewußtsein innewohnte, eine Majestäts- Petroleums festzusetzen. Dieses Kartell hat die Petroleumpreise Stillschweigen übergehen können. Am Sonntag Abend saßen auf beleidigung zu begehen. Wollte der Angeklagte seinen Zweck, in Minst von 1 Nubel 15 Ropelen für das Pud auf 1 Rubel dem betreffenden Bahnhof im Wartesaal 3. Klaffe beim harms die Leser zu warnen, erreichen, so konnte er nicht umhin, die 45 Kopeken bei dem Engros- und 1 Rubel 1 Rubel 80 Ropeten losen Sonntagsvergnügen, Stat spielend, eine Anzahl angesehener betreffende Aeußerung wiederzugeben, die er ja doch, um jeden bei dem Detailverkauf erhöht. Jm Monat Mai ver- Bürger, u. a. an den einen Tische der Ortsschulze und der Anschein einer neuen Beleidigung zu vermeiden, abgeschwächt sammeln sich die Theilnehmer des Kartells, 11111 den Stationsvorsteher. Da öffnet sich plößlich geräuschvoll die zum habe. Wie der Staatsanwalt in dieser Abschwächung eine Gewinn, welcher sich aus der Erhöhung der Preise ergiebt, Wartesaal der höheren Klassen führende Nebenthür und Fälschung und eine Hege erblicken fönne, sei unerfindlich. Zum zu theilen, die Kleinhändler bekommen dabei 3-4 Ropeten für herein tritt der Amtsvorsteher, ein Freiherr Beweise, daß auch andere Blätter dieselbe Aeußerung jedes verkaufte Pud. Da der jährliche Konsum von Petroleum selbe schien, wie den Anwesenden auffallen mußte, sehr wiedergegeben haben, legt der Vertheidiger dem Gerichtshofe in Minst 100 000 Bud beträgt, so werden bei der Annahme, erregt zu fein. Er hielt an dem Tische, an dem der Ortsein Exemplar der Post" vor, die doch jedenfalls vor dem daß alles Petroleum durch den Engrosverkauf an die Kon- schulze 2c. Karten spielte, sofort eine Rede über die Bestrebungen Verdacht, eine Majestätsbeleidigung zu beabsichtigen, sicher sei, sumenten gelangt, die Einwohner von Minst von dem Kartell des Bundes der Landwirthe, unterbricht dieselbe aber alsbald, und trotzdem denselben Saß, wie der Vorwärts" gebracht habe. mit einer jährlichen Steuer von 30 Tausend Rubeln belastet; als er am Nachbartische einen als liberalen Mann bekannten Das zeige eben, daß der Redakteur sich nicht anders auszudrücken thatsächlich ist aber diese Besteuerung noch höher, da der größte Herrn aus dem ihm polizeilich unterstellten Orte, ebenfalls Karten wußte, um den Sinn der Worte verständlich wiederzugeben. Theil des Petroleums in kleinen Quantitäten verkauft wird. spielend, fißen sieht, und fährt denselben unwirsch an: Was Aber auch objektiv liege in dem fraglichen Passus teine Majestätsmachen Sie denn hier? Sie sind doch freisinnig und beleidigung. Wenn es in der Aeußerung des Pawera heiße, der Aktiengesellschaften in Rußland . Während die russische sind von jeher kein zuverlässiger Mensch gewesen." Darauf ent Kaiser könne, selbst wenn er wolle, die Arbeiterschutz- Regierung im Jahre 1894 die Gründung von 63 Aktiengesell- gegnete der ob dieser Art mit ihm zu sprechen höchlich Erstaunte: maßregeln nicht gegen den Willen der herrschenden Klaffen schaften mit einem Gesammtkapital von 56 525 000 Rubeln er:" Ja, freisinnig bin ich und bleibe ich, wenn auch noch tausenddurchführen, so sei das insofern zutreffend, als doch laubte, hat sie im Jahre 1895 die Gründung von 1½½ mal mehr, mal gewählt wird. Trotzdem bin ich so zuverlässig wie jeder bei allen gesetzgeberischen Maßnahmen die Mitwirkung nämlich 95 Aktiengesellschaften mit einem 2 mal größeren, näm andere auch." Bei dieser, wie man zugestehen wird, in anbetracht der konstitutionellen Faktoren erforderlich sei. Ferner fomme lich 119 085 000 Rubel betragenden Gesammtkapital gestattet. Der Anrede immer noch äußerst respektvollen Antwort gerieth in diesem Sag nur der Gedanke materialistischen Außerdem wurde im verflossenen Jahre 37 früher gegründeten der Herr Amtsvorsteher in eine in der Sache mit nichts zu be Geschichtsauffassung zum Ausdruck, wonach selbst der absoluteste Aktiengesellschaften erlaubt, ihre Aktienkapitale auf die Summe gründende Erregung. Was haben Sie da gefagt?" schrie er,„ Sie Monarch von dem Willen der in Staat und Gesellschaft herr von 34 663 563 Rubeln zu erhöhen, und drei Gesellschaften wurde haben mich beleidigt, und wenn Sie das nicht retourniren", so schenden Klassen abhängig ist. Es sei doch ein Unterschied, ob gestattet, Obligationen für 6140 000 Rubel herauszugeben. werde ich Sie verhaften." Darauf keine Antwort, bis jemand sagt: der Kaiser ist das und das, oder ob man, wie in Unter den im Jahre 1895 erlaubten Aktiengesellschaften nehmen endlich der Freiherr nochmals seinen Kontrahenten fragt, ob er dem inkriminirten Artikel geschehen, sagt: der Pawera hat gesagt, die Unternehmungen in der Montan- Industrie den ersten Rang sich mit ihm vergleichen wolle. Das rührt endlich den Mann daß der Kaiser das und das wäre, und deshalb ist er verurtheilt ein, dann folgen diejenigen in der Zucker- Induſtrie. und er sagt: Ja, warum denn nicht." Hierauf entwickelte fich Der westeuropäische Einfluß, dem das Zarenthum ängstlich folgende Szene, der sich jedes Lustspiel mit Erfolg bemächtigen worden. Der Vertheidiger hofft, daß der Gerichtshof sich nicht auf den Standpunkt des Staatsanwalts stellen werde, welcher die russische Grenze zu versperren sucht, dringt durch die Aktien- tönnte. Der Amtsvorsteher:" Sagen Sie dann mal: I ch sagte: wenn zwei dasselbe thun, so ist es nicht dasselbe. gesellschaften also gerade ins Wesen des russischen Reiches ein, bin ein bundsgemeiner, ganz erbärmlicher Gr beantragt prinzipiell Freisprechung, oder, falls der nämlich in dessen patriarchalische Wirthschafts- Schuft." Oder sind Sie ein Schaf oder Schafbock? Freisinn ,, Nein, das sage ich Gerichtshof zu einer Bestrafung kommen sollte, das niedrigste weise und noch dazu mit hoher obrigkeitlicher Erlaubniß. Das ist Blödsinn!" Der Freisinnige: ist ein guter Witz der Weltgeschichte. Trägt nämlich Rußland nicht."( Ist der Freifinnige, der also antwortet, nicht beinahe Der Angeklagte wurde der Majestätsbeleidigung für schuldig erst die Uniform der modernen Produktionsweise, dann wird es, eine solche Behandlung werth? R. d.„ V.") Der Umtsvorsteher: erklärt und zu einer Zusatzstrafe von fünf Monaten und ob es den dort herrschenden Klassen paßt oder nicht, auch seine„ Dann lasse ich den Wachtmeister holen und der muß Sie verhaften." Kurze Zeit darauf betrat denn auch der Wachtmeister zwei Wochen Gefängniß, also zu einer höheren, staatlichen Einrichtungen dementsprechend in der Hauptsache ver= al3 der vom Staatsanwalt beantragten, verändern. Damit ist das Schicksal des Zarenthums von selbst ge den Saal. Zu einer ihm vom Amtsvorsteher ins Ohr geflüsterten urtheilt. Aus der Ueberschrift des Artikels gehe hervor, daß geben. Bemerkung lächelte der Beamte eigenthümlich und haftete niemanden. Der Freiherr postirte sich inzwischen mit der Uhr in der Hand im Zimmer, offenbar wartend auf den Moment der für den Ort giltigen Polizeistunde um 11 Uhr. Als Aenderung bekunde vielmehr die Absicht, den Kern der Ueber das Arbeiterelend und die Forderung des die Herren in Erwartung dessen aufhören wollten mit Spielen, Sache in kurzen Worten wiederzugeben. Auch in dieser Maximalarbeitstages im Handels- und Transportgewerbe protestirte dagegen der Stationsvorsteher mit der Bemerkung, abgeschwächten Form sei die betreffende Aeußerung eine sprach am 3. März in Bolz' Festsälen, Alte Jakobstr. 75, vor daß auf dem Bahnhofe erst Feierabend werde mit dem Eintreffen Majestätsbeleidigung. Die vom Vertheidiger angezogene einer gut besuchten Versammlung des Verbandes der Handels- des letzten Personenzuges. Darauf der Freiherr:„ Ich habe die Abhängigkeit des Monarchen von den konstitutionellen Faktoren Hilfsarbeiter Genosse Joh. Rein. Der Referent schilderte in Polizei und gebiete Feierabend". Darauf der Stationsvorsteher: ich die Polizei und sei eine legitime. Die Auslassung des Pawera beziehe sich das klarer, anschaulicher Weise die traurigen Verhältnisse der im hier auf dem Bahnhofe habe Und wenn Sie mich gegen auf illegitime Beeinflussungen des Monarchen. Objektiv Transportgewerbe beschäftigten Arbeiter. Bei einer Arbeitszeit gebiete allein hier Feierabend. lassen, so werde ich bei meiner liege somit eine Beleidigung vor. Aber auch subjektiv sei sich der von früh 4 Uhr bis abends 10, ja 11-12 Uhr, gestalten sich diese nicht in Ruhe Angeklagte des beleidigenden Charakters der Aeußerung bewußt Verhältnisse thatsächlich schlechter, als die im Konfektionsgewerbe; gesetzten Behörde Beschwerde sühren." Das Kartenspiel hörte gewesen. Er sei deshalb ebenso hoch zu bestrafen, wie seiner und doch finde sich kein Minister, feine Reichstommission für auf, nicht aber die Wartefaalfzene. Ein Passagier aus NordBeit der Pawera, dessen Redensarten wiedergegeben Arbeiterstatistik, welche für diese Armen eintritt. Wir fordern, hausen trat in den Saal, um vor Abgang des Zuges noch etwas
Strafmaß.
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es sich in demselben keineswegs um eine Warnung, sondern um die Kritik eines Urtheils handele. Auch die Abschwächung der Beleidigung sei nicht als eine solche zu erachten; die
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Die Vereinsbäckerei in München soll in Liquidation getreten sein. Wie immer, so paradirt auch hierbei die bürgerliche Presse mit dem alten Ladenhüter, daß es sich um eine„ sozialWie die Sozialdemokratie demokratische Gründung" handle. über das Gründen von Produktiv- Genossenschaften denkt, geht schon daraus hervor, daß es so wenig Genossenschaften giebt. Wäre die Sozialdemokratie für solche Gründungen, sie würden wegen der im ganzen elenden Lebenshaltung, die das Bürger thum den von ihm beschäftigten Arbeitern nur bietet, wie Pilze
Versammlungen.
Vermischkes.
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