Einzelbild herunterladen
 

Um das Zündholzmonopol.

Die Reichsratsreaktion gegen die deutsche Wirtschaft.

Die Reichsregierung hat mit dem schwedisch - amerikanischen die Kiste stellt schon ein Ausnahmerecht dar und sieht einer Be Zündholztrust( Ivar Kreuger ) zur Erlangung einer lafigfristigen strafung für rationelle Produktion und Wirt Anleihe von 500 Millionen Reichsmart einen Vertrag abgeschloffen, fchaftsführung fehr ähnlich. der die Errichtung eines Zündholzhandels- Monopols in Deutschland vorsieht. Der Gewinn aus diesem Monopol fließt zum erheblichen Teile als zusätzliche Verzinsung für die Anleihe dem Schweden truft zu.

In diesem Vertrage hat der Schwedentrust fich damit einver standen erflärt, daß die Produktion der Zündholzfabriken der Groß­einfaufs- Gesellschaft Deutscher Konsumvereine( GEG.) nicht an das Monopol abgeliefert zu werden braucht, meshalb auch aus diesem Teile der deutschen Erzeugung fein Gewinn an den Schwedentruſt fällt. Der Vertrag mit dem Schwedentrust und demzufolge auch der Gefeßentwurf über die Errichtung eines 3ündholz- Monopols fah für die GEG. ein Fabrikations- Kontingent von 23 000 Normalfiften à 1000 Bad Zündhölzer für das Jahr mit einer jährlichen Steige Das mar rung von 345 Kisten für die Dauer des Monopols vor. schon eine erhebliche Einschränkung der Erzeugung der genossen. schaftlichen Eigenproduktion gegenüber dem Gesetz über die Er­laubnispflicht für die Herstellung von Zündhölzern vom 28. Mai 1927, in welchem den genossenschaftlichen Zentralen die unbe foränkte Erzeugung gefeßlich zugesichert war. Die GEG. mellte sich jedoch mit dem obengenanten Kontingent bescheiden, um im Interesse der deutschen Reichsfinanzen die Anleihe nicht zu ge­fährden.

Bei den Verhandlungen im Reichsrat über das Monopolgeses wurde das Unglaubliche zur Tatsache: der Vertreter des Freistaates Sachsen beantragte, den Artikel des Gesezes, welcher die Erzeu gung der GEG. behandelt, aus dem Gesetz zu streichen und damit zwei Drittel dieser Produktionsmenge dem Schwedentrust zuzu­meisen. Trotzdem der Regierungsvertreter auf die Konsequenzen dieses Antrages hinwies( Schädigung der deutschen Wirtschaft zu gunsten des Auslandes), hielt der sächsische Bertreter seinen Antrag Die Mehrheit des Reichsrates war jedoch vernünftig aufrecht. genug, diesen Antrag abzulehnen.

Unter Assistenz des Vertreters von Bayern stellte dann der Bertreter des Freistaates Sachsen den Antrag, das Kontingent der GEG. non 23 000 Normalfiften auf 19 000 Normalfisten im Jahr herabzusetzen, die vorgesehene Steigerung der Erzeugung im Laufe der Monopoldauer ganz zu streichen und tie Sonderabgabe, die die GCG. an das Reich zu leisten hat, non 50 m. auf 60. für die Normalfiste heraufzusetzen. Diese Anträge wurden, trok der darin enthaltenen Schädigung der deutschen Wirtschaft, vom Reichsrat

angenommen.

Die Folgen für Reichsfinanzen und deutsche Wirtschaft

Bon den Monopoleinnahmen erhält das Reich vorab einen Betrag von 13 M. für die Stifte. Der nach Dedung der Verwaltungs­fosten verbleibende Reingewinn des Monopols wird je zur Hälfte auf den Schwedentrust und das Reich verteilt. Dieser Gewinn anteil des Reiches tann sich, hoch gerechnet, auf 8,50 m. für die Stifte belaufen, so daß das Reich aus den durch das Monopol abge fegten Zündhölzern im günstigsten Falle 21,50 M. pro Kiste erhält gegen 60 m. netto für die Kiste aus dem Absatz der GEG. Diese Mehrbelastung der genossenschaftlichen Erzeugung von 38,50 M. für

Anfangen!

3900 91

Konjunkturausgleich durch öffentliche Aufträge. Die gegenwärtige schon fast tatastrophale Lage des Arbeits marttes macht alle Möglichkeiten, die industrielle Tätigkeit zu heben, zu wirtschaftlichen Lebensfragen. Zu diesen Möglichkeiten gehört der von den beteiligten Reichsministerien und dem Reichswirtschaftsrat geförderte Plan, die öffentlichen Aufträge nach Umfang, Größe und gebietlicher Berteilung zu erfassen und sie zur Ausgleichung der Kon­junttur je nach der Wirtschaftslage einzusetzen. Die Pläne dafür liegen längst fest. Die Durchführung läßt auf sich warten.

Zweifellos ist die Erschmerung der Finanzlage des Reichs, der Länder und Kommunen ein Hindernis, zusätzliche beziehungsweise große öffentliche Aufträge tonjuntturausgleichend einzusetzen. Man hört aber, daß über dem Bemühen, erst eine lebersicht über den ge­samten Umfang der Aufträge herzustellen, die Durchführung des Blanes überhaupt unterlassen wird. Seit dem 1. Januar 1929 merden die Aufträge der Reichsministerien beim Statistischen Reichsamt ge­fammelt; feit dem 1. April 1929 beteiligen sich an dieser statistischen Erfassung die Länder, ab 1. Januar 1930 sollten die Kommunen mit wirten; der Termin ist aber wieder vertragt worden, so daß die Be­richterstattung der Kommunen erst zum 1. April 1930 erwartet wird. Die Sammlung wird also scheinbar sehr systematisch, dafür aber sehr langsam vorgenommen. Außerdem scheint man in den amtlichen Stellen für die Durchführung des Planes nicht mehr allzuviel große Hoffmungen zu haben, weil einmal zwischen dem Augenblick der Erhebung und der Auftragserteilung zu viel Zeit ver­geht und weil zum anderen eine einheitliche Regelung manchen der Beteiligten zu unbequem ist.

Man geminnt daraus den Eindrud, daß der sehr vernünftige und nolfswirtschaftliche notwendige Gedante des Konjunkturausgleidys durch öffentliche Aufträge nicht am Gedanken selbst, sondern an der allzu systematischen und bürokratischen Art der Durchführung zuscheitern droht. Wir sind der Meinung, Daß man mit der Durchführung des Planes auch dann beginnen muß, wenn sie erst in Teilgebieten erfolgen tann. Teilerfolge find wichtiger als gar feine Erfolge und die schließliche Gefährdung des ganzen Plans.

Louis Hagen ist optimistisch.

Auslandsanleihen sind notwendig.

Bei seiner Biedermahl zum Borsigenden der Kölner Industrie. und Handelskammer sprach Geheimrat Louis Hagen auch zur gegen märtigen Wirtschaftslage. Er sagte unter anderem: Ich glaube und hoffe, daß wir in diesem Jahre mit einer langsamen und Stetigen Befferung zu rechnen haben. Auf allen Gebieten hat fich jedenfalls in der letzten Zeit eine Stabilität durchgefeßt ch bente dabei z. B. an die Großindustrie und an die für unseren Begir? wichtige Braunfohlenindustrie. Diese Tatsache tann ben Mut geben, daß bei einer vernünftigen Finanzgebarung eine Befierung auf allen Gebieten nach und nach eintritt. Wirklich fühlbar wird sie aber erst dann werden, wenn die öffentlichen Kaffen auf hören, am Geldmartt alles wegzuschöpfen, was vorhanden ist. Wenn hies unterbleibt, wenn die ausländischen Gelder wieder meiter bei uns fließen und wenn nach und nach eine Er mäßigung der Zinsen, die heute noch mit 10 unb 12 Praz. im Debet

Auf die 4000 Kisten, die nach den Beschlüssen des Reichsrates die GEG weniger herstellen darf, ergibt sich somit eine Minder einnahme des Reiches von 154 000 Reichsmart für das Jahr. Da nach dem Gefeßentwurf die GEG. während der ganzen Monopole dauer umgerechnet im Durchschnitt 28 000 Stiften Zündhölzer im Jahre herstellen dürfte,

ergibt sich nach Annahme des sächsisch- bayerischen Anfrages ein jährlicher Verluft für die Reichstaffe non 346 500 m, oder auf die Monopoldauer von 35 Jahren, eine Mindereinnahme für das Reich vou 12 127 500 M

Diese auf Beschluß des Reichsrates der Reichstaffe vorenthaltene Summe fann nun fast refilos der Schwedentrust() eine streichen und er wird sicher ben fächsischen und banerischen Reichsratsmitgliedern für diese Zuwendung dankbar fein.

Aber meiter: Nach dem Vertrage mit dem Schwedentrust ist diefer an der deutschen Zündholzproduktion mit 65 Broz. beteiligt. Es ergibt sich hieraus, daß der Gewinn an den nach den Beschlüssen des Reichsrates der GEG. entzogenen 4000 bzw. 9000& iften jährlich zu nahezu zwei Drittel ebenfalls dem Schwedentruft zugeschanzt wird. Es zeigt sich also hier, daß zuungunsten der Reichskaffe und der deutschen Wirtschaft dem ausländischen Kapital Riefensummen zugeschoben werden, auf die der Schwedentrust bei Abschluß des Bertrages gar nicht gerechnet hat.

Die Beschlüsse des Reichsrates gewinnen auch dadurch noch ein erhöhtes Interesse, als das dem Reichsverband deutscher Konsum vereine in Köln , der zwar feine Zündholzfabril besitzt, im Gesetz entwurf zugebilligte Kontingent von 3700 Riften bestehen bleiben foll, während die Quote der GEG. glatt um 20 Broz herabgefezi wurde.

Man fragt sich vergeblich,

wie es möglich ist, daß bei der trostlosen Lage der Reichsfinanzen und der deutschen Wirtschaft eine Störperschaft wie der Reichsrat zat Beschliissen fommen fann, die eine derartige Schädigung der deutschen Interessen zugunsten ausländischer tapitalistischer Unter­nehmungen bedeutet. Nur blindwütiger has gegen das Konjumgenossenschaftswesen tann bei den Beschlüssen Bate gestanden haben, sonst wäre es nicht denkbar, daß man lieber dem ausländischen Kapital Vermögen zuschanzt, che man der Genossenschaftsbemegung Gerechtigkeit widerfahren und die mit rein deutschem Kapital arbeitenden GEG.- Fabriten eine angemessene Quote an der Zündholzfahrikation zukommen läßt.

wird auch der Reichstag verjagen?

Es darf wohl erwartet werden, daß bei der demnächtigen Bee ratung des Zündholz- Monopol- Gesetzes im Reichstag die Boltsner­treter die deutschen Interessen besser zu wahren missen als der Reichsrat und daß der Reichstag das Gesetz nach der Regierungs­porlage in feiner ursprünglichen Form annehmen wird. Dem Ge­schrei einer Handvoll neidischer Händler darf das Intereffe der Ber­braucher, nämlich des größten Teiles des deutschen Valfes, nicht geopfert werden.

angerechnet werden, eintritt, dann erst wird auch eine dauernde Befferung eintreten."

Das optimistische Urteil dieses theinisch- westfälischen Groß­finanziers ift bemerkenswert. Sein Hinweis auf die öffentliche Geld­nachfrage als Ursache der Gelbverteuerung stimmt zum mindesten für den Augenblid nicht, wo das Geld fast ebenso schmer Arbeit findet mie die Menschen. Festhalten muß man, daß auch Louis Hagen von dem Zufluß ausländischer Anleihen den Wiederaufstieg der Wirtschaft abhängig sieht.

Wirtschaftsfriede mit Polen .

Schlesische Betriebsräte an die Reichsregierung.

Internationale Chemie.

Erweiterung des Dupont - Konzerns.

Auf der Washingtoner Wirtschaftstonferenz, die im Nopember auf Einladung des Präsidenten Hoover stattfand, wurde bereits mit geteilt, daß der große Chemiefonzern Dupont de Nemours im laufenden Jahre 25 Millionen Dollar für Neubauten auszugeben beabsichtigt. Nunmehr wird befannt, daß von dieser Gesamtfumme 4 Millionen Dollar auf die Grasselli Chemical Co. entfallen, eine Tochtergesellschaft, in der nor allem Schmer­chemikalien hergestellt werden. Weitere 4 Millionen Dollar ent­fallen auf die ausgedehnten Kunstseideninteressen bes Konzerns. Als Baukosten für die Ammoniafwerte in West­Virginien werden 5 Millionen Dollar genannt, ebensoviel die Kosten zum Ausbau der Farbstoffwerte in Deepwater Point.

Die Produktion des Dupont - Konzerns, der mehr als 26000 Arbeiter beschäftigt, umfaßt außer Sprengstoffen, die ins besondere in den Kriegsjahren im Mittelpunkt der Intereffen standen, Stickstoff, Farbstoffe, Rohfilm, alkoholische Erzeugnisse, Säuren, Kunstseide usw. Interessanterweise stammt aber feit Jahren die Haupteinnahme des Konzerns nicht aus der eigenen Pro­duktion, sondern aus seiner Beteiligung an dem großen Automobil­fonzern General Motors Corp .

Auch Maschinendividenden steigen.

Bomag- Plauen erhöht von 6 auf 8 Prozent.

Die fächsischen Maschinenindustriellen haben im legten Jahre das Gebiet des Freistaates Sachsen wiederholt als den größten Krisenherd in der deutschen Maschineminduſtrie be­zeichnet. Soweit der Arbeitsmartt in Sachsen in Frage kommt, trifft diese Behauptung zweifellos zu, aber wie in Deutschland über­haupt, fann man auch im sächsischen Maschinenbau die Lage über­schlechter Arbeits: schreiben: Gute. Konjunttur

martt.

Der jetzt veröffentlichte Abschluß der Bomag( Bogtländische Maschinenfabrif) in Plauen kennzeichnet die Bage sehr treffend. Die Belegschaft ist seit 1924/27 Don 5600 auf 3000 Mann zurüd­gegangen. In den letzten beiden Geschäftsjahren ist ein meiterer Ab­bau bis auf 2200 Mann durchgeführt worden; zu gleicher Zeit aber ftieg der Umsag um rund 60 Prozent. Es ist alio eine ständige und ganz beträchtliche Steigerung der Leistungsfähig­feit je Mann und Schicht eingetreten, die ganz zweifellos zu einer mefentlichen Senkung der Gestehungskosten geführt hat. gefegte Steigerung auf. Es betrugen in den Geschäftsjahren

So weisen auch die Gewinnziffern des Unternehmens eine fort­

.

1926/27 1927/28 1928/29 in Millionen Mart

0,60

0,72

o

6 9

0,44

0,50

4%

6%

0,78

0,63

8%

Abschreibungen. Reingeminn Dividenden Obwohl die Anlagewerte des Unternehmens in die Bilanz schon äußerst niedrig eingefeßt sind und eine starte innere Stüge bilden, find die Abschreibungen Jahr für Jahr heraufgeschraubt morden. Troz der hierdurch eingetretenen Kürzung des Reingewinns meist dieser in den letzten Jahren eine Steigerung um fast 50 Broz. auf. Die Umsatzsteigerung im letzten Jahr, die fast 35 Broz. ausmachte, wurde hauptsächlich im Laitwagen und Omnibusbau erzielt. Desgleichen stieg die Produktion von Druc maschinen. Auch die Entwicklung in den ersten vier Monaten des Laufenden Geschäftsjahres wird von der Berwaltung afs Y durchaus befriedigend bezeichnet.

Tschechisches Getreidemonopol.

13

Ueber die seit einiger Zeit in Arbeit befindlichen und von der Prager Regierung erwogenen Maßnahmen zur Behebung der Agrarfrijis merden jezt Einzelheiten bekannt. Im Bordergrund der Pläne steht die Errichtung eines Getreide Einfuhr­Monopols. Es soll eine Aktiengesellschaft gegründet werden, deren Kapital auf 120 Millionen Kronen festgesezt mird. Die Staats­beteiligung an dieser Gesellschaft mürde 51 Broz. betragen, die restlichen 49 Proz. der Aktien werden von den interessierten Fach­freifen gezeichnet. Die Monopol- Import- Gesellschaft setzt die Ber­Laufspreise für Weizen und Roggen fest.

Zwei städtische Werks- Gesellschaften in Dresden . Die Ber­zmei Gesellschaften eingebracht werden, deren Aktien noll im Besitz der Stadt Dresden bleiben. Die erste Gesellschaft mit einem Kapital von 50 Millionen Marf umfaßt die städtischen Gas, Wasser und Elektrizitätsmerke; die zmelte, deren Kapital 18 Millionen Mart betragen soll, wird die städtische Straßenbahn umfaffen. Von den 18 Personen des Aufsichtsrates follen vier Wirtschafts: und Banfper: tretern vorbehalten sein, die übrigen 14 verteilen fich auf den Rat, die Etadtverordnetenvertreter und den Betriebsrat.

Die Bollversammlung der freigemertschaftlichen Be= triebsräte in Breslau nahm am Sonntag zu dem deutsch - sorgungs- und Verkehrsunternehmungen der Stadt Dresden sollen in polnischen Handelsvertrag eine Entschließung an, in der es heißt: " Die Bersammlung erklärt, daß die in Schlesien und in Breslau zur 3eit herrschende schwere Wirtschaftsfrise eine Folge des Zoll­trieges mit Polen ist. Schlesiens Industrie und Handel seien eines fehr großen Teils ihres natürlichen Abfazgebietes beraubt; deshalb müsse die Reichsregierung mit allen Mitteln auf den möglichst baldigen Abschluß eines Handelsvertrages mit Bolen und damit auf die Deffnung der polnischen Grenzen für die deutsche Ware hinarbeiten. Ebenso wie es im Interesse der polnischen Wirt­schaft liegt, die Grenzen nach dem Westen für ihre Produktion zu öffnen, ist die Frage des Abschlusses des Handelsvertrages mit Bolen für die schlesische und insbesondere Breslauer Wirtschaft eine Lebensfrage.

Konturs im Maschinenbau. Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe stellt ihre Zahlungen ein Wie die Berwaltung der Maschinenbaugesellschaft & arlsruhe in einem Rundschreiben mitteilt, hat fie fich ge­zwingen gesehen, nach fast 100jährigem Bestehen ihre 3ohiun gen einzustellen. Mit den Gläubigern soll ein außer gerichtlicher Bergleich erstrebt werden. In der Mitteilung der Ber­maltung wird darauf hingewiesen, daß bei vorsichtiger Bemertung der Attiven eine volle Befriedigung der Gläubiger erwartet werden fann. Nach dem Stande vom 8. Januar stehen rund 3,2 millionen Aftiven Gesamtverbindlichkeiten von 2,75 Millionen gegenüber.

Das Karlsruher Maschinenunternehmen, das nor dem Striege sehr gut non den Bestellungen der badischen Staatsbahn lebte, und noch im Jahre 1924 runs 1500 Tann Belegschaft beschäftigte, ist wie so viele andere Berte, ein Opfer der otomotio. frise geworden. Schon 1926 mar bie Beschäftigung fo gering, daß die Belegschaft bis auf 700 manat abgebaut murde. Zuletzt mar die Belegschaft bis auf 350 Mann zufammangeschmolzen.

Nach der Abtretung des Lotomotinbaues gegen Barentschädigung on Krupp war es der Gesellschaft nicht möglich gemefen, fich aus­reichende Arbeitsmöglichkeiten zu beschaffen. So ist es troß großer Stadt Rarlsruhe zur Steuererleichterung durch die Zahlungseinstellung gefommen. Die Frage einer Aufrechterhaltung der Betriebe hängt dapon ab, ob es der Gesellschaft gelingt, einen lleberbrüdungskredit zur Ausführung des norhandenen Auftrags bestandes zu erhalten.

Geldfülle bei den Bereinigten Nidelwerfen. Zu den Unter­nehmen, die im Gelde schwimmen und den Begriff Kapitalknappheit nicht kennen, gehört auch die Bereinigte Deutsche Ridel­merte. G. in Schwerte ( Westfalen ). Im vergangenen Jahre erzielte das Unternehmen einen Reingewinn der faft einer 24prozentigen Dividende entsprach. Ausgezahlt wurde aber nur eine 12prozentige Dividende, während die übrigen Ge minne in Sonderrückstellungen verschwanden. Hierunter befand fich auch eine Reserve von 200 000 m. für Neubauten. Jetzt teilt die Berwaltung in ihrem Jahresbericht für 1928/29 mit, daß fie im legten Jahr sämtliche Baukosten über Betrieb" aus lau fenden Geminnen bezahlen tonnte und so diese Rejerne nicht in Anspruch zu nehmen brauchte. Trotz dieser Belastung der Betriebs. mittel fann die Geldflüssigkeit der Gesellschaft taunt überboten merden. Rund 8,8 Millionen Bantguthaben und Forderungen sowie 2,4 Millionen Borräte, die menigstens zum Teil flüssig gemacht werden tönnen, stehen mir 2,1 Millionen Marf Berpflichtungen und Steuerschulden gegenüber. Die Dividende für 1928/29 mird wieder auf 12 Broz. festgesetzt.

New Yorf verbaut 1930 jehu milliarden Mart. Die Bautätig feit im New- Yorfer Stadtbezirt ist im Jahre 1929 laut Rabelmeldung gegenüber dem Vorjahre um 21 Broz. auf 1233 Millionen Dollar zurüdgegangen. Die zu Beginn des neuen Jahres in Aussicht ge­nommenen Bauprojejette erfordern Investitionen im Betrage von rund 2,4 milliarden Dollar, fast 10 milliarden Mart, so daß im Jahre 1930 eine Belebung der Bautätigkeit zu verzeichnen sein wird.

STAATL

Nathriches

Mineralesser

FACHINGEN

Wirkt vorbeugend!

Fachinger Yersandstelle, Berlin SW Schöneberger Str. 16. TeLLützow 8260-61