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Sturmflut der Nordsee

Der Sturm, der in den letzten Tagen wieder mit großer Stärte an der Nordseeküste mütete, überschwemmte auch das ganze Hafengebiet Curhavens. Metertief stehen die Straßen unter Wasser,

Rupprecht und Hitler  .

Ein vergnügter Beleidigungsprozeß.

München  , 15. Januar.  ( Eigenbericht.) Unter ungeheurem Andrang begann am Dienstag vor dem Amtsgericht München   der Beleidigungsprozeß Hitlers gegen den Schriftleiter Karl Rabe   von der ,, Münchener Telegramm Beitung". Diese hatte am 1. November 1929 unter der Ueberschrift Hitler   bedroht den Egtronprin 3 en" behauptet, daß Hitler am 26. Oftober ein furzfristiges Ultimatum an den Er­tronprinzen gerichtet habe, in dem eine Erklärung Rupprechts ver­langt war, die in positivem oder mindestens neutralem Sinne Stellung zum Hitler- Hugenbergschen Boltsbegehren nimmt. Für den Fall, daß diese Erklärung nicht abgegeben würde, habe Hitler  mit dem schärfsten Kampf gegen den Erfronprinzen und gegen die monarchistische Idee gedroht. In der anschließenden öffentlichen Bolemit hat Hitler   ein solches Ultimatum in Abrede gestellt und gegen den verantwortlichen Redakteur der Telegramm­Zeitung" Klage angestrengt.

Als Zeugen find geladen der sogenannte Kabinettschef" des Extronprinzen, Graf Soden, auf den die Veröffentlichungen der ,, Telegramm- Zeitung" indirekt zurückgeführt werden, ferner aus der Umgebung des Erfronprinzen der Brinz zu Dettingen  , der bayerische   Stahlhelmführer von Lenz und der Kunstmaler Reichel, der sich als der 3 wischenträger zwischen Hitler   und Rupprecht entpuppt hat. Ein weiterer Zeuge, der Reichstagsabgeordnete von der Bayerischen Volkspartei Loibl, wurde bereits kommissarisch vernommen. Bei der Vernehmung bestritt Hitler   auf das entschiedenste, daß er irgend jemand zum Ertronprinzen geschickt, oder daß er ihm sonstwie gedroht habe. Der angebliche Mittelsmann Reichel sei aus freien Stücken zu ihm gekommen und habe ohne seinen Auftrag beim Grafen Soden interveniert.

Die beiden Hauptzeugen, Graf von Soden und der Ber­mögensverwalter des Hauses Wittelsbach, Fürst zu Dettingen, müssen unvereidigt vernommen werden, weil Hitler gegen fie Beleidigungstlage in der gleichen Angelegenheit eingereicht hat. Dettingen befundete, der Mittelsmann zwischen Hitler   und dem Er­fronprinzen, der Kunsthändler Reichel, sei bei ihm gewesen und habe mit Nachdruck ein Abrücken des Kronprinzen von der Er­klärung des Reichstagsabgeordneten Loibl( Bayr. Bp.) gefordert.

Mittwoch, 15. 1.

Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 15 19% Uhr

Mittwoch, 15. 1.

Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus I 1912 Uhr

Carmen Freischütz

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Pl.d.Republ.

Vorst. 10

20 Uhr

Spanische Stunde. Der arme Matrose. Angélique.

am Gendarmenmarkt A.-V. 13 20 Uhr

Harte Bandagen

Staatl. Schiller- Theater, Charlth.

20 Uhr

So und so, so geht der Wind

SCALA

Tägl, 2 Vorstell.

5 und 812 Uhr Barbarossa 9256,

Preise 1-6 M. Wochentg.: 5 U. 50 Pf.- 3 M.

16 Foster Girls, Cortini, 3 Swifts Schenk& Co., Austel& Arthur, Green& Wood usw.

PLAZA Tag. 5 u. 815

Sonnt. 2, 5 u. 8 Alex. 8066

INTERNAT. VARIETÉ Morgen Premiere

5 Uhr CASINO- THEATER 84 Uhr

Lothringer Straße 37.

Nur noch bis 22. Januar 1930 Familie Hannemann Donnerstag, den 23 Januar 1930

zum 1. Male

Seine Hoheit der Bettler.

Guiscnein für 1-4 Personen Fauteuil nur 1.25 M., Sessel 1.75 M., Sonstige Preise: Parkett u. Rang 0.80 M.

Winter Garten*

8.15 Uhr Zentr. 2819 Rauchen erlaubt Original 16 Lawrence Tiller- Girls Paul Westermeler, Ernest& Yvonne etc.

GROSSES SCHAUSPIELHAUS

8 Uhr:

3 Musketiere Regie: ERIK CHARELL  .

Sonntag nachm. ungek. halbe Pr.

Abends

In dieser Erklärung war behauptet, der Kronprinz lehne das Bolts begehren ab. Reichel habe gesagt, bei Nichterfüllung seiner Forde rungen werde Hitler   sich mit seiner ganzen Macht gegen den Kron­prinzen stellen. Das ganze Auftreten Reichels fei als ein Ber fuch zur Einschüchterung erschienen.

Nach dem Grafen Soden hat Reichel in einem Brief an den Erfronprinzen mitgeteilt, Hitler   verlange ein Dementi der Loiblfchen Erklärung, sonst werde er seine Partei von dem mon­archistischen Gedanken abkehren und sie auf die schwarzweißrote Republit umstellen. Am Montag, 27. Oftober, abends 9 Uhr, habe Reichel zu ihm, Grafen   Soden, am Telephon wörtlich gesagt: Ich habe von Hitler   ganz offiziell wohl gemerkt, ganz offiziell!- den Auftrag erhalten, ihnen zu sagen, Hitler müsse annehmen, daß die Loiblichen Erklärungen im Auf­trage des Kronprinzen ergangen seien und daß damit ein Dolch stoß des Kronprinzen gegen Hitler   und seine Bewegung vorliege. Er- Hitler werde daraus die Konsequenzen ziehen und Seine Königliche Hoheit" in der Deffentlichkeit schärfftens betämpfen, menn der Kronprinz nicht bis heute abend 11 Uhr eine von Hitler felbft formulierte Ertlärung veröffentlichen wolle." Ueber diese ungeheuerliche Zumutung" ist der Zeuge äußerst un­gehalten gewesen und hat erklärt, daß er sie nicht vortragen werde. o daß er ins Telephon zurückrief: Und das soll der monarchistische Als Reichel seine Aussagen wiederholte, habe ihn die But gepackt, so Hitler   sein? Der Teufel folt ihn und euch alle halen!" auftragter Hitlers   aufgetreten zu fein. Kunstmaler Reichel bestritt, als Mittelsmann oder Be­

Das Urteil soll am Freitag, dem 24. Januar, verkündet werden.

Eine deutschnationale Leuchte. Der Verantwortliche für den Bankstandal erhält Pension.

Bor einigen Jahren erregte ein Stadtbantitanbal in Halle das Interesse der Deffentlichkeit. In dieser Stadt an der Saale  , die unter der Herrschaft des Bürgerblods steht, und deren verantwortliche Bürgermeister gut deutschnational sind, stellte sich heraus, daß die Stadt durch leichtfertigste

Volksbühne Die Komödiel

Theater am Bülowplatz  . J1 Bismck.2414/ 7516

8 Uhr Uraufführung

Täglich 8 Uhr Vom Teufel geholt

von Knut Hamsun  

Apollo. Regie:

Brunnenstraße

Max Reinhardt  

Volksstück von Kammerspiele

Großmann

und Hessel Musik: Theo Makeben. Regie: Jürgen Fehling  .

D.1. Norden 12310 Täglich 8% Uhr Désiré

Komödie

Staatl. Schiller- Th. von Sascha Guitry. Regie: Leo Mittler  .

8 Uhr So und so, so geht der Wind

Theater am Schiffbauerdamm 8 Uhr

Reichshallen- Theater Die Gartenlaube Sonntag nadm. E Das große Januar- Progr. der Steffiner- Sänger

Billettbestellungen Zentrum 11 263

Dönhoff- Brettl: Das Familien- Varieté

10 Nummern, Konzert, Tanz

Direktion Dr. Martin Zickel

Friedrichstr.104

Komische Oper Merkur   1401/4330. Nach vollständigem Umbau Täglich 8 Uhr

Staatsoper am Platz der Republik 8 Uhr

Spanische Stunde Der arme Matrose Angelique

Deutsches Theater

D.1. Norden 12 310 Tägl. 81 Uhr Der Kaiser

Hulla di Bulla v.Amerika

Schwank von Arnold und Bach mit Guldo Thielscer, Schulz, Schroth, Gurg, Hildebrand, Walter Rabs, Flink. Behmer, Wensk Sonntag nachmittag 4 Uhr: Frau ohne Kuss!

Lustspielhaus Friedrichstr. 236.

Bergmann 2922/23. Täglich 812 Uhr

66

..Wiegenlied Käthe Haack  , Paul Heidemann  Vorverkau in beiden Häusern ab 10 Uhr ununterbrochen.

von Bernard Shaw  Reg.: Max Reinhardt  

Operettenhaus  

Alte Jakobstr. 30/32 ( Zentral- Theater) Täglich 84 Uhr Der Soldat der Marie Sonntag nachm.

5 Uhr kleine Preise. Friederike

Direktion

Rrebitgewährung der Stadtbant um viele Millionen Mart geschädigt war und daß bei weiteren Millionenkrediten die Befürch tung dauernder Berluste noch heute besteht. Der verantwort liche Aufsichtsführer der Stadtbant war Bürgermeister Dr. Seydel, der vom Regierungspräsidenten in Merseburg   in Gegenwart des Oberbürgermeisters Dr. Rive bereits im Jahre 1925 wegen der Kreditgewährung ernsthaft gewarnt worden war. Er hat, wie er in dem Strafprozeß gegen die Stadtbankbeamten zu= geben mußte, auch und erst recht nach dieser Warnung Kredite in leichtfertiger Weise hinausgehen lassen.

Troß dieser mehr als bedenklichen Haltung wählte der Hallesche Bürgerblock diesen Dr. Seydel nach Ablauf seiner Dienstzeit wieder zum Bürgermeister. Wegen seiner Berfehlungen verweigerte aber der Minister des Innern ihm die amtliche Bestätigung, so daß er aus dem Dienst ausscheiden mußte. Es wurde außerdem ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet mit dem Ziele auf Entziehung der Pension. Zur Entscheidung in diesem Verfahren wäre an sich der Bezirksausschuß für Merseburg   zuständig. Dieser aber erklärte sich für befangen, da Dr. Seydel als Bürgermeister sein Mitglied gewesen war.

Das Oberverwaltungsgericht übertrug deshalb die Durchführung des Verfahrens dem Bezirksausschuß in Potsdam  . Dieser hat mun am 8. Januar in der Sache verhandelt und das Verfahren gegen Dr. Sendel eingestellt. Der Hauptver­antwortliche an dem Verlust der Stadt Halle   und an der Schädi­gung zahlloser Existenzen aus dem Mittelstande würde danach auf Lebenszeit Pension beziehen, wenn nicht die Be­rufungsinstanz dieses Urteil abändert!

Bon diesem deutschnationalen Standal in Halle war bei den letzten Stadtverordnetenwahlen leider fast nirgends die Rede.

Gedanken zum Fall Uralzeff.

Db ein Mann arm ist oder reich, das hängt viel weniger als man glaubt von seinem Bermögen ab, sondern richtet sich allein nach der Größentlaffe der Geschäfte, die er macht: Ob er damit ins Plus oder Minus gerät, bleibt bedeutungsloser Zufall, das allein entscheidet um einen genügenden fofern es sich nur Abstand vom Nullpunkt handelt. Mit 10 Millionen Mart Schulden ist einer fast genau so reich, wie mit 10 Millionen Mark Bermögen; jedenfalls unendlich viel reicher als die Millionen armer Teufel, die ohne Plus und Minus ständig am Nullpunkt festkleben.

Es ist ein weit verbreiteter Jrrglauben, daß der Gläubiger der wirtschaftlich Starke, der Schuldner der wirtschaftlich Schwache jei. In Wahrheit verhält sich die Sache so: wirtschaftlich start ist immer derjenige, der das Geld hat. Die wirtschaftliche Stärke des Gläu ner. In diesem Augenblick beginnt das Verhältnis umzuschlagen. bigers reicht daher nur bis zur Hingabe des Geldes an den Schuld­Es flärt sich restlos zugunsten des Schuldners, sobald dieser zu zahlen aufhört. Alsdann find die Rollen gänzlich vertauscht, der Schuldner hat seinen Gläubiger fest in der Hand.( Boraussetzung immer, daß seine Schulden wirklich beträchtlich sind und seine Zahlungskraft mindestens um das Zehnfache übersteigen.) Nun muß sich der Gläubiger auf Bitten und Betteln legen, während der Schuldner ruhig zuwarten fann. Vor allem trägt jetzt der Gläu biger völlig die Sorge für Eristenz und Fortkommen des Schuld­fall auch noch öffentlich bekannt würde, o muß er von ners: Da das schlimmste für den Gläubiger wäre, wenn sein Rein­jeder Zwangsmaßnahme gegen den Schuldner absehen und namentlich dafür sorgen, daß dieser auch weiterhin nach außen Standesgemäß als vermögender Mann auftritt. Nichts ist für den Gläubiger wichtiger, als daß sein Schuldner möglichst bald wieder zu Geld tomme, von dem er, wie Gläubiger hofft, feine Schulden abdecken wird.( Der Gläubiger mag sich das immer. hin einbilden.)

Von allen dentbaren Existenzen ist die des Großschuld. ners eixer Bant die sicherste, angenehmste und sorgenfreiefte. Jonathan.

Berantwortl. fir bie Rebaltion: Bolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: 2h. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Berwärts Buch Sierzu 1 Beilage. bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co.. Berlin   SW 68. Lindenstraße 3.

NEUE WELT Wallner- Theater

U- Bahn Hermannplatz Arnold Scholz   Hasenheide 108/14 ELITETAG

Grosses Bockbierfest

-

in den bayr. Alpen

7 Kapellen. Mene Dekorationen. 50 bayrische Madin. Donnerstags: Grosses Schweineschlachten.

Einlaß: Wochentags 6 Uhr.

Sonntags 4 Uhr.

Dr. Robert Klein Barnowsky- Bahnen Renaissance­

Deutsches Künstler- Theat. Barbarossa 3937 8 Uhr

Eins, zwei, drei

Regie: Gustav Hartung  . Vorher wird gegeben: Souper

von Franz Molnar  Regie: Heinz Hilpert  

Berliner   Theater

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48 Uhr Ende 1110 Seltsames Zwischenspiel

Theat. a. Kottb.Tor Kottb. Str. 6 Tägl. 8 Uhr auchSonnt. nachm.3 U.

Theater in der Königgrätzer Straße Täglich 8 Uhr

Die erste

Täglich 8% Uhr

Wallnertheaterstraße 35. Alex. 4592. Täglich 84 Uhr Die Krone im

Rhein Volkstüml.Operette Preise von 1 M. an. Komische Oper

Friedrichstr. 104. Merkur   1401/4330. Allabendlich 81 U.

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Friedrichstr. 236.

PARISER LEBEN Bergmann 2922/23.

Operette von Offenbach  .

Mrs. Selby Musikalische Leitung: Theo Mackeben  .

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Fritz! Massary  

Komödienhaus Täglich 8% Uhr Der Lügner und die Nonne mit Curt Butz

Lessing- Theater

Norden 10846 Täglich 8 Uhr Attäre Dreytus

von Rehfisch und Herzo

Elite- Theater d. Westens Sänger. Täglich 844 Uhr:

Das große

Januar- Progr.! Das kann man

3 mal sehen!

Endlose Lachstürme!!!

Hotel Stadi Lemberg

Regie: Gustav Hartung  . Steinplatz C1 0901 a. 2583/84.

Karneval

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Mitwirkende.

Käthe Lind Kistenmacher

3 KAPELLEN Tanz- Spenden

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Wiegenlied

Lustspiel von Ladislaus Fodor  . Planetarium

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