Bieberaufnahme zurühgewiesen; die Iobestrafe aber im Gnadenmege in lebenslängliche Suchthausstrafe umgewandelt.
Sieben neue Gutachten.
Sofort nach Einlieferung ins Zuchthaus Lüneburg behauptete ber Angeffagte, ft felbft fälschlich bezichtigt zu haben. Es folgten neue ergebnislose Anträge auf Wiederaufnahme des Berfahrens, der Gefängnisarzt Dr. Bonne. ein alter erUeber die Einigung in der Mobilisierungsfrage veröffentlicht fahrener Mediziner, nahm sich des Berurteilten an. Zu gutachtlicher die Agentur Havas aus dem Haag einen längeren Bericht, in dem Heußerung aufgefordert, erklärte er, der Tod der Hoge könne unter nach Stizzierung des Abkommens in seinen Grundzögen gejagt wird, feinen Umständen durch Erdrosselung zustande gefommen sein, der ganze innere wie äußere Befund, besonders die in das Umschlage- daß es sich hierbei um ein erstes praffifches Unternehmen der fuch gewickelten Ellenbogen der Toten und das Fehlen der Abfranzöfifch- deutschen wirtschaftlichen Zusammenarbeit wehrhandlungen sprächen für einen Herzschlag als Folge handele, die so oft feit 1921 empfohlen worden sei. Zur Frage der Mobilisierung der ersten Tranche bemerkt der Bericht, das laufe praktisch darauf hinaus, die finanziellen Interessen Deutschlands mit den Gläubigermächten zu verbinden. Wenn man in Betracht ziehe, daß die Hauptbedeutung des Young- Plans darin bestehe, daß allgemeine Garantien des deutschen kredits ersetzt werden, die Garantien militärischer, territorialer oder politischer Art durch tönne man sich leicht vorstellen, was die praktische Mobilisierung eines ersten Tells der deutschen Schuld darstellt.
einer Schodwirkung.
Auf Grund dieses Gutachten Dr. Bonnes beantragte Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel die Wiederaufnahme des Verfahrens. Das Landgericht ersuchte die Obduzenten um erneute Aeußerung. Dieje lehnten die Möglichkeit eines Herzschlages entschieden ab. Das gleiche tat in seinem Obergutachten der mus namhaften Professoren bestehende gerichtsärztliche Ausschuß der Provinz , Hannover . Auch seiner Ansicht nach sprach fehr vieles gegen eine Erdrosselung. Trozdem hielt er sie für möglich.
Die Aerzte Stein biß und Dyrenfurth erstatteten nun ein Gutachten. Sie rigten die mangelhafte Obduktion und das Unterbleiben mikroskopischer Untersuchungen, wodurch die Fest Stellung der Todesurfache ammöglich geworden sei; geht man von dem Geständnis des Angesagten aus, fagten sie, so ist die Er. broffelung als eine der Todesursachen in Gemeinschaft mit anderen zwar nicht von der Hand zu weisen,
Eine halbamtliche deutsche Mitteilung aus dem Haag befagt im gleichen Gebantengang:„ Das Abkommen bedeutet eine vollkommen befriedigende Lösung und kann als ein erster Bersuch zur Bertoppelung beiderseitiger Finanzangelegenheiten Deutschlands und Frankreichs in Parallele mit den bereits bestehenden Interessenverbindungen der privaten Großindustrie weitreichende günstige Folgen bindungen der privaten Großindustrie weitreichende günstige Folgen nach sich ziehen."
Paris , 18. Januar. ( Eigenbericht.)
Die Bariser Breffe begrüßt die Berständigung in der Mobili fierungsfrage mit größter Genugtuung. Es wird übereinstimmend erklärt, daß die Alliierten an dem Kredit und dem finanziellen Wiederaufbau Deutschlands ebenso intereffiert feien, wie Deutschland an der Mobilisierung der ungeschützten Zahlungen.
wahrscheinlicher aber ist ein plötzlicher Tod, verursacht durch eine Lungenembolie. Dieses Gutachten lag bereits bem gerichtsärztlichen Ausschuß in Hannover vor. Deffen ablehnende Haltung veranlaßte beide Aerzte zu einer entschiedeneren Aeußerung. Allein auf dem Obduktionsbefund fußend, Dielingens Geständnis vollständig beiseite laffend, erklärten sie mun, daß überhaupt teine objektiven Anhaltspunkte für eine Erdrosselung vor lägen. Prof Straßmann, eine der größten Kapazitäten auf London soll nur, vorbereiten".- Bier Minister entsandt. dem Gebiete der gerichtlichen Medizin, rügte ähnlich den beiden Berliner Aerzten die bereits angeführten Mängel der Obduktion; er verneinte gleichfalls einen gewaltsamen Tod und erachtete auf Grund des Gesamtbefundes einen Herzschlag als Todesursache für gegeben. Die Situation und der ganze Inhalt der Unterredung zwischen der Hoge und Dielingen seien für die Entstehung starter Aufregungen und Schockwirkungen zweifellos sehr geeignet gewesen. Der Zustand der meit vorgeschrittenen Schwangerschaft mit ihrer grundlegenden Umstellung der Körperfunktionen, vor allem auch der nervösen laffe es durchaus möglich erscheinen, daß die H. Infolge des Schreckens durch bloßes Zupaden am Halse rasch sterben tonnte. Der gerichtliche Ausschuß der Provinz Hannover , der eben erst die Möglichkeit eines Herzschlages mit aller Entschiedenheit verneint hatte, gab nun eine solche Möglichkeit, wenn auch aus anderen Gründen, zu. Der vielgeschmähte Dr. Bonne hatte recht behalten. Dem Antrag auf Wiederaufnahme des Berfahrens mußte enfiprochen merden..
Dielingen hatte den Tod der Hoge nicht beabsichtigt. Seine Handlung fonnte schlimmstenfalls als fahrlässige Tötung ge mertet werden. Das Todesurteil mar zu unrecht gefällt worden. Nur die Begnadigungspraris des Preußischert Justizministeriums hatte ihm das Leben gerettet.
100 Todesopfer der Kälte.
37 Grad Kälte in den Bereinigten Staaten.
New Yort, 18. Janude.
Etwa 100 Personen find in den lehten zehn Tagen der in den Südweststaaten herrschenden Kältewelle zum Opfer gefallen. Die niedrigste Temperatur mit minus 37 Grad Celsius wurde in Balier im Staate montana festgestellt. Das Mississippital ist infolge der starten Schneefälle und Ueberschwemmungen bedroht. 3m Staate 3ndiana ist der Watashfluß über die Ufer getreten, so daß zahlreiche Bewohner gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen.
Die anhängliche Perlenkette. Eine dreifache Hausbesiherin als Ladendiebin. Bor der Berufungsinstanz steht eine fünfzigjährige ,, Dame" vom Kurfürstendamm , Besizerin dreier Häuser, und verantwortet sich wegen eines... Ladendiebstahls. Das Töchterchen hatte Geburtstag. Der Geburtstagstisch schien der Frau Mama nicht reichlich genug. Es fehlte noch eine Perlen tette. Sie begab sich also in ein Spezialgeschäft und suchte und suchte. Eine Kette lapis lazuli gefiel ihr ganz ausnehmend. Sie legte sie beiseite und suchte weiter. Als sie eine andere Rette an ihrem Hals probierte, riß der Faden, die Perlen verstreuten sich auf dem Fußboden, die Berkäuferin bemühte sich, fie zusammenzusuchen. Plöglich war die beiseite gelegte Rette ver schwunden. Die Geschäftsinhaberin und drei Berkäuferinnen schauten überall nach, die Kette blieb verschwunden. Die Dame machte Anftalten, fich zu entfernen. Man bat fie, zu bleiben, bis sich die Kelte gefunden haben würde. Aber bitte, ich heiße Frau Neumann und wohne Dlivaer Play, ich bin gern bereit, die Kette, die ich aus einandergeriffen habe, zu bezahlen. Es half nichts, fie mußte bleiben. Man schichte nach einem Schupo; noch war er unterwegs, als aus dem Aermel der gnädigen Frau die der= schwundene Kette entfiel. Der Schupo erschien, die Dame nannte nun ihren richtigen Namen, eine Strafanzeige wegen Diebstahls wurde erstattet. Das Urteil erfter Instanz lautete: 70 Mart Geldstrafe. Die Berurteilte erklärte aber, sie, Befizerin dreier Häuser, habe felbst im Traume nicht daran gedacht, zu stehlen; die Perlentette habe sich höchstwahrscheinlich in ihrem Mermel verfangen, und legte Berufung ein. Die verfängliche Situation der Dame vom Kurfürstendamm blieb aber auch in der Berufungsinstanz die gleiche, auch das Urteil blieb das gleiche wie in der ersten Instanz. Die tonnte sich eine Bestzerin dreier Häuser megen einer Rette von 10 Mart der Gefahr einer Diebstahlsantiage ausiezen?
Blindenfundgebung abgefagt! Der Reichsdeutsche Blindenper band E. B., Berlin , teilt mit, daß die für Sonntag, den 19. Januar, in Berlin geplante Straßenfundgebung mit anschließender Saalpersammlung der deutschen Blinden infolge des allgemeinen Berbots von Umzügen und Versammlungen unter freiem Himmel nicht stattfindet. Alle Blinden und Blindenfreunde werden gebeten, zu Hause zu bleiben,
Frankreich wird zu der am Montag in London beginnenden Flottenkonferenz nicht weniger als vier Minister ( Tardieu, Briand , Kolonialminister Piétri und Marineminister Lengues) und eine Delegation von 80 Personen entsenden. Diese gigantischen Vorbereitungen sind aber durchaus nicht das Produkt einer großen Konferenzfreudigkeit auf französischer Seite. Die
19
DE BE
Stimmung der französischen Preffe ist wetterhin recht flau. Der Temps" wiederholt am Freitag in einem Artitel über die fachliche Aufgabe der Konferenz die alte Formel, daß nämlich die Beratungen auf die Vorbereitung und Erleichterung der Tätigkeit des Genfer brüstungsfomitees beschränkt werden müßten, das allein ermächtigt sei, in der Frage der voneinander untrennbaren Abrüftung zu Waffer, zu Land und in der Luft bindende Entscheidungen zu treffen.
Die Angst vor dem Faschismus.
Paris , 18. Jamuar.( Eigenbericht.)
gegen die Schuhlosigkeit der franzöfifchen Riviera gegen einen In der„ Bolonté" erläßt der Abg. Renaitour einen Warmartikel eventuellen faschistischen Angriff Der französische Generalstab wolle augenscheinlich darauf verzichten, das Küstengebiet zu verteidigen. Deshalb seien nicht nur teine Festungsbauten angelegt morden, sondern auch die Garnisonen auf ein Minimum reduziert. Benn man aber bedenke, daß im Jahre 1927 ein Handstreich ber faschistischen Miliz gegen Mentone nur im letzten Augenblid ver hindert werden konnte, tönnte man die große Gefahr ermessen. der Nizza ausgesetzt sei, zumal zwei Drittel seiner Bevölkerung aus Stalienern bestehe. Die Unsicherheit in der französischen Bevölkerung fei so groß geworden, daß der Gemeinderat eines fleinen Grenz dörfchens den ebenso verwegenen wie findischen Entschluß gefaßt habe, Waffen anzutaufen, damit die Bürger sich gegen faschistische Handstreiche felbft verteidigen fönnen.
Besfedowskis Halbmillionenscheck.
Der Bessedowski- Prozeß in Mostau, in dessen Verlauf der einstige Geschäftsträger der russischen Botschaft in Paris megen angeblicher Unterschlagung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde, scheint ein kleines Nachspiel zu finden. Bessedowski hat im„ Temps" mitgeteilt, daß er nicht nur einen einzigen Sched über 5000 Dollar eingelöst habe, wie die Anklage ihm vorwarf, fondern über 150 000 Dollar, die zur Unterstügung der kommunistischen Propaganda bestimmt gewesen seien. Der Abgeordnete PatureauMirand hat jetzt eine Interpellation an Briand gerichtet, in der er die Frage aufwirit, warum die Sowjetregierung diese Summe nicht dazu verwendet habe, die französischen Vorkriegsgläubiger russischer Staatsanleihen zu entschädigen.
Vom ,, Wunderdoktor", der 5000 Mark täglich verdient
In der Sihung der„ Medizinischen Gesellschaft" vom 15. Januar berichtete vor überfülltem Saal Prof. Paul Cazarus aus eigener Anschauung von dem Heilfünfiler 3elleis in Gallspach und wies nach, daß die von ihm angewandten Hochfrequenz und Röntgenbestrahlungen ihon wegen der Kürze der Behandlungszeit von nur wenigen Sefunden physisch völlig wirtungslos find, daß es sich also dabei um rein feelische Beeinflussungen handelt. Es ist im übrigen nicht das erftemal, daß die Aerzteschaft fich mit 3eileis befchäftigt. Schon vorher hat Dr. Erwin Ciel Gallspach be. fucht und über feine dortigen Erfahrungen in der Münchener Medizinischen Wochenschrift" berichtet:
Weit über die Grenzen Desterreichs hinaus tennt man den Wunderdottor Beileis", den hundertjährigen Arzt, der das fleine Städtchen Gallspach zu einem Wallfahrtsort für Kranke und Sieche aus aller Herren Ländern gemacht hat. Mehrere hundert Tag etwa 1000 Krante, die sich der Kur unterziehen, fa die meisten, nete Patienten werden täglich gemeldet, im ganzen sind es pro mit Ausnahme der Schwerstfranten, werden dreimal täglich den wundertätigen Strahlen des Herrn Beileis ausgesetzt, was rund 3000 Konsultationen während acht Arbeitsstunden ausmacht. Eine quantitativ jedenfalls taum überbietbare Leistung!
Schwer ist es, in Gallspach Quartier zu finden; die wenigen Gasthöfe sind überfüllt, die Zimmer auf Monate hinaus vorbestellt. Im lezten Jahr sollen in Gallspach 82000 Fremde gemeldet worden sein. Die Nachbarorte von 10 bis 14 Kilometer Entfernung wimmein von Beileis- Patienten, das Gespräch in der Bahn, im Auto, auf der Straße, in den Gasthöfen dreht sich überall um das gleiche Thema: Beileis und wieder Beileis!
Wer ist nun dieser Zeileis und worauf beruht seine seltsame Macht? Schon hat sich der Mythos des Mannes bemächtigt, der von einem Hundert, ja Hundertfünfzigjährigen spricht: in Wahrheit ist Beileis ein guter Sechziger, ein unterſegter, träftiger Mann mit leichtergrautem Bollbart, wohlgerundetem Bäuchlein, der in Hemdsärmeln ordiniert, mit bloßem Halje, die Birgina ständig im Munde". Bon seinen übernatürlichen Körperfräften, feiner mystischen Herkunft Indien Persien( wahrscheinlich Desterreich), seinen physikalischen Forschungen, die sich über viele Jahrzehnte erstrecken, raunt man sich underdinge zu.
--
Eine Sprechstunde bei Beileis, der selber Kurpfuscher ist, dessen beide Assistenten, darunter sein Sohn, indeffen approbierte Aerzte find, erinnert ein menig an die Revierstunben im Krieg nur ins Massenhafte und Groteste gesteigert. Ein mäßig großer Raum, in ben immer 100 bis 130 Menschen zugleich herein. gelassen werben.( Eine einfache Rechnung ergibt, daß bei 3000 Behandlungen pro Tag auf jeden Patienten nur wenige Sefunden entfallen können.) An der Eingangstür steht der Munter bottor in Person und nimmt die Eintrittefarten zu je 3 Schilling ab, was ihm schließlich nach deutschem Gelde
eine Tageseinnahme von 5400 mart einbringt! Trogdem geht im Boltsmund die Rede, daß Beileis aus purer Menschenfreundlichkeit, aus Mitleid mit der leibenden Menschheit behandelt. Zu diesem Ruf ist er gefommen, weil por Beileis alle gleich find. Auch der amerikanische Milliardär, der für eine Einzeltonfultation ein ganzes Bermögen verspricht, wird abgewiesen; er fol 3 Stilling, wie jeder andere auch, bezahlen, und wie jeder andere foll ouch er sich mit seinen Leidensgefährten gemeinsam entBleiben, gemeinfam der Heilkraft der Bunderstrahlen aussehen. Auf biele große Gleichmacherei, die den Bedürfniffen der Zeit Rechnung trägt, beruht ein großer Teil der Reiletsschen Erfolge. Dazu tommt ber 3auber. Man fühlt sich in dem Sprech zimmer des Setlheros wie in das unterteinett bes Dr. Caligari perfeßt: der Zauberer hält in der rechten Hand einen elektri fchen Pinsel, der mit einem Hochspannungsapparat verbunden ist. Der Zuleitungsdraht sprüht im verbunfelten Raum
büschelförmige, bläuliche Funten. Eine breite ebenfalls bläuliche glänzende tnisternde Strahlung geht von der Endplatte des Pinsels aus. Bird die Platte etwas schräg gehalten, bann springen unter startem Geräusch aus etwa 10 bis 15 3entimeter Entferming breite Blzbänder auf den Kranten über. Strahlung und Bligdas ist eigentlich alles, was Beileis macht. Der eine Arzt bebient einen fleinen Röntgenaparat, der andere leuchtet die Kranten fefundenlang mit einer einfachen Bogenlampe ab, deren Kohlenstifte mit Helium getränft" sein sollen.
Noch summarischer als diese Behandlungsmethode ist die Unterfuchung. Bunderdoktor Zelleis hält dem Kranken( der die Diagnose ja meist schon mitbringt) eine angeblich mit Edelgafen gefülltes Glas=" röhrchen nacheinander vor Stirn, Brust und Bauch; die Röhren nichts anderes als der uralte Zauberstab in moderner Aufmachungsollen dann über dem tranfen Organ anders aufleuchten als über dem gefunden. Bligartig schnell wird die Diagnose gestellt, die ja im Grunde ganz belanglos ist, da die Behandlungsmethode bei allen Leiden die gleiche ist.
Selbst der ärmste Rolfsgenosse würde sich in der Sprechstunde unserer Aerzte ein so summarisches Borgehen nicht gefallen laffenwarum tun es die Hunderttausende bei Beileis, ja mehr noch, mess halb verlassen so viele das Wunderkabinett in Gallspach getröstet, mit neuer Hoffnung im Herzen? 3wel bedeutsame Fattoren haben mir bereits erwähnt, die den Erfolg begünstigen; als ersten die Gleichmacherei Nicht der Herr Minister, der Herr Präsident, die gnädige Frau stehen vor Beileis mit den Kleidern fallen auch Rana und Titel. Es bleibt nichts als der armselige frante Mensch, Wachs in der Hand des Helfers. achs in der Hand des Helfers. SUSC
-
Ende des Juwelendiebes.
Parifer Polizei verhaftet einen langgesuchten Berliner Dieb.
Zu Anfang November des vorigen Jahres berichteten wir über einen der geriffensten Juwelendiebstähle, die in Berlin jemals ausgeführt worden sind. Der Raub geschah in der Wohnung schmudjagen im Werte von über 200 000 Mart in die einer Schauspielerin Dem Betrüger fielen damals Hände. Der Dieb war zunächst wie vom Erdboden verschwunden, doch bald war ihm die Polizei auf der Spur. Man ftellte zunächt fest, daß der Räuber ein 36jähriger kaufmann Wilhelm Berte. wit war, der in Spandau wohnte. Gestern wurde Perlewih in einem Hotel in Paris auf Grund des internationalen Fahndungsersuchens von Kriminalbeamfen erkannt und festgenommen.
Die erste Spur des Berbrechers führte zunächst nach Luzern . Als die Polizei hier aber zu seiner Verhaftung schreiten wollte, war Berlewiß, der offenbar Mind bekommen hatte, plötzlich verschwunden. Die weitere Spur führte nach Paris , wo es mun endlich gelungen ist, ihn dingfest zu machen. Wie erinnerlich, stamm'e der geschädigte Juwelier aus Frankfurt a. M. und weilte damals Geschäfte halber in Berlin . In einem Ledertöfferchen führte er eine Rollettion mit wertvollen Schmucksachen bei sich. In seinem Hotel wurde der Juwelier von Berlewiß, den er von früher her flüchtig tannte, angerufen und gebeten, für eine ihm bekannte Schauspielerin einen Brillantring im Werte von 15 000 Mart zu beschaffen. Berlewiz und der Juwelier begaben sich noch am selben Abend in die Bohmung der Schauspielerin, In geschickter Weise verstand es dann Berlewig, den Juwelier zu bitten, in einem Zimmer zu vermeilen, während er angeblich in das Schlafzimmer der ihm befannten Dome gehen wollte. Nach einer längeren Bett trat bie Dame aus dem Schlafzimmer heraus und war fahr erstaunt, einen fremden Herrn in ihrer Wohnung zu sehen. Der Juwelier erklärte, daß er seine Kollektion mitgebracht habe, mußte aber zu feinem größten Schreden feststellen, daß sein Köfferchen von der Bank verschwunde war. Berlewiß hatte es unbemerkt an sich genommen und hatte sich damit durch die andere Tür auf und banon gemacht