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Jlfehard 9UUfenbeck Sir ftzhren nun schon fünf, sechs Wochen auf unserer Brigg, .ch weltz gor;iichl mi« lange- Der Himmel uud das Wasser geben auf die Frage'wievies Uchr� keine Antwort. Manchmal ist der Himmel bedeckt, manchmal ist«r Llar. Einmal ist die See glatt wie «in Stück Fließpapier, und dann wieder hat man das Gesuhl. sie will aufstehen und etilem irs   Ohr brüllen:Ich kann auch anders..." An alle diese Veränderungen sind wir gewöhnt. Wir tun unser« Alche� und wissen daß wir am Ende der Fahrt die Tasche voller Geld>.haben werden. Jawohl, das wissen wir. und wir wissen auch, daß rrih�o wieder um die fccks bringen. Das wäre ja noch schöner. Wir �rren die Segel, wenn's nötig ist. im Sturm stehen wir unseren Mann. Wir klopfen Rost und waschen Farve. wir dichten die Spclgaichm und sehen zu, daß die Persennings gut über den Luke» liegen. Das machen wir alles, wie wir's gelernt haben und wie's der Beruf erfordert. Lein Mensch könnte es bester inachen. Wenn Freiwache ich. sitzen wir auf der Back, rauchen die Pfeife und erzählen van der Heimat, von dem Schnaps und den Mädchen in Kalifornien  . Die Mädchen in Kalifornien   sind frech. aber das macht nichts. Die Liebe ist ja ihr« Sache genau so wie die Seefahrt die unsere ist. Da verstehen sie etwas davon, genau so wie wir etwas van unseren Dingen verstehen. Sollen sie bleiben. wie sie sind, die Mädchen von Kaliformen. Nachts haben wir das südliche Kreuz über uns. Das müßtet ihr mal sehen. Jungs. Das ist weiß und glitzernd wie das falsche Diamontkollier der alten Babel. der berühmtesten Schauspielbesttzerin von St. Franziska. Soweit die Sterne. Aber dos Schiff müßtet ihr erst sehen, die Brigg, den großen Segler, der schon manche» Dampf hinter sich gelösten hat. Das erst nenn' ich Seefahrt, das ist der Tops, in dem die Greenhorns geschmort werden müssen. Nicht so'n traniger Dampfpat, auf dem die Ladys sich von den Stewards beschnüsfeln lasten. Wies Ich will euch eine kleine Geschichte von Frank Collms und Peter Schmied erzählen, die beide zu meinen besten Freunden gehören. Obwohl der Schmied jetzt im Zuchthaus von Buffalo sitzt... aber das macht ja nichts, nicht wahr? Dos kann ja jedem von uns genau so gut passieren, und deshalb erzähl ich ja eigentlich überhaupt dicfe Geschichte. Geschichten, die nicht jedem passieren, sollte man überhaupt für sich behalten, das ist meine Meinung. Jungs. Ich Hab' so'n Stück Welt gesehen. In Brest   hatte der John Andrews seine Katze mit an Bord gebracht. Diese Kotze hieß Däsiräh... das heißt aus französisch sopiel wie... wie... na, es fällt mir nickst«in... is ja auch egal, Himmel Herrgott,'s war jedenfalls'n fiilps Katzenoieh mit nem weißen Fell und kohlschwarzen Augen. Sie hieß mm mal Däsiräh. und dabei blieb es auch, obwohl unsere Zungen sich erst ein wenig an die kauderwelsche Sprache gewöhnen mußten. Diese Katze, sag ich euch, war wie ein Fräulein. Si» benahm sich sehr zurückhaltend. und wer sich einmal schlecht gegen sie benommen hatte, den schnitt sie einfach. Und da war nichts zu machen. Unser Oller zum Lei- spiel hatte ihr mal auf" u Schwanz getreten, als er besoffen war. Nicht etwa aus Versehen, das hätte sie vielleicht verziehen. Aber da er besoffen war. als er ihr auf'n Schwanz trat, hat sie ihn«>n da an geschnitten, sie sah einfach nicht hin, wenn der Olle kam. Den hättet ihr mal sehen müstsn, wie er sich angestellt hat. um Däsirähs Gunst zurückzugewinnen. Er schnalzt« mit der Zunge wieV Papagei und sang eine lang» Litanei dreimal heraus und dreimal Hemmer, um sie zu locken, aber sie pfiff ihm eins. N».»ich in. die Hand, den Ollen wollte sie nun mal nich� Er bewaffnete sich mit sinsr Buchs« Sardinen, ichte sich aus Luke eins und dachte: Letzt werde ich»uch Schweinekerls mal Zeigen, was«ine ruhtig« Katze ist. Die sind sich alle gleich. Wenn sie was zu fr«ss n kriegen, kom­men sie grausen... eins, zwei, drei..." Jawoll. mch in die Hand Däsiräh drehts sich einfach um und ging mit erhobenem Schwanz in» Matro'enlogis. die Treppe hinunter, und der Olle wurde rot nar Wut. als sollt««r emen Schlagansall bekommen. Später hat er ihn davon sowieso bekommen, aber da» fft  «in« andere Geschichte. die hier nicht erzählt werden soll. Was'ne ordentliche Windstille ist. Jungs, ist«uch wohl bekannt. Aber erlebt müßt ihr sie haben,»he ihr darüber guasieln könnt. Di« Jungs, die auf den Dampfpötten fahren, misten von alledem nichts. Dl« trete» ihr« Dienstzeit herunter, schmier«» ihr« Räder, und der Kahn lauft, bis er eines schöne« Tag?? im Hafen ist. Ja. bei uns. da' sieht's ander» aus. Wir fahren gerade zwischen den Inseln da rechts von Australien  . Archipel nennt man das. aber da versteht ihr Greenhorns ja nichts davon. Wenn wir Dampf gehabt hätten, wäre vielleicht alles gut gegangen, und Peter Schmied säße i«tzt nicht
i M's WlnäHUle für fünfzehn Jahre im Zuchthaus zu Buffalo. So hatt w wir aber nun keinen Wind,'s war'ue verdanume Windstille, die Segel hingen am Mast runter wie naste Doschenlücher, und das Wajser. Jungs, war so, als hätte's der Olle I» der hohlen Hand gehabt. Glatt, sag' ich euch. Glatt ist gar kein Ausdruck. So platt kann gar kein Wasser sein wie diese See da längs dem Aequator, wenn man in den Archipel riniegelt. Sperrt nur mal die Ohren auf. ihr könnt allerlei lernen, wenn ich«uch sane kleine Geschichte erzähle. Ihr könnt zum Beispiel lernen, daß man in ner Windstille die Fäuste in der Tasche be- halten muß. Eine Woche läßt sich's ja ertragen, wenn der Kahn immer an der selben Stell« liegt und wenn die See aus Faulheit »ich mal gegen die Bordwand gluckert. Ich sage,«in« Woche läßt sich's ja zur Not ertragen. Aber wenn's zwei, drei Wochen dauert und das Hoiz von der Hitze so heiß wird, daß man glaubt, man sitzt Tag und Nacht in nem Kohienfeuer. wißt ihr, dann tut sich was. Dann stellt sich heraus, daß die Jungs eigentlich gar nicht so lustig sind wie sie sonst tun.'s fällt ihnen plötzlich«in, die Seefahrt sei ein Beruf wie jeder andere auch Sie wollen nach Haus, Geld einstreichen. Sie fangen an den Ollen zu beschimpfen und täglich fällt ihnen was neues ein, worauf sie raunzen können. Das Essen zum Beispiel, da kann man täglich drauf schimpfen. Da gibt's das Salzfleisch, dos ihr nicht mit Salzsäur« verwechseln dürft. Das zeigt sein« Bösartigkeit erst im Magen. Oder da gibt's Kartoffeln, die sind st» hart wien   Granatsplitter oder's gibt dlixeä picles, die sich quer in die Speiseröhr« setzen und woran sogar. mal einer gestorben sein soll. Das würde viel zu weit führen, wenn ich euch das alles hier erzählen wollte. Der Frank Collins und der Perer Schmied, das waren di« besten Freunde von der Welt, ehe sie in die Windstille hinein- gerieten. Sie liebten sich wie zwei Brüder, steckten sich gegenseitig was zu Fressen zu, wo sich's machen ließ, kletterten gemeinsam aus den Masten und zwischen den Segeln herum, wenn der Bootsmann pfiff und sahen sich überhaupt die Welt gegensestig an den Augen ab. Was aber hat di« Windstill« aus ihnen gemacht? Si« wurden raunzig und muffelig. Collins dachte an seine alte Mutter, die irgendwo in Denver   wohnt. Schmied, der ein Herkules ist, wußte nicht, wo er mit seiner Kraft hin sollte, er begann Eisenstangen mit der Hand krumm zu biegen und klopfte die Rostplatten, daß sie in keinen Schi sfeba uch mehr passen konnten. Collins erinnert« sich zu- fällig, daß er sich mal oerlobt hatte und daß das Mädchen Ihn sitzen ließ, weil sich herausstellie, daß er sich sinnlos besvff, wo sich ihm Gelegenheit dazu bot. Er hatte den Brief von dem Mädchen da, In dem sie Ihn einen unverbesserlichen Säu/er nannte. Himmel Donnerwetter! Nur die Windstille konnte machen, daß sich Collins an diesen Brief erinnerte, der irgendwo tief in seinem Bündel ver- steckt gewesen war. Und nur die Windstille konnte machen, daß Peter Schmied lachte, als ihm Collins, fe'ii bester Freund, den Brief zeigt«. Hätte er sich wenigstens darauf beschränkt, zu sagen: Du bist auch ein Säufer..." Aber er lacht« und sagte weiter nichts. Das war das Schlimmste, was er tun konnte. Collins beschränkte sich darauf, auszuspucken, aber er behielt die Wut in seinem Herzen. Das war nun ein Sonntag, heißer als einer, den ich in meinem fahrtenreichen Leben erlebt habe. Wir. auf der Freiwache, saßen unter dem Segeldach, ich glaub« Backbord achter.mu«. Der Schiffs­junge stand mit nackte». Füßen und. einer. Gießkanne oben und macht« den Ziegen, der»icht kvmmkn wollt«..Seit Wochen.und Wochen. Ich wallte aber eigentlich' voii Däsiräh sprechen, i» die nun da» ganz« Schiff verliebt war. weil sich weiter kein Frauenzimmer an Bord befand. Di« Jungs machten fast ne Verbeugung vor ihr, wenn sie vorbeikam, si« nährten sie mit ausgesuchten Sachen. Der Koch mußte hergeben, was er hatte. Man stöbert« noch Konserven, bestrich Brot mit feinem Jam und bearbeitet« ein Stückchen Salz- fleisch, als wenn's'n Tendefloin gewesen wäre An jenem Sonntag ging nun Däsiräh zwischen uns herum und schnurrt« wohlgefällig. well sie lnerkt«. wie wir ihr bewundernd zusahen. Peter faß auf einem Hausen alter Tau« und Frank auf einem Effenstempel in der Nähe der Reling. Wißt ihr so einen, um den die Leinen geschlungen werden, wenn der Pol festmacht. Na. ja und so ist's dann gekommen, daß Peter aufstand und sich verbat, daß Collins die Katze anlock«. Es sei auch seine Katze und des ganzen Schiffs Katze. Collins sprang auf und schrie, Peter sei besoffen. er solle sich in seine Koje scheren. Peter meint», wenn Frank noch ein Wort sage, werde er sich nicht scheuen, ihm den Schädel einzu- sdjlagen.
Ich glaub«, ich kons bald aufhöre». Peter hat's dann auch getan, ehe wir's verhindern konnten. Er nahm eine eiserne Stange� wi« man sie in die Davids steckt beim Bootsiehren. Di« verdammte Windstill«, sag ich, hat Collins das Leben gekostet. Sonst wäre es gar nicht möglich gewesen. £oUe Ainheim: lind fo wird's iem&cM... Und so wird's jemachtl", schreit der Ausrufer. Um seinen Stand drängeln und schubsen sich die neugierigen Rotznasen, di« nicht gern gesehen sind, well sie ja noch nichts kaufen, getreu dem Motto:Kann ja kieken tost' ja nischt...Is ja sanz einfach. det Ding... S« nehmen een Tuch, wickeln diesen Jejenstand mit ein... halten ihn in d« Höhe... brabbeln darüber ne indische Zauberformel... schütteln det Tuch irnd sehn Se hokus pokus ffdibusl der Jegeristand is vaschwunden!"(Er steckt denJexxn stand", ein« simple Streichholzschachtel, vor aller Augen möglichst plump und ungeniert in sein« Tasche.)Wo is et nu jeblieben, srare ich? In meine Tos che. Frollein? Det fällt Ihnen uff, wat? Im iebrigen haben Se richtich jesehn, nu nee. wir mit unserem bekannten Schorfblick, wat?" In gänzlich veränderter Tonart, laut und schallend, in dem typischen Leierkastenton des Berliner   Ausrufers: Aba meene Damen und Herren, det i» et ja jarnich, wat ick Ihnen zeijen wollte... Die paar Mägten Hab ick ja nur jemacht, um Ihr« sehr jejchätzte Aufmerksamkeit auf meine bescheidenen Ar- tikel hier zu lenken. Wat Sie brauchen, meine Damen und Herren. is nämlich der Schnürsenkel aus Jummi der jehört zu Ihnen wie Kali zur Klora, wie der Peter zur Silie, wi« de Minni zum Max. So een Senkel i» sofort einjezogen: sehn Se so eins zwei drei. eins zwei drei' Mit erhobener Stimm«:Meine Damen und Herren, is det nu nich sauberer, is det nu mch praktischer, is det nu nich an- jenehmer, als wenn Se da so'n Makkosenkel um de Been« rum- bammeln Harn? Wat der Makkosenkel is, der jehört ins Pölkakundc- Museum, det wa alle mal sehn könn', wat unsre Vorfahren for Pflaumen jewesen sind! Und warum soll» die Schnürsenkel nich aus Jummi sein, wo wir tatsächlich Hosenträger aus Jummi tragen? Denn wat sollten wa mit di« Hosen machen, wenn wa keen« Hosen- träger hätten? Wir müßten die ollen Dinga mit alle zehn Finger am Leib festhalten, oda se uns mit Briefmarken an'n Bauch kleben, wenn wa je uns nich mit'n halbet Dutzend Reejel ans Kreuz nageln wollen. Also meine Damen und Herren nu zeise ick Ihnen den Icbrauch hier noch eenmal... Se nehmen diese Oese, legen Se bei sich zu Hause auf Tisch, Stuhl oder Kommode vorausgesetzt, det Se Ihre Möbel nich an de Wand jemall ham, denn dann könnten Se ja überhaupt nischt drauf legen. Denn nehmen Se Ihren Schuh zur Hand machen eenmal so, denn noch eenmal von die andre Seite soooo... denn hierdurch stecken... Ham Se schon mal wat von Ioehe jeheert? War neemltch n posönlicher Schulfreund von mir, der Junge. Wie oft Hab ick dem vorsagen müssen, wenn er Wieda   mal in de Klemme jesteckt hatl! Wat der in Reimen jesagt hat, det verrat ick Ihnen so: Wenn de Oogen Haft, sieh Dir um; hast« Ohren, mußte hören: haste aäa 'ne weiche Birne, so türm«, mein Lieblingl Ja. meine Herr- schaften wer von Ihnen als Kind oft aus'm Kindawagen jefallen is. wer sich wiedaholt mit'm Kopp am Kleidaschrank jestoßen hat, der behalte jetzt jetrost seine zwei Iroschen in der Hosentasche und türm«! Will denn keener wat koofen, na Zoff. Zoff seid wäll all« ausjemistet, weil jestern Sonntoch war? Da muß mau sich nu- den Mund fußlich reden für so'n« Nassauer... Hütt' in der Monarchie ooch nich passieren können, sowat Na Kleene, nu mal ran hier... wat macht iekwijens Dein Bräutijam? Lehste immer noch mit den Neger?"
Ein« Boccaccio. S�ene in einer Kirche. In Stockholmer   Blätter« wird berichtet, daß einige Kunstgelehrte, die mit der Aufnahme»in«! Inventar» der schwedischen Kunstwerke beschäftigt sind, in einer Kirche ein Gemälde entdeckt haben, das eine Szene aus einer Er- Zählung des Boccaccio, nämlich aus der von der treuen Grffeldis. darstellt. Weiter« Nachforschungen ergaben daß das Bild, das jetzt über dem Altar hängt, vtrn einem schwedischen Hauptmann gestiftet wurde, der da« Werk während des övjöhrigen Krieges aus einem Schloß der Rheingegend mitgenommen Halle. Ohne sich wohl des weltlichen Jnhclus des�Zlldes bewußt zu fein, stiftete der Hwuptmana das Werk der Kirch« semer Heimat, und so ist es an den Ehrenplatz gekommen, den«s noch heut« einnimmt Da bisher niemand an dem Gegenstand Anstoß genommen hat. jo dürft« das Bild wohl auch weller in der Kirche bleiben.
Wer Füße hat, soll laufen, Wer Geld hat, soll kaufen, zumal, wenn sich che Gelegen- heii hietei, schon für ganz TVenig Geld so hervorragende] Qualitätsware zu erwerben, wie wir sie heute anzeigen /\
An dem unermeBIloh großen Leger kür Winter-' Mäntel findet jede Dame, auch diehr »tarka, eine unübersehbare Fülle von M&ntoln mit und ohne Pcl*» auf Futfer und Steppfirtter, in modexneo Liß.efj und Steffen. zu fabelhaft billigen Preisen
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