hörigen Ropfwäsche läßt er es dann nicht fehlen. Wir] fürchten, sein Zorn wird vergeblich sein. Das Berliner Tageblatt" wird sich auch in Zukunft teine Gelegenheit zur„ Sensation" entgehen lassen. Zudem ist es feit Alters her feine Art, mit seinen Beziehungen zu hohen Herrschaften zu prahlen, obwohl diese Beziehungen meist nicht einmal die eines Lakaien sind. Wenn diese Gewohn heit, die sich bisher hauptsächlich im lokalen Theile des Organs des Herrn Mosse breit zu machen pflegte, nun auch in seinen politischen Theil einzieht, so wird das der Würde und Bedeutung dieses Annoncenblattes weiter keinen Abbruch thun.
Freilich, für die freisinnige Partei liegt die Sache anders. Wenn sie noch einen Funken guten Geschmackes besäße, dann hätte sie sich das Berliner Tageblatt" schon längst von den Rockschößen geschüttelt.
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Der zweite Parteitag der öfterreichischen Sozialdemokratie ist gestern in Wien zusammengetreten. Indem wir uns einen ausführlichen Bericht über seine Verhand lungen vorbehalten, beschränken wir uns für heute auf folgende, den Telegrammen der Depeschen- Bureaus entnommenen Mittheilungen:
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Wien , 28. Juni. Der österreichische Sozialistentag wurde heute in Anwesenheit von 240 Theilnehmern eröffnet. der Delegirte Popp sprach seine Freude über die Aufhebung Der Ausnahmeverordnung aus. Für die Verhandlungen, welche in deutscher und czechischer Sprache geführt werden, wurden je zwei Vorsitzende gewählt. Begrüßungsschreiben langten ein aus England, Irland, Frankreich , Deutschland , der Schweiz und mehreren Städten des Inlands. Dr. Adler referirte über die Thätigkeit der Partei, betonte, daß die Regierung vor der Wahl zwischen einer öffentlich geführten Agitation und Organisation oder einer geheimen firenggegliederten Organisation stehe, und konstatirte ein stetes Wachsen der Partei. Die steigenden Beiträge für den Streitfonds, sowie für den Fonds zu Gunsten von Verhafteten bewiesen die Solidarität der österreichischen und der internationalen Sozialdemokratie."
Wien , 28. Juni. Zu dem Sozialistentag sind etwa 100 Delegirte aus allen Kronländern angelangt. Den Ausgewiesenen wurde für die Dauer dieses Tages der Aufenthalt in Wien gestattet."
Sehr hübsch von der österreichischen Regierung im Allgemeinen und der Wiener Polizeidirektion im Besonderen. Genoffe Adler fand in Paris lebhafteste Zustimmung, als er meinte, die österreichische Regierungsform sei der Wie Despotismus, gemildert durch die Schlamperei". man sieht, kann die Schlamperei" auch einmal durch die Gemüthlichkeit" ersetzt werden. Der Despotismus bleibt freilich bestehen.
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Als Tantalus muß der deutsche Michel sich vorkommen, wenn er nachstehende Depesche aus dem„ wilden Land" lieft:
Giner der wenigen amerikanischen Delegaten auf dem letzten indem dies Sache des Vorfißenden sei, daß er aber, wenn er die internationalen Bariser Sozialistenkongreß von 1889, John E.Ables Versammlung auflösen wolle, einen gefeßlichen. Grund angeben von Council Bluffs , Va., hat in Sachen des projektirten müsse, wiederholte er nur die Worte: Im Namen des Gesetzes Chicagoer Kongresses sich Auskunft von brüben" erbeten. Er erkläre ich die Versammlung für aufgelöst und fordere die Anhat sich zu diesem Behufe an den Genossen Merk in der Schweiz wesenden auf, das Lokal zu verlassen." Die Leiter der Versamm gewendet, der zu den beauftragten Organisatoren für den lung hatten eine schwere Arbeit, die infolge des gänzlich unSiesjährigen Brüsseler Kongreß gehört. Er hat von Mert motivirten Vorgehens des Bürgermeisters erregten Gemüther zu daraufhin eine Antwort erhalten, in welcher ganz entsprechend beruhigen. Daß mit dieser Auflösung der Protest der Uetersener unserem Standpunkt betont wird, daß dem Brüsseler Kongreß arbeitenden Bevölkerung gegen die hohen Brot- und Mehlpreise die Entscheidung in Sachen des Chicagoer Weltansstellungs- und das Verhalten der Regierung in der Kornzollfrage nicht aus Rongresses vorbehalten bleiben müsse. Gleichzeitig aber und der Welt geschafft ist, braucht kaum besonders erwähnt zu werden. das ist es, worauf auch wir jetzt schon die Aufmerksamkeit Es wurden sofort die Vorbereitungen zu einer zweiten Versamm lenken möchten deutet er bereits heute darauf hin, daß die lung mit derselben Tagesordnung getroffen und beschlossen, gegen amerikanischen Arbeiter sich auf einen ablehnenden Bescheid das Verfahren des Bürgermeisters Beschwerde zu erheben. feitens ihrer europäischen Klassengenossen in dieser Frage ge- Hoffentlich fällt der nach unserer Ansicht zweifellos in Aussicht faßt machen müssen. Nicht aus prinzipiellen, sondern aus rein stehende für uns günstige Entscheid der oberen Behörde so aus, praktischen Gründen, weil nämlich eine zahlreiche Betheiligung daß der Bürgermeister eine zweite Auflösung solcher Art zeit europäischer Arbeiterorganisationen, der ganz bedeutenden seines ganzen Lebens unterläßt. Kosten und zum Theil auch der zeitraubenden Reise halber, schwerlich zu erwarten steht. Es ist ein ge
Karlsruhe, 28. Juni. Am 20. Juni Abends 1/29 Uhr fand waltiger Unterschied, ob große Zentralförperschaften unseres in der Festhalle zu Karlsruhe eine Volksversammlung statt, die einzelnen Landes Alles in Allem genommen vielleicht ein von 6-7000 Menschen besucht war. Es galt, in der ResidenzBäckerdugend Delegaten hinüberschicken oder ob umgekehrt alle stadt des badischen Landes von Seiten der Sozialdemokratie offen europäischen Länder mit ihrer gewaltigen Arbeiterbewegung, und energisch gegen die Brotvertheuerung als einer Folge der aber finanziell schlecht bestellten Organisationskassen, zusammen Kornzölle zu protestiren. Das Referat hatten Meist- Köln und mit auch nicht mehr als einer solchen Hand voll Vertreter hier Dr. Rüdt- Heidelberg übernommen. Ersterer behandelte die sich einfinden. Zwölf bis fünfzehn amerikanische Delegaten Frage im Allgemeinen, letzterer besprach insbesondere die Stellung tönnen sehr gut unsere Arbeiterbewegung auf einem europäischen der preußischen bezw. Reichsregierung zu den Kornzöllen. Nach Rongreß repräsentiren. Aber selbst die doppelte Anzahl Dr. Rüdt meldete der Professor der Geschichte am Polyeuropäischer Arbeiterdelegaten in Chicago würden den Kongreß technikum in Karlsruhe , Herr Böthlingt, sich zum Wort. Er vervon vornherein demonstrativ- und dies von den Gegnern suchte die Ausführungen seiner Vorredner zu widerlegen, fam dann sicherlich ausgenüßte Moment ist nicht zu unterschäßen- aber gar nicht zum Thema, verlor schließlich seinen gelehrten zu einem Fehlschlag machen. Kopf vollständig und trat unter allgemeiner Heiterkeit den Rück
wenn
Vielleicht lassen sich noch Mittel und Wege finden, dem zug an. Dr. Rüdt betrat darauf die Rednertribüne wieder. Uebelstand durch irgend welche besonderen Arrangements Ab- Nun, geehrte Versammlung", begann er etwa, haben Sie einen hilfe zu schaffen. Über den schon angeregten Gedanken, an deutschen Professor gehört. Ich will nicht Heine's Worte über die unsere Bundesregierung in Washington dieserhalb zu deutschen Professoren auf ihn beziehen, bin aber der Ansicht, daß appelliren, weisen wir entschieden zurück. Jedwede der Herr Professor zu jenen gehört, von denen der deutsche Unterstützung von dieser Seite müßte den Kongreß- Volkswiß in den Jahren 1848/49, als eine große Anzahl Protheilnehmern gewisse, auch noch so so harmlose fessoren im Frankfurter Parlament faß und die deutsche Republik Berbindlichkeiten auferlegen, die einer im Grunde revolutio- todt schwäßte, fang: 150 Professoren, armes Deutschland bist Budem verloren". Nun folgte eine unbeschreibliche Szene. Der Herr nären Ronvention wahrlich nicht anstehen würden. würde dadurch das Prestige der herrschenden Administration, Professor schnellte empor, ballte die Fäuste und drang gegen Dr. welches zu zerstören wir alle Ursache haben, demagogisch neu- Rübt vor, der ruhig lächelnd auf der Rednertribüne stand. gekräftigt werden, und dazu sollten wir wahrlich nicht die Dabei schrie der Professor wohl zwei Minuten lang, ohne aufzuhören:„ Ich laß' ihn nicht mehr reden, nicht mehr reden, Hand bieten. Was sonst noch in der Sache. sich thun ließe, ist im Augen- reden, reden Jetzt schien die Situation ernst zu werden, blick nicht abzusehen. Soviel aber ist gewiß, daß nach dem Be- denn die Versammlung hatte die Geduld verloren und war nahe kanntwerden dieses Einwandes die amerikanischen Arbeiter daran, den Skandalmacher unschädlich zu machen. Da erhob sich einstweilen erst recht sich jeder offiziellen, Einladung" enthalten der Polizei- Inspektor, bedeckte sein Haupt und forderte den Herrn sollten, damit nicht eine eventuelle Ablehnung von den Geg- Professor zur Ruhe und anständigem Betragen auf. Als das nern höhnisch als prinzipielle Fehde ausgelegt werden kann. nichts fruchtete, trat der Bezirksamtmann auf den Professor zu Eine gründliche Besprechung der Angelegenheit auf dem und forderte ihn unter Vorzeigung seiner amtlichen Legitimation Brüsseler Kongreß wird ja zeigen, ob die geltend gemachten auf, den Saal สิน verlassen. Nun fügte sich der Rüdt Hierauf fertigte Dr. Bedenken sich wirklich nicht in annehmbarer Weise beseitigen Professor. tonfusen laffen. Findet sich ein Ausweg, dann ist noch Zeit Gallimathias, den der Professor vorgebracht hatte, in ruhiger, in Menge, um die Sache auch von hier aus in Angriff zu fachlicher Weise ab, wobei er ein gedrucktes Machwerk des Pronehmen." feffors über die Getreidezölle, das dieser in 500 Gremplaren hatte austheilen lassen, der Kritik unterzog. Als dritter Redner sprach noch Genoffe Kalnbach über die Gewerbeschiedsgerichte, die nächstens auch in Karlsruhe eingeführt werden sollen. Zum Schluß wurden die von der Parteileitung vorgeschlagene und eine solution einstimmig angenommen. So hat auch das arbeitende vom Genossen Dr. Rüdt gegen die Getreidezölle eingebrachte ReWolf von Karlsruhe sich gegen die Brotvertheuerung ausgesprochen. Was wird die Regierung thun?
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" Paris , 29. Juni. Einem Dekret der französischen Der, Reichs- Anzeiger" veröffentlicht den EntRegierung zufolge dürfen vom 1. Juli 1891 bis zum wurf eines Gesezes gegen den Stavenhandel in 30. Juni 1892 in Frankreich folgende Getreidemengen tunesischer Proveniens zollfrei eingeführt werden: Afrika . Der Entwurf ist dem Bundesrath am 13. d. M. 950 000 Metergentner Weizen, 500 000 Metergentner Gerste, vom Reichskanzler zur Beschlußfassung vorgelegt worden. 25 000 Metergentner Hafer und 25 000 Meterzentner Mais. Darnach soll die Theilnahme an einem zum Zwecke des Ein weiteres Defret gestattet die zollfreie Einfuhr für 90 000 Sflavenraubes unternommenen Streifzuge mit Zuchthaus Hektoliter tunesischen Olivenöls." bestraft werden. Schwabach , 28. Juni. Gestern fand hier eine gut besuchte Die französische Regierung läßt also das tunesische Ge- Die Veranstalter und Anführer des Streifzuges trifft öffentliche Volksversammlung mit der Tagesordnung statt:„ Die treide schon 10 Tage früher ins Land, als die allgemeine Buchthaus nicht unter drei Jahren. Ist der Tod einer Kornzölle und die Reichsregierung". Das Referat hatte Genoffe Rollfuspension bedingt. In dem reichen Frankreich ist also der Personen, gegen welche der Streifzug unternommen war, Karl Dertel Nürnberg übernommen. Die Annahme der vom Nothstand, und in dem weit weniger reichen Deutschland , durch denselben verursacht worden, so ist gegen alle Theil Parteivorstand empfohlenen Resolution erfolgte einstimmig. wo die Getreidepreise noch höher sind, ist kein Nothstand" nehmer auf Buchthaus nicht unter drei Jahren zu erkennen. Degerbach( Württemberg ). Hier referirte Genosse Stern Wer Sklavenhandel betreibt oder bei der diesem Handel am 22. Juni über die Getreidezölle. Die Versammlung, welche nach Ansicht und Behauptung der Regierung. dienenden Beförderung von Sklaven vorfäßlich mitwirkt, auch von Kleinbauern und Kleingewerbetreibenden besucht war, In welchem Grade der demokratische Geist in wird mit Zuchthaus bestraft. Sind mildernde Umstände stimmte der Resolution für Abschaffung der Bölle einstimmig zu, manche Theile der französischen Armee gedrungen vorhanden, so tritt Gefängnißstrafe nicht unter drei ist, davon legt Zeugniß ab die Stelle eines Briefes, den ein Monaten ein.- Soldat des 145. Regiments, das am 1. Mai in Fourmies auf die Arbeiter schoß, schrieb, eine Stelle, die unser franzöfifches Bruderorgan, der Sozialist" veröffentlicht. Der Brief ist aus Montmedy , wohin das Bataillon von Mau beuge verlegt worden war, datirt und lautet in der betreffenden Stelle:
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Theure Eltern!
Die Lage unseres Bataillons war in Maubeuge unerträglich geworden. Hier in Montmedy , wohin man uns fandte, ist sie noch schlechter als in Maubeuge . Die Soldaten Der anderen Waffen verkehren nicht mit uns. Die Zivilisten beleidigen( insultent) uns. Es wird sehr schwer sein, daß wir hier bleiben..
Ein wildes Bolk diese Franzosen!-
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Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Fürst Bismarck hatte durch die Hamburger Nachrichten" verbreiten lassen, die deutsche Regierung habe bei anderen Bundesregierungen den Wunsch erhoben, es möge auf diejenigen Blätter, welche den Fürsten Bismarck in seiner gegenwärtigen Lage nicht hinreichend als Privatperson be hat Redakteur Ewald erhalten und zwar eine wegen Beleidigung Brandenburg . Gleich zwei Anklagen wegen Beleidigung handelten, eine lokale Ginwirkung geitbt werden. Diese ber Polizeibehörden Brandenburgs , weil er denselben ben Nath Nachricht, in welcher der Vater des Sozialistengesetzes an gab, sich über die bestehenden Gesetze zu informiren. Die zweite die Preßfreiheit appellirte, hatte im Allgemeinen wenig Antlage wirft ihm vor, einen Sergeanten des hiesigen KüraffterGlauben gefunden. Jetzt erklärt sie der Reichs- Anzeiger" Regiments durch einen Artikel in der„ Brandenburger Zeitung" furzer Hand als jeder Begründung entbehrend." Das beleidigt zu haben. Hoffentlich wird Genosse Ewald freigesprochen, Lügen haben die" Hamburger Nachrichten" und ihr Freund Material steht ihm nach Mittheilung des Boltsblatts für Ost und Westhavelland" in genügendem Maße zur Verfügung. also noch nicht verlernt.-
Gegen die Kornzälle.
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Salle a. S. Am 8. Juni wurde Redakteur Jalge vom Salle'schen Boltsbl." von der Anklage, mehrere Bevölkerungsflaffen gegen einander aufgereizt zu haben, freigesprochen. Der Staatsanwalt war so juristisch gewesen, 6 Monate Gefängniß zu beantragen. Ant 25. Juni dagegen wurde Genoffe Mittag von der Strafkammer zu einem Monat Gefängniß verurtheilt, weil er in einer Versammlung einen Gerichtshof bezw. einen Gerichtspräsidenten beleidigt haben soll, was also eine öffentliche Beleidigung sein würde.
Noch ein anderer Vorgang, der sich auf das Ereigniß in Fourmies bezieht, sei hierbei mit erwähnt. Ein Soldat der Truppenabtheilung, die zum Schießen auf das Volk tommandirt worden war, hatte, wie die Untersuchung seines Gewehrs ergab, nicht geschossen, und zwar weil, wie er erflärte, er eine Mutter in dem Menschenhaufen ge- In Weida nnd Zeuleuroda fanden gegen die Getreide sehen habe. Der kommandirende Offizier diftirte ihm wegen sölle start besuchte Versammlungen statt, in welchen Dr. Lütgenau Jetzt aber legten sich referirte. In Weida hatten sich neben 500 Männern In Weida hatten sich neben 500 Männern etwa Insubordination eine Arreststrafe. Jetzt aber legten sich referirte. andere Offiziere des Regiments ins Mittel und machten 100 Frauen zur Versammlung eingefunden, mußten aber auf Beihrem Kameraden heftige Vorwürfe, daß er das natürliche fehl des überwachenden Beamten das Lokal wieder verlassen. Da bie Ministerialverfügung, welche in Sachsen- Weimar das VereinsGroßherzogthum Heffen. Das sozialdemokratische LandesGefühl seines Untergebenen mißachte. gesetz ersetzt, zur Entfernung der Frauen nicht berechtigt, fo fomitee beruft auf Sonntag, den 19. Juli, Nachmittags 1/22 Uhr, wurde protestirt und man wird auch Beschwerde einlegen. Die nach Offenbach a. M. und zwar in das Restaurant des Herrn Bevölkerung von Weida, ebenso wie die der anderen thüringischen Peter Eisenmenger, Herrenstr. 46, eine hessische Parteis In der italienischen Kammer fam es am Freitag, Industrie- Orte, wird durch die Theuerung um so härter in onferenz ein, deren vorläufige Tagesordnung aus folgenden Sonnabend und gestern im katholischen Italien wird der ihrer Existenz angegriffen, als die Löhne sehr gesunken sind. Wie beiden Punkten besteht: 1. Der internationale Arbeiterkongreß in Sonntag nicht als Ruhetag betrachtet zu sehr hef gering die Konsumfähigkeit geworden ist, fonnte der Referent Brüffel. 2. Agitation, Organisation und Presse. Das Landestigen, selbst tumultuarischen Szenen. Am Sonnabend ge- schon allein aus der dürren Thatsache entnehmen, daß ein fomitee giebt der Erwartung Ausdruck, daß die Konferenz aus riethen die Herren Boltsvertreter so arg aneinander, dortiger Wirth für ein großes, schön gelegenes Bergnügungs- den drei Provinzen Hessens recht zahlreich beschickt werden wird, daß mehrere der Herren sich mit Faustschlägen traktirten etablissement jährlich nur 300 M. Miethe zahlt. Troß diefer und ersucht die Delegirten, sich mit gehörig ausgefertigten Manund daß eine allgemeine solenne Prügelei nur durch das billigen Miethe vermag er nicht zu bestehen, denn die Bevölkerung daten zu versehen. fann nichts für Bergnügungen ausgeben. In Zeulenroda thätliche Eingreifen verschiedener Mitglieder, die ihre Ruhe betragen die Löhne meist nur 8-9 m. wöchentlich. Der Rück München , den 28. Juni. Die Münchener Bost" veröffenteinigermaßen bewahrt hatten, verhindert werden konnte, gang der Löhne hängt mit den Getreidezöllen zusammen. Die licht an ihrer Spize folgende Kundgebung des sozialdemokratischen nachdem Tags zuvor der Lärm schon so toll gewesen war, Getreidezölle konnten nur gleichzeitig und in Verbindung mit den Agitationsvereins für Südbayern: daß der Präsident sich schließlich nicht anders zu helfen industriellen Schußzöllen durchgesetzt werden, und was die Inwußte, als daß er seinen Sut auffezte und die Sigung dustriellen mit diesen gefäet haben, das ernten sie jetzt in den Wirkungen der Mac- Kinley- Bill. Das Hauptnahrungsmittel, die aufhob. Und der Grund dieser Erhizung? Kartoffel, hat gleichfalls einen faft unerschwinglichen Preis, was Dreibund" an dessen friedlichen und defen- die Folge der durch die Getreidetheuerung hervorgerufenen Kondie italienische Demokratie nun fiven Charakter sumsteigerung ist. Die Liebesgabe" erscheint jetzt erst in ihrem" Die vom sozialdemokratischen Agitationsverein für Süda Die glauben will. einmal nicht Verhandlungen ganzen unheilvollen Wesen. Es werden zur Zeit fast nur noch bayern einberufene Versammlung von Parteigenossen erklärt Ge selbst, soweit bei dem wüsten Durcheinanderschreien Biehkartoffeln" gegessen. Die thüringische Bevölkerung bleibt nofsen Vollmar nach wie vor das Vertrauen zu schenken, sie von solchen die Rede sein kann, haben kein Interesse, außer bei alledem in der Bekämpfung der heutigen Politik auf dem wünscht, daß er auch fernerhin die parlamentarische Vertretung des Skandals, der mit einer Komödie endete. Das Mini- gefeßlichen Boden; es wäre sehr fraglich, ob dies ohne die sozial feines Wahlkreises behalte, hofft aber, daß er schon von seinent Bertrauen in die Reichsregierung abgekommen sein wird, be= fterium betheuerte pathetisch seine Friedensliebe und erhielt demokratische Aufklärung der Fall sein würde. sonders mit Rücksicht auf die Rede des Reichstanzlers in der dann ein Vertrauensvotum; und bei nächster Gelegenheit Rornzollfrage, welche den Widerspruch aller deutschen Parteiwird der Nadau wiederholt werden.- genossen herausgefordert hat. Die Parteiverfammlung weist endlich jede Einmischung
Der
Schleswig Holstein . In Uetersen wurde eine zahlreich besuchte Anti- Kornzoll- Bersammlung aufgelöst, als der Redner, Reichstags- Abgeordneter Metzger, die Unersättlichkeit der Agrarier
In der zum Zweck einer Stellungnahme zur bekannten Rede Vollmars im Eldorado für den 26. b. M. einberufenen Parteiversammlung erschienen 60-70 geladene Gäste, welche nach einer dreistündigen lebhaften Debatte einstimmig folgende Resolution annahmen:
Zu dem Projekt eines internationalen Kongreffes schilderte. Dabei erhob sich plöglich der die Versammlung über der Werner und Konsorten in die Münchener Parteiverhältnisse zu Chicago entnehmen wir der" New- Yorker Bolts- 8tg." wachende Bürgermeister und erklärte die Versammlung im Namen zurück." folgende Bemerkungen, über die wir unser Urtheil vorläufig des Gesezes für geschlossen. Als ihm vom Redner bedeutet zurückhalten:
wurde, daß er fein Recht habe, die Versammlung zu schließen",