Einzelbild herunterladen
 

.19

Mar Quart

Genoffe Dr. Mar Quart ist im Alter von fast fiebzig Jahren cute morgen nach längerem Leiden in Frankfurt a. M. gestorben.

Ehrhardt gegen Karumidze.

Der Putschift will nicht im Tscherwonzenprozeß erscheinen.

natomic

Mar Quart wurde am 9. April 1860 in Rudolstadt geboren. Kapitän Ehrhardt hat an den Borsitzenden im Therwonzen-| erneut abgelehnt. Auf die erste Frage des Borfigenben: wo er Er studierte in Leipzig Rechtswissenschaften. Während seiner Refe endarzeit wurde er im Jahre 1886 wegen Förderung der fälscherprozeß, Amtsgerichtsrat Wartenberger, ein Schreiben ge- Dr. Weber fennengelernt habe, machte der Zeuge, Schneider, ( rbeiterbewegung aus dem Staatsdienst entrichtet, in dem er wegen einer nicht aufschiebbaren Reise darum von seinem 3eugnisverweigerungsrecht Gebrauch; er assen. Er war dann furze Zeit in der Schriftleitung der Deut. bittet, von seiner vom Verteidiger des Angeklagten Karumidze be- erklärt, die Antwort würde ihn selbst belasten. Er rege Aus. Bor­hen Zeitung" in Wien tätig und trat im Jahre 1887 in die Re- antragten Zeugenladung Abstand zu nehmen. Zu den von einanderseßung zwischen Berteidiger und aftion der rantfurter 3eitung" ein, der er bis 1891 dem Rechtsbeistand Karumidzes zur Begründung des Beweisan- figenden an. Es fallen Ausbrüde wie: mittelalterliches Inquisi­ngehörte. Sein Hauptarbeitsgebiet war Sozialpolitik und Bolts- frages vorgebrachten Behauptungen äußert sich Ehrhardt dann tionsverfahren, Zeugenaussageerzwingung und dergleichen mehr. Der Oberstaatsanwalt stellt erneut den Antrag auf Berbindung der sirtschaft. Er gehört zu den Begründern der B'ätter für soziale folgendermaßen: beiden Sachen; er habe die Schwierigkeiten fommen sehen, die An­3ragis". Im Jahre 1893 schloß er sich endgültig der Sozialdemo­flage tonne auf Schneider, der die Berbindung zwischen Sada ratie an und wurde Chefredakteur der Frankfurter Bolts thieraschwil und Dr. Weber darstelle, nicht verzichten. Das Gericht imme. Er hat an dieser Stelle 24 Jahre lang an der Spitze der thieraschwili und Dr. Weber darstelle, nicht verzichten. Das Gericht frankfurter Arbeiterbewegung unermüdlich gewirkt, die er durch sein zieht sich zum dritten Male zur Beratung zurüd. Bissen befruchtet hat. Im Jahre 1912 wurde er in den Reichstag richt sich ohne weiteres mit Schneiters Kranferflärung begnügt Schon bei Beginn des Prozesses murde gerügt, baß das Ge emählt. nach der Revolution in die Nationalversammlung. Er ist er Verfasser zahlreicher sozialpolitischer, volkswirtschaftlicher und ge­habe. Jeder Einsichtige mußte sich sagen, daß man ohne ihn über­hichtlicher Schriften. Mit ihm ist einer der führenden wissenschaft da er im Gerichtsfaol erschienen ist, ihn über den Gang der Ber haupt nicht verhandeln könne. Was wäre einfacher gewesen, jetzt, chen Köpfe der deutschen Sozialdemokratie dahingegangen. handlung zu informieren, ihn als Angeklagten zu vernehmen, auch die Sache Ripping, die gleichfalls abgetrennt wurde, mit biefer Berhandlung zu verbinden und so den Prozeß im ganzen Ausmaße durchzuführen? Das Gericht stemmt sich aber aus ganz unbegreif­lichen Gründen dagegen. Sind es mir Bequemlichkeitsgründe oder ist da anderes maßgebend?

Krife der Fürsorgeerziehung.

Bürgerliche Verständnislosigkeit im Landtagsausschuß.

Die sozialdemokratische Landtagsfrattion atte por längerer Zeit einen Antrag auf Umgestaltung der fürsorgeerziehung eingebracht, der gestern im bevölke ungspolitischen Ausschuß beraten wurde. In Breußen ist der harakter der Fürsorgeerziehung als Sondermaßnahme noch dadurch etont, daß sie im Gegensatz zu allen anderen Jugendwohlfahrts aßnahmen

nicht den Jugendämtern als Selbstverwaltungs-, sondern den Provinzen als staatliche Auftragsangelegenheit übertragen ist. ie lleberweisung in Fürsorgeerziehung ist noch mit dem Knrei usgestattet, daß die Jugendämter sie nicht bezahlen brauchen. Sie > ird von den Provinzen zu einem, dem Staat zu zwei Dritteln etragen. Das Jugendamt, dessen Träger die Stadt- und Landkreise sind, at alle öffentlichen Erziehungsmaßnahmen zu leisten, es feien hier ur Amtsvormundschaft für die Unehelichen, Baisenerziehung. schutzaufsicht und die Maßnahmen der Jugendpflege genannt. Im fugenblid, wo ein Kind in Fürsorgeerziehung fommt und erst recht er besonderen Sachkenntnis des Jugendamts bedarf, tommt es in and der Provinz, dic andere Erziehungsmaßnahmen überhaupt icht durchzuführen hat, der die enge Berbindung mit der Bevölke ang und die Möglichkeit zur Einreihung des Fürsorgezöglings in ie übrige Jugendfürsorge und die gesunde Jugend in der Jugend. flege fehlt. Die provinzielle Fürsorgeerziehung überweist den ugendlichen entweder in die Familienpflege oder Anstaltspflege. ur Beaufsichtigung in der Familienpflege und zur Beurteilung, 6 Urlaub oder Entlassung möglich ist, ziehen die Provinzialbehörden eute schon die Jugendamter mit ihren örtlichen Organen heran, seil sie nur mit diesen das Problem lösen tönnen. In den An­

alten sind die Fürsorgezöglinge foliert und der Ruf in einer ürsorge erziehungsanstalt gemesen zu sein, haftet ihnen immer an. Aus all diesen Gründen beantragte die Genoffin Wachen eim für die sozialdemokratische Frattion:

Nebertragung der Fürsorgeerziehung an die Jugendämter. sie ging auch auf die letzten Vorkommnisse ein: Revolte in Stettin nd den Juliusburger Fall. wo ein Handwerksmeister im Beisein on Ordensbrüdern einen Jungen zwang, Zigaretten, die er in eine auchégrube geworfen hatte, wieder herauszuholen usw. Benoffe irchmann schilderte die schlechten Erfahrungen mit der Fürsorge. ziehung in Pommern . Genoffin Christ mann erinnerte aran, wie der Wohlfahrtsminister in allen früheren Berhandlungen ehauptet hatte, es jei alles in bester Ordnung, während bald darauf i der Anstalt der Inneren Mission Ridling sich alle Angaben ber lenoffin Christmann als wahr erwiesen und gegen dortige Erzieher in Strafverfahren eingeleitet werden mußte. Aber auch heute eigten die Vertreter des Bolfswohlfahrtsministeriums wenig ¡ erständnis für die Reformbedürftigkeit der Fürsorgeerziehung. mit allen Stimmen der bürgerlichen Bartelen wurde der fozial­demokratische Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt. Auch die Vertreterin der Demo­fraten, deren Preffe dauernd gegen die Fürsorgeerziehung Sturm läuft, ftimmte mit den Deutschnationalen gegen jede Reform.

Ein Antrag der bürgerlichen Parteien, der die freiwillige Für­argeerziehung in Fällen, in denen nach dem Reichsjugendo bl thrtsgefeß und der Fürsorgepflichtverordnung Jugendämter und Bezirfsfürsorgeverbände zuständig sind, den heutigen Füricrge­rziehungsbehörden zur freiwilligen Fürsorgeerziehung zumeift, die er Staat auch zu zwei Dritteln bezahlen soll, wurde angenommen. Diese freiwillige Fürsorgeerziehung soll nach denselben fonfeffionellen Jesichtspunkten durchgeführt werden wie die Fürsorgeerziehung. as heißt, in Zukunft soll der Staat einen freiwilligen Erziehungs­ertrag zwischen fonfeffionellen Eltern und Anstalten finanzieren. Der Antrag wurde mit Stimmen aller bürgerlichen Parteien gegen Sozialdemokraten und Kommunisten angenommen, obwohl er mit em Reichsrecht nicht in Uebereinstimmung zu bringen ist.

So haben auch diese Berhandlungen einen Fortschritt nicht ge racht. Es wird nicht der lehte Kampf geweien fein, den wir führen, m der Fürsorgeerziehung den Sondercharakter zu nehmen und jie n die allgemeine Jugendwohlfahrtspflege einzureihen.

Diftatur der Jugend.

Rom , 21. Januar. Das neueste Befehlsblatt der faschistischen Partei befaßt sich nit der Bedeutung der Jugend in der Partei und im Staat. Der Faschismus, erklärt das Befehlsblatt, beabsichtigt eine Herrschaft er Jugend zu bleiben. So würden in Zweifelsfällen unter Dreißig und Bierzigjährigen bei gleichen Berdiensten erstere orgezogen. Auch die Stoßtrupps hätten sich aus jungen, teilweise ugendlichen Elementen zusammengefeßt, die sich zu schlagen per tünden, und im Liftorenzeichen zu sterben müßten. Der Faschis. mus beabsichtige, gefftig die italienische Jugend vorzubereiten; aus hr müßten bie leitenben Schichten des faschistischen Italiens von morgen hervorgehen. Diese Aeußerungen in dem Befehlsblatt der aschistischen Partei find als Antwort auf die Enzyflifa des Papstes iber die Erziehung der Jugend zu werfen, infofern als hier noch nals die faschistische Auffassung über das Vorrecht des Staates hin tlich der Jugenderziehung zum Ausdrud tommt.

Ich habe mit Herrn Karumidze niemals verhandelt. Vielmehr habe ich, wie ich dies im Rahmen meiner politischen Tätigkeit stets fat, mich von Herrn Karumidze über seine politischen Absichten unterrichten lassen. Meine Interessen an der Tätigkeit des Herrn Karumidze beruhten auf seinen Mitteilungen, daß hinter ihm namhafte englische Politifer stedten. Die Pläne Karumidzes, die nach seiner Behauptung auch diejenigen der hinter ihm stehenden Engländer waren, laufen auf eine 3erfchlagung Rußlands hinaus, politische Ziele, bie meiner eigenen politi schen Ansicht und Absicht immer diametral gegenüber standen und noch gegenüberstehen. Herr Karumidze hat mich in feine Währungsfälscherpläne nicht eingeweiht. Ich konnte daher mit solchen mir unbekannten Plänen auch nicht sympathisieren. Es ist richtig, daß mich Herr Karumidze um Geld, und zwar in Höhe von 10 000 m. angegangen hat. Nicht aus Mangel an Geld, sondern wegen Ablehnung selaer politischen Pläne habe ich mir eine finanzielle Unterstützung des Herrn Karumidze verjagt. Nachdem ich die wirtschaftliche Beteiligung abgelehnt hatte, habe ich mich für die Sache des Herrn Karumitze nicht weiter intereffiert. Bon irgendeiner Vereinbarung, einen Verbindungsmann meines früheren Bundes der georgischen Organisation zu attachieren, ist mir nichts befannt."

C

Die heutige Verhandlung besteht aus einer Reihe von Unter­brechungen. Bell hat sich für verhandlungsunfähig er­flärt; der Arzt stellt einen Nervenzusammenbruch fest. Der Kompler Rieger wird auf nächsten Mittwoch zurückgestellt. Der Angeklagte Schneider ist als 3euge erschienen. Berteidiger und Oberstaats­anwalt stellen den Antrag, seine abgetrennte Sache wieter mit diesem Verfahren zu verbinden. Das Gericht lehnt ab: ein Teil der Angeklagten sei abwesend. Die Berteidiger wiederholen den Antrag. Nach einer Beratung" von einer viertel Minute wird er

Tod beim Versicherungsbetrug. In den Flammen des selbst angezündeten Haufes verbrannt. 3n

Paris , 21. Januar.

Brüber in Bordeaux von langer Hand vorbereitet hatten. Berhängnisvoll endete ein Bersicherungsbetrug, den drei Im Dezember vorigen Jahres mietete der 35jährige Angeftelte einer Buderfabrif namens Bordas ein fleines Anwesen in Courres fean. In ben legten Tagen ließ er die Wohnung mit Möbeln aus ftatten, für die er eine Anzahlung von 800 Franten leistete Gleich­geitig schloß er eine Feuerversicherung auf 30 000 Fran ten ab, in der Absicht, Feuer anzulegen, um bie 30 000 Franten einzufaffieren. Bur Durchführung dieses Blanes hatte er sich die Mithilfe seiner beiden Brüder gesichert. Am Sonnabend wurden bie letzten Borberitungen getroffen. Die beiden Mithelfer begoffen fämtliche Möbel, das Holz und die Wände des Hauses mit einer leicht entzündbaren Flüssigkeit, während der Besizer der Wohnung in der Nacht zur Arbeit ging, um sich ein Alibi zu verschaffen. Am Sonntag um 2 Uhr früh schloffen dann die beiden Brüter die Tür des Hauses, zerbrachen ein Fenster und warfen ein Zündholz in das Innere der Wohnung. Sofort erfolgte eine furchtbare Explo­fion, die das ganze Haus zerstörte. Der jüngere Bruder wurde unter den Trümmern begraben, während der andere die Flucht er­griff. Das Feuer breitete sich mit großer Schnelligkeit auf d'e be­nachbarten Häuser aus. Dank der sofort unternommenen Lösh­Derfuche gelang es schließlich, des Brandes Herr zu werden. Bei den Aufräumungsarbeiten entdeckte man den völlig verbran ten Leichnam bes einen Brandstifters. Da bie Er plosion sofort Verdacht hervorgerufen hatte, stellte die Gerichtsbe= hörde eine Untersuchung an Der Besiger des Hauses heuchelte zunächst schmerzhaftes Erstaunen, während der andere Bruder ein der ander volles Geständnis ablegte.

de

Falsche Weichenstellung. Das Dinkelscherbener Eisenbahnunglüd vor Gericht. Augsburg , 21. Januar. Unter starter Beteiligung von Publikum und Presse be­gann vor dem Erweiterten Schöffengericht Augsburg die Berhandlung wegen des Dinfelsherbener Eisenbahnunglücks, bei dem am 31. Juli 1928 18 personen ihr Leben eingebüßt haften und 157 Perfonen verletzt wurden.

#

Das Gericht beschließt zum drittenmal, Schneider bloß als Zeugen zu vernehmen. Der Staatsanwalt versucht, einige Fragen zu stellen, Schneider macht jedesmal von seinem Zeugnisper­meigerungsrecht Gebrauch. Der Staatsanwalt beantragt Gerichtsbeschluß darüber, ob Schneider auf die an ihn gestellten Fragen die Antwort verweigern dürfe. Das Gericht erklärt, daß er das Berweigerungsrecht habe, da er sich sonst selbst belasten würde. Die Staatsanwaltschaft verzichtet auf weitere Fragen, Schneider wird entlassen. Der Schluß der Sigung betrifft die Frage, ob Kapitän Ehrhardt als Beuge geladen werden soll. Oberstaats­anwalt Teglam erklärt, daß er seine Aussage für die Frage der Amnestieanwendung für nicht erforderlich halte, in sachlicher Be­ziehung aber sich eine Klärung und Förderung der ganzen Ange­legenheit verspreche. Rechtsanwalt Beer ist dagegen der Ansicht, daß Kapitän Ehrhardts Ausfage auch für die Amnestiefrage von Belang sei. Es würde sich ergeben, daß Rarumidles Tätigkeit fo­wohl den innen- als den außenpolitischen Zielen Ehrhardts gedient habe. Das Gericht beschließt Ehrhardts Ladung auf Montag der tommenden Woche.

Landkreise gegen die Reichshauptstadt.

Ein Ein'pruch des Berliner Magistrats. Rürzlich haben sich die sechs um Groß- Berlin gelegenen Land­burg zusammengeschlossen. Der Oberpräsident hat die Gründung freise zu einem Landesplanungsverband der Proving Branden des Berbandes genehmigt, und im Provinzial- Berwaltungsgebäude ist bereits eine eigene Geschäftsstelle eingerichtet worden. An der Spize des Verbandes steht der frühere Berkehrsminister Krohne

Der Zusammenschluß der Landkreise hat dem Berliner Magi­strat Beranlassung gegeben, bei dem preußischen Wohlfahrts minister Einspruch zu erheben. Der Landesplanungsverband hat nämlich durch Durchkreuzung der Berliner Siedlungspolitit, Abschließung von Monopolverträgen usw., durchaus die Möglichkeit. die weiterentwidlung Berlins in empfindlichem Maße zu hemmen. Die Annahme, daß die Bestrebungen des neuen Berbandes sich gegen die Reichshauptstadt wenden, wird durch die Tatsache noch verstärkt, daß man Berlin bei der Gründung bewußt ausgeschaltet hat.

Ein Durchschlag des Magistratsschreibens, das gegen die Ein­freifungsbestrebungen Einspruch erhebt, ist auch an den preußischen Innenminister gegeben worden. Der Minister hat, wie mir erfahren, die Einwände des Berliner Magistrats anerkannt und den Wohlfahrtsminister gebeten, vor jeder Entscheidung des Landesplanungsverbandes das Innenminifterium zu hören.

D- Bug in Erfurt entgleift.

Niemand verlegt.

Erfurt , 21. Januar. Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt mit: Am 21. Januar um 3.57 Uhr entgleiffe auf dem Hauptbahnhof Erfurt der D- Zug 201 Frankfurt am Main- Dresden bei der Einfahrt kurz vor dem Bahnsteig mit einem Poff- und drei Personenwagen. Die Solo­motive und die übrigen Wagen find nicht entgleift, Personen wur­den nicht verletzt, der Sachschaden ist gering. Die Reisenden wurden mit einem Ersagzug nach 40 Minuten weiter befördert. Eine Störung des Betriebes ist nicht eingetreten. Die Entgleifungs ursache, an deren Ermittlung sich auch die zuständigen Dezernenten der Reichsbahndirettion unmittelbar nach Eintritt des Unfalls be teiligten, ist bisher nicht festgestellt worden. teiligten, ist bisher nicht festgestellt worden.

Selbstmordverfuch im Kino.

Gestern abend spielte sich in einem inotheater am Kaffer. bamm ein aufregender Selbstmordverfuch ab. Kurz vor Schluß der legten Borstellung ertönte im Zuschauerraum plößlich ein lauter Aufschrei. Ein junges Mädchen wand sich auf dem Boden in furchtbaren Schmerzen, neben ihm lag eine leere Unsolflasche. Die Lebensmüde, die als eine 17jährige Marie E. aus der Cuno­Fischer- Straße in Halensee festgestellt wurde, fand im Hildegard. frankenhaus Aufnahme. Das Motiv zu dem Berzweiflung schrit ift noch unbekannt.

Angeklagt sind der Hilfsweichensteller Michael übler aus chael Amfer Augsburg, Betriebswerkvorsteher Christian Dinkelscherben als Hauptangeklagter, ferner Oberwerfmeister mi. iedenbauer Augsburg , Reichstahnoberinspektor 2 balbert karner Augsburg und Oberwertmeister Müller- Augeburg. Der Hauptangeklagte Michael übler erklärte, in der Bedie mung des Hilfsstellwerts II sei er nicht unterrichtet worden, sondern in der des Stellmerts I. Balb nach der Inbetriebnahme des Stell­werts seien bei diesem Semmungen eingetreten, insbesondere am Gleis IV . Dem Fahrdienstleiter habe er davon aber nichts ge meldet. Am Unglückstage, dein 31 Juli 1928, sei er morgens um 6 Uhr in den Dienst gegangen. Damals habe eine furchtbare 5ige in der Hütte, in der er seinen Dienst tat, geherrscht. Durch die Sorge um feine ichwertrante Frau fei er start heruntergekommen und vergeßlich geworten. Er hat dann zu spät bemerkt, daß die Weiche für den Bersonenzug falsch gestanden hat und hat dann versucht, ten ausfahrenden Perfonenzug 911 auf, Hannover , 21. Januar. ( Eigenbericht.) zuhalten, aber es war bereits zu spät. Der Zug fuhr auf einen Auf Barschlag des Magistrats beschlossen die städtischen Körper­Rollwagen auf und dann auf einen Güterzug, wodurch das furchtschaften von Büneburg gegen ble Urheber bes Bomben. bare Unglüd entstand. Hübler fann sich nicht mehr ertiären, wo durch er feinerzeit abgelenft worden ist, daß es zu einer falschen Weichenstellung fam. Das Gericht beschloß dann noch, Oberamts­richter Helmer vorguladen, dem Hübler unmittelbar nach dem Unglück ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte Darauf ver­tagte sich das Gericht auf Dienstag.

Bombenleger sollen bezahlen.

Klage der Stadt Lüneburg.

attentats auf das Lüneburger Regierungsgebäude Schaden. erfastlage einzureichen. erfastlage einzureichen. Die Klage foll damit begründet werden, daß der Stadt Lüneburg durch den Anschlag auf das Regierungsgebäude insofern ein großer Schaben entstanden ist, als in dem gegenüber liegenden Rathaus ein großer Teil der Fenster­fcheiben zertrümmert murde.