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Unser täglich Brot.

Der Deutsche Berein für Boltshygiene veranstaltete im großen Hörsaal des hygenischen Instituts einen seiner interessanten Aus: spracheabende, an dem Geh. Rat Prof. Dr. Hahn einen Bortrag über das Thema llnjer täglich Brot" hielt.

Brot, so führte der Redner aus, ist wegen seines hohen Kalorien­gehalts immer noch das wichtigste Nahrungsmittel, doch ist der Mehl verbrauch in Deutschland von 121 Kilogramm im Jahre 1912 auf 103 Kilogramm im Jahre 1928 zurückgegangen, während der Fleischverbrauch im Zeitraum von 100 Jahren etwa auf das Bierfache gestiegen ist. Das Zurückgehen des Brot

fonjums iſt eine sehr ernſte Angelegenheit, die uns vor allem auch

volkswirtschaftlich beschäftigen muß. Im Brot sind die billigsten Rährstoffe Kohlehydrate, Eiweiß, Mineralsalze und auchy im kleinen Quantum das Vitamin B enthalten. Der Redner ging auf die Unterschiede zwischen Weizenbrot und Roggenbrot näher ein. In Deutschland haben wir bekanntlich einen Roggen überschuß| und Weizenmangel, der nur durch starte Einfuhr ausgeglichen wird. Statistisch verrechnet, verfonjumieren wir täglich zirka 150 Gramm Weizenbrot und 210 Gramm Roggenbrot, während aus deutscher Ernte nur 60 Gramm Weizenbrot auf den Kopf der Be­völkerung entfallen gegenüber girta 260 Gramm Roggenbrot. Der Roggenüberschuß hat zur Folge, daß er verfüttert wird und teil­peise unter den Preis der Einfuhrgerste sinkt. Prof. Hahn unter suchte diese sehr eigenartige Erscheinung der Beizenbevorzugung, die sich, wie er meint, peniger aus gesundheitlichen Gründen er­tlären fäßt als aus Gründen der Mode. Menn auch Weizenbrot schmackhafter ist, so ist doch Roggenbrot insbesondere für die Ber rauung zuträglicher. Er mies auf die starke Erscheinung von Ber­ſtapjung und des häufigen Gebrauchs von Abführmitteln m Eng­and hin, was auf das einseitige Bevorzugen von Gebäck aus hoch ausgemahlenem Beizenmehl zurückzuführen ist. Man hat sogar Er­icheinungen von Beri- Beri- Krantheit durch einseitige Beizenbrot. rahrung bei Soldaten beobachtet. Frankreich und Italien machen hies durch ihre reichliche Gemüse und Früchteversorgung wieder wett. Der Vortragende bebauerte, daß das vorzügliche Gebäd des Ber­ liner Schusterjungen" und des Salzfuchens" bei den Bäckern ver­ichwunden ist, denn das Kleingebäd mit seiner scharfen Strujte jet die bekömmlichste Darreichung. Weizenbrot stellt sich überdies moht dreimalfo teuer als Roggenbrot und eine Schrippe noch um das Doppelte jo teuer als Brot.

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In der Diskussion ergänzte ein Redner die Ausführungen noch Sahin, daß Deutschland 600 Millionen Mart für fremdländischen Beizen ausführt. Ohne in eine einseitige Roggenbrotpropaganda verfallen zu wollen, fann man bei den heutigen Ernährungs hwierigkeiten aus gesundheitlichen Gründen diese sehr wichtigen Hinweise mur unterstützen.

Die Kaiserfahne in Sevilla .

Jn Sevilla ift eine deutsche Schule, zum größten Teil von Ser Republik unterhalten. Desfenungeachtet flaggt die Schule schwarzrotgold und die Handelsflagge( schwarzweißrot mit der fleinen Gösch). Diese Art der Beflaggung ist seit dem Erlaß des Erneuerungs- Luther, als er Verlegenheitsfanzler war, für die diplomatischen Vertretungen Deutschlands in den Seestädten vorgeschrieben, von den Schulen sagt aber selbst dieser Erlaß nichts. Immer wieder erklären die höchsten amtlichen Stellen des Reiches, daß unbedingt gespart werden müsse. Trotzdem ist für ten deutschen Konsul in Sevilla ein besonderes Dienstauto= inobil angeschafft worden, obwohl die Konsuln der anderen Länder sich mit Taris und Straßenbahn begnügen. Wie fährt nun Der Konsul durch die Stadt Sevilla ? Selbstverständlich mit zwei großen Flaggen! Schon von weitem fällt das Auto des deutschen Consuls auf, wenn er mit einer schwarzrotgoldenen und mit einer harzweißroten Flagge dahinfaust..

Kaun Diät Krankheit heilen?

Die Begetariervereinigung Berlin hatte zu einem Bortrag ein geladen, bei dem Genosse Dr. med. Meffing Charlottenburg über Diätbehandlung sprach. In der Einleitung wies der Redner auf den merkwürdigen Umstand hin, daß die Chinesen bei ihrer raffiniert entwidelten Geschmacks- und Küchenfultur sehr viel Diät­heftirimungen haben; ebenso dürfen die orthodoren Juden nicht alle Speisen mahllos durcheinander essen. Ueberleitend zur Diätbehand Lung ertiärte Dr. Messing, der Mensch sollte sich ein Beispiel am Tier nehmen, das, wenn es frant ist, nicht frißt. Wenn der Körper feine Nahrung annehmen will; foll man ihn nicht quälen. Man unterscheidet drei Formen der Diätnahrung je nach dem Krankheits­jall: die flüssige, breiige und feste Form der Speisen. Bei Fieber foff man dem Kranten mur leicht gesüßte Limonaden, Apfelsaft, Zitronenlimonade u. ä. geben. Bei der breiigen Form empfiehlt es fich, Reis, Hirje. oder Gries als leichtverdauliche Sachen so schmad­haft zu machen, daß sie gern genommen werden. Der Redner empfiehlt unpolierten Reis gedämpft oder Kartoffelpüree mit Apfel­mus, auch marmes Apfelmus mit rohen Haferfloden( Hafermart) bermischt zu geben. Bei der festen Form ist in erster Linie Obst und

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Gemüse zu berücksichtigen. Schweinefleisch ift som Stand punti der Diätifer in jeder Form abzulehnen Der Redner meint, wenn schon Fleisch als Krantentost verwendet wird obwohl er auf dem Standpunkt der Zweckmäßigkeit der vegetarischen Lebens­form steht. so soll man Kalb , Huhn und Taube porziehen. Ner böse müssen viel Fisch effen, besonders Seefisch wegen feines starten Gehalts an Jod und Brom . Bei der Kinderernährung befür wortete der Redner, daß Säuglinge auch ohne Gefahr die Mutter­brust meiter erhalten fönnen, wenn die Mutter zufällig ertrantt ist. Die Gefahr des Absehens von der Brust. ist meit größer als die der Ansteckung. Vor allem brauchen heranwachsende Kinder Luft, Licht und Sonne, um zu gedeihen. Der Redner behandelte in interessanten Ausführungen die Bedeutung der Diätfüche frankheiten, Konstitutionskrankheiten u. a. Zum Schluß for­darte er in Anbetracht der aktuellen Bedeutung der Nahrungsreform öffentliche Beratungsstellen für Diätküchen, einen stärkeren Ausbau der Diättüchen in den Krantenhäusern. Kurse und Lehrgänge für das Krankenpersonal und angehende Aerzte.

bei den einzelnen Krankheitsformen wie Magen- und Dorm

Mietrecht und Laiengerichtsbarkeit.

Die Mieterbeisiger und Mietgerichtsschöffen Groß- Berlins fraten im Bürgersaal des Berliner Rathauses zusammen, um in einer Kundgebung die Forderung nach einem sozialen Mietrecht nachdrücklichst zu unterstreichen.

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Landgerichtsdirektor Rubens führte in seinem Referat aus, daß sich die Mitarbeit der Laienrichter in den Mietfammern durch­aus bewährt habe. Nur durch die Mitarbeit dieser Funktio näre der Mietersd; aft sei es gelungen, die sozialen Grundsätze der Mieterschutzgesetze zu erhalten. Diese Geseze müssen nicht nur vom Reichstag verlängert, auch die im Jahre 1926 und 1928 beschlossenen Verschlechterungen müssen wieder aus gemerzt werden. Die Mieterschaft verlange die endgültige Schaffung eines sozialen Mietrechtes. Auch wenn die Wohnungsnot einmal beseitigt sei, dürfe ein derartiges Gesetz nicht fehlen. Zur Zeit ist eine Kom­mission, die aber nur aus Juristen besteht, mit der Aufgabe be traut, die Vorbereitungsarbeiten zu leisten. Die Mieter müssen ver langen, daß auch sie zu diesen Arbeiten ihre Vertreter entfenden fönnen. Der Referent sprach sich dann unter Beifall der Versamm­lung gegen die Erhöhung der Mietzinsen aus, die in der jetzigen wirtschaftlichen Not für weite Kreise der Bevölkerung eine neue starke Belastung bedeuten würden. Die Mieterschaft müsse gegen die Finanzdiktatur des Herrn Schacht aufgerufen werden.

Die ausgezeichneten Ausführungen fanden den Beifall der Ber­sammlung. In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurden die Forderungen der Mieterschaft noch einmal zusammen­gefaßt.

Republifanische Hausbefizer. In der ordentlichen Mitglieder­versammlung der freiheitlich und republikanisch gerichteten Freien Reichsverband Freier Hausbefizer Deutschlands angegliedert und Hausbesiger Bereinigung Groß- Berlin E. B., die dem deren Vorort ist, hielt der Borsigende August Neumann nach eigenen Beobachtungen einen Vortrag über die Wohnungsverhält niffe in Wien . Es erfolgte dann der Geschäftsbericht über das Jahr 1929 nebst Bilanzvorlage und Voranschlag für das Jahr 1930. Die Berliner Ortsgruppe ist noch ein, ist aber im Fortschreiten begriffen und hat den Wunsch, alle diejenigen Hausbefizer zusammenzuschließen, die sich bewußt auf den Boden der Weimarer Verfassung stellen. Die Bilanz für die Ber­ liner Vereinigung ist nicht ungünstig und schließt fogar mit einem kleinen Vermögensbestand ab. Bilanz und Boranschlag wurden nach dem Vorschlage des Vorstandes von der Bersammlung ge nebaigt. Das Bereinsblatt des Reichsverbandes der Freien Haus­befizer Deutschlands ist die Allgemeine Hausbesitzer Beitung. Die Geschäftsstelle ist in Charlottenburg 1, Berliner Straße 137.

Ein Geiftestranter verlangt den Reichspräsidenten zu sprechen. Gestern nachmittag erschien der 36jährige Volontär Helmuth Hultzsch aus der Tiergartenstraße im Büro des Reichspräsidenten und verlangte den Reichspräsidenten zu sprechen. Er be­hauptete Reichsminister zu fein und machte verworrene An­gaben. Hults wurde zum nächsten Polizeirevier gebracht, wo der Kreisarzt ge meingefährliche Geistestranfheit bei ihm feststellte. Der Geistestrante murde der Jrrenanstalt Herzberge zugeführt.

Barieté im Westen. Das bisherige Kabarett Simmel und Hölle am Kurfürstendaman zeigt das löbliche Bestreben, sich der Zeit allgemeiner Geldtlemme anzupassen und hat den schme­dischen Komponisten Dr. Rudolf Bellin( Maurice Rudolfe) zum Beiter seines neuen, mit volkstümlichen Breijen

Eintritt

allen Dingen, Kontaft mit dem Bublifum zu bekommen. Die mufi­falischen Scherenschleifer Artuja, die Negerfängerin rabella Field, der Keulen- und Reifenatt von Gerda und John Mad und eine entzüdende Marionettennummer, die in diefes hübsche in­time Theater durchaus paßt, sind erstklassig. Der Humorist Walter Bährmann scheint eine gemisse Neigung zu haben, die Rechte auf Kosten der Linken zum Lachen zu bringen. Indessen: Humorist lein ist heute tein Vergnügen. Drei hübsche Tanznummern: Irm. gard Willner, Ina, Harmsen und das Carla Sydowa Ballett runden das erfreuliche Ganze. Wenn diese Linie inne­gehalten wird, wird das Publikum der Direktion Gellin Dank wissen.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold. Gefchäftsstelle: Berlin G 14. Gebaftianfte 37-38, Sof 2. Atreuzberg, Rug 8: Dienstag, 28. Januar, 18% Uhr, Besichtigung des Krematoriums Gerichtstraße. Treffen bortselbst. Sichtenberg: Dienstag, 28. Januar, 20 Uhr, große Funktionärsigung bei Stöber, Jung, Ge Oderstraße. Kein Funktionär darf. fehlen. Ausgabe der Delegiertenfarten für die Generalversammlung. Treptom( Rameradschaft): Sungbanner Mittwoch, 29. Januar. 19% Uhr, Seim Wildenbruchstraße. Aufstellung des Februar programms. Erscheinen Pflicht.

Berband Preußischer Polizeibeamten, e. B., Gan Groß- Berlin. Freitag, 31. Januar, in sämtlichen Gälen des Etablissements Eaalbau Friedrichshain, Am Friedrichshain 16-23, für tglieder, Freunde und Gönner, der Bolizei Die beamten Sei'erer Rünstlerabend" mit anschließendem großen Ball: fächsische Kom fertype Echorsch Ruselli" wirkt mit und das Sinfonieorchester der Schußpolizei Berlin spielt.

Berliner Verein für Einheitsturzschrift, e. B. Uebungen jeden Donnerstag Don 19% bis 21% Uhr Stocftr 13.

Lichtenberger Berein für Einheitsturzschrift. Uebungen jeden Donnerstag non 19% bis 21% Uhr Anabenmittelschule, Lichtenberg , Marktstr. 12.,

Allgemeine Wetterlage.

27. Jan. 1930, abds. 1565

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Owolkenlos, heirar, Ohalb bedeckt wolkig. bedeckt Regen Graupsin Schnee, Nebel, Gewitter Windstille

gesehen vom Westen Am Montag herrschte im größten Teil Deutschlands ab trübes und vielfach nebliges, aber frodenes Wetter mit schmachen nordöstlichen Winden. Die Temperaturen friegen im nebligen Gebiet meist nur wenige Grade über Rull; dagegen wurde auf den Bergen Südostdeutschlands als höchfttempe ratur ftellenreise bis 7 Grad über Stull beobachtet. Unser Welter wird jezt durch das Frankreich und das Mittelmeer bedeckende Tief­drudgebiet bestimmt. Da der Drud befonders über dem Mittelmeer weiter fällt, so dürften in den nächsten Tagen die östlichen Winde in unserem Bezirt anhalten. Bei der bestehenden Druckverteilung ist es außerdem wahrscheinlich, daß mildere Luftmassen aus den Mittelmeerländern nordwärts vorstoßen, wodurch es bei uns zut Niederschlägen kommen würde.

S

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Wetteraussichten für Berlin und weitere Umgegend. Woltig. zeitweise neblig, Temperaturen im ganzen nur wenig höher, Neigung zu leichten Schneefällen, östliche. Winde.

1 Mart, ohne Weinzwang arbeitenden Barietés berufen. Das ist nicht ganz leicht, denn wie die Gesamträumlichkeiten ist auch die Bühne nicht gar so groß; aber was Direttor Gellin, aufs beste Allgemeine Wetteraussichten für Deutschland . Wolfiges, in unterstützt von dem Conférencier Frant Günther, zustande. Morden vielfach nebliges Wetter mit vereinzelten Schneefallen und gebracht hat, ist durchaus beachtenswert. Günther versteht es por i menig geänderten Temperaturen.

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