Einzelbild herunterladen
 

dBelVogc Freitag, 31. Januar 1930

SivMpnd

Was geht uns Venezuela an? Ein bißchen Wirtschaftsgeographie/ Von Heinrich Hemmer

Safu Tampleo-. Maraeaibo. Ms man neulich wieder von dem mißglückten Putschversuch «nes Pariser Venezolaners los, der mit einem(deutschen) Schifs voll Waffen in seiner Heimat landen und die Regierung stürzen wollt«(der Kapitän hatte sich vor den Hamburger Gerichten zu ver» antw-ten), hörte ich einen ungeduldigen Zeitungsleser am Neben. tisch ausrufen: Eott.wasgehtunsdennDenezuelaan? Wenn man die Erde als eine Produktionseinheit auffaßt, der die Menschheit als Berbrauchseinheit gegenübersteht, d. h wenn die nationale Organisation einer wirtschaftlichen Organ!» sation weichen soll, dann geht uns heute Venezuela sehr viel an. Wer in die Bucht von Maraeaibo einfährt(wie Venezuelaz Hauptstadt genannt wird), mag im Hintergrund eine unendlich« Reihe von schlanken Türmen gewahren, die im Wasser stehen und an die Gestalt de« Eiffelturm » erinnern. Dies« Türm « spucken schwarzes Gold aus: Oel. Maracoibv-Oel. Denezuela-Oel. Die Menschheit bedarf des Oels von Maracaibo . Wir sind die ganze Welt ist interessiert an Venezuela . Die Eigentümer Maracaibos sprechen spanisch. Die Unternehmer jedoch englisch, deutsch , fran- zöstsch. Auch in Baku hörte man einst viele Sprachen sprechen Ein halbes Dutzend Mal wechselt« in den letzten zwei Dezennien Baku seinen Besitzer: rings ist die Erde von Blut durchtränkt, so wie von Oel ; schließlich brachen die Bolschewiken ein, rich'eten das ärgste aller Blutbäder an heut« ist Baku kein W« l t ölzentrum mehr. Und T a m p i c o? Tampicos wegen hat sich das bestochene und betrogene mexikanische Volk in Bürgerkriegen zerfleischt. Auch in Tampico spricht man über da» Epanische hinweg englisch(zumal im amerikanischen Akzent), deutsch und französisch Tampico ist eine Weltangelegenheit. Tampico ist da» Well» ölzentrum gewesen. Die Zeiten haben sich auch hier sehr ge- ändert. Tampico « Niedergang, Maracaibo » Aufstieg. Wer Tampico noch vor drei Jahren gesehen hat, wird festgestellt haben, daß in dieser Oelstadt ein märchenhafter Reichtum vorhanden war. Ueberall wurde Geld mit vollen Händen aus- gegeben. Ein Hotelzimmer kostete 7 und S Dollars, und froh war, wer zu diesem Preis eine Unterkunft fand. Heute? Man be» kommt jetzt auch in jedem besseren Hotel schon volle Pen» s i o n für S Dollars, Platz ist vorhanden, so viel man will. Grund» stück« sind zum Verkauf ausgeschrieben. Hänser stehen leer, der Autobusverkehr nach den Außenkomps liegt lahm. Di« Geschäfts» leute, die von den Oelkompagnien lebten, lassen die Köpf« hängen, Konkurse sind an der Tagesordnung. Bei den Oelkompagnien. welche zur Zeit noch Destillieranlagen besitzen, werden Arbeiter, Lüroangestellte, Ingenieur« und höchste Beamte entlasten und nur das notwendigst« Personal bleibt zur Instandhaltung zurück. Mit einem Wort: Tampico ist heute e>n toter Platz. Und warum? Die fortgesetzten inne» politischen Unruhen(man wurde die Geister nicht mehr los, die man rief) und die hohen Abgaben an die Re» gicrung machen es zur Zell unlukratio, in Tampico Oel- bohnmgen vorzunehmen. Das größte Oelland ist heut« nicht Mexico, sondern Venezuela . Das quirlende Leben von Tampico hat sich nach Maracaibo verzogen: die Arbeit, der Reichtum, der Luxus, die ganze Oelindustri« ist verlegt worden So groß dort der Nieder. gang, so gewaltig war hier der Aufstieg in den letzten drei Iahren. Maracaibo : vor drei Iahren landete man an einer verfallenen Anlegebrücke, durchwanderte staubige oder kotige Straßen, alles machte den Eindruck des Vernachlässigten, Unfertigen, Jmprovi- sierten, trotzdem damals schon die großen Oelkompagnien(die Standard Oil, die Carribeau, die Golf, die Duchell. die Richmond) ihre Kamps hallen und ihre Bohrungen machten. Man hat sich also offenbar erst kürzlich zur Ueberzsugung durchgerungen: los von Mexico das Heil liegt in Venezuela . Zauberer Oel. Nirgend� und niemals hat in so kurzer Zeit eine Stadt einen derartiffen Aufschwimg genomnicn. Man landet in Maracaibo jetzt an großen modernen Piers. Die Straßen sind zementiert und sauber. E» fehlt nicht an wohlgepfleoten Parkanlagen. Weit hinaus dehnt sich die neu« Großstadt. In den verlassensten Gegen» den sind elegant? Büro» und Wohnhäuser für Angestellte der Oel» gesellschaften aufgeschossen. Für die kaufmännische Verarbeitung stchen Paläste da. Automobil« mit den JnZtialen der verschiedenen Oelgesellschaften jagen durch all« Straßen und Stadtviertel. Nach Hunderten stehen die Personenkraftwagen der Kompagnien morgens und abends an den Hauptplätzen, um die Angestellten von Ort zu Ort zu befördern. Man läßt sich nicht lumpen. In dieser wie aus dem Boden gestampften Großstadt mag man eine Stund« nach irgendeiner Richtung hinauewanderu: Wohnungen, Büros, Lagerplätze, Rohrtuben(Materialleitung), Direktionspaläste. Ist es die Weltentrücktheit, ist es das T r o p e n k l i m o. sst es die au» der Fülle geboren« Lässigkeit: man wird auch der Unbe­kannte liebenswürdig empfangen. Keinem wird der Zutritt oh höre Berlin ! auch zu den höchsten Stellen ver- weigert. Man hat dort natür'ich auch jjlül zu tun, aber man gibt Ihnen Zeit, ihr Anliegen vorzutragen. Sie sprechen ja wohl wahr» scheinlich englisch(oder deutsch , oder französisch). Man versteht sie also(Versteht natürlich auch die spanische Landessprache.) Wie. El« wollen nach den Komps? Bitte, hier ist der Erlaubnis- schein. Motorboot frei, Dampfer frei. Essen frei, ein ganzer froher. fre:«r, feiner Tag. Fahrt in« Kamp. Punkt S Uhr verläßt ein Fährdampfer die Pier(die sich neben dem Lagerplatz der Earribeou befindet), La Rosa, Eabina» usw.: zw«! Stunden Fahrt durch den.Lago", die Bucht von Maracaibo . Taufende von Bohrtürmen werden sichtbar, aus dem Wasser aufragend und mit Landungsbrücken verbunden, und Oel- lcllung zur Verschiffung in die Oeldampfer. Bielleicht muß der Fährdampser stoppen, um ein» Oelflottill» passieren zu lassen: 13, 20, aber auch 30 Dampfer der verschiedenen Oelgesellschaften. die all»

«ine Barr« in der engen Einfahrtstraße passieren müssen. Das Felsenhindernis im Lago bleibt bestelzen für den Schutz. den es im Kriegsfall« bieten mag. So ejn Tankdampfer mll einem Fassungsgehall von 3000 5000 Tonnen Oel kann in zwei Stunden gefüllt werden. Die Oeldampfer stellen«inen Pendelverkehr her von den Oelbohrkamps nach entlegeneren Inseln, wo sich Destilla» tions» und Lagerstatianen befinden und von wo andere, teilweise noch größere Tankdampfer nach U. S. A. auslaufen. Die T ü rme. In drei Schichten stehen die Bohrtürm« im Wasser, immer wieder einer anderen der konzessionierten, sich gegenseitig über» trumpfen wollenden Gesellschaften gehörend, verbunden mit Brücken. Oelzuleitungen und Reservoirs, welche oft kilometerweit entfernt liegen. Der groß« Mann am Bohrturm ist der Driller, der Bohr» meister. Tag und Nacht werden die Türme von den Drillers kontrolliert. Manchmal muß ausgesetzt werden: Monat«, ein Jahr: oder tiefere Bohrungen müssen vorgenommen werden. Wer Driller in Arbeitsaufmachung steht, glaubt, er ist in die Hände von Menschenfressern gefallen: derart wüst und besudell sehen sie au» Es ist eine schwer« und schmutzig« Arbeit, aber man verdient 300 bis 300 Dollars im Monat dabei. Ein Fachinyenieur steht sich nicht so wie ein tüchtiger Bohrmeister. Im Kamp. Man spricht von Oelwüstcn. In den Kamp» von Maraeaibo sieht man nirgends öde, oerlossene Gegenden, sondern tropisch üppige Landschaften mll Kokospalmen bestanden. Reger«

Hütten wechseln mll den Behausungen von Angestellten ab. Das Kampterrain gleicht einem Part. Man zeigt die Eintrlltstart« vor und wird als persona gratissima empfangen. Bis zur Rück- fahrt des Dampfers sind 6 Stunden Zeit, und solang« ist man bei der betrefsenden Gesellschaft zu Gast und nimmt an den Mahlzellen und am Klubleben teil. Billard-, Musik- und Loseräume stehen zur Verfügung. Alkohol ist erst ab M5 Uhr in der Kantin« zu haben. Rur S. M., der Bohrmeister, bekommt jederzell was und soviel er wünscht. Die Angestellten sind vornehmlich Amerikaner und Eng- länder aber auch Deutsche sind darunter, und es berührt ange- nehm, von einem Landsmann in der Muttersprache angesprochen zu werden. Die Wohnhäuser sind auf Pfählen errichtet und Fenster und Türen sind mll Moskitonetzen bespannt, um eine überaus lästige kleine Motte fernzuhallen, die indessen Malaria- träger ist. Freilich führen die Kampbewohner«in wenig das Leben von Verbannten. Zur Entschädigung steht es einem frei, Gäste einzuladen und ist für jede nur mögliche Unterhallung gensigt. Tanz» dielen und Kinovorsührungen unter freiem Himmel Des Abends farbig« Lampions, Musik, Spiel wie überall bei ollen Einsamen herrscht dos Spiel vor. Große Summen werden ge- wonnen und verspielt, ein Monatssalär steckt man ein oder gibt man aus, ohne ein« Miene zu oerziehen. Ab und zu ist großer Kampboll und es kommen alsdann Senoras und Eenorttas von der Stadt mtt echt Pariser Eleganz und spanischer Reserviertheit. Aber das ein«, nach dem man sich am meisten sehnt, sind die 6 kurzen Monate Urlaub noch drei langen Iahren Arbeit.

Akte 03536 Das Schicksal einer Landarheiterin

Die Büroräum« eines Berliner Ardeitsantte« sind m Baracken untergebracht. Sie werden durch große eisern« Oesen geheizt. Heu:« morgen war unser Raum voller Rauch. Rußslecken wirbelten durch di« Luft und legten sich aus die Tisch«, Bänke und auf Aktenregal«. die an den Wänden stehen. Ich nahm mir«ine Akt« und wollt« die Rußschicht abklopfen, eine Verdien st bescheinigung sicl auf den Boden:Die landwirtschasllich« Arbeiterin Klara Bokowsti, geboren am 31. Januar 1901 zu Grodynen i. Ostpr., hat vom IS. März 1927 bis 30. Rovember 1929 bei uns gearbeitet. Der Bruttoverdien st betrug 19 Pf. die Stunde. Das wöchentlich« Deputat hotte«inen Wert von i Mark. Die gräflich H.-.sche Gutsverwaltung." « Um 4 Uhr morgens ist in der Schnillerkaserne Licht, denn die Arbeit beginnt um ö Uhr. Klara Bokowsti liegt noch aus dem Strohsack. Ihr fällt das Aufstehen schwer. Nicht, weil gestern Sonntag war, Klara Bokowski ging gestern nicht zum Tanz im Dorfkrug. Ein Schüttelfrost ließ ihr die Zähne zusammen- klappern, daß es wie Maschinengewehrtacken klang. Heut« schwerst der Rücken, die Glieder sind schwen Im Kopf schwobbert die Ge- hirnmass« und schlägt bei jeder Bewegung des Körpers gegen die Hirnschale. Das kommt vom Kartoffelbuddeln bei Regen- wetter. Klara muß lachen, das Lachen wird zum Husten und geht zuletzt in ein Gebell über. Klara locht über den Hauslehrer, der Sonnabend mit den Grafenkindern I ch e n. Ursel und Wals zum Kartofselkratzcn gekommen war. Alle vier hatten altes Zeug an, sie banden sich Sackleinwand um und nahmen den Kratzer zur Hand. Zurrst waren sie mit Feuereifer dabei, bis Ichen noch einer halben Stunde sagte:Mein Bockel tut so weh!' Bald daraus zog die Gesellschaft ab. Statthalter Sudrow hatte gelacht, daß ihm die Tränen über die Backen liefen und etwas von verrückten Einfällen ge- brummt. Klara Bokowski mußte die Strecke nachduddeln, wo die Bier gearbeitet hatten. Die meisten Kanosseln waren in der Erde geblieben.Uns Huslihrer is'n ganz vernünftigen Kirl", hatte Klaras Nachbarin, die neben ihr durch den Dreck rutschte, gesagt. Wenn hei ok.so komische Pumpbüxen anhett. hei wiest dei Kinner. wie swor dat Arbeiden is.' Bri Feierabend hatte sich di« Nässe bis an den Leib in di« Kleider gesogen, beim Nachhaujegehen pfiff der Herbstwind und am Sonntag fror Klara am Herdfeuer, an dem das Kaffeewasser kocht«____ Es ist viertel vor 3 Uhr. Klara springt vom Strohsack auf. Vor einem Spiegelscherben wischt sie sich dt« Augen au» und ziaht den nassen Kamm durch das Haar. Dann wird der Bettsack auf- geschitttell und der heiße Kaffee getrunken. Der tut gut. Und los geht's zur Arbeit. Eine Schar Frauen klappert über den Gutshof, stapft durch die Iauchepfützen, steigt über Dunghaufen. Di« Frauen tragen halblange MUiiärstiesel, dick« wollen« Strümpfe, selbstgewebte Röcke und schwarz« Strickjacken zumeist. Um den Kopf haben st« ein Tuch gebunden. Sie gehen nach den Kuhställen, großen Rundbauten, di« im Halbdunkel wie mittelalterlich« Wochttürme aussehen. Inspektor Köpp« wartet schon. Er Ist schlechter Laune, der Schulmeister rupft« ihn gestern beim Skatspielen. Ihn ärgert weniger das verloren« Geld, obgleich er nur 40 M. Monatsgehalt bekommt. Aber Inspektor Köppe schläft im Keller des Schlosses und ißt mtt den Jägern in der Küche. Inspektor Kopp« ist der Vertreter de« Grafen für die Tagelöhner. Inspektor Kopp« möchte sich auch«in Ansehen beim Schulmeister verschaffen. Inspektor Köppe gast als guter Skatspieler, sein Ansehen hat gestern gelitten. Statthalter Sudrows Kolonne muß die Kuhställ« reinigen. Im Rund de» Kuhstalles ist e? nxiriu, das Licht der Petroleumlampen zittert über die Reihen der Tiere. Der Bull« schnaubt, als er Forren und Schaufeln sieht. Di« Kette an seinem Nasenring erinnert ihn an seine Ohnmacht, sein« Augen blicken tückisch zu den arbestrndcn Frauen. Zwei schneiden Rüben, drei

schaufeln den Unrat fort, der di« Futterrinne zu überschwemmen droht. Die Frauen sprechen vom gestrigen Abend, vom Tanz zu den Klängen der Ziehharmonika. Zuwellen ertöitt Gezeter, der Schwanz einer unruhigen Kuh klatscht jemandem ins Gesicht. Klara stützt sich oft auf di« Forke und starrt auf die Schenkel der Tier«, an denen der Schmutz in dicken Stücken klebt Sudrow droht ihr mit dem Zeigefinger, mit dem halben nur, di« andere Hälfte blieb in der Rübenschneidemaschine.Dir ist wohl der Sonntag schlecht bekommen?' Sudrow grient. Nach der Frühstückspause kommt der Schlempewagcn von der Spiritusfabrik. Klara schleppt die schweren Eimer, deren warmer Inhalt leicht nach Alkohol riecht, zur Futterrinne. Immer mehr Eimer, wenn auch die Beine den Dienst versagen wollen und im Schädel ein Hammerwerk pocht. Sudrow wird plötzlich lebendig, reißt seinen Hut vom Kops und macht Bücklinge. Der Graf und der Güterdirektor v. Nordheim kommen. Sie beachten Sudrow nicht, �err Graf müssen andere Kühe kaufen, die mehr Milch geben,' schnarrt o. Nordheim . Der Graf steht Klara Bokowski an e nen Pfiiler gelehnt, den Schlempecimer neben ihr stehen. ,Hm, du warst gestern befassen? Wie heißt du?' Klara ficht den Vollbart des Grafen vor sich, seitwärts der Brillant im weißen Reitplastron des Güterdirektors sprüht Farben. Sie sieht den Schlangenring an der Hand des Grasen, den langen Nagel am-kleinen Finger der schmalen, blaugeäderten Hand. Die. goldene Armkette klirrt leise aus dem grünen Tuchärmel. Dann sieht Klara nicht» mehr, sie fällt. Sie merkt nicht, daß sie mit dem Kopf auf die steinerne Futterrinne schlägt. Von Nordhelm klemmt sein Monokel ein und sieht Klaras blauen Fianellunterrock, die dicken, grauen Strümpfe, die Eisen- nägel an den halben Militärstieseln.Verdienen zu viel,' denkt er, versaufen doch nur ihr Geld.'Solche Leute können wir nicht gebrauchen,' brummt der Graf. Von Nord- heim notiert:Ist beim nächsten Zahltag zu«ntlasssn' Dann ver- läßt er mit dem Grafen den Stall, sie sprechen über die verfallenen Drainagerohr« und die sauren Wiesen. Sudrow macht«ine Verbeugung hinter den beiden her und setzt den Hut wieder aus. Klara Vokowski wird in die Schnitterkaserne getragen. Am Abend liegt si« auf dem Strohsack. Das Fieber wirft sie hin und her. Si« phantasiert von goldenen Ringen und von Brillanten. Häufig gellt ein Schrei durch das Haus. Währenddem liest Gräfin H. in einer Zeitschrift einen Aufsatz über neuzeitliche Baukunst. Ein französischer Baumeister hat Rund- Häuser gebaut.Wie wir modern sind,' lacht Gräsin H..unsere Kuhställe sind im neuesten Stil erbaut.' Gras H. schreckt aus dem Schlummer, der ihn im Ledersessel übermannte, und entzündet seine erloschen« Zigarre Er versteht nichts von Laukunst und v. Nord­heim sagt:Fabelhaft.' Weil das immer paßt, gebraucht Herr v. Nordheim das WortFabelhaft" sehr oft. Graf H läßt eine Flasche Sekt bringen, worauf man nicht mehr von Baukunst spricht und Herr v. Nordhei.n sein Monokel aus der Westentasche zieht. * Akte 03536:Der Klara Bokowski wird bescheinigt, daß sie im städtischen Obdach nächtigt' Ich lege alle« in da.« wurmstichige Regal. Der Bürovorsteher sst gekommen. E« sst 8 Uhr. Erich Preo«««.

Teufel Opium wird verbrannt In Brussa wurden dieser Tage zwei Bauern au» dem Dorf« Dadatsch verhaftet, weil sie versucht hatten, 20 Kilogramm Opium in die Stadt einzuschmuggeln und?s dem Schleichhandel zuzusühren. Da» Gift wurde beschlagnahmt. Das Gericht, vor dem sich die Bauern zu oerantworten hatten, beschloß neben der über die Bauern verhängten Strafe, das Opium auf einem öffentlichen Platze zu oerbrennen. Es verspricht sich davon einen starten erzieherischen Einfluß.