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Labour gibt vier Kreuzer auf.

Heftige Kritik der Marine.

London , 1. Februar. Der Daily Telegraph " veröffentlicht in großer Aufmachung einen Bericht seines Flottenmitarbeiters, wonach sich der am Mit woch durch die englische Regierung angekündigte Berzicht auf den Bau von zwei 10 000- Tonnen- Kreuzern nicht, wie allgemein ange­nommen wurde, auf die beiden Kreuzer Surren und Northumber­ land " des Bauprogramms 1928/29 bezogen habe, sondern auf zwei Sreuzer des Bauprogramms 1929/30. Tatsächlich seien von der britischen Regierung innerhalb 48 Stunden vier Kreuzer, dar­unter drei 10 000- Tonnen- und ein 6000- Tonnen- Kreuzer gestrichen

worden.

In Floftenfreifen wird diese Haltung der Regierung auf das schärfste kritisiert, da die britische Regierung gerade in der Kreuzer- Klaffe außerordentlich schwach fei. In einem Leitartikel des ..Daily Telegraph werden diese Streichungen als verfrüht be­zeichnet, da hierdurch von englischer Seite alle Möglichkeiten für Ju­geständnisse auf der Floftenkonferenz verfrüht über Bord geworfen morden seien.

Wochenendfriede in London .

London , 1. Februar,( Eigenbericht.) Das Erste Stomitee der Flottentonferens, das mit der Boltskonferenz in seiner Zusammenlegung identisch ist, hielt. am Freitag nachmittag eine furze Sigung ab, die der Liquidierung der Schmierigkeiten hinsichtlich der Gesamttonnage gewidmet war. Das Kamitee wird vermutlich erst am Dienstag wieder zusammentreten. Die Freitagfizung hat die Ueberzeugung, daß die Streitfrage über die Festlegungsmethoden für die Tonnage praktisch bereits aus der Welt gefchaffen jei, noch weiter verstärkt. Die Frage der zufünftigen Gesamt- Flottenstärten der einzelnen Staaten ist in den legten Tagen infolge der Erörterung der Bor­frage der Festlegungsmethoden völlig in den Hintergrund getreten. pening Standard" macht über die Forderungen Frankreichs die gleichen Angaben wie Petit Parisien"( siehe ,, bend" nom 31. Januar), nämlich eine Gesamtonnage von 800 000 Tonnen.

Im übrigen haben sich nunmehr alle Delegierten über das Bochenende nach den vier Richtungen der Windrose zerstreut. Briand ist für einige Tage nach Paris gereift, Tardieu fchrt am Sonnabend endgültig nach dort zurück. Der italienische Delegierte Grandi ist an die britische Südlüfte ge fahren, Wakatsuki nach Colchester , von wo er eine japanische An­Sprache ins Mikrophon halten wird, die mittels Relais nach Japan übertragen und bort im Rundfunt verbreitet werden soll. Die Amerifaner werden das Wochenende als Gäste Mactonalds in Chequers , dem historischen Landsitz der britischen Minister. Chequers , dem historischen Landsitz der britischen Minister präsidenten, verbringen.

Französischer Vorschlag.

Condon, 1. Februar. Die französische Delegation für die Londoner See­abriiftungsfonferenz hat den übrigen Delegationen einen detail. Tierten Abrüstungsvorschlag unterbreitet, der folgenbe Buntte enthalten foll:

1. Jebe Nation soll eine Marimalforderung für eine Totaltonnage ihrer Flotte aufstellen.

2. Jede Delegation foll bestimmte 3iffern für die Tonnage der einzelnen Schiffstategorien aufstellen. 3. Die Gesamtheit der 3iffern für die einzelnen State gorien soll die Globel- oder Totaltonnage darstellen. 4. Jedes Land soll bas Recht haben, einen gewissen Prozentjag der Tonnage einer Kategorie auf eine andere Stategorie zu übertragen.

5. Die Erhöhung der Tonnage einer Kategorie soll immer nur m die genaue Tonnenzahl erfolgen, die von einer anderen State­gorie berübergezogen wurde.

6. Die französische Delegation schlägt vor, die Flotte in sechs Kategorien einzuteilen, wobei Flugzeugmutterschiffe eine felbständige Rategorie bilden sollen.

Der Photograph als Kriminaler.

Methoden geschäftstüchtiger Bildjäger. Bei der Frau 2., der Gatlin eines Echuhmachers, beisen Blut­Bei der Frau 2., der Gattin eines Schuhmachers, dessen Blut­hanbeprozeß seinerzeit großes Aufsehen erregt hat, erschien eines Lages der Beitungsphotograph Arndt, stellte sich als Rei­minatbeamter vor und bat um die Herausgabe eines Bildes der Tochter Erita; man bedürfe des Bildes für einen Bergleich. Als ..Beamter" erhielt er das Bild. Am nächsten Tage erschien es in einem Berliner Abendblatt Frau 2., empört darüber, begab sich zum Wohlfahrtsamt; hier riet man ihr, eine Straf­anzeige zu erstatten. Der geschäftstüchtige Photograph wurde in der ersten Instanz wegen Amtsanmaßung zu einer Geldstrafe von 100 Mart verurteilt.

In der heutigen Berufungsverhandlung erklärte er plöglich, er habe Frau L. bei seinem Besuch gejagt, daß er ihren Mann bereits photographiert habe; sie habe also verstehen müssen, daß es ihm daran liege, auch eine Aufnahme von der Tochter zu haben. Wie in der ersten Instanz behauptete er, das Wort Polizei überhaupt nicht erwähnt und feinen polizeilichen Preiseaus to eis vorgezeigt zu haben. Der Berteidiger beantragte Einstellung des Verfahrens wegen der Geringfügigkeit des Objetts und weil fein Schaden eingetreten war. An den moralischen Schaden, den der artige Methoden dem Ansehen der Presse zufügen, dachte der Ver. teidiger dabei nicht. Der Untläger lehnte jedoch die Einstellung des Berfahrens ab. Das Gericht beließ es bei dem Urteil der ersten Instanz: in der Urteilsbegründung führte der Borsigende unter anderem aus, daß wenn auch die Oeffentlichkeit zweifellos ein Recht auf Bildberichterstattung habe, so müsse sie jedoch gegen derartige Methoden gesichert werden. Deshalb muß durch eine höhere Geld­strafe ein Riegel Borgeschoben werden.

Neue Musik in Berlin .

Konzertrundschau./ Bon Klaus Pringsheim .

Kammermusit.

Der Streit um die Neue Mufit" ein Streit weniger um neue Berte als um neue Errungenschaften hatte in lammer. musikalischem Rahmen, in den Grenzen engster Fachintimität, be­gonnen. Man war sehr aufgeregt damals in Musikerfreisen, man nahm die Richtungsunterschiede, den vermeintlichen Artgegensatz von Alt und Neu tödlich ernst, und ohne Zweifel wurden in solchen Meinungsfämpfen viel fruchtbare Kräfte entfesselt, manche wohl auch vergeubet. Man hat eingehend diskutiert und debattiert; die Musik ist darum nicht neu geworden; wenn auch gewiß die Revision ihrer Grundbegriffe, die Lockerung ihrer historischen Grundlagen in der heutigen Produktion bleibend und entscheidend nachwirkt. An fene Anfänge einer Bewegung, deren gutes Recht es war, die eigene Wichtigkeit zu überschägen, erinnert ein Konzert, das die ,, November Gruppe" anläßlich ihres zehnjährigen Bestehens gibt. Der tampferische Glan, mit dem sie sich 1919 als Sturm: rupp des musikalischen Fortschritts von diesem treiben ließ, erlahmt am Widerstand, den er längst nicht mehr findet, und entlarot fi als fonservierte Geste por einem Auditorium, das die Zumutung. fich für geftrige Richtungsinteressen zu erhigen, lächelnd abwehren müßte. Der Meistersaal, viel zu klein, um alle zu fassen, die nicht erschienen sind, wird zur Stätte persönlicher und privater Remi niszenzen; aber es sind uns geläufige und vertraute Namen der Berliner Musikerschaft, beste Namen der Musik zum Teil, die das Programm Heren: Tiefsen, Weill , Butting, Jarnach, Gisler...

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Neue Musik, Gegenwartsmufit sie zu pflegen, ist Aufgabe der Internationalen Gesellschaft für Meu è Mufif"; es ist, richtiger gesagt, die Aufgabe, die diese Gesellschaft sich gestellt hat. Reulich einen Abend lang: Tschechische Kammer­musik. Sie bildete auch großenteils das Programm eines Konzerts, das von der Sängerin Rose Balter veranstaltet war. Beide Abende fanden übrigens unter dem Protektorat des tschechischen Ge­fandten Dr. Chvalkovsky ffatt und gaben vereint ein fummarisches Bild von den modernen Musikbestrebungen seines Landes. Auch hier, ähnlich wie bei uns, eine betonte Fortschrittlichkeit, die im Grunde schon ein bißchen rückständig wirkt; auf ein Stück wie Fidelio, F. Finkes zweite Klaviersuite, genialisch tuend, durchaus ohne überzeugende Kraft, hätte man gerne verzichtet. Im übrigen: un­gleiche Eindrücke; neue Sachen, die sich rasch vergessen. Das Bro gramm der Internationalen war wohl nicht ganz glüdlich zu [ ammengestellt; immerhin war einer der Besten der charattervolle Alois Saba mit einer Uraufführung, der einzigen des Abends, vertreten, Fantaste für Flöte und Klavier, die dem jungen Nicolo vertreten, Fantaste für Flöte und Klapier, die dem jungen Micolo Draber Gelegenheit bot, als Instrumentalist sehr vorteilhaft hervor­zutreten. Und man erinnert sich an den überlegenen Bia­niften Granz Langer; an die ausgezeichnete Leistung des Brager|

Menschen im Feuer."

Titania Palaft.

Streichquartetts" und an das Wert, dem sie zu einem ersten Ber liner Erfolg verhelfen: Enrisches Streichquartett" von Josip Sla miniti, ein begabtes Stück Mufit, aus den Duellen des Slawisch­Nationalen gespeist und mehr auf Musit als auf ihren Fortschritt bedacht. Man hörte das Bert an jenem anderen Abend, im Konzert der Sängerin Rose Walter, die die Gelegenheit wahrnahm, mit den Borzügen ihrer musikalischen und gesanglichen Kultur ein paar reiz­volle Kleinigkeiten von Ravell und Straminiti zu betreuen.

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Neue Lieber.

AM

Bon Liederfängern, die das Lied gebrauchen, um ihre Stimme hören zu lassen und ihre Stimme, unt sich in Szene zu setzen, lohnt es nicht zu reden; von Liedern zu reden, ist heute selten Gelegenheit, immer seltener merden bei uns Lieder geschrieben, von denen sich zu reden lohnt. Der Name Bernhard Blau, seit wenigen Jahren in Berlin eingeführt, erscheint in turzer Zeit zweimal um Konzert­programm. 3wölf neue Lieber, von einander sehr verschieben in Charakter und Ausdrud, doch fast allen ist die Treffsicherheit des musikalischen Einfalls gemeinjam, mit dem das Wesentlichste und Innerste des dichterischen Bormurfs erfaßt ist, und dazu die Knapp­heit der Mittel und Eindringlichkeit der melodischen Sprache. Stüdr mie Wilhelm Kaspar Hauser" singt" oder Die junge Mutter" haften; allerdings gibt Bula nia Gmeiner sie in idealer Musiziergemeinschaft mit Michael Raucheisen in ihrer unübertress­lichen Meisterschaft des Bortragsan ihrem zweiten Liederabend nun, der zwischen Schubert und modernen Sachen in Hugo Wolfs Feuerreiter" ein wahrhaft grandioses Beispiel genialer und ton­genialer Liedgestaltung bringt. Das andere mal ersang Elena Gerhardt mit Conraad v. Bos, dem klassischen Liedbegleiter, am Flügel, dem Komponisten lebhaften Beifall. Mehr Sängerin als Gestalterin, doch eine Künstlerin, die durch echte Musikalität ihre besten Hörer einnimmt. Und Corry Nera wirbt mit Erfolg für den Zyklus Die Bremer Stadtmusitanten", den sie mit dem Kom ponisten am Klavier zur Uraufführung bringt. Eine Kantate nach dem Märchen von Grimm, gewiß eine hübsche Idee, und in manchen Teilen mit einem Unterton von volkstümlichem Humor hübsch ver­wirklicht; und nur in der Ausführung ein bißchen überladen mit pianistischem Beiwert. Doch zum Schluß gibt sie noch etwas Be zauberndes: Mussorgsfys Lieder Aus der Kinderstube". Die Lieder endlich, bie Madelaine Grey fingt, find nicht neu; sie sind alt, uralt zum Teil, Boltslieber, Chansons, Songs aller Völker und aller Beiten; höchste und tunstvollste Verbindung von Sabareit und Konzertgefang; die Müancierung des Vortrags, die Einfühlung in den Tonfall des Dialekts ist in den Sprachen, die sich unserer Non­trotte nicht enziehen, so erstaunlich, das wir bereit sind zu glauben, es sei das reinste Peruanisch, das wir in den indianischen Volks: fiebern zu hören bekommen.

Umwälzung der Bühnendekoration?

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In Nummer 46 brachte der Abend" Mitteilungen über eine Borführung des Biener Burgtheaters vor Mitgliedern einer wiffen­Harry Ptel weiß, was gefällt. Harry Piel hat Routine. Umschaftlichen Gesellschaft, bei der die Möglichkeit zutage getreten sein Da Robert Biebmann, der diesmal von Hans 23 ilheim unter­

ftügt wurde, ihm immer ein außerordentlich geschicktes Drehbuch fchreibt, erfährt die Harry Biel- Gemeinde, die nur Entspannung und wild abwechslungsreiche Unterhaltung will, teine Berringerung. Harry Piel spielt einen Feuerwehrmann, der, im Berein mit feinem Freund und Borgesetzten, einem Brandmeister, im Leben ein fuftiger Mensch und im Beruf ein wahrer Held ist. Daß neben. bei eine Liebesgeschichte eingestreut ist, versteht sich fast Dont felbst. Harry Piel ist wieder sein eigener Regisseur und hat Geschmack und launige Einfälle. Nico Turoff ist ihm ein sehr guter Partner, der fich durch seine tescheidene Art sogleich volle Anerkennung erringt.

Ein Sonderlob verdient der Photograph Ewald Daub , der mit echter Begeisterung für den Film an der Arbeit war. Er hat allerfeinstes Verständnis für jeden optischen Effekt, und seine Auf: nahmen der buntfen, nur vom Widerschein der Lichtrettamen er­

leuchteten Straßet, ebenso wie die Bilder der magisch beleuchteten ausfahrenden Feuerwehrzüge find Dusterbeispiele allerbester beut

scher Filmphotographie.

Durch diesen Film inted nachdrücklichst auf die schwere, gefähr­liche Arbeit der Feuerwehrleute hingewiefen. Das wirkt sympathisch und ist nahezu ein Stüdchen ausgleichender Gerechtigkeit, zumal die Filmstare sonst doch immer alles Lob für sich in Amprudy

nehmen.

" Der Fleck auf der Ehr'."

Rory Palast.

e. b.

Für Ludwig Anzengrubers Boltsstüde scheint mun auch die Zeit gekommen, daß sie altern und nicht mehr das lebendige Interesse finden wie einst, da ihr starker ethischer Gebait und ihre packende Bühnenwirksamkeit das Theaterpublikum packten. 3. und L. Fled versuchen ihn durch den Film wieder zu beleben. Db Der Fled auf der Chr" gerade das dazu beftgeeignetste Stüd war, ist die Frage. Immerhin haben sie es verstanden, dem alten Stoff neue Reize abzugewinnen. Brächtige Winterlandschaften geben der Schaulust zu tun; ein Hochzeitsaufzug mit nachfolgender Feier gibt Gelegenheit, urwilchfiges Boltsleben zu zeigen; der Schuhplattler feiert Trumphe. 2uch sonst gibt es hübsche Bilder vom ländlisten Beben zu sehen. Die Handlung ist etwas modernisiert. Franzi Lehner, die Heldin, die fälschlich des Diebstahls bezichtigt wird und dafür schwer büßen muß, nimmt notwendigerweise ein Bab, um als Nadebel herauszufommen. Aber sonst ist sie in der Gestaltung Grita Leys eine handfeste und bildjaubere Dirn. Rolf von Goth schmeckt etwas nach Theater in seiner Liebhaberrolle. Carl de Vogt macht den Bösewicht, den obligaten Bandstreicher. Hans Marr ist

foll, die üblichen Bühnendekorationen so gut wie ganz durch die Projektion von Lichtbildern zu ersetzen. Nun, diese Versuche wurden von der Leitung des Burgtheaters schon vor zwei Jahren gezeigt. Aber felbft damals stellten sie für die Besucher des Burgtheaters

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aus Berlin nichts Neues dar. Die Berliner Veltsbühne arbeitet schon seit vier oder fünf Jahren mit Projektionen, die Pro [ pette und feste Aufbauten erfeßen. So fah man beispielsweise bei ber 3fzenierung von Belts Gewitter über Golland im Spieljahr 1926/27 gleich im ersten Bilb über den Ratsherren an ihrem Ver­handlungstisch das auf den Rundhorizont projizierte bunte Bild der alten Hansestadt; die Inszenierung von Was ihr wollt" im Spieljahr 1927/28 brachte nur ganz fleine plastische Aufbauten im Borders grund, während die wechselnden bunten Bühnenbilder im übrigen ausschließlich durch Projektionen hervorgezaubert murden. So könnte noch eine lange Reihe von Aufführungen unter weitgehender Be nugung projizierter Bühnenbilder angeführt werden. Machineriebirektor des Theaters am Bülowplag Hans Sachs hat seit langer Zeit Projektionsapparate tonstruiert, die gegenüber den in Wien gebrauchten mancherlei Barteile aufweisen. Neben der Bolts. bühne haben übrigens auch andere Theater in Berlin und im Reich fchon feit längerer Zeit mit der Verwendung projizierter Bühnen. bilder begonnen.

Der

Heinrich Vogelers Doppelrolle. Uns wird geschrieben: Die Berliner Generalversammlung des Reichswirts fchäftsverbandes bilbender, Künstler hat aint 27. Januar über Bogeler Heinrich Vogeler entschieden. führte feit einigen Jahren die 900 Berliner Stünstler, die nicht zu den im Kartell der Ausstellerverbände forpa rierten Künstlern gehören, und war deren Sprecher im Gesamt­vorstand. Bei der nunmehrigen Neumahl stellte sich heraus, daß er während der ganzen Zeit seiner Berufung anstatt in Gemeinschaft mit feinen 900 Wählern deren Belange zu pflegen, sich nur an ben allerkleinsten Teil, seine KPD. - Freunde, einige dreißig, wie die Bahlauszahlung ergab; hielt. Es war durchsichtig geworden, daß diese kleine Gruppe fommunistischer Künstler der großen Majorität der übrigen Richtung zu geben sich bemühte, ohne daß diese über­haupt eine Ahnung davon hatte. Sie hätte sich sonst bestens dafür Bedankt. Und so schien es, als ob Heinrich Bogeler mit der Ber­tündung seiner in das Gebiet der bildenden Kunst übertragenen politischen Ueberzeugung die Meinung der 900 vertrat.

Die erschrocene Majorität aber bestimmte nun anders. Hein­ rich Vogeler wurde nicht wieder gewählt. Gewählt wurde Professor Bruno Wiese zum Vertreter der nichtforporierten Berliner Künft­

lerschaft.

Es ist jammerschade, daß ein idealistisch und fünstlerisch hoch­stehender Mann wie Heinrich Bogeler der Künstlerschaft verloren walttattit und politischer Gewohnheitsstrategie?

Deutsche in der Schweiz verschwunden. en stattlicher Bauer Mojer, und auch die Heineren Bartien find alle gehen mußte. Könnte dieser Mann sich nicht freimachen von G

Der Retter verunglüdt.

Beatenberg ( Schweiz ), 1. februar.

Der 30 Sabre alte Dr. Georg Gerib aus ürzburg berunglüdte an einer Gerollhalbe auf der Suche nad) einer felt bret Lagen vermißten 35jährigen Bankbeamtin Margit Strämer aus Frantfurt a. M., bie er zusammen mit einigen deutschen Sturgästen des Hotels Schweizerhof unternommen hatte. Dr. Gerth erlitt schwere Berlegungen, u. a. einen Echabel bruch, und mußte in das Hofpital Interlaken gebracht werben. Bon der vermißten Bankbeamitin Krämer fehlt bis zur Stunde ebe Spur. Zuletzt murde sie gefehen, als sie ihre am gleichen Lage aus Deutschland eingetroffene Schwester vom Bahnhof Beaten herg abholen mollte.

gut befeßt.

Bird Ludwig Anzengruber noch einmal burd) den film wieder auferstehen und in neuer fornt feine Brebigt wiederholen: Seid gut zuelnanher?"

Mufeu soorträge. Conntag, 10 be, fpredjen un tailerriebrich Dufeunt Dr. Moortgat über totientalische Kunst", im 8eugbaus Brof. Bolt über Das Schießgewebt und im Museum füs Bölfertunde I Dr. Baumann über Oftafettantiche Stulturen.

3m Berliner Museum für Bölferfende wurde beute eine befonbers wichtige Sonderausstellung eröffnet: die ber in beiian- bebition Dr. Sans Finbet'en zeigt da die Sammlungen, die er auf feinen Seifen zu den Kolt- Lappen in Finni Loppland und zu ben Kataren der Strim aufamm ngeftelt bat. Besonderes Intereffe bürften die Kertillen unb Samudjagen bon ber tim ermeden.

Die Rembrandt - Ausstellung 2m 22. Februar wird ut den Räumen der Atabemie am Bariser Blas die Rembrandt Ausstellung cröffnet. Dabei wirb bas Berliner upferfichfabinett feinen ge famten Befis an Radierungen und 110 Beichnungen zur Verfügung ſtellen. Nach Umfang und Drudqualität ist ble Gant nlang bes Berliner Rabinetts unter den ersten der Welt zu nennen. Sie wird hier zum erstenmal vouständig ausgestellt, zusammen mit der be­deutendsten Privatsammlung von Rembrandt - Zeichnungen, der bes Herrn Soenigs aus Haarlem , bie 40 hervorragende Bilder umfaßt. Ein erlesener Saal von Gemälden soll die Spätkunst von Rem brandt peranschaulichen. Neben 10 Hauptmerten aus dem Kaljer Friedrich- Mujaum, werden zwei der außerordentlichsten Rembrand Gemälde aus deutschem Galeriebefin gezeigt werden fönnen: Jacobs Segen aus Raffel und das Familienbild aus Braunschweig .