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3och frümmte und der Nimbus erlosch... Der alte moor, im Garn des herrschgierigen Franz, stößt Karl von sich fort. Armer alter Moor!"

Angesichts dieser stilistischen Leiftung bleibt uns nur übrig, an Theodor Wolff die berühmte Frage des Fran Moor zu richten: Aber ist Euch auch wohl, Bater? Ihr seht so blaß."

Wir glauben nicht, daß den Demofraten, die mit diesen Klagen jympathisieren ganz wohl ist, nicht etwa wegen des Falles Beder. Die Demotraten sind eine zerbrödelnde und zerfallende Partei. Auch ihre jezige Kleinheit hat die Abnahme von Wahl zu Wahl nicht verhindert. Die Hand werter und den fleinen Mittelstand, zu Eugen Richters Zeiten das Rückgrat der Freisinnigen Partei, hat zum großen Teil die Wirtschaftspartei an fich gezogen, die Angestellten und Beamten sehen immer mehr in der Sozialdemokratie, in der Partei der Arbeitnehmer, ihre wirkliche Interessenvertre­tung. In dieser aussichtslosen Situation werden zwei ver fchiedene Wege eingeschlagen: ein Teil der Demofraten sucht durch reaktionäre Hausbesiger und philiströse Spießerpolitit die Konkurrenz mit der Wirtschaftspartei aufzunehmen. Dieser Teil verleugnet jede Geistigkeit und hat 3. B. in Thüringen in einer Regierungstoalition mit dem Landbund unter dem demokratischen Ministerpräsidenten Baulsen Bolitit nach dem Herzen des wirtschaftsparteilichen Spießertums getrieben. Der andere Teil flammert sich krampfhaft an die Gebildeten. Man bescheinigt einander in einer Art Versicherung auf Gegenseitigkeit den Alleinbefik von Geist und Kultur. Wobei lediglich an die geistigen Inter­essen der Bourgeofie und ihres st ubierten Teiles gedacht wird.

In den vier Artikeln, die das B. T." dem Ausscheiden Beckers bisher gewidmet hat. tommt etwa fünfaig mall das Wort Universität nicht einmal das Wort Boltsschule" vor. Was geht die Gebildeten auch die Volksschule an?!

Kunst und Brot.

dopatronso

Staatssekretär Heinrich Schulz in der Freien Sozialistischen Hochschule.

Staatssekretär Genosse Heinrich Schulz sprach gestern über das Thema Runft und Brot" por den Mitgliedern der Freien fozialisti. schen Hochschule,

In den Uranfängen der Menschheit stand das Ringen ums nadte Beben im Vordergrund: erst nach fiegreichem Kampf lauschte man dem Liede der Barden. Aber das war noch nicht eigentliche Stunft. Erster Uebergang der Menschheit vom Urfommunismus zur Stlavenwirtschaft gab den einen, den Bürgern, Muße und Ateme pause zur Pflege der Kunst, während die anderen, die Slaven , in Fron standen. Die Bürger gewannen 3eit, fich für den Handel und die Politik zu bilden und Kunst und Wissenschaft zu lieben und zu pflegen. Die Wissenschaft wurde bevorzugt, da fie materiellen Aufschwung brachte und ihre Erkenntnisse sich in wirtschaftliche Berte umiegen ließen. Die Notwendigkeit, Zeit und Raum zu meffen, führte sur Pflege der Mathematit. Die Bevorzugung ber Bissenschaft tritt auch noch heute in Erscheinung: das zeigt die staatliche Gorge für die Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft und die Not gemeinschaft der Wissenschaft, für die in den legten Jahrzehnten piele millionen gegeben wurden. Ihr gegenüber wurde die Kunst ver nachlässigt, weil vom Standpunkt der Müglichkeit aus für fie teine notwendigkeit vorlag: fie lief nebenher, wenn die einzelnen und die Gesamtheit Besinnungspausen hatten, Schaffende und Genießende über Beit und Muße verfügten. Unter den Waffen schweigen die Mufen. Deshalb ist auch heute noch für die arbeitenden Massen Kunst mehr Wort als Wirklichkeit. Muße allein genügt nicht, an gemessene wirtschaftliche Grundlagen müssen vorhanden sein. So ft wären die Arbeitslosen heute die Hüter der Kunst. Die Kunst aber ist im wesentlichen noch jetzt ein Borrecht der Besitzenden.

3m Altertum pflegten die Bürger Athens , im Mittelalter die Bertreter der Kirche den Bau und Ausstattung der Dome, im 17. und 18. Jahrhundert die Fürsten die Kunst. Der Künstler ist nicht Die Zeit ist noch nicht lange her, da in jedem Dorf der Angehöriger einer Raste. Aus seiner Veranlagung heraus muß Boltsschullehrer freifinniger Bertrauensmonn war. Auch fie er sich entwickeln, um mit dem Blick auf die Schönheit aus innerer bürfte zu Ende fein, nicht zuletzt durch die Art wie ein Notwendigkeit Farbe, Form und Klang zu geben. In Rotzeiten Teil der demokratischen Breffe die Kampagne für Beder geschafft er auf Vorrat und hungert dabei, er verschleudert sich. Das führt hat. Niemand hat ihr das Entreten für den Mann ist die Tragit der Gegenwart. perübelt, der ihr nahestand. Die Art aber, wie es geschah, mrd gerade von den Volksschullehrern den Demokraten in Jahrzehrten nicht vergessen werden. Mit groei Argumenten hat die demokratische Landtagsfraktion in Gemeinschaft mit der demokratischen Preffe die Kandidatur des Genossen Rönia zu Fall gebracht:

1. Gs jei unerträglich, daß ein ehemaliger Bolts. 1chullehrer das Kultusministerium und damit auch die Berwaltung der Hochschulen erhalte;

2 es sei unerträglich, daß ein Diffident Rultus minifter merde.

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Das ist die ungeistige Braris der Geistigen und Gebbeten", das ist die Braris der Partei, bie fich einmal Bartei her Bo'tsichullehrer" nannte. Fort mit dem Dissi benten! Fort mit dem Boltsschullehrer!

Bon der Amtslast befreit, in ruhiger Gelaffenheit, reift Beder gen Süden, um sich bei der Schönheit des Altertums und der Renaiſſance vor dem Anblick der Couloirgötter zu erholen. Wenn Theodor Wolft feinen fben fich in her Bofe entfernen fäßt, mit der die Romanfchriftsteller der borigen Generation den in feiner Liebe enttäuschten Roman helben im lehten Rapitel abschoben, fo gönnen wir. Herrn Beder die Reise und Herrn Wolff den Schnörkel..

Das deutsche Bolt ist leider in seiner gegenwärtigen Bage mit sonnigem Süden und klassischen Altertümern nicht zu trösten. Ihm geht es nicht um die Gorge eines Hümvels von Aestheten, sondern es verlangt fe'n Brot.fein törner fiches wie fein geistigest Es verlangt auf wirtschaft lichem Gebiet feine Arbeitslosenversicherung, für deren Ab bau das B. L." so warm eingetreten ist. Es verlangt auf bem Gebiete des Unterrichts die Aufbauschule, die endlich bem begabten Proletarierfinde das Studium vor dem un­begabten Sprößling der Bourgeoisie sichert. Das aber gerade werden ihm die Kulturdemokraten versagen, die für sich den sonnigen Süden erspähen, denen aber für die geistigen wie leiblichen Nöte des düsteren Nordens und Ostens Sorge und Sinn fehlen!

Gölling Präsident des Landgerichts I Alenderungen in der Juizverwaltung.

Sofort nach Beendigung der Regierungsfrise hat das preußische Staatsministerium eine Reihe von Neuernennungen, namentlich im Justizreffort vorgenommen. Bon besonderer. Bedeutung ist die Ernennung des Ministerialrats Sölling zum Präsidenten bes Bandgerichts I in Berlin , als Nachfolger des megen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand tretenden Präsidenten Rambohr..

Schon im alten Rom ward er zum Lohnarbeiter, zum Anhangsel. An den Fürstenhöfen der Renaissance ward der Gelehrte, der Künst­ler, zum Kollegen des Hausnarren und des Koches. Welche unmür. bige Stellung hatten noch Ebatespeare, Molière, Bach und Mozart , ja selbst ein Goethe. Nur Energien wie Leffing, oultanische Naturen wie Beethoven , beugten sich nicht. Das Bild ist bekannt. wie auf dem Spaziergang in Karlsbad Goethe vor fremden Fürstlichkeiten

Arbeitslosigkeit wächst weiter.

Weber 330 000 fuchen Arbeit in Berlin

sich tief verneigt, während Beethoven stolz den Rüden zeigt. Mit dem Erstarten des Bürgertums im 19. Jahrhundert ers startte auch das Selbstbewußtsein des Künstlers. Trogdem machte er fich nicht frei von der Beugung unter die Fürsten , weil das Wort galt: Bes Brot ich, des Lied ich fing." Anton von Werner malte für die Fürsten , Bauff dichtete für die Hoftheater und die Bildhauer schufen die Siegesallee . Was Hauptmann und Lieber­mann leisteten, galt als Rinnsteinfunft.

Die Republif hat wenig, fast nichts für die Runft geleiffet, zum Teil auch nicht leisten fönnen, weil die Zeiten zu schwer sind und zus meilen taum die Beamtengehälter gezahlt, die notwendigen Ber­pflichtungen der öffentlichen Wohlfahrt eingehalten werden konnten. Aber darf man die Kunst dorren und verhungern laffen, verfün digt man sich nicht auch an der Republik ? Ist der Wert der Ideen, der Bert für das Gemüt nicht von größter Wichtigkeit? Die Runft muß zum Befit aller werden. Jeder muß auf ihren Genuß Recht und Möglichkeit haben. Wir sind auf dem Wege dazu. Der Sozialismus weist den Weg nicht von heute auf mor. gen, aber in langsamer, zäher Arbeit. Das Boll muß sich den Be fig der Kunst erringen. Das gute Buch ist heute nicht mehr Kultur monopol der Befizenden. Der Vortrag fünstlerischer Werke iſt gleichfalls heute schon mitbesig des Proletariats. Das zeigt der proletarische Sprechchor, durch den sich die Arbeiterschaft eine eigene Kunstform schuf. Das Theater wird durch die Boltsbühnen den Menschen mit schwachem Geldbeutel gewonnen. Aber auch den Künstlern müssen neue Wege gezeigt werden. Noch mehr als bi her müssen sie den Rhythmus der Zeit spüren, die Kunst muß Gut des Gesamtvolles werden.

Wegweisend ist hier die moderne Baukunft mit ihren großen, einfachen Linien, mit ihrer Swedmäßigkeit und Echtheit. Hier wer­den alte Gegenfäße zwischen Boll und Kunst überbrüdt, hier wird der Anschluß ans Bolt gefunden. Die Schule der Zukunft muß bri tragen zum Berte. Der Unterricht in der Musik und im Zeichnen muß vervollkommnet und vor allem muß der Arbeitsunterricht an Holz, Elsen, Stein und Bapier, den Elementen der Künfte, gepflect werben. So erschließen wir die Begabungen. Das Ende der Ar. beitshaft, die Beseitigung der langen Arbeitszeit muß den Er­wachsenen Gelegenheit zur Leilnahme am fünfileristen Beben geben. Der Sozialismus wird das Zusammenleben schaffen, in tem bie Befinnungspausen nicht mehr tie Begünstigung einzelner find.

Er wird das Problem Kunst und Brot, das Problem Kunst und Rot lösen. bamit die Runft nicht mehr Aschenbrödel, sondern Be glückerin ist.

durch privatwirtschaftliche Initiative tönne der Bohmungsneubon erfolgen.

Abg. Dr. Bonfid( Dt. Fraftion) spricht sich ebenfalls gegen die Bohmungszwangswirtschaft aus.

Debatte ein. Die Beratung der Einzeltitel des Haushalts findet Hierauf tritt auf fozialdemokratischen Antrag Shluß der am Montag, dem 3. Februar, mittags 12 Uhr, ftatt. Außerdem steht auf der Tagesordnung: 3weite Lesung des Haushalts des Finanzministeriums.

Herr Oberfohren wird verhört. Dafentren inquifition gegen den deutschnationalen Fraftionsvorsitzenden.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich in der letzten Berichts­woche zum 25, Januar weiter verschärft. 3m Bereiche des Candesarbeitsamts Brandenburg( Berlin , Brandenburg . Grenzmark ) flieg die Zahl der Arbeitsuchenden um 9878, der Unter­fügungbejleher um 14 543. Damit hat die Zahl der Arbeitsuchenden 482 100 etreidt, von denen auf Berlin 331530 entfallen: Die Zahl der Hauptuntertähungerempfänger betrug 299 677, in der Arifen. unterstügung 36 422, susammen 336 099 Berlonen Jaf 150 000 Ermebelose find also ahne Unterftübung und auf Wohl fahrtebeihlifen der Kommunen angemicjen Die Zunahme an Arbeitsuchenden hat fidh gmar in der Berichts­woche gegenüber den vorhergehenden Wochen fart bertang- megen Beleidigung stellte, warf sich Herr Oberfahren, Don famt, jedoch fann von einer spürbaren Erleichterung auf dem Arbeitsmartt troß der selten günstigen Bitterung wohl auch in der kommenden Woche noch nicht die Rebe sein. Die An forderungen von Arbeitsträften aus der Landwirtschaft gingen nur sehr zögernd ein. Auch in der Metallindustrie war noch teine Befferung zu verspüren, obwohl in der Fahrzeug- und Auto­industrie sich eine gewisse Befferung durchzuseßen scheint. Dagegen lauten die Nachrichten aus der Textilindustrie, sowie der Mäntel und Kleiderkonfektion durchaus günstig. Für die nächsten Wochen entscheidend ist, ob das für den Baumarkt ungünstige Frostwetter anhalten wird.

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Ms ber Reichspräsident gegen Herrn Goebbels Strafantrag Sugenbergs Gnaden Borsigender der deutschnationalen Reichstags fraftion, in die Brust und erklärte, daß sich ein anständiger Bolitiker überlegen müffe, mit Leuten wie Herrn Goebbels an einem Tisch zu

fizen.

Herr Oberfohren war immer noch in dem ichönen Bahn be fangen, es sei in der Deutschnationalen Boltspartei wie zupor, nur baß eben Herr Hugenberg und er felbft Graf Bestarp beerbt hätten, Hindenburg jei nach wie vor als Retter zu betrachten und selbstvers ständlich außer aller Kritik.

fanft gewedt und baran erinnert, baß es auch noch einen Reichs­

Herr Oberfohren wird von den Leuten Hitlers mun sehr uns

Ansturm gegen die Wohnungswirtschaft wollte

Beratung des Wohnungswesens im Landtag.

ausschuß gibt, bem er selbst angehört, und in dem er mit eben den Leuten an einem Tisch fißt, bei denen er sichs erft überlegen Die volliſche Presse verlangt schnellstens eine Erklärung, ob Herr Oberfohren die ominösen Worte gesprochen habe oder Im Preußischen Landtag begann am Sonnabend bei der nicht. Wenn ja, fo sei er als Polititer erledigt Die Ueberschrift 2. Lefung des Wohlfahrtsetats die Besprechung des dritten Abzu dieser Forderung lautet in Hillers Zentralorgan: Ein an Schnittes Wohnungs- und Siedlungswesen mit einer Rebe beständiger Bolititer." Ministers Hirtfiefer. Als erster Debatteredner fonnte der fozialdemokratische Abg. Mener Solingen bie Leistungen des neuen Staates auf dem Gebiete des Wohnungswofens hervorheben. Nach ihm sprach

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Abg. Howe( Dnat.): Die 3wangsmirtichaft habe der Bohnungswirtschaft schweren Schaden zugefügt. Dieler Staats­fozialismus sei für den Wohnungsbau ungeeignet. Die Berordnung über öffentliches Flaggen in staatlichen und fommunalen Dienft gebäuden, die anweift, daß die Mieter nur in den Farben flaggen verfaffung. Der Staat betrüge burch die Ueberspannung der Haus­dürfen, die das Dienstgebäude offiziell zeiat, fei gegen die Reichs zinssteuer die Hypothetengläubiger zum zweitenmal.

Abg. Hebborn( 3) bezeichnet das Wohnungsproblem als einen Teil des fozialen Broblems. Eine weitere. Loderung der Wohnungszwangswirtfdaft hänge von der Lage auf dem Bob nungsmartt ab. Aber ebenso wie der gemeinnüsine Wohnungsbau habe auch der private Wohnungsbau feinen Anteil am Berdienst der Herstellung von Heineren Wohnungen.

Sölling, der Mitglied der Sozialdemokratischen Bar. tei ist, begann seine Laufbahn als Staatsanwaltschaftsrat in Altona , murde dann an das Kammergericht in Berlin und von dort als Ministerialrat ins Justizministerium berufen. Ihm erwad, fen jegt als dem Leiter des größten preußischen Bandgerichts, das einen be beutenden Teil der Hauptstadt umschließt, besondere Aufgaben, namentlich auf dem Gebiet der Geschäftsverteilung, der Bersonal politik und der Disziplinaraufsicht. Ein besonderes Verdienst würde fich der neue Landgerichtspräsident erwerben, wenn es ihm gelingen würde, die wirtschaftlich überaus notwendige 3ufammen legung der drei Berliner Landgerichte, die leider aus dem Stadium der Projekte nicht herauswahlen will, so zu fördern, daß sie in den nächsten Jahren endlich zur Tat wird. Bon sonstigen Beförderungen erwähnen wir noch: Ministerial. birigent Weber wurde ernannt zum Bizepräsidenten des Kammer­gerichts. Ministerialrat Birth, politischer und Bersonalreferent Abg. Dr. Neumann- Frohnau( DBP) erkennt an, daß im ver­im Justizministerium zum Ministerialdirigenten; Ministerialrat nangenen Jahr eir fleiner Fortschritt im Wohnungsneubau zu ver Buzdorf( bisher Justizministerium) zum Präsidemen des Strafzeichnen gewefen fei. 2 enderungen in der Wohnungs­vollzugsamtes am Rammergeti hi.( als Nachfolger Finte: nburgs); die obnungsämter abgebaut werden; ebenso vollzugsamtes am Kammergerih.( als Nachfolger Finte: nburgs); manas wirtichaft jelen notwendig. vor allem mikten Ministerialrat Dantworth( bisher Justisministerium) zum Leiter

e des Strafvollzugsamts in Königsberg .

Friedrich- Ebert- Krankenhaus in Neumünster . In Gegenwart des Reichstagspräsidenten Löbe fand die. Einweihung des Friedrich Ebert Krankenhauses statt. Oberbürgermeister Schmidt, Neumünster , hielt die Festansprache. Alsdann gab Reichstagspräficent Löbe ein Lebensbild des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert . Musikalische Darbietungen und eine Besichtigung des Krantenhauses bildeten den Abschluß der Feier.

Diskont auch in Bolen ermäßigt. Der Berwaltungsrat der Bant Don Bolen hat befchloffen, den Diskontfak mit Wirtung vom 1. Fe bruar von 8% auf 8 Broz berabzusehen,

Abg. Oberdörster( Komm.) hält die preußische Gewerffdafts. bonzen Regierung" für unfähig, die Wohnungsnot a beseitigen. Das einzige Refultat der Wohnungspolitik sei für die Arbeiter bie Belaftung. durch die Hauszinsfteuer.

müßten das höchft umitän fiche Ründigungsverfahren und die Miet einigungsämter fallen. Bei der Verteilung der Haurzinefteuer. hypotheten herridie eine politifche Beiternwirtschaft zum Schaben der privaten Baumirffchaft.

Ein Schlußantrag des Abg. Ladendorff wird gegen die Stimmen der Regierungsvartelen abgelehnt.

Aba. Hoff( Dem.) betont, baß olme Staatsmittel von einer Neu­bautätigkeit beute nicht mehr die Rede lein tänne. Dieſe ſtaats­fozialistische Methote habe doch Erfola dehabt. Die Hauszinssteuer müsse in eine wirkliche Entschuldungssteuer umgewandelt werden. Abg. Menh( P.) meint, daß heute nicht mehr der freie Wille des einzelnen, fondern der Unteroffizier om Bohnuna samt entscheide, wo der Bürger fein Obdach erhält. Der jekige Mieterichuk verneine völlig die Berantwortlichkeit. Nur

Herr Oberfohren wird nun wohl aus dem Schlaf erwacht sein und erkannt haben, daß sich einiges geändert hat: daß nämlich der Borfigende der deutschnationalen Reichstags. frattion ein fleiner Retrut ist gegenüber Herrn Hitler - alles dant der Genialität des Herrn Hugenberg.

Artur Häußler

Für die meisten Berliner Genoffen unerwartet, tommt die schmerzliche Stunde von dem Ableben eines unferer treuesten und rührigften Mitglieder: Im Alter von nur 47 Jahren ist Genoffe Artur Haußler nach längerer Krantheit geftorben. In den Beiten, als nach dem Kriege die sozialdemokratische Parteiorganisa.

tion in Berlin von Grund auf wieder aufgebaut werden mußte, leistete als Bezirkssekretär Genosse Artur Häußler unermütliche und erfolgreiche Arbeit, um die Massen inftrut io zum Sozialismus auch parteipolitisch zu organisieren. Seine propagandistische Tätig. teit in normalen 3eiten wenn man diese außerordentlich beweg­ten Nachkriegsjahre so bezeichnen darf und por allem bei Wahlen bewährt, die zum Beichbild der. Reichshauptstadt gehören. hat sich besonders in den halb städtischen, halb ländlichen Bororten

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In dieser fünfjährigen Arbeit von 1918 bis 1923 ist Artur Häußter mit allen aftiven Elementen der Partei in ständiger Bea rührung gewesen und alle wußten feinen Eifer, feine Ueberzeugungs. treue, seinen Mut und auch seine Bescheidenheit zu schäzen. Als der organisatorische Zusammenschluß der beiden jozialdemokratischen Parteien eine Reorganisation der Berliner Bezirkssekretariate er forderlich machte, fand Häußler von der Partei an verschiedenen Bosten im Reiche Verwendung, so in Breslau und Hagen . Nun ist er viel zu früh, als Opfer eines schleichenden Beidens, von uns ge­schieben. Die Bartel, besonders die Berliner Genossen, werden das fchieden. Die Bartel, besonders die Berliner Genossen, werden das Andenken dieses treuen Funktionärs in Ehren halten!