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codBemniti, schwankt Der Boden hier unten-, denn«lr stehen ans etnem Vkbcmocr, wo noch die Moosbeere und der Sonnentau zwischen dichtem Wollgras wächst. Auf dem gefrorenen See liegen Eisstücke umher, die von weitem wie Seerosen aussehen, und in die dick« Eisdecke sind Luftblasen gefroren, die nicht mehr rechtzeitig genug an die Odcrsläche kommen konnten. Der Biograph der Mark, Theodor Montan«, ist hier oft umhergestreift, er. hat auf diese Aegend ein hübsch«? Gedichtchen gemacht,Semnonenvision�, wo es am Schluß heißt, als er die Semnonen nach Schmöckwitz   hin «�wandern sieht:gen Schmöckwitz  , wo. o Wandel der Epochen, heut« Familien Kaffee kochen... So ziehen sie südwärts, mit Kiepen und Kobern  , von der Müggel aus die W«lt zu erobern." * Nun, so ohne Dämmerung und ohne Morgengrauen, wie die
Jahr der Not.
Berliner   Haushalt-ISSO/S-t.- Vorbelastung und Ausgleich.
alten Semnonen, di« ejnstigcn Herren der Müggelberge, plötzlich ins volle Licht der Geschichte traten, so sang, und klanglos oerschwinden sie wieder aus der geschichtlichen Arena. Nach einer unentschlossenen Politik um den Beginn unserer Zeitrechnung herum beginnen sie 200 n. Ehr. ihr« Zelte an der Müggel abzubrechen, der Strom der Döverwanderung trägt sie mit ihren germanischen Verwandten in dir Ebenen Nordttaliens, und sie, einst Freie und der angesehenst« Stamm der suevischen Völkerfamilie, oerbluteten als Vasallen Theoderichs, Alarichs und Wittges fern ihrer Heimat. Und als die ersten Wenden UM 600 n. Chr. von den Müggelbergen ins Spreetal  schauen, ist ihr Name längst ausgelöscht aus dem Buch der Geschichte. Ein paar Grabstätten, Absallgruben, Pfostenlöcher und Herdstellen ist ihre ganze Erbschaft, die sie uns hinterlassen haben. Die hütet das kleine Museum da draußen.
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Eröffnung der 5. Grünen Woche. In Gegenwort von Vertretern der Regierung, des Magistrats, von Technik und in- und ausländischer Press« wurde gestern die Landwirtschaftliche Ausstellung und Messe, Grün« Woche, eröffnet. Herr von Hak« vom Ausstellungs» und Messeamt wies aus die Bedeutung der Grünen Woche im Rahmen des deutschen   Auestellungswesens hin. Reichsminsster Dietrich führte in seiner Eröffnungsansprache aus, man müsse neue Wege suchen, um den Znlandsoerb rauch de» Roggens zu heben. Der jetzige Zustand, bei guter Ernte eine halbe Million Tonnen oder noch mehr Roggen ins Ausland zu verschleudern und gleichzeitig für fünf» oder sechshundert Millionen Mark Weizen zu importieren, sei unhaltbar. In Zukunft müsse cm Stell« des Roggens Weizen angebaut werden. Der preußische Landwirtschaftsminister Dr. Steiger erörtert« die Maßnahmen. di« zur Hebung und Weiterentwicklung der deutschen   Landwirtschaft notwendig' seien, um«ine ausreichende Ernährung des deutschen  Voltes auf eigener Scholle zu sichern. Die Landeskultur» schau gebe zum erstenmal«inen umfassenden Ueberblick über die Meliorationstätigteit der deutschen   Länder. Der Redner wies darauf hin, daß alle Meliorationen das Endziel hätten. Deutsch  « fand von der Einfuhr ausländischer Lebensmittel, die da» deutsche Aolksvermöge» alljährlich um annähernd 4 Milliarden Mark verringere, unabhängig zu machen. Der Mlnsster er» mahnte dann dieLehrschau Holz", die in erschöpfender Weise di« mannigfaltig« Verwendungsmöglichkeit des lo überaus wichtigen Werkstoffes Holz dartut. Für die Stadt Bertin sprach Astrgermeister Scholtz: Gerade dl» Entstehung und Entwicklung derGrünen, Woche" Berlins   beweise, daß der Gedanke der Berliner  . Fachausstellungen auf einer gesunden volkswirtschaftlichen Grundlage aufgebaut sei.. Die trotz aller gegen. «Zrtigen Schwierigkeit überragende und nach wie vor zukunftsreiche Stellung Berlins   mache sich auch in der Entwicklung de» deutschen  Ausstellungswesens bemerkbar. Die Eröffnungsfeier war umrahmt von musikalischen Darbietungen.
Es läßt sich schon seht klar erkennen, daß der Berliner  Etat de» kommenden Iah res in ganz außergewöhnlichem Maße vorbelastet sein wird und daß der Ausgleich da- her. wie das Slädllsche Nachrichlenaml milleilt, mit de» aller. gröhlen Schwierigkeiten verbunden ist. Der Beschluß der Swdtverordnetenoersamnckrng, wohl die Spar« maßnahmen im letzten Etatsviertelsahr durchzuführen, aber keine Steuererhöhungen vorzunehmen, b e l a st e t den neuen Haushalt im voraus mit rund 40 Millionen. Die Ausgabsnseit« de» neuen Haushalts wird außerdem durch die schlecht« wirk- schaftliche Lage noch weit mehr als bisher angespannt wer­den. Hinzukommt, daß im letzten Hahrs notwendige einmalig« Aus» gaben zurückgestellt worden sind» die im neuen Jahre unbedingt ge- leistet werden müssen, und zwar nunmehr aus dem ordentlichen Haushalt. Weiter sind in den nauen Hausholt einzustellen: der Kredit der Brandenburgischen Girozentrale in Höhe von 8 Millionen und die ersten Rückzohlungsraten des Elektrokredits von S X 4 12 Millionen. Selbst wenn die Sparmaßnahmen des letzten Vierteljahres, die nicht mehr gesteigert werden können, im vollen Umfange weiter durchgeführt werden, so steht doch (nach der Deröffentstchung des Rachrichtenamte«) schon heute unter ollen Umständen fest, daß der Ckal de» Jahres 1$30/31 aus keinen Fall ohoe Er- schNeßuog neuer Einnahmen balanciert werden kann. Wenn man also nicht die Werke zu höheren Abgaben heranziehen will, wa» eine weitere Tariferhöhung bedeuten würde, so sind im neuen Haushalt unbedingt Steuererhöhungen erforder« lich. Dies« Feststellung wird den Kennern des Berliner   Haushalts
nicht überraschend kommen: es erscheint aber erwünscht, die Oessenk, üchkeit rechtzeitig davon zu unterrichten, damit scheinbare lieber, raschungen vermieden werden. Mehrfach ist die Vermutung ausgesprochen worden, daß es durch eine Umorganisation der Verwaltung möglich sei. alle Fehlbeträge auszugleichen. Hierbei wird übersehen, daß die Neu- geslalkung der Berliner   Verwaltung, wenn man von Einzelmoß- nahmen im Rahmen der jetzigen L�ganisationsform absieht, eine Sache der Landesgesetzgebung ist, daß aljo wirtlich durchgreifende Maßnahmen, die wesentliche Ersparnis� bringen können, ohne die Aenderung des Gesetz»-» Groß-Verlu» Hcht möglich sind. Auch bei größter Beschleunigung der Verhandlungen innerhalb der Stadt wie innerhalb der gesetzgebenden Körperschaften würde sich eine Reu- ovdnung der Verwaltung demnach frühestens für den Etat 1931/32 auswirken können.
Die Beurlaubten. Urlaub des Oberbürgermeisters und Qr. Langes verlängert. Der Oberpräsident hat auf Ersuchen de» Oberbürger- meister» dessen Urlaub vorläufig bis zur Erledigung des an die städtischen Körperschaften gerichteten Antrages auf Ausscheidung aus den städtischen Diensten verlängert. Stadtkämmerer Dr. Lange, der seinen Dienst wieder an- treten wollte, hat sich genötigt gesehen, unter Ueberreichung eines Attestes von Prof. Dr. Zondck wegen nervöser Erschöpfung um einen weiteren Urlaub von zunächst vier Wochen zu bitten. Bürgermeister Scholtz hat diesen Urlaub bewilligt.
Gturmopfer des Atlantik. 32(Steleaie fanden den Tod. London  , 1. Februar. Tie letzten schweren Stürme in fast allen Teilen des Atlantik haben außerordentlichen Schaden angerichtet. Nach den jetzt in London   vorliegen»«» Berichte« ist zu befürchte«, daß bei zwei schwere» Schif�fsunfäl» le« insgesamt SS Personen ihr Leben ver» loren haben. Eines der beide» dem Sturm zum Opfer gefallene» Schiffe ist der 1300 Tonneu große spanische DampferCiervana". der mit der gesamten 10 Mann starken Besatzung als verloren gM. Eine zweite schwere SchisfSkatastrophe ereignete sich im Golf von Mexiko  » wo der Schleppdampfer ..Edgar S. Coue" sank. Hierbei sind IS Mann der Besatzung ums Lebe» gekommen. Aus zahlreiche» anderru Gebiete» werden ernste Stürungen der Schiffehrt und Beschädigungen Von Dampfern, jedoch ohne Mens-he»Verluste, gemeldet.
Die nächste Skadwerorduetenversammlvng tagt am Donnerstag, dem 6. Februar 1930. Beginn der Beratung um 16% Uhr.
Gisttod eines Ehepaares. Gemeinsamer Selbstword. Gestern abend wurden der 34iährige Händler Ernst Loenser und seine 29iährige Frau Hedwig in ihrer Wohnung in der Friedrichsberger Straß« 19 tot aufgefunden. Das Ehe- paar hatte sich seit Freitag nicht mehr im Haus« sehen lassen. Als gestern abend Besuch eintraf, erhielt«r keinen Einlaß. Man schöpfte schließlich Verdacht und ließ die Wohnung össnen. Da» Ehe- paar lag leblos in de» Betten: vom Arzt der nächsten Retrungs- stelle wurde der T o d durch Gift festgestellt. Welcher Art da» Gift war, tonnte bisher noch nicht festgestellt werden. Zweifellos handelt es sich um gemeinsame» Selbstmord. Fälschungenim Interesse der Firma". Sllarek-ZSuchhaiier klagt vm Sehalt. Der BuchhalterLehmann. bekant aus den Sklarek-Skan« dalen. klagt« vor dem Arbeitsgericht um sein Gehalt für die Zeit vom 1. Oktober 1929 bis zum Ablauf der gesetzlichen Kündiguags- frist(er war neun Lohre bei dem Sklarek-Untertiehwen beschäftigt) das ist bis zum 31. März 1930. Er perlangt-für den Monat«Iii Gehalt von 1300 M, insgesamt 7800 M. In dem Sühn«, termin, der in dieser Angelegenheit zunächst stattfand, wurde der Konkursoerwalter durch Dr. Neipel vertreten. Er wandt« folgendes