Jtr. 55* 47. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Sountag, 7. Februar 4930
Wir brauchen billigeren Kredit! Französisches Kapital in Deutschland. — Die Reichsban? wartet immer noch.
Die Zinssätze, d. h. der Preis für kurzfristiges Leihgeld find feit dem Spätsommer des vergangene» Jahres überall im Sinken. Der Umschlag am Geldmarkt« wurde damals, wie erinnerlich fein dürste, durch die Politik der amerikanischen Notenbanken erzwungen; die Geldnachfroge für Börsenzwecke wurde gewaltsam eingedämmt, gleichzeitig vermehrten die durch den Börsenkrach arbeitslos gewordenen Spekulaiionskapitalien da« International« Geldangebot, und zwar in einem Zeitpunkt, wo auf der anderen Seit« die Nach- frag« nach Geld für Wirts choftszwecke wegen der rückgängigen Wirt- sä�aftskoniunktur beständig nachlieh. Steigendes Angebot und sinkende Nachfrag« bedeuten aber auch auf dem Geldmarkt sinkende Preise, also sinkenden Zins. Die Zinsverblllignag erfasike von Amerika an« den gesamten weltgeldmarkt. so dah fast all« großen Notenbanken in den letzten Monaten des verflossenen Jahres den Zinsfatz für den Ankauf von Wechseln lDiskontsatz) herabsetzen tonnten. Dadurch wurde die international« Zinssenkung abermals weiter getrieben; die Zinssätze für kurzfristige Ausleihungen gingen infolge des ständig wachsenden Geldangebots wiederum unter die amtlichen Diskontsätze zurück, so daß heut« die meisten Notenbanken den Kontakt mit den Zinssätzen des freien Marktes wieder verloren haben. Ein« zweite Diskont- f e n k v n g s a k t I o n der Notenbanken, die in der Mehrzahl mit .ihrem Diskontsatz nur die Zinshöhe am freien Geldmarkt«„konstatieren�, kann daher nicht ausbleiben. Die Bant von Frankreich hat mit ihrer kürzlichen Diskonlermähigung bereit» die praktisch« Folgerung aus der weiter nach unten gerichteten Geldmarktentwicklung gezogen, und es de» steht kein Zweifel, dah auch die anderen Notenbanken dem franzö» fischen Beispiel über kurz oder lang folgen und ihr« Diskontraten den fallenden Zinssätzen am freien Markt anpassen müssen. Denn die Geldslüssigteit oerteilt sich gleichmähig über alle Märkte der West; überall ist die Zineentwicklung nach abwärts gerichtet, weim auch die Zinssätze der einzelnen Länder wegen des jeweils ver- langten höheren oder geringeren Risitozufchloges auf die internatio- naten Normalsätze ein« verschiedene chöhe ausweisen. Eine saisonmähig« Geldmarktverflüssigung ist in den ersten Monaten jedes Jahres immer wieder dieselbe Erscheinung. Di« dann fälligen Zins« und Dividendenzahlungen, die Rückflüsse au» dem Weihnachtsgeschäft usw. speisen erfahrungsgemäh zunächst den Geldmarkt, bis sie in die endgültige Anlage übergesüihrt werden. In diesem Jahre kommt hinzu, dah der Rückgang der Wirtschasts- koajunktur in großen Teilen der Well allmählich größer« Kapitalien frei fetzt, die ebenfalls zinsrragende Verwendung am Geldmarkt suchen und das Geldangebot vermehren. Einem noch stündig steigenden Geldangebot steht also auf der anderen Seite un» recht fühlbare Verringerung der Geldnachfröge für Wirtschasts- zK»ck« gegenüber.. Da» natürlich« Ergebnis dieser Entwicklung sind fällend« Zinssätze: so ist der Satz für täglich kündbares Geld in New Fork. dem maßgebenden Geldplatz der Well, feit dem ZI. Dezember von S Proz. auf heute 4 Pro-, gesunken, in London bewegt sich der Tagesgellisatz gleichfalls um etwa 4 Proz.. und selbst in Deutschland , das zur Deckung seine« Qstldbedärses auf da« Ausland angewiesen ist und deshalb das ausländisch« Geld- angebat nur durch einen höheren Zinsanreiz an sich ziehen kann, ist der Satz für Tagesgeid in den letzten Tagen zeitrosilig auf 4 b i s 6 Proz. gesunken. Den größten Geldreichkum vnd die niedrigsten Zinssätze hat jetzt Frankreich . Der französisch« Geldüberfluß ist hauptfächlich die Folg« der sehr lang« andauernden Aktivität der französischen HcntMsbikm.; und der stets aktiven Zahlungsbilanz. Frankreich führte, abgesehen »am letzten Jahr«, dem Werte noch jährlich mehr Waren aus, als es»inführt: der daraus entspringende Ueberschuß im Geldverkehr mit den übrigen Ländern wird durch die deutschen R e p a r a- tionszahlungen, durch die Einkünfte au« dem Reiseverkehr. durch die Zinszahlungen für die französischen Kapitalanlagen im Ausland« ufw. bedeutend verstärtt, während der innerfranzöstsche Geldbedarf bäi weitem nicht die schnelle und sprunghafte Entwick- kung genommen hat wie in den übrigen Ländern der Welt. Die technische Rationalisierung, die z.B. in Deutschland soviel Kapital beansprucht hat, wird in Frankreich langsam und mit Bor- flcht betrieben, die Landwirtschaft bringt ihren Geldbedarf im wesentlichen aus eigenen Ersparnisien auf usw., so daß für den fran- zS fischen Geldüberfluß im Lande selbst keine Verwendung ist. Er drängt inä Ausland, und zwar vorwiegend in kurzfristiger Form: vorzu,z«weise in London , das jetzt wieder einen um 2 Proz. höheren Zins bietet, unterhalten die französischen Banken außer- ordentlich hohe kurzfristige Guthaben, und auch in D e u i s ch l a n d mit seinen mehr al» doppelt so hohen Zinssätzen findet sranzöstsches Geld immer stärkeren Eingang. Man schätzt den Betrog des zurzeit in Deutschland „arbeiten- den' kurzfristigen französischen Geldes auf erheblich mehr als 1 Milliarde Reichsmark, also mehr als sin Viertel der gesamten tiirzfristigen deutschen Auslandsverschuldung. Dabei sind die»e- strebungen, die hohen Derdicnstwöglichkciken in Deutschland für das französische k apikal nutzbar zu machen, erst im Ausbau begriffen. So ist die Gründung einer Bank, die speziell Wechselkrediti- an Deutschland vermitteln soll, in Vorbereitung, wie überhaupt fest dem Abschluß der Haager Verhandlungen sehr ernste Bestrebungen zur Verdichtung des deillsch-französtsche» Geldverkchrs(auf beiden Seiten) eingesetzt hoben. Zweifellos wird die Erweiterung des.' Zinsabftandes zwischen Deutschland und Frankreich Infolge der französischen Dis- kon fenkung stärkere sronzösische Getdangebote zur Ausnützung der großen Zinsdisierenz noch sich ziehen, so daß der Druck aus das deutsche Zinsniveau von dieser Seit« her sich weiter verstärkt. Ane weitere Senkung der deutschen Zinssätze für kurz. 'ristige Ausleihungen wird also voraussichtlich nicht auebleiben. Schon feit mehreren Wochen beträgt der Ankaufspreiz für Privat- bis tonten(Wechsel van Großbanken und erstklassigen Großunler- nchmungen) mir noch 6 Proz. bei einem unverändert hoch gehal' tenen, Relchsbanksotz van P«� Mit der allgemeinen Gelb- markklag« steht also der deutsche«eichsbaaksah längst i« Widerspruch. Di«..billigst« S r e d i t q« e l l« des Landes' vsrlangt encn um-4 Proz. HSHeren Zinssatz beim Wechielairkauf al- die Privat- danken: kein Wunder, baß diesen do» an sich schon abnehmend«
Wechselmaterial der Wirtschaft in erster Linie zufließt. Man ersieht diese Entwicklung aus dem Rückgange der Wechseleinreichungen bei der Reichsbank, der nach dem letzten Ausweis« geradezu einen Rekord«rreicht hat. Im Zusammenhange damit steht die Verringe- rung des Notenumlaufes, so daß die Deckung der umlaufen« de» Reichsbanknoten durch Gold und Denisen(nach dem Bankgesetz 40 Proz.) nunmehr die Rekordhöh« von 68 Proz. erreicht hall Auf wirtschaftlichem Gebiete sucht man also vergeblich nach Gründen, die die unentwegte Aufrechterhaltung des hohen Reichs- bankjatzes erklären könnten: denn auch die Annahme, daß durch die Hochhalwng de« deutschen Diskontsatzes das kurzfristige AuÄandsgeld an Deutschland gekettet roerden soll, erweist sich bei näherer Unter- suchung als gegenstandslos. Zugegeben, daß dieses jeweils noch den fette st en Weideplätzen strömende kurzfristig« Geldkapital nur durch einen entsprechenden Zinsanreiz zw» Ler.
bleibe« in Deutschland bewegt werde» kann, so erscheint eine Zi»c° differenz von höchstens 1 Proz. gegenüber dem gtldgebendsn ilos- lande als ausreichend. Das jetzig« Zinsgefäll« gegenüber SiigtonA. unserem hauptsächlichsten europäische» Geldgeber, beträgt ab«' l ü Proz. und gegenüber Frankreich jetzt Stf Proz. Di« Reichsdonk hat also nicht nur die Verbindung mit den medrigersn Sätzm de- mnerdeutlchen Marktes, sondern auch den Anschluß an die inst?' nationalen Diskontsätze verloren. Wenn man bis jetzt verschiedener Ansicht sein könnt«, ob die Eng länder eine Zinsdifferenz von lü Proz. für ihre Ausleihungen noch Deutschland als nötig erachten oder nur 1 Proz., so ist e« jedenkqll? erwiesen, daß die immer wieder an die Hemd gemalte Gefahr von plShllche» Geldküadignngea bei«mem iXprozentigen Zinsabstands nicht besteht: denn die eng- lisch«» Geldangebot«(durch Zuflüsi« aus französischen Quellen ver stärkt) gehen jetzt bei dem iXprozeptigen Zinsunlerschied- so resch- lieh ein. wie seit langem nicht mehr. Auf jeden Fast sind schon heust auch die letzten Borwände für die Deutsche Reichsbank entkräftet. daß die internationale Disksntloge den fetzige» zu bebe» Reichsbark- satz nötig mache.
Noch 1000 Jahre Siemens? Auch Siemens beugt sich der General Electric./ Friede Siemens— AEG.
Der Siemens-Truft hat die letzten Schleier über die große aus« ländifche Siemens-Anleihe gelüstet. Unsere Schätzung aus ein« Kapitalstärkung bei Siemens im Betrage von ISO Millionen Mark stimmt. Siemens wird aus seiner amerikanisch -holländisch. deutschen Großanleih« etwa 150 Millionen Mark einnehmen: 32 Millionen Dollar oder rund 135 Millionen Mark au» dem in Amerika und Holland aufzulegenden Anleiheabfchnitt und rund 17 P Millionen Mark au» jenen Schuldverschreibungen, die den deut- schen Aktionären von Siemens angeboten weiden sollen. Es bleibt bei der Verzinsung in Höhe der Dividende— mindestens sind jedoch K Proz. garantiert— und auch dabei, daß die Schuldvsrjchreibun- gen im Gegensatz zu den Aktien kein Stimmrecht ausüben. Das neue Kapital joll zur Verstärkung der Betriebsmittel dienen und zur Lösung der zahlreichen Finanzierungsaufgaben, die S'e- mens in der nächsten Zeit erwartet. Welche das sind, wird oer- schwiegen. Mehrere Momente an der Siemens-Ertlärung sind dabei inter- essant. Einmal, daß die Anleih« erst im Jahre 2330, also nach tausend Jahren., fällig werden soll. Da« heißt natürlich nicht, daß die Siemens- Herrlichkeit noch tausend Jahr« wäkren wird; die hier ausgesprochene.Ewigkeit' des Laufes der Schuldverschreibung?» erklärt sich vielmehr aus formellen onierikanischm Börsenoorfchriften. Von hoher»l«! t r o p o litis ch e r Bedeutung ist aßet etwa« anderes. Nach der Liemens-Erflürung hat da« tt« Anleihe vermittelnd« amerikanisch« Bankhan» Dillon, Read u. Es. bei Siemen» angefragt, ob«in erheblicher Posten der n-uen Siemen»- Schuldverschreibungen von der amerikanischen General Elec- tric Comp, übernommen werden dürfe. Siemen» hat ausdrück« lich diese Absicht begrüßt,.da die aus einer solchen Uebernahm« sich ergebenden freundschaftlichen Beziehungen zu einem lo großen und angesehenen Weltunternehmen durchaus in der' Richtung unserer Geschäftspolitik und derjenigen der Siemens-Schuckert -Werke A-G. liegen'. Man wird Siemen» zugestehen müssen, der ja vor einigen Wochen die AEG deshalb auf« schärfst« angegriffen hat. weil sie der ausländischen General Electric d. h. Owen Paung-v(einen
Einfluß auf die deutsch « Elektroindustrie gab, daß der Siemens-Trust durch die Ausschaltung des Stimmrechts formell den ausländischen Einfluß vom Siemens-Trust fernhält. Aber es wäre lächerlich, ipenn man das auch für die Praxis behaupten würde, denn der Siemens- Trust erklärt ausdrücklich, daß er jetzt dieselbe freundschoftlick.« Politik mit der General Electric treiben wolle, die der AEG. so fchmer angekreidet wurde. Aber noch etwas sehr viel Ernsteres ergibt sich aus der Kapital« belieferung von Siemens durch die General Electric . Es wird nämlich ein doppelter Frieden geschlossen, einmal zwischen Siemens und der Siemens verbundenen amerikanischen Westinghouse- Gruppe auf der«inen und der G e n« r a k Clectric-AEG-Gruppe auf der anderen Seit«, sowie zwischen Siemens und der AEG selbst. Das aber bchsutej. wenn die jetzt angebahnte Verständigung Fortschritte macht, die Möglichkeit der Bildung eine» Weltelektrotrusts unter amerikanischer Führung. Für Deutschland selbst wäre diese Entwicklung sehr Nützlich, denn zum mindesten ergibt sich durch die Konkurtenzaus- schaltung bei der Leistung»- und Produktiänestärf« der besten d«itt> schen Konzern« ein« gewiss« Anteilsgarantie am Weltmerkt. geschäst. Darüber hinaus ist die groß« Siemens-AiÄeihe zweisev,»? ein belebendes Moment für die Wirtschaft, so daß mast hoffe» kann, daß die Eiemens-An-leih« zusammen«st de« Anleihe») für die Reichsbahn und die Reichspost der Anlaß zp einem baldig«» neuen Mrtschaftsaufftieg sei» können. Freflich ruft die Sicni«ns>Anleihe mij Wfctt, Read u. Co die traurige Tatsache ins Gedächtnis, daß nach immer den Kam- munen und den öffentliche» Unternehmungen her Weg zum ausländischen Kapitalmarkt verspertt ist, und zwgr ai>? rein politischen, nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Diese Erinnerung muß das Gewissen dzr Oeffent licht it wächrüstcl». schleunigst dieser künstlichen Behinderung der EntwicklüNg der öffeat- lichen Wirtschaft und der Verewigung der kammitnalen Finanz. schwierlgtesten sitz End« zu machen.
Ausbeutung der Arbeitskrast. Sin RationalisierunaSbericht de« Gtahltrvst«. Der Rheinisch-westsälisch« Stahltrust(Vereinigte Stahlwerke . Düsieldorf) verL -ffentticht jetzt seinen Geschäftsbericht für das am 30. September abgelaufen« Betriebsjahr 1028/29. Die wichtigsten Abschlußzahlen haben wir berests nach dem Auszug aus der Aufsichtsratssitzung bekanntgegeben, jedoch enthält der fetzt vor- liegende Jahresbericht noch eine Anzahl bemerkenswerter Hinweise über die Betriebsentwicklung dieses größten deuischcn Montan- Unternehmens im letzten Jahr«. Di« Verwaltung des Stohktrusts versucht, wie schon in den letzten Jahren, auch in dem jetzt vorliegenden Bericht der Oeffent. lichkeit in langatmigen Aueführungen zu beweisen, daß di« Herr- schend« Wirtschasts-, Steuer» und Sozialpolitik di« Unternehmer um die besten Früchte Ihrer Rationakisierungsarbeit gebreicht habe. Diese Polemik ist jedoch nur als«In reichlich plump ss Ablenkungsmanöver von der' außerordentlich kräftigen schwer- industriellen Konjunktur des letzten Jahres anzusehen. Im übrigen beweisen die Produktiong- und Umsatz- zahlen des Stahltrusts genug. Bei diesem Unternehmen, das mit Hilfe seiner Kapitalsmacht eine weitaus größer« Stoßkraft besitzt als andere schwerindnstrfckle Betrieb«, hat sich dieMontan- konjunktur noch weit stärker ausgewirkt als im Durchschnitt der gesamten Schwerindiistrie. So stieg im letzten Jabr die Kohlen- förderung bei diesem Unternehmen von 20,4 auf 27,2 Milli«».'» Tonnen, also um reichlich 3 Proz. gegenüber 2,4 Präz. im übrigen Ruhrgobiet. Bei der im' Frühjahr vorigen Jahres durch Schiebsstiruch ei. folgten Lohn- und Gehaltserhöhung um 2 PkoZ. Im Kohlenbergbau hat die Schwerindustrie ein großes Lamento er- hoben. Aber ganz abgesehen davon, daß durch gleichzeitige Senkung der KnappschoftkbeitrSge diese kleine LohnerhShung für die Unter- uchmer kaum spürbar wurde, sind infolge d«r Rationakisterung auch im Berichtsjahr ganz bedeutende Leistungssteige- rung en eingetreten, welche die Lohnerhöhung um das Mehrfach? übersteigen.?» den letzten drei Jahren betrüg der Förder-ini?!! je Mann und Schicht? 1926'27........ 1 s» Kilo 1927/28........ 1 23*. 1928/29........ 1 327. Aljo allein im lebte» Urft! ebf jähr Ist eine Steigerung der Schichflelsturig um 92 Silo odrr 7,5 Proz. elncektelen, ivährtrb In den lebten beiden Jahren die Arbeikxleistnng s« Mann u r. d Z ch I ch i sich sogar um fast 13 Proz. erhöht Hai. Mau muß schon die Stsruder jchwerindusteielleo Unkervehwer
besitze», um bei derartig schlagende« Beweise» di« Behauptung aus- zustellen, daß Arbeiter und Angestellte allein von der Rational,- sieruog profitiert hätten. Die Leistungefähigkeit der-' Zechen- und Hüttenkokere-en mr nach dem Bericht aufs höchst« angespannt. Die Kokzprvbuktion stieg um 212 000 aus 9,62 Millionen Tonnen. Bei den Produktionszohstn der Stahlwerks- und Hüttenbetriebe muß die vierwöchig« Äur- fperrung berücksichtigt werden, doch konnte auch dieser Ausfall im- Teil wieder«ingeholt werden. So stellte sich gegeniidr" 1927/28 die Produktion(man achte auf den ausgefallenen Mona'/ an Roheisen auf 6.0 gegen 6,-5 MIT Tonnen , Rohstahl„ 6,4, 6,9„ p„ , Walzeisen, 4,7„ 5,1 Der Auftragsbestand, der Ende September 1928 gleich 100 Prpz. angefetzt wurde, erreichte End« März vorigen Jahre« fast 138 Proz., stellte sich Ende Juni auf 128 Proz. und Hag Ende September 1929 mit 107,2 Proz. noch immer erheblich über dem Stand vom Herbst 1928. Zu dem bereits mitgeteilt?!! Umsatz der Stammmerke von 1,44 Milliarden kommt noch der«üf den Stohltrust entfallende Umsatz der vielen B e t e i li g u n g en von insgesamt 1,15 Milliarden hinzu. Auf die 800 Millionen Eigen- kapital und 500 Millionen Fremdkapital(Ausländsanleihen) de? Stahltrusts entfällt damit ein Gesamtumsatz von 2.6 Mii- liarden, also ein zweifacher Kapitolumschlng. Immer strafferes Eisenmonopol« 3n der vom 30. Zanuar bis 1. Februar in Paris zwischen den Läudrrn Frankreich . Deutschland . Belgien und Luxemburg geführten Verhandlungen wurde über die Gründung von Derkaufsverbändcn für Halbzeug. Formeisen. Stabelsen,«rat-. blech« vnd Bandeisen eine Einigung erzielt. Sinkender Lebenshaliungsindex. Das Reichsstatistisch« Amt teift mit: Die Ret ch si nbsx- Ziffer für die Lebenshaltui�skasten(Ernährung, Wohin/ng. Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und sonstiger Bedarf) beläufs sich noch den Feststellungen des Statistischen Reichsamte» für den Durch- schnitt des Mpnats Januar auf 131,6 Pro Z. Sie ist gegen Dezember um 0,7 Praz. zurückgegangen. Dieser Rückgang ist haupi- sächlich aus«ine Senkung der Ernährungsäuegabeu zurüejjusuhren. Hierhel wirftc sich der Rückgang der Preise für Milch, Butler und Eier stärker au« al« die für Kartpsieln und Gemüse einseiretsiie Preiserhöhung. Die Indexziffern für d'« einzelnen Gruppen betragen(1913/1014 � 100) kür Ernährung IM, 7. ♦ür Wohnung 126,7. für Heizung und Beleuchtung 1ä6H» kür B-- kleidung 16SL. für den sonstigen Bedarf einschließlich Verkehr 193,0.