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Nr. 50-47. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Das märkische Brandstifterdorf.
Ein Dorf, in dem es Woche für Woche Feueralarm gab.
Ju& ofibus hat geffern ein Prozeß gegen fünf Dorf-| bewohner aus Sielom begonnen. Sie alle find megen Brandstiftung angeflagt. Es handelt sich um ein Candwirtschepaar, einen Schloffer, eine Fabrifarbeiteriu und einen Bauunternehmer, der wegen Anftiftung belangt wird.
darauf wurden Bohnhaus und Stallung des Rijchteschen Hofes bis auf die Grundmanern eingeäschert. Rischte war bereits in Inter uchungshaft Der Verdacht, dieses Feuer angelegt zu haben, richtete sich gegen seine Frau und die im Hause angestellte Fabril arbeiterin Christoph. An dem Tage, als das Wohnhaus abbrannte, war bereits nachmittags in den Räumen ein ft arfer Im vergangenen Spätsommer folgte im märkischen Dorfe Sielom Petroleumgerud wahrgenommen worden. Um die Abendein Brand dem anderen. Die Bersicherungsgesellstunden brad) dann der Brand aus. Der Bauunternehmer Wilhelm fchaften gerieten in Aufregung und riefen schließlich den Schuh Kranz aus Schmellwig wird beschuldigt, aus gewinnjüchtiger des Staates herbei. In Sielow munde ein Kommando der preußi Absicht die anderen Angeflagten zur Anlegung der Brände schen Schuh polizei stationiert, das so lange in dem Orte ver- aufgefordert zu haben. blieb, bis die meisten Versicherungsverträge abgelaufen waren. Kaum hatte die Polizei das Dorf verlassen, als wiederum Gehöft nach Gehöft in Brand stand.
Bei dem Prozeß, der am Dienstag begann, handelt es sich erst um einen Anfang. Weitere Verhandlungen werden folgen. Der Hauptangeklagte Landwirt Risch le ist Hofbesizer. Im Juni 1929, an einem Sonntag, an dem fast das ganze Dorf bei einem Zanz vergnügen mar, brannten feine Scheunen nieder. Bei der Auszahlung der Versicherung für den Scheunenbrand hatte Rischte 1000 m. Be minn, Benige Wochen später brannte der Nachbarhof. Sturz
Mittwoch, 5. Februar 1930
verhafteten Kommerzienrats Meußdörffer, Geheimrot Meußdörfer, erflärte: mas das Geldversprechen an die Frau des Arbeiters Schuberth anbelange, so sei es tatsächlich im Einverständnis mit dem Untersuchungsrichter und der Staatsanwaltschaft in Bayreuth erfolgt, meil Schuberth , der seit Mitte November sich in Untersuchungshaft befinde, ein durchaus verstockter Mensch sei und anders zu einem Geständnis nicht zu bewegen gewesen wäre.
Helft den Ausgesteuerten!
Dringlichkeitsantrag der sozialistischen Rathausfrattion.
Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfrattion bringt im Stadtparlament folgenden Dringlichkeitsantrag ein: ,, Die Stadtverordnetenversammlung beschließt: Der Magistrat wird ersucht, unverzüglich mit dem Landesarbeitsamt Brandenburg in Verbindung zu treten alle in der Arbeitslosenversicherung ausgesteuerten zwecks Ausdehnung der Krisenfürsorge auf Arbeitslojen."
Die Frattion bringt ferner folgende Anfrage ein:
Der Prozeß wird in die Berhältniffe duf dem Lande hineinleuchten. Seit es eine Feuerversicherung gibt, ist gerade auf dem Lande immer wieder versucht worden, durch Brandstiftung eine hohe Versicherungsprämie zu erzielen und so eine alte Scheunte, einen alten Stall durch ein neues Gebäude ohne Infoften, Im Amtsblatt der Stadt Berlin vom 2. Februar 1930 gibt der manchmal sogar mit Geminn, zu ersetzen. Die Verhältnisse bei der städtischen Kranken- und Pflegeanstalten und Mütter und SäugMagistrat neue Kur- und Verpflegungssäge in den Feuerwehr und der Polizei sind im Dorfe anders als in der Großlingsheimen bekannt, die am 1. Februar in Kraft getreten sind. Die stadt. Die Möglichkeit, daß die Dinge unentdeckt bleiben, ist dort Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung vom 28. Januar sind größer, und so wächst die Versuchung. dabei in wichtigen Punkten nicht beachtet, andere wichtige Bunfte haben der Stadtverordnetenversammlung nicht zur Beschlußfaffung vorgelegen.
Daß
Wir werden über den Ausgang des Prozesses berichten.
Ungetreuer Profurift der BAG. Biebert unlautere Handlungen begangen bat, hält
Geine Klage vom Arbeitsgericht abgewiesen.
Die Berliner Anschaffungsgesellschaft hat am 8. Dezember v. 3. ihren Profuristen Ciebert fristlos entlaffen, meil er Handlungen begangen hat, die ein Berbleiben in der Ceifung einer städtischen Gesellschaft unmöglich machen, Liebert hat beim Arbeitsgericht gegen feine Entlaffung, die er als unberechtigt bezeichnet, geflagt. Er verlangt Zahlung feines Gehalts- monatlich 1000 217,-für die Kündigungszeit.
das Gericht nicht für erwiesen. Es hält aber die angeführten Fälle für so schwerwiegend, daß sie eine ausreichende Begründung für die fristlose Entlassung abgeben, denn es fönne einer städtischen Gesellschaft nicht zugemutet werden, einen Mann, der sich derart verdächtig gemacht hat, in leitenber Stellung zu belaffen. Aus diesen Gründen erklärte das Gericht die fristlose Entlassung des Klägers für berechtigt.
Das Arbeitsgericht hat durch Zeugenvernehmungen im mesent. lichen folgendes festgestellt. Im Berlauf der Stlaret Affäre fündigte die Rote Fahne an, daß sie demnächst Materialständliche gegen Liebert veröffentlichen werde. Ummittelbar nach diefer gegen Liebert veröffentlichen werde. Unmittelbar nach diefer Anfündigung erschien Liebert in Begleitung einer Mitarbeiterin des„ Berliner Tageblatt", die mit einem guten Freunde Lieberts verheiratet ist, in der Redaktion der Roten Fahne" und bat händeringend, man möge doch nichts gegen ihn veröffentlichen. Er wurde abgewiesen, erschien aber am Nachmittag desselben Tages nochmals, wiederholte seine Bitte und ließ durch sein Verhalten erkennen, daß er bereit sei, Schweigegeld zu zahlen, wenn die„ Role Fahne auf Beröffentlichung ihres Materials verzichten würde. Auch das murde abgewiesen. Dann erschienen in der Roten Fahne" und auch im Tempo" schwere Anschuldigungen gegen Liebert. In der Hauptsache wurde ihm nachgesagt, daß er als intimer Freund der Gebrüder Stlaref an den unsauberen Gefhäften beteiligt sei. Liebert flagte nicht gegen diese Blätter, er unternahm nichts, um sich gegen die gegen ihn erhobenen Anschul digungen zu verteidigen, so daß also angenommen werden mußte, daß menigstens ein Teil der Anschuldigung nicht miderlegt werden fönne.
Neben diesen Presseveröffentlichungen, die Liebert nicht ab mehrie, laufen noch zwei Fälle, die ihm zur Last fallen. Das Gericht hält zwar nicht für festgestellt, daß Liebert Geld nder sonstige Borteile non Lieferanten der BAG. er halten hat, aber er hat, wie feststeht, einem Lieferanten für Dienstleistungen geschäftlicher Art Zahlungen geleistet. Schließlich hat sich Liebert von einem ihm unterstellten Beamten der BAG. ein For mular geben laffen, um. es zu unerlaubten 3meden zu benutzen.
Aluizio Azevedo
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Ein bra Manischer
Mietshaus
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Marcianna zitterte vor Wut, schloß das Fenster, riegelte bie Tür zu und steckte den Schlüssel in ihr Kleid. Dann fiel fie über ihre Tochter her und schlug sie erbarmungslos. Ohne Hoffnung auf Flucht, schrie Florinda so laut sie tonnte und rief um Hilfe. Die Waschfrauen ließen ihre Wannen stehen und ihre Eisen abkühlen, und die Nachbarn versammelten sich ror Nummer zwölf, hämmerten auf die Tür und drohten, das Fenster einzuschlagen. Drinnen mißhandelte die Mulattin noch immer das am Boden liegende Mädchen und hielt nur inne, um zu fragen: ,, Wer war es? Wer war es?" Worauf die Schlägerei von vorn anfing, bis die Frage wiederkam: ,, Wer war es, jag' mir, mer es war!"
Ihre Tochter heulte, antwortete aber nicht. So, du willst es also nicht sagen? Na wari' nur, mir merden schon sehen." Und sie lief in die Rüche und holte den Besen. Aber so turz die Zeit auch war, sie genügte Florinda, um das Fenster zu öffnen und buchstäblich mitten unter die erregten Nachbarn herauszufallen. Die Waschfrauen waren entschlossen, sie vor ferneren Schlägen zu schüßen, denn die roütende Mutter hatte die Tür aufgerissen und bedrohte sie olle mit ihrem Besen. Eine Anzahl von Weibern versuchte fie zu beruhigen. Was ist denn nur los, Tante Marcianna, was hat denn das arme Rind getan?"
Ins Unglück ist das Frauenzimmer gelommen", freischte bie alte Mulattin ,,, meiter ist nichts los.'
,, Aber schlag doch das arme Kind jetzt nicht", sagte Augusta ,,, du reißt ihr ja die Haut vom Leibe."
,, Dann soll sie mir antmorten", rafte die Alte ,,, ich will missen, wer der Hund gewesen ist, und sie soll es sagen, sonst zerbrech' ich ihr alle Knochen im Leibe."
Los, Florinda, jag' doch, wer es war", riet Das Dores. ,, Es ist doch besser, du sagst es deiner Mutter jegt, dann ist alles vorüber." Der Kreis martete in ungewohntem Schweigen und plagte vor Neugierde. Da habt ihr's", rief die Mutter aus. Sie antwortet nicht, das unverschämte Weibsbild. Aber ich merd's schon aus ihr' rausbekommen."
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Sind sie die Mörder?
Wir fragen an: Aus welchem Grunde ist den Stadtverordneten nur eine Teilvorlage über die beabsichtigten Erhöhungen gemacht worden? Hat der Magistrat zu den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung Stellung genommen oder welche Körperschaft hat die Beschlüsse abgelehnt? Aus welchem Grunde ist der Stadtverordnetenversammlung keine Vorlage über die Beschlüsse des Magistrats zugegangen, obwohl bereits das Amtsblati in der Lage war, die Beschlüsse zu veröffentlichen?
Der Haushaltsausschuß beschäftigte sich gestern mit einer Reihe von Initiativanträgen der Fraktionen.
Ein sozialdemokratischer Antrag Flatau und Genoffen, den der Borwärts bereits veröffentlichte, perlangt eine schärfere Kontrolle der durch die Stadt abzuschließenden Ber
träge. Die Beschlußfassung über diesen Anirag murde pertagi. Ein Unterausschuß soll die Zweckmäßigkeit der einzelnen Verträge vorher durchprüfen.
Ein deutschnationaler Antrag, der die Prüfung einer stärkeren Ausnußung privater Wohlfahrtseinrichtungen verlangt, murde abgelehnt. An seiner Stelle wurde ein Antrag der sozialdemo fratischen Graftion angenommen, der den Magistrat erfucht, zu prüfen, wieweit es möglich ist, städtischerseits unterſtützte Kindergarten und Horte in städtischen Beſiz zu überführen, sowie ein deutschnationaler Anirag, der den Magistrat um Auskunft ersucht über die Zahl und Unterhaltskosten der in 328 prinaten und in 71 städtischen Wohlfahrtseinrichtungen betreuten Kinder.
Schnellfte Aufklärung des Kulmbacher Mordes notwendig. Die im bend" bereits mitgeteilte zunächst nicht ganz vermerzienrates Meußdörffer mit Wissen der Staatsanwaltschaft und ftändliche Nachricht, daß die Familie des in Haft befindlichen Komdes Untersuchungsrichters der Familie des als Täter ermittelten Schuberth finanzielle Zuwendungen gemacht habe, findet jetzt scheinbar ihre Aufklärung. Danach hatte sich Schuberth bereit erflärt, ein Geständnis abzulegen, aber er wollte das nicht umjouft fun. Er wiffe, was ihm bevorstehe, und er wollte wenig. stens für seine Frau jorgen. Das wurde der Familie meusdörffer mitgeteilt, und sie erklärte sich im Einverständnis mit der Untersuchungsbehörde bereit, dem Berbrecher mit Geld den Mund zu öffnen. In seinem Geständnis schilderte Schuberth , er und popp feien zunächst in eine unverfchloffene Gartenkammer eingedrungen. Dort hätten sie sich aus dem Futter ciuer Joppe des Gärtners Gesichtsmasten gefchailten und Popp habe die In seiner Wohnung in der. Mansfelder Straße 12 per Joppe angezogen. Dann feien sie am Bligableiter in die übte gestern nachmittag der 24jährige Student Walter Hahn Höhe gestiegen und in das Schlafzimmer einge- Selbstmord durch Erichießen. Der junge Mann fehrte turz vor drungen. Um Frau Meußdörffer am Schreien und Kraßen zu Um Frau Meußdörffer am Schreien und kragen zu 13 Uhr von einem Ausgange heim und begab sich sogleich in sein verhindern, hätten sie Knebel und Fesseln benützt Dann hätten Zimmer. Wenige Minuten darauf frachte ein Schuß. Als man in fie angefangen, das Zimmer nach Wertsachen zu durchsuchen. Durch das Zimmer eindrarg, lag Hahn leblos am Boden. Er hatte sich das plötzliche Aufbliken eines Lichtes im Hause feien sie aber auf- in die Schläfe geschossen. Ein hinzugerufener Arzt tönnte nur gescheucht worden und geflohen. Frau Meußdörffer habe in diesem noch den Tod feststellen. Ueber die Motive zu dem Verzweiflungs Augenblid noch gelebt. Unterwegs habe Popp die Joppe des Gärtschritt ist bisher nichts bekannt. ners ausgezogen und weggeworfen.
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Die nächsten Tage bringen hoffentlich volle Aufklärung in diese zunächst noch recht duntle Angelegenheit. Wie in einem Berliner Spätabendblatt behauptet wird, soll Schuberth ein mit Zuchthaus und Gefängnis sdmer vorbestrafter Mann sei. Der Bruder des
Die Waschfrauen mußten die wütende Alte an den Armen packen und ihr den Besen aus der Hand reißen, sonst hätte sie sich wieder auf das unglückliche Mädchen gestürzt. Die Neugierde hatte jetzt den Siedepunkt erreicht. Bon allen Seiten tamen Fragen und Aufforderungen, sie solle doch sprechen und den Fall flären, und das immer dringendere: ,, Wer war es, wer war es denn?" brach schließlich des Mädchens hartnädigen Widerstand, bis sie anfing, in ihren zerriffenen Rod, den sie fich vor die Augen hielt, zu weinen, und stammelte: ,, Domingos war's."
,, Domingos?"
,, Der junge Mann in der Taverna?"
,, Aha, der Fuchstopf", schrie die alte Marcianna. ,, Komm jetzt mal mit", und sie packte Florinda am Arm und schleppte fie, von der ganzen plappernden Schar begleitet, zum Laden. Sowohl die Taverna" als auch das Restaurant waren mit Kunden angefüllt. Hinter dem Ladentisch sprangen Manoel und Domingos hin und her. Es waren viele Neger da, und der Lärm war ohrenbetäubend. Auch Leonor war zu sehen, scharmenzelte herum, liebäugelte mit dem oder jenem, wobei sie beide Reihen ihrer großen, weißen Zähne zeigte und quietschte, wenn die Männer fie nedten. 3wei englische Matrosen tranfen eine sonderbare Mischung aus Ginger- ale und Whisky, tauten Labaf und sangen in ihrer fremden rauhen Sprache betrunkene Lieder.
Marcianna erzwang sich den Weg durch die Kunden menge und hielt ihre unjelige Tochter nach wie vor fest am Arm. Dann rief fie: Hallo, Sie, Joao Romao!"
,, Was ist denn da draußen los?" rief die Stimme des Birts, der im Nebenzimmer war und alle Hände voll zu tun hatte.
Bertoleza, die einen Eßlöffel mit Fett in der Hand hielt, erichien, schmugig von Schweiß und Ruß, in der Tür, und als sie fah, daß eine Menge Leute aus dem Haus das Lotal mit Beschlag belegten, rief sie ihrem Mann zu: Kommen Sie lieber rasch, Herr Joao; ich weiß nicht, was passiert ist." Endlich erschien er und fragte ungeduldig: Was zum Teufel ist denn los?"
"
Ich bin gekommen, um Ihnen dies Mädchen zu bringen; Ihr junger Mann foll nun für sie forgen." Joao Romao blidte verständnislos von der schluchzenden Florinda zu der rasenden Marcianna.
Was fagen Sie? Was soll denn das alles heißen?" Es war Domingos!" erwiderten viele Stimmen.
Selbstmord eines Studenten.
Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Uebungsstunde am Donnerstag, 6. Februar, abends 7% Uhr, im Gesangsfaal der Sophienschule, Beinmeiſterſtr. 16/17. Bestimmtes und pünftliches Erscheinen wird ermartet. Tert Erlösung" mitbringen.
Jetzt ging ihm ein Licht auf, und der Chef rief gebieterisch: ,, Domingos!"
Jawohl, Herr", erwiderte der junge Mann schuldbewußt. Komm hierher."
Der Schuldige schlich sich totenbleich näher. ,, Was hast du diesem Mädchen hier getan?" ,, Nichts nein, Herr; ich hab' thr nichts getan." ,, doch hat er", jammerte Florinda und fügte Einzelheiten hinzu.
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Diese Mitteilungen riefen allgemeines Geficher hervor. ,, Also läuft einer meiner Angestellten herum und ver führt die Mädchen aus der Nachbarschaft", sagte der Budiker und schüttelte streng den Kopf. Du hast 2 gesagt, also mußt du auch B sagen; und da ich Angestellte, die eine Familie auf dem Budel haben, nicht brauchen fann, sieh dich lieber nach einer anderen Stelle um."
Domingos war viel zu zerschmettert, um zu antworten. Er machte sich schweigend aus dem Staube.
Daraufhin versammelten sich die Waschfrauen und die Ladenkunden zu zweien und dreien draußen vor der Tür, auf dem Hof und vor der Straße, um über die Sache zu sprechen; Domingos hatte natürlich Feinde, aber auch ein paar Berteidiger, und allerhand Prophezeiungen über den mutmaß lichen Ausgang der Geschichte wurden laut.
Inzwischen ging Marcianna, ohne ihren Griff um Florin das Arm zu lodern, nach dem hinteren Teil des Gebäudes, um Domingo zu suchen, der seinerseits angefangen hatte, seine paar Sachen zu paden.
,, Na", fragte fie ,,, was wirst du tun?" Darauf erwiderte er nichts.
,, Wirst du wohl sprechen, du Hundsfott!"
,, Ach, holt den Mund", murmelte der junge Mann, noch immer rot vor Scham und Berger.
Hier gibt's fein Halt den Mund!" rief die alte Wasch frau wütend. Bart' nur ein bißchen mit deiner Baderei, du wirft sie heiraten, sie ist minderjährig
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,,' n Dred werde ich sie heiraten!"
,, Du willst nicht? Na, wir werden ja sehen." Und die empörte Mutter stürzte zum Laden zurüd. ..Der Fuchstopf sagt, er heiratet fie nicht."
Diese Nachricht wirfte auf die Waschfrauen wie ein Kriegsruf; sie drängten sich alle zur Tür und flammten por Empörung.
( Fortsetzung folgt.)