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Mittwoch

5. Februar 1930

Unterhaltung und Wissen

Wolfgang Mejer: 1000 Jahre Parlament

Zur Jubelfeier des Isländischen Althings

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In diesen Tagen erging an die Parlamentarier aller Bänder| in Island lebhafte Berfaffungsfämpfe. Nicht mit Säbel und Ge die Einladung zur Teilnahme an einem geschichtlich und politisch mehr, sondern mit geistigen Waffen werden sie hier ausgefochten. gleich merkwürdigen Jubiläum: Zur Tausendjahrseier des islän- Der Erfolg ist darum nicht geringer. Im Jahre 1843 wird das dischen Althings", des ältesten bestehenden Parlaments der Erde. Althing nach fast fünfzigjähriger Bause mieder einberufen, und Die Festlichkeiten merden vom 26. bis 28. Juli 1930 im Thing zwar wieder als gemählte Boltsvertretung menn Tale( Thingvellir ), der Versammlungsstätte der isländischen Volfs auch mir als beratende Bersammlung. Natürlich fonnte man dieses verttehung in after Zeit, abgehalten werden und ihren Höhepunkt moderne Parlament nicht mehr gut im Freien auf der alten Thing in einer getreuen Darstellung der ersten Authingtagung des Jahres stätte tagen lassen. Sein Siz murde aus praktischen Gründen die 930 n. Chr. finden. Nach den Hauptfestlichkeiten sollen Meinere Landeshauptstadt Reykjavik . Im Jahre 1874 endlich erhielt das Beranstaltungen, Ausstellungen, Sportwettkämpfe in der Landes. Althing wieder seine alte Stellung als beschließende Baltsvertretung hauptstadt Reykjavik das Jubiläum beschließen. Island wurde ein parlamentarisch regierter, souveräner Staat in Personalunion mit Dänemark . Gewisse noch bestehende Bin­bungen an Dänemark fielen im Jahre 1918 durch die Bundesatte zwischen Dänemark und Island , in dem Island auch non Däne: mart als selbständiger Staat anerkannt wurde. Nach diesem Staats: vertrage ist der König von Dänemark zugleich König von Island . Er bezieht das für einen König inumerhin sehr bescheidene Gehalt Don 60 000 kronen im Jahre. Die eigentliche Regierungs gewalt liegt beim Parlament beim Althing ". Das Kabinett besteht aus drei Ministern: dem Ministerpräsidenten, der gleichzeitig Justiz und Kultus betreut, dem Minister für In dustrie und dem Handelsminister. Einen Kriegsminister gibt es nicht, denn Island hat lein Heer. Schon zur Zeit der Norwegerfönige und der dänischen Herrschaft seßten die Isländer einen besonderen Stolz in ihr Borrecht, daß sie nicht zum Kriegsdienste verpflichtet waren. Im Jahre 1943 läuft der Staatsvertrag ab. Ob Island dann seine gegenwärtige Verfassung mit dem Könige der also fozusagen auf Zeit angestellt ist beibehalten oder sich zur Repu blit erklären wird, steht natürlich noch nicht fest.

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Beilage des Borwärts

Die deutsche Chemie und der Krackprozeß

Obwohl in Deutschland nach zwei Berfahren Betriebsstoffe für die Automobilmotoren fünftlich hergestellt werden, vermag die chemische Industrie doch immerhin erst ein Biertel des Gesamtbedarfs an leicht siedenden Kraftstoffen durch die Herstellung von Benzol zit decken. Die übrigen 75 Proz. des Bedarfs an leichten Motortrieb: stoffen werden noch immer durch die Einfuhr amerikanischen Erdöl­benzins bestritten. Berücksichtigt man, daß Deutschland trotzdem in der Herstellung von Benzinersatzstoffen unter allen Kulturländern an erster Stelle steht, daß also das Benzin aus Erdöl noch recht eigentlich den Weltkraftstoff darstellt, so wird man verstehen, daß einer besonders vorteilhaften Erdölauswertung hohe Bedeutung zu­kommt. Es handelt sich dabei nämlich darum, auch die Bestandteile des Erdöls mit höherem Siebepunft noch in leichter siedende Stoffe zu verwandeln, wie sie die Automobilmotoren erfordern, schwere Dele also in die Form überzuführen, die das Benzin zu dem be­gehrtesten Anteil des Erdöls gemacht hat.

Das erforderliche Berschlagen" der schmeren Dele in leichtere sprengen), der in geschieht im Krackprozeß( vom englischen crack== Deutschland noch wenig bekannt ist. Er ermöglicht, aus einer be­stimmten Menge Erdöls, verglichen mit früheren Verfahren, ein anderthalbmal so großes Quantum Benzin zu gewinnen, so daß bis zu 50 Gewichtsprozent des Rohöls zu Benzin destilliert werden fönnen. Bei dem Krackprozeß nach Croß, bei dem der Rohstoff flüssig bleibt, wird das Erdöl unter einen Drud von 40 bis 55 Atmo­sphären in einer Reaktionstammer aus Stahl auf etwa 460 Grad Celfius, die Kractemperatur, gebracht, wo sich ohne weitere Wärmezufuhr die Spaltungsvorgänge vollziehen. Die Haupt­schwierigkeit dabei ist, die Bildung von Kohle zu verhindern. Heute werden in den Bereinigten Staaten durch Krackung jährlich mehr als 160 Millionen Kubikmeter Benzin hergestellt. Der Wert der Einlagen dieser Betriebe wird mit 275 Millionen Dollar angegeben. Die Entwicklung des Verfahrens wurde allerdings von einem Ber­fuchsspesenkonto von allein schon 40 Millionen Dollar( 1) getragen.

P.Romanow: Angst vor Gespenstern

Am Rande des Dorfes, nicht weit vom Friedhof, stand eine alte verlassene Hütte, deren Fensterkreuze herausgebrochen maren. Bor der Tür soßen zwei Bauern in Belzen, rauchten ihre Pfeifen und unterhielten sich leise miteinander. Neben ihnen lagen zwei große, dicke Prügel, wie sie die Hirten für die Nachtmeide brauchen. Sie hielten Leichenmache: in der Hütte hing die Leiche eines Selbst mörders.

,, Das unangenehmste Geschäft ist das, bei einem Loten zu fizen", sagte der eine non den beiden, ein fleiner Bauer in einer großen zottigen Belzmüße. Sein Kamerad, ein großer Mann mit einer Stofftappe, schmieg zuerst, dann meinte er unwillig: ,, Dafür ist es ruhiger, fo einer rennt dir wenigstens nicht davon." ,, Davonremmen nicht, aber

Das Thing- Tal liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Rey! fanit am Ufer des bedeutendsten Binnensees von Island , der nach der Thingstätte den Namen Thingvallavatn trägt. Thingvellir ist eine Lavaebene von einer Stunde Breite zwischen zwei gewaltigen Schluchten, umschlossen von mächtigen Lavamänden und erloschenen Bulkanen. Islands vulkanische Natur hat hier eine Szenerie von wilder Schönheit geschaffen. An dieser Stelle trat vom Jahre 930 bis zum Jahre 1797 alljährlich der isländische Reichstag zusammen. Erst ums Jahr 800 n. Chr., alfo zur Zeit Karls des Großen, entdeckten irische Mönche das mehr als tausend Kilometer nord westlich von Norwegen einfam im Weltmeere gelegene Island , ein gebirgsreiches Infelland etwa von der Größe Süddeutschlands . Bald zogen fich die Irenmönche vor heidnischen Wifingern zurüd. Bou einer wirklichen Besiedlung Islands fann man aber erst reden, als in Rorwegen der König Harald Schönhaar eine Militär­monarchie errichtete und von dort politische Flüchtlinge in größerer Anzahl nach dem sicheren Eilande auswanderten. Diese Besiedlung Islands war um das Jahr 930 abgeschlossen. Ein politischer Ropi unter den Ansiedlern, Ulfljotr, überzeugte die anderen Kolonisten von der Notwendigkeit einer gesetzgebenden Körperschaft für ganz Island . Als solche murde das Althing das für alle geltende Thing( Bolfsvertretung), im Gegensaße zu den bereits be stehenden örtlichen Things - einberufen. Alle Gemeindehäuptlinge, in Misland Soden" genannt, und alle einigermaßen ansehnlichen Bauern Städter gab es noch nicht maren zum Besuche des Allthings verpflichtet. Die Tagung begann alljährlich in der elften Sommerwoche, d. h. nicht vor dem 18. und nicht nach dem 24. Juni, und dauerte zwei Wochen. Jeder Althingbesucher hatte eine 3ah­Lung( Thingfarafaup), alfo eine Diät", zu beanspruchen Anderer feits tonnte sich ein Thingpflichtiger durch Entrichtung dieser Summe für ein Jahr von der Teilnahme befreien. Diese Maßnahme trug unzmeifelhaft zur Sicherung eines genügenden Besuches bei. Dem thing Lag nicht nur, wie unseren Barlamenten in demokratischen Ländern, die gefeggeberische Arbeit und die Wahl der obersten Behörde ab, sondern auch die Rechtsprechung. Für diefes Richteramt fegte die Boltsvertretung fünf Gerichte ein. Für die Gesetzgebung dagegen mählte das Althing einen engeren Aus fchuß, die ogretta". Diese stellte die höchste Behörde des altisländischen Freistaates dar und hatte auch bald neben der ge­feggebenden Befugnis weitgehende vollziehende Gewalt. Sie um faßte 144 Mitglieder, davon 51 Stimmberechtigte. Den Borsiz führte der Gefehessprecher", den ebenfalls das Althing wählte. Wenigstens die Leute hört man, ist's einem doch leichter", sagte Die Befugnisse dieses Präsidenten", wie wir den Gefeßessprecher der Kleine. Boriges Jahr zum Beispiel hat sich der Müller im wohl nennen fönnten, waren indessen in echt demokratischer Folge- See ertränkt, heute noch, wenn ich an der Stelle vorbeigehe, ganz richtigkeit start beschränkt. Er hatte den Borfiß im Althing , war gruflig wird es mir dabei zumut." verpflichtet, mährend seiner dreijährigen Amtszeit das gesamte geltende Landrecht auf den Allthingpersammlungen aus dem Ge­dächtniffe vorzutragen eine vorzügliche Gewähr für seine Rechts­fenninis und durfte auch Rechtsgutachten an jedermann abgeben. Bon der vollziehenden Gewalt aber, vom Einflusse auf die Ge richtsverhandlungen war er völlig ausgeschlossen! Den alten 3s ländern erschien der Gedante, einem einzelnen weitgehende Macht befugnisse zu übertragen, unvereinbar mit dem Wesen eines freien Staates, einer staatsbürgerlichen Freiheit. Bemerkenswert erscheint auch die Bestimmung, daß in der ögretta" bei Erlaß neues Ge feße, bei Bewilligung von Gnaden und Erteilung von Privilegien Einstimmigkeit erforderlich war. Bei Geldstrafe war jedes stimm berechtigte Mitglied verpflichtet, feine Stimme für oder gegen den Antrag abzugeben. Die Leistungen der altisländischen, republikani schen Gesetzgebung müssen uns heute noch in Erstaunen setzen. So bildete schon vor tausend Jahren jede Gemeinde eine Bersicherungs gesellschaft auf Gegenseitigkeit gegen Feuerschaden und Bichverlust. Und um dieselbe Zeit fennt Island bereits eine Armenfürsorge. Obwohl mm Berfaffung und Gefeßgebung des isländischen Frei staates von erstaunlich folgerichtigem demokratischen und in mancher Hinsicht auch fozialem Geifte erfüllt waren, obwohl sie die Bereini gung politischer Machtmittel in einer Hand peinlich vermieden, verhinderten sie doch nicht das Aufkommen wirtschaftlichen Uebergewichtes einzelner Familien. Daß diese Geschlechter dann auch auf die politischen Geschicke des Insellandes entscheidenden Einfluß ausüben fonnten, war eine notwendige Folge der Ent­midlung. Im 13. Jahrhundert sehen wir dann den heftigen Kampf folcher mächtig gewordenen Familien um die Borherrschaft. Diese Streitigkeiten geben dem Norweger- König Gelegenheit, sich erst als Schiedsrichter in die inneren Verhältnisse des Freistaates einzu: mischen. Schließlich gelang es dem Könige Norwegens , unter stüßt durch Berrat einzelner Batriziergeschlechter denen mehr an ihrem Vorteile als am vaterländischen Gedanken" lag

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land unter seine Oberhoheit zu bringen. Das war das Ende der

isländischen Republit im Jahre 1264.

An den inneren Einrichtungen Islands änderte sich zunächst wenig. Das Athing bestand weiter. Es erfuhr jedoch bald eine grundlegende Bandlung: An Stelle der Boltsvertreter traten von den königlichen Landräten berufene Parlamentarier, und die Lög retta, die oberste Behörde, setzte sich nun ebenfalls aus ernannten Mitgliedern zusammen. Der Einfluß des 20things ging immer mehr zurüd, namentlich nachdem der norwegische Thron und damit die Herrschaft über Island in Jahre 1380 an die Krone pon Döne mart getommen waren. Immerhin hielt das Althing bis zum Ende des 18. Jahrhunderts regelmäßig seine Sigungen ab und übte immer noch eine gemiffe gefeggebende und richterliche Gewalt aus. Infolgedeffen fom die Staatsform bes absoluten Rönigtums, die im 17. Jahrhundert auch für Island als geltend erklärt wurde, hier nicht zur eigentlichen Durchführung. Die Monarchie war für Island in erster Linie wirtschaftlich verhängnisvoll durch das Handelsmonopol.

Die dreißiger und vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, die Zeit des Erwachens der Freiheitsideen in Europa , fehen auch

er fah jich um und beendete den Saß nicht. Ein falter Herbstabend sentte sich herab. Bom Dorfe her hörte man Lachen und Musit; es war Feiertag und alles war noch auf den Beinen.

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,, Der wird dich doch nicht auffressen", antwortete der andere. Ich weiß selbst", setzte der Kleine fort, daß die Toten nicht herumgehen fönnen und einem nichts antun. Aber Angst habe ich trozdem. Zum Beispiel der da", er zeigte auf die Tür, seit ich gesehen habe, wie er dort hängt die Augen sind ihm heraus­getreten, das Geficht ganz blau- feitdem fürchte ich mich fogar, zu Hause vor die Tür zu gehen. Gestern mußte mich die Schwägerin begleiten. Direkt schämen muß man sich. Wenn's nicht Pflicht wäre, um feinen Breis würde ich mich dahersezen".

Der rote Streifen am Horizont verschwand, es wurde sofort dunkler und fälter. Ein Windstoß fuhr durch die Zweige der frummen Fichte neben der Hütte und ließ sie rauschen.

Jezt fommt noch der Wind dazu", sagte wieder der Bauer mit der Belzmüze. Es gibt nichts Mergeres als diese Fichten! Immer rauschen sie so schaurig."

,, Was redest du denn immer das Gleiche?" fragte zornig der Lange. Nur Angst friegt man non dem dummen Gerede!"

Der Kleine schwieg, blickte sich noch einmal ängstlich um und jagte dann: Die Tür hätte man fchon zunageln fönnen oder wenigstens einen Stod anlehnen." wenigstens einen Gtod anlehnen."

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Was soll dem passieren?"

er die Füße aus und feufzte faut. Sein Fuß stieß auf einen Gegenstand, der dem Druck nach gab; dann schlug etwas gegen seinen Fuß.

Dem Mann lief es talt über den Rücken. Er streckte das Bein noch einmal aus und im nächsten Augenblic traf sein Fuß wieder das unbekannte Ding. Er holte die Schachtel hervor und steckte ein Zündholz mit zitternden Händen on Zuerst sah er ein Boar Stiefel, die an der Wand hingen. Er hob den Kopf und plöglich­stürzte er nicht mit einem Schrei, sondern mit wildem Aufheulen dorthin, wo er die Tür vermutete.

Die Tür flog auf, und er sprang in einem Satz heraus. Die Haare standen ihm zu Berge. Es schien ihm, als schreie nicht er, fondern jener dort, der vorhin an der Wand hing und jetzt ihm auf den Fersen ist.

In dem Augenblid, mo er herausstürmte, erhoben sich, mie aus dem Boden gemachsen, noch zwei schreckliche Wesen, ein großes und ein kleines, mit flatternden Saaren und raften davon, fürchter lich heulend.

Der Mensch schrie noch einmal auf, warf sich auf die Seite und hodte sich plötzlich auf die Erde. Seine Kiefer schlugen aufein­ander, und die Augen starrien weit aufgerissen in die Ferne.

Und plötzlich sah er, was er erwartete. Von dort, wohin die Gespenster früher entflohen waren, hörte man laute Stimmen, als ob eine ganze Horde von ihnen im Anzug wäre.

Er wollte laufen, aber, wie es sonst nur im Traum vorkommt, verjagten feine Glieder. Er mußte, daß er verloren sei. Noch einen Augenblic, und sie werden ihn gefunden haben.

Er hörte die an ihn gerichteten Borte, verstand sie auch, fonnte aber, wieder im Traum, feinen Laut von sich geben. Und er wußte, daß es teine Rettung mehr gebe.

,, Was ist denn los?" schrien die Menschen... Der Erhängte ist abgerissen... Da ist er, da ist er. Die Menschen stürzten zurüd.

,, Ein Osterei muß man hinwerfen... Macht einen Kreis.um ihn herum... den Kreis...! Stroh legen...! Anzünden...!" riefen Stimmen von allen Seiten.

,, Haut ihn mit dem Stod, wenn das der Teufel ist, prafft der Stock zurück."

,, Seht ihr es nicht, das ist ja ein Mensch", rief eine Stimme. ,, Geh nur von rüdwärts los, also rasch...! Wart, vielleicht ist es doch ein Mensch...! Siehst denn nicht, die Hüttentür ist

machen. Wer bist du, also red...!!"

bedacht, wäre ich lieber in die Stadt fortgegangen." ,, Weiß Gott, was alles vortommen fann! Hätte ich das früher offen, das soll ein Mensch sein...!! Ohne Osterei ist nichts zu Plöglich schwiegen beide.

,, Was war das, hast du was gehört?"

,, Was war es denn?"

,, Bielleicht der Wind."

Der Mann konnte sich nicht zwingen, den Mund zu öffnen. Der Strohhaufen, von irgend einem angezündet, warf einen roten Schein auf seine hodende Gestalt.

,, Also von rüdwärts heran... Nur feine Angst... Schlag 3. Auf den Kopf...!"

Einen Augenblick später drehten sich beide entsetzt zur Hütte. Man hörte ganz deutlich ein dumpfes Geräusch, als ob jemand beim Fenster hinein- oder heraussteigen wollte. Die Bauern blidten einander an und sagten nichts, dann nahmen sie ihre Stöde und jetzten sich etwas weiter von der Hütte weg. Eine Zeitlang blieb alles ruhig. Plöglich vernahm man einen Seufzer, wie wenn ein müder Mensch sich nieberlegt und die steifgewordenen Glieder wartung fahen die Menschen, wie der schwere Stock ſich hob. ausstreckt.

Der Mann hörte es und blieb doch regungslos. Unterdessen

ging ein großer Bauer mit einem Stock in der Hard langsam auf ihn zu.

Beide spürten, wie sich ihnen das Haar auf dem Kopf sträubte. ,, Das macht alles diese Fichte, der Teufel soll sie holen!"

Als es noch taum zu dunkeln begann, trat ein zerfumpter Mann non fehr großem Wuchs mit langem ungepflegten Haar auf die Straße, die am Friedhof norbeiführte.

Er faß einige Zeit am Straßenrand, wartete bis es ganz dunkel wurde und schlich sich dann zu der leeren Hütte. Vor dem ausgebrochenen Fenster blieb er stehen und mollte hineinleuchten; aber es war ihm um das 3ündholz leid, und so schlüpfte er in die Dunkelheit.

Lastend entdeckte er etwas Bettähnliches, legte sich darauf und begann schon einzuschlafen, als er plöglich eine Stimme hörte. Er riß die Augen meit auf und lauschte gespannt. Irgendwo von oben her hörte man ein ununterbrochenes Rauschen, dessen Ursache er aber nicht herausbekommen konnte.. Sonst war alles ruhig. Er legte fich wieder auf den Rücken und schloß die Augen; dann stredie

,, Wenn das ,, er" ist, springt der Stod ab", sagte eine Stimme. Der Bauer schlich noch zwei Schritte näher. In starrer Er­

Im nächsten Augenblick hörte man einen dumpfen Schlag, wie wenn ein Topf mit Rahm zu Boden fällt. Der hockende Mensch fiel Dornüber. ,, War doch ein Mensch!" rief mit einem Befreiungsseufzer die Menge. ( Aus dem Rusischen überfekt von Alexander Gerschenkron .)

Das Licht, das die Sterne zur Erde entienden, ist äußerst unbedeutend. So hat man feitgestellt, daß die Lichtmenge, die der strahlende Arcturus entiendet, nur ein Hundertmillionstel der Licht­menge ausmacht, die unsere Augen von einem gewöhnlichen Stearinlicht empfängt, wenn fich diefes in 1 Meter Abstand be findet.

Nur 50 Prozent der Menschen können lesen. Das Erziehungs­büro der Bereinigten Staaten veröffentlicht eine Bildungsstatistit, die sich auf 62 Länder mit im ganzen mehr als 1 Milliarde Ein. pohner erstreckt. Bon dieser Benölferung, soweit sie das 10. Jahr überschritten hat, find faft 50 Brozent ohne Schulbildung. Der Brozentjat der Analphabeten unter den Bewohnern der ganzen Erde wird auf 62 berechnet.