Das ist Auffaffungsfache. Ich fannie die Atten und glambie, daß eine Rollufionsgefahr bestehe. Bornstein: Halten Sie es für möglich, daß ein Jurist von Verstand, der unbefangen an die Sache herangegangen wäre, nicht 3usammenhänge hätte merten müssen?
Die Frage wird vom Vorsitzenden beanstandet! Alsberg gibt aber in einem anderen Zusammenhang die Antwort auf die Frage: Ich habe mir gejagt, erflärt er, daß, wenn zwei solche Handlungen an ein- und demselben Abend, um ein- und dieselbe Zeit, von ein- und demfelben Hause aus geschehen, ein innerer Zusammenhang zwischen diefen beiden Taten bestehen mußte und daß unter folchen Umständen es unmöglich war, gleichzeitig den Oberleutnant Bogel und die Karl- Liebknecht Mörder zu verteidigen, noch weniger aber diese und gleichzeitig den Angeschuldigten Runge. Borsigender: Natürlich!
In seinem Vortrag in der Singafademie beleuchtete Dr. Bruno Weit den Fall Dreyfus zunächst von der französischen Seite aus. Bieber erlebten mir das Auftauchen französischer militärischer Attenstüde, die durch die Gegenspionage in der deutschen Botschaft gefunden waren, die Berhaftung des Hauptmanns Dren fus, die lleberführungsversuche des Majors du Paty de Clam, bie Beröffentlichungen in der antisemitischen Libre Parole" über den jüdischen Landesverräter, das skandalöse KriegsBornstein: Hat Jorns von den Unterredungen zwischen gerichtsverfahren, die Verurteilung zu lebenslänglicher Deportation Pabst und Grünspach gewußt? Aisberg: Nein. Der Name auf die Teufelsinsel. Es folgt der Kampf um das Recht, die BeJorns ist nur in Verbindung mit Liepmanns Besuch in der Kolibri- mühungen des Bruders Mathieu und rechtlicher Männer wie Bar gefallen. Ich habe damals meinem Kollegen gesagt: Scheurer Kestner , Reinach , Clemenceau und Jean Jaurès . Es folgt das J'accuse " Emile 3olas. Gegen die fanatischen Bemühungen der Militärs, von denen einer nur, der Oberst Piccard, sich auf die Seite des Rechts stellte, fommt es zur Wiederaufnahme, zu halbem Freispruch und halber Berurteilung, zur trügerischen Amnestie und dann zur Rechtfertigung der Un Schulb, zur Aufdeckung der Schuld, zur Rehabilitierung des Haupt Sieg des Rechts ist der Sieg der Republit, der Sieg der Demokratie manns Dreyfus. Im Hintergrund aber steht die hohe Politif. Der
es ist doch ein unmöglicher Zustand!
Der Angeklagte Bornstein stellt fest, daß Jorns es war, der den Rechtsanwalt Dr. Grünspach als Verteidiger für Runge bestellt hat, und fragt den Nebenkläger, ob er sich nicht hätte sagen müssen, daß unter Umständen Runge in der Verhandlung erklären könnte, er habe auf Befehl seiner vorgefehten und mitangeklagten Offiziere gehandelt. Jorns erklärt, daß er das für unmöglich gehalten Der nächste Zeuge ist der frühere Kommandant der Stadt Berlin , Oberst a. D. Reinhardt,
habe!
Aehnlich wie Ledebour versucht er, natürlich von seinen Standpunkt aus, die damaligen politischen Berhältnisse in Berlin zu schildern und wird gleich jenem vom Vorsitzenden unterbrochen. Der Zeuge erzählt, wie er das Zellengefängnis in der Lehrter Straße besetzt hat, um in Berlin Ordnung zu schaffen, wie sich darin wegen Ueberfüllung derart unwürdige Zustände gebildet haben, daß er sich gezwungen fah, auch das Gefängnis in Plößensee für sich in Anspruch zu nehmen. Er
selbst ist nur ein- bis zweimal im Gefängnis gewesen, das eine Mal, um für eine sichere Unterbringung Radets zu sorgen. Der Kommandant des Gefängnisses habe sich aber wiederholt bei ihm darüber beschwert, daß es unmöglich sei, im Gefängnis Ordnung zu halten, daß die Leute in einer derartigen Zahl gebracht und geholt werden, daß eine Kontrolle unmöglich sei und er jede Verantwortung
ablehne.
Auf die Frage des Angeklagten Bornstein, was er unternommen hätte, wenn Jorns zu ihm gefommen wäre und ihm gesagt hätte, daß er als Jurist und Untersuchungsrichter die Zustände im Gefängnis wegen der bestehenden Rollufionsgefahr beanstande, erklärt der Zeuge, daß er Jorns dann um Vorschläge auf Abänderung dieser Zustände gebeten hätte.
Es folgt der Beuge Oberstaatsanwalt Ortmann, der im erdentlichen Strafverfahren an der Untersuchung gegen die Mörder Luxemburgs und Liebknechts teilgenommen hat..
Kommt heute die Böß- Debatte? Der Velteftenausschuß entscheidet über die nichtöffentliche Gigung.
Wie wir bereits in der heutigen Morgenausgabe des Bor. märts" mitteilten, will Stadtverordnetenvorsteher aß den Brief des Oberbürgermeisters über die Pensionsfrage in einer bejonderen Berhandlung im Stadtparlament zur Debatte stellen. In einem Brief an die Stadtverordneten schlägt der Vorsteher als Termin für diese außerordentliche Sitzung, die nach der Geschäftsordnung nicht öffentlich geführt werden muß, den 13. Februar vor. Bor Beginn der heutigen Stadtverordnetenversammlung wird der Aeltestenausschuß zu dem Vorschlage des Genossen Haß Stellung nehmen. Ist die Mehrheit der Frattionsvertreter der An ficht, daß auch die Pensionsangelegenheit, entgegen dem Vorschlag des Vorstehers, öffentlich verhandelt werden soll, so könnte man den schon früher einmal geäußerten Gedanken wieder aufnehmen, die Debatte über die Penfionierung mit der Aussprache über die Anträge der Parteien zum Falle Böß" zu verbinden. Diese Anträge stehen auf der heutigen Tagesordnung als Bunft 17. Es ift also nicht ausgeschlossen, daß man mit der Aussprache über diese Anträge und über den Brief des Oberbürgermeisters noch in der heutigen Sigung beginnen wird.
leber die neuesten Anleiheverhandlungen des Magistrats ist noch immer nichts näheres bekannt. Die Aussichten für den endgültigen Abschluß werden jedoch troz noch bestehender Saywierigkeiten als nicht ungünstig bezeichnet.
Die Fahrt des Schreckens.
Der Heizer eines verunglückten Zuges wird irrfinnig. Wien , 5. Februar.
Wie die Wiener Allgemeine Zeitung" zu einem Erpio. jionsunglück auf der Lokomotive des D- 3uges Bassau- Wien meldet, hat der Lokomotivführer Janowity trop furchtbarster Berbrennugen den Zug noch zum Stehen gebracht und dadurch eine weitere Katastrophe verhindert. Der ebenfalls schwer Derlegte Heizer wurde auf dem Bahndamın besinnungslos auf gefunden. Als er aus der Ohnmacht erwachte, wehrte er sich in
plötzlich entstandenem Irrsinn gegen jede Hilfe. Er mußte in einer Zwangsjade ins Krankenhaus gebracht werden.
Blech stört Zugverkehr.
Tod eines Lokomotivführers.
Durch einen eigenartigen Unfall war heute früh das Ferngleis Spandau - Berlin auf, längere
Zeit gesperrt.
Kurz vor 7 Uhr stürzte von dem Waggon eines fahrenden Güterzuges dicht bei Spandau eine größere Zahl Reklame.
bleche und fiel auf das benachbarte Ferngleis. Der menige Minuten später die Stelle passierende fällige Personenzug AltonaLehrter Bahnhof lam durch das Hindernis zum Halten. Es mußte ein Gerätezug herangeführt werden, von dessen Begleitperfonal die Aufräumungsarbeiten vorgenommen wurden. Der Zugverfehr wurde durch Imleitungen über die Nebengleise aufrechterhalten; von 7.35 Uhr ab fonnte der Betrieb wieder planmäßig durchgeführt
werden
Gegen 7.30 Uhr erlitt der otomotipführer Pilz eines von Wannsee in Richtung Berlin fahrenben Vorortzuges turz vor der Ankunft auf dem Potsdamer Bahnhof einen Herzschlag. Der Zug konnte glücklicherweise vom Heizer sofort zum Stehen und später in die Bahnhofshalle gebracht werden.
über den Meritalmonarchistischen Küngel im Großen Generalstab der französischen Armee. Diese Borgänge sind im allgemeinen bes kannt. Neu ist, was Dr. Weil über
die Rolle berichtet, die Angehörige der deutschen Botschaft in Paris in der Angelegenheit spielfen.
Botschafter war Graf Münster, ein persönlich ehrenwerter, auch in Paris angesehener Mann, der das Deutsche Reich schon länger als ein Jahrzehnt bei der französischen Republik verirat.
Unmittelbar nach dem Ausbruch der Dreyfus- Affäre befragte Graf Münster das gesamte Botschaftspersonal, darunter auch der Militärattaché Oberstleutnant v. Schwartzkoppen, ob sie irgendwelche Militärattaché Oberstleutnant v. Schwartzkoppen, ob sie irgendwelche Beziehungen zu franzöfifchen Offizieren unterhalten hätten. Der Militärattaché erklärte, Dreyfus nicht zu tennen, verschwieg dabei aber, daß er mit einem anderen französischen Generalstabsoffizier, dem Major Esterha39, in Verbindung stand. Im Vertrauen auf die Erklärung seines Militärattachés verlangte der deutsche Botschafter von der französischen Regierung ein Dementi ber Angriffe, die wegen des Borteraus, der Schriftstücke, die in der deutschen Botschaft gefunden sein sollten, gegen diese gerichtet worden maren. Er verpfändete dem Präsidenten der Republif und allen übrigen Amtsstellen
fein Ehrenwort, daß Dreyfus in der Botschaft niemandem bekannt sei und daß fein wichtiges Schriftffüd nach der Art des Bordereaus aus der Botschaft abhanden gekommen sein fönne.
Die französischen Amtsstellen wußten, daß der zweite Teil dieser Bersicherung falsch war. Deshalb glaubten sie auch den ersten Teil nicht. Alle im Laufe der Jahre abgegebenen Erklärungen Deutschlands , die offiziöfen Berlautbarungen in der Kölnisdjen Zeitung", die offizielle Erflärung im Reichsanzeiger", die Erklärung des Grafen Bülow im Reichstag, bie wiederholten Beteuerungen des Grafen Münster wurden von Frankreich nur als diplomatische Mitteilungen angesehen, denen man wegen ihrer zum Teil offentundigen Unrichtigkeit feinen Glauben zu schenten brauche. Alls, dann in einer schweizerischen Zeitung genaue Mitteilungen über die Beziehungen Schwartzkoppens zu dem Major Esterhazn erschienen, wandte sich der empörte deutsche Botschafter an das Aus wärtige Amt mit der Klage, daß sein Militärattaché ihn hinter gangen hätte. Es tam zu einer heftigen Szene zwischen dem Botschafter und dem inzwischen zum Kommandanten eines Garde
Zusammenbruch einer Lüge.
Bolschewistisches Kneifen vor Gericht.
Heute vormittag hatte sich vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte der frühere verantwortliche Redakteur der Roten Fahne", Firl, wegen Beleidigung des 1. Vorsitzenden der Baugemertschaft Berlin des Deutschen Baugewerfsbundes, Drügemüller, zu verani
worten.
| regiments avancierten Herrn von Schwarzkoppen, dem von Münster Wortbrüchigfeit vorgeworfen wurde. Tros dieser schweren Beleidigung tonnte Schwarzkoppen gegenüber Münster ben forst damals üblichen Beg des Duells nicht wählen. In einem langen Sdyreiben verwies er darauf, daß er bei der Verschweigung des Namens Esterhazy dem Botschafter gegenüber
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auf Befehl des deutschen Großen Generalstabs und mit Wiffen des Staatssekretärs Grafen Bülow gehandelt habe. Er gibt die Beziehungen zu Esterhazy zu und teilt mit, daß er diesem nicht nur ein Stadttelegramm, das rielgenannte Petit Bleu", sondern eine ganze Anzahl geschickt habe. Durch diese Akten aus dem Familienarchiv Münster ist der nach den Aften des Auswärtigen Amtes an sich nicht vollkommene Beweis der Beziehungen Esterhazys zu Schwarzfoppen einwandfrei fest= gestellt, und dies, obwohl der Chef des deutschen Generalitabes, Graf Schlieffen , auf eine direkte Anfrage des Reichskanzlers erflärt hatte, daß die bei den militärischen Stellen vorhandenen Urfunden feiner Meinung nach einen überzeugenden Beweis" von der Schuld des Majors Esterhazy nicht erbrächten."
Der deutsche Kaiser hat in einer ganzen Anzahl von Randtemertungen von Anfang an seiner Meinung Aucorud gegeben, daß Dreyfus zu Unrecht verurteilt set. Der Botschafter, Graf Münster , hat sich mit seinem Wort für die Unschuld des Kapitäns ausgesprochen. Entscheidend aber find die erft jetzt befannigewordenen Geheimberichte des Obersten Schwartzkoppen. Er erklärt in diesen, daß er Dreyfus me gefannt, nie gesehen, weder direkt noch indirett Beziehungen zu thun unterhalten hätte, auch nicht durch Mittelsmänner oder sonst in irgendeiner Beife. Schwartzkoppen war aber durch militärischen Befehl zur Verheimlichung der Wahrheit, zu einer Lüge gegenüber seinem Botschafter angewiesen worden. So mußten alle Beteuerungen des Botschafters bei der französischen Regierung wirkungslos verpuffen. Dieser ungeheuerliche Vorfall beleuchtet grell die Mißwirtschaft unter dem Kaiserreich, die durch die Sonderstellung der Militär und Marineattachés einreißen mußte. Der Militärattache fühlte sich nicht seinem Borgesezten, dem Botschafter, sondern dem Generalstab verantwortlich. Ohne das unglaubliche Berhalten Schwarzkoppens wäre die Drenfus- Affäre im Reime erstickt worden. Aber auch der Staatssekretär von Bülow perirat, wie aus einem Aftenstüd hervorgeht, den Standpuntt, es sei nicht zu wünschen, ,, daß Frankreich durch eine rasche und etlatante Reparation von Dreyfus fich sofort wieder die liberate und jüdische Sympathie erwirbt,
Am besten ist es, wenn die Affäre weiter schwärt, die Armee zersetzt und Europa skandaliert."
So hat auch damals, im Jahre 1899, die Macchiavellistische Methode der alten Diplomatie aus falsch verstandener Staatsräson über alle menschlichen Erwägungen geflegt und einen beträchtlichen Teil der Schuld an einem ber furchtbarsten Juftizirrtümer aller Zeiten getragen. Durch die Unwahrhaftigkeit Schwarztoppens lag Dreyfus jahrelang auf der Pritsche auf der Teufelsinsel angelettet.
Der Vortragende Beil schloß mit einem Hinweis auf Boltaire, der durch sein Ecrasez l'infame( Bernichtet das Scheusal) dem Rechte im Falle des Jean Callas zum Siege verhalf und damit eine neue Zeit ankündete, im Vergleich zu dem J'accuse " Emile Zolas, der durch seine Tat die französische Republik von den verderblichen Einflüssen rückständig- monarchistischer Militärs reinigte. Er endete mit den Worten: Die Zukunft ist bei denen, die für das Recht und die Wahrheit tämpfen.
Zeiten der Not.
Bertreter sieht es zur Zeit infolge der schwierigen finanziellen Lage Mit den Leistungen der Stadt für die lebende Kunst und ihre troftfos aus. Die Verfügung des Oberpräfibenten, die Stadt dürfe feine Ausgaben machen, zu denen sie nicht gefeßlich verpflichtet ist, greift hier ein. Die Erwerbslosenfürsorge für geistige Fahne" mit seinem Namen gededt, in denen anläßlich des wilden ist nicht gefeßlich geregelt. Die Ausgaben für Pflege der Kunst Firl hatte Anfang Ditober vorigen Jahres Artikel der Roten Arbeiter, Don ber auch die bildenden Künstler Ruhen zogen, Bauarbeiterstreits auf dem Tiez- Neubau in der unserer Zeit haben, soweit sie nicht etwa das Märkische Museum Chauffeestraße die Behauptung aufgestellt wurde, Drügemüller habe betreffen, das ja wesentlich anderen Zweden dient, feine gefeßliche die Streifenden als hergelaufene Bande, Zigeuner und anderes Grundlage. Man hat sogar den noch vorhandenen Rest der Mittel, mehr beschimpft. Am 3. Oktober wurde Drügemüller in der ,, Roten die für notleidende Künstler schon bereit gestellt war, diesem Zwed Fahne" als„ Lügner" bezeichnet, der das Gerücht in die, Welt seße, wieder entzogen. Der Reichsverband bildender Künst= der Stuffateur, der ihn zur Zurüdnahme der angeblichen Beter Deutschlands weist darauf hin, daß manchem Künstler leidigung der Streifenden aufgefordert habe, fei besoffen gewefen. durch ein paar hundert Mart in diesem Winter Schaffensfreude Das Bolschemiftenblatt knüpfte daran die logische Schlußfolgerung": und Schaffenskraft erhalten werden könnte. Der Beschimpfung der Bauarbeiter folgt die Verleumdung von Stuffateuren. Das sind die infamen Methoden eines gestellten Lügners, der rücksichtslos mit dem Mittel der Beschimpfung und Berleumdung von Arbeitern den sozialfaschistischen Kurs im Baugewertsbund durchführt."
Artur Häußlers letzter Gang.
Im Krematorium Gerichtstraße versammelten sich gestern Firl unternahm in der heutigen Gerichtsverhandlung gar nicht die sehr zahlreichen Gesinnungsfreunde und Kollegen mit den Anerst den Bersuch, den Beweis für die Richtigkeit dieser Behörigen, um Abschied zu nehmen von Artur äußler. Nach einhauptungen anzutreten. Verteidiger, Rechtsanwalt leitenden Gesangs- und Musikverträgen zeichnete Genosse Roth Dr. Apfel, griff das Anerbieten des Gerichtsvorsitzenden, einen von Freibenterverband die Person des Verstorbenen. Für die Bergleich abzuschließen, sofort auf. Firl unterzeichnete ohne Sozialdemokratische Partei sprach Genosse Künstler. Dant und Zögern folgenden Vergleich: Gruß, so führte er aus, entviete ich im Namen der SPD. dent braven Mitarbeiter. Artur Häußler gehörte zu den vielen vielen Tausenden, bie in raftlofer Reinarbeit erst die Voraussetzung schaffen für den Aufstieg der Partei. In schwerer Zeit für die Partei wurde Artur Häußler durch das Bertrauen seiner Parteifreunde auf den wichtigen Bosten eines Parteisekretärs berufen. Schlicht und einfach wie sein ganzes Leben hat er auch stets feine Pflicht erfüllt. Die Bartei und seine Klassengenossen haben dem leider zu früh Berstorbenen viel zu danken. So, wie Artur Häußler in treuer Pflichterfüllung Tag für Tag gearbeitet hat, so wollen wir mit unseren Kräften beitragen, das Los feiner Gattin und unmündigen Kinder lindern zu helfen. Der Redner schloß mit den Worten: Artur Häußler ruhe aus pon deinen qualvollen Leiden. ach grüße dich in dieser schweren Stunde des Scheidens, und sage Pant für die Sozialdemokratische Partet Berlins für das vorbildliche Wirken."
„ Ich nehme die in dem Artikel in der Roten Fahne" vom 3. Oftober 1929 enthaltenen persönlichen Beleidigungen des Brivat lägers zurück und erkläre, daß ich die in dem Artikel enthaltenen Vorwürfe über das Verhalten des Privatklägers gegenüber den Bauarbeitern und Stuffateuren, die auf der Baustelle Tietz in der Chausseestraße beschäftigt waren, nicht aufrechterhalten kann. Ich übernehme die Gerichtskosten und die gesetzlichen Gebühren des Anwalts des Privatflägers. Die übrigen außergerichtlichen Soften der Parteien werden gegeneinander aufgehoben. Ich verpflichte mich ferner. spätestens innerhalb einer Woche nach Zustellung dieses Bergleichs ihn in der Roten Fahne" und im„ Borwärts" zu veröffentlichen."
Diese Verhandlung kennzeichnete wieder einmal die Kampfes weise der Kommunisten, Erst verleumdet man frech darauf los, um nachher, zur Verantwortung gezogen, tein Wort ber Rechtfertigung zu finden. Diese Revolutionäre "( petulieren auf die Gutmt af it der Beschimpften, die ihnen immer noch einen Bergl ich" ermög
lichen!
Die nächste brilliche Reichskonferenz wird in London im Otober abgehalten werden. Eine Reichswirtschaftskonferenz wird zur selben Zeit in London zusammentreten.
Nachtem ein Bertreter des Reichsbanners und Genosse Bohn für den Metallarbeiterverband gesprochen hatte, fanf der Sarg unter den Klängen der Trauermusif in die Liefe Nicht nur bie Gattin und zwei ffeine Kinder trauern um den Verstorbenen, auch der alte
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70jährige Bater jah mit dem Sohn seinen Stolz und seine Hoffnung dahinfinken.