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Kommunistischer Saisonausverkauf.
Llm die Beamtengehälter. Treibereien im Oentscheu Veamteubund.
DertBeamlenbunä)*. das Organ des Deutschen Seamteickunde». veröffentlichte kürzlich einen Alarmartitel. in dem von Plänen der Reichsregierung und der Regierungspartoien auf Gehaltskürzung die Red« war. Diese Parolen, die sich auf haltlos« Gerücht« stützen, haben inzwischen' in der Fachpresse der dem DBL. an­geschlossenen Organisationen Runde gemacht. Obwohl seit mehreren Tagen die Erklärungen des Reichs- kanzlers und des preußischen Finanzminister« choepker-Aschosf vor- liegen, wonach an all den Gerüchten kein wahre» Wort ist. �werden. nun-in der letzten Rümmer de»BeamteichündÄ". vom ?. Februar: in Verbindung mit einer Polemik gegen den..Vor- würis' und üniet Prandenburger Parteiblatt, dies« durch nicyts bewiesenen Gerüchte, wenn auch in abgeschwächter Form, weiter als ernsthafte Absichten und Pläne bezeichnet. .Wir hätten keinen Grund mehr gehabt, auf die für uns erledigte Dache zurückzukommen, wenn nicht in diesem fraglichen Arttkel ganz ollgemeine Behauptungen über die Sozialdemokratische Partei entHallen wären, die uns zu einer Antwort an die Adresse des DBB. zwingen. DerBeamtenbund"' spricht von Bestrebungen und starken Strömungen in der Sozialdemokratischen Partei, die auf ein« Gehaltskürzung der Beamten und einen Abbau des Berufs- beamtenwms hinziellen. Um diese Behauptung seinen Lesern plausibel zu machen, werden dieSozialistischen Monatshefte"', Der hessische Bolksfreund".Das frei« Wort"' und«in« Ent- schließung sozialdemokratischer Betriebsvertrauensleute in Dresden  zitiert. Bei diesen zitierten Auslastungen Handell es sich mehr oder weniger um«ine Diskussion über den Gedanken einer etwaigen Möglichkeit der 5kürzung der höheren Einkommen. Man sollte meinen, daß die Leitung des DBB., die doch sonst so gerne und so viel von Volksverbundenheit und Volksgemeinschaft redet, so viel Verständnis aufbringt, daß es nichts Außergewöhnliches darstellt,
wenn angesichts der katastrophalen Lage, in der sich hunderttausend« von Arbeiter- und Angestelllensamilien befinden, solche Gedanken erwogen werden.... Würde überhaupt die Mast« der mittleren und unteren De- amtenschaft davon berührt, wenn«ine Erörterung über«in« etwaige Heranziehung der Menschen mit großem Einkommen zum Schutze der Opser unserer heutigen Wirtschaft stattfindet? Müssen sich den» nicht solch« Erörterungen zwongsläusig aus den großen sozialen Klastengegensätzen ergeben, die leider im heutigen Volksstaat noch nicht überwunden sind'unIT Beten Uebetwittdung Sinn und Ziel einer Volksgemeinschaft sein muß? Als kürzlich derDeutsche  ", das Organ des Gesamtverbandes christlicher Gewerkschaften, in einem geharnischten Artikel die soziale Struktur der Beamtenschaft untersuchte, wobei ausgerechnet der Vorwärts" die Beamtenschaft gegen unberechtigte Angriff« per- teidigte. sah sich die Schriftleitung desBeamtenbundes" anscheinend außerstand«, von sich aus darauf ein« Antwort zu geben. Zu diesem Zwecke verschrieb man sich Leute, die außerhalb der Leitung des DBL. stehen. Welche Gründe im DBL. vorliegen, sich an der Sozialdemv- krotischen Partei zu reiben, ist uns nicht ganz oerstündlich. Eine Erklärung finden wir nur in der sichtbaren Tendenz einer R e ch t s e n t w i ck l u n g im DBB, die wir aus unserer bis- herigen Hallung dem DBB. gegenüber heraus außerordentlich pe- dauern. Die Sozialdemokratisch« Partei kann für ihre Gesamt- Politik und ihre Gesamthaltung der Deamtenschast gegenüber für sich die Feststellung in Anspruch nehmen, daß sie sich in der Wahr-- nehmung der Beamteninteressen von keiner anderen Partei hat übertreffen lasten. Wir müssen daher die ernsthaft« Frag« an alle diejenigen Sozialdemokraten richten, die im DBB. organisiert sind, ob sie eine solch« Haltung der Leitung des DBB. billigen, wie sie in dem von uns beanstandeten Artikel zum Ausdruck kommt.
Boß vor dem Sttarek-Ausfchuß. Die No.wendiakeit der Aerliner VerkehrSdauten. Am Sonnabend hörte der Sklarek-Untersuchungsausschuh auch noch den Stadtkämmerer Lange aber die Finanzlage Beijins. Stadtkämmerer Lange ist bekanntlich krank und beurlaubt; seine Geschäft« hat inzwischen d«r am Freitag vernommene Siadt- syndikus Dr. Lange übernommen. Die fast Inständigen Aus- führungen des Stadtkämmzrers gaben im großen und ganzen das- selb« Bild über die Entwicklung der Finanzlage Berlins  , das schon Bürgermeister S ch o l tz und Syndikus Lange gezeichnet haben. Auch die Befragung ergab nichts Neues. Auf ein« Frage des Berichterstatters, ob er nicht«in Gegner der sich.tr:ibha»s- artig entwickelnden" Untergrundbahnbauten gewesen fei, bestätigte das der Kämmerer und fügte hinzu, daß aber die Mehrheit des Magistrats dafür gewesen Ist. Gegen die Beantwortung der weite- ren Frage, wer im Magistrat dafür und wer dagegen gewesen ist. erhob Oberpräsident M a i e r unter Hinweis auf di« Wahrung des Amtsgeheimnisses Einspruch. Im übrigen werden über de Entw cklung des Berliner   Verkehrs am Montag di« Stadträte Reuter(Soz.) und Zangemeister(Dnot.) gehört werden. Danach wurde noch einmal Oberbürgermeister Dr..ß vernommen, der mll seiner fahlen Gesichtsfarbe einen durchaus tranken Eindruck macht. Die Entwicklung der Verkehrs- b a.u t e n. namentlich der Untergrundbahnen nach Neukölln und Lichtenberg, habe einem Bedürfnis der werktätigen Bc- oölkerung entsprochen. Er habe fedoch wegen der inzwschen angespannten Finanztage mit dem Kämmerer erwogen, die Bauten abzustoppen. Das sei aber, wie er sich aus eigenem Augenschein überzeugen konnte, wegen der weit vongeschrittenen Arbeit kaum möglich gewesen. Auf di« Frage d«s deutschnation�len Bericht- erllatters Kömvcke, oh nicht die Wiedereinführung der 2 K l a s s e auf der Unt«rgrundbahn rentabler wäre, mußte sich der Fragesteller von dem Oberbürgermeister dahin belrfren lasten, daß ein« solch« Regelung bei dem axltstädtischen Verkehr überhaupt nicht In Frage kommen kann und daß schllchlich die Untergrundbahn keine Lurusbahn ist. Di« nächste Sitzung mit der Vernehmung der Stadträt« Reuter und Zangemeister findet am Montag, 12 Uhr, statt.
Das Schankstättengeseh. Auf 400 Einwohner eine Kneipe. Der Volkswirtschaftlich« Ausschuß de« Reichstag  «« nahm am Sonnabend nach mehrtägiger Beratung den Z 1 des Schan k- stät tengefitz es mit der fogenannten Relation an. Es wird also bestimmt, daß als Richtlinien für di« Konzesstonsbehörd« ein« Gast statte auf 4112 Einwohner im Durchschnitt fest- gelegt wird. Sowohl der Vertreter der Reichsregierung wie die Vertreter der preußischen und sächsischen Regierung erhoben gegen den Beschluß lebhafteste Bedenken. Das Zentrum ließ erklären, daß feine Abstimmung nur für di« erste Lesung gelt  «. E» behalt« sich je nach der Gestaltung der sonstigen Paragraphen des Gesetzes vor, in der zweiten Lesung gegen dl« Relation zu stimmen. Zum ß 2 stellten di« Sozialdemokraten und di« Kommunisten Derbesserungsanträge zum Schutze der Arbeiter und Angestellten. Die Schankerlaubnis soll verweigert werden können, wenn die Befürchtung besteht, daß der Gastwirt den Arbeiterschutzbest'immungen zuwiderhandelt. Gegen diese Anträgz �wandten sich lebhaft der Vertreter der Wirtschoftepartei Köster und der Abgeordnete L* y t h J e n T& SP4- D» Sozial- demokrAeü G I r b i g und Sollmann ebenso der Kommunist Schümann trugen reichliches Material zur Begründung der Anträge vor. Sollmann erklärt« schließlich, daß diese Bestimmungen für die Sozialdemokratie mit entscheidend seien bei der B«» urt«ilung des gesamten Gesetzes. Er beholt« sich«inen Antrag auf herbeirufung des Reichswirtschaftsminist«r» vor, wenn sich, nicht«in« Mehrhell für diese Arbellerschutzbestimmungen finde. Die Absttminung wurde auf Montag vertagt.
Die Wahlrechtsklage gegen Preußen. Oos Re chsinnenmmiflcrivm in der Verhandlung vertreten In der Verhandlung vor dem Stoatsgerichtshof über die Klage des völkifch-nationalen Blocks und der Dolksrechtspartei gegen Preußen wegen Derfastungswidrigk«U von Wahlrechtsbestimmungen wird sich auch das Reichsministerium de» Innern be» t« i l i g e n. Es wird sich durch den Leiter feiner Unterabteilung für Verfastung und Verwaltung. Ministerialrat Dr. Kaiferberg. vertreten lasten. Kampfe um die Arbeitsbeschaffung. Spannung zwischen Thomas und seinen Mitarbeitern. tondaa. 8. Februar.(Eigenbericht.) DerE v e n i n g Standard" meldet in großer Aufmachung, daß zwischen dem Minister für Lrbsitsbefchaffung Thomas und den drei ihm als enger« Mitarbeiter und beratende» Komlle« zur Seite gestellten Ministern Landsbury, M osley und yonston, große Meinungsverschiedenheiten herrsch- ten, die nunmehr zum offenen Ausbruch gelangt feien. Di« drei Mitarboiter haben nach dieser Information feit langem vergeblich versucht. Thomas zu veranlassen, die gegenwär ig sich in ausgefahrenen Gleisen bewegend« Politik der Arbeits- beschassung zu oerlasten und selbständig«in Memorandum aus- gearbeitet, da» sie unter Uebergehuug von Thomas direkt dem Ministsrpräsidenten überreicht haben. Das Memorandum soll einen neuen Plan zur B-kämpfllng der Arboitslosigkeit«nt- Balten, der weit über den von Thomas hinausgeht. DerEvening Standard" glaubt des wei eren zu wissen, daß die drei Mitarbeiter des Ministers für Arbeitsbeschaffung ihre Arbeit in dem beratenden Komitee niedergelegt hätten und daß Macdonald ein neues Komitee eingesetzt habe, das Snvwd-n, den Minister für Volks- gesund'-.ell Graenwood. Tom Show und Frau Bondfiekd einschließe. Das Komlle« werde da» Memorandum von Land»bury. Mosley und klonfton zu prüsen haben. Di» Darstellungen desGvening Standard" enthalten Insofern ein Körnchen Wahrheit, als tatsMich seit langem eine gewiss« Spannung zwischen Thomas und seinen engsten Mitarbeitern besteht. Herr Seldke. der Stahlhelmsührer. hatte den WienerAbend" verklagt, weil das Blatt ihn alsHäuptling einer Mdrderbande" be­zeichnet hatte. Vor der Hauptverhandlung hat Seldte die Klage unter Tragung aller Kosten zurückgezogen; es hätten nämlich noch die Geschworenen zu urteilen gehabt, da zur Zeit der Straftat da» neue Preßgesetz noch nicht vorhanden war.
�egierungsersolg in Rumänien  . Regiervog Maniu   neu gefestigt.- Sozialist»scher Zrwachs Bukarest, 8. Februar.(Eigenbericht.) Da» vorläufige Endergebnis der rumänischen Gemeindewahlen bedeutet für die notionalzaranistische Bauernpartei des Minister- Präsidenten Maniu   einen bedeutenden Sieg. Sie«rhielt in 71 Wahlkreisen von 2264 Mandaten allein nicht weniger als 1933 Gemeinderatesitze, während sich die einst mächtig« natiionol. liberale Partei B r a t i a n u s mll 216 Mandaten �ufrieden geben mußt«, di« Anhänger Avaresru» neun Sitz«, die deutsch  « Partei zehn und die ungarische Partei 70 Mandate aus sich vereinigen konnten. Die Sozialdemokraten erreichten ebenfalls nicht Mehr als elf Sitze. Immerhin erlangten sie allein in der Provinz Bukowina  20000 Stimmen. Di« Wahlergebnisse von Bukarest   urtd Sieben. bürgen blieben dagegen hinter den Erwartungen der sozialistischen  Partei zurück. Erfreulich bleidt dennoch, daß sich die sonst stark k o in m u n i st i s ch e Prownz Bukowina nunmehr als Hochburg der Sozialisten erwiesen hat. Die Kommunisten brockten es ausschließ- lich in Dessargbien auf rund 4300 Stimmen. In allen übrigen
Simone Boceanegra." ZZ?r0i-Z)iem ere in der Städ.ischen Oper. Dies« lyrische Tragödie in einem Vorspiel und drei Akten, ein« der vielen Opern Verdis, di« unsere Zeit nachzuholen hat. für die deutsch  « Operndühn« kxarbellet und neu gewonpen von. Franz. W«r-s«l. gelangt« gestern zu? reichsdeutschen Erstaufführung. Di« Städtische Oper hat seit langem keinen solchen Abend des Gelingens und de, Erfolges gehabt. Stürmischer Beifall für alle Mitwirkenden. Reimar Ochmann, Beata Malkin, Ludwig hofmann und vor ollem für den Dirigenten Dr. Fritz Stiedry  . A. P.
Gegenden fielen sie kläglich ab. Ein Zeichen dafür, daß auch in Rumänien   ihr Geschrei zu ihrer tatsächlichen Stärke in keinem Der- hälmis steht. Däe Wahlen gingen auf Grund der rumänischen Gemeindewahl- ' ordnung unter vollster Freiheit der Wahlhandlung vor sich. Di« Regierung war bemüht, sowohl die Wahlagitation als auch die Wahlhandlung vor Störungen zu sichern, so daß während des eigentlichen Wahlakts Störungen nicht zu verzeichnen waren. Blutig« Prügeleien und zahlreich« Todesopfer mußten jedoch während des Wahlkampfes wiederholt gemeldet werden. Siauning an die Zugend. Dänische sRundwnsübntrapung. Der dänische Rundfunk hat am gestrigen Abend da» Fest der sozialdemokrätilchen Jugend Dänemarks   aus Aarhüs übertragen. Am Anfang des Festes sagte der Vorsitzende I. Hansen, allen Mitfühlenden erklängen die Wort« und die Arbeiterlieder. Auf ernmal«Ciönien be­geisterte Rufe:Unser Führer, der Staatsminister S t a u n i» g. l«be hochl" Und dann sprach Stauning warm« Wort« zur Jugend. dankt« d«m Sozialistischen Jugendoerband nn Ramen des ganzen Landes für die großen kulturellen Dienst«, di« er der dänischen Arbeiterklasse und domll dem ganzen dänischen Volt leistet.Auf euch ruht unser« Hoffnung," sagt« Stauning.fchafftdas letzte Unrecht weg! Möge zu eur  «n Zeiten jcdem arbellenden Menschen «in menschenwürdige» Leben beschietxn sein." Mll einem hoch auf die Jug<nd.   in das di« Versammlung de- geistert einstimmt«, schloß Stauning.
Hille  ? und Graes  «. Dem Bernehmen noch hat Adolf Hitler   den im Verlaufe des Beleidigungsprozesses gegen von Graes«, di« ..Münchener Post", denBayerischen Kurier" usw. von dem Rechts- beistand des Beklagten von Graes« gemachten Vergleichsvor­schlag abgelehnt.