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Gonnkag 9 Februar �939
Unterhaltung unü �Vissen  
Beilage des Vorwärts
Om»itaitf padme hum Jugenderinnerungen von Hügel gräber
Schon lange hatte mich die Wunderwelt Indien   mit ihren Reizen gepackt, und die alten heiligen Sprachen Sanskrit und Pali  einmal zu lernen, war mein lebhaftester Wunsch Als daher an einer Hochschule unserer Stadt versuchsweise auch Sanskrit in den l'e-hrplan ausgenommen wurde, nahm ich natürlich sofort daran teil. Die erste Stunde war von etwa zwanzig Teilnehmern besucht, dar- unter waren mehrere Damen. Doch hatte ich für niemand einen 'Slick, da ich nur gespannt den Darlegungen des Dozenten folgte und mich sofort an die Nachahmung der an die Tafel gemalten Zeichen machte. Die Woche bis zur nächsten Stunde wurde aus- geküllt mit Uebersetzungen und Schriftübungen. Die zweit« Stunde nahte: aber wie erschrak ich, als nur zwei Teilnehmer, ein Herr und eine Dame, auster mir erschienen waren. Mistbilligend bemerkt« der Dozent, daß leider die Mehrzahl bloste Befriedigung der Neu- gier dem Erwerb gediegenen Wissens vorziehe. Ja, meine Herrschaften," fuhr er fort.,da ich die Befürchtung b.ege, daß auch Sie mir noch untreu werden, möchte ich Sie doch darauf aufmerksam machen, daß es sich hier um etwas Großes handelt. Denn Sanskrit ist nicht nur eine Sprache schlechthin, nein!, Man könnte fast sagen, es ist die Sprache. Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist, daß d!« Sprachwissenschaft nicht nur durch das Sanskrit an sich, sondern auch durch die grammatische Arbeit der alten Inder einen ungeheuren Aufschwung genommen hat. Ae- Inders weise ich auf Panini hin, der leider durch einen Löwen  ! einen Tod fand. Aber die meisten werden ja immer durch die voetischen Erzeugnisse einer Literatur angezogen, nun. auch gerade in der Dtchtkunst haben die Jndier Wundervolles geleistet. Ich erinner« Sie nur an das Drama Sakuntala von Kalidofa, das Goethe in seinen bekannten B«rs«n so gerühmt hat, trotzdem er es nur in einer englischen Uebersetzung kennengelernt hat. Was für einen Genuß muß Ihnen erst das Lesen des Originals bieten! Dabei ist'es gar nicht einmal das best« indische Theaterstück. Ich brauche Sie weiter wohl nur auf folgende Episoden aus dem Riesen- spos Mahabharata hinzuweisen: Rala und Domapanti und Sovitri. beide kennen Sie ja in der Rückertschen Uebersetzung, und die Herr- lich« Bhagaoadgita. Und daß unser« Fabeln vielfach auf die indischen Fabeibücher Pantschatranta und Hitopadesa und auch auf die buddhistischen Dschotakas zurückgehen, das werden sie ja bald durch eigenen Vergleich herausfinde». Aber das alles verblaßt doch vor der unermeßlichen Weite und Tief« des indischen Geistes, wie er sich besonder» in der Philosophie ofsenbart. Und nun gar die buddhisttsche Literatur, die zwar großenterls in Pali   abgefaßt ist, aber wenn Sie Sanskrit gelernt haben, dann haben Sie auch Pali   schnell weg. diese buddhistisch« Literatur nun ist für ganz Ostasien   und Hinterindien   von ungeheure�.. Bedeutung gewesen. Ja. �ien Md ��.' Literatur mutz kennen, wer die Welk' will kennend;''- v-- Di« Unterrichtsstunde nahm ihren Fortgang, und am Schluß derselben verwickelte die jung« Dam« den Dozenten in ein längeres gelehrte« Gespräch, wobei sie mir den Rücken zukehrte, so daß ich luder nicht ihr Gesicht näher betrachten konm«. In der nächsten Stunde sah ich sie mir nun einmal genauer an. Ich war etwas ernüchtert. Ein ziemlich strenges Gesicht mit kalten blauen Augen, «iner allerdings schönen, Geist verratenden Stirn und dunkelblondem Haar. Ich muß hier einfügen, daß ich im allgemeinen immer für dunkle Augen geschwärmt hatte. Aber ich weiß nicht, woran es lag. ,a«ist waren die Besitzerinnen dieser dunklen Augen, die ich kennen- lernt«, nicht von der geistigen Regsamkeit, wie ich sie nun einmal für wünschens-wert hielt. Ich nahm kurzerhand an, daß auch b int er diesem Mädchen nicht viel stecken könne.Sie will ein bißchen naschen", dachte ich,und ist so«ingebildet, daß sie glaubt, die Sprache lernen zu können, von der Wilhelm o. Huinboldl ge- 'agt hat, er danke Gott  , daß er ihn noch so lange habe leben lasten, diese Sprach« zu lernen. Aber ist dieses junge Mädchen mit Humboldt zu vergleichen?" Der Dozent, der mich wegen meiner 'chönen Devonagari-Schrist gern sah. erzählte mir am Schluß der Stunde, das Fräulein, das nebenbei bemerkt Flamen hieß, wolle «päter Japanisch lernen. Ich war ganz verdutzt vor solchen hoch- lliegpnden Plänen. Bei dem Wort« hochfliegend aber muhie ich plötzlich gerührt lächeln, ich dacht« unwillkürlich an«in Hühnchen, das so hoch wie ein Adler fliegen will. Di« fünfte Stunde nun gab Mir' Gelegenheit, einig« kurze höflich« Worte mit ihr zu tauschen. Ich ersah aus unserer Unterhaltung, daß ich eine zwar >chr selbstbewußte, aber trotz ihrer großartigen Pläne doch unver- bildete Persönlichkeit vor mir hatte. Einfach und natürlich er- -ihlte st« mir, daß sie aus«iner Arbeiterfamilie stamm«, ihr Vater schon lange tot sei, und sie jetzt mit ihrer Mutter und zwei jüngeren Schwestern zuiammenwahne. Don Beruf Kontoristin, habe sie sich aus eigener Neigung auf fremde Sprachen geworfen, um später einmal im Auslande ihr Fortkommen zu finden und dort Land und Leute kennen zu lernen. Nach dem ersten Diertelfahr wurde der Kursus wegen der ge- ringen Beteiligung als Privatzirkel fortgesetzt. Der andere Teil- i-'hrner hatte nämlich nach der siebenten Stund« auch dos Rennen a'ttgegeben, so daß nur noch wir zwei ssi« und ich) übrig waren. Da ergab sich dann natürlich, daß wir öfter miteinander ins Ge- 'präch kamen und auch ob und zu kurze Briefe wechselten, die aber meist nurfachmännischen" Inhalt hatten: denn int übrigen olieb sie sehr zurückhaltend. Ja, sie ljatte einmal(bei Beginn des Privat- Zirkels) geäußert, daß sie sich nie verheiraten und überhaupt nicht als sogenanntes Weibchen angesehen werden woll«. Die letztere An- kicht fand ich übrigens sehr verm'rufiig. Wir nahmen dann auch Gelegenheit, ab und zu in die indisckx und jopoitifchc Abteilung des Bölkerk>md«>nu!eums ZU gehen, um uns dort auch sachlich zu unterrichten. Bei diesen Gängen kam es dann auch ost vor, daß i-e bei einer Frage oder einem Hinweis mich am Ann faßte oder meine Hand ergriff, und es erschien wohl auch ab und zu ein flüch­tiges Lächeln auf ihren Lippen. Selbstverständlich wagte ich nie. ingedenk ihrer Won«, aber auch meiner angeborenen Schüchtern- heit folgend, daraus auf ein wärmeres Gefühl für mich zu schließen. Ich blieb verhalten kühl, besonders da sie manchmal wieder recht iurz angebunden sein konnte. Scherzhafl schrieb ich ihr. einmal auf den Umschlag die Adresse auch auf japanisch in Hiroganaschnft. Sie war sehr erfreut dar- über, und ich wiederholt« das öfter, manchmal mit Sanskrit:o6
entgegentrat. So schrieb ich denn einmal auch diesen Spruch auf den Umschlag, und da ich annahm, daß ihr di« Bedeutung von om, man! und dum noch unbekannt wäre, so gab ich Im Brief die Uebersetzung O Kleinod im Lotus. Amen", wirklich ohne mir weiter etwas dabei zu denken. Zu meinem Erstaunen fand ich dann iii) nächsten Brief in einer Randbemerkung die Worte:..Aber wie kann man nur so etwas auf den Umschlag schreiben! Wenn das der Postbote hätte lesen können!" Ich war überrascht, also hatte sie dies« Worte auf sich bezogen und geglaubt, sie sei mit dem Kleinod im Lotus gemeint? Und sie nahm es anscheinend auch gar nicht übel. Am Sonntag darauf war ich mit ihr wieder im Museum und begrüßt« sie gleich mit om mani padrne dum. Tief errötend drohte sie mir mit dem Finger. Dieses Mal hielten uns selbst die schönsten Kunstfchätz« nickst lange. Wir spazierten in der milden Dorsrühlings- lust im Stadtpark umher. Arm in Arm. und in einer stillen Allee fanden sich unsere Lippen zum ersten Kuß. Und setzt ist sie seit langem mein« liebe Frau, noch immer die Seele voll ernster süßer Mädchen- haftigkeit wie in jenen Borfrühlingsiagen, ein guter Kamerad in Freud und Leid, verständnisvoll mit mir an schwierigen wissen- schaftlichen Problemen arbeitend. Eben blickt mir jemand über die Schulter..D>u großer Lügner. natürlich hast du bei dem Spruch gleich an mich gedacht", sagt di« Stimme meiner Frau. Rein, om man! packme dum", aber ein Kuß verschließt meine Lippen.
3>as SeUenjie Slemenl .Bisher war dos Radium das sellensts und teuerste Element: oie später entdeckten Elemente Rhenium und Jllinium oder HasmüM kamen ihm an Seltenheit gleich. Sie werden aber noch übertrossen durch das Protaktinium, das zuerst von A. V. Grosse im Kaisec- Wilhelm-Jnstitut für Chemie in Dahlem   isoliert wurde. Es ist däs Element Sl mit dem zweithöchsten Atomgewicht. Sein Oxyd wurde 1927 zuerst von Grosse als ein weißes, hochsch-melzendes Pulver dargestellt. Damals gewann er zunächst zwei Milligramm des Elementes, und bei so winzigen Quantitäten hatte die ganze chemische Apparatur entsprechend würzige Ausmaße in Spieizeug- fonnat. Das Protaktinium findet sich in den reichsten Uranerzen nur in einem Verhältnis von 1: 10 Millionen, doch gelingt es. das Element selbst m einer Verdünnung von 1: 2 Milliarden in wäsie- riger Lösung nachzuweisen. Man gewinnt es ain besten aus den Rückständen der Radiumgewinnung aus Pechblende, in denen es angereichert ist, und da diese Rückstände billig sind, kann auch Protaktinium billiger gewonnen werden als Radium. In Deutsch  - fand wurden aus einer halben Tonne der Mckstände bereits 40 Milli­gramm gewonnen. In den Rückständen der Radiumsobrikatiorn m Utah   imd Colorado   liegen noch schätzungsweise 100 Gramm dieses seltensten Elementes, ein« verhältnismäßig große Meng« angesichts der Tatsache, daß der ganze Radiumvorrat der Welt nur 350 Granun beträgt. Auch in Belgien   gibt es noch Borrät« davon. Es. ist das einzige radioaktive Clement, das als Metall gewonnen werden"kann. Leider eignet es sich nicht ebenso gut wie Radium, für' medizinische Zwecke, ist aber von hohem wisienschaftlichcn' Wert. Das durch Atomzerfall aus ihm entstehende Aktinium, das noch nie'jemand zu Gesicht bekommen hat, ist noch 2000mal seltener, dagegen lOOrnal therapeutisch wirksamer als Radium, so daß aus diesem Umweg das Protaktinium wertvoll werden kann. Seins Lebensdauer beträgt 50 000 Jahre.
g.&.Wayer: SybHiß ZMßjß Sin Beitrag stur Qefchichte des Hrühsomialismus
Die beiden Briefe von Sybille Hetz an Marx und Marx' Ant- wort, die hier erstmalig veröffentlicht werden, sind von großem biographischen Interesse. Die Originale befinden sich im Archiv der SPD. in Berlin  . Moses Heß  , Sybilles Mann, gilt alsder Dater des deutschen Sozialismus". Er war sechs Jahr« älter als Marx   und bis zur Vsröfientlichung desKommunistischen Manifestes" im Jahre 1847 Marx   und Engels in Freundschaft verbunden. Die drei Freunde schrieben gemeinsam eine große Auseinandersetzung mit ihren philosophierenden Zettgenoffen Max Sttrner. Feuerbach. Bruno Bauer  , um Nur die bedeutendsten zu nennen. Ihrer gemeinsamen Arbeit gaben sie den Titel:Deutsche Ideologie  ". In dieser Schrift, sie ist bisher nur unvollständig aus dein Nachlaß veröffentlicht, ton- frontierten Marx, Engels   und Heß di« deutsch« nachhegelsch« Philosophie mit ihrem neugewonnenen Standpunkt, den sie schon damals den historischen Materialismus nannten. Nicht Ideen be- stimmen das geschichtlich« Geschehen, sondern aus dem Stand der Produktivkräfte und der Produktionsverhältnisse müsien die geschicht- tichen Ereignisse und gesellschaftlichen Zusammenhäng« verstanden werden. Mit der Berösfentlichung desKommunistischen Manifestes" rückten jedoch Marx   und Engels von Heß ab. Heß war ihnen nicht konsequent genug. Er konnte, ihrer Meinung nach, gewiss« idea- listische Schrullen nicht loswerden. Heß blieb immer der Prophet des Sozialismus, der für Marx   eine eherne Notwendigkeit der Geschichte war. Erst noch Heß' Tod, von gelegentlichen flüchtigen Berührungen abgesehen, laßt Sybille noch einmal die gemeinsame Brüsseler Kampfzoft der Freunde aufleben. Und zwei Jahre später schickt sie Marx   und Engels dos von ihr mit unendlicher Mühe heraus- gegebene Nachlahwerk ihres Mannes:Die dynamisch« Stosslehre." Diese war' ein genialer Versuch, in Natur und Gesellschaft ein« gemeinsame Gesetzlichteft auszuweisen,«in Versuch, der freilich, nach Marx  ' Worten,vielerlei Angriffspunkte für Naturforscher von Fach" enthielt. Die Briese der Sybille Heß stich von ergreifender Einsachheft uich oex raten«in tiefes Dertrautsein um dii'der Sache der Arbeiter­klasse gewidmete Lebensarbeft ihres Mannes. Moses Heß.   der verdient« sozialistische Kämpfer, hatte in Sybille, von der etwas undurchsichtig« Quellen behaupten, daß sie Heßau» einem Vordell geholt" habe,«in« treu« Wftkämpferin gefunden. Paris  , de»«. April 1875. Lieber Herr und Frau Marx  ! Sie haben gewiß den Bolksstaat vom 28. April, welchen zu senden, ich so frei war, erhallen. Die Leichenfeier meines Mannes wird in dieser Nummer in recht herzlich mir sehr erfreulicher Weise. besprachen. Ihnen meinen Schmerz über den erlittenen Verlust zu schildern, unterlasse ich, weil ich weiß, daß auch Sie«Isien, was ich in diesem Mann« verloren habe. Ihre Teilnahme werden Sie mir gewiß nicht versagen. Wie glücklich waren doch die vierziger Jahre, wo wir in Lrüsiel nebeneinander wohnten. Noch inimer erinnere ich mich so gern an jene Tage, wo ich das Glück hatte, Ihre werte Gesellschaft, Frau Marx  , zu genieße»: Si? haben«inen Eindruck aus mein Herz gemacht, der mir unvergeß- lich bleibt. Ewig beklage ich, daß wir durch das Schicksal, welchcs wir nicht verdient, mit harter Hand getrennt wurden. Heß war in den letzten zwo, Jahren fast ununterbrochen kränk- lich. Vier Wochen vor seinem Tod bekam er einen Blütschfag über die rechte Seite, und es verwandelte sich von diesen Togen sein Blut in Wasser, was trotz aller möglichen Versuch« den Arzt zu ver- hindern, nicht gelang. Di« Natur, die alles gibt und alles wieder an sich zieht, möchte ich verklagen: denn ich meine, Heß wäre mir zu früh von der Seit« gerissen worden. In der letzten Nacht, wo er mich noch mit unaussprechlicher Zärtlichkeit küßt«, war sein Geist wie die Strahlen der Söne: dann schllief er sanft ein und verschied. Sie, werter Herr Marx  , sind, wie mein Mann, ein im. Dienst der Revolution ergraitter Kämpfer, möge- Ihnen, die GesunLheft, die meinem Mann« nie im Leben recht hold war, noch-fange er. halten bleihm, dam't Sie die Sache, welcher Sie von frühester
.------.,. P Jugend mit Hfntansetztmg aller- Ihrer persönlichen'Anoelkaeichgiten wechselnd. Zu dieser Zeit los ich gerade Sven Hcdins Reisen in. geistig so genützt, daß niemand Ihnen den ersten Platz unter den Twet. wo mir natürlich oft die Gebetssormei om mam xackme dum 1 Deukern. der Social-Demotrsti« slttftis machen fam,
Was macht unser lieber F'-eund Engels-, bitte grüßen Sie den- selben herzlich von mir und machen Sie ihm Mitteilung über den mich betrosfenen, harten Schickiolsschfag. Das Bild meines lieben Mannes erlaube ich mir dem Brief beizulegen mit der Erwartung, Ihnen damit nicht unangenehm zu berühren: es ist vier Wochen vor seinem Tode gemacht. Hochachtungsvoll und herlich grüßend verbleibt S i b.l a He ß. Ist«? Ihnen nicht möglich, mir di« Adresie von Napoleop Eäcilia... mitzuteilen. Ich lptte dringend. darum: denn schon fang« suche ich den geliebten Freund vergeblich. V y': i Paris  , den 20. Oktober 1877� Bester Herr Marx  ! Ich bin so frei, Ihnen hiermit mit großer Freude ein Exemplar der dynamischen Stofflehre des ersten Bandes, die letzte Arbeit meines verstorbenen Mannes, zuzuschicken, möge es freundliche An- ' erkennur«g bei Ihnen finden. Sollte das Werk Ihren Beifall haben. so bitte ich, es in meinem Interesse zu verbreiten, wofür ich Ihnen zum innigsten Dank verpflichtet bleiben würde. Wenn Sie das Nachwort lesen, so werden Sie finden, daß ich dos Buch ohne alles Vermögen mit unsäglicher Mühe und großer Sorge dennoch herausgegeben habe. Ich bitte Sie, auch mich bei unserm sehr geehrten Freund Engels für dos Buch zu enipfehlen, daß er zu meinen Gunsten eine Kritik, in irgend einer Zeitung, welche er selbst wählen möge, verbreite, und wenn er etwas dafür tun kann bei seinen Bekannten, um es zu verkaufen, ich mächte gern eine kleine Summe Geld haben, den Drucker zu bezahlen, natürlich das an ihn gerichtete Buch schicke ich ihm zum Andenken: ich wünsche nur, daß er es womöglich verbreite, wofür ich ihn' zum Voraus meinen innigsten Dank sage. Ich bin überzeugt, Sie, lieber Marx   und Engels,«hren deü allen Kommunisten, Euer Freund, der Euch voran aus dem Leben so geschieden ist. Es bleibt mir nur der Wunsch übrig, daß diese, sein« letzte Arbeit, zur Aufklärung der Unwissenden beitragen möge- denn am End« gibt, es doch kaum eine Wissenschaft, die mehr geeignet dazu ist, als gerade die asironsmische Naturwissenschaft, um alle religiöse Phantasien der Menschen auszurollen. Mit inniger Lieb« und Verehrung für Sie, Ihre lieb« Frov und Töchter, sowie für unseren verehrungsvollen Freund Engels, grüße ich Sie in hoffnungsvoller Erwartung ganz«rgebenst S y b i l l a Heß. rn« cke Vaugirarck 93. 29. November 1877. 41, Maitlanck Park Roack London, NW Lieb« Frau Heß! Ich war zusammen mft Engels längere Zeit von London   ab- wesend, und nach Rückkunft mußte ich doch erst das Buch unseres verewigten Freundes lesen, um Ihnen schreiben zu können. Meinen und Engels besten Dank für Uebersenduna desselben. Soweit unser Einfluß reicht, werden wir es zu verbretten suchen. Es enthält geniale Anschauungen, bietet aber leider wahrschein- lich, weil Heß nicht die letzte Hand daran legen tonnte vielerlei bedenkliche Angriffspunkte für Naturforscher von Fach. Indem ich Ihnen den besten Erfolg wünsche Ihr ergebener '___ Karl Marx  . Reise derJrarn". Das ehrwürdige Expeditions- lchtffFram  ', das Nansen om weitesten nach Norden und Roald Amurcdjen am weitesten nach Süden führte, wird jetzt für seine letzte Reise ausgerüstet. Das Schiff soll unter den Sehenswürdig- kciien der Ausstellung erscheinen, die in diesem Sommer tn Ixondhiem zur Feier des 900. Jahrestags der Einführung des Ehristeniums in Norwegen   stattfindet. Die Mannschast, die die Fram" auf ihrer letzten Rette begleitet, wird wohl die berühmteste fem, die jemals auf dem Deck eines Schisses stand. Der Leiter ist Kapftän Wistintt der einzige noch lebende Mann, der auf dem Südpol   gestanden hat und den Nordpol  " von der Luft aus sah. Seine Matrosen sind die noch lebenden Mitglieder der Fovschungs- reisen, die Nansen. Amundsen und Soerdrup nach dem Nord- und Südpol   hegleiteten Nach der Ausstellung wird dieFram  ", die wieder mit den ursprünglichen drei über 30 Meter hohen Masten ausgerüstet worden rst, nach Oslo   segeln und dort für immer in dem Norwegischen Arktischen Museum emen Ehrenplatz finden.