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föelfoge Miffwodj, 12. Februar 1930
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Drei unter drei Millionen Schicksale von Eiwerbslosen
Wir mSgen in Deutschland im Augenblick an die 2 Millionen Erwerbsloser und Arbeitsuchender haben. 3 Millionen— eine würgende Zahl. Und doch beginnt die öffentliche Meinung gegen den Schrei nach Arbeit und Brot bereits stumpf zu werden. Sie nimmt das Ungeheuerliche als gegeben hin Eine Roheit und eine Dummheit dazu. Wehren wir uns dagegen! Rütteln wir sie wach. die träge Best!« Publikum! Lösen wir die Millionenmassen der Armen in Millionen Einzelschicksale auf. Dielleicht macht das Ein- druck, wenn der Einzelmensch aus dem grauen Heer des Elends heraustritt und sein« Rot uns ins Gesicht schreit. Drei von 3 Millionen liefen mir an einem Vormittag über den Weg. Hier ihr Bild! Der erste«in junger Bautischler. Kräftig, intelligent, 2» Jahre alt. Di« Gesundheit in Person. Arbeitslos. 1ö Mark Unterstützung die Woche. Trinkt keinen Alkohol, raucht nur gelegentlich, ausgezeichneter Sportler. Peinlich sauber, tadellose Kleidung. Selbständig denkender, fleißiger Arbeiter. Di« auf. gezwungene Mutze nützt er aus, um uns— seit Wochen schon— für«in Jugendheim beim Anfertigen der Möbel zu Helsen . Un» entgeltlich! Kurz: ein Staatskerl! Ich mache ihm— aus Ueberzeugung und Mitleid zugleich— Hoffnung auf eine Wendung zum Besseren. Er lehnt ab. Nicht verbillert, sondern bestiahe gelassen. Er verweist auf seine Verbands- presse: ,�Da stand dieser Tage zu lesen, es sei möglich, mit unseren modernen Holzbearbeitungsmaschinen in einer einzigen Fabrik mit 300 Arbeitern in einem Jahr\Vi Millionen Türen herzustellen. Mehr also, als den Gesamtbedarf für ganz Deutschland . Das heißt, wir Tischler werden überflüssig. Man braucht uns in Zukunft nicht mehr!� Di« typische Stimmung und das typische Schicksal unserer jungen Generation aller Schichten und Berufe. Die mörderische wirtschaftliche Revolution, die wir Ratio- nalisterung nennen, macht sie hoffnungslos. Nimmt es da Wunder. wenn diese Jugend der Gesellschaft den offenen Krieg erklärt und ins Lager des Radikalismus links und rechts hinüberwechselt? Der zweite der drei ist Former. 50 Jahre alt, verbraucht, schwer rheumatisch. Alter Parteigenosie und Gewerkschaftler, der Sonntag für Sonntag seine Pflicht als Kassierer peinlich genau erfüllt. Längst aus jeder Unterstützung ausgesteuert, nicht als In- valide anerkannt und somit auf eine Wohlfahrtsunterstützung an- gewiesen. 12, SO Mark die Woche! 12,S0 Mark verehrter Bürger, und davon sollen Mann, Frau und Kind leben! Frau, selbst kräntüch, versucht durch Auswartearbeit außer dem Hause, kärglich bezahlt, das Gespenst Hunger zu verscheuchen. Nicht immer mit Erfolg! Der Mann kann noch arbeiten und möchte arbeiten, trotzdem sein Handwerk trostlos schwer, dreckig und giftig ist. Er bleibt draußen, mit SO Jahren alt und erledigt. Der Maschinensormer mit seiner doppelten und dreifachen Leistung hat ihn, den Handformer, vertrieben. Brutal sagt man es ihm ins Gesicht: Du bist über- flüssig. Altes Eisen. Such dir einen Winkel, wo du langsam ver- kümmern kannst. Man sieht ihn nicht auf der Straße. verkriecht sich wie«In Tier in die Dürftigkeit seiner dunklen, dumpfen Wohnung. Ohne seine tapfere Frau—«ine Heldin des Alltags wie Millionen ihrer Schwestern— würde er zum Strick greisen. Die Tragödie der alternden Generation, die verbittert, vergrämt, ergeben dem Ende entgegenwelkt. Sie hat nicht einmal mehr jene Kraft zur Abwehr, die die erwerbslose Jugend in einen phantastischen und unfruchtbaren Radikalismus führt. Sic stirbt den langsamen Tod der seelischen und körperlichen Auszehrung. Der letzte ein A n g e st e l l t e r. 30 Jahre alt. Frau und zwei Kinder. Reifezeugnis einer höheren Schule, während der Inflation an bekannten Banken tätig, heute Buchhalter in einem größeren Kolonialwarengefchäft. Er hat Arbeit, noch Arbeit. Aber was für Arbeit! Vom Morgen bis in die Nacht hinein am Schreibpult gegen den fürstlichen Lohn von 100 Mark im Monat. Dabei soll er ordentlich und sauber gekleidet sein und immerhin„standesgemäß" wohnen. Sein Gesicht verrät, wi« er lebt: er darbt sich den sauberen Kragen, den hellen Schuh vom Munde ab. Mit dem Ausdruck eines gehetzten Tieres bittet er, ihm ander«, besiere Arbett zu verschaffen. Niemand darf wisien, daß er bei mir war. Dann liegt er in dem reaktionären Beamtenstädtchen, in dem er Anstellung hat. morgen auf dem Pflaster. Die„nationalen" Zirkel, die dort regieren, sind in solchen Dingen erbarmungslos. Das Elend hat die Energien dieses Mannes ausgelaugt. Er hat, 30 Jahre alt, kein Vertrauen mehr zu sich und zur Welt. Was soll man ihm sagen? Soll man so grausam sein, ihm all die rafsimert ausgeklügelten Maschinen in den modernen Büros aufzuzählen, die dort addieren, stempeln, sortieren, frankieren, quittieren und was sonst es an mechanifcher Tätigkeit für Stehkragen- Proletarier gegeben hat? Maschinen, deren jede ein halbes Dutzend Angestellte brotlos macht? Ich habe vor seinen traurigen Augen nicht den Mut dazu und versuch« ihn aufzurichren. Und stelle mir dabei vor, wie stolz er einst die bunte Mütze mit dem Zirkel der bestandenen Reifeprüfung als Zwanzigjähriger ins Leben hinaus- getragen haben mag. Drei Schicksal« unter 3 Millionen! Alle ähnlich, olle gleich. Eine furchtbare Mahnung an das Gewissen der Oeffentlichkeit. Nicht, als ob wir hoffnungslos fein müßten. Wir sehen, gerade heute, Wege, die aus der Tiefe der Gegenwart nach oben führen. Aber wir werden dies« Wege nur bahnen können, wenn alle Schaffenden, alle Gesicherten, alle Satten das Leid der 3 Millionen als ihr Leid empfinden und Opfer zu tragen bereit sind. Wenn die Gesellschaft hier versagt, verdient sie nicht mehr, als daß die Flut der Zerstörung über sie hereinbricht. Jeder zehnte Erwerbs- tätige ist heut« erwerbslos. Die anderen neun müssen Helsen und können Helsen . Menschen, deren Gewissen hier heute noch schläft, sind Tiere, die die Peitsche verdienen. Hermann Tempel .
Line Rediming Den Ruf:„Heraus mit den verheirateten Frauen aus den Be- trieben" kann ich aus folgenden Gründen nicht teilen: Wenn man im Betrieb sich die verheirateten Frauen etwas näher ansieht, so erfährt man, daß der größte Teil in Untermiete wohnt. Diejenigen, die den Ruf ausstoßen, wissen gewiß nicht, was das bedeutet. Sonst könnten sie die verheiratete Frau nicht als Doppel- Verdiener bezeichnen. Obgleich wir schon drei Jahre in die Wohnungsliste«ingetragen und nicht mehr jung sind(mein Mann ist 30 und ich bin 34 Jahre alt), haben wir vorläufig keine Aussicht, eine Wohnung zu bekommen. Ich empfehle jedem, ehe er über die Frage des Doppsloerdienens spricht, sich mll den Leiden eines verheirateten Ehepaares zu beschäftigen, das in Untermiete wohnt, zumal noch unter Umständen wie wir. Aus Gründen, die öffentlich zu schildern ich verzichten will, können wir unseren Sohn nicht bei uns haben. Das Wohnungsamt, das in solchen Fällen eingreisen sollt«, bekümmert sich leider nicht darum. Trotzdem kann ich die Männer verstehen, die uns hassen, well sie denken, wir nehmen ihnen die Arbeit weg und wir arbeiten billiger als sie. Nein, das wollen wir nicht! Aber eine Bitte habe ich: Nehmt euch der Frauen im Betriebe an und organisiert sie. Mir war dos anfangs auch sehr schwer, da ich erst vier Jahre in Berlin bin und in einer streng katholischen Gegend(Aachen ) erzogen wurde. Mein Mann hat mich aber davon überzeugt, daß auch für die Frau die Zugehörigkeit zu einer frei- gewerkschaftlichen Organssation notwendig ist. und ich werde mich in jedem Betrieb, in dem ich arbeiten sollte, im Interesse unseres Der. bandes betätigen, obgleich ich, als der Meister in meinem letzten Be- trieb erfuhr, daß ich organisiert bin und zwei Kolleginnen für meine Organisation gewonnen habe, mich als erste entlassen hat. Entschuldigen Sie, daß ich von der Sache etwas abgeschweift bin, denn ich will den Artikesschreibern mit Zahlen beweisen, daß es eine dringende Notwendigkeit ist, wenn wir verheirateten Frauen arbeiten. Wer in Untermiete wohnt, gebraucht bedeutend mehr Wirtschaftsgeld als der Inhaber einer eigenen Wohnung. Wäsche waschen dürfen wir z B. nicht, man ist gezwungen, die Wäsche aus dem Hause zu geben. Daß dadurch ein bedeutender Mehroerschleiß an Wäsche entsteht, wird wohl niemand bezweifeln wollen. Mein Mann verdient netto 46,30 Mark, ich bin aus- gesteuert. Nun will ich nur die Ausgaben, die jede Woche regel- mäßig wiederkehren, in die Rechnung einsetzen. Marl vro Woche Miete........«»»-»».'"10,�� Pftegegeld für unser Kind...,..... 5,— Verband(Mann und ich)........ 2,10 Fahrgeld für meinen Mann....... 2,50 Fahrgeld für mich zum Stempeln..... 1,50 Zeitung. Partetgeld für meinen Mann... 1,10 Holz. Kohlen............ 2,— Licht................ 1,— Wäsche............... 2,50 Zweimal Derbrennungsverein...,,..—.20 27,90 Wo bleib! nun Kleidung, Essen und das andere, was im Haus- halt fehlt? Es ist von den übriggebliebenen 18,60 Mark zu be- streiten. Und stellen Sie sich unsere Lage vor, jetzt wo mein Mann durch einen Betriebsunfall schon 14 Tage zu Hause ist! Nein, der Ruf einer Beseitigung aller Doppelverdiener ist nicht richtig. Glauben Sie mir, ich, die ich selbst kränklich bin(mein Mann ist übrigens auch kein Athlet) würde arbeiten gehen, wenn ich nicht müßte? Nein, der Ruf muß heißen: Gebt uns Ar- beit, schafft 10 30 Wohnungen für Arbeiterl Organisiert eure Frauen und Mädchen, wenn sie arbeiten, und kämpft darum, daß sie wenigstens 80 Proz. der Männerlöhne erholten und dann, wenn sie heiraten, in absehbarer Zeit das dringend st e Mobiliar anschaffen können. dlaria Laumann.
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Unsere Diskussion, wie Arbeit und Brot für alle beschafft werden könnten, hat uns eine große Anzahl von Zuschriften eingebracht. Wir konnten leider nur einen Teil davon veröffent- lichen. Aber auch die nicht veröffentlichten Zuschriften enthalten nichts wesentlich anderes als die veröffentlichten, oder aber die Bor - schlüge, die in diesen Zuschriften enthalten sind, entbehren der wirt- schaftlichen Durchführbarkeit. Di« Zuschriften können in der Hauptsache in zwei Kategorien geteilt werden, soweit es sich nicht um Notschreie der aus der Produktion und dem Verdienst Ausgestoßenen handelt: Ein Teil der Vorschläge richtet sich gegen die sogenannten Doppel- Verdiener, gegen die weseMlich über dem Durchschnitt liegenden Einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten und hofft, daß durch eine gerechter« Verteilung der Arbeit bzw durch einen Abbau der hohen Einkommen das Elend der Arbeitslosen, wenn schon nicht ganz beseitigt, so doch wesentlich gemildert werden könnte. Dabei'spielt die Frage der Frauenarbeit naturgemäß eine große Rolle. Ein anderer Teil der Zuschriften stammt vornehmlich aus den Kressen der erfahrenen Gewerkschafter und Betriebs- rät«. Diese richten ihr Augenmerk im wesentlichen auf die Ver- hütung der Arbeitslosigkeit durch Arbeits st reckung und durch Stärkung der Kauftraft der Arbeiterschaft. Schließlich wird auch daraus hingewiesen, daß für die Alten, die es ja besonders schwer haben, wieder in Arbeit zu kommen, wenn sie einmal arbeitslos sind— zu den„Alten" gehört ja heute schon ein Angestellter von 40, ein Arbeiter von 45 oder 50 Jahren_, daß für diese aus gesetzlichem Weg««in Kündlgungsjchutz
eingeführt werden müßte. Schließlich meint einer unserer Korr«- spondenten, daß die Verkürzung der Arbeitszeit ein Problem sei, das durch das gute Beispiel gelöst werden könnte, das die Unternehmungen der Arbeiterschaft dem Privatkapital geben müßten. Zu dem Problem der Frauenarbeit ist ja hier schon so viel gesagt worden, daß es sich erübrigt, uns eingehend damit zu befassen. Soweit es mit der Frage der sogenannten Doppelverdiener zusammenhängt, übersehen die meisten, daß diese Doppelverdiener nicht so sehr die verheirateten Frauen sind, die doch in ihrer großen Mehrheit— es gibt auch andere Fälle— H a l b v e r d i e n e r sind, sondern viel«her mit diesem im übrigen falschen Ausdruck, die u n- verheirateten Töchter bezeichnet werden könnten, die bei ihren Eltern wohnen und gleichzeitig mit ihrem Dater und vielleicht auch noch einem ledigen Bruder ein Arbeitseinkommen haben. Ob es nicht viel ungerechter Ist, bei Entlassungen in erster Linie ver- heiratete Frauen und erst zuletzt unoerheiratete zu entlassen, er- scheint bei näherem Zusehen doch mindestens diskutierbar. Sieht man sich aber die Statistik der Arbeit- suchenden an, dann wird man die Feststellung machen, daß oll- gemeine Vorschriften über die Entlassung von Frguen an erster Stelle, bevor verheiratete Männer entlassen werden, diesen keinen Dienst erweisen. Es gibt heute besondere INännerberuse und besondere Frauenberufe. Den Hunderttausenden von Bauarbeitern, den Hunderttausenden ungelernten, angelernten und gelernten Fabrikarbeitern würde es gar nichts nützen, wenn verheiratet« Frauen und vielleicht auch junge Mädchen, die bei.ihren Eltern wohnen, generell«nt- lassen würden, um Männern Platz zu machen. Aber auch die Bezahlung der meisten der in Industrie und Handel beschäftigten Frauen, und Mädchen ist derart, daß sie zur Erhaltung einer Familie vollständig ungenügend und oft kaum höher ist als die Arbeitslosenunterstützung eines Industriearbeiters. Solange wir aber nicht die Macht haben, von Staats wegen die Produktion und damit auch die Löhne und Einkommen zu regeln, werden alle diese Vorschläge undurchführbar bleiben. Etwas anderes ist es freilich, wenn bei größeren Eni- lassu-ngen innerhalb eines Betriebes unterschieden wird zwischen denen, die es nötiger haben und denen, die es nicht so nötig hab«n. Und hier kommen wir zu den Borschlägen auf den Schutz der Alten und den der Jugendlichen. Der Dorschlag, die Jugendlichen durch Einführung eines Arbeitsdienst- jahres zu„schützen", ist von d«n Gewerkschaften und der Partei längst abgelehnt. Etwas airbereS aber ist es, ob ma». nicht die Jugendlichen und die Alten durch«inen■' besonderen Schuh bei Kündigungen und Einstellungen vor überlange Arbeitslosigkeit bewahren soll. Es wäre ernschaft zu überlegen, ob nicht bei Enllassungen von Arbeitern oder Angestellten «in Maximum festgesetzt wird für A l t e und Jugendliche. Ebenso müßte bei Einstellungen vorgeschrieben werden, daß, ein Prozenssatz festgelegt wird, der sich auf die Alten und die Jugendlichen erstreckt. Die Jugendlichen müssen vor der Ver- wahrlosung, die Alten vor der Verzweiflung geschützt werden. Was nun die Dorschlöge anbelangt, die besonders auf Arbeits st reckung hinzielen, so müßte in erster Linie darauf hingearbeitet werden, daß Ueber stunden oermieden werden. Freilich sind hier teils die gesetzlichen B e st i m- m U n g e n, teils die Tarifverträge ein Hindernis. Aber auf die Beseitigung dieser Hindernisse müßte eben hingearbeitet werden. Auch wenn technisch Einstellungen nicht möglich sind und die Auf- träge sich so gehäuft haben, daß sie ohne lieberstunden nicht recht- Zeitig ausgeführt werde» können, auch dann müßten UeberstuNden oermieden werden, solange im selben Beruf Arbeitslosigkeit herrscht und gleichartige Betriebe am gleichen oder einem anderen Ort diese Aufträge auszuführen in der Lage wären. Di« Durchführung einer derartigen Arbeitsoerteilung wäre allerdings nur möglich, wenn die gesetzlichen Bestimmungen abgeändert würden, die dem Unternehmer die Anordnung von Ueberstunden gestatten. Das Ueberstun�enunweien ist ein Krebsschaden, der gar nicht scharf genug bekämpft werden kann. Freilich ist auch hi«r die Voraussetzung nicht allein die Abänderung der gesetzlichen Vorschriften und der tariflichen Vereinbarungen, sondern die Stärkung des Solidaritätsbewußtfeins der Arbeiterschaft und nicht zuletzt die Stärkung der gewerkschaftlichen Organifation. Wenn hier auch vorgeschlagen wird, daß die Unternehmun- gen der Arbeiterschaft ein« Verkürzung der Arbeitszeit auf vielleicht sieben Stunden täglich oder darunter bei gleich- bleibenden Löhnen einführen sollten, so würde das naturnotwendig dazu führen, daß die Betriebe der Arbeiterschaft, die in sozialer Beziehung und auch in bezug auf Löhne ohnehin schon bessere Arbeitsbedingungen bieten als ihre kapitalistischen Kon- kurrenten. einfach konkurrenzunfähig gemacht würden. Das Problem der Arbeitslosigkeit muß in seinen wirt- schaftlichen Ursachen und Zusammenhängen geläst werden. Es. ist im wesentlichen eine politische und wirt- s cha ftl i ch e'All o ch t f r a g e. Solange wir nicht die Kraft haben, die GeHalter der Direktoren und leitenden Angestellten und Beamten abzubauen,.solange wir nicht die Möglichkeit haben, den Produktionsprozeß zu regeln, hat es kernen Zweck, Vorschläge zu machen, die heute nicht verwirklicht werden- können.-- � Zweifellos ist heute als Folge der Rationalisierung und als Folge der Inflation der Antell des Kapttals am Produktionsertrag ein ungesund hoher. Hier ist der Hebel anzusetzen! Hier müssen Partei und Gewerkschaften mit all'er-Kraft helfen, von de« Kraft der Sozialdemokralischen parte! und der Freien(Bemerk. schaslcn wird es abhängen, wie weil uns die Eindämmung der katastrophalen Arbeitslosigkeit gelingen wird. J. Steiscr-Jallien.