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Mastierte Räuber am Belt.

Geschäftsmann überfallen, gefeffelt und beraubt.

Einen verwegenen Streich verübten in der vergangenen Nacht zwei Einbrecher im Hause Weißenburger Straße 1, an der Ecke der Saasbrüder Straße.

In dem Hause befindet sich die Buchdruckerei des 62 Jahre alten Ernst Natrodt, dessen Frau und Tochter nebenbei ein leines Bapierwarengeschäft betreiben. Die Privatwohnung der Familie liegt im ersten Stod, der alte Herr schläft aber seit einiger Zeit in einem Kontorraum hinter der Druckerei. In der vergangenen Nacht erwachte er gegen 43 Uhr davon, daß ihm ein Lichtschein ins Gesicht fiel. Un seinem Bettstanden zwei Männer, die, soviel er in dem blendenden Licht sehen fonnte, mas ten oor ben Gefichtern trugen. Unter Bedrohung mit einer Schußwaffe zwangen fie Natrodt, sich ganz ruhig zu verhalten, fesselten ihm die Hände und durchsuchten dann seine Kleidung, die auf einem Stuhl neben dem Bett lag. Sie fanden die Geldschrankschlüssel, öffneten jo ja mühelos und erbeuteten etwa 1500 marf. Unter fort gefeßten Drohungen zogen fie sich mit der Beute zurüd. Natrodt war

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3m Ramsch.

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Das Ka De De Krofodil: Bitte, quetschen Sie diese braven Arbeiter aus. Ich bin zu weich. Ich habe en zu gutes Herz

infolge der Aufregung ohnmächtig geworden. Als er wieder zu sich fam, begab er sich in die Wohnung im ersten Stod und alarmierte von dort aus bas Ueberfallfommando. Das Grundstückt wurde ab. gesucht, die Berbrecher maren aber bereits verschwunden.

Tänzerin stürzt aus dem Fenster. Mit schweren Berlegungen ins Krantenhaus gebracht. Ein schwerer Unglüdsfall ereignete fich am Donnerstag abend in dem Bergnügungslotal Altazar in der Behren itraße. Die 16 Jahre alte Tänzerin Elfriede M. aus der Rosenthaler Straße, die dort beschäftigt ist, war wohl ein wenig animiert, beugte sich zum Fenster des dritten Stodes hin­aus, um frische Luft zu schöpfen, verlor plötzlich das Gleichgewicht und stürzte in einen Lichtschacht hinab. Mit fchweren inneren Verlegungen wurde fle in die klinik in der Ziegelstraße gebracht. Die Berunglückte ist noch nicht wieder zur Besinnung gekommen und fonnte deshalb von der Kriminal­polizei über die einzelnen Vorgänge nicht gehört werden. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Die Aerzte hoffen, das Mädchen am Leben erhalten zu können.

Ein furchtbarer Unfall trug sich heute mittag im Hause Rastanienallee 19/20 zu. 3m dritten Stockwerf wohnt dort die Familie des Schloffers Opig. Gegen 12 Uhr war Frau D. mit dem Buzen der Fenster beschäftigt. Wahrscheinlich infolge eines Schwächeanfalles verlor fie plöglich den Salt und stürzte auf den Hof hinab. Mit lebensgefährlichen Ver­legungen wurde die Berunglückte ins Lazarus Krantenhaus gebracht und sofort einer Operation unterzogen. An dem Aufkommen der Frau wird gezweifelt.

5000 Tarifahrer im Streif. Die Beschlüsse der Organisation werden durchgeführt. Der gestern gefaßte Streitbeschluß des Gesamtverbandes wird von den Kraftdroschtenführern durchgeführt. Schon in den frühen Morgenstunden liesen bei der Organisation zahlreiche Meldungen über Arbeitseinstellungen in den verschiedensten großen und fleinen Betrieben ein. Bis gegen Mittag ist die Zahl aller streifenden und ausgefperrten Kraftdroschtenführer auf rund 5000 gestiegen.

In geradezu mustergültiger Beise haben die freigewertschaft lich organisierten Kraftdroschtenführer der Aufforderung ihrer Orga nisation Folge geleistet. Die Wagen, die zur Zeit noch laufen, wer­den größtenteils von Einzelbefizern und von sogenannten, wilden" Fahrern, also unorganisierten Chauffeuren, gefahren. Die Auft'ärung dieser unorganisierten Fahrer über die Bedeutung des Lohntampfes wird durch die Funktionäre der Organisation an den Haltepläpen eifrig betrieben, so daß im Laufe des Tages noch viele dieser Fahrer die Arbeit einstellen werden.

Bie uns weiter mitgeteilt wird, ist im Laufe des heutigen Bormittag an verschiedenen Stellen der Stadt zu Zusammenstößen awischen streitenden und noch fahrenden Tarid auffeuren gekommen. So bedauerlich diese Borgänge sind, die von der Organisation nicht gebilligt werden, ist die Erregung der Kraftdroschtenfahrer menich lich begreiflich, zumal die Unternehmer durch ihr halsstarriges Ber­halten wochenlang den Kampf provoziert haben. Während der Dauer dieses Kampfes dürfte es ratfam fein, teine Kraftdroffen zu benutzen, da leider mit weileren Zusammenstößen gerechnet wer ben muß.

Toft und Zelf", unfere illuftrierte Bohenfchrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei. Wetter für Berlin  . Beständiges Belter mit langfamer Be­wöltungsabnahme, fa'tere Nacht. Für Deutschland  . Ueberall Fortdauer des beständigen Wetters, in Nord- und Mitteldeutsch land Berschärfung der Nachtfröste.

Gegenwart und Romantif.

Musifrundschau./ Bon Klaus Pringsheim  .

Edwin Fischer   unternimmt es, in einer Folge von drei| Künstlers mit dem Wert, die Anpassung seiner Bersönlichkeit an die Abenden sämtliche Klavierkonzerte von Bach vorzuführen; als Bianist Aufgabe des Reproduzierens. Der Persönlichkeit, vermöge beren er und zugleich Dirigent an der Spiße des Kammerorchesters Michael berufen ist, jene Aufgabe zu bewältigen. Anpassung, doch in feinem Taube; unter den mitwirkenden Solisten Mag Strub, der erste Fall: Berleugnung. Konzertmeister der Republikoper. Die Konzerte für ein, zwei, drei Klaviere, und dazu noch, zur Abrundung des Programms oder zur Abwechslung Instrumentalwerte von verwandtem Typ. Ein außer ordentliches, bedeutsames Konzertunternehmen, und unter dem Namen eines Künstlers von solchem Rang und Ruf angekündigt: am zweiten wie am ersten Abend bietet die Singalabemie das feiten gewordene Bild eines überfüllten Stonzertsaales, und es wird beim britten nicht anders sein. Das besondere und aktuelle Intereffe, das sich mehr und mehr der Instrumentalmufit Bachs auwenbet der Musit des polyphonen Bewegungsspiels, um sie schlagwortmäßig fnapp zu fennzeld; nen, tommt in dieser ungewöhnlichen Anteil nahme des Berliner   Publikums zum Ausdrud. Aber Edwin Fischer  , einbezogen in jenes Interesse, das aus der heute herrschenden Musik anschauung gespeist wird, steht für seine Person diefer Anschauung durchaus fern. Und es geschieht, daß zwar die Hörerschaft, mit geriffen von der elementaren Kraft einer starten echten Mufiter persönlichkeit, Dank und Beifall in eindringlicher Form befundet, doch daß die Stenner und Kritiker die Bach- Renner und Fach tritifer fast einstimmig die zur Diskussion gestellte Leistung ab­lehnen. Was haben sie grundsäglich Gewichtiges einzuwenden? Daß Bachs Mufit, und jedenfalls die der Klaviertonzerte, ganz und gar

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nicht romantisch fet ganz gewiß, das ist sie nicht und daß

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Edwin Fischer   sie durchaus romantisch mietergegeben habe- in der Tat, das hat er; dem 3wang seiner Mufiternatur folgend. Aber was müßten sie, scheint es nun, logischerweise daraus folgern? Ent weder, daß er fortan, seine romantische Persönlichkeit verleugnend, den Unromantifer Bach badisch- unromantisch zu spielen habe; oder daß ihm, weil denn sein Bachspiel ger so unbachisch ist, schlechthin untersagt werden müsse, Bach zu spielen. Der Fall ist typisch; er erhellt, ein Beispiel für viele, die Berworrenheit der gegenwärtigen

Mufiffituation.

Die Romantik Fischers, die Unromantik Bachs, das sind selbst verständlich nicht unvereinbare Gegensätze. Was hat es auf sich mit dieser Unromantik Bachs, in der die heutige Zeit sich so wunder bar gefpiegelt fieht? Romantik", man weiß es, ist Deckname und Saminelnante für die Musif des Jahrhunderts etwa Don Beethoven bis Strauß geworden. Hinter der Modeparole ,, Los von der Ro. mantit" barg und birgt sich die anmaßende Unterstellun, daß mit der Protuttion unserer Tage eine neue Geschichte der Mufit anhebe. Die Wiederentdedung Bachs war Flucht in die vorromantische Ber. gangenheit, rettende Flucht einer Gegenwart und aus einer Gegen wart. die halt erkennen muß, daß sie nur mit dem, was sie selbst hervorbringt, fein Ausfommen findet. Aber dieser Bach, gewiffer maßen als Bundesgenosse zur Ueberwindung der Romantit auf gerufen, darf nicht ein zweites Mal der Romantisierung verfallen. Nicht ein zweites Mal, das ist es; denn zum erstenmal ist er im Jahrhundert der Romanti? und aus ihrer Perspettive entdeckt mor. den. Nicht weil Romantit unbachisch, sondern weil sie unmodern ift, wollen fie Bach, den sie sozusagen als modernen Mufiter reflamieren, Dor romantischer Auslegung bewahren. Aber geradheraus gefagt, es ist abfurd, den Stil vorzuschreiben, in dem ein Wert der Kunft reproduziert werden müsse. Denn der Stil der Reproduktion, das ist nichts anderes als die Auseinandersetzung des reproduzierenden

" Johnny braucht Geld."

Univerfum.

Das Filmmanuskript, das weder eine seelische Entwicklung noch cine anschauliche Schilderung. sondern nur absonderliche Zufälle fennt, flärt uns über Johnnys Geldbedarf auf.

Johnny ist ein dem Trunke ergebener schneidiger Kriegsflieger, der seinen Gegner, den Schrecken der Lüfte", zum Absturz bringt. Natürlich kommen beide Flieger mit dem Leben davon. Nach der üblichen Propagandamethode für einen ritterlichen frisch- fröhlichen Krieg werden sie für einander entzückend liebenswürdige Lebens retter. Nach dem Kriege hat Johnny in New York   sein Geld bald verjubelt. Er möchte gern Wegelagerer werden, erbeutet jedoch statt Brillanten und Berlen ein kleines heiratsfähiges Mädchen. Was ihm nicht gelang, alüdie inzwischen aber seinem ehemaligen Flieger gegner, der zum Gentlemandieb allergrößten Stils avancierte. Die beiden anständigen" Rerle triefen weiterhin von Edelmut, und nachdem Johnny dann noch einmal als Lebensretter fungiert hat, liegt ihm zum Schluß die Braut im Arm.

Es handelt sich um einen fynchronisierten Film ohne Dialog. Wir wollen feine englischen Dialoge, aber in diesen Filmbildern fehlt der Dialog. Bewegen doch bie Darsteller während mehrerer Szenen den Mund, und dann erscheinen auf der Leinwand Röllinghoffs Terte. Das zerstört natürlich den Rhythmus des Films. Ebenso tann man den Regiffeur Edm. H. Griffith auf diese Weise kaum beurteilen; denn er mußte vort rein Filmilchen abgleiten, weil seine Darsteller sprechen. Rob La Roque ift ein Schauspieler hoher Kultur. Aber schließlich sind die guten Darsteller nicht dazu ba, schlechte Filme einigermaßen erträglich zu gestalten. Seine Bartnerin Sue Carol   ist hübsch, sie versteht die reine schuld zu martieren, ferner hat sie einen schönen Augenauffchlag. Ulrich Haupts Hauptleistung aber besteht darin, fein Monotel ficher ins Auge zu flemmen. Das Premierenpublikum lehnte mit Recht den Film ab.

e. b.

Um die Zukunft des Berliner   Renaissance- Theaters. Nachdem zuridgetreten ist, bewerben sich jetzt zahlreiche Berliner   Theater  Direktor Gustav Hartung   von der Leitung des Renaissance- Theaters direttoren um die Uebernahme des Theaters. Neben dem Deutschen Theater wird Dr. Robert Klein genannt, der das Theater als dritte Bühne führen will. Ferner foll fich die neue Direktions- Fomein. schaft Stortner- Engel dafür intereffieren. Als ernsthaftefter Reflet. tant pilt jedoch Direktor Aufricht vom The ber om Schiffbauerdamn. Es ist bezeichnend, daß in erster Linie folde Rantaten auftreten, sich die all- inige Führung des fleinen aber fostspieligen Theaters tie bereits über ein oder mehrere Theater in Berf'n verfügen, Sa als unwirtschaftlich erwiesen hat.

Die Auberite Spieloper, Cumbaffabrice" tourbe in einer big faenilden, bichterischen und muffalischen Neubearbeitung durch Alfred Guttmann und Mag Barthel von der Stadttimen Dber zur Au führung 1981 angenommen. Die Dper trägt ben Titel Bertauschte

Rollen.

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Drcheiter am Sonntag, dem 16. Februar, mittags 11,30 Uhr, in ber Falchingsmulit wird Hermann Seren mit dem Berliner   Funk Boltsbühne vorführen.

fich versenkender Art des Mufizierens mag man innerlich überein­Mit Edwin Fischers gefühlsbetonter, gefühlsmäßig vermeilender Stimmen oder nicht. Ist es aber Sache der Kunstkritik, die Hypo­thejen jeder eben herrschenden und noch nicht herridenden Richtung zum fategorischen Imperativ der Zeit( und der Zeitung) zu er heben? Die allzu unentwegten Fortschrittmacher der Zeit haben jüngst eine heilsame Lehre empfangen: Iger Strawinsky, der führende Mufiter seit dem Tode Busonis, hat sie ihnen erteilt. Bom bermeintlichen Berächter der Romantik mußten sie's erleben, daß er sich im Kuß der Fee"- schlechthin romantisch gebärdet, und damit nicht genug, hat er sich feierlich und unwiderstehlich zu Tschaikowity bekannt. Das heißt, daß ihnen nur übrig bleibt, an der Rehabilitierung des russischen Symphonifers mitzuwirken, für den ihnen eben noch kein Ausdruck der Geringsdäßung wegwerfend genug gewesen. Keine Sorge, in ein paar Jahren kann die Fischersche Art der Bach- Interpretation höchste Mode geworden fein: zum Beispiel unter dem Namen ,, neuromantischer Expressionismus.

Arbeiterchorabende.

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An die urromantische Gegenwart erinnert uns das Festkonzert, das der Gemischte Chor Groß Berlin" zur Feier jeines die Pflege des proletarischen Tendenzliebes zur Aufgabe machien, ist es von Hermann Scherchen   ins Leben gerufen. Das Programm, ganz feinem tompofitorischen Schaffen gewidmet( unter Mitwirkung bes Lambinon Streichquartetts, das bei solcher Gelegenheit nie fehlt), bringt im zweiten Teil vier revolutionäre Kampfgefänge. Man spürt etwas von damaligem Furor in diesem Singen, und außerordentlichen Schwierigkeiten. die vor allem den hohen Stimmen unter Georg Oscar Schumanns suggestiver Leitung werden die zugemutet sind, glänzend bezwungen.

zehnjährigen Bestehens gibt. Als einer der erften Chöre, bie sich

Im Saalbau Friedrichshain veranstaltet das Bolfs= bildungsamt Prenzlauer Berg   fein 3weites Botel tonzert". Der Kinder- und Jugendchor des Berliner   Volfschors und das Philharmonische Orchester sind aufgeboten. Eine hohe Aufgabe ist den Chören in Mozarts Kantate Dir Szale des Weit alls" es ist ein schönes Verdienst des DAS., fie seinen Mi'gledern erfchloffen zu haben gestellt und sie wird unter Walter Häne's Führung( und unter Mitwirtung der Sängerin Ingrid Breted, beren gutgebildeter Sopran vorteilhaft auffällt) fehr glück ich gelöst. Nur scheinen die Stimmen der Erwachsenen in diesem Jug nichor ein wenig schwach besetzt; man möchte nicht glauben, daß in der Berliner   Arbeiterjugend brauchbare Männerstimmen gar so zar feien. Eine Freude dann, zu hören, wie die Kinder, tonrein und Dergnügt, luftige Volkslieder fingen; alle übrigens in fünstlerisch hochwertiger Bearbeitung. Dem votalen Teil des Programms folgt ein ordjeftroler: Don den Philharmonifern, unter Primer, wird Beethovens Fünfte Symphonie gespielt. Hier ist in einem Romantit und Revolution, Bergangenheit, die immer wieder als Elementarereignis der Musik in die Gegenwart einschlägt. beschreiblich die Wirkung eines solchen Wertes auf Hörer, die das Glüd haben, es zum ersten Male zu erleben.

Verlorenes Bolf.

Zu dem traurigen Rapitel der Ausrottung farbiger Böfter­erfahren wir ein neues, wegen der Entlegenheit des Ortes bisher stämme durch die immer weiter um sich greifende europäische Rasse wohl noch nie betrachtetes Beispiel: 540 Meilen östlich von Neu­1790 Don Cpt. Broughton und nach seinem großen Zeitgenossen, feeland liegt die Gruppe der Chatham- Inseln, entdeckt im Jahre dem Earl of Chatham, benannt. Die Hauptinsel, Chatham oder Refohua, umfaßt 220 000 Acres, wovon etwa ein Fünftel, 46 000, auf die Lagune Te Wanga entfällt. Eine fleine Halbinsel zeigt vulkanischen Charakter, das Innere bedeckt dichter Busch mit wenig Baumwuchs. In der Nähe liegt eine Gruppe fleiner Inselchen, von denen die größte den Namen Bitt führt.

auf etwa 1600; fie nannten sich Moriori und scheinen von den Zur Zeit der Entdeckung schäßte man die Zahl der Einwohner Maori   auf Neuseeland   abzustammen, die vor 1350 die Insel er. füße Kartoffeln hervorbringen, waren die Ansiedler auf den Fang reichten. Da die Infein weder Kotospalmen noch Brotfrüchte und Don Walen und Robben angewiesen. Selten verirrte fich ein Europäer in die abgelegene Infelwelt, und doch als 1920 Stinner zu ethnographischen Studien fie aufsuchte, fand er mur noch zwei Abfömmlinge der alten Bewohner, der Moriori, vor. Die Gründe des Untergangs dieses Bolts'ums find diefelben wie überall: das Gindringen von Europa   eingeschleppter Epidemien und die Ber­nichtung der wirtschaftlichen Grundlagen des Lebens, in diesem Falle bie Ausrottung der Wale und Robben durch Raubjagden. Die Maori  Invasion von 1835 dürfte weniger Schaben angerichtet haben, ba schon sieben Jahre später die Inseln unter die Berwaltung von Neu­feeland famen. Heute leben auf den Chatham- Inseln etwa 450 Menschen, gemischt aus einem runden Dugend von Nationen: tümmerliche Biehzucht fristet heute ihr elendes Dasein.

Der Verband der Bühnenarbeiter zur Theatertrife. In Essen  fand eine Ronferenz des Gesamtverbandes des technisten Bühnen­perfonals statt, in der zur Frage der Theatertrije, namentlich an rent Dr. Wagner- Roemich( Duisburg  ) ftellte eine Anzahl stage den westdeutschen Bühnen, Stellung genommen wurde.. Der Refe auf, die die Ansichten der interessierten Verbände über The ter führung enthalten. Es wurde beschlossen, so schnell wie möglich Richtlinien herauszubringen, in denen angeführt wird, wie der zu­tünftige Theaterbetrieb gehandhabt werben muß. ohne die städtischen Zuschüffe allzu hoch werden zu lassen und ohne bak Theater ge schlossen werden müssen.

Wieviel ruffifche Emigranten gibt es? Nach einer Mitteilung des Nansen- Komitees des Bölferbundes betrug die Zahl der ruffischen politischen Auswanderer im Anfang des Jahres 1929 im ganzen 900 000. Davon leben 850 000 in Frankreich  , in Jugoslawien   und Bulgarien   je 50 000, 30 000 in Lettland   und 40 000 in den übrigen baltischen Staaten. In der Tschechoslowakei   und Rumänien   haben je 25 000 Unterkunft gefunden und je 10 000 in Deutschland   und in granten. Außerhalb Europas   leben in China   etwa 90 000, in Japan  Polen  . In Italien   und England gibt es nur je 1000 ruffischer Emi­etwa 50 000. Bahlen über die Emigranten in Amerifa werden nicht angegeben.