Einzelbild herunterladen
 

Die Reichsbanfversammlung.

( Fortlegung von der 1. Sette.)

Reich größere Gewinne zugestanden werden, so habe der Anteils­eigner, bie schenkende Geele" und dem Reiche werden von den Anteilseignern nur Opfer gebracht.

Das Direttorium nahm denn auch, obwohl diese Auf­faffung abfurb ist, den Vorschlag an, statt Abfindungsvorschlag das Bort ,, Ausgleichsvorschlag" einzusehen. In diesen Bunkten gab es nicht viel Aufregung. Ein Rechtsanwalt und ein Aftien­rechtler führten die Diskussion, eine Einigung tam leicht zustande.

Erheblich stürmischer ging es bei den Geschäftsordnungs­debatten zu und bei der Diskussionsrede, die der sogenannte Betriebsanwalt Winter für seine zahlenmäßig starte, fapitalmäßig

aber außerordentlich schwache Gruppe hielt.

Er warf dem Reichsbankpräsidenten vor, daß er der Verfasser des Bankgesezes sei, und daß das Pariser   Organisationskomitee mie auch die internationalen Regierungen dazu ſchließlich nur ja ge fagt hätten. Ginmal verstieg sich Winter in seinen temperament­Dollen, aber fonfusen Ausführungen zu der Behauptung, der be­zahlte Reichstag nehme feine Arbeit ja nicht ernſt". Dr. Schacht

fühlte sich nicht veranlaßt, diese Bemerkung zu beanstanden!

Die Ausführungen Winters wurden von seiner Gruppe mit leb­haften Zurufen begleitet und teilweise mit Händetlatschen unter­strichen, eine freilich in dieser hohen Finanziersversammlung recht ungewohnte Art der Zustimmung und Demonstration.

Dr. Schacht war als Bersammlungsleiter allerdings dem

Für eine spanische Republik!

Das unterdrückte Manifest der spanischen   Sozialisten und Gewerkschaften.

Die Sozialistische Arbeiterpartei   und der Gewerkschafts-| der Tyrannei, der Unwissenheit, der Willfür und des Mangels bund Spaniens   haben gemeinsam nach dem Sturze Primo an Gewiffen in der Ausübung der Macht. Das Spanien   der Ef fetts, de Riveras ein Manifest beschloffen, deffen Publikation der ererbten Hierarchie und der Mißachtung, der aus dem Bolke die Zenfur des neuen Regimes nicht zuließ. Wir geben im wachsenden Tüchtigkeit. Dieses ganze in seinen historischen Einrich­folgenden die Uebersehung des Wortlautes dieses Manifests.  | tungen symbolisierte Spanien   ist jetzt das einzige Element der Un­charatteristischen Vorgänge die Erefutiven des Allgemeinen Gewerk­Wiederum veranlassen die für die abnorme politische Lage ordnung und Unruhe geworden, die das Leben des Landes aufrühren. schaftsbundes und der Sozialistischen Arbeiterpartei, gemeinsam zu beraten und sich an die Mitglieder der beiden Organisationen som: 2 an die öffentliche Meinung im allgemeinen zu wenden, damit ihr gegenüber so flar wie möglich befannt wird. Urteil über die gegenwärtige Lage und ihre einmütige Haltung ihr

Wieder einmal ffehen wir einer Regierung gegenüber, die im Dunkeln entstanden, von der Jntrige gezeugt und

willkürlich von Mächten ernannt ist, die nicht den Willen

des Landes repräsentieren.

Die Regierung des General Berenguer unterscheidet sich nicht wesentlich von der des Generals Primo de Rivera; weder in ihrem Ursprung, noch in ihrem Sinn, noch in den Möglichkeiten. auf die sie für die Verwirklichung ihrer Pläne zählt.

Deshalb ist es im Namen von Ordnung und Sicherheit nötig, dieses politische Bewußtsein in unserem Bolk zu ermutigen, das bereits in den flaren und gefestigten

republikanischen Ueberzeugungen, zu denen wir uns begeistert bekennen,

niedergelegt ist.

Die Bedeutung unserer Organisationen im wirtschaftlichen und

sozialen Leben ist zur Genüge bekannt; unsere Tätigkeit angefifts

Der unmittelbaren Notwendigkeiten der politischen Lage braucht nicht von unserer bisher verfolgten Politit abzuweichen. Reines. falls werden wir uns auf den Aventin zurüd iehen. Wir werden in dem Maß, als es unsere Stärke und die äußeren

Umstände erlauben, attiv sein. Wenn die aufgehobenen Freiheiten in größerem oder geringerem Maße zurüdre ebon

Opponenten Winter fehr überlegen; er erfaßte den Antrag auf beftimmte Anfündigun gen der Wiederherstellung des vet. merden, so werden wir sie als Waffen im Rampfe v rwerben und

Schluß der Debatte beim Schopf und ließ ihn durch Attlama tion annehmen, womit sich der Opponent Winter freilich in seinem eigenen Rege gefangen hatte. Daraufhin gab es noch einen bemon ftrativen Mißtrauensantrag Winters, mit der Feststellung. daß der Reichsbankpräsident wegen der Vorgänge im Dezember nicht das Vertrauen der Generalversammlung habe. Schacht parierte aber auch diesen, zweifellos in der Generalversammlung der Reichs­bant unsinnigen Antrag mit der einfachen Feststellung, daß er ge fchäftsordnungsmäßig nicht zulässig sei. Das Ergebnis der dann vorgenommenen Abstimmung über die Bertagung dürfte nicht zweifelhaft sein, da die Gruppe Bintar

in der Generalversammlung eine hoffnungslose Minderheit darstellt.

Studentenkampf gegen Polizei.

Schwerverletzte in Löwen- wegen eines wallonischen Professors.

Brüssel, 15. Februar. zu neuen schweren Zusammenstößen tam es an der Universität Löwen. Den Anlaß dazu bot wiederum die Ernennung eines wallonischen Professors. Etwa 200 Studenten gerieten ins Handgemenge und die Straßen verwandelten sich in ein wahres Schlachtfeld. Die Polizei versuchte, die Streifenden zu trennen, mobel sie die Studenten nicht allzu sanft anfaßte. Daraufhin ver. einigten sich die beiden kämpfenden Parteien und gingen geschlossen zum Angriff gegen die Polizei über. Die Polizei wurde in die Flucht geschlagen und mußte Gendarmerie und berittene Polizei zu Hilfe rufen. Im Berlauf des Kampfes wurden drei Polizisten und fünf Studenten schwer verletzt. Dreizehn Stu denten wurden verhaftet,

Billa Hügel vor Gericht. Beweisaufnahme im Prozeß Bernhard gegen Poensgen.

Der Beleidigungsprozeß des Abg. Georg Bernhard   gegen Boensgen verspricht zu einem gerichtlichen Ereignis ersten

Es ist wahr, daß der Regierung des Generals Berenguer un faffungsmäßigen Normolzustandes und der durch die Diftitur auf gehobenen öffentlichen Freiheiten vorausgegangen find Ungead tet dessen hat uns die Erfahrung berechtigterwe se mißtrauisch ge­macht, nicht nur hinsichtlich der unbestimmten Angebote, sondern auch der feierlichen Bersprechungen, das politische Leben von allen

Fesseln zu befreien,

ardhe zurüdzugehen, um unser Mißtrauen zu begründen. Es ge Wir brauchen nicht weit in der Geschichte der spanischen   Mon­nügt, unsere Mitbürger an das prahlerische Programm liberaler und demokratischer Reformen zu erinnern, mit dem das gegenwärtige Regime eingeleitet wurde und die Entwicklung der spanischen   Bolitik bis zum jeßigen kritischen Augenblick zu verfolgen, um unsere Verachtung für diesen neuen und lächerlichen Versuch voll und ganzu zu rechtfertigen, die Aufmerksamkeit des Bolles

von den wahren Problemen der spanischen   Politik abzulenken, und sie mit Parolen zu beschäftigen, die sogar der naivere und weniger scharfblickende Teil der öffentlichen Meinung schon durchschaut hat.

Das politische Bewußtsein des Landes hat einer Grad der Reise erreicht, den zweifellos Männer nicht erwartet haben, die gewöhnt sind, eine Macht auszuüben, die mit der Entfaltung der besten Kräfte des nationalen Lebens unvereinbar ist. Anders fann die Tatsache nicht erflärt werden, daß General Berenguer, der allen Spanien  die trag schen Ursachen des Staatsstreichs vom 13. September 1923 und die tiefften und eigentlichen Gründe der schweren politischen Krise, die das Land beherrscht, in Erinnerung ruft. General Be­renguer, der auf dieselbe Weise wie Primo de Rivera ermählt wurde, ist das Symbol jenes Spaniens  . das sich in einem schmerzvallen 3erlegungsprozeß befindet.

Diesem Spanien   aber steht ein anderes gegenüber, voll von Leben. Mit diesem identifizieren wir uns ganz und auf dieses sehen wir all unser Bertrauen und unsere Hoffnung.

Das alte Spanien   ist das der persönlichen. Egoismen, des Mangels an Sozialgefühl an persönlichem und foffeffivem Berantwortungsgefühl, das traditionelle Spanien   des Despotismus,

Bruno Scherls Geschäfte.

Ranges zu werden. Wie erinnerlich, war Gegenstand der Be Wie er angebliche Erbansprüche zu Geld und Ware machte.

3

leibigungstlage die Behauptung des Borsigenden des Ber­eins Deutscher   Eisen- und S'ahlindustrieller, daß Bernhard die Aeußerung Thyssens   ,,, er brauche eine Reparationskrise gerade jetzt", ,, frei erfunden habe.

Der Prozeß gegen Bruno Scherl, den Sohn des Begrün­ziehen. Die Ermittlungen sind immer noch nicht zu Ende geführt. ders des Lokal- Anzeigers" August Scherl  , dürfte sich noch lange hin Ininier neue Beweisanträge werden von Staatsanwalt und Ber­

teidigung gestellt, neue Zeugen sollen geladen und Akten. Akten und wieder Aften herangezogen werden.

Bruno Scherl ist bestimmt ein Nachlaßmonomane ge­worden. 3chn Jahre Kampf um die vielleicht nicht existierenden Millionen feines Baters haben ihm bestimmt einen gewissen Knar verursacht. Im Grunde genommen mag er wohl Recht gehabt haben: Schon jetzt hat man den Eindruc: er mag vielleicht doch

Bernhard hatte die Ladung der Teilnehmer der Industriellen Konferenz vorgeschlagen. Das Amtsgericht Berlin- Mitte   verkündete darauf heute folgenden Beschluß: Es soll der Beweis darüber erhoben werden, ob Dr. Schacht in der Sigung in der Billa Hügel, an der er und Bögler als Sachverständige bei der Pariser   Young­Konferenz teilgenommen haben, gelagt hat, daß, falls der Doung Blan nicht angenommen wird, in zwei Jahren eine Repahintergangen sein. Und als er feine Reichsgerichtsurteile in der rationstrise entstehen würde und ob Ihyssen darauf ar­midert hat: Diese Strife brauche ich jest." Es sollen ver nommen werden von seiten des Beklagten: Dr. Schacht, Krupp von Bohlen und Halbach, Dr. Karl Friedrich von Siemens und Reusch; von seiten des Klägers: Friedrich Thyssen  , Dr. Bögler, Dr. Schacht, Kirdorf  , asti  , Thyssen, Dr. Bögler, Dr. Schacht, Kirdorf  , Kasti, Rönne, Cremer, Reusch."

Die Deffentlichkeit wird also Gelegenheit haben, zu erfahren, mas die Industriellen in ihren Konventiteln wirklich betreiben.

-

auf jeden Fall werden wir versuten, unfere Aftivität fortzuführen, wohin immer uns unsere Genossen in der Bewegung o'er bie Stimme der Bürger als ihre ordnungsgemäßen Bertreter ent'enten.

Unsere Organisationen und unsere Mitglieder follen willen.-B, wenn wir schwere 3eiben erlebt haben, mir die Möglichkeit nicht ausschließen, andere, ebenso schmere oder noch schwerere als bisher zu erleben. Aber wie dem auch immer fei, und wie ver­widelt und fompliziert die Umstände sind. wie start ihr Druď jein möge, wir betonen gegenüber unseren Organisationen und ihren Mitgliedern die Notwendigkeit, mur die von den Zentralorganen des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes und der Sozialistischen Arbeiter­partei aussehenden Weiſungen zu befolgen.

Gegenüber den zerstörenden Elementen, die in ihrem ver zweifelten Todestampfe veraltete Einrichtungen ins spanische Leben einführen wollen, bringen wir, unterstützt durch unfere ideelle Solidarität, durch die Festigkeit unserer Organisation und unfere innere Disziplin der Naton ein Element demokratischer Stärfe und methotischen und geordneten Fortschrittes, das den Bedürfnissen des Landes zutrefft entspricht und das uns, wenn

das neue Spanien   von royalifiihen Vorurteilen und Gespenstern befreit

sein wird, den vollständigen Sieg gewährleistet. Dieser Sieg barf nicht durch Ungeduld und Ueberstürztheit aufs Spiel gesetzt, sondern muß durch ruhige, beharrliche und hartnädige Arbeit gesichert

werden.

Für den Allgemeinen Gewerkschaftsbund und die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens,

Julian Beffeira Borsigender beider Organisationen. Francisco Cargo Caballero, Sekretär des Allgemeinen Gemertschaftsbundes. Andres Saborit  

Sekretär der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens  .

Die gesamte Wechselschuld machte etwa 3 Millionen aus. Allerdings hat Bruno Scherl nicht allzuviel Bargeld darauf erhalten. Zu jedem der Betrugsfälle sind viele Zeugen geladen. Am Montag follen Bruno Scherls Halbbruder, Dr. Georg Scherl und der Notar Behrendt zum allgemeinen Teil vernommen werden. Blutiger Zusammenstoß von Wöhrden  .

Gerichtsverhandlung nach einem Jahr.

Jhehoe, 14. Februar.( Eigenbericht.) Wieder begann in Meldorf  ( Holstein) der Prozeßwegen der blutigen 3wischenfälle in Wöhrden  , in deren Berlauf zwei Nationalsozialisten und ein Kommunist ums Leben tamen,

Die Borgänge liegen ein Jahr zurück und hatten ihre Ursache in der Befürchtung der Nationalsozialisten, daß ihnen in Hand hatte, da konnte er mit ihnen nichts anfangen es war ihm der Landvolkbewegung ein gefährlicher Konkurrent entstehen fönnte. einfach unmöglich, eine Aufstellung des Ber- In der ganzen Provinz versuchten sie sogenannte Werbeverfamm­mögensnachlaffes zu erhalten. Als das Gericht eine lungen abzuhalten, wobei es nicht selten zu Schlägereien tam. So einstweilige Verfügung erließ, fand Bruno Scherl und sein Notar auch in Wöhrden  , wo im Februar 1929 die Kommunisten die sämtliche Zimmer verschlossen, die Stiefmutter war nach Tegernsee   Hitlerfreunde zum Versammlungelofal hinausprügelten. Die Na­abgereift. Das Reichsgerichtsurteil, bas ihm einen Schadenersaß tionalsozialisten gelobten dafür Radhe. Sie beriefen eine Ber­zusprach, weil die Erben jahrelang mit der Auszahlung seines Pflicht sammlung ein, die indessen im legten Augenblick verboten wurde. teiles hinausgezögert hatten, blieb unvollstrect: desgleichen das Troydem tamen die nationalsozialistischen Stoßtrupps nach Wöhrden  Reichsgerichtsurteil, das ihm diesen Pflichtteil zugesprochen hatte. und hielten dort zwei Mitgliederversammlungen ab, worauf sie einen Bruno Scherl brauchte aber Geld, um seine Prozesse zu führen. Demonstrationszug durch die Straßen des Ortes unter­Er trat Heinrich Sflarz für 1200 Mart jein Pflicht nahmen. Das g'eiche taten die Kommunisten Als dann die teil ab, dieser veräußerte es weiter an zwei verschiedene Stellen, beiden Züge aufeinanderstießen, entwickelte sich eine blutige

Schon wieder Feuer auf Lloyddampfer. und basfalbe Bilichtteil gab Bruno Scherl auch an eine andere Schlägerei, bei der Dolch, Knüppel und Bistolen die Haupt­

Dampfer Pals" betroffen.

Bremen  , 15. Februar.( Eigenbericht.)

Der Norddeutsche Cloyd ist neuerdings vom Pech ver­folgt worden. Der hier im dod liegende Dampfer Pfalz  wurde von einem Feuer heimgesucht, von dem insbesondere das erste und zweite Ded und die an Steuerbord gelegene Mannschaftsfajüte betroffen wurden. Die Ursache des Brandes ist noch nicht genau festgestellt. Es verlautet jedoch, daß belm dem Ausbrennen von Mieten und Rumpfplatten Schneid- und Schmelzgebläse- Funken zwischen die Hölzer geraten sind und fich entzündet haben.

Französische   Verschüttete ohne Gefahr.

Paris  , 15. Februar. Die Arbeiten zur Befreiung der 15 Bergleute, die, pie bereits gemeltet, am Freitag durch einen Erdruifch in der Grube von St. Denis bet St. Etienne eingeschlossen worden sind, menden fieberhaft betrieben. Trogdem wird es, wie die Morgen. blätter berichten, nicht möglich lein, vor Sonntagabend an die Eingefchloffenen heranzufumman Borläufig besteht für die Bersahütteten feine Gefahr. da sie durch die Rohre der Drud mit frischer Luft und Lebensmitteln versehen werben tönnel..

Am

Person, die ihrerseits das Pflichtteil weiter verkaufte. Die Mil­lionen blieben aber aus. Als dann endlich am 1. Juli 1927 August Scherls Söhne aus der zweiten Ehe ihrem Halbbruder Bruno er­öffneten, daß der Nachlaß ihres Vaters ein, Minimum von 700 000 Mart ergeben habe da erkannte er diese Aufstellung nicht an und vor Gericht behauptete er auf Grund einer genauen Be­an und vor Gericht behauptete er auf Grund einer genauen Be­rechnung, das Vermögen des Baters habe im Augenblick deffen Ab­lebens 13 Millionen betragen, auf seinen und auf seines Bruders Namen somit je andertholb Millionen Mart. Eben erst hatten aber die Erben aus zweiter Ehe, Bruno Scherl, die Eröffnung recht und nach links a conto der zu erwartenden Millionen Werfel von der Ueberschuldung des Nachlasses gemacht. als dieser nach auszugeben begann, Darlehn aufnahm und waren kaufte. 29. August begann er damit. Bei der Kreditbank für Industrie und Handel suchte er um ein Darlehen von 500 000 m. nach. In einem Jahr wollte er es zurückzahlen. Im Noveniber erfutte er den Bankdirektor Konrad Reihig um ein Darlehen von 75 000 m., er erhielt 17 000 m. Beim Bankdirektor Jahn suchte er um ein Dar lehn von 230.000 m. uim. usw. Ueberall legte er Aufstellungen des zu erwartenden Nachlaffes vor und Rechtsanwalt Bezel beftätinte bie Richtigkeit tiefer Plufstellungen Dann begannen die Belzgeschäfte. Bei vier Pelzhändlern wurden Belze getauft, nicht bezahlt und verpfändet. Ueberall, war der Angeklagte Bruch dabei mitunter figurierte er als Scherls Angestellter. Mit Afzepten, für die es feine Dedung gab, beteiligte man sich an Erdölgeschäften, Flugzeug­materialgeschäften usw. Ein Stuttgarter Waldbefizer nahm Akzepte von über 1 Million entgegen.

rolle spielten. Das Ergebnis waren drei Tote, eine große Anzahl Schwer- und Leichtverletzter und jetzt der Prozeß, in dem nicht weniger als rund 200 Personen als Zeugen auf­treten und 19 Angeklagte wegen gemeinschaftlicher schwerer Körper­verlegung mit und ohne tödlichem Ausgang, Landfriedensbruches und anderer Delikte sich zu verantworten haben werden.

Tolles Räuberflück im Rheinland  . Ueberfall auf offener Straße, 11000 m Eongelder geraubt

Köln  , 15. Februar.

Gestern mittag hat sich unweit der Kirche zum benachbarten Schlebusch   ein tolles Räuberstüd abgefpleft. Ein 3 wanzig­jähriges Mädchen und ein sechzehnjähriger Buriche, die in Köln- Mühlheim bei einer Bant 11 000 Matt Cohn­gelder für eine Wierdorfer Firma abgeholt hatten, wurden von einem Motorradfahrer auf belebter Straße unter Bedrohung mit einem Revolver zur Herausgabe des Geldes gezwungen, das sich in einer Attentasche befand. Die beiden völlig eingefdjüdy ferten Boten händigten dem Burschen die Mappe auch wirklich aus, der sich sodann auf sein Motorrad schwang und mit einem auf dem Soziusfih mitfahrenden Helfershelfer mit Bollgas das Weite fuchte. Nachdem sich das Mädchen von seinem Schred erholt hatte, stürzte es in ein Geschäft und benachrichtigte die Firma von dem Vorfall. Ein Kraftwagen der Firma nahm die Verfolgung der Räuber auf, ohne eine Spur von ihnen zu entdecken.