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Bevölkerung terrorisieren will daß Einzelfälle, wie man sagt..iäc Statuievung von Exempeln" in der Poesse veröfsenlticht werden. Sonst kommen Hinrichtungen auf administrativen Befahl der GPU. nur in ganz besonderen Ausnahmefällen in die Press«. So z. B. wurde im Frühling 1929 veröffentlicht, daß Med, Paltchinsky und Belitschko, drei der tüchtigsten Ingenieur« im Sowjet« dienft, auf Befehl der GPU. erschossen worden sind Kürzlich. während der mitltärischen Verwicklungen in der Mandschurei , hat die GPU. wissen lassen, daß fünf Studierende der Milt- tärakademi«, die für die nationale Verteidigung arbeiteten, hingerichtet worden sind. Sonst gelangen in der Regel die auf Befehl der GPU. erfolgten Hinrichtungen nicht in die Oeffenüichkeit. Aber wir wissen au» un- bedingt zuverlässiger Du* He, daß täglich Hinrichtungen dieser Art in allen Ecken Rußlands staitfinden/ Das offizielle Organ derrufsifchenSozialdemo- k r a t i e. derSoziallstische Bote" vom 15. Dezember, schreibt andererseits: Dutzende vonSpezialisten" werden hingerichtet und Hundertc weitere werden auf die So lo wetzky i ns e ln depor« tiert. Die Masse der Intellektuellen im Dienst der Sowjets ist von Panik ergriffen. Sie kommen immer mehr zur Ueberzeugung, daß sich die Sowjetregierung dl« Aufgabe gestellt hat, olle«he- maligenSpezialisten", soweit sie von irgendwelcher Bedeutung sind, auszurotten und die anderen einem langsamen Tod in den Gefängnissen und in der Deportation zu überliefern." Die kommunistische Presse wird nicht unterlassen, von neuem zu wiederholen, daß die USSR . von Feinden um- geben ist und daher gezwungen ist, sich zu verteidigen: daß die Leute, die sie erschießen läßt, Verschwörer sind, Per- r ä t e r an der Revolution, Spione oder Deftaudanten, be- wußte oder naive Söldlinge des internationalen Kapitalis- mus. Wir überlassen der kommunistischen Opposition die Auf- gäbe, auf diesen Punkt zu antworten. Es scheint übrigens nicht zweifelhast zu sein, daß Kerenski recht hat, wenn er ver- sichert, daß der Terror zwischen den Konterrevolutionären bzw. jenen, die als solche bezeichnet werden, und dem schwer bedrückten Bauer, der sich auflehnt, dem Arbeiter, der sich über seine Arbeitsbedingungen beklagt, dem Intellektuellen, der seiner Menschen- und Bürgerrechte beraubt ist. dem Priester oder Mönch, der zum Staatsfeind gestempelt und durch eine umgekehrte Inquisition der weltlichen Macht aus- geliefert wird, keinen Unterschied macht. Aber für die eigene Ehre des Sozialismus ist es von Bedeutung, daß unser Protest gegen den Terrorismus, gegen die Todes- Orafe, gegen die Ausrottung jedes freien Gedankens und seder freien Aktion mit Feuer und Schwert, ebenfalls reinen Unterschied zwischen den einen und den «nderen macht. Es müßte einem das Verständnis für das Wesen einer Revolution fehlen, wenn man darüber erstaunt oder empört sein wollte, daß sich die Sowjets gegen die Komiptionisten, gegen die Amtsverbrecher, gegen die Spione und Verräter unerbittlich zeigen. Aber, daß nach zwölfiähri« gem Bestehen eines Regimes, in vollem Frieden, ohne die Entschuldigung durch blutige Gegenschläge im Bür- gerkrieg, die Erschießung und Niedermetzelung auf die Tages- ordnung gestellt wird, oder genauer gesagt, wieder gestellt wird, daß der Moloch der Diktatur täglich seine Ration Opfer braucht, daß unverantwortliche Behörden, wie die GPU. oder sogenannte Gerichte, die ohne die elemeiüarsien Recht« auf Verteidigung tagen. Hunderte von Unglücklichen in den Tod schicke», die anderswo nicht verfolgt würden, oder im äußersten Fall einer Gefängnisstrafe schuldig wären, das alles find Dinge, die die foziiuistische Demokratie nicht dulden kann, ohne sich dem berechtigten Vorwurf unerlaubter Dvld- famkeit, und das will sagen moralischer Mitschuld, auszu- fetzen. Die SAJ. ist und will mit der russischen Revolution sein, tfä alledem. Sie ist trotz allem überzeugt, daß schließ- lich Großes aus ihr entstehen wird. Sie verteidigt sie gegen die Angriffe der Reaktion und hat sie immer verteid'.gt, was immer auch die Kommunisten sagen mögen. Aber auch das gehört noch zu ihrer Berteidigung, daß man ohne Schwäche und Furcht ihre Fehler, ihre Irrtümer und ihre Verbrechen, die sie zu entehren drohen, aufzeigt.

Sowjetunion und Kirchen. Sin Interview mit dem Metropolit Sergius. Moskau . 15. Februar. (WTB) Di« Presse bringt ein Interview mit dem Oberhaupt der Griechisch. Orthodoxen Kirche Metropolit Sergius und den Mitgliedern des Synods. In dem Interview wird die Lage der Kirche in der Sowjetunion behandelt. Es enthält ferner«ine A n t- w o r t an den Papst und an den Erzhifchof von Canterbury. (Leider erfährt man aus dieser WTB.-Mefdung nichts über den W o r t l a u t des Interviews. D. Red.) Vom KpO.-Ramfch. Der Kauf des Gebäudes derHamburger Doltszeitung' durch den Staat Hamburg . der Blättermeldung, daß der Hamburgische Staat vor etwa .zehn Tagen das Gebäude derHamburger Volkszei« tu ng" om Volentinskamp angekauft habe, wird von der Staat - lichen Pressestelle folgendes mit geteilt: Der Ankauf de« Gebäudes derHamburger Volkszeitung" ist im Rahmen der Verbreiterung des Valentinskamp bereits am 26. Septeniber vorigen Jahres er- folgt. Der Verkaufspreis betrug 2500»!) M. Das Haus kann nach dem Vertrage von den bisherigen Eigentümern gegen Zahlung einer Wiste so lange benutzt werden, bis der Staat feiner bedarf. Die zugesicherte Umzugsentschädigung entspricht den üblichen Sätzen. Von der Kaufsumme sind etwa zwei Drittel bar ausgezalsst worden. Nie Justiz spart. Gin Raiionalisierungsgesetz. Auch im Justizwesen sollen Ersparunzen voxg«. nommen werden. Sin Gesetzentwurf, der nächster Tage dem Reichsrat vorgelegt werden wird, will diese Ersparungen dadurch«. reichen, daß die Zuständigkeit der Amtsgericht« in Zivilsachen von 300 auf 1000 M. erhöht und die Berufungsgrenze glelchfall, stark hinaufgesetzt wird. Da die kleineren Amtsgericht« in der Provinz mcht immer voll beschäftigt sind, soll die Ernennung einzelner Amtsrichter zugleich für mehrere Gerichte erfolgen. Dagegen ist Nicht beabsichtigt, Einzelrichter auch mit den Funktionen lcmdgericht- sicher Kommen, zu beauftragen

Das pletschkaitis-Llrteil. Ungleich milder als der Antrag des Staatsanwalts.

Jnsterburg. IS. Februnr. Um 30.02 Uhr verkündete Landgerichtsbirektor La«» genickel das Urteil. GS werde» verurteilt Pletschkaitis Wege» Verbrechews gegen ß 8 des Sprengstoffgesetzes. wegen Vergehens gegen das Kriegsgerategesetz, das Ächnsiwaffengesetz und wegen verbotene» GrenzLbertritts zu drei Jahren Gefängnis; die Angeklagten Daugschas, Zalenka, Szamaitis. Pilipawicins und llrauszenko zu je zwei Jahren Gefängnis und Zulässig- keit der Polizeiaufsicht. Die Einziehung der beschlag- »ahmten Wafseu und Munition wird ausgesvrocheu. Die Untersuchungshaft wird allen Angeklagte« in voller Höh« angerechnet, die Kosten fallen den Angeklagten zur Last. In der Begründung heißt es: Paßvergehen und unerlaubten Waffenbesitz haben die Angeklagten eingestanden. Hierfür hat das Gericht ein uich sechs Monate Gefängnis eingesetzt. Die Angeklagten sind auch schuldig nach dem Sprengstoffgesetz, da ihnen der Bomben- besitz einwandfrei nachgewiesen ist. Ein F r e i s p r u ch der Angeklägten war natürlich nicht möglich, da sie unbefugt Waffen und Sprengstoffe mit sich ge- führt haben. Die verhängten Freiheitsstrafen stehen aber nach Art und Dauer in so erfreulich schroffem Gegensatz zu dem furchtbaren Antrag des Staatsanwalls, daß man die Absicht des Gerichts erkennt, sich nicht zum Rachewerkzeug des litauischen Faschismus zu machen. Sie Schlußreden. Zusterbnrg. 15. Februar(Eigenbericht.) In der Rachinillagsfitzung begonnen die Verteidigungsreden: Di« Angeklagten seien zwar wegen Paßvergehen und verbotenem Waffenbesitz zu bestrafen, aber Bergehen nach ß 6 und 7 des Spreng- stoffgefetzes feien nicht nachgewiesen. Es fei weder erwiesen, daß die

Angeklagten ein gemeinsames Vorgehen geplant noch die Absicht ge- habt hätten, durch«in Sprengstoffatentot Leben, Gesundheit und Freiheit anderer Personen zu bedrohen. Rechtsanwalt Valtin schilderte den politischen Werdegang seines Mandanten Pletfchkaitis. Nicht aus persönlichem Egoismus, sondern aus idealen Gründen Hab« er gehandelt. Er fei zwar ein Revolutionär, aber kein Terrorist. Auch als Abgeordneter habe er nicht feine Stellung zu psrfön- lichem Vorteil mißbraucht. Aus Verzweiflung Heck« er die Tat begangen, aus dem Drang, sich mit seiner Familie wieder zu vereinigen. Er ist aber nicht der Bandenführer, der Räuber, als den man ihn hinstellen will, denn er hat seiner Verhaftung nicht einmal Widerstand entgegengesetzt, ist vielmehr um die Sicherheit seiner Häscher besorgt gewesen. Die Rede des Rechtsanwalts Levinfohn wurde eine wuchtige Anklage gegen den litauischen Faschismus. Wenn hier von Terror gesprochen werde, führte er aus, so ist lediglich der ungeheure' faschistische Terror in Litauen erwiesen worden, der durch mittelallerliche Torturen Geständnisse erpreßt. Unverständlich war daher, dem Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrecht« abzusprechen. In längeren Ausführungen macht Pletfchkaitis nähere Angaben, die die Verteidigung wirksam unterstützen. Er sagt u. o.. Reichsdeutsche würden sein Vorgehen kaum verstehen, weil ihnen die Zustände in Litauen nicht bekannt sind, Zustände, die auch den ruhigsten Menschen zur Empörung und Verzweiflung treiben könnten. Was der Zeuge Zehler darüber berichtete, seien nur Episoden. Dennoch wollten die Angeklagten schweigen, sie müßten schweigen, aber sie hofften, daß auch Litauen einmal befreit werden wirb. Wollen Sie unsere Last, die schon unerträglich ist, noch mehr steigern Womit haben mir das verdient Wir sind keine Gemein- Verbrecher, sondern wir wollten lediglich unsere Angehörigen ans litauischem Terror befreien, Ist das ein Verbrechen? Wir sind unglückliche Menschen, aber kein« Aerdrechcr."

Dieneunschwänzige Katze" Mittelalterliche Folter in britischen Gefängnissen.

London .. Februar.(Eigenbericht.) Ein Strafgefangener im Wandsworth -Gefängnis in London hat vor wenigen Tagen den Todessprung über da» Stiegevgeländer der Auspeitschung mit derneun schwänzigen Katze", zu der er verurteill war, vorgezogen. Der Vorfall hat die Oeffentlich- keit au» ihrer bequemen Ruhe aufgeschreckt. Man wurde sich wieder bewußt, daß von anglischen Richtern jahraus, jahrein eine Strafe diktiert wird, vor der Pas moderne Rechtsbewußtsein Grauen Und Abscheu empfindet. Mit wachsendem Entsetzen erfuhr man von Gerichtsärzten und Gesängnisdottoren Einzelheiten über dies« barbarssche und die menschlich« Würde so schwer verletzende Bs- strafung. Man wurde unterrichtet, daß ein ganze? System von Vorsichtsmaßregeln geschaffen worden sei, um nach Möglichkeit einen tödlichen Ausgang der Tortur zu vermeiden. Es wurde bekannt, daß ieder Strafgefangene vor ihrer Ausführung ärztlich untersucht wird und daß die Anwesenheit eines Arztes bei ihrer Durchführung selbst obligatorisch ist. Der Rücken des solcherart Bsstrasten gleicht, so berichteten die Zeitungen, nach der Versetzung der Peitschenhiebeeinem blutigen Brek", und die Striemen sind bis ans Lebensende sichtbar. Ein Mitglied der Unterhaus-Fraktion der Arbeiterpartei hat die Gelegenheit ergriffen und im Parlament einen sogenannten privaten Gesetzentwurf" eingebracht, der dieser grausamen Strafe. die er alsrationalisierte Brutalität" bezeichnete, ein Ende zu bereiten. Er wies darauf hin. daß Deutschland , die Schweiz , Italien , Oesterreich. Ungarn und sämtliche amerikanischen Staaten,

mit Ausnahme von zweien, die Prügelstrafe aßgefchaffi hätten. Wer heute in England für ihr« Beibehaltung stimme, d-r vertrete den Standpunkt,daß einzig und allein England den Knall der Peitsche benötige, um Ordnung und Gesetz im Land« oufrechb' zuerhallen". Wie stets, wenn es gilt, mit einem Stück Barbarei aufzuräumen, so fand sich auch diesmal ein Konservativer, der prot«.- stierte und das Gespenst eines verweichlichten und degenerierisr- England für den Fall heräusbeschwor. daß die Prügelstrafe ob- geschafft würde. Es war das alle pathetische Schauspiel, das sich' bei ähnlichen Gelegenhellen in allen Parlamenten der Welt ab. spielt. Das Unterhaus war jedoch in seiner großen Mehrheit auf der Seite des Fortschritts und verabschiedete dos Gs setz in erster Lesung. Weiter dürft» der Entwurf freilich kaum kommen das Arbeitsprogramm der Regierung ist über. reich, und die privaten Gesetzentwürfe pflegen den Bedürfnissen der Regierungen geopfert zu werden. Heute ist das Gewissen der Oesfentlichkell noch wach. Aber es wird, stets kurzlebig und schnell beruhigt, morgen wieder einschlafen. Der Gefangene vom Wandsworth -Gefängnis wird vergeblich ge storben sein. Stärker als anderswo lauert hier, m England, dos Mittelalter inmitten der Gegenwart und erinnert au die Zellen sie liegen noch nicht fern zurück, wo die Briten als das grausamste Volk der Erde verschrien waren. Die neunschwänzige Katze, uns Kontinentalen nur aus Museen bekannt, wird weiter auf die Rücken oer unglückseligen Opfer herobprassetn.

Dr. Beers Rücktritt. Eine offiziöse Verlautbarung. Das Woffsche Telegraphen-Bureau teilt den von uns" bereits gestern auf Grund einer eigenen Genfer Meldung gemeldeten Rück- tritt Dr. Max Deers in solgender Fonn mit; Der Leiter des deutschen Pressereferats im Völkerbundssekre. tariat, Dr. M a x B e e r, ist von seinem Posten zurückgetreten. Dr. Mar Beer hatte, wie man heute erfährt, bereits voreiniger Zeit aus grundsätzlichen und persönlichen Gründen dem Völkerbundssekretariat seine Demission eingereicht. Bs» sprechungen, die sich an sein Rücktrittsgesuch knüpften, haben ihn nicht veranlaßt, seinen Entschluß rückgängig zu machen, den er in den letzten Tagen erneuert hat. Dr. Max Beer verläßt damll nach 2 bijährigem Wirten in der außerordentlich wichtigen Informationsabtellung des Völkerbunds- jekretariats seinen Posten, den er einige Zeit nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auf Grund eines gemeinsamen Appells des Generalsekretärs und des verstorbenen Reichsaußen- Ministers Dr. Stresemann übernommen hatte, nachdem er vorher seit Gründung des Völkerbundes in Genf als Vertreter des MTB. und der.Kölnischen Zeitung " tätig gewesen war. Das Ausscheiden Dr. Beers wird im Völkerbundssekretariat. in dem er eine hervor- ragende Stellung eingenommen hat, auf das lebhafteste be. dauert. Besonders große» Bedauern ruft fein Abschied in den Kreisen der deutschen und internationalen Presse beim Völkerbund hervor, mit denen er ebenso wie mll den amtlichen deutschen Stellen und den zahlreichen deutschen Delegationen beim Völkerbund ln harmonischer Weise zusammengearbeitet hat. Diegrundsatzlichen und persönlichen Gründe' dieses Rück­trittes werden kj, der WTB..Fassung nicht näher präzisiert. Die in unserer eigenen Meldung angegebenen Gründe, daß Dr. Beer den Posten«ine» Bizedirektors de? Rachrichtenobteilung vergebens erstrebt hätte und daß er wegen seinerAggressivität" als wenig geeignet für»inen Beamtenposten im Völkerbundssekretariat er­schienen sei. treffen aber offenbar nicht zu. Biellnehr hat der Leiter der Nachrichtenabteilung, der Franzose Pie�r« Eomert, in einem Telegramm an denBorwärts" ausdrücklich festgestellt, baß.die Demission Dr. Beer» im Völkerbundssekretariat sehr lebhaftes Bedauern hervorruft".

Diesem Bedauern haben auch mir von voricherel» w unserem gestrigen Kommentar Ausdruck gegeben. Wir haben dabei die Ber. mutung ausgesprochen, daß Beer von den zuständige» deutschen Stellen alsAußenseiter" der Diplomatte vielleicht doch nicht so gehalten worden wäre, wie man es erwarten durste. Eine Meldung des Genfer Korrespondenten derVvsstschcn Zeitung" scheint unsere Auffassung durchaus zu bestätigen: Denn es wird darin ausdrücklich getadett, daß im Gegensatz zum Generalsekretär des Böller- bundes, die Berliner Stellen nicht den entsprechenden Nach- druck aus die Erhaltung Dr. Beer» im Genfer Sekretariat gelegt hätten. Henderson gegen Pessimismus. Konferenzaussichten sollen nicht nach dem jetzigen Stand beurteilt werden. London , 15. Februar.(Eigenbericht.) In einer Rede in Birkenhad richtet« Außenminister H« nd e r- son am Sonnabend«ine Warnung an die Oeffentlich- keit, die Aussichten der Flottenkonferenz nicht nach dem' gegemvärttgen Stadium der Verhandlungen zu beurteilen Die Ver- Handlungen steckten im Augenblick tief in der Aussprache über Einzel- hellen, wodurch nach außenhin leicht der irreführend« Eindrucks einer Stockung entstehe. Jede Konferenz kenn« solch« Zellen, wo nur langsame Fortschritt« möglich seien. Henderson betonte, daß jefe Delegation von der Notwendigkeit«in«? Erfolges überzeugt sei. und schloß mit einem Appell um Vertrauen., Oer indische Kreiheiiskampf.; Ausgedehnte Vollmacht für Gandhi . L o n d o n. 15. Jebru-r. Eigenberichi.) Da» ständige Somikee de» lndlschen Ratloaalkoogrefles hak den Führer der indischen Freiheitsbewegung Gandhi ermächtigt, den Zellpunkt des Leginn» der passiven Resistenz, welche die Skeuerverwelgerung an die britischen Behörden einschiieß:, nach eigenem Ermessen zu bestimmen. Gandhi ist damit, gemäß seinem eigenen Wunsche, bl» auf weitere» mit dlktarifchen Ve- fagnissen ausgestaltet worden.