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Der Weg zur rechten Nahrung.

Aufklärungsarbeit auch in der Schule.

Im Anschluß an die große Berliner   Ernährungsausstellung des Jahres 1928 hatte sich unter Führung des bekannten Landtags­abgeordneten des Zentrums Professor Dr. Martin Faßbender ein Reichsperein Boltsernährung gebildet, dessen Hauptausschuß sich unter sorgfältiger Bermeidung von Sozialdemo­fraten im wesentlichen aus Angehörigen des Zentrums, der Bolkspartei und der Deutschnationalen zusammen [ egt. Man findet darin u. a. Dr. Hermes, Reichsfanzler a. D. Luther, Reichsminister a. D. Schiele, Oberbürgermeister Adenauer  , Kommerzienrat Demmer vom Reichsverband der Deutschen Industrie  , Reichsminister a. D. Haslinde, Frau Mende, Frau Hedwig Heyl  . Der Verein will jagungsgemäß durch Aufklärung aller Bevölkerungsfreise die Renntnisse über gesunde zwed mäßige Ernährung fördern; er will dazu beitragen, die beutsche Ernährung wirtschaftlich rationell zu ge ftalten, hierzu eine Verständigung der beteiligten Wirtschaftskreise und Austausch der Erfahrungen herbeiführen.

Kreise stehen im Banne bes Gaumens und lassen sich nur leiten von dem, was gut schmeckt. Dann

sprach der

=

Sein Berhängnis.

Wegen 32 Billendiebstähle angeklagt.

Bor dem Gericht steht ein blaffer, fchlanter Mensch, 24 Jahre alt. Seine Antworten gibt er nur zögend mider Willen; dann begehrt er plöglich auf. Es ist wie ein innerer Protest gegen das Schicksal, das ihn auf die Anflagebant gebracht, wie eine Auf­lehnung gegen die Ungerechtigkeit der Welt, die ihn ihrer, reinen Freuden nicht teilhaftig werden läßt. 32 Diebstähle werden ihm zur Laft gelegt von April 1928 bis zum Mai 1929.

des Hauptgeschäftsführer Vereins, Dr. 3iegelmaner Potsdam, über die praktischen Auf gaben, deren Bearbeitung der neue Ausschuß sich widmen wird, Immer allein und stets mit ungefähr dem gleichen Trid drang und seine Ausführungen galten im wesentlichen der Schule und er in die Wohnungen und nahm an sich Brillanttolliers, ihren anwesenden Bertreterinnen und Bertretern. Es müffe, so Brillantringe, goldene Uhren und dergleichen. Er jagte er, eine der wichtigsten Aufgaben der Schule werden, den martete ab, bis beide Herrschaften ausgegangen waren, läutete, jungen Mädchen die Grundzüge der Ernährungswissenschaft, stellte sich als Delorateur oder Maler vor, von seiner Firma be denn eine Wissenschaft ist es tatsächlich beizubringen. Der natur­beizubringen. Der natur- auftragt, irgendeine Arbeit auszuführen. Manches Mal hatte er wissenschaftliche Unterricht, Physit, Chemie, Anatomie, Physiologie auch ein Bild zu verkaufen oder ein Pädchen abzuliefern; und ufm., habe dem Menschen und seiner Ernährung zu dienen und es während das Mädchen Papier   und Bleistift holte, damit er was sei in der Tat unendlich wichtiger zu wissen, welche Bedeutung und zeichnen tönne, raffte er zufammen, was er an Wertvollem fand. welchen Einfluß z. B. das Wasser, die Stärke, die Salze, Er suchte nur Leute heim, die den Verlust wohl zu ertragen im­die Säuren auf unseren Körper haben, als etwa die Natur die Säuren auf unseren Körper haben, als etwa die Natur ftande waren: Bankdirektoren, Industrielle, Adlige usw. Wenn das geschichte des Nilpferdes und des Känguruhs zu kennen. Die Hausmädchen besonders nett war und er fürchtete, sie könnte selbst mohlbegründeten Ausführungen des Redners ließen uns befürchten, in Verdacht tommen, ließ er vom Diebstahl ab; einmal nahm er daß die Schülerschaft wieder allzusehr mit reinem Wissen bepact aber auch der Hausangestellten das Portemonnaie weg. Deffen werden soll, trotzdem der Redner die Bedeutung der Praxis beschämt er sich heute noch. Er wird damals wohl unbedingt Geld tonte. Neugierig find wir zu wissen, wie sich Herr Professor gebraucht haben... für sein Rauschgeft- Rotain. Denn das Faßbender, dessen ehrliches und beftes Wollen wir ohne weiteres war fein Berhängnis. gerne anerkennen, sowie sein Borstand und sein Ausschuß in einer Zeit, in der täglich Tausende brots und arbeitslos gemacht werden, die gesunde und vernünftige Ernährung dieser Menschen selber und ihrer Kinder vorstellen. Daß uns diese unsere Boltsgenossen mit ihren Kindern nicht nach und nach an Unterernährung und Hunger hilflos und erbärmlich zugrunde gehen, ist zur Zeit eine der größten

In ähnlichem Sinn äußerte sich auch Professor Faß bender, als er foeben eine Sigung des Unterausschusses für Schule und Boltsernährung im Preußischen Landtag  abhielt, die gut besucht war. Der Redner wandte sich dagegen, auf dem Gebiet der Boltsernährung, wie er sagt, mit 3wangs maßnahmen vorzugehen, und bezog sich dabei auf die Frage der Berwertung unseres Roggenüberschusses. Der einzig mögliche Weg sei der der folgerichtigen Aufklärung der Massen. Allerdings feien nicht alle Fehler in unsere Boltsernährung auf mangelnde Ertenninis, sondern sehr oft auch auf Mängel des Charatters und des Willens zurückzuführen. Weite| und wichtigsten Sorgen.

China   fauft faiserliche Offiziere.

Ein gefährlicher 3mportartikel.

Schanghai  , im Februar.( Eigenbericht.)

Die deutsche Crportstatiftit nach China  , die sich nach Beendi gung des Weltfrieges mieber erfreulich gesteigert hat, ist seit dem Besuch der chinesischen Militärmission in Deutschland   im Jahre 1928 um einen neuen Artikel bereichert worden. China   entwickelt sich zum Abnehmer von ehemaligen deutschen   Offi­zieren, denen die politischen Verhältnisse zu eng geworden sind. Materielle Not treibt die Träger der Namen, die in die Geschichte aller offenen und geheimen Angriffe gegen die Republif vermidelt gewesen sind, gewiß nicht aus dem Baterlande, denn die viel geschmähte Demokratie ist ihnen gegenüber nicht fleinlich gewesen, und sie tönnen sicher in der Heimat ein ruhigeres und bequemeres Leben führen als arbeitslose Proletarier. Ein jo erfreuliches Zeichen der Erodus diefer unruhigen Elemente für die innere Konsolidierung Deutschlands   auch sein mag ihr Zug nach China   ist das Zeichen, baß sie gegen die neue Ordnung in Deutschland   nichts mehr unter nehmen tönnen für den ohnehin politisch stark bewegten Often ift ihr Auftauchen ein bedenkliches Symptom. Die chinesische Demo Pratie hat deshalb gegen das Engagement Hauptmann Kriebels - der übrigens inzwischen verstorben ist und feiner Gesinnungs­und seiner Gesinnungs­freunde nachdrücklichen Widerspruch erhoben. Auch gegen das Engagement von Bauer der von dem Bräsidenten der chinesischen Republik Tschytan Kai Schet derart geschätzt wird, daß er ihm stets persönlich in den Mantel hilft, ist von maßgebender chinesischer Seite bei dem Präsidenten der chinesischen Republik   nachdrücklich prote­stiert worden. Der Warnruf gegen das System und seine Helfer ist von einem Mann ausgestoßen worden, der megen seiner radikalen Haltung von den Machthabern aus der Partei ausgeschlossen und des Landes verwiesen worden ist. Wang Ching Wei   ist jedoch in Birklichkeit mehr als ein Bolitiker, der böse ist, weil er nicht mit dabei sein darf. Er ist der Hüter des Sun Yat Senschen Erbes, dessen Sekretär er lange Jahre gewesen ist. In ihm leben die großen Traditionen des Baters der chinesischen Revolution weiter fort, und er hat die Berbannung einem faulen Kompromiß mit den Profi teuren der Ideen feines Lehrers vorgezogen. Hinter ihm und dem radikalen Flügel der chinesischen Freiheitsbewegung stehen die Massen, die einmal die Geschichte eines erneuerten China   bestimmen werden. Seinen Triumph hat Tschian Kai Schef nämlich nicht gegen die Volksbewegung, sondern gegen einige revoltierende Generale feines Schlages errungen, die geglaubt haben, daß die Berbrämung ihrer persönlichen Rivalitäten mit der Idee der wahren Demokratie ihnen neue Berbündete zuführen wird. Die jüngsten Auseinander­fehungen in China   find in Wirklichkeit

nur eine Fortsetzung des ewigen Streifs der Duodezmachthaber um den Befih Rankings und der Küste gewesen, da sich hier die zur Behauptung der Militärdiftatur not­wendigen Mittel durch die Eintreibung der Seezölle und durch Finanzgeschäfte mit chinesischen und europäischen   Kapitalisten am leichtesten und bequemsten machen laffen.

Der Erfolg Tschian Kai Schets darf nicht über die Schwäche feiner Bofition hinwegtäuschen. Er verdankt den, übrigens mur mit Mühe errungenen Sieg einzig und allein feinen besseren militäri schen Machtmitteln, an deren Aufbau und Ausbau die deutschen  Instrufioren seiner Truppen wirklich den entscheidenden Anteil hatten. Die Heranziehung neuer deutscher   Offiziere dient allein

Student Weffel gestorben.

Das Opfer fommunistischer Blutrache.

Der 22jährige nationalsozialistische Student Horst Wessel  , der am 14. Januar d. 3. in seiner Wohnung in der Großen Frankfurter Straße 62 von mehreren kommu­niften überfallen und niederges hoffen wurde, ist am Sonn­tag früh im Krankenhaus am Friedrichshain   gestorben. Die Bluttat hat befanntlich viel Staub aufgewirbelt.. Bon der tommunistischen Presse wurde die Zugehörigkeit der Täter zur KPD  . mit frecher Stirn bestritten, obgleich es der politischen Polizei schon nach furzer Untersuchungsführung gelungen war, die Morttat als politischen Racheatt zu wären und die intellefluellen Urheber bloßzustellen. Der Haupttäter, der Arbeiter Höhler aus der Muladstraße, in seinen Kreifen befannt unter dem Spitznamen Ali, mar nach seinem eigenen Geständnis sett fünf Jahren Mit glied der PD. und stellvertretender Bereitschaftsführer der dritten Bereitschaft der Sturmabteilung Mitte   der KPD  . Während die fommunistische Breffe frech weiter log und alle Beziehungen zu

dazu, dem schwankenden Gebäude der Herrschaft Tschian Kai Schets und seiner Clique einige neue Grüßen zu geben. Die deutschen  Offiziere, die nach China   berufen wurden, find nicht als die Re organisatoren der Wehrmacht eines großen Reiches bestimmt, son bern der Stamm für die Prätorianergarte eines um feine Eristenz besorgten Tyrannen, dessen Thronden, wie der Berlauf der jüngsten Phase des chinesischen Bürgerkrieges gezeigt hat, auf sehr wadligen Füßen steht. Auf teinen Fall darf man sich in Deutschland   dem Glauben hingeben, daß das Erscheinen der deutschen  Militärmiffion einen moralischen Erfolg der deutschen   Sache in China   bedeutet. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall; obwohl sich die deutsche   Regierung in der Angelegenheit durchaus forreti verhalten hat. Man schäßt dies hier um so mehr, weil man genau weiß, daß sie sich in einer Zwangslage befindet. Man berücksichtigt sehr wohl, daß Deutschland   Eroffiziere als Privatpersonen nicht daran hindern fann, zu tun, was sie wollen, obwohl die Sympathien bes freiheitlichen China   durch die deutsche Leibgarde Tschian Kai Schets taum eine Förderung erfahren werden. Noch bedenklicher werden die Folgen des von Tschian Kai Schet unternommenen Schrittes auf die geistige Einstellung der Freiheitsbewegung in den übrigen asiatischen Ländern sein, die allmählich

Im Militarismus das wichtigste Hilfsmittel im Kampf für ihre Selbständigkeit zu erbliden beginnen.

Das zweifelhafte Berdienst für die Erhebung der Gewalt zum Dogma des asiatischen Freiheitstampfes gebührt allerdings meniger

den deutschen   Militaristen als den Russen, doch steht zu be fürchten, daß die Deutschen   in diefer vergifteten Atmosphäre mit deutscher   Methodik und Gründlichkeit die nötigen organisatorischen Boraussetzungen schaffen und in dem drohenden Chaos eine ähn liche Rolle wie die griechischen Söldner des Altertums und die Landsknechte des Mittelalters spielen werden. Bei den indischen Nationalisten hat das Auftauchen der deutschen   Offiziere in China  jedenfalls schon einen großen Eindrud hervorgerufen. Sie glauben, daß ihr Sieg über England nur mit Hilfe eines starten Heeres mög­lich sein wird, und sie sehen in dem Schritt Tician Kai Schets einen nachahmenswerten Bersuch, da ihnen England die Schaffung

eines indischen Nationalheeres mit modernen Kriegsmitteln der= weigert. Für die Beziehungen Europas   zu Asien   und für die fried­liche Entwicklung des asiatischen Kontinents eröffnen sich durch das brohende Umfichgreifen diefer Bragis menig glücverheißende Per spektiven. Wirtschaftliche Not und friegerische Abenteuerluft treffen sich mit den Bedürfnissen unflarer Schwärmer und ehrgeiziger Glücksritter. Ihre Koalition wird das nötige tun, um Asien   mit dem Geist des Militarismus zu infizieren, wozu eigentlich nichts weiter nötig ist, als Geld zum Aufbau eines triegerischen Apparates. Das Erscheinen ehemaliger Berufsfoldaten im Fernen Osten erhält da durch seine besondere Bedeutung, weil es nicht nur ein Einzelfall sein wird, sondern als ein Symptom für eine neue Epoche im Denken und Handeln des Ostens gewertet werden muß. Europa  sollte daher diesem Intermezzo eine größere Aufmerksamkeit schenken als das bis jetzt der Fall ist, denn die Befürchtung liegt nahe, daß über diesen Umweg das in Genf   begonnene und augenblicklich in London   so hoffnungsvoll fortgesetzte Wert zur Befriedigung der Menschheit zum Teil illusorisch gemacht wird.

Höhler ableugnete, wurde Höhler, wie er selbst zugab, von fom­munistischen Funktionären acht Tage lang in der Billa   der Mi.­inhaber der Inseratenexpedition für Arbeiterzeitungen in Glienicke  bei Hermsdorf   verborgen gehalten. Mit einem falschen Baß flüchtete Höhler dann in einem Auto der Infratenexpedi ion über die tschechische Grenze. Als Höhler den Bersuch machte, heimlich wieder nach Berlin   zu gelangen, wurde er vera haftet. Which seine Spießgesellen find inzwischen sämtlich hinter Schloß und Riegel gebracht worden.

Die Berliner   Polizei nahm am Sonntag nach Beendigung einer fommunistischen Versammlung im Mercedes  - Palast 15 fom­munistische Versammlungsteilnehmer. fest, die sich polizeilichen Anordnungen widerfest hatten.

Groß Berliner   Parteinachrichten.

132. Abt., Blankenburg  . Heute Montag, 24. Februar, 20 Uhr, Frauenabend bei Klug, Dorfstr. 2 Bortrag: Das Wirtschaftsgeld der Hausfrau, Referentin: Clje Scheibenhubet.

Der Bierundzwanzigjährige hatte einen Bater, der Trinter und mehrfach wegen Eigentumsvergehen bestraft war. Siebenjährig verlor er seine Mutter und fam ins Waisenhaus. Im Alter von 15 Jahren Seine wurde er Liftboy, später Bertreter in Parfümeriewaren. ersten Diebstähle beging er in Wiesbaden  , Mülheim  , Köln  . Hier erhielt er auch seine ersten Strafen. Sein Freund, mit dem er an fangs auf Beutezüge ausging, verriet ihn. Aus Furcht, gefaßt zu werden, zog er nun von Stadt zu Stadt, tam nach Bonn  , Frants furt a. M., Dresden  , Hamburg  , Berlin  , gewöhnte sich das Kokain­schnupfen an und mußte mun stehlen, um sich Kokain zu verschaffen. Sdynupfte, um Mut zum Stehlen zu haben. Der psychiatrische Sach­verständige sprach von ihm als von einem schwer erblich be lasteten Menschen, dessen Widerstandskraft durch den Kokain­mißbrauch in hohem Maße geschwächt war.

Das Gericht erkannte ihn in 18 Fällen schuldig und verurteilte ihn zu 1 Jahr 7 Monaten unter Anrechnung von 7 Monaten Unter­juchungshaft. Die Stiefmutter hatte ihm aus der süddeutschen Stadt. mo er zu Hause ist, geschrieben, daß fie ihn aufnehmen wolle. Er bat um eine Bewährungsfrist, die er nicht erhielt. und drohte, als man ihn abführte, fich das Leben zu nehmen. Er wird sich das Leben nicht nehmen, und, wieder in Freiheit, vom Kotain entwöhnt, von den Eltern aufgenommen und unterstützt, in feiner füddeutschen Heimatstadt, in der er nie straffällig geworden war, vielleicht unter die schlimmen Jahre seines Lebens einen Strich machen und an der Stelle anknüpfen, wo er das geordnete Leben aufgegeben hat.

1000jähriges Jsland.

Ueber Island   plauderte auf dem legien Boriragsabend ber Urania  " Johannes Belden. 100 000 Seelen haben ein Insel. gebiet von der Größe Bayerns  , Badens und Württembergs zu jammengenommen zur Verfügung, aber mur Küstenstriche sind bes wohnbar und die Hauptstadt Rentjanit absorbiert allein 27 000 Einwohner. In dieser sich erst in legter Zeit entwickelnden Stadt findet sich Altes und Neues, Einfaches und Raffinement, Proles tarisches und aufdringlich Feines unmittelbar beieinander. Dem auf ungewöhnlich hoher Kulturstufe stehenden isländischen   Volk stehen Bolts, und höhere Schulen und eine vier Fakultäten um faffende Universität zur Verfügung und nur wer sich in ganz be sonderen Spezialfächern bilden will, muß ins Ausland gehen. Der bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts bestehende Monopol handel hat das Bolf zu eigenwilligen, starten, unbeugfam stolzen Menschen gemacht, die unbedingt und auf allen Gebieten ihre Unab­hängigkeit gewahrt wissen wollen.

Interessant war, was Velden   von seinen Ritten und Küstenfahrten zu berichten wußte. Eine Verkehrsfrage gibt es auf Island   eigentlich nicht. Den Bau von Eisenbahnen ver­hindert das unwegsame Innere des Landes; das isländische kleine, aber sehr zähe Bferd, das den Wafferweg benutzende Schiff und neuerdings das Auto, das aber oft genug die Ueberlegenheit des Pferdes anerkennen muß, find die Berkehrsmittel. Erst in neuerer Beit beginnt man Wege, Straßen und Brüfen zu bauen ,,, alte Brücken aus dem Jahre 1875 werden durch schöne neue Eisenfon struktionsbrüden ersetzt. Seit 1908, wo nur erst ein einziges Leucht aufgestellt, aber schon hat der Isländer die Bedeutung des Flug­feuer die Einfahrt nach Reykjavik   bestimmte. find 100 Lichtsignale aufgestellt, aber schon hat der Isländer die Bedeutung des Flug­

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zeuges als Verkehrsmittel erkannt. So sehr noch die Bevölkerung an uralten Sitten und Gebräuchen festhält amüsant war Veldens Erzählung vom Halfischkaven", eine Passion, die der isländische Seemann und Fischer mit halbverfaultem und dann getrocknetem Haifischfleisch betreibt so hoch gebildet, in Literotur, Kunst und Mit bewandert, ist selbst der einfachste Bauer. Dem Reisenden Gletscherentwidlung, Klimabeeinflussung und Tagesmeteorologie, der hält schon der zehnjährige Führer Vorträge über Bodengestaltung, erwachsene, proletarische Pferdeführer tann stundenlang aus dem Gedächtnis isländische klassische Lyrik deflamieren. Der Stolz gebietet auch dem ärmften Katenbewohner feine Geschenke oder als folche zu wertende Einladungen anzunehmen, wo Hilfe verlangt wird, wird fi als tostenlose Gastfreundschaft gewährt Viehzucht, insbesondere Schafzucht Wiesenbewirtschaftung, und der Fisfang und bandel sind die Einnahmequellen des Landes, die Ausfuhr übersteigt die Einfuhr beträchtlich.

Proben nat onaler Mufit. von einem Gesangsdilettanten=

quintett vorgetragen, vervollständigten die Ausführungen des Vor­

tragenden.

Fahrpreisermäßigungen für Kinder bei den städfishen rer. tehrsmitteln. Nach den neuesten Verkehrsbestimmungen der BG. werden auf der Straßenbahn, U- Bahn und Omnibus für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensinhr 15 Pf. berechnet Auf der U- Bahn wird außerdem bei Gesellschaftsfabrten von mindestens 30 Personen ein ermäßigter Fahrpreis vom 20 Pf. ( fonit 25 Pf.) für jede erwachsene Perfen und 10 Pf.( fonst 15 Pf.) für jedes Kind unter 14 Jahren erhoben. Arirage auf Beförderung sind möglichst am vorhergebenden Tage bei dem Auf­seher eines Bahnhofs oder bei der Betriebsverwaltung: Berlin   W39, Röthener Straße 12, schriftlich rder mündlich zu stellen. Weitere Ermäßigungen merden nicht gewährt.

Ju der Urania spricht Freitag, 28. Februar, 20% Uhr, im Langenhed Birchow- Haus Dr. Schröter von der Telefunken- Gesell­schaft über Das elettrische Fernsehen". Der Vortrag bringt Experimente mit den neuesten Apparaten.

Wetters  .- Für Deutschland  : Keine wesentliche Aenderung des be­Wetter für Berlin   vnd Umgegend: Fortdauer des beständigen stehenden Witterungscharafters.

Carrafant- Karten micber in allen Preislagen vorrätig! Die Diretton des Birtus Earrafani we ft darauf hin, daß test wieder Rapten in allen Preis Tagen und zu allen Torstellungen erhält dh find.. Tenno   ift es ra fam. fich Karten rechtzeitig zu fichern. Vorverkauf an der Ritfrstaffe ab 9 Uhr früh. Telephon: Värmad 4385-4336 und 0800 und heaterkaffen Wertheim  . Jeder

beeile fich, Garrafani au besuchen, ehe er für mehrere Jahre Deutschland   ver läßt. Montag, abends 7% Uhr, große Borstellung.