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Wie Kaffee und Teezoll wirken.

Genkt den Diskont!

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freilich

Der Nachteil des Gewichtszolls.- Alkoholpreisspannen.- Schmuggelverkehr. gewöhnlich die schwächste Boche des Jahres- die Tätigkeit der

Die erhöhten Kaffee und Teezölle, die insgesamt 60 Millionen| im Kleinhandel geführt, der im Durchschnitt pro Pfund 20 Pfennige Mart Mehreinnahme erbringen sollen, werden bereits am 5. März in Kraft treten. Allgemein rechnete man erst vom 1. April ab mit erhöhten Zöllen. Die Regierung hatte aber z. B. mit der letzten Erhöhung des Gerstenzolls recht unerfreuliche Erfahrungen gemacht. Um ausgedehnte Boreindeckungen zu den alten Säßen und damit ganz erhebliche Verluste für die Reichstaffe zu vermeiden, wurde die Zollerhöhung furzfristig für die ersten Tage im März angeordnet. Troßdem ist es vielen Interessenten gelungen, in der legten Zeit größere Mengen von Tee und Kaffee aus den Freihäfengebieten und Zollägern herauszunehmen und noch zu den alten billigen Zollfäßen einzuführen. Diese Mengen sollen durch die Nach verzollung erfaßt werden. Darunter fallen nicht nur die Händler, sondern auch Gastwirte, Hotels, Konsumvereine usm. Der Nachverzollung unter­liegen lediglich nur solche Mengen nicht, die sich im Besiz von privaten Haushaltungen oder, wie es in dem amtlichen Kommuniqué heißt, im Besitz von Haushaltungsvorständen befinden, sofern sie nicht für die Verarbeitung oder den Bertauf in Frage kommen und 5 Kilo­gramm nicht übersteigen.

Aus der Nachverzollung

erwartet die Regierung ungefähr 17 Millionen Mart. Wie man diese Zahl errechnet hat, läßt sich sehr schwer erkennen, da sich das Ergebnis aus drei verschiedenen Bosten zusammensetzt. Einmal muß jeder Dopeplzentner ungebrannten Kaffees, dessen Einfuhrzoll bisher 130 Mark betrug und in Zukunft 160 mark betragen wird, mit 30 Mart nachverzollt werden. Der geröstete Kaffee, dessen Zoll sich von 175 auf 300 Mark erhöht, ist pro Doppelzeniner mit 125 Mart nachzuverzollen. Für Lee sind pro Doppelzentner 130 Marf nach zuzahlen; der Teezoll selbst wird von 220 auf 350 Mart heraufgefeßt. Ein besseres Bild tann man sich schon über das fünftige Ergebnis der erhöhten Kaffee und Teezölle machen. Wir führen pro Jahr ungebrannten Kaffee im Höhe von 1,5 Millionen Doppel­zentner ein. Da nun jeder Doppelzentner 30 Mart mehr Zoll er bringt, fommt man auf eine Mehreinnahme non insgesamt 45 Mil­lionen Mart. Die Regierung hat aber nur 40 Millionen Marf ein gefez, da sie infolge steigender Kaffeepreise mit einem geringeren Konsum technet. Die Teeeinfuhr machte 1929 55 000 Doppelzeniner aus. Bei gleichbleibendem Umfang und einem um 130 Mart höheren Einfuhrzoll sind hier an Einnahmen 7 Millionen Mart zu erwarten. Da der Tee in Deutschland   in wachsendem Umfang Berwendung finder und da er sich reiatin auch billiger stellt als der Kaffee, wird hier mit einem Sonfumrudgang nicht gerechnet. Den Ber braucher interessiert natürlich die Frage am meisten, wie sich die Jollerhöhungen in den Kleinhandelspreisen auswirken

werden.

Bei der unsoliden Kaltulation und der Irregularität der Preis­bildung in Deutschland   ist es natürlich sehr schmer, etwas Bestimmtes darüber zu sagen. Wir halten die Brofitquoten im Staffeehandel jedoch für so hoch, daß der Handel die Zollerhöhung tragen fönnte. Es ist ja eine immer wiederkehrende Erscheinung, daß nicht der 3oll, sondern der überhöhte Profit die Bare verteuert. Hin­fichtlich des Kaffees ist noch zu berücksichtigen, daß die Weltmartt preife in den letzten Monaten auf Grund von unei aufeinander­folgenden guten Ern'en in Brasilien   und finanziellen Schwierigkeiten im brasilianischen Kaffeeabsatz start gesunken sind. Der Preissturz hat wohl in Deutschland   zu einer Berminderung des Kaffeepreises

Arbeiter und Bausparkassen.

Ein Baufparfaffengesetz.

Die Bausparkassenbewegung, die die Schaffung eines Eigen­heims durch Sparrüdlagen zum Ziele hat, hat in Deutschland   schnelle Fortschritte gemacht. Neben den privaten find auch die öffentlichen Bausparkassen in schneller Bildung begriffen, die Zahl der privaten Bauspartassen wird schon auf 180 gefchäßt, und es hat sich auch schon ein Reichsverband der deutschen   Privatbausparkassen ge­

bildet.

Führend nach Größe und Intensität der Werbung ist die Ge­meinschaft der Freunde in Wüstenroth  , kurz auch Darmstädter   Ge­fellschaft genannt. Wie gemeldet wird, hat diese mit Genehmigung des Reichsverbandes deutscher Brinatbausparkassen die seit längerer Zeit mit mehreren Organisationen der christlichen Gewert fchaften laufenden Bertragsverhandlungen abgeschlossen, und

betragen dürfte. Daß sich in dieser Ermäßigung der unerhörte Kaffeepreissturz auf den Weltmärkten nicht voll ausgewirkt hat, ver steht sich wohl von selbst. Nun wird der Kaffee durch die Zoll­erhöhung mit 15 Pfennigen pro Pfund neu belastet. Diese Belastung bezieht sich aber, was von Bedeutung ist, auf ungerösteten Staffee. Dieser verliert durch die Reinigung und durch den Röstungs­prozeß bis zur fonfumfertigen Ware ungefähr 15 Proz. an Gewicht. Der Gewichtsverlust muß berücksichtigt werden. Der erhöhte Zoll wird also für ein Pfund gerösteten Kaffees mehr ausmachen als 15 Pfennige; er darf aber feinesfalls über 20 Pfennige pro Pfund gerösteten Kaffees hinausgehen. Eine Preiserhöhung darüber hin­aus ist ohne Zweifel ungerechtfertigt. Diese Berechnung gilt aller dings nur für den Fall, daß der erhöhte Zoll völlig auf die Kon­fumenten abgewälzt wird, womit leider zu rechnen ist. Siehe, mas wir oben über die Profitquote gesagt haben. Bei der Zollerhöhung, wie sie jetzt vom Reichsfinanzminister angeordnet ist, wird der

ärmere Konjument aber noch besonders besteuert. In geradezu drastisch ungerechter Weise wirkt sich in der vorgenom menen Zollerhöhung die Tatsache aus, daß der Kaffeezoll, wie alle anderen Zölle in Deutschland  , als Gewichts- und nicht als Bertsoll erhoben wird; d. h., der Kaffee wird in Zukunft mit 160 mart pro Dopeplzentner verzollt, ganz gleichgültig, ob für den 3entner 100, 200 oder 400 Mark bezahlt werden. Wer sich also den Lurus leisten kann, die feinsten und teuersten Kaffeesorten im Berte von etwa 4 bis 5 Mart pro Pfund zu kaufen, zahlt, in Wertzoll umgerechnet, nur etwa 5 Broz. feines Einkaufs für 3011e. Dagegen müssen alle die anderen, die sich mit Kaffeesorten geringerer Güte begnügen, also mit solchen Sorten, die in Deutsch  land unentbehrliches Lebensbedürfnis der minderbemittelten Be­völkerung geworden sind, 10 Proz. steuern. Also diejenigen, die es fönnen, fommen bei der Regelung auf Grund der Gewichtszölle besser meg.

Im großen und ganzen nehmen wir an, daß sich ein Konsum­rüdgang infolge der erhöhten Zölle faum vollziehen wird. Das gilt jedoch nur für den Fall, daß der Kaffeepreis nicht teurer wird als im Herbst vorigen Jahres. Die Preise brauchen aber, wie wir oben dargelegt haben, nicht teurer zu werden. Andererseits vergrößern fich mit den erhöhten Zöllen die Preisspannen zwischen Raffee und Zee einerseits und den altoholischen Getränken andererseits. Das könnte unter Umständen zu einem Mehrverbrauch von Alkohol führen. Darin liegt eine Empfehlung, die von fast allen Seiten verlangte höhere WItoholbesteue. rung schleunigst durchzuführen. Das Atoholgemerbe legt ja auch sonst immer bei allen möglichen Gelegenheiten Wert auf eine gleichbleibende Preisspanne. Man follte diesen Wunsch jetzt berücksichtigen.

Der höhere Kaffeezoll felbft mird ganz bestimmt noch die andere unliebsame Folge dadurch haben, daß er Anreiz zu einem vermehrten Schmuggelpertehr schafft. Gerösteter Kaffee wurde von jeher an der deutsch  - holländischen Grenze geschmuggelt, wenn hohe Zölle das riskante Geschäft lohnend erscheinen ließen. Run tommt nach der Zollerhöhung auf einen Sad Staffee ein 3oll non 300 Mart. So ein Zentner Kaffee ist schließlich nicht allzu schwer und nicht allzu unhandlich. Es liegt also auf der Hand, daß fich der Spezialarbeitsmartt an der deutsch  - holländischen Grenze demnächst beffern wird.

der Bauspartassen in tleineren Städten und auf dem Lande anders liegt als in den Großstädten; in der Brovinz ist das Verlangen nach einem Eigenheim stärker, mährend sich der Arbeiter der Großstadt cher nach einer vernünftigen Mietswohnung fehnt, als nach einem Eigenhaus mit seinen mancherlet Risiken.

Die freien Gewertschaften haben sich seit langem mit diesen Fragen bereits beschäftigt. Die Untersuchungen, die aud schwierigere wissenschaftliche Arbeit voraussehen, find weit fort geschritten und man fann hoffen, daß über die Frage, deren Be­deutung nicht verfannt werden kann, bald endgültige klar. heit geschaffen wird. Jedenfalls sind die Dinge heute immer noch so, daß übereilte Gründungen sehr schwere Folgen für den einzelnen und die Organisationen haben tönnen. Es wird sich daher für die organisierte Arbeiterschaft empfehlen, die Stellungnahme der freien Gewerkschaften und ihrer Bantinstitute noch abzuwarten.

Weitere 3fo.ierung der Reichsbant.- Neue Goldzuflüffe. Wie zu erwarten war, hat auch zum 23. Februar Reichsbank wieder starf abgenommen, und auf der anderen Seite sind die Zuflüffe an Gold noch stärker gemadhjen als bisher. Die Voraussetzungen zur Distontermäßigung haben sich weiter ver­beffert.

Die Wechselbestände der Reichsbant gingen um 99,3 auf 1620,4 millionen zurüd. Im Jahre 1928 hatte die Reichsbank zum gleichen Zeitpunkt einen Wechselbestand von 1925 Millionen, also rund 300 Millionen Marf mehr. Im Jahre 1929 wurden zum 23. Februar zwar nur 1461 Millionen Wechselbestände ausgewiesen; dabei ist aber zu berücksichtigen, daß in dem diesjährigen Bestand wahrscheinlich große Beträge von Auslandswechseln enthalten sind, die im vorigen Jahre in der Summe fehlten. Wirtschaft und Banken nehmen für neue Kredite die Reichsbant offenbar überhaupt nicht in Anspruch. Der Bestand an Lombarddarlehen  ist um 23,6 auf 54,7 Millionen zurückgegangen. Auf dem Konto der unverzinslichen Girogelder zeigt sich eine Zunahme um 113,6 auf 615,8 Millionen Mart. Dem standen zum gleichen Zeitpunkt 1929 mur 573 und 1928 nur 604 millionen gegenüber. Der Noten= umlauf ist nach einem Rüdgang um 161,8 auf 4004,6 millionen refordmäßig niedrig; Rentenbankscheine waren nur noch 323,9 Millionen in Umlauf.

Andererseits hat sich die Dedung des Notemumlaufs wieder außerordentlich verstärkt. Die Goldbestände sind in der letzten Woche um nicht weniger als 59,2 auf 2410,2 Millionen Mark ge­stiegen, und wenn bei dem Bestand der Deckungsdevisen ein leiner Rüdgang um 2,8 auf 398,8 millionen ausgewiesen wird, so dürfte dem in anderen Konien der Reichsbant eine Steigerung des Be­standes an ausländischer Baluta gegenüberstehen. Jedenfalls haben wir zum 23. Februar eine Deckung der umlaufenden Noten allein durch Gold von 60,2 Pro 3., das ist mehr als die Hälfte über der gesetzlichen Vorschrift, und durch Gold und deckungsfähige Devisen zusammen von 70,1 Broz.( ungerechnet die nicht als Deckung ausge wiesenen Devisen), das ist mehr als drei Viertel über der gesetzlichen Deckungsvorschrift.

In der Geschichte der Reichsbank dürfte eine derartig große Ueberschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Notendedung noch nicht vorgekommen sein. Nichts weist heute darauf hin, daß die internationale Geldflüssigkeit beträchtlich nachlassen würde- in London   und in New York   wird immer noch von einer neuen Dis fonijentung gesprochen, und. die Gesamtlage in Deutschland   macht ein plögliches Anwachsen der Kreditnachfrage nicht wahrscheinlich. Gelbst aber eine plöbliche startere Nachfrage nach Krediten voraus­gesezt, sind die inländischen Geldreserven und die ausländischen Geldangebote sowie die eigenen Kreditreserven der Reichsbank so groß, daß sie wahrscheinlich auf lange Zeit befriedigt werden könnten. Einer Senkung des Zinsniveaus durch die Reichsbant steht heute taum etwas anderes im Wege als der Wille zu dem ent­sprechenden Entschluß.

Die Berliner   Abzahlungspleite.

Die Gläubigerversammlung ber Dewabag und der & aufab, denen auch das Kaufhaus des Dftens( Rades) in der Großen Frankfurter Straße gehört, hat stattgefunden. Ms Ursache des Zusammenbruchs wurde angeführt, daß der Konzernchef Mar Bauer aus Frankfurt  ( Main  ) das Abzahlungs- und besonders das Grundstüidsgeschäft zu start ausgedehnt habe. Die 96 Grundstüce sind in der Bilanz mit und 8 Millionen Mart bewertet, die Gesamt­summe der noch nicht geprüften Aftiven beträgt 11,39, die Gesamt­summe der Passiven 10,20 Millionen Mart. Aber von den Aktiven fönnen nur die kleinsten Summen auch mirklich flüssig gemacht werden. Die Grundstücke und ebenso die Warenhäuser in der Botsdamer Straße und im Berliner   Often follen verfquft werden. Die Gläubiger bis zu 3000 mart follen mit 100 Broz. allmählich entschädigt werden. Die Gläubiger haben einen Aus­schuß gewählt, der die Vermögensverhältnisse bei den einzelnen Ge­fellschaften prüfen wird.

Ein englisch  - cuffischer Handelsvertrag? Im englischen   Unter­haus hat der Staatssekretär des Aeußern Henderson auf sine Anfrage erklärt, daß mit Rußland   wegen Abschluß eines Handels vertrags Berhandlungen im Gange feien, von denen man eine Steigerung des Handelsverkehrs erwarte. Der Handel mit der Sowjetunion   habe bereits beträchtlich zugenommen.

Bei Schubert& Salzer wieder 16 Proz. Dividende! Die in der Hauptsache Textilmaschinen herstellende Sächsische Maschinenfabrik Schubert& Salzer hat im vergangenen Jahr wieder enorme Ge­winne erzielt. Bor Berechnung des Reingewinns wurden nicht weniger als 3 Millionen Mart aus den Ueberschüssen für Ab­schreibungen verwendet, aus dem ausgewiesenen Reingewinn von 459 Millionen das

zwar zunächst mit dem Reichsverband der katholischen Arbeiter Warum wird das Bauen nicht billiger? Altenkapital von 19,3 Millionen Marl  . Rechnet man die Ab:

und Arbeiterinnenvereine Deutschlands  , der A.-G. Deutscher Heim bau Berlin und dem Verband Wohnungsbau und Siedlung GmbH. in Köln  . Diese werden nach dem Bertrage feine eigenen Bauspar­tassen gründen, sondern ausschließlich für die Bausparkasse der Darm städter Gesellschaft werben.

Riefengewinne einer Zementfabrik.

Wir sind es gewohnt, daß das Bauen von Jahr zu Jahr teurer wird, während die Baustoffindustrie immer größere Gewinne macht. Ein Beispiel dafür ist Die Reichsregierung hat sich bereits mit der gesehlichen die 3ementfabrit Hemmoor  . Der Reingewinn dieser Firma Regelung des Bausparkassenwesens beschäftigt, da nach Auf- hat sich wieder mal erhöht( von 1,17 auf 1,28 Millionen Mark). fassung aller Beteiligten, insbesondere auch der Sparkassen und Giro- Dabei zeigen die Vermögensposten in der Bilanz durchweg Steige= zentralen, eine staatliche Aufsicht im Interesse der vielen Tausenderungen. Die Wertpapierbestände erhöhten sich z. 2 um eine halbe von Bausparern erforderlich ist. Es heißt, daß das Reichs mirt| Million auf rund 1,8 Millionen Mart, wobei nicht vergessen werden fchaftsministerium einen entsprechenden Gesezentwurf vor­bereitet habe, der auch die Bauspartajsen, ähnlich wie die Privat versicherungen unter die Kontrolle eines Reichsaufsichts. amtes stellt, eine Konzessionierung für Neugründungen vorsicht und von den Bauspartassen mindestens alle zwei Monate den Nach

weis des Vermögensstandes verlangen will.

Auch in der Arbeiterschaft hat angesichts des noch immer fortbestehenden Wohnungselends und des weitnerbreiteten Ber­langens nach einem Eigenheim die Bauspartassenbewegung großen Widerhall gefunden. Gerade für die breiten Massen der Arbeiter­schaft aber bestehen bei den bisherigen Systemen noch große Be denken und Unzulänglichkeiten, die beispielsweise die freien Ge­wertschaften und die diesen nahestehenden Banfinftitute bisher in der Attivität gehindert und zunächst zur Prüfung der Erfahrungen ge­zwungen haben. Die Löhne der Arbeiterschaft sind im allgemeinen noch sehr niedrig; nach Sicherung des Existenzminimums wird wenig zurückgelegt. Bet den bestehenden Enstemen ist Jelten die Gewähr gegeben, daß auch alle Baufparer in abseh. barer Zeit in den Genuß der Dariohnsgewährung fommen, bei den Auslosungssystemen werden die schlechter Gituierten oft benach teiligt; es bestehen Möglichkeiten, durch Gelddarlehen von dritter Seite schneller zum Zuge zu kommen, was wiederum alle benach teiligt, die sich solche Darlehen nicht befchaffen können. In aller Regel gehört aber der Arbeiter zu denjenigen, die die lang ft e arte zeit trifft, denn zu den Einzahlungen, die eine fürzere Wartezeit ermöglichen, ift er eben nicht fähig. Es fomunt hinzu, daß die Frage

darf, daß in diesen Posten starke stille Reserven stecken dürften. Die Dividende beträgt wie im Vorjahr 15 Broz Diese Dividende muß aber diesmal auf ein Aftienfapital von 5 Millionen Marf gezahlt werden gegenüber 3,8 Millionen Mark im Vorjahr. Das bedeutet, daß die für die Zahlung der Dividende zur Verfügung zu stellende Summe von 570 000 auf 760 000. Marf erhöht werden muß. Die Kapitalserhöhung aber wurde im vorigen Jahr mit Gratisaktien durchgeführt. Zu den Gratisaktien erhalten die Aftionäre noch die runde Summe von 190 000 Mart gefchenft. Das glänzende Ergebnis trot bei Hemmoor   ein, obwohl die Zement­industrie einen harten bautenarmen Winter hinter sich hatte. Und man wundert sich, daß das Bauen nicht billiger wird!

Klagen über Krankenkassen?

Sie sind unberecht gt- faat die preußische Regieruno.

schreibungen ein, so ergibt sich ein reiner Verdienst bei Shubert   u. Salzer von rund 40 Pro 3.! Wir fommen auf diese Reforddividende zurüd, menn uns der Geschäftsbericht von Schubert u. Salzer vorliegen wird.

Kapitalzufammenlegung 1000: 1. Bei dem türzlich erfolgten Zusammenbruch der Frankfurter   Bankverein A. G.   haben bekannt­schaft für die Einlagen übernommen. Offenbar auf das Verlangen lich die Stadt Frankfurt   und die Frankfurter Sparkasse   die Bürg­der Stadt Frankfurt   wird jetzt das Kapital von 1 Million Mark im Berhältnis 1000: 1 zusammengelegt; das dann nur 1000 Mart be­fragende Kapital foll um 49 000 wieder auf 50 000 Mart erhöht merden, wobei die Stadt Frankfurt die neuen Aftien übernimmt. Den Aktionären ist hier der Verlust von 999 Tausendstel des Bank­fapitals zugemutet worden, was den Leibtragenden hoffentlich eine Lehre sein wird, das Bantgeschäft etwas ernster zu nehmen, als im

alle des Frankfurter   Bankvereins geschehen ist.

840 Kilometer Ferngasleitung in Sachsen  . Die Gasperfor gung Ost sachsen A. G., die von dem zentralen Gaswerk gasversorgung betreibt und zum größten Teil in öffentlicher Hand Heidenau   aus mit 840 Kilometer Gasleitungen eine große Fern ist, steigerte 1929 ihre Gasabgabe um 9 Proz. auf 9,55 Mill. Kubit­meter. Auf das Kapital von 5 Mill. Mart fommen 6 Pro3. Dividende.

Tobis Klangflm in Schweden  . Die Tobis Klangfilm- Gruppe, die in Holland fiẞt und an der auch deutsche   Elettrofonzerne beteiligt find, hat mit der Svenft Film- Industri Attie Bolaget in Stocholm einen Bertrag geschlossen, der die gemeinsame Filmproduktion vor­sieht. Es besteht die Absicht, auch schwedische Bearbeitungen deutscher  Filme herauszubringen. Die Tobis foll gegenwärtig in Neu- Babels­ berg   vier neue Tonfilme in Arbeit haben, darunter auch zwei für Ufa   und Emelta, im Pariser Atelier sollen fünf, bei der englischen Tochtergesellschaft sieben große Tonfilme vorbereitet werden. Bundesversammlung   hat am Dienstag die Gefeße über den Siz der Schweizer   Gefeh über die Reparationsbant. Die Stweizer Reparationsbank in der Schweiz   gegen die Stimmen der beiden Kommunisten angenommen. Im Nationalrat bedau re die sozialdemokratische Frattion. duß sich die Schweiz   per­anlagt gesehen habe, den Beamten der Reparationsbanf Stauerfrei

Aus einer Antwort des Preußischen Staatsministeriums für Volkswohlfahrt ist zu entnehmen, daß die Staatsregierung Be­schwerden über Iuguriöse Geschäftsführund der Kranken­faffen regelmäßig auf ihre Berechtigung prüft. Dabet haben sich jedoch diese Beschwerden bisher immer als ungerechtfertigt erwiesen. Im übrigen wird darauf verwiesen, daß ohne ausreichende Mittel die notwendige soziale Fürsorge, die auch im Interesse der Wirtschaft liegt, nicht geleistet werden kann. Zu besonderen Maß nahmen durch die Staatsregierung liege jedenfalls fein Anlaß vor. I heit zuzugestehen.