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( 7. Fortsetzung.)

Alle drei Männer streichelten das zarte Material, und De­prieur fagte:

Anstatt sich zu bekämpfen, hätten Frankreich   und Holland  fich gegen England verbünden müssen. Flandern   will fich auch noch zersplittern; Antwerpen   von Brüssel   trennen. Wäre aber Einigkeit von Rotterdam   bis Breft, dann wäre England nicht so start. Die Deutschen   haben den Bersuch gemacht, den Fehler der Franzosen  wieder auszumerzen und aus Antwerpen   eine Stadt wie London   zu machen; zwei ähnliche Städte, Großhäfen an einer erweiterten Flußmündung. London   ist souverän im Empire; Antwerpen   wird Brüssels   Feindin."

Herr Julius Debatter warf hin:

Hören Sie einmal, was De Briese sagte: Zwischen dem pro­testantischen Holland  , sagte er, und dem fatholischen Belgien   war das dieselbe Sache wie zmijchen Irland   und England. Holland  zwang uns bis achtzehnhundertdreißig, niederländisch zu sprechen. Die Revolution tam, ohne daß die Sprachenfrage geregelt murde und jetzt ist es mieder dasselbe: Die Wallonen tyrannisieren die Flamen. Aber ich sage Ihnen: Mit den Deutschen   hier, das war eine Repanche. Im Rate von Flandern   sprach man unter von Biffing flämisch. Holland   hat während des Krieges 14 den deutschen  Soldaten Käse geschickt und über die belgischen Leiden gelacht. Nach Idem Kriege hat es den in Brüffel verurteilten Aktivisten Stellungen verschafft. Deutschland   hat 1913 12 000 Heftar Flachs gebaut, 1920 80 000 und 1921 134 000 Heftar."

,, Jetzt, wo wir wieder an die Lys zurückgekommen find," fügte Stevens hinzu ,,, werden wir wieder vorschreiben, was gemacht werden muß."

Am 11. Juli, dem Jahrestag der Schlacht der Goldenen Sporen", flatterten große flämische Fahnen im festlich geschmückten Courtrai  . An der Front eines fatholischen Hauses hing vom Dach bis auf die Straße ein Rosenkranz aus Goldfugeln. In den Nischen mit den Heiligenbildern brannten Kerzen. Die Flamen, im Schmud der gelben Rose mit dem schwarzen Herzen, versammelten sich vor dem Blaamsche Huis", Groeninghe Straat. Turner in weißen Trifots marschierten im Taft nach der Mufit; von Priestern geleitet. die das Abzeichen des schwarzen Löwen trugen. In die fröhlichen Marschweisen der Männer hinter den großen Fahnen dröhnten die ernsten Klänge der schweren Kirchengloden. Bon der Küste her wehte eine fräftige Brise und machte den Fahnenträgern ziemlich zu schaffen. Die Fahnenstangen liefen in Hellebarben oder Banzen Spigen aus.

Constant Lennseele marschterte an der Spitze der christlich organisierten Flachsarbeiter. Wie eine Truppe aus dem Jahre brei. zehnhundertundzwei unter Führung Guillaume de Juiliers- auf­richtig und entschlossen trugen fie den alten Stolz der Mutter Flandern   durch die Straßen der ruhigen Stadt. Das Lied von Fauve: De Blaamische Leeum" ertlang zu den Tönen der Zieh­harmonika.

Constant trug eine Fahne. Neben ihm im Sonntagsstaat ging Julia Bandael, glücklich und gläubig. Eben erst hatte sie den Segen der schwarzen Heiligen von Courtrat für ihre Liebe herabgefleht.

Eine Milchfrau, die neben ihrem Hundekarren stand, rief den Männern anfeuernde Worte zu. Man marschierte nach dem Sieges­ denkmal  : Slag der Gulden Sporen.

Das flämische Bataillon marschierte Schulter an Schulter, mur die langen Bilen und die großen Messer fehlten. Ihre Stimmen und das Klappen ihrer Hacken belebten die sandsteingepflasterten Straßen. Bon den Fassaden herunter grüßten Fahnen mit Banzen Spizen. Die Fahnenstangen ragten inimer heraus. In jeder Ge­meinde hatte eine Frau den besonderen Auftrag, auf den Staften aufzupassen, in dem die Fahne aufbewahrt wurde. Als gewissen hafte Leute tamen diese Flamen zum Zug mit der zweiteiligen Fahnenstange, die sie dann aufeinanderstedten, und mit der Fahnen. seide im Kasten. Nach einer solchen Feier wurde die Fahne wieder forgfältig verwahrt.

Briefter lagen im Fenster; ihre weißen Bäffchen wehten im

Wind.

Das flamische Handwert war stärker als eine reguläre Truppe. Gemeinsame Heimat und gemeinsame Arbeit waren ein unzerreiß­bares Band. Sie waren Erben jener Handwerker, deren Werkzeuge Baffen wurden. Sie hatten dieselben Händel wie jene, dieselben Raufereien, dieselben Werkzeuge, brauchbar zur Arbeit oder zur Schlacht. Bon neuem entdeckten sie in sich die triegerische Seele jener Arbeiter, die begeistert und mitleidslos einst die Edelleute in den Tod geschickt hatten.

Flämische Gewerbe hatten den Markt Europas   beherrscht und die freien Städte reich gemacht. Jetzt wurden die Spinnerinnen, die Weber und die Walfer ants Flandern durch die Arbeit einer ganzen Welt ersetzt: durch Frankreich  , England, Amerika   und Japan  . Roubaig und Tourcoing   waren für Wolle und Tuch jezt geschätztere Bläge als die alten flandrischen Städte.

Belgische Spigen standen nicht mehr an erster Stelle. Benedig, Irland und Frankreich   verarbeiteten das feinste Garn ebensogut wie Malines oder Brügge  . Aber Flachs, wie den von der Lys, gab es nirgends mehr. Die Männer von Courtrai   blieben die Flachs fönige der Welt. So lebte in ihrem Gesang der ofte Stolz Peter Konings wieder auf, der Anführer der Brügger Weber geweser war und der dreißig Handwerksmeister, die seinerzeit gegen Jacques be Chatillon Saint- Bot rebellierten. Die reichen Flamen von der Lns waren heute Französler; ihre nackten Fahnenstangen wirften wie Waffen von Edelleuten gegen die Anhänger des schwarzen

Löwen.

Der Krieg zwischen dem flandrischen Handwerk und dem König. reich Frankreich   war noch nicht beendet.

Ernst schritten sie dahin; ihre Holzschuhe flappten; sie waren noch feucht von der Arbeit im Waffer. Kein Bachen war sichtbar auf dem Antlitz der Frauen. Noch einmal marschierten diese berben Bauern in die Schlacht von Courtrat. Die Instrumente der Mufiter blitten; die Mufit riß die Menge mit. Jebe Gemeinde marschierte unter ihrer Fahne: Bevelghem unter gelber, Gulleghem unter grüner Fahne. Die Priester marschierten in Reih und Glied und fangen mit weitgeöffneten Mund. Wenn einer der Fahnenträger vom Wind gepackt und ins Banten gebracht wurde, lachten die Leute, die vor ihren Haustüren standen. Einige Fahnenträger wurden schon müde. Sie rollten die Hälfte des Fahnentuchs um die

Stange, aber die weißen Schilder, die von je zwei Männern ge= tragen wurden und auf denen in schwarzen Lettern zu lesen war: ,, Geen Tal Geen Bolt"

blieben troß des Sturmes entfaltet.

Ein Ungetrunkener, aufgeregt durch die Blasmusik, stürzte aus der Schente heraus und hüpfte am Zug entlang. Er schwenkte die Arme in der Luft und stampfte mit den hacen auf, jedoch ohne jemand zu belästigen. Ein Alter er trug auf dem Rüden die dicke Baufe- wadelte mit dem Kopf. Es dröhnte ihm in den Ohren von den fräftigen Pautenschlägen und der hellen Zimbel.

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Auf der Lysbrüde padte der Wind von der freien Fläche her die Marschierenden stärker. Die Fahnen fnatterten, die Löwen, die Heiligen und die Christusbilder entfalteten sich. Das alte Flandern  und der alte Katholizismus vereinigten ihre Gesänge und ihre ge­fticten Embleme. Aus dem Trupp der Frauen schwangen sich Aus dem Trupp der Frauen schwangen sich geistliche Lieder in die Lüfte und Schlachtgefänge aus den Reihen der Männer.

Der starte Bind fuhr über die Garben der Ebene und trug den scharfen, fauligen Geruch in die Menge. Gelber Flachs stand in den scharfen, fauligen Geruch in die Menge. Gelber Flachs stand in Stiegen, aber man sah niemand arbeiten. An diesem Tage fang ganz Flandern  . Auch aus den sozialistischen   Lokalen drangen die Klänge der Harmonifas; nur spielten sie ihre eigenen Kampflieber. Wenn die Sänger vom Vlaamschen Leeuwen und die Choräle singenden Frauen an solch einem Lotal vorübertamen, schwollen ihre Stimmen zur höchsten Stärke an. Lauter noch dröhnte die Bauke, und heftiger wackelte der Kopf des Alten, der sie trug. Ein paar Musiker verspürten Durst. Sie verließen ihre Plize und gingen in die Schenke, einen heben. Aber sie gingen in eine der tatholischen Schenken, die das Krugifig über der Thefe haben. Sie tranten hastig und liefen zurück mit noch feuchten Lippen.

Als man auf dem Schlachtfeld angekommen war da, wo die Flamen die Ritter Philipps des Schönen niedergemäht hatten schwangen sich die Fahnenträger auf den Sodel, auf dem das ver goldete Flandern   die Mähne des Löwen hält, der das Lilienbanner zerfekt. Ein steinerner Ritter, das Geficht mit dem Helm bedeckt, liegt tot über dem föniglichen Banner.

Leynseele schwenkt das Banner der Flachsarbeiter hoch durch die Luft und tritt den Ritter mit den goldenen Sporen, der vor sechs: hundert ihren besiegt wurde, mit Füßen

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Das Bermögen der Deprieur Spinnereibesiger in Lille  - war weise angelegt; ein Drittel in der Industrie, ein Drittel in Grundstücken und ein Drittel in Papieren.

Großpater Cyrille Deprieug, ein Bauer aus Cnsping, baute Flachs, brach ihn und verkaufte ihn an die Spinnereien im Flach land. Diese fürchteten bankrott zu werden, menn ein Erfinder den

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von Napoleon Bonaparte   ausgefeßten Preis von einer Million für die beste Flachsspinnmaschine tatsächlich gewönne.

Cyrille Deprieur faufte als Erster die Maschine Philippe von Girards, stellte sie in Lille   auf und ließ sie arbeiten. Die Stadt nahm dem Dorf eines seiner ältesten Gewerbe. Seit dieser kühne Bauer in die Industrie gegangen war, vermehrte die Familie De­prieur dauernd ihr Vermögen.

Kein Chef hatte den Kopf so voll wie Jean Deprieur anno 1921. 3wanzig Millionen waren ihm als Kriegsentschädigung zuge­sprochen worden. Zehn davon hatte er verbaut; er mollte die groß­artigste Flachsspinnerei in Frankreich   haben. Der verarmte Staat hatte aber mit der Auszahlung der restlichen zehn Millionen ge­zaudert, und so fehlte es Herrn Deprieur an Geld zur Verwirklichung seiner industrielien Pläne. Er hatte keinen anderen Ausweg ge= wußt, das nötige Geld in die Finger zu friegen, als Grund und Boden zu verkaufen. Noch niemals hatte das die Familie in den hundert Jahren ihres Wohlstands getan.

Jetzt würde die Fabrik Pachthöfe fressen und sichere Renten zer­stören. Herr Jean Deprieur lebte in ständiger Angst davor, ärmer zu merden. Er war nicht geizig; er war mehr als das: er mar neidisch auf den Reichtum anderer. Neid ist maßlos und übertrifft noch den Geiz­

Er verbarg seinen Reichtum nicht. Er breitete ihn offen aus; er wollte mehr als alle übrigen bekannt und geachtet werden. Der Reinfall eines feiner Rivalen bereitete ihm unter Umständen mehr Bergnügen als ein eigener Gewinn. Wäre er geizig gemejen, hätte er nur an sich gedacht; aber weil er neidisch war, dachte er immer nur an die anderen und quälte sich wegen seines und ihres Geldes. Er mußte auch seinen Konkurrenten das abnehmen, was sie mehr befaßen als er. Er arbeitete wie ein Pferd und spekulierte sehr vorsichtig, um jedes Jahr reicher zu werden und zu verhindern, daß die übrigen Liller Familien ihn übertrafen.

Herr Synquintin- Sig, Leinenweberei, Kompagnon von De­prieur, hatte soeben am Tourcoing- Plaß ein sehr schönes Haus ge­fauft, um hier eine Niederlage und Vertriebsstelle für seine Ware einzurichten. Herr Deprieur fonnte keinen Besiz verkaufen, wenn er nicht in der öffentlichen Meinung sinken wollte. Er war, um dies zu vermeiden, zu jedem Opfer bereit. Er plante etwas ganz Großes: Einführung russischen Flachses, den er den Sowjets ab­laufen wollte. Die Angst vor seinen Rivalen mar größer als sein politischer Abscheu vor der bolschewistischen Revolution.

*

Die Familie Deprieug hatte seit zwei Generationen einen Ver­treter in der Handelskammer in Lille  . Herrn Synquintin war diese Ehre von den zweiundzwanzig Großtophtas des Handels noch nicht zuteil geworden. Aber er wartete gebulbig; er mußte, daß diese Auszeichnung, die nur für die großen Familien in Frage fam, auch ihm eines Tages zufallen würde, wenn er lange genug bescheiden auf seinem Vermögen gesessen hatte. Wie alle anderen wußte Herr Deprieur, daß diese Auszeichnung wichtig war. Alle diese Familien zeichneten fich durch keinerlei anderen Lurus aus, als daß sie an die Kirche Schenkungen machten Zehnfache Millionäre aßen zum Abend nur Butterbrot und faltes Fleisch, das vom Mittag übrig geblieben war. In den Salons der Kaufleute am Boulevard in Lille   wurden nur die erbeingesessenen Familien empfangen; bei den Industriellen und Kaufleuten in Roubaig und Tourcoing   auch die Fabrifdirektoren, die Kompagnons geworden waren. Die Industrie­barone in Lille   hätten mit solchen Emportömmlingen nicht Karten gespielt. Vornehm war nur, wer, wie die Familie Deprieur, izit bret Generationen Fabrifbefizer war. ( Fortsetzung folgt.)

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WAS DER TAG BRINGT.

14 Millionen neue Amerikaner in 10 Jahren.

Die Bevölkerung der Bereinigten Staaten belief sich im Juni 1928 auf 119 360 000; fie hat also innerhalb von zehn Jahren um 14 299 000 oder 13,6 Prozent zugenommen. Seit 1909 hat sich die Gesamtbevölkerung um 29 Millionen vergrößert. Die Zahl der ,, verdienenden Berjonen" vermehrte sich in dieser Zeit von 34 255 000 auf 46 580 000. Man schäßt, daß gegenwärtig etwa 61 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten   von dem Berdienten der anderen 39 Prozent erhalten wird. Im Jahre 1790 murben 80 Prozent der Bevölkerung als britischen Ursprungs angegeben; jetzt schäßt man die Zahl derer, die von Engländern abstammen, auf etwas mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung Der Reisepaß.

Ein Engländer, der dieser Tage nach der Schweiz   reiste, stellte statt seinen Baß den im April 1929 abgelaufenen Baß seiner Frau furz vor Betreten der französischen   Küste fest, daß er aus Bersehen mitgenommen hatte. Seelenruhig zeigte er diesen an nicht weniger als acht verschiedenen Stellen, die er zu paffteren hatte, vor, erhielt acht runde und edige, schwarze, rote und piolette Stempel hinein praktiziert und fam glücklich in der Schweiz   an, ohne daß irgendein Beamter bemerkt hätte, daß an diesem Paß irgendetwas nicht ganz in Ordnung war.

FUNK RUND­

AM ABEND

Freitag, 28. Februar. Berlin  .

16.00 Hermann Ambrosius  : Klaviertrio As Moll, op. 47.( Arthur Bohnhardt, 16.40 Aus dem Nibelungenlied". Violine, Otto Kleist, Violoncell und der Komponist am Flügel.) ( Sprecher: Annemarie Loose, Wilhelm

Leyhausen, Gerd Fricke  .)

17-20 Beka Schallplatten. 17.50 Das neue Buch.

18.00 Dr. Eugen Nesper  : Vom Rundfunkempfang.

18 25 Unterhaltungsmusik.

19.30 Zum Gedächtnis Friedrich Eberts  ( gest. 28. Februar 1925); Gesandter 20.00 Intendant Dr. Hans Flesch: Rückblick auf Platten. a. D. Hildenbrand, M. d. R.

20.30 Wovon man spricht.

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21.00 Guarneri Quartett. 1. Beethoven  : Streichquartett A- Dur, op. 18, Nr. 3. 2. Baredin: Streichquartett II, D- Day. 22.30, Kartenspiele.  "( Dr. F. Anders.) Anschließend: Abendunterhaltung auf Schallplatten. 24.00 Um Mitternacht beim Sechs- Tage Rennen.

Königswesterbause 0.

16.00 Schulrat G. Wolff and Lehror Bischoff: Wie wir die neuen Richtlinien für den Musikunterricht in der Landschule durchgeführt haben. 16.30 Nachmittagskonzert von Leipzig  .

17.30 Axel de Vries   Aus deutscher Pressearbeit im Ausland. 17.55 Dr. Hans E. Priester: Die internationale Geldmarktlage.

18.20 Carl Meißner: Vom Wesen der Marionetten. 18.40 Englisch für Fortgeschrittene. 21.00 Von Köln  : Intermezzo. 19.10 Funkprobeschreiben für Stenographie.. Anschließend: Von Köln  : Opernmusik.

Ein Amerikaner wird chinesischer General.

Dem amerikanischen   Fliegeroffizier Albert Holl   sind die chinesischen   Generalstressen verliehen worden. Es ist das erstemal, daß diese Ehrung einem Nichtchinesen zuteil wurde. Albert Holl  hat eine abenteuerliche Vergangenheit. 1913 trat er in die französische  Fremdenlegion ein und wurde 1918 in einer geheimen Mission nach Rußland   geschickt. Dort wurde er von den Bolschewifen gefangen genommen, worauf es ihm gelang, mit Hilfe der Frau eines russischen Generals und deren Begleitung zu fliehen. Er lehrte nach Frankreich   zurück, wo er ein Buch über den Krieg schrieb. Dann trat er in den amerikanischen   Flicgerdienst ein und wurde in die chinesischen   Revolutionswirren verwickelt. In den Bürgerkriegen hat er sich besondere Berdienste erworben, so daß man ihn zum chinesischen   General ernannte.

Aus der Geschichte der Ziege.

Die Bildziege ist schon in der Altsteinzeit, im Jungtértiär und im unteren Diluvium nachgewiesen. Bahlreiche Malereien in den Höhlen Nordspantens und Südfrankreichs   aus der Altſteinzeit zeugen von ihrer Berbreitung. Die Hornformen lassen verschiedene Raffen erkennen, von denen die Schraubenhornziege, vom Himalaja  bis Turkestan   verbreitet, die Urform der europäischen   Hausziegen darstellt, die Bezoarziege, westwärts der Schraubenziege bis Klein­aften und Kreta   vorkommend und westlich davon im Hügelland die Capra prista. Die Ziege wurde sehr früh, nämlich im neolitischen Zeitalter, zum Haustier gemacht. Die kleine Torfziege war eine Kümmerform der größeren Germanenziege. Es ist anzunehmen, daß die in den füdfranzösischen Höhlen abgebildete säbelhörnige Biege in die eisfrei gewordenen nordeuropäischen Gebiete ein­wanderte und, als sie hier zum Haustier gemacht wurde, ausstarb. Reste der gewundenhörnigen fand man in Ostgalizien  , sie ver= drängte die Torfziege in der Schweiz  . Capra priska ist die Stamm­form der griechischen Hauptrassen geworden. Als Kult- und Opfer­tier, wie die Sternbilder zeigen, spielt die Ziege eine große Rolle, wie uns auch die Mythen der Germanen und Griechen lehren. Bei den Israeliten dagegen hatte sie teine glückverheißende Bedeutung. Böses Spiel einer guten Mine.

In Norderney   gab es dieser Tage eine Riefenaufregung. In der Nähe der Bittoriahalle lag im Watt eine riesige Seemine und wurde von den Bellen in gefährlicher Weise hin- und hergeworfen. Die Polizei sperrte sofort die Gegend ab und errichtete eine Warnungstafel: Borsicht, Mine!" Dunn drehte die Mine sich um und machte gar nicht mehr die Miene einer Mine, sondern war eine biedere Bitfaßläule, die offenbar bei den Stürmen der letzten Monate in irgendeiner der Hafenstädte davongeschwommen war und sich selbständig gemacht hatte.

Plötzlich verstummt.

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Ein Berbredjer namens Georges Burlet hatte eben vor dem Gericht von Melun   in Frankreich   wegen eines Hoteleinbruchs ein polles Geständnis abgelegt. Plöglich verjagte ihm die Stimme. Die Gerichtsärzte, die ihn untersuchten, stehen auf dem Standpunkt, daß es fich nicht um Simulation handelt, sondern, daß die Erregung bei bem Geständnis dem Mann tatsächlich die Stummbänder ges lähmt hat.