Nr. 103 47. Jahrgang
Die
4. Beilage des Vorwärts
Schutz den proletarischen Mietern.
Die Forderungen der Abteilungsmietervertreter.
Abteilungs mietervertreter der Sozial eventuellen Schaffung der Mietgerichte muß die Dieberschaft demokratischen Bartei traten am Freitagabend im Ge fordern, daß diesen Gerichten alle Mietstreitigkeiten, auch die Frage werkschaftshaus zusammen, um mit allem Nachorud ihre Forderung der Reparaturen, übertragen werden. Der Wegfall der Mieteinigungs nach der mindestens zweijährigen Berlängerung der ömer wäre aber nur dann zu verantworten menn ein flares fo= Mieterschußgefeße nachdrücklichst zu unterstreichen. Landiales Mietrecht die Grundlage für die Mietklagen schafft. Es muß gerichtsdirektor Ernst Ruben zeigte in seinem Referat die Forderum zum Reichsgericht 2aienbeifiker stellen fönnen. Die Mieter aber auch dafür gesorgt werden, daß die Mieterverbände bis hinauf gen der Mieterschaft auf. vertreter mollen sich im neuen Geschäftsjahr auch mit der Frage der Schaffung eines Normalvertrags für Neubaumieter befallen. Auch die von den Gewerkschaften begonnene Diskussion über die Bauspartassen soll unterstügt merden. Mit aller Entschieben. heit nuiß die Mieterschaft dagegen Stellung nehmen, daß immer noch größere Mittel der aufgebrachten Hauszinssteuerhypothefen nur einem begüterten Kreise des Boltes zugute fommen. Es muß perlangt werden, daß in weit stärferem Maße als bisher fleinere Wohnungen zu Mietsätzen, die die Arbeiterschaft noch aufbringen fann, gebaut werben.
In der Deffentlichkeit muß endlich einmal festgestellt werden, daß die Mieterichyuzgesetzgebung auch dann nicht aufgehoben werden fann, menn die Wohnungsnot beseitigt ist. Die Sozialdemokratie fordert ein soziales Mietrecht auch über die Zeit des Wohnungs mangels hinaus. In der heutigen Zeit der Massenarbeitslosigkeit muß es die weiten Kreise der Arbeiterschaft beunruhigen, daß in Reichstag geplant wird, die Mieterschußgefeße mur auf ein Jahr zu verlängern. Eingehend berichtete der Referent über die pon den Mietervertretern der Partei geleistete Arbeit. Eine der wichtigsten Forderungen, die immer wieder erhoben wurde und an deren Erfüllung eifrig gearbeitet wird, ist die Schaffung eines Ror malmietvertrags. In Sachverständigenfonferenzen find schon die ersten Vorarbeiten zur Lösung dieser Aufgabe geleistet. Ein starkes Intereffe wandten die Miefervertreter der Schaffung eines Wohnheimstättengefeges 311. Der Referenten entwurf, der jetzt zur Beratung vom Reichsarbeitsminister vorgelegt murde, ist unzulänglich. Die Wohnungspflege muß noch ausgebaut werden. Hier wäre eine Aufgabe für die Wohlfahrts
In der Aussprache wurden die mit lebhaftem Beifall aufgenom menen Ausführungen eifrig erörtert. Nach furzen Ausführungen des Bersammlungsleiters Lange wurde Landgerichtsdirettor Ru ben zum ersten und Hermann 2ange zum zweiten Borsitzenden der Abteilungsmieber wiedergewählt. Einstimmig wurde cine Ent schließung angenommen, die die Sozialdemokratische Partei auf fordert, den Wohnungs- und Mieberfragen eine erhöhtere Aufmert famfeit als bisher zu schenken. Insbesondere verlangte die Ver famumfung eine stärfere Anerkennung ihrer siebenjährigen Tätigkeit leute in den gesetzgebenden Körperschaften und Wohiningsbepus tationen.
Sonntag, 2. März 1930
übergeben. Nachdem Stadtarzt Genosse Dr. Druder die Gäſte hewillkommnet hatte, ergriff Genosse Simon Kazenstein das Wort zu einer Eröffnungs- und Weiherede. In padenden und ers greifenden Worten uniriß er die Fülle der Aufgaben, die heute von ciner modernen Arbeiterfulturorganisation, wie sie die Arbeiter abftinenten darstellen, gelöst werden sollen. Bürgermeister 2 ei d sprach den Schöpfern der Gaststätte den Dant des Bezirksamts aus. Genosse Baurichter überbrachte für die Arbeitsgemeinschaft Senering herzliche Glückwünsche und für die Ortsgruppe Berlin namens des Reichsinnenministers des Arbeiter- Abstinentenbundes dankte Genosse Mayer.
Die neuen Räume, drei an der Bahl, sind in der Tat ungemein freundlich und behaglich. Gehr wichtig ist, daß poller Küchenschmeckendes, nahrhaftes Effen für geringen Preis verabreicht betrieb eingerichtet murde, so daß mittags ein wohl Dank und Anerkennung. Die Gaststätte sollte eifrig besucht werden. merden wird. Der Vereinsleitung gebührt für dieje Neuschöpfung
Was erwartet der Mann von heute von der modernen Frau?" und as erwartet die Frau von heute von dem modernen Mann?" leher biefe Fragen werden grant hieß und Lola 2andau in einem von den Frauengruppen für soziale Arbeit( Borfigender Dr. Alice Salomon ) beranſtalteten Sozialen Abend sprechen, und zwar am Mittwoch, dent 5. März 1930, 1,20 Uhr, in der Anla des Pestalozzi- Fröbelhauses, Berlin 30. Star- Schrader Straße 7/8. Der Vortrag ist auch Michtmitgliedern zugänglich. Starten zu 2 M. sind in der Geschäftsstelle, Barbarossaftr. 65, täglich von 10-13 Uhr zu haben.
Die Rundfunkrede, die Genosse Pfarrer Bleier am 23. Februar ge Alle interessierten Genoffen halten hat, liegt in gebrudter form bor. werben gebeten, fie gegen Einsendnng von 15 Pf. von Willi Schönherr, Berlin Steglit, Schönhauser Str. 14( Telephon: Steglit 8173), anzu fordern. Auch werden bereitwilligst nähere Auskünfte über 3ived und Biele der Bereinigung der Freunde von Religion und Bölkerfrieden erteilt.
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kommissionen, die in ihren Bezirken doch am besten über den Stand burrch die Bartei und auch eine stärkere Bertretung ihrer Bertrauens: Parteinachrichten
her Wohnungen urteilen tönnen und auch ermessen können, ob die Hauswirte nicht reparieren wollen oder nicht tönnen. Bei der
200 Jahre Berliner Müllabfuhr. Einem märkischen Boltsaberglauben zufolge bringt es fein Giüd, menn man über den Kehricht( Käring) geht. Dies dürfte nor 200 Jahren auch in Berlin öffentliche Meinung gewesen sei, denn die Straßen wurden mur vereinzelt und selten gefehrt. Es bedurfte einer töniglichen Ordre an den„ Obristen" des damaligen Gens d'Armes"-Regiments, den Generalfeldmarschall von Razme:, zu deffen Dienstobliegenheiten nunmehr auch die Gorge um das Segen der Straßen und Gassen gehörte.
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auch zwischen dem Potsdamschen Thor und der Friedrichstadt eine Ruthe gemachet, worinnen sie den Schweinemist und andere flätereien werfen, welches einen solchen Stant verursachet, daß die Stadt davon infizieret werden möchte: dieses soll nicht mehr jenn, sondern es soll dergleichen vor die Mauer hinaus, ganz meit ab gebracht werden, damit der Geftant vor die Stadt hinauskomme, melches sowohl vor die Gesundheit sey als zur Propreté gereichen wird."
Man mußte, daß zum Abfahren des ,, Berliner Drecks" in den fimf Stadtteilen auch Karren benötigt werden und gab deshalb befannt: ,, Damit es auch an nichts fehle, die Stadt beständig reinlich zu halten, so habe ich bereits Ordre gestellt, daß 28 Dredfarren ge< machet und unterhalten werden sollen, movon nach gemachter Einteilung auf der Friedrichstadt 8 Karren, auf der Dorotheenstadt 4, in Cölln und auf dem Friedrichs- Werder 8 und in Berlin und NeuCölln 8 beständig bleiben." Um die Karren und die Müllabfuhr zu beaufsichtigen, wurde in jedem Stadtteil ein Straßenmeister bestellt. Es werden diese Karren nächstens fertig und alles dazu angeschaffet seyn. Inzwischen und bis dahin müssen die Straßen doch eben auch gefeget und alles rein gehalten werden."
Ich befehle hierdurch, daß Ihr in denen Quartieren, wo das Regiment Gens d'Armes lieget, die Bürger und Befizer derer Häuser dazu anhalten lassen sollt, daß solche vor ihren Häufern die Gassen fegen und den Dreck auf einen Haufen bringen lassen, auf daß solcher durch die Karren heiter heraus gefahren werde." Dieser Befehl aber betraf nur die Straßen erster Ordnung, denn aus der Kabinettsordre geht hervor, daß die ungepflasterten Gassen zunächst noch vom Fegen befreit waren! In denen Gassen, wo noch nicht erpflastert worden ist, soll wegen des Fegens noch nichts geschehen, die anderen Straßen aber müssen sämtlich beständig reine und propre sein, ohne einige Ercüse." Diese Straßenfehrordre machte es den Bürgern zur Pflicht, auf eigene Rechnung- nunmehr allgemein oort ihren Häusern, pflasterи zu faffen.hr follet alles mit den Ragiftrat allhier wohl überlegen und eine rechte Disposition machen, famit die Stadt allemal reinlidy sey und es darin nicht so schmutzig und liederlich wie jetzo aussehe. Ihr sollet auch in denen Quartieren Eures Regiments acht haben lassen, daß kein Pferd Mist; Roth, Unilätercien, nach andere Unreinlichkeiten auf die Straßen hinaus geworfen, sondern alles dergleichen vor das Tor hinausgeschaffet merde." Im Nachgang zu der Ordre des Kurfürsten ,, non wegen der Berliner Schweine" wurde 1735 verfügt„ Es haben die Leute| Sonnabend vormittag durch eine schlichte Feier der Deffentlichkeit
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Diese Rabinettsordre ist eigentlich also der Geburtsschein der Berliner Müllabfuhr.
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Auf Beschluß des erweiterten Borstandes findet der Ordentliche Bezirtstag am Sonnabend, dem 12. April, abends 7 Uhr, und am Sonntag, dem 13. April, vormiffags 9 2hr, im Plenarfaal des Preußischen Staatsrats , Leipziger Str . 3, staff. Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht: F. Künstler.
2. Saffenbericht: 2. Pagels.
3. Bericht der Revisoren: H. Wolff.
4. Frauenbewegung: K. Kern.
5. Aussprache,
6. Wahl des Bezirksvorstandes und der Kommissionen.
7. Politisches Referat( Thema und Referent werden später mitgeteilt).
8. Aussprache.
9. Auträge.3
Anträge zum Bezirkslag müjjen bis zum Mittwoch, 26. März, an den Bezirksvorstand eingereicht werden.
Die Abteilungsleiter werden gebeten, die Zahl der arbeitslosen Genoffen fofort anzugeben..
1. Areis mitte. Montag. 3. mars, 1915 Uhr, Funktionärperfammlung ing Sadefchen Sof, Rofenthaler Str. 40-41 Thema: Die Lage der Stadt Berlin ". Referent Stadtnerordneter Siegbert 2oemn. Zutritt tur mit Mitglishshid) gestattet. Dienstag, 4. März, 1915 Nht Cigung des ers weiterten Arcisporstandes bei Dobroblam. Swinemünder Str. 11. Areis Tiergarten. Achtung, Bildungstommiffion! Dienstag, 4. Dr. Sikung der Bildningsfammiffion Het Sandom, Flensburger Efr 3, t 20 Uhr. Reuwahl des Areisabmantics,
3. Kreis Wedding Dienstag, 4. März. 19 1hr, Kreisvorstandssitung bei Bende, Kolonieftr. 47. Infolge Abmefenheit des Genoffen Bienstod von Berlin wird der Rurfus der Arbeiter- Bildungsschule De Arbeiter. und der neue Staat" mährend des Monats März interbrochen und erit ab Donnerstag, 3. April, an bekannter Stelle fortgefekt. Die Abteilungs leiter werden gebeten, ihren Mitgliedern hiervon; Senntnis au geheit, 4. Kreis Brenzlauer Berg , Dienstag, 4. März, um 19 Uhr pünktlich. Areisvertreterversammlung in den Sofino Festfalen, Bappelalice 15. Dhue
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