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Explosion

bei der

Standard- Oil

In der Alkoholabteilung der Stan­dard Oil Co.- Anlagen in Linden  ( New Jersey  ) rourden, wie berichtet, durch eine Oelexplosion, die einen Brand hervorrief, 16 Personen getötet, 57 schwerverletzt. Die meisten der Schwerverletzten werden wahrschein­lich erblinden. Unser Bild zeigt die Trümmer des durch die Explosion zerstörten Raffineriegebäudes.

Stalin der Schreckliche.

Bleis gesprochen" merbe! Diefer Appell an die Allmacht bez blauen Bohnen wird produktionspolitisch" begründet. Buchorin Schreibt( Prawda", 19. Februar):

Der ganze Umbau der Technik und Dekonomie vollzieht sich jetzt in furzen, zeitlich zusammengedrängten Abschnitten, in" bes schleunigtem Tempo. Andererseits wird dieser Umbau auf dem flachen Lande zu einem Teil( soweit es sich um den Kulal und die wohlhabende Oberschicht der Mittelbauern handelt) mit Hilfe der schärfsten Mitel außerökonomischen Zwanges verwirklicht. Dem Kulakentum wird eine richtige Schlacht geliefert, die sich nicht auf steuerlichen Druck und die üblichen" Maßnahmen der proletarischen Staatsgewalt beschränkt. Die Entwicklung poll zieht sich hier fatisch sprungweife" und wird begleitet von einem gewaltsamen Bruch der alten Verhältnisse, der mit den Kräften der millionenföpfigen Maffe der Dorfarmen und der Mittel­bauern durchgeführt wird. Eben deswegen ist dieser Brozeß mit erheblichen Untosten verbunden: er zerschlägt und gerhaut, zer­stört und zerbricht den fapitalistischen und halbtaptalistischen Seftor der ländlichen Wirtschaft, während gleichzeitig Aufbau prozesse vor sich gehen, die bie bei jedem Zerstörungsprozeß une vermeidliche Tendenz zum Rückgang der Produftiofräfte fompens fieren und auf einer piel höheren Basis überfompensieren." So soll das Bernichtungswert für den Staat rentabel gemacht werden.( Daß die gewaltfame und überftürzte Kollektivifienungs politik in Wirklichkeit die größte Gefahr für den Bestand der russ fischen Landwirtschaft ist, darf Bucharin   heute nicht mehr aussprechen.) Damit ist für den heutigen Staatskommunismus die Frage ento schieden und erledigt!

Noch mehr GPU  .

"

Die GPU.  , ehemalige Tjcheta genannt, soll jetzt weiter aus gebaut, zur vollen Allmacht gestaltet werden. Neben der GPU. be. steht einstweilen noch das Bolfskommissariat für Innere Angelegen. heiten, dem besonders die allgemeine Polizei, die Miliz", unterstellt aufzulösen, seine Befugnisse zwischen anderen Behörden auf­zuteilen und bei Gelegenheit dieser Reform auch die Miliz der GPU zu unterstellen. Grundsäßlich ist die Durchführung dieser Reform bereits beschlossen.

Hinrichtungserlaß gegen die Kulafen"/ Wiedergeburt der Zwangsarbeit/ 40 Erſchießungen lit. Nun wird neuerdings der Plan erörtert, das Innenfommiffariat

täglich/ Massenselbstmorde der Bauern/ Schaffung einer Prätorianergarde.

Aus Moskau   wird dem Sozialistischen Diese neuen Anweisungen werden bereits in meltem Ausmaß Boten" geschrieben:

In der Deffentlichkeit hat das Dekret des Zen tralegekutivkomitees der Sowjetunion   vom 1. Fe­bruar( über den Kampf gegen die Kulaken) große Beachtung gefunden. Aber selbst das Groß der Kommunisten weiß nicht, daß unmittelbar nach der Veröffentlichung des Dekrets ein geheimes Rundschreiben an die Ortsbehörden und die Ortskomitees der Kommunistischen Partei erlassen worden ist, das die Durchführung dieser Politik regelt. Sogar Kommunisten, die manches erlebt haben, sprechen mit Empörung von diesen Weisun gen und denken mit Schrecken an seine Wirkung. Nachstehend einige Mitteilungen aus authentischer Quelle über den Inhalt des geheimen Rund. schreibens.

Die Lofalen Behörden werden beauftragt, die in ihrem Machi bereich wohnhaften Rulafen" in drei Kategorien einzuteilen. Der ersten Kategorie werden alle Kulafen zugerechnet, die gegen die Sowjetregierung aftiv vorgehen und den Behörden als geheime Gegenrevolutionäre" befannt sind. Alle, die in diese Kategorie fallen, find fofort zu verhaften und auf Befeht der Iptalen Behörden, ohne jede Rückfrage bei den Zentralstellen, zu erschießen. Diese Maßnahme ist, so verlangt das Rundschreiben, ohne jedes Schwanfen anzuwenden, da sie Bauernaufständen vorbeuge und deren Führer dort, wo Aufstände ausbrechen, ausrotte. An die zweite Kategorie werden die Kulafen eingereiht, die ständig Lohnarbeiter beschäftigen. Das Vermögen dieser Kulafen ist in nollem Umfange zu beschlagnahmen und nach besonderen Ausführungsbestim mungen den Kollettivbetrieben zu übereignen; die Kulafen selbst und thre Familienangehörigen sind zur Verwendung bei Zwangsarbeiten ( Straßenbau in den Waldgebieten, Erdarbeiten, Holzbefchaffung, Bergbau) in die nördlichen Gouvernements zu verbannen. Braf. tisch bedeutet das, wie unser Gewährsmann fagt, die

Wiederherstellung der alten Ratorga: Zuchthaus mit Zwangsarbeit.

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Zur dritten Kategorie sollen die übrigen Kulafen gerechnet werden. Das Rundschreiben bezeichnet sie als ,, Sulafen", ohne sich mit weite. ren, Tatbestandsmerkmalen abzugeben. Das Bermögen diefer Ku­Lafen verfällt restlos einschließlich der Hütte und der persönlichen Habe der Beschlagnahme. Diese als Verbrecher minderen Grades geltenden Bauern werden aus ihren Häusern ermittiert und aus dem Heimatbezirf ausgewiesen, wobei sie nur je ein Baar Stiefel und eine Wäschegarnitur mitnehmen dürfen!

Die Zentralbehörden haben Maßnahmen ergriffen, um das Be­tanntwerden des Rundschreibens zu verhindern.

Es wird befürchtet, daß das Bekanntwerden der neuen Strafbestimmungen gegen die ,, Kulaken  " zu einer Massenbewegung führen und die Betroffenen zu Ber­zweiflungsakten treiben könnte.

durchgeführt. Unser Gewährsmann behauptet, daß die Hinrich tung der Kulaten" in riesigem Maßstab erfolgt, daß täglich nicht weniger als vierzig Bauern erschossen werden. Diese Zahl scheint eher zu niedrig gegriffen als übertrieben, da die Zahl der Erschießungen mit jedem Tage zunimmt.

Hartnäckig wird davon gesprochen, daß Selbstmorde unter den Kulafen und ihren Angehörigen massenhaft vorfallen. Ganze Familien ersäufen sich unter dem Eis oder machen ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. In vielen Bezirken wissen die Kommunisten mcht, was sie mit den Familien der hingerichteten oder verbannten Kulafen" anfangen sollen, die in den Dörfern betteln gehen müssen und lebendiges Agitationsmaterial gegen das System der Entfulatisierung" liefern. In jedem Dorf spielen fich graufige Tragödien ab, die Auss meglosigkeit der Situation, in die die zur Hinrichtung, zum Hunger tode oder zur Berbannung verurteilten Kulafen geraten, ist so offen kundig, daß das Dorf bis in die dunkelsten Winkel hinein aus seinem Winterschlaf aufgescheucht wird.

Jetzt schon gibt es bald in diesem, bald in jenem Bezirk Bauern unruhen und informierte, mit dem flachen Lande in Verbindung stehende Leute erwarten mit Bestimmtheit, daß im Frühjahr und Sommer ganz unvermeidlich große Bauernaufstände

aufflammen werden.

Im Zusammenhang damit wird eine weitere wichtige Maßregel durchgeführt. Die Sowjetregierung muß ihrer Armee vertrauen tönnen", lautet die neuefte Barole Stalins  . Gegenwärtig wird die

Proletarischer Gesundheitsdienst." Kommunistische Erholungsreise nach Griechenland  .

Der kommunistische Landtagsabgeordnete Grube, der vor einigen Tagen in Athen   wegen angeblicher politischer Umtriebe ver haftet worden war, ist von den griechischen Behörden wieder in Freiheit gefeßt morden. Der bei seiner Berhaftung ihm abgenom mene erhebliche Geldbetrag murde ihm wieder zurückgegeben. Damit erhält die Darstellung der Roten Fahne" eine Bestätigung, daß Grube sich nicht in politischer Mission, sondern Lediglich zu 3weden einer privaten Erholungsreise in Griechen land befunden habe.

Wenn ein kommunistischer preußischer Landtagsabgeordneter feine Ferien im fonnigen Süden verbringt und sich zu diesem Zwed eine ansehnliche Reisefasse mit auf den Weg nimmt, so würden wir uns damit nicht weiter aufhalten. Aber wir müssen doch einen Augenblid bei Herrn Grubes proletarischer Erholungsreise nach Griechenland   verweilen, weil die Rote Fahne" gerade heute wieder einmal einen ellenlangen Schimpfartitel gegen die sozialdemokra tischen Führer bringt, der ganz und gar im Stil der nachstehend zitierten Säße gehalten ift:

Ir der Jazzmufit der Bälle haben die da oben den Hunger da unten vergessen. In perlenden Selt haben sie ihre proleta rische Gesinnung ersäuft. Ladstiefel und Smoking haben aus den ehemaligen Metallarbeitern und Böttchern blutrünſtige Generalstäbler der Trustbourgeoisie zum Kampf gegen das Pro letariat gemacht."

à u berung des Heeresbestandes abgeschlossen. Dies Sozialdemokratische Minister, Fraktionen uim. haben zwar für mal betrifft die Gäuberung nicht nur das Offizierstorps, fondern diesen Winter ausdrücklich alle gefelligen Veranstaltungen abgesagt auch die Soldaten der Roten Armee. Ein erheblicher Prozentsatz der und statt dessen erhebliche Summen für soziale 3mede zur Bera im Waffenrod   steckenden Bauern ist nach Haus geschickt worden. fügung gestellt, aber es ist trotzdem möglich, daß irgendein sozial­Dafür werden die Armeekaber durch außerordentliche Einziehungen demokratischer Minister auf irgendeiner Beranstaltung die Res und durch die Einstellung von Freiwilligen mit städtischen Arbeitsgierung im Smofing repräsentieren muß. Der Kommunist Grube Iosen und Landproletariern aufgefüllt. Ale neueingezogenen Rot­armiften werden auf Herz und Nieren geprüft. Es ist beschlossen worden, das Heer zahlenmäßig zu ver­ringern, es aber dafür zu einer politisch absolut zu­verlässigen Waffe der Regierung auszugestalten.

In fommunistischen Militärkreisen wird unverhüllt ausgesprochen, man wolle eine, kommunistische Prätorianergarde" schaffen Ein Heer, das gegen uns sein fann, muß liquidiert werden, ein Heer, das schwankt, ob es die Befehle der Kommunistischen Partei wortlos durchführen will oder nicht, ist muklos und belastend; wir brauchen eine Armee, die ebenso zuverlässig und entschlossen ist wie die Truppen der GPU  ." Gleichzeitig mit der Durchführung der Heeressäuberung sollen Maßnahmen zur Sicherung einer beiseren und reibungslosen Versorgung der Heeresangehörigen ergriffen

werden.

Bucharin   will Blut fließen lassen! Bucharin  , der Buße tuende Führer der tommunistischen Rechtsopposition, fordert, daß mit den Kulafen, bie Sprache des

als unpersönlicher Oppositionsmann hat derlei nicht nötig. Aber er lehnt nicht ab, in diesem Winter der Arbeitslosigkeit und der Not eine Erholungsreise nach dem sonnigen Süden zu machen, mobei allein die Eisenbahnfahrt hin und zurüd einen guten Zausen. der kosten dürfte. Wir gömmen Herrn Grube die Wiederherstellung feiner angegriffenen Gefundheit vont vollem Herzen. Aber ist die Rote Fahne" der Ansicht, daß jedes kommunistische Barteimitglied oder jeder der drei Millionen Arbeitslosen sich zur Kräftigung feiner sicher doch weit bedürftigeren Gesundheit eine Reife wie Herr Grube nach dem ewig blauen Himmel Athens   leisten faim?!

Wetter für Berlin  : Heiter, tagsüber fehr mild, schwache Luft. Für Deutschland  : Im größten Teil des Reiches por­bewegung. wiegend heiteres und am Tage ziemlich parmes Better, nur in den östlichen Küstengebieten und in Ostpreußen   noch vielfach neblig, trijb und ziemlich fühl.

Berantwortl. für die Rebaftion: Bolfgang Schwarz, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin   Berlag: Borwärts Berlag G. m b S.. Berlin   Drud: Bermärts Bud bruckerei und Berlaasanstalt Baul Ginger& Co. Berlin   53 68. Lindenstrake 3.

Sierau 1 Beilage.

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Urteilssichere Zigarrenkenner bezeichnen ,, ICH SCHLAGE ALLES" für 15 Pfg. als Qualitätsleistung ersten Ranges.- So erklärt es sich, daß die Rauchergemeinde dieser Zigarre unaufhörlich anwächst.

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