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Hacks
( 10. Fortsetzung.)
Staub und Wasserdämpfe maren bei Herrn Deprieur nicht ganz so schlimm, wie in einer Grobspinnerei; aber ganz ausschalten ließen sie sich nicht. Schloß man die Tür eines solchen Raumes auf, so tonnte man die Gefichter der Spinnerinnen an den letzten Spulen nicht unterscheiden. Der junge René Deprieur hatte dann eine mert würdige Illusion Das tam daher, daß er oft an Jeanne Wavelet dachte, ein schönes afchblondes Mädchen aus der Batistweberei in Cambrai . In dem feuchten Nebel des Raumes glaubte er fie plög lich vor sich zu sehen: fanft, schweigsam und strahlend. Er ging auf das hübsche, von Nebel verhüllte Geficht zu und erkannte, als er näher fain, die Spinnerin Marcelle Bast. Erstaunt darüber, daß er sich so täuschen fonnte, sah er sie an, so wie ein Borgefegter denft, eine Arbeiterin ansehen zu dürfen. Dabei entdeckte er schöne, graue Augen, die denen Fräulein Wavelets ähnelten; mur standen sie in einem sehr blassen Gesicht.
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Die Familie Deprieug zeigte gegenüber den Arbeitern feinerlei Heberheblichkeit. Großvater Dmer pflegte zu sagen: Arbeiter muß man gut behandeln." Trogdem: die Wertschägung, die René Deprieur jet plöglich für Marcelle Baft empfand, während er sie im stillen mit Jeanne Wavelet verglich, ging beträchtlich über des Großvaters moralische Anerkennung hinaus. Auf einmal sah René in diesem sanften Gesicht mitten im Rebel der heißen Dämpfe etwas anderes, als was er bisher unter dem Begriff Personal" zu sammenfaßte.
Der Sohn des Fabrikbesizers sprach die schöne Spinnerin an. Aber er fand feine anderen Worte als die üblichen im Betriebe: Spinnt es sich gut? Es spannt doch nicht?"
Nur der Tonfall, in dem er sprach, war ein anderer. Es war derselbe Tonfall, in dem er Jeanne Wavelet zärtliche Worte zu geflüstert hätte.
Das Klappern der Maschinen zwang dazu, aus naher Ent fernung zu sprechen und gewissermaßen unter dem Lärm weg. Der Ton trug nicht besser, wenn man laut sprach.
Marcelle Bast erwiderte leise, sie sei zufrieden.
Wie einstmals, zur Zeit des Spinnrades, als man die Fafern mit den Fingern zwirbelte, mußte die Spinnerin sorgfältig das Drehen überwachen. Genau aufpassen auf Sprödigkeit oder Ge schmeidigkeit des Materials. Bei der Verarbeitung guten Materials arbeitete die Maschine anders als bei Ausschußmaterial.
Bohltätigkeit vollzog sich durchaus unter dem Zeichen des. Kreuzes und des Zweiges. Dazu fügte sie noch das Bild des Herzens Jesu, rot und mit einer Dornenkrone umgeben.
muß man sein Kind in die Krippe bringen und immer an den Faden denken, ob er nicht reißt; an den Abhaspler, der nicht schnell genug abfpult, und an die Spuler, die einem schlechte Bunde bringen. Es ist so schwer, bei Nordwind spinnen. Du sollst nicht beim Arbeiten mit den Füßen im Wasser stehen. Du sollst Stiefelchen tragen und frische Luft atmen. Du sollst nicht im Dampf leben. Ale Tage bitte ich darum den kleinen Jesus, der so hübsch ist mie bu."
Marcelle flehte zu den heiligen Bildern, die Frau Deprieur in der Krippe aufgehängt hatte, damit sie die Fabrit beschützten.
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Gingen die Geschäfte gut, dann sagte Frau Deprieur: Wir stehen unter Gottes Schutz." Sie schrieb alles Gott zu. Auch Marcelle wollte gern von Gott beschüßt sein, damit ihr Kind nicht Spinnerin zu werden brauchte. Noch an der Maschine betete die eines Tages still stehen möchte, weil es an Arbeitskräften fehlte. Arbeiterin und verwünschte in milden Worten die Fabrit, daß sie
Julia Bandael machte ihre Arbeit an der Lys mit Bergnügen. in der zarte Flachsbündel liegen. Wenn fie verheiratet ist, werden ihre Kinder in der Stube spielen,
fernbleibt, in der die zähe Faser sich nur in feuchter Wärme strecken Marcelle Baft wird dafür sorgen, daß ihre Kleine der Fabrik läßt; in der die Haut der Frauen ausgelaugt wird. Ihr Töchterchen
Das heilige Herz war an verschiedenen Stellen des Saales und auch auf den Türflügeln zu sehen. So konnte niemand aus oder eingehen, ohne durch die lebhaften Farben dieser Anatomie an die Kirche erinnert zu werden. Katholischer Ritus beherrschte Bemegungen, Gedanken und Blicke von Frau Deprieur. Bei ihr zu Hause hing ein Arurifig im Schlafzimmer und auch in der Küche.solrosige Backen haben; nichts zu tun haben mit dem häßlichen 3hr ganzes Leben, Schlafen und Essen, spielte sich vor dem Antlitz Jesu ab. Sie sagte: Ich mache religiöse Uebungen.
Wegen ihrer Religiosität war sie in der Liller Gesellschaft sehr bekannt. Oft schmeichelte man ihr unter Hinweis auf ihre Relts giosität. Sie fehlte bei feiner Messe in der Kirche Sacré- Coeur. Sie betete ausgiebig und machte bei den Arbeitern ihre Besuche. So durchwanderte sie das Reich Gottes bis an seine Grenzen. Sie war ohne sonderliche Bosheit und vorsichtig in ihrer Ausdrucs meise . Ste sprach nie schlecht über ihre Rächsten und half, menn fie vorher Erfundigungen eingezogen hatte. Sie war überaus ordnungsliebend, und sie fannte in ihren Schränken den letzten Wäsche, fetzen, wenn fie Säuglingswäsche oder Bettwäsche für die Krippe aussuchte.
Amélie Debod wußte, daß sie der hohen Frau gefiel, wenn sie vor dem heiligen Herzen die Knie beugte und die Fliegen von den Wiegen scheuchte. Sauberkeit und religiöse Pflichterfüllung waren Prinzipien der Frau Fabrikbesizer.
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Marcelle Bast nahm ihr Kleines aus der Wiege. Es fonnte schon lachen. Sie schob das grobe, gelbliche Hemd zurüd und entblößte die Brust, die feucht war von dem Dampf. So trant das Kind mit der Milch von der schwitzenden Haut den Geruch der Arbeit der Mutter. Der Fabriflärm übertönte das Kindergeschret. 15 000 Spindeln der Spinnmaschinen erschütterten den Raum, aus dem sich Marcelle einen Augenblid entfernt hatte, um ihrem kleinen Mädchen Milch und Lebenstraft zu geben. Sie scherzte mit dem Kindchen und versprach ihm flüsternd ein schöneres Leben:
,, Du wirst feine Flachsspinnerin," sagte fie vor sich hin. Dann
WAS DER
All dies war wichtig, nicht minder für Marcelle Bast, deren Beruf damit zusammenhing, als auch für den Besitz René Deprieur, der la von dem Erfolg dieser Arbeit abhing. War das Material zu probe, so mußte man eine gröbere Nummer spinnen, einhundert. ,, Götz" darf nicht zitiert werden. undzehn statt einhundertamanzig, und das bedeutete Berringerung des Gewinns. Manchmal lief der Faden wie von selbst, drehte sich so leicht, daß man eine félnere Nummer spinnen fonnte. Dann
erhielt man aus einem Bund, das für einhundertzwanzig vorgesehen mar, einhundertfünfundzwanzig; und der Profit wuchs und wuchs mit der Länge des Fadens.
Solche Berechnungen pflegten René zu beschäftigen, wenn er an den Spinnstühlen vorüberging. Heute aber drängte sich in diese Berechnungen ein besonderes Wohlgefallen für die Arbeiterin an der
Maschine. Er unterhielt sich freundschaftlich mit ihr, und sie antwortete schüchtern; verlegen gemacht von so viel Wohlwollen. Ihm fiel ein, daß sie ein Kind hatte und- getreu der Tradition der Familie Deprieur beglückwünschte er sie dazu:
Ihr seid eine tüchtige Frau, sagte er. hat man Euch gute Säuglingswäsche geschentt?"
Die Fabrit urd die ganze Welt leuchteten bei dieser Frage für Marcelle in schönerem Licht. Sie lächelte; man sprach von ihrem
Kind. René fah, wie das bleiche Gesicht dieser Arbeiterin auf
flammte. wie ein sonniger Morgen in der Ebene. 21s er sich ent. fernte, fonnte er sich eine Zeitlang faum von dem Erstaunen er holen über soviel Leuchten an einem Wesen, denn er täglich acht Franken bezahlte.
Bieber ging die Arbeiterin hin und her vor den Spindeln, die ihre nackten Füße mit heißen Tropfen besprengten. Einer Berufs legende nach bekommen diese Arbeiterinnen Klumpfüße. Die Zwischenräume zwischen den Zehen waren voller Auswüchse: das fam burch das Schwellen der ewig feuchten Haut, die von faulenden
Resten bedeckt war.
Der ursprüngliche Geruch, der den Flachsfasern anhaftete, war cuch hier noch zu merten; allerdings nicht so start wie in den Grobspinnereten. Dort war mehr Abfall, der in der heißen Atmosphäre Schnell in Fäulnis überging. Hier liefen in der Ablaufrinne mur Tropfen; dort aber fleine Bäche mit den schlammigen Resten der groben Nummern.
Marcelle Baft hatte in Sälen gearbeitet, in denen bei Nordwind die Flachsfafern brachen, weil Kälte und trodene Luft fie spröde machten. Die Arbeit an ihrem jetzigen Plaz war etwas besser. Die Abhafpler bedienten sie pünktlich. Das Pfeifen Croquecelles, des Wertmeisters, fommandierte sie. Er stieß Laute in den lauen Nebel wie ein wildes Tier. Damn fam ein Trupp von zehn Jungen und Mädchen mit gefüllten Spulen an die Mafchine gelaufen.
Beruf der Mutter.
Sie legte ihr Kleines zurüd in die Biege Milchtröpfchen dem flämischen Wiegenlied, das die Spinnerinnen fingen an Rad lagen noch auf dem kleinen Munde und schläferten es ein mit rinnen am Faden, deren Arbeit heute die Maschine ersetzt. und Maschine; die Spizenflöpplerinnen und alle jene Arbeite
Worte des alten flämischen Liedes; sang sie das Lied der Mutter, Im dröhnenden Lärm der Maschine sang fie die zärtlichen die auf Arbeit geht und die wünscht, daß ihr Kind artig schläft, folange sie nicht zu Hause ist:
,, Schlaf, mein fleiner Quin- Quin,
Mein fleiner Schelm, mein füßer Wicht."
Die Maschine mit ihren dreihundert PS übertönte metallisch das Singen der Spinnerinnen. Marcelle, an ihre Arbeit gebunden, ging rüdwärts zur Tür hinaus, noch immer sehnsüchtig singend: ,, Du machst mir viele Müh,
Schläfft du nicht bis morgen früh."
Sie fehrte in den dunstigen Saal zurüd. Bald unterbrach das Pfeifen der Mittagspause das Gurren der Räder. Die Frauen aßen, fißend an die Mauer gelehnt. Die Lehrlinge fuchten sich nach dem Essen Eden, in denen sie schlafen fonnten. Burschen und Mädchen halbnackt. Diese Armeleutearbeit zwang dazu, viel Nacktheit zu zeigen. So gebar sie das Laster. vorher regelmäßig zur Arbeit gefommen war, fehlte jetzt oft einen So gebar sie das Laster. Eine Jugendliche, die Tag in der Woche und antwortete Arlequeuw auf seine Frage nach dem Barum: Borher ging es noch nicht." Das sollte heißen, sie fönnte erst seit furzem ihr Geschlecht ausnutzen. ( Fortsetzung folgt.)
TAG BRINGT.
einer Zahlung moniert hatte, erhielt von diesem auf offener Karte Ein tschechischer Anwalt, der einen bäuerlichen Klienten wegen bie folgende Antwort: Sehr geehrter Herr Doktor! Gög von Berfichingen, dritter Att, Szene auf Jagthausen. Göz... Ihr ergebener N. N." Borm Gericht in Eger fah man sich wieder. Der Bauer hatte seinen Goethe dabei, schlug die fragliche Stelle auf und las vor:„ Wir werden uns verteidigen, so gut wir fönnen." Das Gericht lächelte, der Amtsanwalt lachte, das Publikum brüllte. Aber der Klägerische Advokat führte aus, daß allein die Zitierung des
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Göß von Berlichingen", insbesondere auf offener Boſtkarte, berart eindeutig beleidigende Wirkung habe, daß eine Berurteilung auf jeden Fall am Blaze sei. Und das Gericht schloß sich, wenngleich schlaue Bäuerlein zu einer Strafe von 500 Kronen. lächelnd, den Ausführungen des Klägers an und verurteilte das Modenschau in Ostafrika .
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das heißt
eine große Modenschau. Zur Zeit des größten Berkehrs erschienen Ein englisches Modenhaus veranstaltete fürzlich in Uganda plöglich auf dem Basar eine ganze Anzahl fabelhaft für Negerbegriffe fabelhaft befleideter Eingeborenenschönheiten und flanierten mit eingelernten Mannequinbewegungen hin und her. Der Erfolg war beispiellos. Die Toiletten" waren nach wenigen Stunden vergriffen.
Die Großmama als Schlangentöterin.
Eine 73jährige Großmutter, Frau A. Snowden, hat in einem Borort von Sydney in Neu- Sübwales ihre fleinen Entelsöhne gegen eine vier Fuß lange Giftschlange glücklich verteidigt Während die beiden Kinder, der bjährige Phil und der 5jährige Terry, in ihrem Kinderzimmer spielten, schlich sich eine Schlange in bas Haus der Tochter von Frau Snowben zu Earlwood, und die Großmama betrat gerade das Simmer, als sich die Schlange aufrichtete, um
FUNK UND
Primaner Donig.)
AM ABEND
Dienstag. 4. März.
Is René bei Marcelle stand, war es gerade so weit. Sie hob die Hand und Croquecelle reihte zehn fleine Barfüßer bei ihr auf 16.05 Penne und Panker.( Zwiegespräch zwischen Studienrat Dr. Nitsche und Während die Spulen geleert wurden, konnten die Mütter zu ihren Säuglingen in ble Krippe gehen und sie nähren. Wände und Fußboden der Krippe hatten Fliesenbelag; und die alte Amélie Debod verfah die Wiegen.
Mehrmals in der Woche empfing diefe ehemalige Spinnerin den Besuch von Frau Deprieur. Frau Deprieur war fehr mildtätig; aber nur in ihrem Wohnviertel. Die Dame erklärte dem Pfarrer die Brinzipien, nach denen in ihrer Familie seit vier Generationen gebantelt wurde:
Auch bei der Wohltätigkeit," fagte fie, muß Gerechtigkeit herrschen. Das Gelb, das ich gebe, darf nicht wahllos verteilt werden. Ich würde es für falsch halten, wenn die Arbeiterfamilien des Herm Synquintin Sig gleichfalls davon bedacht würden. Frau Synquintin Sir soll sich um ihre Arbeiter bekümmern; ich um die meinen Jebem seine Arbeiter."
Frau Deprieur hatte die Krippe mit einem hölzernen, schwarzen Aruzifig geschmückt, über dem ein Buchsbaumzweig hing. Ihre
17.30 Der Hasenroman" von Francis Jammes. ( Gelesen von Dora Saloschin.) 18.00 Stunde mit Büchern( ,, Oarten- Bücher").( Am Mikrophon: Gartendirektor Ludwig Lesser .)
18.30 Fastnacht( Schallplattenkonzert). 19.00 Dr. JE. Poritzky: Der Reiz der Anekdote. 19.30 Programm der Aktuellen Abteilung. Nach den Abendmeldungen: Fastnachtsball. 20.00 Bunter Faschings- Abend.
24.00 Um Mitternacht beim Sechstagerennen.
Konigswusterhausen.
16.30 Von Leipzig : Nachmittagskonzert. 16.00 Ursula Scherz, William Wauer : Künstlerische Handarbeiten. 17,30 Dr. Johannes Günther: Das Lustspiel von Molière bis zur Gegenwart.
17.55 Dr. Hans van Kleist: Politische Bücher der letzten Monate. 18 20 Prof. Dr. Scheunert: Unser täglich Brot.
18.40 Französisch für Fortgeschrittene.
19.05 Mersmann: Schöpferisches Musikerkennen.
20.20 Von Breslau : Faschingsartikel".
19.30 Reg.- und Baurat Hermann: Feuerschutz für Wohn- und Geschäftshäuser
fich auf den fleinen Terry zu stürzen, der faum 30 Zentimeter von wärtig, ergriff einen Besen, der gerade zur Hand war, und ihr entfernt spielte. Die tapfere Großmama blieb geiftesgegen. Schleuderte den Stiel gegen die Schlange. Das Tier wurde ge
troffen, aber nicht tödlich, und wandte sich nun mit giftigem Bischen
gegen den Angreifer. Die Großmama blieb auch jetzt noch ruhig, und um das Reptil von den Kindern abzulenfen, griff sie von neuem nach dem Besen und schlug auf die Schlange ein. Doch diese ringelte sich fester zusammen und richtete ihre Giftzähne gegen die alte Dame Diese erkannte, daß sie selbst sterben müßte, wenn die
Schlange nicht vorher starb; so erhob sie mit dem Mut der Verzweiflung noch einmal den Besen und ließ ihn mit voller Bucht auf den Kopf der Schlange niederfausen, die diesmal schwer getroffen
zusammenbrach.
15 Jahre lang gratis Theater.
Im Kopenhagener Hoftheater wurde bei einer zufälligen Bersonaltontrolle ein Mann festgestellt, der keinerlei Funktion austagtäglich, als Maschinist verkleidet, der Borstellung des Theaters übte. Es stellte sich heraus, daß der Mann seit dein Jahre 1915 hinter den Kulissen beigewohnt hatte. Die Direktion beabsichtigt nicht mur den binden Passagier" straflos ausgehen zu lassen, sondern sogar ihm für die Zukunft den Theaterbefuch durch Ausstellung einer Dauerfarte zu erleichtern.
Flieger als Regenmacher.
Unter Leitung des Professors Beraart von der Universität Leyden wird in den nächsten Tagen über der Zuider- See ein merfwürdiges Experiment ausgeführt werden. Eine Fliegerstaffel wird mit einer Ladung von 2000 Kilogramm pulversiertem Eis aufa steigen und dieses von oben auf die Wolken streuen. Der Gelehrte behauptet, daß er durch diele plöglich Abkühlung der Wolkenmassen dle zehnfache Menge, also 20 Tonnen, Regen zu produzieren Imftande wäre.
Ein Film- Wörterbuch.
Das Uleberhandnehmen aller möglichen, für den Laien oft völlig unverständlicher Fachausbrüde, hat jetzt die amerikanische Akademie für Filmwissenschaft veranlaßt, ein offizielles Filmwörterbuch herauszugeben. Namentlich die Erfindung des Tonfilms hat eine ganz neue Terminologie hervorgerufen. die die Schaffung eines folchen Wörterbuches notwendig macht. Es enthält Ausbrüde aus fämtlichen Gebieten des Films von der Herstellung bis zum Berleih.
Die Räuberhöhle.
Die Kriminalpolizei von Schönebed wurde benachrichtigt, daß seit einigen Wochen im sogenannten Zordelwäldchen zu bestimmten Tageszeiten eine verdächtige Rauchfäule aufsteige. Der Wald wurde von einem größeren Gendarmerieaufgebot umzingelt und richtig ent deckte man auch eine Höhle, aus der menschliche Stimmen ertönten. Man hörte den Ausruf„ Gestochen!" und darauf mehrstimmiges Weh geheul. Da zögerte die Polizei nicht mehr in die Höhle einzubringen und entdeckte dort vier junge Burschen die mangels anderer Unterkunft, fich dort ein gemütliches Quartier zum Statspielen eingerichtet hatten.
Schinkenbeutel.
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Die Frau des Marschbauers Jan Ohifen fo wird in Reclams Univerfum erzählt will die großen Schweineschinken zum Sch gegen Fliegen in Schinkenbeutel einnähen; aber die alten sind nicht mehr gut und so soll ihr Mann neue im Warenhaus in der Stadt taufen. Frollein" fagt er, id wull geern schöne Schinfenbü els hebb'n." Bitte", flötet diese, sehr gern. Sie meinen doch gewiß Schlüpfer?"