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Beilage

Mittwoch, 5. März 1930

ABBA

Dorfpläg

A 1500 gm B 17.00

C

C 1600m

ABBA

Plan

zur

Anlage einer Kolonie

Angesichts der anhaltenden Arbeitslosigkeit wird für weite Kreise die Frage levendig, ob nicht durch eine Auswanderung neue Lebensmöglichkeiten erschlossen werden fönnen. Insbesondere gilt immer noch Amerika   als das Land der unbegrenzten Möglich feiten". So ist es jedesmal von Interesse, wenn durch eingehende Studien von diesen Absichten und Möglichkeiten berichtet wird.

Ein solcher eingehender Bericht liegt neuerdings über Bara guan vor. Der Verlag Streder u. Schröder hat ein umfangreiches Bert über Paraguay   aus der Feder des um die Beziehungen Deutschlands   zu Südamerika   verdienten Konsuls Dr. Adolf R. Schuster herausgebracht.")

Zwischen Chaco und Urwald

Das Buch ist nach bekannter deutscher Gelehrtengründlichkeit angelegt und bringt somit alles, mas über das Land bekannt ist. Ueber die staatlichen Einrichtungen und den Verlauf der Geschichte mie über die Arten und Bösartigkeiten der Insekten und Reptilien ist mit gleicher Gewissenhaftigteit berichtet. Trogdem( oder viel­leicht gerade deswegen) verdiente das Buch den Untertitel: 5) and. buch für Auswanderer. Denn von der ersten bis zur letzten Seite ist dem Leitwort gefolgt: Was muß der Kolonist vom Lande wiffen, um sich erfolgreich zu behaupten?

Die Republik Paraguan im Innern Südamerikas  , eingeteilt von Brasilien  , Argentinien   und Bolivien  , ist etwa ein Fünftel fleiner als Deutschland   mit ungefähr 1 Million Einwohner. Aber das Land ist auch nicht im entferntesten gleichmäßig bewohnt oder bemohnbar, vielmehr scheiden zwei von den drei großen Landschaften nahezu ganz aus. Etwa 60 Broz. entfallen auf den Chaco, jene endloje, savannenartige Ebene, die teils Salzsteppe, teils regen­armes Trodengebiet heute noch wirtschaftsfeindlich ist und für eine Kolonisation nicht in Frage fommt, trotz der beachtlichen Vieh meiden. Ebenso ist die hügelige östliche Baldzone für eine Kolonisation nicht sehr zugänglich. Der außergewöhnlich gute Beden dieses Gebietes( zum Teil vulkanisches Gestein!) hat mit sehr günftigem Regen und feuchter Luft bet subtropisch- gemäßigtem Klima einen dichten Urwald hervorgebracht, der zu 97 Broz. dieses Gebiet bedeckt und erst unter schmerster Arbeit den fruchtbaren Boden wertvollen Kulturen freigibt.

Go liegt das Schwergewicht des wirtschaftlichen und staatlichen Lebens nicht in dieser zukunftsreichen Zone, sondern in der Kleinsten der drei, der Flußlandschaft, dem eigentlichen Baraguay. Syier an den Ulfern des Riefenstromes Paraguay   und seiner östlichen Nebenflüsse, auf dem leichtgewellten, humusreichen, oft falfhaltigen Boden, der die Brüde schlägt von den endlosen Weiten des Chaco zu den unruhigen geschloffenen Basaltrüden des Oftens, ließen sich die ersten Ansiedler nieder, gehalten von der Anmut der Landschaft, den ansprechenden klimatischen Bedingungen und dem Reichtum des Bodens und der Pflanzen und Tierwelt. In meitem, oftmärts gegen die Hügel geschlagenem Bogen um die Hauptstadt Asuncion  herum finden wir die Hauptzentren der Kolonisation, die größte, etwa 8000 Mann starte spanische Kolonie, die italienische, nord­amerikanische, englische und auch die deutsche Kolonie mit ( 1914) ungefähr 4000 Köpfen. San Bernardino, Nueva Germania  ,

Cloß Hohenau, Rosario Lomas

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um einige Namen zu nennen

find die Stützpunkte der deutschen   Kolonisten, die in Asunción   jogar ein Klubhaus haben und mit einem strafforganisierten deutschen  Boltsbund für Paraguay  " nicht nur deutsche   Vereins. tüchtigkeit beweisen, sondern durch diese Organisation und die Deutsche Zeitung für Paraguan" bie Intereffen der Kolonisten tatkräftig und mit Erfolg vertreten und ebenjo den In'eressenten im Heimatland mit Rat und Tat zur Seite stehen

tönnen.

Kolonisation auf weite Sicht

Die Wirtschaftsmöglichkeiten diefer Republik darf man als durch aus günstig bezeichnen. Seit den fiebziger Jahren ist die Ein- und Ausfuhr ständig gestiegen, die Handelsbilanz zeigt weitgehend einen Ueberschuß. Der intensivste handel erfolgt naturgemäß mit Ar. gentinien( etwa 50 bis 60 Pro3.). Für die Einfuhr steht Deutich. land mit den Bereinigten Staaten und England etwa gleich, für die Ausfuhr dagegen in großem Vorsprung an zweiter Stelle. Eingeführt werden vor allem Chemitalien, Textilien, Eisen, Ma. schinen- und Elektrizitätswaren, ausgeführt Produkte der Band,

Forst- und Biehwirtschaft.

Diese wenigen Angaben genügen zum Verständnis der Wirt, schaft und der Wirtschaftspolitik. Baraguay ist trop der nach gewiesenen und vermuteten Bodenschäße ein Agrarland das erit zu Reichtum gelangen wird durch intensivste Kolonisation. Sp wird denn auch die Einwanderung von der Regierung planmäßig ge. fördert. Ausgeschloffen sind die afrikanischen und asiatischen Far­bigen, von den Europäern sind die Germanen besonders *) Baraguay: Land, Volt, Geschichte, Wirtschaftsleben und Rolo. nisation. Bor Dr. Adolf N. Schuiter, Konjui der Republif Baraguan, Strecker u. Schröder Berlag, Stuttgart   1930. 667 Seiten, reich illuftriert.

Der Abend

Shalausgabe des Vorwäre

Wo Arbeit wartet

Die Kolonisationsmöglichkeiten in Paraguay  

beliebt. Die Einmanderung regelt sich nach neuesten Einwande| Ramp dabei); man braucht sich feinen Pflug taufen, weil er für die rungs- und Besiedlungsgesehen. Die Regierung vermeßt das in Frage tommende Land, fpart einen Blag für die nach dem hier wiedergegebenen Schema zu grünbende Drtschaft aus und gibt an die Kolonisten Aderboulose bzw. Biehzuchtlose aus. Die Größe der Loje richtet sich nach der Güte und der Gestaltung des Bodents, 2 der baulase umfassen 12 bis 20 Settar, Biebzuchtlose vier Quadratkilometer und mehr. Jeder volljährige Kolonijt hat Anrecht auf ein Los und erhält nach Zahlung von 5 Besos den provisorischen Besztitel. Hat er nun innerhalb von 5 Jahren das Land bis zu einer Mindestgrenze tultiviert, jo tonn er es entsprechend der fast gelegten Preise innerhalb weiterer 5 Jahre erwerben oder pachten. Besondere Bestimmungen erleichtern den Erwerb und die Bebauung, denn die Regierung hat ein Interesse an einer möglichst intensiven Rolonisation.

Der Waldspaziergang"

Allerdings: gebratene Tauben fliegen auch nicht in Baraguan umber, und mer da glaubt, in fürzester Zeit reich zu werden, leider Schiffbruch. Nur mit zähester Arbeit und Ausdauer fann eine solide Grundlage erworben werden. Es heißt in dem Buch:

Hier in Baraguan fommt für die Ansiedlung physische Eignung für die hiesige Wirtschaftsweise, also Energic, Ausbauer und Anspruchslosigkeit in Betracht. Wer diese Eigenschaften be­figt, fann sich mit einem sehr geringen Kapital als Kolonist in die Höhe arbeiten. Der Wald, der für den förperlich dieser Art Arbeit nicht Gewachsenen oder wenig Energischen ein schweres Hindernis bildet, ist auf der anderen Seite für einen entschloffenen, träftigen, geschichten Mann die größte Hilfe zum ersten Vorwärtskommen: denn er gibt ihm das Material für die Bauten, Anlagen aller Art, 3äune ujm. fomie Brennholz. Was die Anschaffung von Geräten angeht, so ist dieser Punkt für den Anfänger durch Kauf eines Machete( Buschmesser), einer Art. einer hade und eines Spatens erledigt.

Man fann sich zunächst keine Ruh anschaffen, weil man nicht weiß, womit man fie füttern foll( ausgenommen, man habe etwas|

ersten Jahre noch nicht benutzt werden fann; furz das, mas man zum Anfang braucht, fann man nahezu auf der Schulter mit in den Wald nehmen. Diesen Baldspaziergang würden nun wohl miele mit Ber gnügen unternehmen; aber man sollte sich vergegenwärtigen, welche Arbeit einen erwartet: es heißt Urwald zu schlagen! Ur. wald, der wie eine riesige grüne Mauer vor einem steht, undurch fichtig und undurchdringlich, mit Riesenstämmen von zum Teile so bartem Holz, daß die Art abspringt. Und diese Stämme sind durch woben, verschlungen und ineinander verfettet durch Unterholz Schlinggewächse, Dornen, Rohr usw. Aber der Waldboden darunter, durch Jahrtausende, währende Neuergänzung gedüngt, ist von schmerster Fruchtbarkeit. Ist der Wald gefällt, und zmar so gefällt, daß das Feuer den größten Teil des Holzes bewältigt, und hat man durch notdürftiges Aufräumen so viel wie möglich von diesem tostbaren Boden freigelegt, so ist er zur Aufnahme der Saat fertig. Der Waldboden ist so loder wie Pflugland, und ein Ber scharren der Saat genügt.

Wer mit dem Waldschlag allein fertig wird, der ist unser Mann hier. Wer sich um diese erste und wichtigste Arbeit herumdrückt und sich den Bald schlagen läßt, ihm aljp gleich am Anfang aus dem Wege geht, der follidiert unfehlbar später mit ihm; denn der Wald ringt immer wieder nach Herrschaft und bekommt einen schwachen Gegner leicht unter.

So stellen sich auch hier große Schwierigkeiten in den Weg: Ohne tüchtige Arbeit ist nirgendwo ein dauernder Erfolg zu erreichen! Aber in Paraguay   gibt es doch wenigstens Arbeit und damit Aus ficht quf Erfolg!

Leider hat das Buch einen sehr empfindlichen Mangel: Es ist für den einzelnen toum zu erschwingen. Dafür müssen um so bringender die Bibliotheken, auch die Arbeiterbibliotheken und öffent lichen Lesehallen, darauf aufmerksam gemacht werden. Keiner, der irgendwie auszuwandern gedenkt, darf versäumen, dieses gründliche Bert eingehend zu studieren. Aber auch darüber hinaus verdient das Buch als umfassende Landeskunde Paraguays. weitestgehende Beachtung. Wilhelm Tietgens.

Araçatuba, die Kaffeestadt

Besuch auf brasilianischen Kaffefarmen

Bon allen faffeebauenden Ländern steht Brasilien   mit einter Jahresprobuftion non 15.500.000 3entnern an der Spize Das bedeutet über drei Biertel der gesamten Belt taffeeproduktion.

Der Hauptkaffeestaat der Bereinigten Staaten von Brasilien  ist Sao Paulo  . Fährt man mit der Sorocabanabahn ins Innere, fo beginnen furz hinter Albuquerque Lins die Staffeepian­tagen und der unendlich scheinende Kaffeewald zieht sich bis Ara çatuba, 6 Eisenbahnstunden von erstgenannter Stadt entfernt, hin. Soweit das Auge reicht, von Horizont zu Horizont, Kaffee, mir Koffee. Allerdings manchmal unterbrochen von fumpfigem Tal oder unfruchtbaren Hügel. Das Land, eine leichtgewellte Hoch ebene, liefert in der Höhenlage von 400 bis 800 Meter den besten Kaffee. So merkwürdig es flingen mag in tieferen Lagen ist die a chifrostgefahr während der Trodenzeit zu groß. Höhere 2agen fommen wegen zu rauhen Klimas nicht in Betracht. Araçatuba, vor furzem noch eine Siedlung, jetzt eine rapide wachfende Stadt, liegt auf der Scheide zwischen den legten, jüngsten Und hier fann man so recht den. Blantagen und dem Urwalde. Werdegang des Kaffeebaues verfolgen.

Berwaltungsgebäude, die zur weiteren Bearbeitung bes Staffees nötigen Maschinenhäuser und Speicher und vor allem der Trodenplay, die Serreiro ein cima 20 000 Quadratmeter großer, ebener zementierter Blaß unter freiem Himmel. mo Der frischgepflückte Kaffee wird zunächst in Schwemm anlagen gewaschen, pon Sand und Blättern gereinigt. Dann auf die Terreiro geschüttet und unter häufigem Wenden solange der prallen Some ausgesetzt, bis das Fruchtfleisch der Kirsche voll­tommen trocken und spröde ist. Die Enthülsungsmaschi nen, durch die die trockenen Kaffeefirschen jetzt geschickt werden, entfernen das Fruchtfleisch von den zwei aneinanderliegenden Bohnen. Das westindische Verfahren soll wohlschmedenderen Kaffee ergeben. Es geschieht, indem eine Maschine den größten Teil des Fruchtfleisches von den Bohnen schält und eine 1. bis 2tägige Gärung die Bohnen vollends reinigt. Dann wird der Kaffee ge­maschen und getrodnet nach obiger Methode.

Daß die Kaffeeernte in die Trockenzeit fällt, Sonne Tag für Tag, ist natürlich sehr günstig. Zum Schluß muß die Bohne noch mals den Weg durch eine Maschine nehmen, die Polier. maschine, die das feine Silberhäufchen mir tönnen das Ab. plazen desselben beim Brennen schlecht polierten Kaffees beob. achten entfernt.

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Jetzt wird er fortiert und ist versandfertig.

. Dicht in den Kronen, durch zahlreiches Schlingpflanzengewirr vernäht, stehen die eisenharten Riesen des Urwaldes feit Jahr. tausenden. Da erscheint der Mensch mit Art und Säge und geht ihm zu Leibe. Dies geschieht im Anfange der Trodenzeit.. und am Ende derselben wird der abgeholzte, mirr durch und über einanderliegende Wald in Brand gestedt. Ein Riesenfeuerpflügen oder mit der Hade.

merf.

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Gleich darauf erscheint ein Trupp farbiger Arbeiter mit Haden bewaffnet, und fodert den Boden. An ein Pflügen ist erst in vielen Jahren zu denken, wenn die Stümpfe vermodert find. Alles nicht verbrannte Holz bleibt einfach liegen. Das so entstandene neue Feld die Roça wird mit fleinen, in Kästen aus Samen ge zogenen, spannhojen Raffeepflänzchen in etwa 4 Meter Ab­stand bepflanzt. Die kleinen Vertiefungen, in die man die Pflänz­chen setzte, bedeckt man mit Reisig oder Brettchen, um sie vor den allzu grellen Sonnenstrahlen zu schützen. In die sehr großen 3wischenräume zwischen den einzelnen Reihen wird aus zweierlei Gründen andere Frucht gepflanzt, am häufigsten Mais. Mais gibt in den ersten Jahren auf jungem Urwaldboden Riesen­erträge, und zweitens spendet er bei einer Höhe von oft 4 Meter den jungen Kaffeepflanzen den benötigten Schatten. Man rechnet in der Regenzeit, der Pflanzzeit des Kaffees, mit zwei Maisernten. In der Trockenzeit, wo fast nichts mächst, dem brasilianischen Winter, Derringert sich die Glut der Sonne ohnehin. Nach 3 oder 4 Jahren legt der Staffeebaum zum ersten Male sein leuchtend Duftende Blüten, dem Jasmin weißes Blütentleid an. niat unähnlich.

Der

Im April beginnen die Beeren zu reifen. Sie sind im Reife­zustand dunkelrot, von füßlichem Geschmack und in ihrer ganzen Beschaffenheit unseren Kirschen nicht unähnlich, allerdings weniger faftig, und ihr Fleisch ist zäher.

Im Mai beginnt die Ernte, das Pflücken des Kaffees. Unter den Busch wird ein großes Tuch gebreitet und mit der Hand die Beeren, die, turzstielig, direkt an den Zweigen in den Blattwinkeln macysen, abgestreift. Ist der Baum leer, so schüttet man die Beeren aus dem Zuch auf einen Haufen, der wiederum in Säde getan und dann abgefahren wird zu den Wirtschaftsgebäuden der Fazenda

( Gebäude der Plantage).

Die Fazenda bietet ein recht nüchternes Bild. 50 bis 200. je nach der Größe der Plantage, gleichmäßig gebaute meiß gefaltie Arbeiterhäuser liegen meist in schmurgerader Reihe, ohne Garten, ohne Romantit, mitten im dunklen Grün des Kaffeemaldes, an dunkelrotem Lehmwege. Grün der Baum, rot das Band, blau der Himmel, bas maten die einzigen, aber fehr intenfio feuchtenden Farben des Kaffeelandes. Daneben, genau fo nüchtern, stehen die

Die Kaffeekultur erfordert sehr viel Arbeit. 3 weimal im Jahre wird der Boden von Untraut gereinigt mit Schä!.

In Brasilien   ist der Kaffee neben dem Matte( eine Art Tee) das Hauptgetränk der Einheimischen sowohl wie der Fremden. Aber er wird nicht in so großen Quantitäten, und auch nicht aus so großen Taffen wie bei uns getrunten, sondern man ferviert eine Moffatasse sehr starken Kaffees, nach jeder Mahlzeit. So wird er auch in den zahlreichen Kaffeehäusern der Städte gereicht. Der Brasilianer liebt ihn sehr füß, er füllt ein Täßchen ein Biertel voll feinen Rohrzucker und läßt sich vom Kellner, der beständig mit der Kaffeefanne unterwegs ist, die Tasse vollschenken. Der Preis des Täßchens schwantt, je nach der Stadt, zwischen 5 und 10 Pfennigen. Das Süßen durch Rohrzuder macht ihn arp­

matlicher.

Zur Geschichte des Kaffeebaues in Brasilien   möchte ich noch folgendes fagen.

Die allgemein verbreitete Ansicht, der Kaffeebau hätte im Staate S. Paulo begonnen, ist ein Irrtum. Eingeführt wurde er im Jahre 1723 von Französisch- Guayana  , und angebaut nur am unteren Amazonas   in der Gegend von Pará  . Cima 50 Jahre später machte man die ersten Pflanzversuche im Staate Rio de Janeiro  . Man ging im Gegensatze zum Anbau am Amazonas  , mo eine ausgesprochene Niederungstultur, 100 Meter Höhenlage, betrieben wurde, zur Bergkultur, 600 bis 800 Meter, fiber.

Bon dort aus begann die Kultur in Minas Geraes und etwas später in den Küstenstrichen von Santa Catarina  , Espirito Santo   und S. Paulo.

In Rio betrug 1817 die Ernte 64 000 Sad( ein Gad 120

Pfund), im Jahre 1830 aber idjon 448 249 Sad. Der Anbau in dem jest größten Gebiete, im Staate S. Paulo, begann 1830.

Die Gesamtanbaufläche in Brasilien   beträgt 2 250 600 Heftar( eine Flädje in der Größe des Freistaates Bürttemberg). Dann folgt Minas Geraes mit 680 700 Heftar, Rio mit 205 500 Hettar; der Reft verteilt sich auf die übrigen Staaten. Lächerlich mutet es an, daß Pará  , die Biege des brasilianischen Kaffees jetzt nur 1900 Settar mit Kaffee bepflanzt.

Die Kaffeeeinfuhr aus Brasilien   nach Deutschland   betrug 1925 389 976 Doppelzentner, 1927 533 938 Doppelzenter, legtere in Werte von 91 450 000 Mart. Die Gesamteinfuhr Deutschlands  aus allen Staffeeländern beträgt 1 240 000 Doppelzentner im Werte von 269 330 000 Mart.

Carsten Kühl.