durchaus geeignet gewesen, jedes Blutvergießen zu verhindern,| wenn nur die Mannschaften der Polizei bessere Disziplin gezeigt hätten. Herald Tribune" stellt fest, daß man Kriminal beamte mit Journalistenausweisen versehen hatte. Gerade diese Kriminalbeamten hätten sich, so erklärt das Blatt ,,, wie Irrfinnige im Blutrausch" benommen.
Auch aus anderen Städten laufen jetzt Meldungen ein, die erfennen lassen, daß es ziemlich stürmisch hergegangen ist, so in Detroit , wo die Polizei mit Straßenbahnwagen und Omnibussen rücksichtslos in die Menschenmassen hineingefahren fein soll. Die Verhaftungen belaufen sich auf über 30. Aus Pittsburg werden mehr als 25 Verlegte, aus Milwaukee 42 Verhaftungen gemeldet.
Das organisierte Rowdytum.
Rechtsfommunisten organisieren Selbstschutz.
Das Organ der Rechtskommunisten ,, Gegen den Strom" wendet fich unter der Ueberschrift ,, Nun ist es genug" gegen das verbrecherische Rowdytum der Zentralfommunisten. Es zählt zehn Fälle von rowdymäßigen Bandenüberfällen auf Oppofitionelle auf und kündigt an, daß die Rechtskommunisten einen Selbstschus organisieren würden.
Die Reichsleitung der Rechtskommunisten will ferner die ,, Rote Fahne" wegen gemeiner Beleidigungen verklagen.
Gemeingefährliche Mordheter oder Narren?
„ Gegen den Strom" schreibt unter dieser Ueberschrift zu der Erklärung der Zentralekommunisten gegen die Gruppe Lez Radday: Go lächerlich auch die prahlerische Ankündi gung der Pied und Konsorten über ihre Taten nach Eroberung der Macht sind, weil diese Leute alles tun, um die Voraussetzungen für den Kampf der Arbeiterklasse um die Macht zu vernichten, so können doch ihre Rebensarten von dem An- die- Wand- Stellen der Renegaten" nur eine Wirkung haben: die einer Mord heze gegen Kommunisten, die anderer Meinung sind als die Parteibürokratie, die sich gegen ihren fchädlichen politischen Kurs wenden."
rofe Mörber Schwarzweißrote Mörder.
Ein schweres Verbrechen soll vertuscht werden.
" In der kleinen Ortschaft Röntgental im Norden Berlins tam es in einer Schankwirtschaft in der Bahnhofstraße zu einem schweren Zusammenstoß. In dem Lokal fanden gleichzeitig zwei Versammlungen statt. Dabei fam es zu Streifigfeiten zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten. Es entspann sich ein Feuerfampf, bei dem vier Personen verwundet wurden, von denen einer bald darauf im Krankenhaus ftarb."
Was das bedeutet?, wird der Leser fragen. Das ist der Bericht eines der gelesensten Berliner bürgerlichen Blätter. Und wer diese Zeitung ist, will man wissen. Es ist der Lofal.Anzeiger" des Herrn Geheimrat hugenberg. Daß in Röntgental das fluchwürdigste, gemeinste Verbrechen der legten Zeit vorgefommen ist, faltblütig überlegt und vorbereitet, von Mördern, bie fich beutsch nennen und die auf die schwarzweißrote Fahne schwören, das unterschlägt dieses Blatt feinen Lesern. Hat man im nationalen Lager gar tein Ber ständnis dafür, daß mit derartigen Bertuschungen in der DeffentlichZeit immer neuer Zündstoff angehäuft wird? Dder ist es etwa gerade bas, was man wünscht?
Die Millionen des Juweliers. Enterbte Berwandte bestreiten das Loesfefche Testament.
Vor dem Landgericht I wurde heute über den Erbfchaftsprozeß verhandelt, den die Verwandten des verstorbenen Kaufmanns Albert Loeste, des früheren Inhabers des Margraf- van- Diemen- Konzerns gegen die Erben des riesigen etwa 80 millionen befragenden Vermögens angestrengt haben.
Albert Loeste, der bekanntlich einen ungeheuer schnellen Aufstieg seiner Firma erreicht hatte, hatte sich schon zu Lebzeiten von seinen Berwandten getrennt und zu seinen Erben feinen langjährigen Mitarbeiter, den Direktor des Margraf Konzerns, Oppenheimer und dessen Gattin, fomie eine Frau Blaustein, die ihm besonders nahestand, zu Univerfalerben eingefeßt, während die Verwandten leer ausgingen. Auch die Angestellten und Arbeiter waren durch Legate in einer ungewöhnlich stellten und Arbeiter waren durch Legate in einer ungewöhnlich reichen Form bedacht worden.
Die leer ausgegangenen Berwandten, von denen eine ganze Anzahl Loeste im Leben niemals gesehen hatten. fchloffen sich nunmehr zusammen, um das Teftament anzufechten. Sie wurden zu diesem Vorgehen veranlaßt durch einen in Berliner Spielertreisen sehr bekannten rumänischen Raufinann Lurié, der allerdings nur im Auftrage eines in Paris lebenden Ruffen Chaflin handelte, und der schon wiederholt derartige Erbschaftsprozesse ge führt hat, bei denen er sich 50 und mehr Prozent des Gewinnes ge fichert hatte. Chaffin ist übrigens auch einer derjenigen, die jetzt die Erbschaftsklage der türkischen Prinzen und Brinzessinnen gegen den türkischen Staat mit finanziert haben. In dem bisherigen Erbstreit sind gegen den Berstorbenen von den leer ausgegangenen Ber wandten mancherlei Behauptungen aufgestellt worden, die zum Teil schon von den Berichten als unrichtig bezeichnet worden sind. So war behauptet worden, daß Loeste bei der Abfaffung des Testame its nicht bei vollem Berstande gewesen sei, daß einer der Erben ihn durch Narfotita jahrelang zermürbt und so unter feinen Willen gebracht hatte, und schließlich, daß das Lejtament Loestes überhaupt gefälscht worden sei. Dieje leßte Behauptung wird das Gericht in sehr startem Maße beschäftigen, da con veiden Parteien Sachverständige für die Richtigkeit bzw. Unridigteit dieser Behauptung benannt worden sind. Daß Loeste an dem Genuß con Giften oder Arzneimitteln gestorben sei, ist dagegen com Gericht als unwahrscheinlich zurückgewiesen und auch die Erhumierung der Leiche abgelehnt worden.
Wer steht hinter Hugenberg?
Eine intereffante Statistit.- Angestellte und höhere Beamte.
Die Parteiorganisation von Nürnberg hat eine interessante politische Statistit ausgearbeitet. Sie hat auf Grund des hugenberg- Boltsentscheids festgestellt, wer eigentlich von den Bevölkerungsschichten hinter den ,, Erneuerern Deutschlands " steht. Da die Links und Mittelparteien beim Boltsentscheid die Parole der Wahlenthaltung ausgaben, war es zum ersten Male möglich, ein. wandfrei die Anhänger der Diktaturparolen näher fennen zu lernen. Die Nürnberger Parteiorganisation hatte am 22. Dezember sämt liche Nürnberger Stadtwahllokale mit 3ählern besetzen lassen, die an Hand der Wählerliste gewissenhaft alle Abstimmenden registrierten. Da der Prozentsaz der Abstimmenden in Nürnberg ungefähr dem Reichs durchschnitt entspricht, dürfte das gewonnene Er gebnis auch für alle größeren Städte zutreffen. Gezählt wurden 25 180 Abstimmende; die ländlichen Außenbezirke find bei der 3ählung nicht inbegriffen. Von den Abstimmenden waren 12 188 Männer und 12 992 Frauen oder 48,8 Proz. Männerftimmen und 51,2 Proz. Frauenstimmen.
Nach den Berufen geordnet stimmten von den Männern beim Boltsentscheid:
Angestellte in Industrie, Handel und Gewerbe
Selbständige in Industrie, Handel, Ge werbe und Landwirtschaft Arbeiter aller Berufe
Reichs, Staats- und Gemeindebeamte. Kleinrentner und Berufslose
4 128 oder 33,8 Proz.
2 749 2365 1910 1.036 12 188
"
"
22,6 19,5
"
"
15,6
8,5 "
99
38
Bei den 2365 abstimmenden Arbeitern ist zu beachten, daß darunter sich auch alle Meisterföhne und landwirtschaft. lichen Arbeiter befinden. Unter den gezählten 2749 Selb ständigen befinden sich unter anderem: 286 Landwirte; 147 Fabrifbesiger und Direktoren; 123 Rechtsanwälte, Künstler, Architekten; 89 Aerzte; 46 Zahnärzte und Dentisten; 38 Apotheker und Drogisten.
Die übrigen find Handwerker und Gewerbetreibende. Auf die Wahlberechtigten insgesamt übertragen, ergibt sich fol gendes interessante Bild:
Für Hugenberg haben gestimmt:
8 616, das sind 20,5 Proz. der Beamten und Angestellten;
3 402, bas sind 4,6 Proz. der Arbeiter aller Berufe; 3942, das find 18,5 Proz. der selbständigen Erwerbstätigen; 1 483, das sind 15,7 Broz. der Berufslosen;
10 339, das find 16,3 Proz. der Ehefrauen ohne Beruf; 1866, das sind 10,5 Broz. der weiblichen Angestellten und Beamtinnen; 988, das sind 28 Proz. der Arbeiterinnen; 934, das find 9,0 Proz. der weiblichen Hausangestellten; 3861, das find 26,4 Proz. der weiblichen Berufelcsen; 312, das find 4,8 Proz. der weiblichen selbständigen Erwerbs
tätigen.
Bon den männlichen Wählern waren im Alter von 20 bis 30 Jahren 22,8 Proz.; von 30 bis 50 Jahren 38,3 Proz.; über 50 Jahre 38,9 Proz. Von den weiblichen Wählern waren im Alter von 20 bis 30 Jahren 22,4 Prog; Don 30 bis 50 Jahren 43,3 Proz.; über 50 Jahren 34,3 Proz
Die Nürnberger Statistit zeigt also far und deutlich, daß die
Die 12 992 a b stimmenden Frauen verteilen sich auf: Anhänger der Realtion vor allem Angestellte und höhere
Ehefrauen
Witwen und Berufslose
Angestellte
Arbeiterinnen in Industrie und Gewerbe Hausangestellte
Beamtinnen
Selbständige in Gewerbe, Handel und Landwirtschaft.
•
7 339 oder 56,5 Proz
2741
21,1 "
867
6,7
"
698
5,4
672
"
5,1
456
3,5
"
219
"
1,7
12 992
.
"
Während also von den männlichen Wählern 91,5 Proz. im Erwerbsleben stehen und nur 8,5 Proz. als Berufslose in Betracht tommen, sind bei den Wählerinnen 77,6 Proz. nicht im Erwerbs: leben stehend und nur 21,4 Proz. berufstätig.
Die männlichen Angestellten stellen mit 33,8 Proz. die stärkste Berufsschicht der Abstimmenden dar. Bon den 4128 er mittelten Angestellten sind 3039 taufmännische Angestellte, 1089 Wertmeister, Techniker und Ingenieure. Die 1910 Beamten verteilen sich auf Kommunal, Boll, Juftiz- und Finanzbeamte 722; Reichspostbeamte 320; Reichsbahnbeamte 287; Boltsschullehrer 165; Bolizeibeamte 155; Profefforen und Studienräte 98; höhere Berwaltungsbeamte 67; höhere pensionierte Offiziere 40; Geistliche 24; Richter 20 uno Diatonen 12.
Rofain als Sicherheit.
Litauischer Rauschgiffschmuggel vor Gericht. Litauen befindet sich nicht unter den Staaten, die die Genfer
Rauſchgift convention ratifiziert haben. Die deutschen und litauischen Rauschgiftschmuggler machen sich dieses Loch in der internationalen Rauschgiftbekämpfung zunube, verschreiben auf legalem Wege von deutschen Firmen in großen Mengen Rotain und Morphium und bringen dann das Gift auf geheimen Wegen nach Deutschland zurüc. Gelingt es der Zentrale zur Bekämpfung von Rauschgifthandel, einen dieser Schmuggler zu faffen, so steht an seiner Stelle sofort ein neuer. Das litauische Loch ist eben nicht zu verstopfen.
Im Herbst vorigen Jahres beobachteten Beamte des Rauschgiftdezernats in der Nähe des Wittenbergplages einen verdächtigen Mann. Sie verfolgten ihn, und in seiner Wohnung entpuppte er sich als ein alter Bekannter Sch. war ein Mann, der bereits im Jahre 1925 in Paris mit mehreren Rilo Kotain gefaßt worden war. Man fand bei ihm 500 Ampullen Morphium. Am selben Abend verhafteten die Beamten zufällig einen Mann aus Insterburg mit 100 Gramm Rotain. Ein auf dem Insterburger unterschrift Billy trug, führte zur Verhaftung des Vierten Bostamt beschlagnahmter Brief, der an ihn gerichtet war und die im Bunde, gleichfalls eines alten Bekannten des Rauschgiftbezernats, eines Rofainschnupfers und Händlers. Also schmückten sie alle vier die Anklagebant. Der Mann aus Insterburg , ein Ittauischer Staats angehöriger deutscher Bunge, schwer lungentrant, glaubte durch Märchen über die Herkunft der 500 Ampullen Morphium und der 100 Gramm Rofain, die er höchstpersönlich nach Berlin gebracht hatte, feine Bage verbeffern zu önnen. Die Patete Morphium und Rofain wollte er als Sicherheit von einem Kaufmann erhalten haben, dem er Seide verfauft hat und das Rauschgift wieder seiner feits als Sicherheit einem der Angeklagten gegeben haben, der ihm mit Reisegeld ausgeholfen hat. Auch Sch. wollte das Morphium nur als Sicherheit genommen haben. So fand ein jeder der AngeMagten ein neues Märchen, an das, er selbst nicht glaubte und von dem er auch nicht hoffen fonnte, daß das Gericht daran glauben würde. Das Urteil lautete für den deutschen Litauer auf 1 Jahr Gefängnis. Bon den übrigen drei Deutschen wurden zwei zu je fünf Monaten und einer zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Kriminalpolizei hat ihre Pflicht getan, das Gericht hat fein Urteil gesprochen, durch das Loch in Litauen wird aber nach wie vor noch so manches Kilo Rauschgift nach Deutschland geschmuggelt
werden.
Opfer der Wildnis.
Deutscher Forscher Dr. Faber in Kanada tot aufgefunden. New York , 7. März.
Affociated Preß berichtet aus Edmonton , der Hauptstadt der fanadischen Provinz Alberta : Eine hler mit Verspätung eingetroffene Nachricht befagt, daß eine Streife der Gendarmerie am vergangenen Sonnabend 15 Meilen oberhalb der Cower Hay RiverNiederlaffung im Nordweffferciforium dle zerfleischte Celche des felt einiger Zelf vermißten deufchen Relfeschriftstellers und Wissenschaftlers Dr. Aurt Faber gefunden habe. Es liegen noch teine Einzelheiten darüber vor, wie Dr. Jaber zu Tode gekommen ist.
Das Gericht wird sich aber auch jetzt mit einer sehr interessanten Frage zu beschäftigen haben, nämlich damit, ob Frau Blaustein die ihr vermachten Millionen behalten darf oder nicht. Frau Blaustein ftand zu Loeste in engen Beziehungen und bie tlagenden Fa milienangehörigen des Berstorbenen haben jetzt eine Reichsgerichts. entscheidung entdeckt, die vor einigen Jahren gefällt worden ist und nicht als alltäglich bezeichnet werden fann Ein Fabrikant in Bayern hatte einer Dame, mit der er jahrelang zujamemngelebt hatte, sein Vermögen vermacht. Seine Leibeserben fochten das Testament an, und das Reichsgericht entschied, daß die Dame bas Geld an die leiblichen Erben herauszahlen müsse, well die Hinter Ein weiteres Telegramm melbet über den Tod Dr. Fabers: laffung des Bermögens die nachträgliche Bezahlung von Unzucht Polizeipatrouillen und Funkstationen fuchten Dr. Faber seit mehreren gewesen sei. Beide Parteien dürften vermutlich das Für und Wochen, um ihm auf Ersuchen des deutschen Konfuls Martin in Bider dieser Frage auf das heftigite erörtern, doch fragt es sich, Winnipeg den Tod seiner Mutter, die in Berlin gestorben ist, mit ob das Berliner Gericht auf diese Dinge überhaupt eingehen wird.| zuteilen. Im September 1929 reifte Dr. Faber von Edmonton
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Beamte sind. Diese Berufsschichten stellen rund 50 Broz. der männlichen Wähler. Mehr als die Hälfte der Wählerinnen find Ehefrauen, in der Hauptsache die Ehefrauen der Angestellten und Beamten, 20,5 Broz. aller mahlberechtigten Beamten und Angestellten haben beim Bolfsentscheid abgestimmt, dagegen nur 4,6 Proz. der Arbeiter, wobei, wie schon erwähnt, zu beachten ist, daß es sich bei den abstimmenden Arbeitern vielfach um Meistersöhne, landwirtschaftliche Arbeiter, Pförtner, Aufseher usw. handelt. Die unteren Angestellten und Beamten haben sich zum größten Teil der Abstimmung ferngehalten. Die Statistit zeigt aber auch, daß nicht die jüngere Generation Hugenberg nachläuft, denn von den männ lichen Wahlberechtigten im Alter von 20 bis 30 Jahren haben nur 9,9 Proz., von den Frauen nur 9,06 Proz. sich an der Abstimmung beteiligt, dagegen von den Männern über 50 Jahre 19,3 Proz.
Bezeichnend ist auch, daß z. B. von den abstimmenden Witwen ohne Beruf 80 Brog. über 50 Jahre alt find, während von den Arbeiterinnen nur 2,8 Proz. zur Abstimmung gingen.
Die Statistik der Hugenberg- Anhänger beweist, daß die Reaktion, vor allem die Nationalsozialisten, obwohl sich diese Arbeiterpartei" nennen, in der Arbeiterschaft so gut wie gar feinen Anhang besigt. Es war gut, daß Hugenbergs Boltsentscheib einmal Gelegenheit gab, das einwandfrei festzustellen.
nach Norden. Bon Fort Vermilion, das er im Flußboot er reichte, fuhr er nach der Poststation Upper Hay River im Ranu, wobei er sein Kanu von einem Fluß zum anderen trug. Es wird vermutet, daß ihn der Tod ereilte, als er nordwärts den Fluß enflung in Richtung auf den Großen Sflavensee paddelte. Nach der Burgen Meldung aus dem Lager der Staatspolizei ſcheint man bort anzunehmen, daß Faber vor Erschöpfung zusammengebrochen ist oder daß seine Leiche ans Ufer gespült wurde, nachdem das Kanu in den Stromschnellen zerschmettert worden war. Jedenfalls ist die Leiche von Wölfen gewittert und teilweise zerfleischt worden.
Entsetzlicher Selbstmordversuch. Eine Frau völlig verflümmelt in der Startstromleitung. Gablons, 7. März.( Eigenbericht.)
Bei Gablonz wurde am Mittwoch eine 32jährige Frau verftümmelt in der Startstromleitung aufgefunden. Sie hing mit d emrechten Bein in den obersten Gitterschere fe ft geflemmt, mit dem rechten Bein in der obersten Gifferschere festgetlemmt, gehangen hatte, war sie noch bei völligem Bewußtsein als Hilfe eintraf. 3u Boden gebracht, bot die Frau ein schredliches Bild. Das rechte untere Bein ist vollkommen verkohlt, die linke Hand und der linke Arm sind verbrannt. Nach ihren eigenen Angaben hatte die Frau den Maft in felbft mörderischer Abficht bestiegen. Daß die Frau bei einer Spannung von 35 000 Bolt nicht sofort getötet wurde, ist selbst Fachleuten ein Rätsel.
Todesopfer der Fliegerparade.
Die geftrige Parade der Brager Garnison anfäßlich des 80. Geburtstages des Präsidenten Mafargt endete mit einem schredlichen Flugzeugunglüd. Gegen 4 Uhr nachmittags fttegen 40 Militärflugzeuge auf, die sich über der Jrrenanstalt zu entfalten begannen. Bei diesem Manöver stießen in einer Höhe von 40 Metern zwei Apparate mit einer fanonenschuhähnlichen Detonation zusammen und stürzten ab. Ginem der Piloten gelang es noch, mit dem Fallschirm abzuspringen, boch öffnete sich zum Schrecken der Taufenden von Zuschauern der Fallschirm nicht, so daß der abspringende Pilot vollkommen zerschmettert wurde. Nach wenigen Sefunden stürzten auch die beiden Apparate zu Boden und be= gruben die brei übrigen Piloten unter sich, die nur als schrecklich verstümmelte Leichen geborgen werden konnten. Das Flugzeugunglüd hat in ganz Prag große Trauer verursacht.