(13. Fortsetzung) Der Morgen dämmerte, er saß noch immer an der Arbeit, lieber das Pslaster, das der Nachtmind getrocknet hatte, hallten schon die Schritt« der ersten Arbeiter. Di« Spinnerei regt« sich. Man hörte das Kratzen des Feuerhalens auf dem Heizimgrrost: das Klappern der Holzschuhe des Schlackensammlers hinter seinem rumpelnden Schubkarren. Das Feuer begann aufzuflackern, der weiße Dampf der Sirene stieg über di« Fabrik. Marcelle Dast ging barfüßig auf und ab vor ihren sechshundert- zweiunddreißig Spindeln mit Faden Nummer einhundertzwanzig. Herr Deprieux schämte sich plötzlich, der Baumwolle eine Der. brugung gemacht zu haben. Er tonnte sein Vermögen wieder her- stellen, auch ohne dem edlen Flachs untreu zu werden. Er wird Leinensabrikant bleiben wie sein Großvater Omer; Textilaristokrat, der den herrlichsten Faden herstellte, der für menschliche Bekleidung in Frage kam. Er zog seinen Rock wieder an und ging in die Spinnerei., *+* Am 25. Mai, am Broquelettage. dem Tage des Flachsfestes in Lille , ließ Julien Browaeys seine Tauben fliegen. Sic hatten ihn viel Geld gekostet; teilweise 2lIC Franken das Stück. Er beneidete die reichen Taubenzüchter, di« sich Tauben für 20lil1 Franken kaufen konnten. Herr Deprieux hatte nach der Ausfassnng Julien Browaeys sein Vermögen schlecht angelegt; denn er hielt keine Tauben und hätte sich doch echte Lütticher, Antwerpener oder Jrländer kaufen können, die von Sankt Sebastian bis Lille fliegen. Julien Brovwaeys gehörte zu jenen Flamen, die jeden Sonntag in die Luft spähen und auf die Rückkehr der Brieftauben warten. Er hielt seine Tauben in einem Garten, den er im Viertel Sankt Agnes gemietet hatte. Von den Häusern von Fives und dem Eisen. bahndamm an bis zu den Befestigungswerken war nichts zu sehen als Grün und Hütten. Fest« Häuser dursten dort nicht gebaut werden. Schwarze, schnrale, schlackenbestreute Wege führten zwischen Zäunen hindurch zu den kleinen Parzellen, auf denen Menschen in Hütten aus Brettern und Lmnpen hausten. Browaeys setzte sich neben den Schatten eines Birnbaums. damit er den Himmel gut überblicken tonnte. Sein Nachbar Frehaux trat hinzu; ein von Bier stark aufgeschwemmter Mann. Browaeys klagte ihm, daß leider die Zeit vorbei sei, wo man noch die schönen Tauben auf dem Platz der Quartre Chemins kaufen konnte. Heut« morgen war nichts da, außer Tauben für den Kochtopf. „Manche Menschen'', sagte er.„sehen so gebildet aus, aber sie können nicht einmal eine Taube von der anderen unterscheiden. Ein» mal wollten wir junge Tiere trainieren. Der Herr Bahnhof«. Vorsteher nimmt die Körbe. Nun war aber bei unseren auch einer mit gewöhnlichen Tauben für den Krämer. Der Kerl läßt alle fliegen. Unser« Tauben wenden und fliegen nach Lille . Die für den Krämer setzen sich, und als man sie abholen will, zeigt der Bahnhofsvorsteher auf das Doch des Bahnhofs und sagt:„Da sind sie noch." „Ist das richtig, daß«in Bahnhofsvorsteher fo wenig Kenntnisi« hat? Männer, die einen so ehrenvollen Beruf haben, kennen nichr eimnal den Wert einer Taube?" „Ich habe einen Wertarbeiter gesehen", sagte Frehaux,„der war so gut wie em Rattenfänger. Man sperrte ihn mit seinem Hund zusammen in einen Käfig mit Ratten. Der Hund erledigte in einer Minute zwölf; der Mann aber noch mehr als der Hund. Er biß rein, um ihnen die Rippen zu brechen, das machte Spaß. Der Präfekt hat es dann verboten. Die Reichen gönnen den Arbeitern auch kein Vergnügen!" FrÄ>aux' Hund bellte unter den Sträuchern, unter denen sich fröhliche Kinder hingekauert hatten. In diesem verlorenen Garten konnten sie tun, was sie wollten, und das machte sie glücklich. Das rostige Blech weggeworfener Konservenbüchsen lieferte ihnen reich. lich Spielzeug.. Es waren beschcideye Freuden für die Arbeiter auf diesem kleinen Raum von den schönen Bäumen der Festungs- werke an bis zu den Wegen, die zu den Fabrik«, von Fives führten. Die Leute, die auf den Schlackenwegen zwischen den grünen Hecken vorbeikamen, begrüßten di« Taubenzüchter, während diese den Himmel beobachteten. Und im Vorübergehen fragten sie: „Kommen sie noch nicht?" „Bis jetzt noch nicht. Don hier kann man sie am besten sehen." Die Männer im Garten luden ihre Freund« zum Sitzen ein: „Macht's euch bequem." Und zu denen, die weitergehen wollten, sagten sie:„Wie es beliebt. Grüßt schön!" Eine graue Taube mit blauer Brust flatterte über dem Tauben- schlag. Drowaeys lockte das ausgehungert« Tier, indem er ihm Körner hinhielt. Zehn Minuten später kam eine kräftige Ant- werpener Taube geflogen. Die Züchter waren entzückt: „Wir werden den Preis kriegen; dann können wir aber an- ständig einen heben." Ein Hahnenzüchter kam vorüber Er trug fei» Kampftier in einem Sack. Es war für ihn das Objekt, dos ihm zum Bier verhalf. „Ihr feiert also Broquelet," sagte er... Von diesem einstmals allgemeinen Volksfest war nichts geblieben als ein freier Tag. den jeder auf feine Art verlebte. DU! Textil- Herren Härten di« Mcsie in der Basilika von Notre Dam« de la Treille. die neben der Kloake von Bast« Dcule lag. Auf der Schwelle des Komtesten-Hospizes sahen Greise, frühere Textilarbeiter, und sahen zu, wie die Notabeln sich unterhielten, ehe sie zum Gebet in die Kirche traten. Sie erkannten ihre früheren Herren. Sie lebten in diesem hundert Jahre alten Gebäude als Arbeits invaliden von den Zinsen alter feudaler Stiftungen, zu denen dann später die Almosen der Jndustriephilanthropie kamen. Einstige Qualitötsarbeiter hinkten hier an Krücken. E» war die Straße des alten flämischen Elends: dos Viertel des Schmutzwassers und ge- brochener Greife. * Di« Herren vom Flachs und Geweb« gingen in di« Kirch« und nahmen Platz in Kirchenstühlen, die auf Kupferplatten ihr«n Namen trugen. Hinter diesen Ehrenplätzen, Jesus Christus gegenüber. setzten sich, bis weit i" den Hintergrund der Kirch« und in die Seitenflügel hinein, die Direktoren und Oberbuchhalter: auch viel« Frauen, alle in Hüten, und einig« wenige Arbeiter, die sich mit dem Rücken an die Wand lehnten oder sich ängstlich hinter den Säuleu versteckten. Di« Kirch« schüchterte st« ei».
Der Bischof kam im Zuge der Priester, reich bekleidet mit Stoffen, die von den Spitzenarbeiterinnen in Lyon mit Goldfäden gestickt waren. Ein. Chorknabe im roten Gewand hielt den Saum des bischöflichen Mantels. Der Segnende hielt den Damen die Hand hin, die mit ihren Lippen den Amethyst suchten. Sie pickten die Süß« von dem heiligen Stein. Herr Arlequeuw saß neben der Statue des helligen Petrus. Die großen Zehcn des Helligen waren glänzend geworden von den Küssen der Gläubigen. Frau Deprieux nebst Mann und Kindern knieten auf rotem Samt in der ersten Reihe vor dem Altar. Wäh- rend das Evangelium verlesen wurde, bekreuzigten die gewissenhasten Katholiken mit dem Daumen die Stint, die Lippen und das Herz. Hinter dem schwarzgekleideten und weiß befederten Schweizer kam der Prediger in einem llla-roten mit Spitzen reich besetzten Gewand. Nachdem er die Kanzel bestiegen hatte, bat er um den Segen des Bischofs. Di« beiden Männer tauschten heilige Gebärden aus. Der Bischof zeichnete das Zeichen des Kreuzes in die Luft. Der Prediger oerbeugte sich und wiederholte das Zeichen auf seinem Körper. Dann begann er die Predigt: „Laßt uns, liebe Brüder, dies Fest der fröhlichen Arbeit dem Segen unseres Herrn Jesus Christus empfehlen..." Die Priester verneigten sich. .Laßt uns den Gegensatz fühlen zu dem Fest der gehässigen Arbeit, zu dem gewisse Männer am 1. Mai unsere braven Arbeiter, unsere Brüder in Jofu Christo aufreizen. Wir müßten sie von Gott verlassen glauben, wenn wir nicht wüßten, daß die Barm- Herzigkeit des Herrn unendlich ist." Wieder nahmen die Priester die Barette ab. Herr Deprieux und sein Sohn machten das Zeichen des Kreuzes, um den heiligen Namen zu grüßen.'Der Priester fuhr fort: „Liebe Brüder, in der langen Geschichte der flämischen Spinne- reien finden wir immer wied-r den Eifer in der Ausübung des Gebets und die tätige Liebe zu Gott . Heute will ich zu euch sprechen von dem Unglück jener Spinnereien, in denen man nicht mehr betet. Nicht nur in glücklichen Spekulationen sollen wir den Erfolg unserer Arbeit suchen, sondern in der Liebe Gottes , und davon, liebe Brüder, will ich heute mit euch, die ihr hier oersammelt seid, zu Ehren eines unserer ältesten Feste sprechen.
Seit alten Zeiten hat Gott die Textllarbeit in Flandern gesegnet. Schon früher, als unser Herr Jesus Christus zu uns auf die Erde gesandt wurde, um di« Passion auf sich zu nehmen, haben die Morins und di« Menapins Flachs und Wolle bearbeitet an den Ufern der Lys, der Escaut und der Deule. Wer waren die ersten Menschen, die die Zartheit des gewebten Gewandes an die Stelle der Tierfelle fetzten? Welche Rassen haben sich mit Stoffen statt mit Pelzen bekleidet? Wo hat zuerst das Web- jchijfchen dos Messer des Jägers ersetzt, um menschlich« Kleidung zu schaffen? Dos find Geheimnisse der Geschichte und der Arbeit, die Gott für sich behält. Ist der schön« Flachs, auf den Flandern so stolz ist, nicht ms dem Lande zu uns gekommen, in dem Jesus geboren wurde? Oft genug wird m der Bibel das weiße Gewebe erwähnt, das damals schon so fein und rem war, daß es als Altar- schmuck diente. Als in den germanischen Wäldern di« Menschen sich noch in Tierfelle hüllten, wurde schon von geschickten Handwerkern das weiße Kleid unseres Messias hergestellt. Die Erde und die Gaben, die Gott in die Menschen gelegt hat, diese beiden sind die Grundlagen der Textllarbeit in Flandern . Das Tuchgewerbe mußte aufkommen in einem Lande, m dem üppiges Gras für die Herde wuchs. Das Bließ der Schafe wurde für Flandern wirtlich ein goldenes Vließ. Heute, liebe Brüder, in einer Zeit, in der eure Fabriken Produkte verarbeiten, die von fernher kommen: Flachs aus Rußland und Wolle aus Australien , heute vergeht nicht, daß die Garn- und Stoffindustrie für Flandern eine Gabe Gottes war. Dankt der Vorsehung dafür an diesem Tage des Broquelet, am Fest des flämischen Textils. Wann war Flandern am reichsten? Damals als es am stärksten im Glauben war. Niemals hat Gott auf- gehört, feine Industrie zu schützen, solange mit dem Sausen der Webstühle Lobgefänge zum Himmel drangen: solange das Bild des Christus, der für uns gestorben ist, an den Stätten ehrlicher Arbeit, am Bug der Schiffe regierte. Gent und Brügge maßen sich mit Venedig und Genua . Der nordische Geist Europas und der Geist des europäischen Südens waren Rivalen in der Welt des Kaufmanns. Christliche Schiffe— ob sie aus dem Meere des Abendlandes oder aus germanischen Gewässern kamen— rivalisierten an Mut und Unternehimmgsgeist. Aber niemals hörte in diesem gewaltigen Konkurrenzkampf des Mittelalters Gott auf, jenen Völkern seinen Segen zu geben, die ihrem Glauben an Jesus Christus , die der heiligen katholischen Kirche treu blieben. Di« mächtige deutsche Hansa — ebenso erfolgreich wie gläubig— beherrschte mit ihren Schiffen und Handels- kontoren die Meere und Länder des Nordens: vom dunklen da?» barischen Rußland bis nach Skandinavien . Aber als die der Hanja verbundenen Städte gottlos werden, sieht die Hansa — sie, die die Größe eines Kaiserreichs hatte— ihre Kraft schwinden. Der Geist des Widerspruchs befällt st«. Wirren brechen aus unter den Der- kündeten, ihr Reichtum sinkt hin, well ihr Glaub« nachläßt. Ohne Glauben aber ist dem Menschen nichts Großes und Bleibendes zu schaffen möglich: nicht möglich ohne diesen Geist der Einigkeit, von dem uns di« heilige katholisch« Kirche Jahrhundert« hindurch in der Geschichte der Menschheit ein einzigartiges Beispiel gegeben hat. (Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAQ BRINGT. ainnmiiiiiimnninniimtniiiniiiimtiin:iiiiiinmninimimniimnuniiiiimnnmpmmniniuuiiiimiiniimmjiiiiiiimimnuniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiimiinimiimiiiiiiiiiiiuuuiiimimiiiiuo
Wasseromnibusse auf der Themse . Die Londoner sind zur Lösung ihres recht akuten Verkehrs- Problems auf«ine originelle Idee vetsallen. Um Autoomnibuffe, Straßen- und Untergrundbahnen während der„rusb-bours", der Hauptoerkehrsstunden, zu entlasten, wird von Londoner Verkehrs- gesellschaften die Einrichtung eines Omnibusdienste» auf der Themse geplant. Die Themse eignet sich in besonderer Weise für tn« Durch- führung dieser Idee, da sie auf lange Strecken in unmittelbarer Nähe der Geschäftszentren die englische Hauptstadt durchzieht. Für den Anfang wird geplant, einhundert große, unsinkbar« Omnibusboote von hoher Geschwindigkeit in den Dienst auf der Themse zu stellen. Jeder dieser„Flußomnibusse" wird 64 Personen befördern können und eine Kabine und ein Oberdeck besitzen. Um die Feuersgefahr bei den Flußomnibussen auf ein Minimum zu reduzieren, sollen ausschließlich Rohölmotoren von besonderer Bauart zur Verwendung gelangen. Dieser Flußomnibusdienst fall in etwa 10 Minuten Abstand durchgeführt werden, und die Fahrpreis« sollen ungefähr den Tarifen der Autoomnibusse entsprechen. Kampf gegen die Heuschreckenplage. Die ägyptische Regierung führt zur Zeit«inen erbitterten Krieg gegen die Heuschrecken, di« in ungeheuren Schwärmen über das Land hereinbrechen und die gesamt« Vegetation zu vernichten drohen. Dieser Krieg gegen die Heuschrecken wird nach einem regelrechten Schlachtplan und mit modernsten KrtegsmiUeln geführt. Unter dem „Oberbefehl" der Pflanzenschutzabteilung de» ägyptischen Landwirt- schaftsministeriums sind achtzehn oerschieden«„Batterien" gegen den Feind vorgeschickt worden. Jede dieser Batterien besteht aus vier Flammenwerfern, die auf zwei sechsrSd«rIge Lastkraftwagen auf-
Freitag, 7. März. Berti». 16.0S Dr. Ernst Metmier: Das aktuelle renilleton. 16 JO Von Königsberg: Orcbesterkongert. I 17.30 Jugendstunde, Berlin. (Sor edier; Dr. Walter Benjamin.) i 18.00 Das neue Bncb. | 18.10 Ingenieur Otto Karpdmeyei: Die Rundfunkröhren und Ihre wichtigsten Schaltungen. 18.40 Lieder zur Laote,(Tony Jaccksl.) , 19 00..Das Tagebuch."(Snrechei: Leopold Sehwarisehlld, Josef Bornstein, Cnrt Reinhold.) 19J0 Programm der Aktnetlen Abteilung. 70.00 Aus der Philharmonie; Volkstümlichee Orchesierkonsert. Dirigent; Bruno Seldter-Wlnkler. 33J0 Dr. f. Anders: Skat . AnschlleBesd: Abendunterhaltang. Köntgswasterhansen 10,00 Prof. Dr. Joseph MInkl; Die Hauptfragen des Schul- und Erziehen ja- wesens in Polen . 16.30 Nachmlltagskongert von Leipzig . 17.30 Mersmann: Gespräche über Musik. 17.53 Hans Hirsehstein: Preisbildung nnd Ooldgewlnnnng. 18.20 Erich Landsberg: Die Frau heute nnd gestern. 18,40 Englisch für fortgeschrittene. 19.05 Louis von Kohl: Die nordischen Völker. 19.30 Wlsssnschattlloher Vortrag für Aerzte. 20.00 Unterhaltungsmusik. 20.30 Chorgesänge- 21.00 Budapetter Trie. 1. Dvoriki Tri«. f-MoH, op. S." 2. Bzetboves: Trio. C-Molt. oo. t. Nr- 3.
montiert sind. Um die Beweglichkeit der Batterien zu erhöhen, werden in verschiedenen Teilen des Landes auch Kamele zum Trans- port der Flammenwerfer herangezogen. Mit Hilfe dieser Flammen- werfer sind insgesamt bereits 300 Tonnen Heuschrecken in Aegypten getötet worden. Der Houptfeldzug der ägyptischen Regierung be- schränkt sich zur Zeit auf die Einai-Halbinsel, di« in besonderem Maße von der Heuschreckenplage heimgesucht wird. Die ägyptischen Bekämpsungsmahnahmen stehen in engstem Zusammenhang mit den Maßnahmen der Regierung Palästinas , wo riesige Schwärme aus dem Redschd bereits beträchtlichen Schaden angerichtet haben. Den angestrengten Bemühungen der ägyptischen Regierung ist es bisher gelungen, ein Vordringen der Heufchreckenfchwärme bis in die frucht- bar« Nllniederung zu verhindern. Ein Wal in der Schiffsschraube. Bei seiner letzten Fahrt nach Amerika begann der französische Passagierdampfer„Fayette" in der Näh« der Bermuda-Insel trotz ruhiger See plötzlich zu schlingern. Man hatte das Gefühl, als ob das Schiff auf Grund gelaufen fei. Nach längerer Z.it wurd« fest- gestellt, daß sich der Schwanz eines riesigen Walfisches in der Schiffsschraube eingeklemmt hatte. Es gelang durch vorsichtiges Hin- und Zurückschrauben das Tier zu befreien und das Schiff konnte feine Reife ungehindert fortsetzen. Räuber im indischen Gibraltar . Das juwelengeschmückt« Idol im Tempel auf der von dem Krieger Shioasi erbauten Bergfestung Pratapgarh war kürzlich das Ziel eines verwegenen nächtlichen Raubüberfalls. Nach Einiritt der Dunkelheit erstiegen maskierte Moslems und Pathons, Angehörige eines Stammes Hinduisterter Mohammedaner, die steilen Abhänge des Hügels. Die Angreifer teilten sich in zwei Gruppen. Während die«in« sich auf die Wächter warf, schlugen andere das Tempeltor ein und schleppten den kostbaren Goldschmuck, die Perlen, Diamanten und anderen Edelsteine des Standbildes fort. Der Wert der ge- raubten Kleinodien wird auf eine Million Mark gefchätzt. Die Tempelwärter wurden überrannt und erlitten im �indgemenge schwere Verwundungen. Die Räuber konnten im Schutze der Nacht entkommen. Di« eingeborene Polizei befindet sich gegenwärtig auf der Suche nach den Dieben in dem unwegsamen Gelände der west- lichen Ghats, der steil zum Meer abfallenden Felsvippen, die Shivaji zum Sitz der Festung wählte und zu einem indischen Gibraltar machte. Schwimmende Garagen. Die amerikanischen Automobilfabriten haben beschlossen, künftighin eine eigen« Flotte für die Transporte ihrer Wagen nach Deutschland in Dienst zu stellen. Die Dampfer, di« bereits dafür angekauft worden find, werden besonders für diesen Transport ein- gerichtet. Der Laderaum wird zu einer eiyzigen großen Garage umgebaut werden. Dadurch wird der Transport bedeutend ver- billigt, da einmal sich der Transport in Teilen erübrigt, anderer- feits di« Verpackung wegfällt. Die amtrikanifch« Automobilindustri« scheint sich demnach darauf einzurichten, den europäischen Markt noch umfangreicher, als dies bisher schon geschieht, zu beliefern. Woldemaras nächste Aufgaben. Al» einige Pressevertreter den litauischen Diktator Woldemaras kurz nach feinem Sturz nach feinen künftigen Zielen und Absichten fragten, erklärte Woldemaras. feine ganze Sorge fei jetzt darauf g«. richtet, ein« neue Wohnung zu finden, da er feine Dtenstwohnung aufgeben müsse Sollte dos ein Grund fein, daß Diktatoren stj fest an ihrer Machtposition hängen?