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Waffer bis mum S)ach Jn ITloniauban, Südfrankreich  , flieg Hei der großen Ueberfchrremmung laslfafferbi* vurWihe der hti eher. mehrere hundert Sinnohner, die ich auf die 3)ächer gereUel hallen, konnten geborgen reerden.
Tardieusdoppeltes Verbrechen" Blum klagt Marinepolitik an. Briand   erfolglos bei Macdonald.
Paris  . 10. März.(Eigenbericht. lUactibnalb und Briand   halten am Sanntag in Ehaquers eine längere Unterredung. Die Besprechung scheint nach der pariser presse zu urteilen vollkommen negativ verlausen zu sein. Vriands Sicher- heitssormel soll zwar mit höslichkeit anhört worden sein, doch habe die Erklärung Macdonalds in seiner Rundsunkrcde an Amerika  , daß England keinen neuen Bündnisvertrag abschließen wolle, deutlich genug gezeigt, wie wenig Briand erreicht habe. Das Echo de Paris" erklärt, das höchste was die Londoner Flotten- konserenz noch erreichen könne, sei der Abschluß eines R n st u n g s- st i l l st a u d e s bis 1936. Die übrigen Blätter, wie der ofsiziöse Petit Parisien", derMatin" und dosZournal" bemühen sich, die Verantwortung für den zu erwartenden Mißerfolg aus Italien  abzuwälzen, das Frankreich   mit seiner Forderung nach Flotlengleichheit jede» Entgegenkommen unmöglich machte. Leon Blum   schreibt imPopulaire", die französische   Politik in London   begehe ein doppeltes Verbrechen gegen den Frieden. Frankreich   verlange einmal troh der Vernichtung der deutschen   Kriegemarine und trotz des Abschlusses des Loearno-Ver- trage», seine Flottenmocht um ZS0 000 Tonnen zu erhöhen. Dar­über hinaus aber entwerte es grundlos die bisher abgeschlossenen Slcherheilsverlräge, die angeblich eine herabsehung seiner Tonnage nicht gestatteten. Es besteht kein Zweifel, daß, wenn Frankreich  bei dieser Haltung bleibe, es die Konserenz in einen Engpaß treiben werde. Kein Bündnis ein politisches Abkommen. London  , 10. März.(Eigenbericht.) Ramsay Macdonald   betonte am Sonntag in einem Rundfunk- Vortrag, der von England nach Amerika   übertragen wurde, daß ein eventuelles politisches Abkommen, das in London  zwischen den Seemächten getroffen werden würde, keineswegs nifli- tärifchen Allianzcharakter tragen werde. Es fei vielmehr beabsich- irgt, zwischen den Seemächten dos Versprechen gegenseitigen guten Willens und wechselseitiger friedlicher Absichten zu erzielen, das sich auf der Linie der von Präsident hoover und chm selbst in Amerika  abgegebenen Erklärung halten werde. Ein derartiges Versprechen müsse die Möglichkeit weite st gehender Herabsetzung der Schiffsbauprogrammc bieten, falls die Staatsmänner irgendwelches Vertrauen in die gegenseitigen Unterschriften setzten.
Ltnabhängigkeit oder Gefängnis. Gandhi   beginnt seinen Feldzug gegen England. Paris  , 10. März.(Eigenbericht) Der Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Maharma Gandhi, hat einem Sonderberichterstatter des.Matin" ein aus- führliches Interview über seinen Kamps gegen England gewährt. Er habe für fern Programm des.Nichtgehorfams" nur«ine Grenze gesetzt, die er nicht überschreiten wolle: die der Gewalt- Mäßigkeit. Er sei entschlossen, zu handein, bis entweder Indien  sein« Unabhängigkeit erhalten habe, oder bis er und alle seine Anhänger im Gefängnis säßen. Er sei sich klar darüber, daß sein« Bewegung die Anarchie und Unterdrückungsmaßnahmen hervorrufen könne. Aber er sei nicht minder sicher, daß er heute wirklich imstande sei, jede Zusammenarbeit mit den englischen Behörden unmöglich zu machen. Die Englänccr müßten mindestens 50000 Personen ins Gefängnis werfen, um überhaupt nur die haup. sächlichsten Führer der Unabhängigkeiis- bewegung kaltzustellen. Er selbst sei sich bewußt, daß er als erster festgenonunen werde. Bei erster Gelegenheit schon, die die Eng­länder finden könnten, um irgendwelche Repressalien zu rechtfertigen, dürften sie ihn selbst und sein« treuen Freunde verhaften. Aber er hoff«, daß alle Völker der Welt, die noch ein Gefühl der Gerecht�- fest besäßen, den Engländern laut und deutlich sagten, was für ein Derbrechen sie an Indien   begingen. Vorsichtige Taktik auf beiden Seiten. London  . 10. März. Nach dem für Mittwoch angekündigten Beginn des Gandhischen Marsches werden nunmehr die Abwehrmaßnahmen auf englischer Seile ernsthaft erwogen. Die Prooinzialregierung von Bombay hat sich mtt der Zentrolregierung in Verbindung gesetzt, um die Maßnahmen festzulegen, mit denen Gandhi   im Verlaufe seines Feldzuges begegnet werden soll. Darläufig bleibt die beiderseitige Haltung ein vorsichtiges Abtasten. Auf englischer Seite sucht man sich ein möglichst zuverlässiges Bild über- die hinter Gandhi   stehen- den Kräfte und die voraussichtlichen Wirkungsmöglichkeiten seiner Kampagne zu verschaffen, während Gandhi   bestrebt ist, genaue An- Haltspunkt« dafür zu erhalten, wie wert die britisch« Verwaltung unter Umständen zu gehen beabsichtigt.
Rechtsmarsch der Voltspartei. (Fortsetzung von der 1. Seite.) Reichstagsfraktion der Voltspartei sich dem Druck des Unter- nehmerturns fügt, das die Aufhebung der Koalition mit der Sozialdemokratie, den Abmarsch nach recht» fordert. Die VHkspartei will im Reich denselben Weg gehen wie ,n Thüringen   und Sachsen  . Zn Thüringen   sitzt sie ge- meinsam mil* dem Nationalsozialisten Frick in der Regie- rung in S g ch s e n hat sie das Koalitionsangebot der Sozialdemokratie von vornherein abgelehnt und will die Bildung eines neuen Bürgerblocks gegen die Ar- beiterschaft oersuchen. Sie hofft, daß, ein Ausscheiden aus der Großen Koalition im Reich und die nachfolgende Krise die Voraussetzungen für einen künftigen Bürgerblock im Reich schaffen werden. Sie sucht die Bundesgenossenschaft der Deutsch  - nationalen gegen die Erwerbslosen für den Abbau der Ar- beitslosenversicherung. Die Mahnungen aller Sachverständigen, daß Abbau der Arbeitslosenaersicherung. lediglich Abwälzung auf den Für- sorgeetat der Gemeinden und Erhöhung der Real- steuern bedeutet, werden in den Wind geschlagen. Ein engstirniges arbeiterfeindliches Unternehmertum bestimmt den Kurs der Volkspartei. Nur ein kleiner Teil der oolkspartei- lichen Reichstagsfraktion steht noch zu den oolksparteilichen Ministern. Bolkspariei will Nazi-Politik. Sie sehnt Koalition mit Sozialdemokraten ab. Dresden  , 10. März.(Eigenbericht.) Tis-gegenwärtige Stellungnahme der Deutschen Bolkspartei zur Sozialdamokratie zeigte sich am Sonntag auf dem Vertreter- t a g der Deutschen Volkspartei in Sachsen  . Die sozialdeinokratisäzen Parteiinstanzen hatten bei der Volks- Partei und den Demokraten schriftlich angefragt, ob sie zu Verhandlungen über eine Regierungsbildung mit der lozialdemokrati-schen Landtagsfrnktion bereit seien. Die Bolkspartei Hut am Sonntag erklärt, der bei den letzten Landtagswahlen deutlich zum Ausdruck gekommen» Wstle der sächsischen Wählerschaft habe sich ebenso gegen eine Herrschaft der Linken wie gegen eine Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie aus- gesprochen. Die Volkspartei entnehme deshalb mich diesen Wahlen die sie bindende Verpsjsichtung, alle Kräfte daran zu setzen, um die Bildung einer von der Sozialdemokratie unab- hängigen Regierung in die Wege zu leiten. Allen dahin- gehenden Bemühungen habe sie jede nur mögliche Unter- stützung zu leihen. Sollten diese Versuch« dennoch ergebnislos bleiben, so wäre das Schicksal des Landes vom Willen der Wähler- schuft abhängig zu machen. Also Ablehnung der großen Koalition, gleichzeitig neues An- gebot an die Deutschnationnlen- und Nazis, die eben erst die Bürger- blockregierung gestürzt haben! Das sind di« Epigonen Strese- mann»! Schwache Vörfe. Die Frage des Reichsbankpräfidentcn beunruhigt die Börse nicht mehr sonderlich. Eine Unsicherheit herrscht aber wegen der absolut ungeklärten Derhältniss« im Reichstag. Empfindlichere Kursrückgänge gibt es nicht. Immerhin hat die groß« Unsicherheit in der politischen Lage verschiedene Kurse etwas schwächer werden lasten. Es kommt zu keinem richtigen Geschäft.
Zwei(Schupos erschossen. Von Festgenommenen in Frankfurt   a. M. und Königsberg  . Der gestrige Sonntag hol in Preußen zwei Schupo- beamleu das Leben gekoste«. In Frankfur« a.Bl. und in Königsberg   wurden die beiden Beamten bei der Ans- Übung ihres Dienstes hinterrücks von Leuten erschossen, deren Festnahme sie veranlaß« hallen. In Frankfurt   a. M. war es der Oberwachrmeister Kern, der in früher Morgenstunde, als er«inen ohne Licht fahrenden Radfahrer anhielt, von diesem erschossen wurde. Der ent- kommene Täter wurde durch eine am Tatort aufgefundene Invaliden- karte als ein gewisser Herbert Schulte aus Leipzlg-Lindenau festgestellt, der nach Angabe der Leipziger   Polizei ein trotz seiner Jugend schon sehr bekannter Einbrecher und Fahrrad diev ist. Der getötete Polizeibeamte hinterläßt Frau und zwei Kinder Jn Königsberg wallte der Oberwachtmerster Andres einen Passanten feststellen, der eine Scheibe zertrümmert hatte. Da der Passant keine Ausweispapiere hatte, mußte Andres ihn zur Schloßwache führen. Auf dem Wege dorthin schoß der Passant in dem dunklen Schloßporral plötzlich ohne jede vorherige Drohung dem Polizeioberrvachtmeister Andres aus einer Selbstladepistole eine K u g e l d u r ch d« n K o p f. so daß alsbald der Tod eintrat. Der Täter gab auf zwei andere ihn begleitende Beamte noch mehrere Schüsse ab, glücklicherweise ohne zu treffen. Cr wurde ebenso wie seine Begleiterin, die Tänzerin Ilse Rose, nach schwerem Wider- stand überwältigt und zur Schloßwache gebracht. Dort wurde er als Schauspieler Willibald Hennig, geboren am 27. Ja- nuar 1593 in Johannisbnrg, Ostpreußen  , festgestellt. Bochum  . 10. März.(Eigenbericht.) In H c r r i u g e n, das sich in der letzten Zeit zu einer kam- munistischen Hochburg entwickelt hat, kam es am Sonnabend während einer kommunistischen   Belegschaftsoersammlung zu Ausschreitungen. Die Polizei, die die Straß« fr« machen wollt«, wurde mehrmals mit Steinwürfen empfangen. Als einer der Rödelsführer, der mit einem Tots«'äger gegen die Polizei- beamten vorging, verhaftet werden sollte, fielen Schüsse aus der Menge. Ein Beamter wurde durch zwei Schüsse schwer verletzt.
Herr Arnold«echberg bittet uns mitzuteilen. Sah die Anfrage de»Club d« Faubourn nicht an mehrere Personen, sondern an ihn allein gerichtet worden sei. Auch habe er in der Gelamtheil seiner Antworten, von denen nur zwei wiedergegeben worden seien. die Notwendigkeit der deutsch  -iranzösischen Verständigung betont. Seine politischen Bemühungen seien erfolgreich gewesen, da der von chm miigetärigte kalipokt dem deutsch  -kranzosischen Eisen- und Chpmiepakt zum Vorbild gedient habe.
Das kommunistische Karussell. Oer 6. März im kommunistischen   Urteil. Die Riesenpleite der kommunistischen   Aktion vom 6. März wird in der rechtskommunistischenArbeiterpolitik" von August Thalheim er unbarmherzig ins rechte Licht gerückt. Thalheimer stellt fest:' .Der kläglichen Niederlage der Partei vom 1. Februar ist die nock, jammervollere des 6. März gefolgt. Man kann nicht einmal von einer Parteidemonstration reden. Ein charak- teristssches Beispiel. Zu einer Hauptkundgebung waren am Abend des 6. März im Zentrum Verlins mehrer« Bezirke aufgeboten. Zwischen Friedrichstroße und Belle-Alliance- Platz in Berlin   demon- strierien der frühere Bezirk Neukölln  , der 1. und 6. Bezirk. Die Demonstration zählte 150 Mann, die auf einer Strecke von etwa 130 Meter beisammenblieben und dann durch die Polizei- attacke auseinandergehauen wurden. Die genannten Parteibezirk« zählen rund 3000 Mann. Wo blieben diese 300»? Sie streik- t« n! S i c t a t e n n i ch t ni i t l Es demonstrierten die leitenden Instanzen und die Parteifunktionäre. Di« leitenden Instanzen markierten vielfach die unbeteil'gten Zuschauer oder flitz­ten im Autobus über dos Schlachtfeld. Kein einziger Berliner  Großbetrieb streikte oder beteiligte sich in irgend erheblicher Zahl an der Demonstration." Die Siegesberichte derRoten Fahne" tut Thalheimer kurz ab:Es handelt sich um lügenhaste Phrasen, die schon rein mechanisch abgeleiert werden." Seine Kritik schließt mit Bitterkeit: Das Neue ist höchstens dies, daß jetzt nicht einmal mehr die Parteimitglieder mitmachen. Aber das W« bleibt und verstärkt sich mit jeder großen Aktion: die Isolierung der Partei von der 2lrb�iterklasse, die Zlbwcndunz der Ar- beitermassen von der Partei. Wie oft soll die Probe auf den ultra- linken Unsinn noch wiederholt werden? Wenn es nach den Partei- instanzen geht, so wird das ins Aschgraue gehen. Noch dem 5. März der 1. Mai. nach dem 1. Mai ein neues Datum. ein neues Exerzitium. Ein wahres Karussell! Jedesmal Sieg und jedesmal muß wieder von vorn angefangen werden zu siegen." Die Kritik ist ucht.g. aber sie oerjchweigt, daß das Karussell von Moskau   befohlen ist, und daß der Partei- kommunist fliegt, wenn er nicht pariert. Thalheimer hat gewagt, nicht zu parieren, und ist geflogen. Was Hilst also
dem Kommunisten die schönste Kritik, wenn er sich nicht aus der Moskauer   Sklaverei freimacht? Die Thalheimersche Kritik ist wahrhaftig in ihrer Darstellung der Dinge in Deutschland   sie ist unwahrhaftig, insofern sie noch die Illusion nähren will, als seien die Stalin und Genossen ver- nünftiger als Thälmann  , Neumann u. Co.!
Groener gegen Ritokai. Eine Erklärung über vieWelt am Montag". Reichswehrinrnsster Groener hat an den Chefredakteur der Welt am Montag", von G e r l a ch, nachstehendes Schreiben ge- richtet: Sie haben in letzter Zeit in verschiedenen Artikeln über politische Strömungen in der Reichswehr  , insonderheit über den entscheidenden Einfluß des Oberst a. D. Nicolai auf dies« Strö- mungen, berichtet. Dazu stelle ich folgendes fest: 1. In der Reichswehr   gibt es kein« politischen Strömunger, sondern nur Gehorsam gegen die erlassenen Besehle. Sowc:t diese Befehle politischer Natur sind oder aus politischen Beschlüssen beruhen, gehen sie nur von miraus, und ich allein trage die politische Berantwortung dafür. 2. Ich kenne die augenblickliche Tätigkeit und Absichten des Oberst a. D. Nicolai nicht, müßte sie aber, wenn sie Ihren Be- hauptungen entspräche, ablehnen und dagegen«inschreiten. 3. Ich weiß nur, daß Oberst a. D. Nicolai nicht den ge- ringsten Einfluß aus mein« Entschlüsse hat. daß General von Schleicher den Oberst a. D. Nicolai fest Jahren weder gesehen noch gesprochen, noch irgendwelche Beziehungen zu chm hat und daß die Behauptung, Nicolai sei der Derbindungsmann zwischen der Reichswehr   und Moskau   völlig unsinnig ist. 4. Derartige Behauptungen, die wohl alle aus derselben Quelle siammen, müssen ebenso als Ausgeburt einer krankhasten Phantasie bezeichnet werden, wie die vor kurzer Zeit durch die Presse gebrachte Nachricht, die Reichswehr   wolle auf Oberst a. D. Nicolais Be- treiben einen großen Kreuzzug gegen Sowjetrußland ins Leben rufen. Ich bedauere aufrichtig, daß ernsthafte Politiker oder Jour- nalisten«inen derartigen Unsinn verbreiten helfen." Der frühere preußische Eisenbahnminisier von Lreilcnbach ist kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres heute früh in Bückeburg  gestorben.