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Die verschwundene Frauenteiche". Sollte Herr Lampe   zu viel auf die Lampe gegossen haben?

In dem fleinen märkischen Städtchen Beestow herrichte am Montag beträchtliche Aufregung wegen einer an­geblich ermordeten Frau, die ein Landwirt auf der nächt­lichen Chauffee gesehen haben wollte. Es handelte fich aber wahrscheinlich um eine nächtliche Erscheinung", die einem gewiffen Herra Campe zuffieß, der vermutlich zuviel auf die Campe gegoffen hatte.

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In der Nacht zum Montag erschien bei der Polizei gegen 3 Uhr morgens ein Landwirt, namens Lampe   und teilte mit, daß er joeben, als er mit seinem Fahrrad von Friedland nach Beeskow  gefommen sei, etiva 200 meter vor der Stadt mitten auf der Chauffee einen regungslosen Rörper einer Frau, offen­bar eine Leiche, gesehen habe. Auf diese Nachricht hin begaben sich zuzei Polizeibeamte aus Beestow schleunigft an die angegebene Stelle, fanden aber teine Leiche vor. Dagegen hatte es den Anschein, als ob in der Nähe der von dem Landwirt Lampe   bezeichneten Stelle ein Auto gewendet habe. Der Landwirt wollte trotz der Dunkelheit auf der Chaussee eine Blutlache gesehen haben, die die Beesfomer Polizeibeamten   in der Dunkelheit jedoch nicht fest­stellen konnten. Der Verdacht, daß ein Kriminalverbrechen vor­Tiege, hatte sich bei den beiden Beeskower Polizeibeamten noch da burch verstärkt, daß während der nächtlichen Untersuchungen auf her Chauffee dem einen Beamten das Rab  , gestohlen und die Maschine. des zweiten unbrauchbar gemacht worden war.

Die Ermittlungen an dem von dem Landwirt angegebenen Lat  : ort, die von einem aus Berlin   herbeigeholten Kriminalisten auf­genommen wurden, dauerten während des ganzen Lages an. Man fonnte jedoch nicht den geringsten Anhalt dafür entdecken, daß ein Berbrechen vorgekommen sei, denn es war nicht.bie. mindeste 23 futfpur zu sehen. Da die Chauffee für den Berfehr gesperrt morden war, fonnten Blutrefte durch Wagen oder Autos nicht ver. misdyt worden sein. Es besteht also nur die Möglichkeit, daß ein Automobilist nachts iemanden angefahren und den Berlehten dann mit seinem Wagen ins nächste Krankenhaus gebracht hat. Anfragen der Polizei nach dieser Richtung wurden jedoch von den in Frage tommenden Krankenhäusern verneinend beantwortet. Die mit den Ermittlungen betrauten Kriminal und Polizeibeamten neigen des­halb der Ansicht zit, daß sich entweder die ganze Mordgeschichte nur in der vom Alkohol überhigten Phantasie des Anzeigenden abgespielt hat, oder daß die angeblich tote Frau eine Bier Teiche gewesen ist, die auf dem Heimweg auf der Chaussee hin­gefallen war, sich später aber, ein wenig ernüchtert, wieder auf den Heimweg begeben hat.

Rechtsnot der Zahnärzte?

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Eine Kundgebung des Reichsverbandes der Zahnärzte.

Jm großen Saal des ehemaligen preußischen Herren­hauses vecanstaltete der Reichsverband der Zahn­ärzte Deutschlands   eine öffentliche Kundgebung gegen

Geschenke für Rundfunksförer.

lichkeiten. Die Rundfunkhörer könnten beispielsweise der Straßen­bahn Führungsbügel schenken, an anderen Unternehmungen Um­bauten vornehmen lassen und so weiter und so weiter.

Die Poft zieht prompt Rundfuntgebühren ein. Und zwei Marf im Monat sind sicher allerhand Geld in diesen knappen Zeiten. Im übrigen lann jeder Rundfunkhörer sehen, wie er sich den von ihm bezahlten Genuß verschafft. Dienst an den Kunden.

Man schreibt uns: Die Störungen des Rundfunkempfangs burch, quellen in Betracht kommen. Es zeigen sich da ungeahnte Mög Besitzer von sogenannten Hochfrequenzheilgeräten sind seit Jahr und Tag eine Blage. Selbst der Reichspoftminister er­flärte in seiner Rede bei der Eröffnung der Funfausstellung im September 1929, daß Abhilfe dringend geboten sei. Noch innerhalb des laufenden Jahres würde ein Gesetz als Grundlage für die wir?- fame Bekämpfung der Störungen herauskommen. Eine angenehme Botschaft! Bo aber bleibt die Tat? Inzwischen werden die Rund funkhörer mit dem Hinweis darauf getröstet, daß es Stellen bei der Reichspost gibt, die sich um die Abstellung der Störungen fachgemäß und entgegenfommend befümmern. Ein Rundfunkhörer, der faſt täglich, mit Einschluß des Sonntags, und meist ein bis zwei Stunden lang in der Zeit von 20 bis 22 Uhr durch Störungen daran ge­hindert wird, die Darbietungen des Rundfunks zu empfangen, schrieb vertrauensvoll an die Post. Es ging folgende Antwort ein: Oberpostdirektion Berlin

II D 3/ II

Berlin  - Chlb. 5, den 23. Januar 1930.

Zu Ihrem Schreiben vom 8. Januar 1930 an das Bostamt teilen mir Ihnen mit, daß die Deutsche Reichspost leider feine gefehliche Handbabe befibt, gegen die Besitzer von Hochfrequenz heilgeräten vorzugehen. Eine Verminderung der Störungen ist durch Aenderung der Empfangsanlage faum zu erreichen, sondern nur durch eine Zufazeinrichtung, die an dem störenden Apparat anzubringen ist. Brauchbare Zusageinrichtungen sind neuerdings im Handel zum Preise von 10 bis 15 m. zu haben. Es wird empfohlen, eine gütliche Einigung mit dem Bejizer der Störanlage daraufhin anzustreben, fich ein entsprechendes Zusatzgerät( g.. auf Kosten der gestörten Rundfunkteilnehmer) an feinem Gerät anbringen zu lassen oder den Betrieb des Apparates während der Hauptfendezeit möglichst einzustellen."

Da sind wir mun so flug wie zuvor. Der geplagte Rundfunt. hörer hatte mit seinem geplagten Gemüt geglaubt, die Bost werde den Urheber und die Ursache der Störungen ermitteln. Das ist für einen Laien nicht so einfach. Die ganze Nachbarschaft ist schon abgefragt worden, ohne den rücksichtslosen Störer finden zu können. Die Poſt geht an dieser Kleinigkeit vorbei. Vielleicht sollte der Rundfunk­hörer zunächst einen Privatdetektiv engagieren? Natürlió brennf der Beschwerdeführer nun darauf, den Störer zu ermitteln, damit er ihn bitten kann, doch freundlichst das Geschent einer Zufazeinrich tung, die nur lumpige 10 bis 15 M. foftet, entgegenzunehmen. Noch besser, menn mehrere Störer in Betracht kommen. Dann fönnen die um ihren Empfang gebrachten Rundfunkabonnenten die Zusatz­die um ihren Empfang gebrachten Rundfunkabonnenten die Zusatz einrichtungen gleich engros einkaufen und sich in weiteren Kreisen durch Geschenke beliebt machen. Am schönsten aber wäre es, wenn sich danu herausstellt, daß noch ganz andere Störungs.

Arbeiterfunttag 1930.

Der diesjährige 16. März ist für die Arbeiterschaft der Er innerung mert. Behn Jahre sind seit dem Kapp- Butsch verflossen. Die Sozialdemokratische Partei   hat ihre millionen. starte Mitgliedschaft aufgerufen, diesen Tag nicht zu vergessen, sich aber mit ihm gleichzeitig an den zwei Tage fpäter liegenden Märzgefallenentag zu erinnern Beiterhin wird der Arbeiter Radiobund einen Ar⚫ better funttag veranstalten, der für seine Soziale Radiohilfe gedacht ist, die für Minderbemittelte, Erwerbstoje, Körperbehinderte und Insassen von Besserungsanstalten, Krankenhäusern und Alters­heinten Empfangseinrichtungen zur Berfügung stellt.

Den Ehrenvorsitz haben der Reichstanzler hermann Müller und Frau Louise Ebert   übernommen. Im Ehren- und Arbeitsausschuß find unter anderem vertreten: Reichsminister des Innern Karl Severing  , Reichstagspräsident Paul Löbe  , Land­tagspräsident Friedrich Bartels, Friedrich Stampfer  , M. d. R., Reichspressechef 3e chlin, Min.- Dir. Menzel, Staatssekretär a. D. Kurt Baate, Borsitzender des Arbeiter Radiobundes und des Ber­bandes deutscher. Boltsbühnen, Beter Graßmann, Borsigender des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes  , Siegfried Auf­ häuser  , Borsitzender des Allgemeinen freien Angestelltenbundes, Albert Faltenberg, Borsitzender des Allgemeinen Deutschen Beamtenbindes, Dr. Rudolf Brettscheid, Borsitzender der fozialdemokratischen Frattion des Reichstages, Ernst Heilmann  , Vorsitzender der sozialdemokratischen Landtagsfraktion, Marie Juchacz  , Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Artur Crispien, M. d. R., Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutsch­ lands  , Franz Künstler, Bezirksvorsitzender der Sozialdemo fratischen Partei, Neidhard, Gauvorfizender des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold.

Die Festansprache hält der Reichsinnenminister Korl Severing. Die prominentesten Künstler Berlins   wirfen an der Veranstaltung mit: Alfred Beierle  , Heinrich George  , Gertrud Eyfoldt, Franziska Kinz  , Theodor 2005, Agnes Straub   und das Symphonieorchester des Deutschen Mufiterverbandes

Die Katastrophe in Frankreich  .

die Rechtsnot der deutschen   Zahnärzteschaft. Es referierten Die fehlenden Wälder als eigentliche Ursache. I los ist vieles verfäumt worden, um die bereits oft vor Uebers

T

der Vorfihende des Berbandes Dr. h. c.   Cinnerf, der Ber­bandsdirektor Dr. Hoffmann, Ministerialdirektor Dr. Badt, Reichstagsabgeordneter Profeffor Dr. Kahl und Profeffor Dr. Stier Somlo, Köln  ,

Die Redner führten aus, daß der Berufsstand der Zahnärzte cuf die Dauer den Einbrüchen in sein Gebiet nicht gewadyfen fei. Das Berlangen, als gleichberechtigter Faftor in der Gemeinschaft mit den in der deutschen   Sozialversicherung zusammengefaßten Kreisen an der Gesundheitsfrage mitzuwirken, jei das Ziel der Be­strebungen. Die Vertreter des Verbandes wandten sich hauptsäch lich gegen die Dentisten und gegen angebliche Mißstände auf dem Gebiete des Krankenkassenwesens. Dort herrsche zum Schaden der hilfsbedürftigen Bevölkerung ein besserungsbedürftiger Zustand. Durch die Fortdauer der Errichtung von Kaffeneigenbe­trieben mit Behandlungszwang werde dem Versicherten die Mög­lichkeit genommen, auf Kosten der Kasse die ihm zusagende indi nituelle zahnärztliche Hilfe in Anspruch zu nchinen. In fleinen Orten untergrüben, nach Meinung einiger Redner, die Kaffenzwangs. Miniten die Cristenz der ansässigen Zahnärzte, 3mängen fie zur Brarisaufgabe und gefährdeten hierdurch auch die zahnärztliche Bersorgung der nichtversicherten Bevölkerung. In Großstädten werde durch einseitige Bevorzugamg fleiner Zahnärztegruppen die organi­fierte Zahnärzteschaft durch Ausschluß von der Kaffenbehandlung bestraft. 2íuf dem Lande würden die Zahntechnifer bevorzugt zu gelassen. Deshalb forderten die Zahnärzte eine gefeßliche Ord nung ihres Rechtsverhältnisses, die in der bevor stehenden Novelle zur Reichsversicherungsordning festgelegt werden trüffe. Die 3ahnärzte verlangten, mie dies bei den Aerztent der Fall märe, eine gefehliche Regelung der Zulaffung zur Kranten­Paffenbehandlung durch die Einführung von Vertragsausschüssen so wie von Zulassungs und Schiedsinstanzen. Im übrigen ertenne her Reichsnerband der Zahnärzte die segensreiche Bedeutung der Sozialversicherung an und arbeite gern an ihrer Durchführung mit. Es wird Aufgabe der zuständigen Behörden sein, die Berechti­gung dieser. Klagen nachzuprüfen.

Staatsbäder und Ostseebäder.

Eine gemeinsame Auskunftsstelle für die preußischen Staats­bäder und für die Ostseebäder ist fürzlich gegründet worden, die am 15. März im Dienstgebäude des Landwirtschaftsministeriums, Stresemannstraße 123, eröffnet werden wird. Mit diesem Tag wird die Auskunftsstelle des Verbandes der Ostseebäder in der Straße Unter den Linden geschlossen. Die geschäftliche und propagandistische Bereinigung, die durchaus zu begrüßen ist, wird hoffentlich beiden Teilen, den staatlich preußischen Bädern( Bäder Bertrich, Ems, Nenndorf, Nordernen, Rehberg, Schwalbach, Schlangenbad   und Wildungen  ) und 87 im Ostseebäderverband zusammengeschlossenen Oftjeebäder von Rußen sein. In einer Pressebesprechung in den Geschäftsräumen des Ostseebäderverbandes, Benthiner Str. 35, murde diese Tatsache von dem langjährigen Geschäftsführer des Ber­bandes der Ostseebäder, Direktor Anners, bekanntgegeben, während Oberregierungsrat Dr. Kasper vom Breußischen Land­wirtschaftsministerium die Bedeutung der preußischen Staatsbäder erläuterte, die in unserer Zeit auch eine soziale Aufgabe zu erfüllen haben, indem sie sich der minderbemittelten Bevölkerung, den Kriegsbeschädigten, den Kleinrentnern zur Verfügung stellen. Ein Ein gleichzeitig vorgeführter Ostseebäderfilm verdient besondere, Be­achtung.

Sertermeister" und Häftling". Auf Einladung der Deutschen Liga für Menschenrechte sprechen am heutigen Dienstagabend im Langenbed- Birchow- Hause, Luisenstr. 58, über das Wesen des Strafvollzugattes Karl Maria inteinburg, Autor des Dramas Amnestie", und der Dichter Ernst Lofler über den modernen Strafvollzug. Starten für Mitglieder der Partei und der freien Gewerkschaften zum ermäßigten Eintrittspreis an der Abend Falle

( Bon unserem in das. Unglüdsgebiet entsandten Sonderforre spondenten.)

Bordeaug, 10. März.( Eigenbericht.)

Bom Zentrum der verwüfteten Gebiete haben sich die Wäffer nach den Küffen verzogen, überall find jedoch Seen zurüdgeblieben, aus denen die Farmen und Dörfer aufragen. Wie fich die Dörfer, Ortschaften und Städte auch nennen, von Beziers   am Mittelmeer  bis Bordeaug am Atlantischen Ozean, es ist überall das gleiche Bild: Eingestürzte Häuser, zusammengebrochene Straßen. Feldmarsch­mäßig mit Spaten und Beilen rüden Regimenter aus den Kafernen, um Tote auszugraben, Schuff wegzuräumen, mit Einsturz bedrohte Häufer niederzulegen und Stadtviertel abzusperren. Aus Nord- und Mittelfrankreich find Hilfstruppen herangezogen und im Ueberschwemmungsgebiet beheimatete Soldaten sind beurlaubt worden.

Allmählich fammelt sich die zersprengte Bevölkerung wieder: Die Zahl der Obdachlpfen geht in die 3ehntausende. Eine 3iffer über die Höhe der Menschenverlufte zu nennen, ist immer noch umumöglich. Amtlicherseits bemüht man sich, das Ausmaß der Katastrophe nicht in seiner vollen Größe bekannt zugeben. Zweifel

Funkwinkel.

Unter der Devise ,, inan- Borwärts- Hinant" steht die Morgenfeier, die das Arbeiter Ruiturtartell Berlin veranstaltet. Die Feier wirft wie aus einem Gus. Tat fädlich stören hier femme Risse und Nähte. Es ist das Bekenntnis, Bekenntnis von einer großen, proletarischen Gemeinschaft, die den das im Schlußchor gipfelt ,, Brüder zur Somme  , zur Freiheit!", das tämpferischen Willen besigt, sich ihren Platz an der Somme zu er. obern. Brachioll wirten die Chöre. Der Schauspieler Albert Florath   stellt die Sprechhöre völlig auf das rhythmische Elenient ein, auf einen faszinierenden, geballten Rhythmus, der den Hörer in den Bann zwingt. Geschickt die llebergänge in den Gesang, den der Gemischte Chor mit feinem bewährten Können meistert. Die Aufführung von Offenbachs Operette Madame L'Archi­duc" am Somitag abend gehört zu den besten, die der Berliner Rundfunk herausgebracht hat. Schließlich sei noch die Spanische Stunde" erwähnt. Die Kapelle Gebrüder Steiner spielt spanische Rompofitionen, teine überragenden Leistungen moderner Sinjoniter, sondern Unterhaltungsmufit und Salonkompofitionen, aber das Niveau liegt hier hoch.

schwemmungen heimgesuchten Gegenden vor einem solchen Unglüd 34 bewahren, Baldmangel ist seine Hauptursache. Der geringe Forstbestand der vermüsteten Bromingen it von 1914 bis 1918 au militärischen 3weden bis auf ein Miri mum abgeholzt worden und der Wiederaufbau Nordfrankreichs ließ die Aufforstung im Süden vergessen. Ein schwerer Fehler, der sich nach einem schnee- und außerordentlich regenreichen Winter Süd frankreichs bitter gerächt hat.

Die Ratastrophe wird täglich größer. Täglich fürzew neue Häuser trachend zusammen, neue Straßenzüge müffen geräumt werden, meil sie vom Einsturz bedroht find. 3 ehit tausende von Menschen sind arbeitslos geworden. Die meist an den Flüssen gelegene zwar fleine aber zahlreiche Industrie ist erlahmt. Die Fabriten und insbesondere die Bebereien find teils eingestürzt, teils ihrer Einrichtungen beraubt. In allen Städten und Dörfern wird Tag und Nacht Waffer aus den Kellern gepumpt, denn, menur auch die Waffer abziehen, in den Rellern stehen sie noch immer. Kellern stehen sie noch immer. Unermeßliche Borräte an Bein, Gemüse und Früchten find vernichtet und die Abfaktrise der Agrarprodufte in diesem außerordentlich reichen Süd­frantreich hat eine eigenartige Lösung gefunden. Auf weite Streden find Beinberge, Gärten und Tabatfelder vernichtet, Bo das Waffer hingefonamen ift, find nur platt gemalate Schlammmüften übrig geblieben. Zu Tausenden sind Rühe und Pferde ertrunken. Was noch vorhanden ist, findet taum Nah­rung, denn Futter, Heu und Stroh, Mehl und Kleie find vernichtet,

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Ministerpräsident Tardieu, Finanzminister Reynard, der Minister für öffentliche Arbeiten Bernot imò der Unter­ſtaatsjetretär bei der Ministerpräsidentschaft, eraud, hatten Montag vormittag eine Besprechung, in der sie in großen Zügen die Gesetzentmürfe zur Organisierung und Bereitstellung werden sollen, um den Opfern der Ueberschwemmungfatastrophe DD1 Krediten entworfen, die in der Stammer eingebracht zu Hilfe zu fomumen. Eine Reihe von Senatoren haben die Regierung aufgefordert, der Landwirtschaftlichen   Genossenschafts­faffe einen Borschuß von 500 millionen für langfristige Anleihen zu herabgesetzten Zinssäten für die Unwettergeschädigten, zur Verfügung zu stellen.

Förderforb 500 Meter in die Tiefe. 31 Zote beim Absturz.

London  , 10. März.

Wie bus Johannesburg   gemeldet wird, riß am Montag in der in der Nähe der Stadt gelegenen Crown- 3eche das Geil eines Förderkorbes, wodurch dieser 500 Meter in die Tiefe stürzte. Die in dem Korb gerade beförderten 28 eingeborenen Berg­arbeiter wurden fämtlich getötet. Durch das Seil des

bindung stehenden Förderforbes aufgerissen, wodurch drei euro­päische Ingenieure herausfielen und aus 300 Metern tödlich auf den Zechengrund abstürzten. Zwei weitere Europäer und sedys Eingeborene in dem zweiten Korb wurden verlegt.

Am Montag spricht der Dichter Walter Mehring   über Das Theater der Gegenwart. Es gibt teine langbärti­gen erschöpfenden Analysen, sondern ein Feuerwert von Einfällen, mißigen Bemerkungen und Paradoren, die aber die Situation besser flären als profefforale Erkenntnisse. Es entsteht ein bebenssprühen­des Bild dieses Kompleres und darüber hinaus von der Kunft über- fallenden Korbes wurde die Tür eines zweiten mit ihm in Ver­haupt. Ein Satz wie dieser trifft das Richtige: Mag ein Künstler in seinem Brivatleben auch reaktionär fein, hat er den Mut zur fon­fequenten Durchdentung eines Problems, dann wird er repolu­tionär." Den größten Erfolg gibt Mehring in Dokumentendrama. Vorträge dieser Art, die schon rein sprachlich den Durchschnitt über­ragen und die Zeugnis von einer zielsicheren und febernd geschmeidi, gen Geistigkeit ablegen, sollten öfter im Radio gehalten werden. Ein gutes Solistentonzert am Nachmittag. Hans Borf er­weist sich als technisch überlegener Spieler, der die Eigenarten eines Komponisten herausarbeiten will, und Rose Steiners Gopron, wicht ganz durdyfidig in ber Höhe, findet für die Agathen- Arie und auá für Zoscas Gebet einen starten Ausdruck. Abends feirbet Bar.. schau ein Orchefter und Solistentonzert mit polmi ichen Rompofitionen n erster Stelle die Chopin  - Borträge ber Frau Radtin. Jobe Rote ift belebt. Wie ein Rausch flingen die Stücke in dieser durchgürtelen Interpretation. F. Sch.

Schutz

vorAnsteckung

und bei

Erkältungsgefahr

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