Beilage
Donnerstag, 13. März 1930
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Der Abend
Shalausgabe des Vorwärts
Für das anfängliche Gelingen des Kapp- Putsches hat nicht zum wenigsten die Unzuverlässigkeit und Verräterei des Kommandos der Berliner Sicherheitspolizei( Oberst Don Schönstadt, Oberst Ahrens, Major von Oldenburg ) beigetragen. Nach dem Scheitern des Butsches reichten diese Herren eine Rechtfertigungsschrift über ihr Berhalten ein, deren Wortlaut( unter Fortíaffung einiger unwichtiger Abfäße) wir im nachstehenden wiedergeben: Der aufmerksame Leser wird keines weitschweifigen Kommentars bedürfen, um die heuchlerischen Ausflüchte zu durchschauen,
hinter denen sich die zu Unschuldslämmern gewordenen Schuldigen verschanzen.
Der Polizeipräsident. Kommando der Sicherheitspolizei. No. 532/20 Z I a.
Bericht
gelegenheit erledigt zu sein.( Eine Weitermeldung des Gehörten und des selbst Getanen an die vorgesetzten Stellen erschien dem Kommando also überflüssig! Red. d. ,, B.".)
Sie kam erst wieder ins Rollen, als am Dienstag, dem 9. März, der Antrag der Rechtsparteien auf frühere Anberaumung der Reichstagswahlen in der Nationalversammlung abgelehnt worden war. Das Kommando der Sicherheitspolizei befürchtete,
daß Lütfwih nunmehr ohne weiteres losschlagen würde, nachdem er gesehen hatte, daß mit parlamentarischen Aktionen doch nicht zum Ziel zu kommen sei. Es wurde deshalb Oberleut nant von Loebell zum Reichswehrgruppenkommando, Major von Hammerstein, geschickt, um sich bei diesem über den Stand der Dinge zu informieren. Dieser teilte dem Oberleutnant von Loebell mit, daß im Augenblick nichts zu befürchten sei, denn am Mittwoch, dem 10. März, solle zwischen dem Reichsüber die Stellung der Sicherheitspolizei über den Butsch der präsidenten Ebert und Lüttwig eine Unterredung über dessen Forde Rapp und Genoffen am 13. 3. 20. rungen stattfinden, an der auch der Vorgesetzte des Genera! s von Lüttwig, Reichswehrminister Noste teilnehmen solle. Diese Unterredung fand tatsächlich am 10. März statt, hatte aber, wie Major von Hammerstein am 11. März dem Oberleutnant von Loebell mitteilte, einen fatastrophalen Ausgang(!) genominen.( Das heißt: Ebert und Noste hatten Lüttwih in seine Schranken gewiesen. Red. d..".)
I.
Stellungnahme der Sicherheitspolizei bis zum Augenblick des Einrüdens der Marinebrigade.
Die Sicherheitspolizei ist an der Vorbereitung des Putsches in teiner Weise(?) beteiligt.
Das Kommando der Sipo erfuhr zum ersten Male von gewissen Absichten des Generals von Lüttwig, als der Chef des Stabes der Sipo, Oberst Ahrens, am Dienstag, dem 2. März, zum Reichswehrgruppenfommando 1 befohlen wurde. Hier teilte ihm Generalmajor von Oldershausen mit, daß General von Lüttwig fest entschlossen set, in den nächsten Tagen mit Teilen der Reichswehr die Regierung gewaltsam zu stürzen. Oldershausen fügte hinzu, er und Major von Hammerstein hätten ihr möglichstes getan, ihn davon abzubringen, da sie aber jeden Einfluß auf ihn verloren hätten, sei ihnen dies nicht gelungen. Es sei jetzt jeden Tag zu erwarten, daß General von Lüttmiz mit Teilen der Reichswehr in Berlin einrüden würde. Oldershausen fragte darauf Oberst Ahrens, wie er sich dazu stelle.(!!!) Dieser erwiderte, es sei dies ein heller Wahnsinn, der unter allen Umständen verhindert werden müsse. Man solle den Alten wegjagen. Ueberdies bezweifelte er, daß die Reichswehr in ihrer Gesamtheit so sicher hinter Lüttwizz stehe. Oldershausen sagte darauf, dies sei doch der Fall und deshalb sei die Entfernung des Generals von Lütiwiz nicht ohne weiteres möglich.( Nämlich weil weder Oldershauset noch 2hrens ernsthaft etwas unternehmen wollten. Red. d. ,, B.") Oberst. Ahrens besprach darauf die Angelegenheit mit Major von Oldenburg . Beide waren sich darüber einig, daß unter allen Umständen etwas geschehen(!!) müsse, um den General von Lüttwig von seinem Vorhaben abzubringen. Größte Eile sei Not. Es erschien zweifelhaft, ob eine Unterredung des Oberst Ahrens mit Lüttwiz allein zu dem gewünschten Erfolge führen würde. Aussichtsreicher erschien es,
die Führer der Rechtsparteien
zu einem Schritt bei Lüttwiß zu gewinnen.( Ausgerechnet! Red. d. ,, B".); denn nach menschlichem Ermessen mußte angenommen werden, daß General von Lüttwitz von seinem Borhaben ablaffen würde, sobald er sah, daß die Rechtsparteien mit seiner Sache nichts gemein haben wollten.( Falls fie schief ging! Red. d. ,, V.".)
Entsprechende Schritte wurden am 3. März getan. Oberst Ahrens begab sich zu Lüttwizz und stellte ihm in eindringlichster Weise die Unsinnigkeit seines Vorhabens vor, gewann aber nicht den Eindruck, Lüttwig überzeugt zu haben. Es schien ihm vielmehr, daß Lüttwizz sofort wieder umfallen würde, wenn im entgegen. gesetzten Sinne auf ihn eingewirkt würde. Er erreichte aher, daß Lüttwig bereit war, die Führer der Rechtsparteien zu empfangen. ( Und vergaß ganz versehentlich, seinem vorgesetzten Polizeipräsi denten Eugen Ernst , seinem vorgefeßten Innenminister Wolfgang Heine usw. von dem Lüttwitschen Vorhaben zu informieren. Red. d. ,, B.".).
Gleichzeitig hatte der Major von Oldenburg eine Besprechung mit dem Führer der Deutschnationalen Boltspartei, Exzellenz Hergt. Diefer war ganz entsetzt, als er hörte, worum es sich handle.( Na, na! Red. d. B.".) Er äußerte sofort die Absicht, den Volks= parteiler Heinze von der Angelegenheit in Kenntnis zu setzen, um mit ihm zusammen die entsprechenden Schritte bei Lüttwih zu unternehmen.( 3u deutsch : die Rechtsparteien wußten um alles, die Linksparteien nichts. Reb. d. ,, B.".)
Die Unterredung zwischen den Parteiführern und Lüttwiz schien Erfolg gehabt zu haben, denn Oberst von Schönstedt und Oberst Ahrens wurden am 5. März zum Reichswehrgruppentommando bestellt, wo im Beisein des Generalmajors von Oldershausen eine Unterredung mit Lüttwizz stattfand. Beide Herren gewannen den Eindrud, daß die ernsten Vorhaltungen der Parteiführer nicht ohne Wirkung auf Lüttwig geblieben waren, und daß dieser nunmehr bereit war, von seinem Vorhaben Abstand zu nehmen
Dieser Eindruck wurde noch dadurch verstärkt, daß nach Mit teilungen des Generalmajors von Oldershausen und des Majors. von Hammerstein inzwischen auch von anderer Seite ein vermittelnder Schritt unternommen worden war, der geeignet schien, das von Lüttwik geplante Unternehmen überflüffig zu zu machen.( Schön gejagt! Red. d. B.".) Offenbar im Auftrage von Lüttwig war nämlich Geheimrat von Berger( Reichsko: milfar für die öffentliche Sicherheit! Red. D. B.".) beim Reichspräsidenten Ebert erschienen und hatte diesem die Forderung überbracht, auf die es Lüttwitz bei seinem Vorhaben hauptsächlich anzufommen schien. ( Aber nichts von den Butschabsichten des Lüttwitz gefagt!, Red. d. ..".) Es hordelte fich darum, einige Minifterposten mit Fach ministern zu befezen. Ebert hatte sich angeblich( jehr angeblich! Red. d. 3.") diesen Forderungen gegenüber nicht ablehnend verhalten.
Die Lage schien dadurch wieder aufs höchste gefährdet. Des halb fuhr Oberst Ahrens gleich nach der Rückkehr des Oberleutrants von Loebell zum Reichswehrgruppenkommando, weil das Kommando der Sicherheitspolizei eine gewaltsame. Aktion unter allen Umständen vereiteln wollte.( Natürlich nicht mit Gewalt und nicht unter Einsetzung der Person! Red. d.„ V.".) Major von Hammer: stein sah die Lage als nicht mehr gefährdet an, denn er teilte dem Oberst Ahrens und dem miterschienenen Major von Oldenburg . mit, daß General von Lüttwig beurlaubt fei und die Hauptbeteiligten, Generallandschaftsdirektor Kapp und Major Pabst, in fünf Minuten verhaftet würden. Damit schien alle Gefahr beseitigt.
Am anderen Morgen, 12. März, vormittags 10 Uhr, wurde plötzlich die Garnison und die Sicherheitspolizei Berlin auf Befehl des Reichswehrministers in Alarmzustand versetzt; und bald darauf Oberst Ahrens zum Reichswehrgruppenfommando bestellt. Hier wurden, da mit ziemlicher Sicherheit feststand, daß Lüttwig nunmehr losschlagen würde, die Abwehrmaßnahmen besprochen. Inzwischen war auch bekannt geworden, daß die Berhaftungen mißlungen felen. durch wen?! ( Warmung der zu Verhaftenden Red. d. V.") Unter dem Befehl des Obersten v. Theysen wurde eine aus Reichswehr und Sicherheitspolizei zusammengestellte Abteilung zum Schutze des Regierungsviertels bestimmt.
Aus der Art dieser militärischen Abwehrmaßnahmen ging bereits hervor, daß von der diesen Befehl gebenten Stelle an einen ernsthaften Widerstand gegen die heranziehen= den Truppen nicht gedacht wurde, denn man begnügte sich lediglich mit dem örtlichen Schuß des Regierungsviertels,
unterließ aber jede Maßnahme, den von Döberih heranrückenden Truppen außerhalb der Stadt Widerstand zu leiffen, was allein Erfolg hätte haben können.
vor solchen Maßnahmen scheute offenbar die Befehlsstelle zurück, da sie anscheinend Blutvergießen vermeiden wollte. ( Welch rührender Pazifismus preußischer Generäle! Red. d.., B.".) Oberst Ahrens hielt unter diesen Umständen eine Klärung der Frage, ob geschossen werden sollte oder nicht, für unbedingt notwendig, um das Schauspiel eines etwaigen 3 wiespalts in dem Berhalten der Reichswehr und der Sicherheits polizei zu vermeiden.( Was zweifellos das Wichtigste war! Red. Dven geschickt, um die Frage des gemeinsamen Verhaltens zu d. ,, V.".) Es wurde daraufhin Generalmajor Brauer zu lären.( Von Oven war Führer des Wehrkreisfommendos III. ( Nach dem Zeugnis des Obersten Bauer hat er in den fünf Tagen der Kapp- Herrlichkeit nur dreimal seine Stellung gewechselt. Red. d. ,,.".) General v. Oven äußerte sich dahin, daß Reichswehr und Sicherheitspolizei unbedingt nach einheitlichem Befehl handeln müssen, daß wenn also geschossen werden sollte, cuch beide Formationen schießen müßten.( Das heißt: Möglichst feine von beiden! Red. d. ,, B.".)... Nach dieser Auskunft blieb die Frage der Waffengebrauchs nady wie vor offen. Darum fuhren Oberst Ahrens Waffengebrauchs nach wie vor offen. Darum fuhren Oberst Ahrens und Majo: Bruer abermals um 9 Uhr abends zu Generalmajor v. Oven, um einen flaren Befehl zu erwirken. Während dieser Besprechung im Hause des Generals v. Dien erschien der Chef der Heeresleitung, Generalmajor Reinhardt. Das Ergebnis der Unterredung war, daß General von Oven zu Oberst Thenisen nach der Reichskanzlei fuhr, und den Befehl zum Schießen zu geben.
Da sich das Kommando der Sicherheitspolizei des Eindrucks aber nicht erwehren fonnte, daß die Reichswehr troß dieses Befehls doch nicht schießen würde ( Der Wunsch als Vater des Gedankens! Red. d. ,, V."). fuhren der Oberst Ahrens und der Deerst von Schönstadt zum Reichswehr gruppenfommando. Der Eindruck, daß die Reichswehr nicht schießen würde, war inzwischen durch Tatsachen(?!) verstärkt. Der Chef des Generalstabs des Wehrkreisfommandos III, Oberstleutnant Wetzel, war ebenfalls anwesend. In der folgenden Besprechung tamen alle Stellen überein, daß die Truppen tatsächlich nicht schießen würden, auch wenn der Befehl dazu gegeben sei.( So münschten es die Herren Generäle, die Mannschaften hätten zum größten Teil geschoffen, wie ja tatsächlich z. B. das Pionierbataillon feine Offiziere abfezte, als es sich von diesen verraten sah. Red. d. ,, B.".) Major von Hammer ftein teilte dies dem Generalmajor v. Seedt mit, der seinerseits erklärte, deß es nicht angängig fei, eine Felddienstübung mit scharfen Patronen" abzuhalten. Am Morgen des 13. März fam dann der Befehl des Reichswehrgruppenfommandos, daß Reichs wehr und Sicherheitspolizei in die Kasernen einrüden
Hiermit schien dem Kommando der Sicherheitspolizei die An- follten.
II.
Stellungnahme der Sicherheitspolizei nach dem Einrüden der Marinebrigade.
Nachdem nunmehr feststand, daß Lüttwiz mit der Marines brigade , an der Siegesallee stehend, nach Ablehnung des Ultimatums zur Besetzung des Regierungsviertels einrücken würde, wurde der Führer der Marinebrigade( Ehrhardt. Red. d.„ V.") vom Kom mando der Sicherheitspolizei dahin orientiert, daß die Sicherheitswachen besetzt seien, Reichsbank und Reichsdruckerei ebenfalls be.. schützt feien, und daß beabsichtigt sei, zur Verhinderung von Blünderungen die notwendigen Maßnahmen zu treffen.
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Inzwischen war aus der Reichskanzlei mitgeteilt worden, daß die Mitglieder der alten Regierung einschließlich des Reichspräsi denten Berlin verlassen hätten und den neuen Machthabern das Feld überlassen hätten. Um ein Auseinanderfallen der Sicherheitspolizei in diesem kritischen Augenblick zu verhindern und um die Reichshauptstadt dadurch nicht jeden polizeilichen Schutzes zu be rauben( Schutzes? Gegen die Hochverräter schützte die Polizei ja nicht! Red. d.„ B."), erschien es dringend notwendig, die Beamten durch ein kurzes Rundtelegramm auf die plötzlich eingetretene Ver änderung der Sachlage hinzuweisen und sie zu veranlassen, auf den Boden der gegebenen Tatsachen( Hurra, ein Beden der Tatsachen wor wieder einmal da Red. d.„ V.") sich stellend, vorläufig(!!! Red. d. 2.") hinter die augenblicklich alleinigen Mad thaber in Berlin zu treten und zwar in dem alleinigen Bestreben(!!), dadurch die öffentliche Ruhe und Ordnung in Berlin aufrecht zu halten( die lediglich durch den Ehrhardt- Lüttwitz - Putsch bedroht war. Red. d.„ B"). Jede andere Stellungnahme hätte einen blutigen Kampf zwischen Sicherheitspolizei und Reichswehr und dadurch das Chaos in Berlin zur Folge gehabt.( Wiederum edelster Pazifismus! Red. d.„ ,, B.".) Eine Neutralitätserklärung oder eine passive Resistenz war ebenfalls ausgeschlossen(?!), da sie Berlin ohne polizeilichen Schutz gelasser und den Lauf der Dinge doch nicht hätte ändern können.( Ausrede aller, die ihn nicht ändern wollen. Red. d.„, B.".) Das Kommando der Sicherheitspolizei fah sich zu dieser Stellungnahme um so mehr gezwungen, als die alte Regierung Berlin verlassen und damit wenigstens für den Augenblick der Auffassung Raum aewährt hatte. als ob sie abgedankt habe, zumal von ihr feinerlei Beifung zurückgelassen war, auch von den vorgelegten preußischen Dienststellen( die man absichtlich nicht orientiert hatte! Red. d.„, B."), keinerlei Befehle an das Kommando gelangten. Da die Lage raschestes Handeli forderte, wurde einzig und allein aus den dars gelegten Gründen( Wer fühlt den schweren inneren Kampf nicht mit?! Red. d. B.") nad stehendes Rundtelegramm an die nachgeordneten Dienststellen abgesandt:
An alle Scherheitswachen. Truppen und felbständigen Formationen. Die Regierung ist gestürzt. Sicherheitspolizei und Reichswehr stehen hinter der neuen Regierung. Alles versieht den Dienst in der bisherigen Form weiter. von Schönstadt .
( Dies ist das flare Dokument des Verrats. Alle verlogenen Ausflüchte im Vorangegangenen und Folgenden schaffen es nicht aus der Welt. Sein Wortlaut zeigt deutlich, mit weicher Vorbehalte lofigkeit die damalige Leitung der Sicherheitspolizei fich den Rappisten anschloß. Med. d.„ Vorwärts".)
Nachdem sich die Sachlage in den nächsten Tagen geflärt hatte Red. d. B"), nachdem insbesondere ( der Generalstreik wirfte! feststand, daß die verfassungsmäßige Regierung noch bestand und feineswegs gesonnen war, abzudanken, hat das Kommando der Sicherheitspolizei alles getan, um durch Vorstellungen nachdrücklichster Art(!!!) die netten Machthaber zu einer Berständigung(!) mit der verfassungsmäßigen Regierung zu bewegen, um einen Ause weg aus der verworrenen Lage zu suchen. Insbesondere hat der Kommandeur der Sicherheitspolizei Oberst von Schönstadt den neuen Machihabern teinen Zweifel darüber gelaffen, daß die Sicherheits polizei nicht für die Persönlichkeiten Kapp und Jagem zu haben jei(!!), falls an diesen Personen eine Einigung scheitern würde. Diese Auffassung hat der Komrandeur in unzweideutiger Weise in zwei Besprechungen am 15. und 16. März dem Polizeipräsidenten Eugen Ernst gegenüber vertreten.
Für den bedingungslosen Rücktritt von Rapp war ausschlaggebend die von Oberst Ahrens am 17. März( als der Sturz Kapps bereits festsland! Red. d. ,, B.") in der Reichskanzlei abgegebenen Erklärung folgenden Inhalts:
21ffes
Mannschaften voll in der Hand der Offizière. bereit, gegen den Bolschewismus zu kämpfen. Für neue Re. gierung fämpft fein Mensch. Von neuer Regierung darf überhaupt niemand sprechen.
( Mit dieser Parole machte das Kommando der Sipo das letzte Berzweiflungsmanöver der Kappisten mit, die nach ihrem Mißerfolg auf die ,, bolfchemistische Gefahr" abzulenten fuchten. Red. d. ,, B.".)
Als am Nachmittag des 17. März das Verbleiben des Generals von Lüttwiß eine glückliche Lösung der Krise zu vereiteln brohte, gab Oberst von Schönstadt im Namen der Sicherheitspolizei die Er flärung ab, daß sich diese für die Person des Generals von Lüttwiz unter feinen Umständen einsehen werde.
Aus diesen Darlegungen geht unzmeideutig(!!) hervor, daß die Sicherheitspolizei und vor allem auch das Kommando auch in den fritischen Tagen durchaus lonal(!!!) verfahren ist und daß ihr eine spätere Zeit dafür einmal Dank wissen wird.
*
Mit diesem stinkenden Selbstlob schließt der Bericht, Die spätere 3eit urteilt anders über die Schönstadt , Ahrens und Oldenburg , als disse es ihr vorschreiben möchten. Sie sieht in dieser Dentschrift nur ein Dokument des völligen Berjagens, der Treulosigkeit und de verräterischen Feigheit. E. K- r.