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Vovie Hamy

Fuchs

( 18. Fortsetzung.) Biele meiner Spinnerinnen sind sechzig Jahre alt. Die in der Jugend gesponnen haben, holen das Spinnrad wieder hervor, wenn fie alt werden."

Er schlug die Liste der Arbeiter auf und zeigte auf Namen, neben denen mit Tinte ein Kreuz gezeichnet war, so sorgfältig, als sollte Jesus daran gefreuzigt werden.

Das sind die im Krieg Gefallenen. Von zweiundfünfzig Hand­webern sind nur fünfundzwanzig geblieben. Seit siebzehnhundert vierzig, seit Bestehen der Firma, hat niemand so schwere Jahre durchgemacht wie ich. Deutsche, die nichts von meinem Gewerbe verstanden, haben mir alles in Unordnung gebracht. Sie haben mir das Garn von den Spulen genommen und Bindfaden daraus ge­macht. In den Häufern der Spinnerinnen haben sie die Spinn räder mit Fußtritten behandelt. Sie haben Spinnräder zerstört, die feit hundert Jahren getreten wurden."

*

René Deprieur sah zu, wie Jeanne Wavelet ein Stück weißen Stoff streichélte. Er war fo zart, daß sich seine Falten von ihrem Atem bewegten. Herr Massin sagte:

,, Der Arbeiter, der dies gewebt hat, wollte seinen beiden Söhnen das Handwerk beibringen; aber der eine ist ins Büro gegangen, und der andere ist Tischler geworden. Die Kirchenschöffen sind unsere guten Kunden. Dies Stüd kommt auf den Altar."

René hätte eine andere Verwendung für den Stoff gewünscht, die er aber nicht vorzuschlagen wagte: nämlich, Jeanne Wavelet in den Stoff einzuhüllen, den sie so liebte. Jetzt traf sich beider Blick. Wieder errötete sie. Seit René fie angesehen hatte, fam es ihr por, als wäre sie nie mehr allein. Sie wagte es nicht mehr, fich bei Licht auszuziehen. Im Dunkeln legte sie, umhertastend, ihre Kleider ab. Ihre Mutter hatte sie gefragt:

,, Hast du mir wirklich nichts zu sagen?"

Jeanne mußte in einer stürmischen Umarmung ihre Verlegenheit verbergen. Sie war voll Angst; sie fürchtete zu sündigen. Aber mitten in aller Angst war sie perzückt. Mit geschlossenen Augen, beide Hände gegen die Augenlider gedrückt, sah sie das große milde Leuchten von Renés Blick. Sie rührte sich nicht; so matt war sie. War das der Tod? Sie vertraute sich niemand an. Sie blieb lange fizen, fiber ihre Stickerei gebeugt. Erschredt und entzückt zugleich über das, was in ihr vorging, fürchtete sie den Willen zum Glück. Sie hatte unsagbare Angst vor der Sünde, über die sie gänzlich im unflaren war. Sie war sehr gottesfürchtig. So war sie glücklich, daß der schöne Stoff, den sie in der Hand hielt, Gott geweiht werden sollte. Sie sagte:

,, Das Schönste gehört auf den Altar. Auch ich wäre gern Nonne geworden wie Ihre Cousine Claire Deprieug. Sie hat ein so schönes ruhiges Leben."

René murmelte:

,, Es gibt Schöneres und Süßeres."

Seufzend antwortete Jeanne: Sprechen Sie nicht schlecht von cinem frommen Mädchen."

Beide schwiegen. Sie verließen das alte Haus, dessen runde Kellerfenster mif Badsteinen zugemauert waren. Ein Zeichen dafür, daß im Keller nicht mehr gewebt wurde.

*

Der Arbeiter Dutriaug begegnete ihnen. Er kam aus der Fabrik Wavelets zurüd. Freundlich sprach er die Tochter seines

Herrn an:

Meine Frau sagt immer, diese herzige Jeanne je l'ô tenue din mon écourt", das heißt, ich habe sie auf dem Schloß gehabt". Herr Wavelet hatte früher an diesem Platz gewohnt. Die Fa. milien der Industriellen, die Heimarbeit vergaben, waren früher auf dem Lande ansässig.. Was sie an der Leinwand verdienten, legten fie in Terrains an. Dann, wenn sie drei Generationen Geld gehäuft hatten, tonnen sie sich in der Stadt ansiedeln und Fabriken bauen. Der Urgroßvater von Omer Wavelet war Heimarbeiter gewesen. Anfänglich vergab er einige Arbeit an Nachbarn. Dann fing er an, nur noch Ketten zu machen und sie zum Weben aus dem Haus zu geben. So wurde die Firma Wavelet begründet; mit zwei bis drei Webstühlen und dem des Gründers. Heute besaß sie hunderte Beb stühle in den Kellerwohnungen von Cambrésis und in den Fabriken. Jeanne Wavelet hatte ein großes Vermögen zu erwarten. Der alte Dutriaug war gut gelaunt:

Ihr Vater hat mit feit langem nicht so schönes Garn gegeben. Der Weber fann bei der Arbeit nicht froh werden, wenn der Faden immer reißt. Aber dies Stück wird mir Freude machen. Ihr Herr Vater sagte: das ist Batist, wie ich ihn zur Aussteuer meiner Tochter haben möchte, Sie sind alt genug, Fräulein, um zu heiraten. Ich werde für Sie beten. In meinem Beruf kann man beim Arbeiten beten. Wir alten Weber bleiben in unserem Keller; die jungen Mädchen fliegen auf und davon. Man sieht sie erst wieder, wenn sie groß und schön sind. Unsereins ist ein wenig alt geworden. Man hat Barist und Beinen gewebt für die schönen Mädchen, die sich verheiraten. Wir haben mit dem Faden nur unsere Last gehabt; aber die Mädchen werden Freude daran haben.... Ich bringe Sie in Berlegenheit, Fräulein aber feien Sie mir darum nicht böse. Sie erinnern sich sicher noch daran, daß meine Frau, während Sie spannen, Ihnen Zucker schenkte Sie haben während Ihres Spielens an ihrem Spinnrad ganz gut gelernt. Wenn ich schuld daran bin, daß Sie jetzt so errö.en, dann gehe ich weg. Man wird alt und ver steht die Welt nicht mehr recht. Aber wenn es sich um den Faden handelt, dann sehe ich noch ganz gut. Ich mache niemals einen falschen Einschuß.

Dutrique stieg eine Treppe hinunter in seinen Steller. Die Steinstufen waren von vielen Schritten ausgehöhlt. Die fleinen, piered gen Scheiben des Kellerfensters waren blau verglast. Auf dem Pfosten des Webstuhls, in den Blumen und Blätter geschnitzt waren, faß ein hölzerner Vogel. Er Jaß dort schon mehr als hundert Jahre und flötete still sein Lied.

In einer Ecke lagen Kartoffelvorräte und ein halbes. Fäßchen Bier. Zwei Mauernischen waren da; mit salpetrigam Ausschlag überzogen. In der einen stand die Petroleumlampe; in der anderen eine Pfanne mit Glut, über der der Einschußfaden erwärmt wurde, ehe man ihn mit Talg einrieb.

Kilometer Batist und Leinen waren aus diesem Keller ge= tragen worden, in dem der alte Weber sein Schiffchen laufen ließ. Sobald seine Beine fang genug gewesen waren, auf den Tritschemel hinumterureichen, und feine Arme start genug, um den Strid zu

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ziehen, hatte man ihn an den Webstuhl gesetzt. Jetzt fand er das Leben schön. Schönes Garn machte Freude. Er machte sich an das Borrichten: knüpfte die neue Rette an die alte und zog sie dann durch den Kamm.

Am Innenrand des Kellerfensters sprossen Gräfer und redten sich nach dem Licht. Dutriaur, mit den Händen webend und mit dem Geist in Erinnerungen lebend, rief sich das letzte große Unglüd ins Gedächtnis zurüd: vier Jahre unter deutscher Besatzung und nicht weben tönnen! Ueber dem abmontierten Webstuhl spannen oben auf dem Boden in dieser Zeit Spinnen ihre Neze. Sie spannen faum feiner als Dutriaug. Die Menschen starben und die Web: stühle auch. Unglück im Dorf und in der ganzen Welt! Dutriaur fannte sehr gut das gewöhnliche Elend aller armen Leute; er hatte sich sein ganzes Leben lang gefchunden. Plötzlich aber hatte er eine neue Art Elend fennengelernt: die zwangsläufige Arbeitslosigkeit. Daß der Kartoffeloorvat im Reller fleiner und fleiner wurde, und daß man sich, um ihn auf der Höhe zu halten, die Beine abtreten mußte und doch nicht mit der Arbeit nachfam, das war altgewohnte Gorge. Aber zu diesem Kummer tam jezt noch das tote Leid er­zwungenen müßigganges. Sidh mit seinem Arbeitgeber ausein­andersetzen, die Fehler zählen, sich beflagen über das Reißen des Fadens, um so aus allem ein Stüd Brot herauszuschlagen, das mochte noch gehen; es mußte eben gehen. Aber plötzlich gab 25 keinen Arbeitgeber mehr, feine Auseinanderfegung, teinen Aerger, nichts Derartiges. Nur noch das Schweigen des Kellers und die Soldaten, die das Holz der Webstühle verbrannten, weil sie froren; die Aermiten. Alles ein Elend; das Elend der Soldaten, das Elend der Weber, das Elend, Krieg führen zu müssen, und das Elend, seine Arbeit nicht mehr machen zu können. Endlich waren denn die guten aften Zeiten wieder gekommen. Der Weber fand fein gewohntes Elend wieder: schlecht bezahlte Arbeit.

*

1918, auf ihrem Rückzug, nahmen die deutschen Armeen alle Männer aus dem Dorfe mit. Die Frauen und Kinder folgten, weil sie die Bäter nicht verlassen wollten Wenn man gezwungen ist, anderswo ebenso oder schlimmer zu schuften als in der Heimat, wenn man auf schlechten Wegen wandern und Karre schieben muß, dann erscheinen die Leiden, die man immer getragen hat, noch als ein Glüd. Dutriaur haite in dieser schrecklichen Zeit erfahren, daß das Glück in dem Elend der Gewohnheit liegt. Auf der Land­straße fragte er sich: Wann werden wir wieder glücklich fein?" Glücklich sein hieß für ihn: vier Franken am Tag verdienen und am Webstuhl die feinste Arbeit der Welt weben.

( Fortfegung folgt.)

Das nelle Buch

beterano...

Die Frau und ihr Körper.

Die Frau, ihr Körper und dessen Pflege durch Gymnastif. Herausgegeben von Prof. Dr. Eugen Mathias. 250 Seiten und 20 Bildtafeln. Leinen 18 Mark. Eigenbrödler- Verlag.

Seitdem der Frau ein weites, verantwortungsvolles Tätigkeits­gebiet in allen Zweigen unseres öffentlichen Lebens offen steht, ist das Interesse an einer törperlichen und seelischen Ertüchtigung, an einer zielbewußten Arbeit am eigenen Körper zu einer Notwendig­feit für viele Tausende von Frauen geworden. Vor allem eine Frage ist besonders für die berufstätigen Frauen von entscheidender Bedeutung: Wie laffen sich gewiffe, periodisch wiederkehrende Tief­stände, die in der Ronstitution des weiblichen Körpers begründet sind und damit verbundene erhöhte Reizbarkeit, mangelnde Arbeits­luft und verringerte Leistungsfähigkeit auf das Mindeſtmaß be­schränken oder ganz zum Berschwinden bringen? Gewiß- audy das vorliegende Buch gibt dafür fein allgemeingültiges, unfehlbares Brogramm und fann es nicht geben. Es betont vielmehr in aller Bescheidenheit, daß es neue Menschen nicht schaffen tönne und wolle, daß das legte seelische Problem, das in des Menschen eigener Brust wohne, auch durch die idealfte Gymnastit nicht gelöst werden könne. Aber als einen ganz hervorragenden Wegweiser zu diesem Ziel darf das tiefgründige, ungemein fesselnd geschriebene Wert wohl be trachtet und anerkannt werden. Prof. Dr. Mathias hat sich nicht Damit begnügt, eine glänzend aufgebaute und entwickelte Methodik weiblicher Gymnaftit zu geben, er hat nicht nur durch ausführlichen Literaturnachweis und gute anschauliche Bildillustration den praf­tischen Teil seines Buches ergänzt. Das besonders Erwähnenswerte und Einzigartige ist vielmehr das tiefschürfende Suchen nach dem ,, Warum", die logisch entwickelte Kette von Beweisgründen, weshalb für die Frau gerade diese Uebung besonders wertvoll und jene be­sonders schädlich sein muß. Dieses Ergebnis fußt auf einer durchaus populär und einfach geschriebenen, aber wirklich erschöpfenden Ein­führung in den Bau und die Funktionen des weiblichen Körpers, die man jeder Frau in die Hand geben möchte. Mathias kommt es auf alles andere an, als auf ein neues ,, System". Er will vielmehr eine große Synthese schaffen, er will den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Richtungen rationaler und irrationaler Frauen­gymnastik, die er in einem präzisen geschichtlichen Ueberblick gefenn­zeichnet hat, wiederherstellen und damit das schöne Wort des fran­ zösischen Philosophen Montaigne seiner Erfüllung nahebringen: Es ist nicht eine Seele, nicht ein Körper, den man erzieht, sondern ein Mensch. Aus ihm sollen wir feine zwei machen." So bietet diese wissenschaftliche Arbeit, die gleichzeitig den Vorzug einer einfachen, flaren Darstellung befizt, nicht nur einen erschöpfenden Ueberblick über das Gesamtproblem, sondern es gibt auch den Schlüssel zur Lösung von Einzelfragen der verschiedensten Art, mit denen sich jede Frau beschäftigt. Leider hat das Wert einen großen Nachteil für uns: Es ist für die Frauen der Arbeiter und Angestellten, der Handwerker und der fleinen Beamten unerschwinglich! Und gerade sie bedürften dieses Buches in ganz besonderem Maße, weil gerade an diese Frauen besondere förperliche und seelische Anforderungen gestellt werden! Für sie gibt es nur den Ausweg, daß das Werk lethweise aus Bibliotheken beschafft oder aber von Gruppen gemeinsam getauft und verarbeitet werden kann. E. M.

FÜR DEN KLEINGARTNER.

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Aus:

botene Neuheit Erstling aus Bierlanden", die 14 Tage vor ber bz­fannten Roten Holländischen zur Reife gelangt. Beide stellen ge­ringe Ansprüche an Boden und Lage und sind widerstandsfähig gegen Krankheiten." Fans fruchtbare" tit für bessere Böden und geschütte Lagen geeignet. Die weißen Johannisbeeren sind durch die anspruchslose Weiße Holländische und Langtraubige Weiße" vertreten; erstere wird im mageren Boden als schwachtriebig be= zeichnet. Schwarze Johannisbeeren: Goliath" reift mit sehr groß.n Beeren 8 Tage nach Langtraubige Schwarze". Stachelbeeren: Role Sämling von Maurer" und Rote Triumph" zeichnen fich beide durch große Früchte aus. Gelbe Hönings Früheste" ist eine früh reifende Sorte; von der Neuheit Macherauchs Sämling" wird bemerkt: später Austrieb, mittelfrüh reifend. Eine grüne Frühsortz ist Früheste aus Neuwied ", daneben wird die Grüne Flaschenbeere" genannt. Weiße: Weiße Triumph mittelfrüh. Himbeeren: Breußen", zum Rohgenuß besonders geeignet, Wink­lers Sämling", mittelfrüh, Marlborough" früh und schnell reifend, Lloyd George " zweimai tragend, die zweite Ernte ist Anfang Sep­tember. Brombeeren: Nicht rantende Sorten sind Wilsons Frühe" und Taylors Fruchtbare", erstere früh, lettere spät reifend Als ranfende, großfrüchtige Sorte wird" Sandbrombeere Theodor Rei­mers" genannt. Nach Ab

Aussaat- und Pflanzkalender. Blumenkohl: Aussaat im März in Käſten; pflanzen im Mai, Abstand allseitig 50 Zentimeter Weißlohi: Aussaat März/ April in Kästen oder unter Frostschutz- ins freie Land; Auspflanzen nach Erstarken und Abhärten der Pflanzen. Abstand allseitig 50 bis 60 Zentimeter. Rottohl wie Weißtohl. Wirsingtoh1: Aussaat März bis Juni. Pflanzweite 40 bis 50 Zentimeter. Rosentohl: Aussaat März bis Mai in Saat beet, Auspflanzen ab Ende Mai, zweckmäßig in zweiter Tracht. Warme Lage erwünscht, 60 Zentimeter Entfernung. Grünkohl: Aussaat Mai/ Juni: Pflanzen später mit 50 3entimeter Abstand auf abgeerntere Frühfartoffel- oder Erbsenfelder gefeßt, bleiben im Winter bis zum Gebrauch stehen. Kohlrabi: Aussaaten März bis Juli, damit stets frische Kohlrabi vorhanden sind. Späteste Pflanzzeit muß mitte Auguft sein. Robirüben: Aussaat April bis Juni, Auspflanzen auf 50 Zentimeter im Quadrat. Mohr rüben: Aussaat bis in den Mai hinein. Petersilien. wurzel: Aussaat März/ April in Reihen, deren Abstand 20 Zentimeter ist. Auf 15 Zentimeter verziehen. Schwarzwurzel: Mär 3/ April oder August/ September in Reihen gelegt. Knol len fellerie: Aussaat im März in ein Frühbeet, dann Ber. stopfen der Sämlinge in einem halbwarmen Kasten. härten Auspflanzen Ende Mat; Abftand 40 bis 50 Zentimeter. Speiserüben: Im März/ April dünne breitwürfige Ausfaat auf leichtem Boden. Im August Aussaat für den Winterbedarf. Rote Beere: Aussaat April bis Anfang Juni in 30 Zentimeter von einander entfernten Reihen. 3 wiebeln aus Samen: Aus­Jaat im Mär 3/ April in Reihen von 15 Zentimeter Abstand, Borree: Aussaat im Mära in ein Treibbeet oder im März und April auf ein geschüßt liegendes Frei'andbeet. Auspflanzung in 30 Zentimeter allseitiger Entfernung auf feuchtem, gut gebüngtem Land. Radies: Vom März bis Spätsommer alle 14 Tage Aussaat. Winterrettich: Aussaat Juni/ Juli in Reihen mit 30 Zentimeter Abftand Sommerrettich April bis Juli in 20 Zentimeter Abstand. Tomaten sind Ende Mai zu pflanzen. Spinat: Aussaat März/ April und zum zweiten Male Auguft/ September in Reihen mit 25 Sentime.er Abstand. Gurten wer­den im Mai ins Land gelegt. Reihen im vorbereiteten guten Boden in 1 Meter Entfernung sind rechtzeitig zu machen. In den Reihen legt man in Abständen von 20-30 3entimerter je 3-4 Korn und läßt später die stärkste Pflanze stehen. Kürbis tommt um die Jelbe Zeit in start gedüngtes Land: Abstand 1-2 Meter. Buff bohnen werden im März in Reihen mit 10, 3ertimeter 2b. stand gelegt. Von Grbien macht man alle zwei Wochen Aus laaten vom März bis in den Juli hinein. Bohnen werden nach den Maifröften gelegt. Von Kopffalat follte man alle 3 bis 4 Wochen vom März bis August Aussaaten machen.

Empfehlenswertes Beerenobst.

D.

Erfolge bei Tomaten.

D.

Zum Artikel Erfolge bei Tomaten" wird uns geschrieben: In unserem Klima fommt es zunächst auf die Wahl einer frühen Sorte an. Empfehlenswert ist die Schöne von Lothringen , welche zwar feine übergroßen Früchte, aber bei richtiger Anlage und Pflege immerhin pro Staude 10 Pfund liefert. Haben wir teine Südlage, fönnen wir uns auf die Weise helsen, daß wir dar Tomate ihren Play an der Mauer, am besten der Südmauer, an­weisen. Die Wand strahlt die Sonnenstrahlen zurüd und erwärmt in ihrer Nähe den Boden. Der Erfolg der Kultur hängt aber in der Hauptsache von der Borbereitung des Pflanzloches ab, und zwar ist es zweckmäßig, eine 40 × 40 große und 50 Zentimeter tiefe Pflanzgrube für jede Bilanze auszuheben. Zu unterſt commt 20 bis 30 Zentimeter hoch guter Dung, welchen wir festtreten und dann mit Komposterde oder sonstigem Gartenboden bedecken, so daß her. aufgestellie Tomatenballenpflanze mit ihrem Wurzelaniaz etwas über der Erdoberfläche hervorragt( 4-5 Zentimeter). Nicht zu früh pflanzen und nur fräftige Bilanzen, welche möglichst 40-50 Bentimeter hoch sind, verwenden. Abstand von Pflanze zu Pflanze 80-100. Bentimeter. Die sich in den Blattwinkeln bildenden Si en­triebe werden jede Woche im Entstehen abgeschnitten( gegeizt, mie der Winzer sagt) und nur der Mit eltrieb bleibt unbeschnitten. Um der Pflanze mit ihrem schweren Fruchtanhang einen Halt zu geben, stecken wir in das 50 Zentimeter tiefe Pflanzloch vor dem Pflanzen einen mannshohen Pfahl, an welchem die Pflanze beim wöchentlichen Beschneiden stets weiter befestigt wird. Wird der Pfahl später ein. getrieben, tönnen die Wurzeln beschädigt werden, daher ist es emp­feblenswert, zuerst den Pfahl einzuschlagen und dann zu pflan gen; dasselbe gilt übrigens auch bei Stangenbohnen finngemäß. Wenn die Pflanze mannshoch geworden ist, fappen wir auch die Spike, so daß sie ihre Kraft den Früchten zuwendet. Der Dung unter der Pflanze soll in erster Linie wärmen und so unserem Fremdling auf unserem Breitengrabe überhaupt bas Leben er­Baumstimia,

Das verdienstvolle Vorgehen der Landwirtschaftskammer für Niederschlesien in bezug auf Aufklärung der Allgemeinheit erftredt fich nicht nur auf Gemüse, sondern auch auf Obft. Bir glauben, daß es unsere Leser intereffieren wird, die Sortenlift e tennen zu fernen, zumal die Mehrzahl der Sorten in den Katalogen der Samenhandlungen und Baumschulen auch an der Spize steht. Wir geben heute Hinweise aus der Musterliste für Beerenobft. Rote 3ohannisbeeren: Boran steht die noch nicht lange angeträglich machen.