Freude über das Erreichte."
Die Deutschen in Polen für das Abkommen/ Der Kriegsfall
In einem Leitaufsatz behandelt die Bromberger ,, Deutsche Rundschau die Reichstagsabstimmungen über den Young- Plan und das deutsch - polnische Liquidationsabfommen. Hierüber erklärt das Blatt:
Wir haben uns nach reiflicher Ueberlegung troß der Ertenntnis der offensichtlichen Mängel dieses Abkommens und des mit ihm verknüpften Briefwechsels zwischen den beiden Außenministern zu Befürwortern der Annahme gemacht, weil nie mand von uns die Verantwortung für den Fall einer Ablehnung übernehmen konnte. Nach der Unterschrift vom 31. Oftober 1929 gab es in dieser Hinsicht auch für die deutsche Minderheit in Polen nur eine Stellungnahme, die einer zwangsläufigen Politit entsprach. Wir wollen uns an diesem Tage durch unfere wohl begründeten Bedenken die Freude über das Erreichte nicht nehmen laffen. Eine Anzahl von liquidationsbedrohten Eigentümern und Tausende von Ansiedlern, denen das Erbrecht gesichert wurde, fönnen erleichtert aufatmen und seit zehn Jahren mit wesentlich geringeren Sorgen am Abend ihr Lager aufsuchen. Die Richtung unserer Politik bleibt die gleiche wie zuvor. Wir werden ebensowenig unsere Pflichten gegenüber dem Staat wie gegenüber unserem Boltstum vernachlässigen. Aber wir haben auch als polnische Staatsbürger und als Deutsche Rechte zu beanspruchen und zu sichern, die unsere friedliche Eristenz im polnischen Staat verbürgen."
An diese bedeutsame Empfehlung des Polenabkommens von seiten derjenigen, die es am meisten angeht, knüpft das Blatt eine Kritik an Außenminister Dr. Curtius, weil er den Deutschen in Polen eine vorsichtige Haltung" empfohlen hatte. Eine solche Warnung hätten die Deutschen in Polen ,, vor Gott und der Geschichte nicht verdient". Die Zielrichtung der Deutschen in Bolen sei nicht nach Berlin gerichtet.
Als einen Beweis der Loyalität gegenüber dem neuen Staat zitiert das Blatt dann noch die letzte Gejmrede des deutschen bürgerlichen Abgeordneten Bill aus Lodz , der folgendes ausführte:
,, Kommt es zum Kriege", so sagte der Abgeordnete Will, ,, so werden sich auch die Vertreter der polnischen Nation, die jen feits der Grenze eine polnische Minderheit bilden, ebenjo in einer schwierigen Lage befinden wie mir. Die beste Methode wäre es also, einen solchen Krieg zu vermeiden. Sollte es aber dennoch zu einem Kriege tommen, in dem eine gewisse Minderheit in einer besonders schwierigen Lage wäre, so wird diese Minderheit ihre Pflicht gegenüber dem Staate höher stellen als die Zugehörigkeit zu einer gewiffen Nationalität.( Beifall.) Sie wird schmerzenden Herzens mitgehen, jedoch ihre Pflicht gegenüber dem Staate nicht verraten."( Stürmischer Beifall.)
Sicherlich hat dieser Abgeordnete durch diese Stellungnahme zu gunsten des polnischen Staates der deutschen Minderheit in Polen und ihrer kulturellen Entwicklungsfreiheit einen Dienst geleistet. Je ,, treuer" eine Minderheit ihrem Staat ist, um so mehr fann fie darauf rechnen, daß man ihrer Kultur Rechnung trägt. Was aber werden unsere Nationalisten zu einer Politit der Deutschen in Polen sagen, die sich gegen jede Irredenta wendet und dem polnischen Staate Treue bis in den Tod schwört!! Wir jedenfalls empfinden es als ein herabwürdigendes Schauspiel, daß ein deutscher Sejmabgeordneter mit dem Gedanken eines Krieges mit Deutschland spielt und ohne Not das Bekenntnis ablegt, daß er bereit fei, auf Bolts genossen zu schießen!
3m Urteil der fommunistischen Opposition.
In einer Refolution der Weddinger Opposition ber KPD . heißt es:
„ Die zum Teil revolutionäre Stimmung bei den Erwerbslosen ergibt kein Bild von der Stimmung der Gesamtarbeiterschaft. Da heute eine afute revolutionäre Situation nicht gegeben ist und die Mehrheit der Arbeiterflasse nicht unter dem Einfluß der Partei steht, so ist die Taktik der Partei falsch, die eher 100 Arbeiter zum Bau einer Barrikade, als 100 000 zum Widerstand gegen die Kapitalsoffenfive bringt. Diese Taftit ist eine Butschtattit und führt notwendigerweise zur Niederlage."
Trogti im Pionier", dem Blättchen seiner Richtung: „ Ganz anders gehen tollgewordene Opportunisten an diese Ganz anders gehen tollgewordene Opportunisten an diese Fragen heran. Diese setzen für die revolutionäre„ Eroberung der Straße" einen ganz bestimmten Tag fest. Eroberung der Straße. Bas muß man denn eigentlich
darunter verstehen?
Die Eroberung des Bürgersteigs oder des Fahrdamms? Wir hatten bis heute stets geglaubt, daß die Aufgabe einer revolu tionären Partei die Eroberung der Massen ist."
Ufrainerprozeß in Charkow . Losreißungsbestrebungen zugegeben.- 3arenschulden aneriannt.
Kowno , 14. März Nachdem der Hauptangeklagte Efremom bereits am Mittwoch im mefentlichen ein Geständnis abgelegt hatte, soll er, wie Berichte aus Chartow melden, in der Donnerstagverhandlung auch die ihm von der Anklage zur Last gelegten außenpolitischen Be. strebungen zugegeben haben. Nach der sowjetrussischen Dar. stellung erklärte er, daß er als Vorsitzender der ufrairischen Ber einigung die Abmachungen Betljuras mit Bolen gebilligt und ins besondere den Bertrag von Warschau anerkannt habe, der die Wiederherstellung ber 1772 vorgesehenen Grenze, d. h. bie EinDerleibung der Ukraine in Polen , sicherstellte. Efremom erklärte, in der gegenwärtigen Lage der Ukraine habe es eben feinen anderen Ausweg gegeb... Ueber das Programm der Ultrainischen Bereinigung jagte er weiter aus, es habe die Rückgabe des an die Bauern verteilten Landes an ihre früheren Befizer vorgesehen. Außerdem habe er sich damit einverstanden erklärt, daß die alten 3arenschulden an das Ausland nach dem Sturz der Sowjetregierung in Höhe von fünf Milliarden Rubel bezahlt werden sollten. Der Angeklagte fagte weiter aus, er habe die ukrainische Akademie der Wissenschaften zum Zentrum seiner
sowjetfeindlichen Pläne gemacht. Auch die Organisation der ufrainischen Jugend, an deren Spiße er geftanden habe, sei sein Wert
Der Kandidat wider willen. Staatsfefretär Schleusener teili uns zu der Veröffentlichung über die Borgänge bei der Bahl des Landesdirettors der Broving Brandenburg folgendes mit:„ Der Borsitzende der deutschnationalen Frattion des Brovinziallandtages Herr Brase hat mir, ohne den geringsten Schritt meinerseits von sich aus die Absicht seiner Frattion, mich zum Landesdirektor zu wählen, mitgeteilt. Ich habe ihn nachdrüdfidyft ersucht, von meiner Nominierung als Bewerber um diesen Posten abzusehen. Trok, wiederholter eindringlicher Vorstellungen in diesem Sinn erklärte jedoch Herr Brase, daß die Fraktion fich durch meine Erklärungen nicht gebunden fühlen tönne und in ihren Entschließungen frei fei."
Nazi- Pathologisches.
Ein Gesetz zum Schuße Hakenkreuz- Dalldorfs.
Obwohl der Fasching vorbei ist, bemühen sich die Nationalsozia-| tulturellen Selbstbehauptung des deutschen Volkes listen, in den Parlamenten den Faschingsult fortzusehen. Im Reichstag haben die Frid, Epp, Goebbels , Strasser usw. einen Abänderungsantrag zum Republitschutzgesetz eingebracht, der seinem Inhalt nach ungefähr um die fünfte Morgenstunde
an einem Biertisch total bezechter Deutschlandrefter entstanden sein könnte. Der Antrag verlangt ein ,, Gesetz zum Schutze der deutschen Nation", sieht für ein Dutzend Tatbestände die Todesstrafe, für weitere Tatbestände Zuchthausstrafe und Prügelstrafe vor.
"
Mit dem Tode soll zum Beispiel bestraft werden, wer ,, für die geistige, förperliche und materielle Abrüstung des deutschen Bolkes wirbt" oder wer es sonst unternimmt, die Wehrkraft oder den Wehrwillen des deutschen Volkes zu untergraben". Ebenfalls gelangt zur Enthauptung, wer öffentlich Deutschlands Alleinschuld oder Mitschuld(!) am Weltkriege behauptet" oder ,, wer neue auf der Kriegsschuldlüge beruhende Lasten oder Berpflich tungen übernimmt oder anerkennt".( Hindenburg ?) Um einen Kopf fürzer soll auch gemacht werden, wer ,, unter Mißbrauch der verfassungsmäßigen Lehr-, Preß oder Versammlungsfreiheit oder anvertrauter Regierungsgewalt es unternimmt, Lebens interessen des deutschen Volkes zu schädigen". Nach unserer Ansicht häfte als erster gemäß diesem Antrag der thüringische Innenminister Frid, einer der Antragsteller, fein teures Leben verwirft,
da er dauernd durch Mißbrauch der ihm anvertrauten Regierungsgemalt( z. B. Schließung der Volkshochschulen) Lebensinteressen des deutschen Bolkes schädigt.
Todesstrafe droht auch dem, der den Willen zur politischen und
Frid muß widerrufen.
Er soll im Reichstag eine Erklärung abgeben.
Weimar , 14. März.( Eigenbericht.)
Die Differenzen, die unter den Regierunsparteien ausgebrochen sind, weil der thüringische Innen- und Volksbildungsminister Frid im Reichstage in seiner Eigenschaft als Reichsratsbevollmächtigter eine Erklärung der thüringischen Regierung gegen den Doung- Plan abgegeben hat, sind noch nicht beigelegt. Am Donnerstagnachmittag fanden dieserhalb nicht weniger als drei Kabinetts. sigungen statt, in denen man versuchte, die Differenzen beizugen, ohne zu einer Einigung zu fommen. Frid soll sich bereiterklärt haben, in der nächsten Reichstagsfizung eine öffentliche Erflärung abzugeben, daß er zu der Erklärung, die er im Reichstag zum Young- Blan abgegeben hat, von dem Kabinett nicht ermächtigt worden sei, sondern sie aus eigener Machtvollkom menheit abgegeben habe. Die übrigen Regierungsparteien Deutschnationale, Boffspartei, Landbund und Wirtschaftspartei wollen dagegen die Ertlärung im thüringischen Landtage abgeben. daß fie zwar auch vorher teine Kenntnis von der Erklärung Frids gehabt haben, daß fie aber mit dem Inhalt der Erklärung ein verstanden sind.
Die Rommuniffen spielen Hungermarfch".
· Dresden , 14. März.( Eigenbericht.) Am Donnerstagnachmittag fanden in Dresden fortgefeßt tommunistische Demonstrationen statt, die von vier Uhr nachmittags bis in die späten Abendstunden andauerten. An verschiedenen Stellen wurden die Polizeibeamten angegriffen und zum Teil auch aus den Häusern heraus mit Steinen und Flaschen beworfen. Bei ein Freital fuchten Kommunisten nach einer Versammlung nach Dresden einen Demonstranten wurden Revolver beobachtet. Aus der Stadt 34 marschieren. Ueberall wurden sie durch die Polizei unter Anwendung des Gummifnüppels und unter Einsetzung berittener Bo lizisten zerstreut. Einige Demonstranten wurden verlegt, 125 Ber fonen verhaftet, darunter 6 Ausländer und 37 Ortsfremde.
3nfrafttreten des neuen Gesetzes bereits am 1. Juli?
Bor Vertretern der Preffe sprach heute Ministerialdirektor Dr. von Leyden vom preußischen Ministerium des Innern über das neue Verwaltungsgesetz Berlins . Es ist durchaus möglich, daß der jetzt vorliegende Referentenentwurf nach den Beratungen im preußischen Staatsrat, der am 25. März zusammentritt, und nach der Durcharbeitung im Preußischen Candfage bereits am 1. Juli Gejebestraft erhält. Die besondere Eigenart Berlins als Mittelpunkt des deutschen Lebens erfordere auch im Hinblick auf die Riesen größe der Stadt bei der fich als notwendig erwiesenen Bermal. tungsreform ein besonderes Gesetz für die Reichshaup stadt. Die preußische Staatsregierung babe bewußt an dem Prinzip der Selbstverwaltung auch bei dem neuen Gesetz für Berlin festgehalten. Man sei auch entschlossen, den Charakter der Stadt als große Einheitsgemeinde zu erhalten.
Der Redner sprach dann eigehend über die Hauptvorschriften des neuen Gesetzes, die der„ Vorwärts" bereits im Wortlaut publiziert hat. Die Regierung sei von der unbedingten Notwendig. feit überzeugt, der fünftigen Stadtverordnetenverfammlung die Rolle und die Bedeutung eines Provinziallandtages geben zu müssen. Die Stadtverordneten sollen nach Inkraft. treten des Gesetzes nicht mehr ständig tagen sondern nur von Zeit zu Zeit zusammentreten, um die großen Fragen durchzuarbeiten. Ein anderes Gremium, der Gemeindeausschuß, der ungefähr 30 Mitglieder aufweisen soll, wird die Aufgabe haben, die laufenden fleineren Berwaltungsgeschäfte zu erledigen. Die Regierung stehe auf dem Standpunkt, daß dem bisherigen magistrats in it em, das Eintörperig stem. unbedingt der Berzug zu geben fet. Nach Dr. Lenden birgt die Magistratsverfassung in ihrer jetzigen Form eine schwere Gefahr für das Verantwortungsgefühl der Stadtverordneten in sich.
Mit der Einführung der sogenannten Bürgermeistere verfassung für Berlin handele es sich keineswegs um ein Experiment. In der Rheinprovinz habe sich diese Verfassung seit ungefähr 75 Jahren bestens bewährt und niemand denke dort daran, sie gegen die Magistratsverfassung einzutauschen. Das Minifterium sei der
lähmt oder zerstört". Hiernach scheinen die Nazis von Selbstmordsehnsucht befallen zu sein, denn größere Schädlinge der deutschen Kultur als sie sind doch nicht ausdenkbar. Zwei weitere Paragraphen find so schön, daß sie im Wortlaut genossen werden müssen:
Ge=
§ 4. Wer es unternimmt, deutsches Volksgut und deutsche Kulturgüter, insbesondere deutsche Gitten und bräuche zu verfälschen oder zu zersehen( gehört hierzu auch der ferndeutsche Bierfomment? Reb. d. Borm.") oder frembraffigen Einflüssen auszuliefern, wird wegen Kulturverrats mit Zuchthaus bestraft.
§ 5. Wer es unternimmt, die natürliche Fruchtbar. teit des deutschen Boltes zum Schaden der Nation künstlich zu hemmen oder in Wort, Schrift, Druck, Bild oder in anderer Weise solche Bestrebungen fördert, oder wer durch Bermischung mit Angehörigen der jüdischen Blutsgemeinschaft oder farbigen Raffen zur raffischen Verschlechterung und Zersehung des deutschen Boltes beiträgt oder beizutragen droht(!), wird wegen Rassenverrats mit Zuchthaus bestraft.
Ein weiterer§ 6 tündet die förperliche Züchtigung denen an. die deutsche Nationalhelden, Heerführer oder Inhaber der höchsten deutschen Tapferfeitsorden schmähen". Hierzu hat bereits. Genosse Landsberg im Reichstag treffend ausgeführt, daß dieser Paragraph besonders für Herrn Goebbels bedenklich ist,
da nach ihm Herr Goebbels wegen Hindenburg - Schmähung" den Hintern voll bekommen müßte,
was wir aus allgemein menschlichen Gründen, allerdings nicht aus besonderer Sympathie für Herrn Goebbels , ablehnen.
Ansicht, daß die Bürgermeistereiverfassung für Berlin noch weit dringender notwendig ist als für andere Städte des Reiches.
Bei der Neugestaltung der Bezirksverwaltungen sei man vor allem bestrebt, das Eigenleben der Bezirke zu erhalten. Die Bezirksorgane sollen mit einer möglichst weitgehenden Selbstverantwortung versehen werden. Gegenüber dem jetzt kollegial konstruierten Bezirksamt wird zukünftig die Bezirksverwaltung den Charakter einer zentralen Verwaltungsdeputation erhalten und bürokratisch konstruiert sein. Grundsätzlich soll die detailierte Exefurtiveverwaltung sich noch stärker als bisher in den Bezirken ab
ſpielen.
20 Fischer in Geenot.
Auf dem Kaspischen Meer vom Eis eingeschloffen. Kowno , 14. März.
Wie aus Moskau gemeldet wird, sind im Kaspischen Meer in der Nähe des Hafens Alexandrowsk 30 Fischerboote vom Eise eingeschlossen. Ein Hilfskreuzer verfuchte, die Fischer zu retten, mußte aber underrichteter Sache umkehren. Auch der Eisbrecher Stalin ", der eine Beschädigung erlitt, mußte umkehren. Nach einer weiteren amtlichen Meldung wird befürchtet, daß 70 Fischer den Tod finden, wenn nicht innerhalb von drei Tagen Hilfe geleistet werden kann..
Vor dem Schöffengericht in Riel hatte sich der Untera gebenen zu verantworten. Der Unteroffizier hat Anfang Juli Rendsburg wegen boshafter Qualung eines Unterffizier Rönig III von der 4. Eskadron, 2 Fahrabteilung in 1929 den 18jährigen Fahrer Isermann von der gleichen Fahrabteilung gezwungen, mit einer leeren Schiebfarre einigemal burch weichen Sandboden über den Rafernenhof zu laufen und sich dabei ungefähr 15. bis 25mal hinzuwerfen und wieder aufzustehen. Isermann mußte diesen unwürdigen Befehl im Beisein vieler Kameraden ausführen. Er soll bei der Arbeit im Stall angeblich nicht fleißig genug gewesen sein. Der Fahrer Isermann hat sich einige Wochen später, als er auf Urlaub in Flensburg war, erschossen. In einem Abschiedsbrief schrieb er: Da ich sehr leicht gelebt habe, will ich nunmehr ein furzes Ende nehmen." Nach einigen Abschiedsworten für seine Mutter fügt er dann aber noch hinzu: Laßt bitte auch dem Unteroffizier König eine Kugel zu teil werden denn er ist derjenige, der mir das Leben schwer gemacht hat."
Das Schöffengericht prach den Unteroffizier König von der Anklage frei. In der Begründung dazu heißt es, das Gericht habe teinen Zusammenhang zwischen dem Selbstmord des Isermann und dem Berhalten des Angeklagten feststellen können. Es fönnten dafür auch noch andere Gründe in Frage tommen. Ebenso habe das Gericht teine boshafte Qvälung durch unnötige Diensterschwerung und auch keine vorfäßliche förperliche Mißhandlung feststellen können. Es habe sich bei der Ausführung des Befehls vielmehr um eine Uebung gehandelt, die auch sonst von Solbaten ausgeführt werde.
Das Gericht hat bei seinem Urteil die seelischen Einwirtungen, die das Vorgehen des Unteroffiziers auf den erst 18jährigen Soldaten fermann haben mußte, vollständig unberücksichtigt gelassen.
Die Röntgentaler Mordaffäre.
Feuerüberfall auf das Reichsbanner in Röntgental scheinen Die Ermittlungen der Politischen Polizei zu der nächtlichen jetzt zum Abschluß gekommen zu sein. Im Laufe des heutigen Vormittags find abermals fünf Nationalsozialisten, die sich an der Bhuttat beteiligt hatten, festgenommen worden. Sie wurden in das Amtsgericht Bernau eingeliefert und sogleich dem dortigen Bernehmungsrichter vorgeführt. Gegen pier Notional 198ialisten wurte fofort aftbefehl erlassen. Insgesamt befinden sich jest sechzehn Nationalfozialisten in Saft. Heute Mittag find sämtliche in Haft befindliche Nationalfozialisten in das Untersuchungsgefängnis Moabit übergeführt worden.
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