2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 67.
Abgeordnetenhaus.
45. Sigung vom 18. März. 11 Uhr.
Donnerstag, den 19. März 1896.
13. Jahrg.
Der Angeklagte hatte in der Fabrik von Jacob u. Braunfisch, mit einem Fräulein Kraft, wurde nach Zwickau zum 138. Jus Alexanderftr. 27 a, bis Anfang Februar d. J. gearbeitet und fanterieregiment versetzt und verheirathete sich hier, seine erste infolge eines ausgebrochenen Streits die Arbeit niedergelegt. Braut vergessend. Diese veranlaßte ihn durch den Kons Am 14. v. M. traf er mit dem Kollegen Horst zusammen, sulenten Fink in Kehl , sein Wort, zur Unterstützung der Kinder Am Ministertische Landwirthschaftsminister Freiherr von der inzwischen in der genannten Fabrit eingetreten war. Beide beizutragen, einzulösen; am 16. Juni 1882 ftellte Friedrich ihr Hammerstein und Kommissarien. geriethen deshalb in Wortwechsel, Horft wurde als Streitbrecher dann eine Urkunde aus, nach der er sich zur Zahlung von Eingegangen ist der Antrag Arendt und Genossen betr. bezeichnet und soll sogar mißhandelt worden sein. Der Vorfall 10 000 m., zahlbar in halbjährlichen Raten von 200 m., verdie Herstellung eines festen Verhältnisses zwischen Silber und gelangte zur Kenntniß des Werkführers und dieser theilte ihn den pflichtete. Die B. heirathete später den Sergeanten Kleine Gold. Prinzipalen mit, welche nun Strafanzeige erstatteten. Horst blieb und dieser ließ die Kinder auf seinen Namen schreiben. Der Das Haus setzt die Besprechung der Interpellation Ring auch im Termine bei seinen früheren Angaben, denen der Staats- mittlerweile zum Eisenbahn- Betriebssekretär ernannte Kleine tam betr. Maßregeln gegen die Einschleppung von Biehfeuchen. anwalt schon aus dem Umstande vollen Glauben schenkte, weil durch Krankheit, Todesfall u. f. w. in Schulden und wollte Abg. v. Mendel- Steinfels( t.): Die Versprechungen der Re- dritte Personen denunzirt hätten. Er beantragte 1 Woche Ge- deshalb von Friedrich möglichst die ganze Restsumme gierung haben sich nicht erfüllt; wir sind heute noch so verseucht, fängniß. Rechtsanwalt Dr. Herzfeld hielt die Ueber- haben. Er kam deshalb am 24. Juni 1894 nach Leipzig wie vor fünf Jahren. Seit jener Zeit hat die Landwirthschaft tretung des§ 153 nicht für erwiesen, weil die um mit Friedrich zu unterhandeln. Bei dieser Gelegenheit durch die Maul- und Klauenseuche allein etwa 1 Milliarde ein Schlägerei feinesfalls zu dem Zwecke entstanden war, um zeigte er auch das Standesamtsdokument, nach dem er gebüßt.( Hört, hört!) Wo ist ein anderes Gewerbe, das ähnlich den Zeugen zur Arbeitsniederlegung zu zwingen, sondern höchstens die Kinder auf seinen Namen hatte schreiben lassen, ohne geschädigt worden wäre. In Holland und Dänemark ist die eine Folge des Wortstreites war. Aus diesem Grunde be- sich als Vater derfelben zu bekennen. Friedrich bezichtete ihn Verseuchung allerdings noch größer als bei uns und darum antragte er prinzipaliter die Freisprechung. Der Gerichtshof nun, diese Standesamts- Urkunde gefälscht zu haben, beschimpfte müssen wir uns gegen die Einfuhr von dort schüßen, trug nach längerer Berathung kein Bedenken, daß der Zeuge mit Frau Kleine und die Kinder und drohte, Kleine sofort verhaften auch im gesundheitlichen Interesse unserer Bevölkerung. feiner Aussage sehr zurückhaltend und die Strafanzeige sicherlich zu lassen. Er wollte ihn aber gnädig der mehrjährigen GeDaß durch energische Sperrmaßregeln Abhilfe zu schaffen erst durch den Druck der Prinzipale, sowie ferner unter deni fängnißstrafe entreißen, wenn er mit ihm ein Abkommen ist, haben wir bei der Rinderpest, Schafräude Druck der anderen Kollegen erfolgt war. Der Staatsanwalt- treffen wolle. Der durch die Verhandlung mit Friedrich und Rohkrankheit gesehen.( Sehr richtig!) Es ist der Fehler schaft mußte es daher überlassen werden, ein anderes Beweis- und dessen Auftreten eingeschüchterte Kleine, der sich der Handelsverträge, daß wir unseren politischen Interessen material heranzuziehen. Die Aufreizung erschien nicht genügend feine strafbare Handlung hat zit schulden kommen unfere wirthschaftlichen zum Opfer bringen, während man auch aufgeklärt, weshalb die Freisprechung auf Staatstoften erfolgen lassen, ließ sich denn auch übertölpeln und unterzeichnete eine dem politischen Freunde gegenüber sein wirthschaftliches Interesse mußte. Urkunde, nachdem er 150 M. sofort und weitere 1150 m. bis wahren kann.( Sehr richtig!) Wichtiger als die Interessen einIn einem Termin gegen ,, Unbekannt", der am geftrigen zum 31. Dezember 1894 zur Deckung seiner Schulden erhalten zelner Gänsezüchter sind die Gefahren der gesammten Land- Tage vor der zweiten Straffammer des Landgerichts I stattfand, sollte, wenn er auf die Restforderung der 10 000 m. verzichtete wirthschaft, die aus den russischen Gänsetransporten erwachsen. wurde über einen„ Ueberfall auf der Stadtbahn" ver- und die Papiere herausgab. Der zweite Fall betraf den FahrWenn die städtische Bevölkerung keine Gänse hat, wird sie Kalb - handelt. Vor einigen Wochen geschah es mehrere Male an radhändler und Kunstradfahrer Arthur Klarner. Dieser fleisch essen und der kleine Landmann wird dann wieder anfangen, hintereinander folgenden Tagen, daß eine junge Dame, welche hatte, als er der Frau Friedrich das Zweiradfahren lehrte, mit Gänse zu mästen. Auch für die Seuchenforschung sollten besondere, die Ringbahnstrecke befuhr, von einem während der Fahrt ihr verbotenen Umgang gepflogen. Friedrich bestellte ihn desder Landwirthschaft, nicht den allgemein wissenschaftlichen Zwecken ins Koupee eingestiegenen Manne, welcher die Uniform halb am 9. August 1894 nach seiner Expedition, ließ von seinem dienende Anstalten errichtet werden. Nicht blos gegen Ein eines Bahnbeamten trug, belästigt wurde; der Ein Bureauvorsteher die Thüre abschließen, und veranlaßte Klarner schleppung der Seuchen, sondern auch gegen die Einfuhr ver- bringling verließ aber stets den Train vor Einlaufen durch Vorhalten eines Revolvers, ein Geständniß über den Vers dorbenen Fleisches müssen wir uns schüßen. Wir müssen in die nächste Station. Als die Angelegenheit ruchbar fehr mit seiner Frau abzulegen. Am 13. August 1894 nöthigte die Verlängerung der Quarantäne verlangen, denn wir wissen wurde, hatte die Direktion der Stadt- und Ringbahn sofort eine er dann Klarner, einen Wechsel über 5000 M. zu akzeptiren. heut, daß die Inkubation der Lungenfeuche 14 Tage Untersuchung eingeleitet und es richtete sich der Verdacht der Diesen Wechsel setzte zwar Friedrich in Umlauf, er wurde aber gebraucht, 10tägige Quarantäne nicht genügt. Auch gegen die Thäterschaft auf einen höheren Betriebsbeamten. Da dieser von Klarner nicht eingelöst. Friedrich ist vermögend und als Rothlauffeuche der Schweine sollten energische Impf- und andere jedoch die ihm zur Last gelegte Schuld energisch bestritt, auch in Besizer des Rittergutes Lummlig bei Altenburg eingetragen. Die Bekämpfungsversuche unternommen werden.( Beifall.) der Lage war, sein Alibi zu beweisen, so hatte die Bahn- Verhandlung wurde, soweit sie den Fall Klarner betraf, unter Minister Frhr. v. Hammerstein: Die Ursachen der verwaltung bei Gericht die Eröffnung des Verfahrens gegen Ausschluß der Deffentlichkeit geführt. Friedrich wurde wegen flärkeren Verseuchung sind nicht in der Vernachlässigung Unbekannt beantragt. Nachdem bereits schon einmal ein Termin Erpressung in zwei Fällen zu einem Jahr acht Monaten Geder Ueberwachung, sondern in der Bermehrung des stattgefunden, wurde auch gestern wieder contra Unbekannt ver- fängniß und dreijährigem Ehrverlust verurtheilt. Zwei Monate Verkehrs zu finden. Das Ansehen der Staatsregierung handelt und der Prozeß, da der Thäter nun einmal nicht ge- wurden auf die Untersuchungshaft angerechnet. Dennhardt wurde nach außen wird nicht gefördert, wenn fte Maß funden werden kann, damit beendet. freigesprochen. regeln trifft, für welche sie die Gründe nicht beweisen kann. So lange wir nicht eine chinesische Mauer errichten, sind Die Affäre Ruckser- Barlen in Düsseldorf hat, wie Fälle von Einschleppung durch Schmuggel und dergl. nicht ganz die Frants. 3tg." meldet, nochmals die Gerichte beschäftigt. zu vermeiden. Die Behauptung, Dänemark sei verseucht, steht Bekanntlich war Kaufmann Barlen, weil er den Ersten Staats
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bericht.
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im Widerspruche mit den amtlichen Ermittelungen. Danach ist anwalt Ruckser in Bochum in einem Briefe des wiederholten Streit getreten, um den Neunstundentag und eine prozentuale in Dänemark die Veterinärpolizei gut, noch besser ist meineides beschuldigt hatte, von der Bochumer Strafkammer zu Rohnerhöhung zu erlangen. 10 Firmen, darunter einige größere, sie in Holland , von von wo wir die Handhabung derselben sechs Monaten Gefängniß verurtheilt worden. In der Düffel- baben bereits bewilligt. Näheres über die Bewegung finden die erst gelernt haben. Es stehen bei uns eine ganze dorfer Bürger Zeitung" bezeichnete Redakteur Stratmann Reihe von Instituten in Verbindung mit der Veterinär- Urtheil und Leitung der Verhandlung als parteiisch und Leser in dem in heutiger Nummer veröffentlichten Versammlungs. polizei, die Gründung eines neuen Instituts halte ich druckte zugleich den Brief an Ruckser in einem Flugblatt deshalb für entbehrlich. Gegen die zwangsweise Impfung ab. Die Folge war ein Doppelprozeß gegen den Redakteur Den Zahlstellen des Verbandes der Zimmerer in der mit Tuberkulin haben sich zahlreiche Stimmen erhoben; Stratmann und Kaufmann Barlen wegen Beleidigung der Mit- Provinz Brandenburg zur Nachricht, daß der erste Prodiese Leute fürchten, daß sich ein erschreckender Umfang der glieder der Straftammer des Landgerichts und namentlich des vinzial- Verbandstag Montag, den 6. April Tuberkulose herausstellen würde. Herr Mendel fordert ganz Vorsitzenden, Landgerichts Direktors Wolf, und gegen Barlen( 2. Osterfeiertag) von vormittags 10 Uhr an in Charlotten. unverfroren die Sperrung der 5 Millionen russischen Gänse; außerdem wegen Beleidigung des ersten Staatsanwalts Ruckfer, burg im Lofale Bismardshöhe", Wilmersdorferstr . 39, abs von zahlreichen Landwirthen wird das Gegentheil gefordert. jetzt in Stendal . Heute fam dieser Prozeß hier zur Verhandlung. gehalten wird. Die vorläufige Tagesordnung lautet: 1. Wahl Hüten Sie sich doch vor übertriebenen, unerfüllbaren Forderungen. Da der von den Angeklagten angebotene Wahrheitsbeweis nicht einer Mandatsprüfungs- Kommission; 2. Bureauwahl; 3. Bericht ( Beifall.) gelang, wurden fie verurteilt: Stratmann zu 2, Barlen zu 9 Mo- und Rechnungslegung über die bisherige Agitation; 4. Berathung Regierungstommiffar Geh. Rath Beher: Unsere Veterinär - naten Gefängniß. Erster Staatsanwalt Ruckser ist übrigens und Beschlußfaffung über eingegangene Anträge; 5. Die fernere polizei funktionirt durchaus gut. wegen Beleidigung des Kaufmanns Wilhelm Barlen zu 50 M. Gestaltung der Agitation in der Provinz Brandenburg event. Geldstrafe verurtheilt worden. Wahl einer Kommission und Bestimmung des Sizes derselben. Anträge, sowie die Adressen der Delegirten sind bis spätestens Wegen vollendeter und versuchter Erpreffung in je den 29. März an E. Stehr in Berlin NW. , Beuffelstr. 25, einem Falle hatte sich, wie wir gestern bereits furz meldeten, in Quergeb. II. einzusenden. Wir ersuchen sämmtliche Zahlstellen, zweitägiger Verhandlung vor dem Landgericht in Leipzig der wo es noch nicht geschehen, unverzüglich die Delegirtenwahlen frühere Premier lieutenant und jetzige Rechtsanwalt vorzunehmen. J. A.: F. Wellsow, Berlin SO., WaldemarDr. Karl Alexander Konrad Friedrich, und wegen Beihilfe straße 68. zu der einen Erpressung dessen Bureauvorsteher August Bruno Dennhardt zu verantworten. Die Untersuchung war auch weise der Delegirten müssen den Verbandsstempel tragen. NB. Mandate werden nicht zugesandt; die betreffenden Ausauf eine von Friedrich verübte Freiheitsberaubung und auf eine gegen feine Schwiegermutter, die verwittwete Kraft Abdruck gebeten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter Brandenburgs werden um verübte Erpressung ausgedehnt worden, es ist aber wegen dieser beiden Delitte keine Anflage erhoben worden. Friedrich be= In Erfurt ist bei dem Hoflieferanten Blume ein Ausfindet sich seit 17. September v. 3. in Untersuchungshaft, aus der stand der Maßschneider ausgebrochen. er trotz des Angebots einer Kaution in Höhe von 100 000 m. In Kolberg sind die Maurer in eine Lohnbewegung eins nicht entlassen wurde. Während Friedrich als Lieutenant getreten. Sie verlangen 10stündige Arbeitszeit und 35 Pfennige in Straßburg bis 1881 beim 47. Infanterieregiment diente, hatte Stundenlohn. er mit der ledigen Marie Bredigam Robel ein Liebesverhältniß, Die Holzarbeiter Bielefelds haben sich mit den Stell aus dem zwei Knaben entsproffen. 1882 verlobte sich Friedrich ma cher Meistern über folgende Punkte geeinigt: Die übrigens noch etliche zu theilen hatten. Einen Kranz von ganz der streitenden Maler und Berufsgenossen,
Abg. Gothein:( fr. Bg.) Für uns ist die Frage der Seucheneinschleppung feine politische, sondern lediglich eine technische Frage, wir verwahren uns dagegen, daß die Beterinär polizei angewendet werden soll, um höhere Fleisch preise für unsere Viehzüchter zu erlangen. Nach längerer weiterer Debatte schließt die Besprechung der Interpellation. Das Haus erledigt sodann Wahlprüfungen und Petitionen nach den Kommissionsanträgen. Nächste Sigung morgen 11 Uhr: Gesetz betreffend die Richter gehälter. Schluß 4 Uhr.
Gerichts- Beifung.
Eine Freisprechung wegen Uebertretung des§ 153 ber Gewerbe Ordnung und Mißhandlung erzielte der Zapezirer Hermann Mostopf vor der 136. Abtheilung Amtsgerichts I.
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Die Märzfeier im Friedrichshain . außerordentlicher Größe, für welchen wie beim Arbeiter- Sänger- sowie ein schlichter Kranz der Arbeitslofen. Gewiffer Ein echtes Frühlingswetter, welches sich nach den März- bunde ein besonderes Gestell erforderlich war, überbrachte maßen als Spezialitäten tönnen gelten die sozialistischen stürmen, die noch kurz vordem die Natur durchbrauft hatten, ein- eine Abordnung der Genossen und Genossinnen Studenten, welche ihren Vorkämpfern einen Kranz stellte, begünstigte die Gedenkfeier, welche das Berliner Prole- des Niederbarnimer Reichstags- Wahlkreises. gewidmet hatten, die freien Turner Berlins , die tariat den Märzgefallenen am geftrigen 18. März im Friedrichs- Vertreten waren ferner die Parteigenossen von rothen Ruderer Berlins , die rothen Buchbinder hain wiederum veranstaltet hatte. Warmer Sonnenglanz Rigdorf, von Charlottenburg , die Genossen aus der Grünstraße, der Arbeiter: Radfahrer= schüttete fich aus über das erwachende Grün, ein von Mariendorf und Tempelhof sowie die Verein Solidarität, ferner die Steinträger des belebender Lenzeshauch umfächelte die wiederum zu Sozialdemokratie von Adlershof , deren Kranz Baues 2orgingstraße 19b, die Gäste aus dem tausenden erschienenen Friedhofsbesucher und koste mit den die folgende Widmung trug:„ Des Volkes Freiheit Lokale Gräfestraße 8, die Stammgäste der rothen Schleifen und Blumen der Kränze, welche auf den und seine Rechte galten höher als das Leben Euch, Götte'schen Restauration, Brandenburgstraße 18, der Gräbern der Kämpfer für Freiheit und Recht, den Opfern der damit die Menschen teine Knechte werden, sondern alle Pflanzerverein Südost und die zielbewußten Märzstürme des Jahres 1848, durch Arbeiterdeputationen nieder- gleich."" Den Opfern im Kampfe für die Freiheit" hatte der Arbeiter. Die Anarchist en waren mehrfach vertreten und gelegt worden waren. 3war fehlten diesmal unter den Kränzen Vorwärts einen Kranz gewidmet. Ihm reihte sich ein solcher hatten schwarze Kranzschleifen gewählt. Die Widmung manche, die sich sonst eingereiht hatten in den proletarischen von der Redaktion und dem Verlag des Sozia der Anarchisten Berlins lautete einfach: Den März Gräberschmuck- es fehlten z. B. die Kränze der geschlossenen Wabi- list ischen Akademikers" an. Das Personal der gefallenen", die Widmung der Anarchisten Rummelsvereine, der aufgelöften Frauenorganisationen, der Freien Volts: Buchdruckerei von May Bading hatte ebenfalls wieder burg 3 war polizeilich abgeschnitten, ber bühne u. a. doch waren ihrer faum weniger geworden; die Zahl einen werthvollen Kranz geftiftet, welcher folgende Widmung Lese- und Diskutirtlub Freiheit" Rigdorf sowie dreihundert dürfte voll geworden sein. Entschieden zugenommen trug: Im Kampfgewühl, im Sturmesdrang für Recht und die Freie Vereinigung der Metallschleifer Berlins hatte aber die Pracht der einzelnen Spenden. Ein edler Wett- Freiheit sterben, ist schön wie Sonnenuntergang, ist glücklich und der Umgegend hatten jedwede Widmung verschmäht. ftreit war unter den Stiftern der Kränze entbrannt, geschmack- Ruhmeswerben.' Die großen Maschinenbau- Anstalten und In schwarz- roth goldenen Farben prangten die Kränze des volles und werthvolles zu liefern. Der Kranz des Arbeiter Fabriken hatten auch diesmal wieder ihre prächtigen Spenden Berliner Arbeiter Vereins, des Deutsch - frei. Sänger Bundes in gewohnter Größe und prachtvoller Aus- gesandt, so die zielbewußten Arbeiter der All- sinnigen Arbeitervereins und des Vereins Waldeck. stattung behauptete seinen alten Platz links am Friedhofs Ein- gemeinen Elektrizitäts Gesellschaft, mehrere Die Besichtigung der Kränze erfolgte in bekannter Weise. Im Seine Widmung lautete diesmal: In treuer Arbeiter der Hoppe'schen Maschinenfabrik, Böhmischen Brauhause war ein starkes polizeiliches Liebe zur Freiheit durch glüht, ein heiliger Reyling u. Thomas mit dem Wahlspruche: Arbeiter Aufgebot stationirt, im weiten Umkreise des kleinen Schwur, das sei unser Lied". In endloser organistrt Guch, Ihr zur Freiheit", Friedhofes erglänzten die Helmspitzen der Schuhleute in Folge schlossen sich diesem die ausdrucksvollen Zeichen treuen Siemens u. Halste, Schwarzkopff 2c. Auch den Strahlen der freundlichen Frühlingssonne. Zum Gedenkens an, aus denen wir nur einige hier besonders namhaft Arbeiter der Fabrik von Ludwig Löwe u. Co. Ueberflusse waren auch noch verschiedene Wege im Friedrichsmachen wollen. Die Sozialdemokratie Berlins in Martinidenfelde hatten den Kämpfern von 1848" hain der Nachbarschaft des Friedhofes für das widmete einen herrlichen Kranz„ Unseren im Kampfe gefallenen einen Kranz gewidmet troß Einführung des amerikanischen Publikum abgesperrt. Ueber den Zweck dieser Maßregel sind wir Brüdern". Auch die Polnischen Sozialdemokraten, Ausbeutungssystems". Die Beermann'sche Fabrit hatte nicht informirt. Begreiflich ist es, daß die Ruhestätte der ruhmwie auch einzelne Wahltreise und der neu gegründete Sozial- ihrem Kranze folgende Widmung beigefügt:" Nicht betteln, nicht reichen Kämpfer bis zum abendlichen Schlusse von Besuchern nicht demokratische Arbeiterverein Vorwärts Berlin bitten, nur muthig geftritten! Nie tämpft es sich schlecht für leer wurde. Die Ordnung" wurde in teiner Weise gestört und waren durch Kranzspenden in würdigster Weise vertreten. Die fo- Freiheit und Recht!" Die Zielbewußten" von Borsig wäre nicht das auffallend starte Aufgebot der bewaffneten zialdemokratischen Stadtverordneten ließen im Laufe reihten sich anderen würdig an; als Kollektiv: Macht gewesen, so hätte der Friedrichshain gestern ein höchst
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des Vormittags ebenfalls einen Kranz niederlegen, ebenso die franz fonnte der des Berliner Metallarbeiter friedliches Bild geboten. Auch an jenen zweifelhaften sozialdemokratischen Frauen und Mädchen Verbandes gelten. Von Gewerkschaften, Lese- und Elementen, welche derartige Gelegenheiten gerne benutzen, Berlins . Auch die sozialdemokratischen Frauen Diskutirklubs, Bildungs- Vereinen, geselligen Vereinen, um einen Zon loszulassen", fehlte es erfreulicherweise und so Berlins und der Umgegend hatten es sich nicht nehmen vom Raucherbund, vom Bund der geselligen Arbeiter- Vereine 2c. nahm die geftrige Märzfeier im Friedrichshain einen derart laffen, einen Kranz zu stiften, dessen Widmung indessen der waren Kränze in reichster Zahl zur Stelle. Unter der Bracht würdigen Verlauf, wie es einer sozialdemokratischen, disziplinirten polizeilichen Zenfurscheere zum Opfer fiel, welches Schicksal und Fülle des Gebotenen wirkten besonders eigenartig der Kranz und aufgeklärten Arbeiterschaft geziemt.