weckt ihr« irn e! Der große Kampf geht um die soziale Freiheit! Vorwärts!(Langanhaltender, stürmi- scher BeiM.) ★ Noch nicht einmal die Hälfte aller derer, die an der Kund- gebung der Berliner Sozialdemokratie zum Gedenken an die Nieder- schlagung des Kapp- Putsche? teilnehmen wollten, konnten im großen Saal der„Neuen Welt" Platz finden. In einem weiteren Saal der „Neuen Welt" und in Kliems Festsälen mußten Paralleloer» sammlungen stattfinden. Es sprachen Robert Breuer und Reichstagsabgeordneter Georg W e n d t, die unter der stürmischen Zustimmung der Versammelten das Verbrechen der Kappisten gegen Volk und Baterland geißelten und zur Sammlung aller Schafsenden im Dienste der Republik , der Demokratie und des Sozialismus allst forderten. Minister S e o e r i n g nahm das Wort zu einem kurzen Appell, die Kapellen des Reichsbanners konzertierten unter der be- währten Leitung des Kameraden Habedank, die Roten Falken brachten Lieder der Jugend zum Vortrag, ein alter Parteigenosse, der schon unter dem Sozialistengesetz für die Partei gestritten und gelitten hat, erfreute die Versminnelten durch den Vortrag einer alten, heute fast vergessenen Kampfwcise. Der prächtige Chor der „T y p og ra p h i a" stellte sich in Kliems Festsälen freudig in den Dienst der guten Sache. Mit dem Hoch auf Republik und Sozial- dcmokrotie und dem geineinsamen Gesang der International« wur» den die Parallelkundgebungen geschlossen. Der glänzende Verlauf der gestrigen Kundgebungen ist ein neuer Beweis dafür, daß trotz aller Demagogie von rechts und links die Berliner Arbeiterschaft in ihrer überwiegenden Mehrheit treu z>»m Banner der Sozialdemokratie stcht. Erinnerung an August Bebel . Wer mitten unter den Kampfgenossen saß, um den Beginn der Reden abzuwarten, der tonnte in der Zeit des Wartens viel sehen und hören. Erinne.rungen an kampferfüllte Zellen wurden in den schon lange vor 11 Uhr überfüllten Sälen ausgetauscht, Freud und Leid wurden ins Gedächtnis zurückgerufen. An unserem Tasche saß eine ältere Frau, der man ansah, daß sie«in schweres Arbellerleben hinter sich hat. Jetzt steht sie schon über dem Leben. Abgeklärt und erfüllt von der sicheren Ruhe des Alters betrachtet sie das Treiben. Trotz ihres Alters aber ist sie gekommen und erfüllt von den Idealen des Sozialismus. Ihre Erzählungen, die wir mit anhören dursten, waren gleichsam ein ungewolltes Interview, das der Mitwelt nicht vorenthalten sein soll. Hören wir die alte Ge- nossin:„Vor bald 2 5 Jahren war dieser Saal auch so überfüllt." Di« Frau dachte daran, daß damals ( August Bebel vor den Massen gesprochen halte. Sie sprach davon, wie er zur Gesetzlichkeit unseres Kampfes mahnte und immer wieder auffordert«, sich nicht mit der damals noch töniglich-preußifchen Polizei einzulassen. �„Aber die Versammlung war im Sommer. Trotz der glühenden ihitze standen die Menschen Kopf an Kopf. Es konnte kein Apfel zur Erde fallen. Die Menschen hingen an den Fensterkreuzen, um Bebel sehen und hören zu können. Die Versammlung verlief ohne jede Störung." Man sah dieser Frau an, daß sie seit jener Versammlung eine Kämpferin für den Sozialismus geworden war. Ja, und der Beifall, den Ge- nosse Bebel während und nach seiner Rede erhielt, der wollte kein Ende nehmen. Die könglich-preußische Polizei stand zwar draußen vor dem Saal, aber sie erhielt keinerlei Anlaß, einzuschreiten. Die Gesetzlichkeit unseres Kampfes war und ist die Ohnmacht unserer politischen Gegner. Auch von einer W a h l r e cht s d em o n st ra- tion vnr 20 Jahren erzählte die alte Genossin.„Wenn die Jugend von heute, die sich radikal nennt, oder unpolitisch ist, wüßte, wie wir Alten damals kämpfen mußten." Vor 20 Jahren noch mußten unsere Genossen und Genossinnen um das gleiche, geheime und direkte Wahlrecht kämpfen. In mächtigen Demonstrationen marschierten die Berliner Arbeiter aus— aber an Gewalt oder Putsch dacht« niemand. Die sozialdemokratischen Führer lehnten die Gewalt immer ab. Sie hatten sie ja auch nicht nötig, denn das Recht war auf ihrer Seit« und auf der Seite der Arbeitermasien.„Die Polizei wollte damals zwar den blutigen Kampf, die blutige Auseinandersetzung, aber wir haben ihr eben keine Veranlassung gegeben, daß sie einschreiten konnte." Sie erzählte davon, daß zwar die Polizei mit ihren Pferden von den humorvollen Berlinern apf die verschiedenste Art gefoppt wurde— das ging soweit, daß man die Polizeipferde an den Schwänzen zog—, aber zu ernsten Ausschreitungen ließen es die Arbeiter selbst nicht kommen.„Im Lustgarten marschierten wir auf," so hörten wir die Alte voller Freude an die Erinnerung. Oft hallte in den Straßen der Stadt der wuchtige Schritt der Arbeiterbataillone wider. In snedlichcn Demonstrationen für ein friedliches Ziel. Die Sozial- demokratic märschierte und wird marschieren.„Wenn doch die Jugend wüßte, wie wir kämpften und kämpfen mußten, sie würde das Erreichte besser würdigen und in gleicher Weise kämpfen."
Toiengedenkfeier im Reichstag. Bekenntnis zu Locarno . Im würdig geschmückten Plenarsitzungssaal des Reichstags ver- anstaltet« gestern der..Volksbund Deutsch « Kriegs- gräberfürsorge" eine Gedenkfeier für die Toten des Welt- krieges. Von den schwarz verhängten Wänden des.Saales hoben sich wirksam zwei von innen erleuchtete, gläserne Obelisken ab, vor der Rednertribüne ein riesiges Blumenarrangement mit großen schwarzrotgoldenen Schleifen. Dazwischen die Uni- formen der Reichswehr , der Chargierten der studentischen Korpo- rationen, Fahnen über Fahnen neben dem schlichten Schwarz der übrigen Trauergäste. In seiner Loge der Reichspräsident von Hindenburg , ihm zur Seite Reichsinnenminister S e o e» ring und andere prominente Politiker und Militärs. Nach ergreisenden Mustkvorträgcn hielt Prof. Kahl«in« längere Gedenkrede, in der er der Arbeit des Völkerbundes gedachte, der die in 38 Ländern verstreut liegenden Kriegsgräber deutscher Soldaten zu betreuen hat. Zum Schluß legte er ein bemerkenswertes Be- kenntnis zur Politik von Locarno ab. die schließlich zum Kriegsächtungspakt führte, den Deutschland als erste Macht unterzeichnet hat. Nach der Feier nahm Reichspräsident von Hinden- bürg die Parade der Ehrenkompagnie ab, während in den Lüften Flugzeuge da» Reichstagsgebäude umsurrten. Leiche Prof. Orexels aus dem Main gelandet Aranksurt a. M. 17. März. Am Sonntag nachmittag wurde der seit Anfang Februar dieses Jahres vermißte Direktor des Deutschen Archä» alogischen Instituts, Prof. Dr. Friedrich Drexel. bei Höchst aus dem Main gelandet. Irgendwelche Anzeichen, daß ein Verbrechen vorliegt, wurden nicht wahrgenommen.
primo de Rivers gestorben. Zuckerkrankheit- Grippe— Herzschlag.
Paris , 17. März.(Eigenbericht.) General Primo de Ribera. Exdiltator von«panien, der sich seit einigen Wochen mit seiner Familie in Paris aufhielt, ist am«onntagvormittag in einem Pariser Hotel plötzlich gestorben. Ter Tod trat infolge Herzschlag ein. Primo de Rioera und seine Familie bewohnten im Hotel Du Pont Royal mehrere Apartements. Der General war schwer zuckerkrank. Sein« Krankheit ist nach Angabe der Aerzte aus die jahrelange Ueberanstrengung zurückzuführen, die seine politische Tätigkeit ihm auferlegte. Um sich von seiner Zuckerkrankheit hellen zu lassen, hatte Primo eine Kur in Frankfurt a. M. geplant. Eine schwere Grippe, dl« ihn 14 Tage lang ans Bett fesselte, zwang l ihn, seine Reise nach Frankfurt aufzuschieben. Indes schien er am Sonntag früh nach einer ausgezeichnet verbrachten Nacht soweit wiederhergestellt, daß die Abreise bereits für einen der nächsten Tage in Aussicht genommen war. Für Sonntag nachmittag war daher ein Abschiedsempfang geplant. Um 9 Uhr früh empfing Primo noch im Bette liegend feine Familie. Er erklärte, sich aus- gezeichnet zu fühlen, so daß seine beiden Töchter und sein Sohn zur s
Messe gingen und ihn allein ließen. Als sie von der Messe zurück» kehrten, war der General tot. Im ersten Augenblick glaubte man, daß Primo de Rioera. der srisdlich zur Wand gekehrt im Bett lag, nur ohnmächtig geworden sei: der herbeigerufene Arzt konstatierte dann, daß der Exdiktator einem Herzschlag erlegen war. primos letzte Putschpläne. Paris , 17. März.(Eigenbericht.) Der am Sonntag plötzlich gestorbene spanische Diktator Primo de Rioera soll, wie das„Oeuvre" berichtet, nach seinem Sturz noch keineswegs seine politische Tätigkeit aufgegeben haben. Er habe vor allem die Absicht gehabt, sich für seine Demission am König zu rächen. Auf der Fahrt nach Paris habe er in Barcelona eine Unterredung mit dem Militärgouverneur von Katalonien , General B a r r e r a gehabt, und diesen zu einer gemeinsamen Revolution gegen den König aufgefordert. Es sollte ein gemeinsames M a n i f e st erlassen werden, um das Heer gegen den König aufzuputschen. Barrera Hobe den Vorschlag nicht nur rundweg abgelehnt, sondern habe auch den gefallenen Diktator ausgefordert, sofort den spanischen Boden zu oerlassen.
Magdeburg , 17. März. In der Magdeburger Stadthalle, in der sich etwa 4000 Per- sonen eingefunden hatten, fand am Sonntag eine von den freien Gewerkschaften, der Sozialdemokratischen Partei, dem Arbeller- Sportkartell und dem Reichsbanner ocranstallet« Feier zur Erinne- rung an- die erfolgreiche Bekämpfung des Kapp-Putsches statt. Zu der Feier hatten sich eingefunden der frühere Oberpräfident der Provinz Sachsen und jetzige preußische Innenminister Prof. Dr. W ä n t i g, der Regierungspräsident von Magdeburg , Pohl- mann, der Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg . B e i m s. sowie Vertreter der einladenden Organisationen. Die Erinnerungs- rede hielt Ministerpräsident Braun. der gleich eingangs auf die deutschnationole Anfrage im Preußischen Landtag über seine Tellnahm« an der Magdeburger Demonstration zu sprechen kam. Er erklärte, er könne die Erregung nicht begreifen, die seine Teilnahme verursache. Wenn in der Anfrage von einem Volkstrauertag die Rede sei, so müsse er betonen, daß dieser Ge- denkdag von einem rein privaten Verein festgelegt worden fei. Bon keiner Behörde, von der preußischen Regierung ebensowenig wie von der bayerischen und der württembergischen, sei er anerkannt. Er persönlich lasse sich nicht Tag und Stund« vorschreiben, an denen er um die Toten im Weltkrieg trauere. Er lasse sich den Tag um so mehr nicht vorschreiben, als man bei den Beranftaltungen dieses privaten Vereins sich nicht des Berdachtes erwehren könne, daß hier da» Gedächtnis unserer Toten mißbraucht werde, um einen gewissen verderblichen Revanchegedanken zu wecken und wachzuhalten. Es sei eine große Irresichrung der Oeffentlichkeit, wenn be- hauptet werde, diese Veranstaltung in Magdeburg richte sich gegen einen großen Teil des preußischen Volkes. Sie richte sich nur gegen diejenigen, die vor zehn Iahren den ver- brecherischen Kapp-Putsch begrüßt und gefördert hätten und sich heute noch mit den gleichen verbrecherischen Ge- danken trügen. Slber gerade bei der heutigen Veranstaltung und am heutigen Tage gedenken auch wir, so erklärte der Minister mit erhobener Stimme, der Toten des Weltkrieges, deren Andenken wir
nicht würdiger ehren können, als daß wir gerade unsere ganze Kraft einsetzen, damit die Kreise, die vor dem Kriege die Geschicke des deutschen Volkes lenkten und deren Politik uns nicht vor de.n furchtbaren Unglück des Weltkrieges bewahren tonnte, nie wieder in Deutschland zur Herrschaft gelangen. Aber wir gedenken auch der Toten, die in Abwehr des verderblichen Putsches ihr Leben hingegeben haben und dadurch zur Festigung der Republik beigetragen und dem Wiederaufstieg Deutschlands den Weg geebnet haben. In längeren Ausführungen behandelt« der Minister dann den Kapp-Putsch selbst, seinen Verlauf und den Mwehrkampf der Ar- beiter. der dazu geführt Hobe, daß der Putsch nach kurzer Zeit gescheitert sei. Während die Beamtenschast. von wenigen Aus- nahmen abgesehen, sich richtig oerhalten habe, könne man leider dasselbe für die Reichswehr nicht sagen. Man müsie konstatieren, daß ein großer Teil der Reichswehr - kommandeure sich damals„auf den Loden der Tatsachen gestellt" und zum Teil mit kapp und Lüllwih gemeinsame Sache gemacht haben. Wir können konstatieren, fuhr der Minister fort, daß die Deutsch - nationale Partei sich auch sehr schnell aus den Boden der gegebenen Tatsachen gestellt hat, und unter der Phrase, man müsse für Ordnung und Ruhe sorgen, hat man sich einfach eingegliedert in das neue Regime. Auch die Deutsche Volkspartei hat es nicht für notwendig gehalten, einen flammenden Protest gegen das Derbrechen hinauszugeben, sondern auch sie stand auf deni Standpunkt: Ruhe, Ruh«, kein Geräusch gemacht. Man fügte sich auch ein und wollte auch all« Kräfte einsetzen, damit alles sich ruhig und sittsam abspielte. Eine der ersten Taten der Kopp-Regierung sei übrigens gewesen, zu erklären, daß man den Friedensvertrag erfüllen wolle. soweit das möglich sei. Mehr habe auch vor den Kapp-Leuten wie nach den Kapp-Leuten keine Regierung erklärt. Dieselben Leute hätten um einiger Ministerposten wollen auch beim Dawes-Plon ja gesagt. Jetzt beim Young-Plan gebärden sie sich wie wild. Sie hätten aber jedes moralische Recht verloren, überhaupt als Sach- vermalter deutscher Belange aufzutreten.
Das polenabkommen. Roch keine Entscheidung des Reichspräsidenten . Der Reichspräsident nahm heule den Bortrag de» Reichskanzlers Hermann Müller und des Reichsjnstlzminister» v. Guärard über die mit dem deutsch - pol nischen Llquidatlonsabkonnnen im Zusammenhang stehenden Rechtsfragen entgegen. An der Besprechung nahmen serner teil: die Staatssekretäre Joel, Z w e i g e r l und Dr. Meißner sowie der Direktor der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes, Dr. G a u ß. Eine Entscheidung über die verkündung de» Gesetzes hat der Reichspräsident noch nicht getroffen.
Gefährlicher Kinobrand. Feuer in einem!lfa»Theater.— Großer Sachschaden. Zn der vergangenen Rächt brach in den Ufa -Lichtspielen am Alcxanderplatz ein gefährliches Feuer aus, das schweren Schaden anrichtete. Die Feuerwehr war über drei Stunden mit den Lösch- und Aufräumungsarbeilen an der Brandstelle beschäftigt. Gegen Mitternacht hatten die letzten Angestellten das Lichtspiel- theater oerlassen: knapp eine halbe Stunde später wurde das Feuer entdeckt. Der Ausgangspunkt des Brandes lag in den Garderoben- räumen, die beim Erscheinen der Löschzüge lichterloh brannten. Die Flammen hatten bereits auf den Zuschauerraum übergegriffen. Es wurden sogleich drei Schlauchleitungen in Tätigkeit gesetzt. Nach längerem Wasiergeben konnten die Flammen e r st i ck t werden. Die Entstehungsursache tonnte noch nicht einwandfrei ermittelt werden, es wird Fahrlässigkeit vermutet.
Maffenvergistung durch Oxydgas. 40 Festtcilnehmer erkrankt. Altona . 17. März. Bei einer Festlichkeit in einem Gasthos in Großslottbek, zu der sich etwa 150 Personen versammelt halten, kam es gestern abend zu einem bedauerlichen Anfall: Etwa 40Festteilnehmer erkrankten an Vergiftung durch kohlenoxydgas. kurz nach
einander wurden zunächst 24 Personen von starker llebelkeit Atem- not und Herzklopfen befallen und dann bewußtlos. Polizei und Feuerwehr»rasen alle erforderlichen Rettungsmaßaahmeu. Die erkrankten und bewußtlosen Personen wurden in Rachbarhäusern untergebracht, wo sich mehrere Aerzte erfolgreich um sie bemühten. kaum halten sich die zuerst Erkrankten erholt, als weitere 1ö Fe st teil nehmer unter den gleichen Erscheinungen ,u leiden begannen. Acht Männer und zehn Frauen mußten dem städtischen Krankenhaus zugeführt werden, aus dem sie aber bi» heule mittag alle entlassen werden konnten. Man darf hoffen, daß das Unglück keine nachieiligen gesundheitlichen Folgen haben wird. Die Ver- giswngen sind aus einen schadhasten Ofen, der vier Wochen lang nicht benutzt worden war. zurückzuführen, die Gase waren aus den Kellerräumen durch undichte Stellen der Decke in den Saal gedrungen. Die erforderlichen Anordnungen zur Verhütung weiterer Vergiftungen sind getroffen worden._ Dr. Momm zurückgetreten Aufklärung der Potsdamer Diebstähle. — Die Frau die Täterin. Der geheimnisvolle Diebstahl im Potsdamer Re- gierungsgebäude hat die Aufklärung gefunden, die man feit langem erwartete. Der Dieb des Tafelstlbers und des Bargeldes ist die eigene Frau des Re- gierungsprasidenten, die den Einbruch fingiert hat, um, wie man annimmt, mit Hilfe der Versicherungs- summe dringende Schulden bezahlen zu können. Der Mann ist nach dieser Aufklärung von seinem Posten zurückgetreten. Seit Anfang voriger Woche schwebt gegen Frau Dr. Momm ein Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls, das noch nicht abgeschlossen ist. Die Familienmitglieder, der Präsident an der Spitz«, haben den Ermittlungebeamten gegenüber kein Hehl daraus gemocht, daß nur Frau Momm als Diebin in Frage kommen könne. Auch an der Wegnahme der 2000 M Wohltätigkeitsgelder soll Frau Dr. Momm beteiligt sein. Sie hat di« Tür zu ihrem Schlafzimmer selbst angebohrt. Von einer Verhaftung wird vorläufig abgesehen, aber Frau Regierungspräsi- dent Dr. Momm muß sich einem Gutachten mehrerer Psychiater und einem Obergutachten unterziehen. Zum Teil ist das Silber bereits wiedergefunden.