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Berliner Reichsbanner tagt.

Appell an die republikanischen Parteien.

Im großen Festsaal des ehemaligen Herrenhauses trat am Sonnabend und Sonntag die alle zwei Jahre stattfindende Ge neralversammlung des Gaues Berlin Branden burg des Reichsbanners Schwarz Rot Gold mit un­gefähr 150 Delegierten zusammen. Als Vertreter des Bundesvor standes nahm der Bundesschatzmeister, Kamerad Crohn, an der Tagung teil.

Der Gauvorsitzende, Ministerpräsident a. D. Stelling, er öffnete die Tagung mit einer Sympathiefundgebung für die Opfer des verbrecherischen und feigen Ueberfalls der National= fozialisten in Röntgental. Er verband damit die Hoffnung, daß es der Reichsregierung durch die Annahme des Republitschutz­gefeges gelingen möge, dem politischen Rowdytum das Handwerk zu Tegen. Gaugefchäftsführer Neidhardt gab einen ausführlichen Geschäftsbericht, aus dem hervorging, daß im Laufe der Berichtszeit die Zahl der Ortsgruppen sich beträchtlich erhöht hat. Die Arbeit der Provinzvereine wurde durch umfangreiches Agitationsmaterial und durch Schulungsturse unter­ſtützt. Den Bericht über die Kaffenlage erteilte der Landtagsabge oonete ech ner. Aus dem Bericht ging hervor, daß an sich große Vermögenswerte vorhanden sind, daß es aber wünschenswert ist, für den Ausbau der Agitation noch größere Mittel in die Hand zu bekommen. Reichstagsabgeordneter Franz Künstler mies auf die Zusammenarbeit der republikanischen Parteien mit dem Reichs. banner hin und bedauerte dabei, daß einzelne Barteien in ver­schiedenen Fällen Bündnisse mit antirepublikanischen Parteien ein gingen.

Der Sonntagvormittag mar einer eingehenden Aussprache über die einzelnen Punkte der Tagesordnung gewidmet, die mit der Reumahl des Gouvorstandes den Abschluß fand. Zum ersten Gau Dorfizenden wurde einstimmig Ministerpräsident a. D. Stelling miebengewählt. Zum Kassierer Landtagsabgeordneter Fechner. Die Berliner Kreise der Organisation erhielten in dem Kreisführer Brieg einen neuen Bertreter. Die Sozialdemokratische Partei ist meiterhin durch den Reichstagsabgeordneten Künstler vertreten.

Eine Entschließung nimmt zunächst Bezug auf die Wirtschaftsnot, die Arbeitseinschränkung und Arbeitslosigkeit. Der Young- Plan wird zu erneuter heftiger und hemmungsloser Heze gegen alle ver antwortungsbewußten Republikaner benutzt. Der Ansturm von rechts und lints mächst täglich und bedrpht den neuen Staat, während die Anhänger der Republif durch das Demon­strationsverbot nicht meniger behindert worden sind als ihre Gegner. Mehr noch als alles das, so heißt es dann meiter, erfüllt uns mit schwerer Besorgnis die traurige Tatsache, daß mancherorts auch der 3usammenhalt der republitanischen Parteien untereinander gelitten hat. Wenn der Kommunalwahlkampf teil­weise mit einer gegenseitigen Verbitterung geführt worden ist, die fich mit der kameradschaftlichen Zusammengehörigkeit im Reichs­banner schlechterdings nicht verträgt, wenn bei Wahlen in manchen Gemeinden und sogar in manchen Ländern unnatürliche Bündnisse mit nicht republikanischen Parteien gegen republikanische Kameraden geschlossen worden sind, so ist es unsere Pflicht, den Parteien zuzurufen, daß wir diese auch die Geschlossenheit des Reichsbanners

bebrohende Gegenfäßlichkeit im republikanischen Lager nicht länger

dulden wollen, daß wir vielmehr Mann für Mann zusammenstehen müssen gegen die immer dreister ihr Haupt erhebende innenpolitische Reaktion. Die Treue, die wir jederzeit der Republik und ihren Farben erwiesen haben, fordern wir auch von den republikanischen Barteien, deren Schuhe wir uns in strenger leberparteilichkeit nie und unter feinen Umständen versagt haben und auch nicht versagen werden. Bir erinnern die republikanischen Parteien an ihre republi­tanische Pflicht

Geschmacklose Trauerfeier.

Kommunisten demonstrieren mit einem Pappfarg.

Die Kommunisten wollten die Beisetzung der beiden Kommunisten Frischmann und Kartowsti zu Demon­strationen gegen den Berliner Polizeipräsidenten ausmuzen. Da ein Trauerzug nicht veranstaltet werden durfte, waren auch die Särge mit den Toten bereits am Sonntag nach Friedrichsfelde übergeführt. Die Kommunisten hatten trotzdem ihre Anhänger zu einem Trauerzug nach dem Küstriner Plazz bestellt. Die Polizei hatte jedoch den Blaz bejezt und verhinderte Ansammlungen. Um mun trobem einen Demonstrationszug zu veranstalten, scheuten die Kommunisten nicht vor der Roheit zurück, einen Pappsarg auf dem Küftriner Platz aufzustellen. Diesen Pappsarg wollten sie unter Begleitung von halbmüchsigen Demonstranten durch die Straßen führen. Die Polizei beschlagnahymnte die Atrappe. Auch ein Wagen mit uniformierten Rotfrontkämpfern mußte die Fahrt zur Mache antreten.

Auf dem Friedhof in Friedrichsfelde sprach Ernst Thälmann an den Gräbern der beiden Toten vom 6. März. Nach der Trauerfeier" wollten die Kommunisten Demonstrationszüge bilden, wurden aber von der zahlreich anmesenden Bolizei daran gehindert. Es tam am Bahnhof Lichtenberg- Friedrichs­felbe zu 3ufammenstößen. Die Polizei verhaftete etwa 20 Demonstranten. Auch in der Frankfurter Allee mollten die Kommunisten mehrfach demonstrieren, was ihnen jedoch mißlang.

Rohrbach geht nicht in Konkurs.

Einigung mit dem Reich.

Wie wir erfahren, hat sich der seit Wochen drohende Konkurs her Rohrbach- Werte je vermeiden lassen, nachdem zwischent den Inhabern der Firma und dem Reichsverkehrsministerium eine Einigung stattgefunden hat. Das Reich bzw. das Reichsverkehrs. ministerium besaß 82 Proz. der Aktien im Betrage von 820 000 m., die Dr. Rohrbach jetzt vom Reichsverkehrsministerium nach einem vereinbarten Zahlungsplan zurüdzuerwerben sich verpflichtet hat. Dafür hat die Firma vom RBM. einen Betrag von 200 000 m. erhalten, aus dem ein großer Teil der rückständigen Forderungen für Löhne, Gehälter und Forderungen kleinerer Lieferanten gedeckt werden konnten. Da außerdem die französische Regierung sich be­reit erklärt hat, weitere kleinere Raten auf die Fertigstellung der von ihr bestellten Romarmaschine zu zahlen, konnte der Be­trieb, wenn auch in eingeschränktem Maße weitergeführt werden. Rohrbach hofft, daß, wenn jetzt sein Finanzabkommen mit einer amerikanischen Industriegruppe in Kraft tritt, das Wert mit Auf­trägen für die in Nw York gegründete Gesellschaft versorgt

werden wird.

Kommt die Numerierung der Schupo?

Der Bolizeipräsident teilt mit: 3u der Frage der Numerierung der Schußpolizei haben Besprechungen mit den Berbänden und Beamtenvertretern stattgefunden. Im Laufe dieser Woche finden noch weitere Besprechungen statt, so daß voraussichtlich Anfang tommender Woche der Polizeipräsident an den Minister des Innern berichten wird, bem die Entscheidung über diese Frage zufteht, da fie für ganz Breußen von Bedeutung ist."

Unfchuldig zum Tode verurteilt?

Wiederaufnahmeverfahren im Prozeß v. Dielingen vor dem Schwurgericht

Osnabrüd, 17. März.

Der fenfationelle Wiederaufnahmeprozeß gegen den 24jährigen Landwirt Hermann v. Dielingen wegen Ermordung der 20jährigen Emma Hoge begann heute unter ungeheurem Andrang des Publikums vor dem Schwurgericht in Osnabrüd. Der Angeklagte wird diesmal von Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel( Berlin ), der die Wiederaufrollung des gesamten Verfahrens durchgefeht hat, und Rechtsanwalt Rahardt( Osnabrüd) verteidigt. Den Bor­fih führt Landgerichtsdirektor Kremer, die Anflage vertritt Staatsanwaltschaftsrat Ihm.

v. Dielingen war am 14. Mai 1926 zum Tode verurteilt und dann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Das Todesurteil stellte fest, daß der Angeflagte feine Ge liebte mit einem Umschlagetuch erdrosselt habe. Während der An geklagte anfangs beftritten hatte, mit der Hoge zusammengewesen zu sein, legte er vor der damaligen Berhandlung ein Geständnis ab. Dieses Geständnis widerrief er später mit der Begründung, daß er dazu von seinen Mitgefangenen veranlaßt worden sei. Unter Beteuerung seiner Unschuld versuchte er, die Wiederaufnahme des Berfahrens zu betreiben, aber immer ohne Erfolg, bis General oberarzt a. D. Dr. Bonne, der Anstaltsarzt des Zuchthauses in Lüneburg , mo v. Dielingen seine lebenslängliche Strafe verbüßte, auf Grund der Gerichtsaften Zweifel äußerte, ob die Hoge über haupt erdrosselt worden oder nicht vielmehr eines natürlichen Todes gestorben sei. Schließlich ordnete das Landgericht die Wiederaufnahme des Verfahrens an.

In der heutigen Verhandlung sind etwa 50 3eugen und 12 Sachverständige erschienen. Für Geheimrat Straßmann, der infolge einer Operation nicht reisen kann, ist Oberarzt Dr. Bei mann vom Gerichtsärztlichen Institut der Universität Berlin an

Selbstschutz der Erfinder.

Ein sicherer Weg zum ehrlichen Erfolg.

Was mögen die Beweggründe sein, die jährlich 200.000 Er finder zum Reichspatentamt treibt? Was hat sich z. B. ein Er­finder gedacht, der, der Natur fast täuschend nachgebildet, eine künstliche Sau" ersand, an der mutterlose Ferkel saugen und herumflettern können? Dem Kopf eines Landwirtes kann der Plan nie entsprungen sein.

Der Reichsverband Deutscher Erfinder, dessen Geschäftsräume fich im Haus der Technit" in der Friedrichstraße befinden und der dort ein eigenes Musterlager unterhält, hat sich zur Aufgabe gestellt, die Interessen der Erfinder nach allen Seiten hin zu vertreten. Er will sie vor allem vor der Aus­beutung gewissenloser Batent- Verwertungsbüros schützen. Er selbst erhebt nur eine mäßige Vereinsgebühr und einen Un­tostenbeitrag für die Ausstellung. Gelingt ihm die Ver­wertung eines Patentes seiner Mitglieder, so erhebt er nur 7 Pro­zent Provision. In allem zeigt es sich, daß dieser Verein eine Notwendigkeit für die Erfinder ist, deren größter Teil nie daran denken konnte, je einmal in den Genuß ihrer Arbeit zu gelangen. Im ersten Jahr feines Bestehens hat der Verein bereits 96 000 Mart durch Verkauf von Patenten oder Ver­mittlung der Lizenzen erzielt.

Die Frage lautet aber auch hier wieder: ist der Verein dazu da, jede bizarre, aussichtslose Sache seiner Mitglieder anzunehmen und sie auszulegen? Bei vielen der ausgestellten Dinge müßte man es verneinen! Jemand hat z. B. einen Metallspiegel als Lesezeichen erfunden", über den Geschmack läßt sich streiten. Gin Bergmann eine Blechhaube zu befestigen, um die Füße vor Unfällen oder hat die gute Idee, über die Lederkappe der Holzpantoffeln noch Verbrennungen zu schützen. Die verhängnisvolle Ursache so vieler zerschnittener Handtücher, die Rasierklinge, wird bei einem fleinen Taschenapparat zwischen zwei Filzscheiben zum Trocknen gelegt, zweifellos ein Massenschlager. Sehr gut ist die übrigens nicht mehr unbekannte Anordnung einer Papierrolle an Operations­stühlen, die diese schnell und bequem mit einem frischen Papier überzug versieht. Durchaus ernst zu nehmen ist auch eine 2b füllvorrichtung für Säureflaschen, die mit einer Luftpumpe angesaugt wird. Wenn man erfährt, daß heute noch Arbeiter gezwungen sind, gefährliche Säuren mit dem Mund an zusaugen, wobei häufig Verbrennungen und Vergiftungen entstehen, so müßte das Reichsgesundheitsamt sich für diesen technischen Fort

Funkwinkel.

mefenb. Bei Beginn der Berhandlung erhob fh Redisanmois Dr. Gibney Mendel zur Stellung mehrerer Bemeisanträge.

Daraaf tritt das Gericht in die eigentliche Berhands Iung ein. Der Angeflagte von Diefingen gibt eine Austunt über die verschiedenen von ihm befleideten Stellungen und über einen Sturz von Pferde, bei den er fich erhebliche Bera letzungen, unter anderem auch am Kopfe, zngezogen habe. Audy als Kind habe er schon von einem Pferd einen Hufschlag am Kopf befommen. Nach seinem Sturz mit dem Pferde habe er häufiger Schwindelanfälle gehabt, und er fei manchmal nicht geistes­fähig" gewesen. Auch in der Soft habe er solche Schwindelanfälle gehabt. Der Vorsitzende verweist darauf, daß der Angeklagte zur erften Male im Jahre 1927 non diesen Anfällen Mitteilung gemadyt habe. Der Angeflagte ist einmal vorbestraft megen Anstiftung zur Abtreibung im Jahre 1925, und zwar mit 6 Monaten Gefäng nis, für die er aber Bewährungsfrist erhalten hatte. Der Angeklagte bestreitet, am 18, Noneber in Halle gewefen zu fein, mill vielmehr nach Gehrde gefahren sein, mo er sich mit einem Mäbchen treffen wollte. Da er es nerfehlt habe, sei er nach seiner Dienststelle 31 rückgekehrt. Der Angeflagte bestreitet, daß er sich zu einem Ge ständnis selbst gentetbet habe, er fei mur durch einen gemissen Meŋer, mit dem er zusammen saß, dazu veranlaßt moeden. Nach dem der Zeuge Meyer diese Angaben als unrichtig bezeichnet und erklärt hatte, von Dielingen sei freiwillig an dem Geständnis gefommen, er habe auch selbst Borführung vor den Unterfudnings richter verlangt, fagt mad meiteren Vorhaltungen der Angelagte: Ich bin vollkommen unschuldig, ich meiß auch midt, mer die joge gemürgt hat. Ich habe Bersonen angegeben, die mit ihr ner fehrt haben. Ob es einer von ihnen mar, meiß ich nicht. Bei der meiteren Bernehmung des Angeklagten Meibt dieser dabei, daß e mit der Hoge nicht intim verfehrt habe.

schritt intereffieren. Gine Selbsttränte für bas Bich fchließt und öffnet durch Klappporrichtung bie Bafferzufuhr. Brat tisch ist auch eine Armstütze am Steuerrad für Chauffeure, die die Müdigkeit des Armes behebt und daher eine größere Fahrsicherheit schafft.

Aus den Stichproben wird man erkennen, daß tatsächlich viele neue und mützliche Dinge erfunden werden. Die Enfinder sind, auf dem Plan; es handelt sich nur noch darum, daß Fabritant und Kaufman aus dem großen Angebot das wirklich Brauchbare her­und Arbeitern, die nur mit Mühe die hohen Gebühren für die aussuchen. Viele Erfindungen stammen von fleinen Hondmertern Batenterteilung aufbringen fonnten; ihnen kommt dieser Selbst­schutz der Erfinder in erster Linie zugute.

Lloyd übernimmt ,, Europa ".

Bremen , 17. März. 31

Laut Funtspruch von Bord des Schnelldampfers ,,, Eua ropa" des Norddeutschen Lloyd über den weiteren Ber lauf der Abnahmefahrt sind die an der norwegischen Küfte abges haltenen Meilenfahrten heute vormittag beendet worden. Die Ers gebnisse sind in jeder Weise äußerst zufriedenstellend. Am admittag um 4% Uhr wurde dann auf der Höhe von Horns Riff das Schiff namens der Werft Blohm u. Boh durch Direktor Rojen­stiel dem Norddeutschen Lloyd übergeben und von General­direktor Glaessel übernommen. Nach dem Flaggenwechsel dankte der Führer der Europa ", Comodore Johnsen, für das ihm durch die llebertragung der Führung gewährte Bertrauen; er schloß feine Ansprache mit einem Hoch auf das deutsche Volt und den deutschen Reichspräsidenten.

Frifurenwettbewerb im 300.

Im 300 murde der 21. internationale Frisuren mettbewerb des Damenfriseur- und Perückenmachergehilfen­vereins Berlin 1884 um den großen Preis von Deutschland " aus­getragen. Und wie die Mannequins die Interpretinnen der modischen Kleidung sind, die mit nimmermüder Grazie und gleichem Lächeln der wissensdurftigen Beiblichkeit zeigen, was man trägt, so leihen und neigen die Frifiermodelle ihr geduldig Haupt stunden­lang den geschickten Fingern eines modernen Figaro. Es wird zwar nicht stundenlang frisiert, aber die Präparation des Haares zur Schaffung einer fachmännisch schönen Frifur erfordert allerhand Beit. Das A und O eines gut frifierbaren Haares ift die Dauer. welle, zu deren Erlangung das Haar vielfach gewickelt und dann unter Dampf gesetzt mird. Altägyptischen Tempeltänzerinnen gleid) fizzen die Mädchen ernst und geduldig, den Kopf mit 40 bis 50 filbrig schimmernder Stäbchen geziert, nach einer Belle merden sie zur helmgeschmüdten Amazone, das Kopfdampfbad beginnt. t biese Prozedur beendet, dann geht es ans eigentliche risieren. Un Das Programm des Sonntags steht im Zeichen des Bolts langen Spiegeltischen figen dann die Modelle 45 an ber Bahl trauertages, es ist gewissermaßen schwarz umrändert, aber und liebevoll drückt und legt, zupft und quetscht der hinter ihnen gegenüber den anderen Jahren zeigt der Berliner Rundfunk eine stehende Friseur das Haar in die richtige Lage. Bei Musik und zahl. ausgesprochen pazifistische Haltung. Jedenfalls ist reicher Zuschauerschaft ,, vom Bau", strengstens fontrolliert von den die Abendveranstaltung 1914-1918, deutsche Kriegs- Unparteiischen, beginnt der Wettbewerb. 30 Minuten für das bücher" auf diesen Ton abgestimmt. Während früher die Legen der Haare, weitere 30 Minuten für die Frifur. Und jeder Melancholie an solchen Tagen fultiviert wurde, tritt jetzt eine begibt sein Bestes. Aus Desterreich und Holland , aus Schweden , mußt den Krieg ablehnende Tendenz in die Erscheinung. Das Frankreich und Jugoflamien find Teilnehmer eingetroffen. Mode­friegerische Fanfaren erflingen. Der Leiter Edleff Köppen stellt es eben mer es nicht befizt, der färbt bedeutet eine Tat, besonders da an anderen Orten nur farbe ist ein tiefes fastanienbraun es eben, die Modefrisur zeigt Ohrenfreiheit bei meidfriertem, Dichtungen, Briefe, Selbstbefenntnisse und Mufit derart zusammen, pollem Haar, mit foletten Stirnlödchen, seitlich oder in der Mitte, daß das Gesicht des Krieges ungeschminkt in seinem ganzen Der Schmitt ist der normale Bubifopf, die langen Fusselloden" Grauen erscheint. Am stärksten wirken die Briefe und die persön find passé. Der erste Tag zeigt Tages- und Gesellschaftsfrisuren, lichen Bekenntnisse. Laßt die Generale und die Mi­ausgeführt in Wasserwellen und Eisenondulation, der zweite Tag die Kriege mehr, dies ist eins der Leitmotive. Jedenfalls bemüht teine Grenze gefeßt ist, damn, außer Konkurrenz, historische Alt­nister an die Front gehen, und wir haben teine Bostiche frisur, wobei der Phantasie Verwendung haariger Requisiter fich der Rundfunk diesmal um Wahrheit, frei von jedem Pathos Wiener und Alt- Berliner Frisuren. und jeder Verlogenheit, und dies ist ein erfreulicher und verheißungs­voller Schritt.

Der Vortrag Dr. Ernst Rothes am Montag über Suggestion und Hypnose" will feine eindeutige Erklärung dieser Phänomene geben, sondern nur eine Beschreibung, und es handelt sich um eine sehr gute Beschreibung. Vielleicht ist diese Beschränkung lobenswert, da auch Erklärungen noch immer fein abschließendes Gebiet ge zeitigt haben. Arthur Holiticher geht in feiner Untersuchung timentalität aus. Er erklärt, daß der Neger in den Bereinigten " Der Neger wird heller" von feiner die Tatsachen fälschenden Sen­Staaten noch nicht zu proletarischem Bewußtsein und zur Solidarität erwacht ist. Der Dialog Ungedruckte Literatur" zwischen Oskar Loerte und Hermann Kasad erörtert zuerst den Beruf des Berlagslettors. Loerte, Leftor in einem großen Berliner Berlag, versucht dem Hörer einen Ueberblid über die Fülle der eingesandten Manuskripte zu bieten. Ungefähr 1000 Manuskripte gehen jährlich durch Loertes Hände. Die Zahl der ungebrudien Manuffripte bleibt Legion. Meiftens handelt es sich dabei um aus. Was Loerte an Briefen solcher Schriftsteller vorliest, bedeutet den Höhepunkt an Selbstüberschäßung. gesprochenen Dilettantismus. Was aber hier in diesem Dialog gefchildert wird, ist die Tragödie der Berhinderten. F. Sch.

"

Keine Beteiligung der Stadt an der Festspielwoche.

Die Deputation für Kunst und Bildungswesen befchloß in der letzten Sizung auf Grund des Beschlusses der Stadtverordneten versammlung, dem Magiftrat zu empfehlen, sich an der Berliner Festspielwoche nicht zu beteiligen

Feuer in Lichterfelde . Gestern abend brach in dem Lagerfellet einer Möbelfabrik in Lichterfelde , Hindenburgdamm 59a, Fauer aus. Die Feuerwehr mar mit 3 mei 2öschzügen zur Stelle. Infolge sehr starker Berqualmung fonnten die Löschmannschaften nur mit Sauerstoffapparaten gegen den Brandherb nordringen. Das Feuer wurde unter Einfah von drei Schlauchleitungen wieder­gefämpft.

Das ideale

Laxin Abführ - Konfekt