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Lebenshaltung der Arbeiterschast. Eine Konserenz der sozialdemokratischen Kunktionärinnen.

I« den Residenzfestsälea in der Land«. berger Straße fand eine außerordentlich stark besuchte Kon- fercnz der politischen FonklionSriaoen der Berliner Sozialdemokratie statt. In den Frauenausschuß wurden die Parteigenossinnen Böhm» S ch u ch mit 378, Scheibenhub er mit 281, Kresse mit 208, als Bertreterinnen Wengels mit 244, K la dosch mit 233 und B o r ma n n mit 208 Stimmen gewählt. Das Referat des Abends hielt der Leiter der Wirts chcitspolitischen Abteilung des AfA- Bundes, Dr. Otto S u h r, über..Die Lebenshaltung der Arbeiterschaft"'. Im Jahre 1927, in einer Zeit also von ver- hältnismäßig günstiger wirtschaftlicher Konjunktur, sind bei einer Reihe von besser situierten Arbeitern vom Statistischen Reichsomt und vom Afa»Bund an Hand eines täglich geführten Wrischafts- buches Erhebungen über die Lebenshaltung der Arbeiterschaft an- gestellt worden. Der Arbeiterhaushalt unterscheidet sich vom An- gestelltenhaushalt im ollgemeinen durch eins größer« Kinderzohl. Während bei den Angestellten das Zweiklndersystem vorherrscht, sind bei den Arbeitern zumeist mehr Kinder vorhanden. Fast alle Kinder sind noch Möglichkeit nach Verlasien der Schule erwerbs« tätig. Fast die Hälfte des Gesamtertrages der Einnahmen wird für Nahrungsmittel aufgewandt. 10 Proz. entfallen auf die Miete, 8 Proz. auf die Einrichtung und etwa 12 Proz. auf die Kleidung. Ein großer Teil der verbleibenden rund 25 Proz. wird durch Steuern und Versicherung beansprucht. Alle Ausgaben sind längst nicht so gestiegen wie diese. Dafür muß ober anerkannt werden, daß sich die sozialen Einrichtungen gebessert haben. In der Nahrung ist eine starke Vorliebe für Fleischgenuß festzustellen. Eine schwer« Belastung verursachen die Zölle. Bei einem Jahreseinkommen von 3300 Mark sind rund 200 Mark für Verteuerung durch die Zölle und für indirekte Steuern zu«irt- richten. Di« Durchführung der neuen indirekten Steuern nach dem vorliegenden Plan würde eine Mehrbelastung des Arbeiter- Haushalts von sährlich 15 bis 16 Mark bedeuten. Um die Ver- teuerung der Lebenshaltung durch den Zwischenhandel auszuschalten. täten alle Arbeiter gut, sich in weiterem Maße als bisher ge- nossenschoftlich zusammenzuschließen und ihren Bedarf beim Konsum einzudecken. Von rund 20 Millionen Arbeitern, Angestellten und Beamten sind aber bisher erst 5 Millionen gcnosienschaftlich organisiert. Volkswirtschaftlich gesehen, ist die Großcinköuferin auf dem Markt die Arbeitnehmerfrou. Ihre Einkäufe erzielen insgesamt in einem Jahre eine Ziffer von 25 Milliarden Mark. Ihre Pflicht muß es sein, sich durch politischen, gewert- schaftlichen und genossenschaftlichen Zusammen- s ch l u ß vor Verteuerungen ihrer Lebenshaltung zu schützen. Ein« reg« Diskussion, in der die Parteigenossinnen Kaehler, Pohl und Frankenthal sprachen, schoß sich an. Die Frauensekretärin der Berliner Sozialdemokratie, Hilde Kern.

schloß die Konserenz mit der Mahnung, für die internatkonaki f?rau«nw«rbung, die vom 18. Mai bis 1. Juni in der ganze» Welt für die Sozialdemokratie vor sich geht, alle Kräfte anzu- spannen, um der Partei und damit der internationalen Arbeiterschaft neue Kämpferinnen zu gewinnen.

Schuß dem Arbeiterkind. Schule in Not. Berlin muß sparen, und verständlich ist es, daß man auch auf dem Gebiete des Schulwesens spart. Aber man muß sich wehren gegen Sparrezepte, die außer acht lassen, daß es sich in der Schule nicht um tot« Dinge, sondern um kleine, lebendige Menschen handelt. Eine Uebertragung falsch verstandener Rationalisierung von der Wirtschaft her auf die Schule ist ein Unding. Das Kind leidet nicht weniger als der Erwachsene unter der allgemeinen Not. E» leidet aber stumm und kann sich nicht wehren. Ist die Familie von Wirtschaftsnot und Arbeitslosigkeit bedrängt, leiden die Kinder auch die materielle Not der Erwachsenen, darüber hinaus aber durch die von der Not verbitterten Erwachsenen häufig genug auch seelische Pein. Wer an der Schule spart, belastet das Kind doppelt schränkt man doch seine Lebensbedingungen nicht nur in der Fa- mili«, sondern auch an der Stätte ein, die einen Teil seines kleinen Lebens ausmacht. Gerade zu Notzeiten muß dem Arbeiterkind wenig. stens in der Schule eine Stätte bereitet sein, die ihm über die Misere der Zeit hinweghilft. Daher muß sich der wahre Freund der Kinder gegen alles wenden, was die Lebensbedingungen des Kindes in der Schule einschränkt. Daher keine Herauf� setzung der Klassenfrequenz, keine Beschneidung der Lie» ferung freier Lernmittel! Alles, was der gesundheittichen Förderung des Großstadtkindes dient: Verschickungen, Wanderungen, Schul- speisung, Brausebäder, muß gesichert bleiben. Die geplante» Sparmaßnahmen des Magistrats gefährden die zum Schutz des Ar- beiterkindes unter sozialdemokratischer Führung geleistete Arbeit des Schulaufbaues. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratisch«? Lehrer und Lehrerinnen Berlins , die Zentral» stelle der sozialdemokratischen Elternbeiräte Berlins , der Bezirksverband Berlin des Bunde » der freien Schulgesellschaften haben in diesem Sinne bei der Schulverwaltung Vorstellungen erhoben. Der Stadtverord» nctenausschuß hat in Uebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung den Sparmaßnahmen nicht zugestimmt. Der Magistrat wird sich unter diesen Umständen hoffentlich dazu verstehen, von seinen weitgehenden Sparmaßnahmen auf dem Gebiete der Schule Ab« st a n d zu nehmen.

EinSchandfleck" der Familie. Gefängnis statt Zuchthaus für einen Postbeamten. Em Poftbeonnker unterschlägt 6 Geldbriefe, entnimmt ihnen etwa 150 Mark und wirft die Briefumschläge weg. Da si« Poststcmpel und Adresse tragen, sind sie Urkunden. Ver Beamte hat sich also nicht nur der Unterschlagung der Gelder, sondern auch der Vernichtung von Urkunden schuldig gemacht. Auf letzteres steht Zuchthausstrafe. Das Gericht«rster Instanz hatte den Beamten zu einem Jahr einem Monat Zuchthaus verurteilt. Der Verteidiger legte Berufung ein und bestritt den Tatbestand der Urtundenvernichtung. Die Absicht der Urkunderwernichtung sei nicht auf dies« gerichtet ge- wefen: er habe di« Briefumschlag« w«ggeworf«n, weil er mit ihnen nichts anzufangen wüßt«. Es sei ihm einzig und allein aus das Geld angekommen. Der Zuchthausparagroph durfte nicht ange- wendet werden. Dies die juristische Seite der Sache. In der Be- rufungsvsrhcmdlung erwies sich der Fall des Postb«amt«n D. als hochinteressantes psychologisches Problem. D. war eines von fünf Kindern eines wohlhabenden Bürgers. Schon als Fünfjähriger entw«nd«te er der Großmutter verschiedene Kleinigkeit«», damals schon zeigt« sich das ungesunde Triebhaste seines. Wesens. Seine Umgebung tat ober nichts, um durch Er- ziehung kranke Strebungen durch gesunde niederzuhalten. Der Knabe fühlte sich benachteiligt. Es entwickelt« sich in ihm ein« Trotzeinstellung. Man nannte ihnSchandfleck" der Familie. Als Schandfleck" empfand er sein Dasein. Als Geselle mit ausreichen- dem Verdienst entwendete er bei seiner Schwester eine Pelzboa aus Rache, sagt er, und der Mutter silberne Lössel. Dreieinhalb Monate long fuhr er nun als Steward auf einem Schiff. Als«r zurückkam, war der Vater tot, der Bruder Halle das gesamte Ver- mögen für sich in Anspruch genommen. Nach dem Krieg« heiratete er ein« Arbeiterin. Das war unter dem sozialen Niveau seiner Familie. Seine Frau wurde schlecht ausgenommen. Di« Trotz- «instellung bei dem bereits erwachsenen Menschen nahm an In- densität zu. Er arbeitete als Straßenbahner, versuchte sich dann als Hausdiener, als Metalldreher, als Theaterdiener und entwendete seiner Schwiegermutter Wäsche und seiner Frau zwei goldene Ringe. Schließlich wurde er Postaushclfer und seit 1927 fest angestellter Beamter. Zwei Jahre später eignete er sich den Inhalt der sechs Briefe an. Der Psychoanalytiker Dr. Alexander versuchte die Tat des Angeklagten psychologisch zu ergründen. Er sprach von trieb- haften.Handlungen, einer infantilen Natur, die mit sexuellem Schuld- bewußtsein im Zusammenhang stehen. Von einem Zustand«, der seine Wurzel im Unterbewußten hat. Das Gericht war der An- ficht, daß der Angeklagte für seine Taten verantwortlich ist, folgt« aber den Ausführungen der Verteidigung, daß kein« Urkundenv'er- nichtung vorlieg«: feine Absicht sei nicht aus die Vernichtung der Briefumschläge gerichtet gewesen. So erkannte das Gericht nicht auf Zuchthaus, sondern, unter Derwerfung des erstinstanzlichen Urteils, auf sechs Monate Gefängnis. Der Angeklagte befindet sich in psychoanalytischer Behandlung und soll von seinen triebhaften Diebstählen geheilt werden. Hoffentlich gelingt es. Das Gericht erwies sich aber als einsichtig und menschenfreundlich. Einen schmerzlichen Verlust hat die Berliner Arbesterbewegung, vor allem die konsumgenosienschafttiche Organisation, zu beklagen: GertrudLodahl wurde am 17. März im Alter von 52 Jahren.- durch den Tod abberufen. Die Verstorbene hat sich in ihrem arbeitsreichen Leben in auf- opfernster Weif« für den Aufstieg der arbeitenden Schichten der Bevölkerung eingesetzt: sie gehörte zu denjenigen Frauen, die nach der Revolution als erste Berttetevinnen. ihres Ge- ichlechts in das Parlament, in die verfassunggebend« Nationaloer- smnmlung, einzogen. Dos Hauptfeld ihrer Betätigung war die Konsumgenossenschaftsbewegung. Bereits 1906 wurde sie ehrenamtliches Vorstandsinitgliod des Berliner Consumvercins: sie gehörte von 1S08 bis 1914, weiterhin von 1922 ab dem Aussichtsrat der Konsum-Genossenschaft Berlin und Umgegend an. Als unermüdliche, befähigte, in Wort und Schrift sich eifrig betätigende Werberin hat Gertrud Lodahl viel zum Aufblühen der Berliner Verbraucherorganisation beigetragen. Allzu früh hat ein tückisches Leiden die tapfere Mitstresterin dahingerafft. In tiefer Dankbarkeit werden die organisierten Verbraucher, vor allem die genossenschaftlich zusammengeschlossenen Frauen, der treuen Ge- nossin stets gedenken. Ltm Loeskes Millionen. Dom Gericht Beweisaufnahme beschlossen. Der Kampf um den Millionennachlaß des verstorbenen In- Habers der Firma Marggraf, Albert Loeske, geht weiter. Gestern war Derkündungstermin. Der Zuhörerraum wieder von Verwandten überfüllt. Männlein und Weiblein, alt und jung, in gieriger Hoffnung auf die Millionen ihres Vetters, den sie bei Lebzeiten gar nicht gekannt. Das Gericht beschloß Beweisaufnahme. Es soll festgestellt werden, ob Albert Loeske bei Niederschrift seines �staments im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen und wie die Auffindung des Testaments vor sich gegangen ist. Also werden im nächsten Termin am 27. März eine große Airzahl Zeugen auf- marschieren, Aerzte, die Albert Loeske behandell haben, fein Rechts- beistand Dr. Schwersens, seine Wirtschafterin, eine Reihe von Be- kannten usw. Für die Verhandlung ist der ganze Tag angesetzt. Die Ausgrabung der Leiche hat das Gericht abgelehnt. Es ist der Ansicht, daß eine Obduktion doch kein« bestimmten An- holtspunkte für die Feststellung einer Geisteskrankheit ergeben würde. Dagegen sollen die graphologischen Sachverständigen zu Worte kommen, die schriftlichen Gutachton liegen bereits vor. Die Anwälte der Erben haben vier solche Gutachten erbracht, die übereinstimmend das Testament für echt erklären. Das von den Verwandten vorgelegte Sachverständigengutachten ist da- gegen der Ansicht, daß die Handsthrrst des Testaments nicht mit der- lenigen des Verstorbenen übereinstimmt. Ja, ja, wie sollte«in Testament echt sein, das ausdrücklich besagt: Es soll keine Erbschaft an meine Verwandtschaft fallen." Solch ein Erblasser tonnte doch nicht normal sein. So behcmptnr die Ver­wandten.

Da» Programm der Plaza ist auch in der zveiten Hälfte des März sehr gut. Gleich zu Anfang finden die singenden Brothers. die Erstaunliches leisten, wohlverdicMe Anerkennung. Die zwei Brownings mit dem Flirt auf Fahrrädern und die S isters

S ch m e t t a n sind gern gesehene Gäste und finden ein donkbares Publikum. Der Komiker"Lasch sollt« sich im ersten Teil ottras neutraler halten und lieber nicht davon reden, daß schworzweißrot und schwarzrotgelb egal seien. Di« vier Lyons als stark« Leute ballen die Zuichauer in Atem. Si« und die Ioncfleurkunststuck« und Spähe der P« r ezo s f- C o m p a gn i e ernteten reichen. Äeffall. Auch Z i b r a l, der Mann mit den urkomischen Musikinstrumenten und der unglaublichen Visage ist eine Nummer, die sich sehen lassen kann.

Tschechisches Kabelwert durch Feuer zerstört. 40090000 Kronen Schaden. Prag . IL. März. Im Kabelprüfraum der Krizik-Werke, der früheren Vergmann-Wert«, in Bodenbach, brach am Montag abend gegen 11 tthr ein Feuer aus, das rasch um sich griff und sich auch aus die angrenzenden Räume ausdehnte. Schon inner- halb einer halben Stund« standen außer dem Kabelprüfraum das Kabelwerk und der Expedttionsroum in hellen Flammen. Um Mitter- nacht bildete die gesamte umfangreiche Fabrikanlag« ein einziges Flammenmeer. Das Kabelwerk wurde vollständig zerstört. Dem Brand sind auch zahlreiche Ma- schinen zum Opfer gefallen, die zum Teil erst im Vorjahre neu ein- gestellt worden waren. Der Gesamtschaden wird auf40Milionen Kronen geschätzt. Durch die Zerstörung der Fabrikanlagen werden 400 Arbeiter und Arbeiterinnen brotlos.

Kollodium-Explofion in Potsdam . In der Potsdamer pharmazeutischen Fabrik von Nemver, Io- Hannstraße 40, ereignete sich anr Dienstag mittag eine schwere Explosioir. Kollodium war in Brand geraten und in kurzer Zeit stand der ganze Fabrikraum in Flammen. ZweiArbeiter konnten sich im letzten Augenblick nur durch

Am Nachmittag eine Uebertragung aus Leipzig . Der Offen- bachsche EinakterDer Ehemann vor der Tür" wird gesendet. Die Handlung, die übrigens im Radio so gut wie gar nicht verständlich ist, bleibt gleichgültig. Das kleine Lustspielchen, das zu den Akten gelegt werden kann, ist aber von einer Musik eingerahmt und durchdrungen, die heute noch dank ihrer täiue- rischen Leichtigkeit und ihrer Musikalität entzückt. Vielleicht eine Ge- legenheitsarbett, lange nicht vom Rang« desOrpheus" und doch wegen ihre? großen künstlerischen Eigenschaften überzeugend. Der Abend bringt einen Programmaustausch zwischen Berlin , Brüssel und London . Jeder Sender beliefert den Hörer mit 20 Minuten. Aber hier erhebt sich die Frage: Ist das, was gesendet wird, repräsentativ und interessant? Jedenfalls nicht sehr. ImL r n d b e r g h- F l u g" von Brecht, W e i l l und Hindemith sind bestimmt dichterische und musikalische Qualitäten vorhanden, aber es gelingt nicht, ein einmaliges Ereig- nis. auch wenn es neben geschäftlichen heroische Seiten zeigt, über die enge Grenze des einmaligen zu erheben. Ebenso scheinen die Kompositionen, die Brüssel und London senden, nicht von großem künstlerischen Format zu sein. Die an sich gute Uebertragung zeigt jedoch etwas anderes: Daß heute imm«r mehr die Gegensätze zwischen den V ö l t e rn überbrückt werden und daß es keine Entjernung auf der Erde mehr gibt. F. Seh.

Hinausspring«n aus dem Fabrikgebäude in Sicherheit bringen. Di« Potsdamer Feuerwehr hatte ein« schwer« Arbeit zu verrichten. Für etwa 30 000 Mark Vorräte sind verbrannt. Explosion in Sieglitz. Einern Knaben die rechte Hand abgerissen. Am Dienstagabend gegen%11 Uhr erfolgte an der Ecke der Holsteinischen und der Fregestraße in Steglitz eine Explosion. Der IZjöhrige Schüler wolsgang Hübsch aus der Holflelnl- scheu Straße 30 fand aus der Straße eine k l e i ne Blech- büchse, die, wi« sich dann herausstellte, offenbar mit Pulse? gefüllt war. Denn als er versuchte, die Büchse aus den Bürge»- steig aufzuschlagen, erfolgte eine heftige Explosion, durch die de« bedauernswerten Knaben die rechte Hand weggerlsse» wurde. Die Detonation war so statt, daß die Bewohner der um- liegenden Häuser erschreckt aus die Straße stürzten i« dem Glauben, daß eine Gasexplosion stallgesundcn Hab«. Der Zunge wurde zunächst zur Bettungsstelle und von dott ins Kranken- Haus geschafft. Die Polizei hat bereits festgestellt, daß es sich u« eine sogenannte Eisenbahn-Knallkapses handelt. 400000 Dollar verspielt. Wien . 18. März. Der Großkndustriclle Friedrich Po-llak-Parnegg, der Ge» sellschafter der Texttlffrma Hermann Pollak Söhn«, der sich an» Montag in seinem Büro«ine Revokvertugel durch die Stirn jagte. ist am Dienstag früh im Sanatorium Löw seinen Bevletzungen er» legen. Als Ursache für den Selbstmord rvird nach wie vor der durch di« Spielleidenschaft zerrüttete Nervenzustand de» Verstorbenen angeführt. Die Spielverluste, di« er im Lauf« der letzten Jahr« erlitten hatte, sollen den Betrag von 400 000 Dol» lar ausmachen. Di« Firma Hermann Pollak Söhne befchäfttgt i» Oesterreich und den Nachfolgestaaten über 6000 Arbeiter und 480 Beamte: sie scheint durch den Selbstmord ihres Gesell- schosters nicht berührt zu sein._

Kindesleiche auf dem Friedhof. Einen grausigen Fund-machte ein Friedhofsinspektor auf dem Georgen-Friedhof am Königstor. Er sah an einem Gebüsch eine alt« braune Aktentasche liegen. Als er sie öffnete, fand er darin die Leiche eines neugeborenen Mädchens, das erdrosselt worden ist. Die Tasche war nickst vom Regen durch» näßt, kann also erst kurz vorher dort hingelegt worden sein. Di« kleine Leiche wuibe noch dem Schauhairse gebracht, die Fahndung nach der Mutter ist eingeleitet. Liebe siegt über Dollars. Dieser Tage heiratete in New York die Wittv« des frühere» Millionärs John Coward, der chr ein Drittel seines Dier-Millionen- Dollar-Bermögens auf so lange hinterließ, wie sie sich nicht ver- heirate. Da Miß Cowavd nun aber im der Person des durchaus nicht vermögenden Mr. Wingate Caroll den Mann ihrer Liebc ge» funden Hot unterschrieb sie die B e r z i ch t e r t l ä r u» g auf chr Millionenoermögen, um nun, arm wie ein« Kirchenmaus, i« die Arme ihres neuen Bräutigams zu eilen.

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