Beilage
Mittwoch, 19. März 1930
Der Abend
Shalausgalle des Vorwäre
Der Sprung über die Mauer
Erlebnisse in Sowjetrußland
Grenzübergang auf den nächsten Tag aufgeschoben werden müffe Am nächsten Tage stellte es sich aber berais, daß der Führer für feine Begleitung eine in diesen Fällen übliche Summe beanspruchte, die für uns viel zu hoch war, da unser ganzes kapital nur aus einigen Rubeln bestand.
Nach langem Hin und Her beschlossen wir, zu unserem Betannien im ersten Dorf zurückzukehren, uns von ihm den Weg zur Grenze meisen zu lassen und zu versuchen, die Grenze ohne Führer zu überschreiten. Der Weg führte uns über Berge und Wälder. Wir stießen mehrmals auf Einheimische, ohne verrafen zu werden. Schwierig war das Bergsteigen. Einer der Leute, denen wir begegneten, erklärte uns, daß die Grenze nicht meit sei, daß der Beg aber über einen hohen Berg führe. Wir beschlossen. diesen Weg zu nehmen. Aber je höher mir stiegen, desto ferner fchlen der Gipfel und desto beschwerlicher war der Weg, der durch hohes Gestrüpp führte. Ich stieg auf einen hohen Baum und überzeugte mich, daß wir auf geradem Wege den Gipfel nicht erreichen würden. Müde und hungrig beschlossen mir, in bas nächste liegende Tal hinabzustelgen.
Wir veröffentlichen hier bie Aufzeichnungen zweier junger| Auslande durchzuschmuggeln. Als ich in Erfahrung brachte, daß, hatten, wurde uns ein Bersted angewiesen und erflärt, daß ber Ruffen, die aus politischen Gründen die Bekanntschaft mit den ich nach einem en legenen Det in der tirgisischen Steppe Sowjetgefängnisfen machten und dann aus Rußland flohen. verbannt werden sollte, von wo aus die Aussichten auf eine Flucht fehr gering waren, beschloß ich, bereits auf dem Bege borthin zu Wie die russische Jugend studiert flüchten. In einem günstigen Augenblid führte ich meinen Ent In den ersten Jahren nach der Novemberrevolution war ich, schluß aus. Mit Hilfe der Verbindungen, die ich während meines wie der größere Teil der Arbeiterjugend, fommunistisch ge- Aufenthalts in den Gefängnissen angefnüpft hate, machte ich mich finnt. Die Hoffnung, daß wir raschen Schrittes dem Sozialismus auf den Weg zur türkischen Grenze, wo ich mit noch einem entgegengehen, erfüllte mich mit Freude und Zuversicht. Bald aber Genossen, der sich mit der gleichen Absicht trug, zusammentras. begannen die, Illusionen sich zu zerstreuen. Statt der ersehnten Nach zahlreichen 3mischenfällen, sogar Sistierungen durch Gleid het tam das Emporwachsen einer neuen Bourgepifie auf der Lift und günstigen Zufall tamen mir immer wieder frei, gelang einen Seite, und auf der anderen Seite waren die Arbei'er wieder es uns, die Grenzlinie zu erreichen, wo wir eine bestimmte in Not und Elend. Die Kommunisten genießen Privilegien. Die Person aufsuchen wollten, die uns den Grenzübergang ermöglichen Gewerkschaften und die anderen Arebiterorganisationen werden von sollte. Bir irrten ziemlich lange herum, bis wir endlich auf den tommum ftischen Zellen beherrscht. Die Arbeitermaffe ist verurteilt Betreffenden stießen. Zu unserem Unglüd fanden gerade zu dieser zu schweigen. Jede Aeußerung einer nicht amtlichen. Meinung Zeit in der ganzen Gegend aus unbekannten Gründen Haus gilt als Gegenrevolution und hat Berlust der Arbeitsstelle und Verfuchungen und Verhaftungen statt. Unser Bertrauenshaftung zur Folge. mann ein Georgier mar deswegen sehr bedrüdt und erflärte uns entschieden, daß jeßt von einem Grenzübergang teine Rede sein fönne, daß wir fofort zurückkehren und erst in zwei Wochen pieder tommen sollten. Wir machen ihm begreiflich, daß in diesem Falle unsere Berhaftung unvermeidlich sei. Als er sich von der Hoffnungs losigkeit unserer Lage überzeugt hatte, führte er uns in einen Wald, in dem er uns ein entlegenes Versted anpies mit dem Rat, am anderen Morgen im nächsten Dorf einen Bekannten aufzusuchen. Wir übernachteten im Walde und begaben uns nach Sonnenaufgang auf den Weg. Unterwegs trafen wir Einheimische. Wir gaben uns als flüchtige Menschewisten zu erkennen. Das genügte, um uns das volle Bertrauen der Leu'e zu erwerben. Als wir das nächste Grensdorf erreicht und die gesuchte Person es mat ein berufsmäßiger Schmuggler ausfindig gemacht
3weifel plagten mich Ich bemühte mich, der Kleinstadt, in ber ich lebte, zu entfliehen und nach Mostau oder Leningrad zu tommen, um zu lernen und die Lösung der Fragen zu finden, de mich quälten. Im Jahre 1923 gelang es mir, auf die meiner Gemert schaft zustehende Stelle hin auf die Leningrader Universität zu kommen. Ich stürzte mich voller Wissensdurst auf die Nationalökonomie, die Geschichte der revolutionären Bewegungen, den Marrismus. Uns überraschte und erstaunte es sehr, daß unsere roten Professoren und Lehrer es gefüffentlich vermieden, auf Fragen zu antworten, die nicht mit der offiziellen Linie der Rommunistischen Partei übereinstimmten. Wir merkten bald, daß uns eine freie Beschäftigung mit der Wissenschaft nicht gestattet wurde, daß man uns ausschließlich nach amtlicher Schablone denten und überlegen lehren wollte. Doch fonnte man uns die Gedanken, benen die Arbeiter in den anderen Ländern nachhängen, und die politischen Bedingungen, unter denen sie existieren, nicht perbergen trog aller Bemühungen der roten Profefforen Auf tausen verschiedenen Wegen gelangten die fegerischen" Gedanken und di: rebellischen" Tatsachen in unsere Köpfe. Vor allem murden sie uns vermittelt durch viele Bücher, die wir unseren Büchereien entnahmen. Die vorgeschriebenen Prüfungen legten wir auf Grund der empfohlenen Kompendien ab, die Antwort aber auf unfere Fragen und Zweifel fuchten wir in den ilrquellen, in den Werken non Marg, Kautsty, Piechanom. Wir saben sehr bald, wie weit der„ Lenin smus" Dom wirklichen Marrismus en fernt ist, und wir tamen allmählich zu. der Schlußfolgerung, daß die Arbeiter tlaffe eine mirtliche Sozialistische Klaffenpartei braucht Sehr bald erfuhren wir am eigenen Leibe, was Freiheit der Wissenschaft und des Gedankens" im Sowjetstaate bedeutet. Eine Gruppe von Studenten, zu der auch ich gehörte, hatte eine fleine Arbeitsgemeinschaft zum gemeinsamen Studium der Probleme der Arbei'erbewegung ins Leben gerufen und die Ver bindung zur fozialdemokratischen Partei hergestellt, die fich in der tiefsten Illegalität befand. Im Frühjahr 1924 murde die Wohnung, in der ich mit meinen Genossen hauste, eines Nachts von Tscheta Beuten überfallen. Ich erwachte von dem herrschen Befehl:„ Den Platz nicht verfaffen, die Waffen hergeben!" Ich lag einige Minuten mit geschlossenen Augen und überlegte, was zu tun wäre. Waffen hatten wir nicht, aber im Tischlaften lagen einige Hefe des " Sozialistischen Boten "( der in Berlin gedruckten Zeitschrift der russischen Sozialdemokratie). Wir wurden alle verhaftet
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Nach einiger Zeit trafen wir einen jungen Georgier, bem mpir offen erflärten:„ Wir find Menschenisten, die Bolschewisten wolleit uns verhaften, bilf uns über die Grenze." Als er das hörte, war er zu unserer Verwunderung sichtlich froh. Menschensten, ja, id) verstehe, versteckt euch hier, in zwei Stunden komme ich mit einent Führer zurück!" Wir warteten viele Stunden. Unsere Befürch tungen wurden immer größer. Als wir bereits jede Hoffnung ver foren hat'en, stand der Georgier wieder vor uns in Begleitung eines Führers, der uns auf einem langen beschwerlichen Marsch durch unbewohnte Gegenden über die Grenze brachte. Wir waren in der Türfel Nikolaus Nikonow.
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Wie Palmöl entsteht
Als Arbeiter in einer Oelmühle
P
Es war in Harburg Wilhelmsburg 3h g'ng durch Straßen, in penen der Delbunst lagerte. Das riecht, als menn in einer Bäckerei Matronen gebacken werden. Jeder Stadtteil hat hier feinen besonderen Geruch. In der Nähe der Phönir riecht es nach verbranntem. Gummi. Am Hafenviertel mischt eine frische Brise ein Aroma aus Bosser, Lang, Fischen und Tanzenholz, das in den Sägewerken verarbeitet wird. Ein einkommender Dampfer tutet, die Lauflagen tasseln, die Ketten der Dampfwinten flirren. Der Birt vom Rap Horn" lehnt in der Tür und schätzt den einkommenden Dampfer ab. Es ist ein Franzose, der Beim ferne bringt. Die Mannschaft ist lange nicht an Land gewesen und hat Geld. Ein Orcheſtrion beginnt zu huften.
Sieben Delmühlen sind in Harburg- Wilhelmsburg. Die„ Galas lith" verfertigt Kunsthorn; Dr. Traun u. Söhne Harigumm. Aus der Jule" und aus der Wollspinnerei" strömen jeden Nachmittag tausende Frauen. Wo vor Fahren noch Badestrand par, auf den Elbinseln Katt wyt und hohe Schar, sprießen jezi Fabii Hafenbecken angelegt Das ist Harburg- Wilhelmsburg.
mauern, Wersten und Kaibetriebe aus dem Elbsand, werden neue
Die Autos der Direktoren und Handelsvertreter warteten vor dem
Mit diesem Tage begann für uns ein entbehrungsreiches Leber, aber auch unsere politische Ausbildung, die sehr rasch Fortschritte Ich stand vor dem mächtigen Gebäude der Teutonia: Aus dem Fabriktor, mit dem Klappschild darüber„ Einfahri frei" und machte, Am frühen Morgen brachte man uns ins Gefängnis, wo wir auf einige wei'ere Studenten stießen, die ebenso„ schuldig"" Borsicht", schleppten Fordtreder mit Delfuden beladene Lastwagen. maren wie wir. Nach einiger Zeit wurden wir auf die Solo weßri Insel verbracht. Die Lebensbedingungen waren dort Kontorportal. Die Fabrifpfeife tündete das Ende einer Schicht zweifellos äußerst schwer, aber wir Sungen denken mit großer Bean. Kurz nachher drängte sich eine Schar Arbeiter durch eine Pforte. friedigung an unseren Aufenthalt auf den Solowegki- Inseln zurück 3ch bat den Pförtner um Anmedung beim Syndikus, dem man Ueber teppichbelagte Treppen, vorbei an Dort haben wir vieles gelernt. Der persönliche Kontakt mit alten mich empfohlen hatte. bunten Glasfenstern mit allegorischen Figuren, die den Handel dargeschulten sozialistischen Genoffen hat uns sehr viel gegeben, das war für uns eine freie sozialistische Hochschule. Bon den Solowegti. ftellten, an Türen vorbei, aus denen Damen mit Stenogramm blöden traten und das Klappern und Klingeln der Schreibmaschinen Infeln tam ich ins Gefängnis, pon dort in ferne Berbanmung, dann wieder in einen näher gelegenen Berbamungsort. Gegen En be tonte, durch eine Wandelhalle, in der eichengeschnigte Bänke und 1929 wurde mir nach fast fünf Jahren Gefängnis und Stühle standen und große Ascher auf zierlichen Rauchtischen thronBerbannung erlaubt, in einer innerrussischen Stadt unter Auf ten, gelangte ich in das Büro. Ich bekam den Bescheid, daß ich am sicht der GPU. Aufenthalt zu nehmen. In der Gefängnis- und nächsten Morgen um 6 Uhr zur Arbeit fommen solle. Berbannungszeit hatte ich nun aber die Antwort auf die Fragen gefunden, die mich bewegten. Es war mir flar geworden, daß die Arbeiterklasse teinen gemeinsamen Weg mit der kommunistischen Diktatur habe, und ich beschloß, in die Fußtapfen unserer Lehrer zu treten und den Anfang damit zu machen, in den Reihen der sozialdemokratischen Partei attiv zu arbeiten.
Alexander Rabinowitsch.
Fucht aus dem Sowjetparadies
Der Tag beginnt
Kling, und die Kontrolluhr registriert Nr. 951. Die Stempel tarte zeigt die genaue Zeit des Kommerden an. Dann geht es zu einem Spind im dumpfen Keller. Eine elettrische Birne beleuchtet eine Reihe dieser Spinden, ein paar ungehobelte Tische und Bänke. fragwürdige Waschgelegenheiten. Einförmig tropft das Wasser aus der undichten Leitung.
„ Sie sind der Neue?
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Biezel, zeig' ihm mal, wie man Im Jahre 1928 wurde ich wegen Teilnahme an einer fozial Farbe anrührt", sagt der Meister. Biegel, mein Kollege, der demokratischen Studentenorganisation verhaftet und für bretin Holzpantoffeln einherhumpelt und einen ehemals blauen ArbeitsSahre in die Berbannung geschickt. Nach einem zehnwöchigen anzug anhat der jetzt aber wie ein Narrengewand aussi ht: rot, Aufenthalt in der Berbanmung wurde ich von neuem verhaftet und grün, blau, weiß-, bindet sich eine Schürze aus Sackleinwand um in einem Moskauer Gefängnis interniert, wo ich zwei Monate vers und zeigt mir die Fässer mit Farbpulver und Blechtrommeln mit blieb. Das neue Urteil fautete mieder auf dreijährige Ber Benzin und Harz. Du bist der Jüngste und mußt jeden Mor. bannung, aber dieses Mal nach einem ganz besonders ettr- gen Farbe anrühren." Biegel zeigt mir, wie man aus legenen Ort. 3h wurde dorthin auf dem Gappenwege befördert, Benzin, Harz und Farbpulver ftreidferige Farbe madt: Berdie Reise, die zwei mate tauerte, führte mich von einem Gefänis plattere aber mit zu viel Benzin!" ms andere, bis die Endstation der Eisenbahn erreicht war. Bon dort sollte die Reise per Achse nach einem Dorf, das 500 Kilometer van der Eisenbahn entfernt war, weitergehen. Während meines Aufenthaltes in den Gefängriffen und unterwegs nach der Ber. bannung hatte ich Gelegenheit, die verschiedensten. Leute kennenzu. lernen. Dies waren: russische Kommunisten, die sich gegen das herrschende Regime versündigt hatten( Rotarmisten, Wirtschaftler, Thetisten usw.), ausländische Kommunisten, die gehofft hatten. in der Sowjetunion das Paradies auf Erden zu finden, Sozialisten qller Richtungen, Bauern und Arbeiter, die in die Klauen der GBI ( cheta) geraten waren, somie Mörder und gemeine Berbrecher.
Allmählich reifte in mir der Entschluß, bei der ersten Gelegen heit zu flugten, um mich auf irgendeinem Wege nach dem
Unterdessen ist um mir alles in Bewegung geraten: 5 of mi mol de foten!"( Fässer) brüllt jemand, der mit ei em mit g rohr bewaffnet ift, an delfen Ende eine Glühbirne fled 3 wetschen budel" trutelt die Holz und Efenfässer, die zum Trocknen auf Röhren legen, tenen Heißluft entströmt, zu„ Dorch leuchting". Der sieht nach, ob die Fässer sauber find. Son't fommen sie wieder in die Spüleret. von der man nur eine Damp wolte fieht. Die Scheulers" bewegen sich wie Shemen darin und hriften, wenn der Sodastaub ihre Kehe beizt.
Willem hot sich die erste Flasche Bier aus der Kantine, und in den Hof kommen Lastautos gebrummt, die voller Eisenfässer find. Die Ablader werfen die Fässer auf alte Gummirzifen, Ene Kolonne türmt in der Mitte des Hofes einen Berg Holzfäffer
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auf. Die Küper holen sich die taputten Fässer in ihre Werkstatt, in der man vor Pochen und Hämmern sein eigenes Wort nift hör..
,, Dörchleuchting" hat eine Reihe Fässer spundrecht aufgeellt. „ De tannst du anmolen. ober nich so bid, Demöft du blau striefen!" Ich hole mir ten Eimer mt blauer Farbe: und den Pinsel und mache mich an die Arbeit. Neben mir stampfen die Maschinen im Maschinenhaus, donnern die Treckermotore, poltern Eisenfässer, zucken die Flammen aus den He zung- slim en im Kesselhaus. Die Farbe sprißt, bald wird mein Anzug auch wie ein Papageiengesieder aussehen.
Ein Elettrotarten tommt angeflingelt.„ De raffi nierten Foten möten röber!" In die„ raff nieren Foin" wird das beste Leinöl gefüllt. Ein Kunde wartet schon mit seinem Liefermagen und will die Fässer holen. Summ, Franz, fot mol mit an! 3o, du bist ment." Ich helfe mit aufla en und reiße mir Holzspl tter in die Hände.„ Dat warst du alles ge< wahnt. Du bist wohl' n kontorfnüppel?" fragt mich der Karrenführer. Als der abgeraffelt ist, kommen die übrigen Fässer auf eine Laufschiene, rollen über den Hof. Auf das Signal Lopen laten" stürzen wir los und rollen die Fässer über den Fah damm zum Wieger. Ein weißer Kittel erscheint im Blid eld, es wird cifriger gearbeitet. Der Betriebsleiter geht über den Hof. Alle Weißfittel werden mit Mißtrauren angesehen.
Vom Palmfern zum Palmöl
Um 10 Uhr schrillt die Fabrikpfeife: Frühstüc pause. Alles strömt zum Keller. Eine halbe Stunde Ruhe, ich schlenbere iber den Fabrikhof, um mich ein wenig auf meiner neuen Arbeitsstätte umzusehen.
Auf dem schmutzigen Kanalwasser, an der Rückseite der Fab: it, schwimmen Schuten mit Kopra ; das sind getrocknete Balma
ferne. Wenn die Sonne auf das Wasser scheint, nimmt es Regen bogenfarben an. Die Eg hauster rauschen und saugen den Inhalt der Schuten in die Speicher.
Ein Kollege erklärt mir:„ Wo du eben durchgekommen bist, in der Halle, oben auf der Galerie, stehen die Topfpreffen und zerdrücken die Balmferne. Du darfst aber nicht auf die Gelete. gehen, das ist verboten!" Von den Topspressen läuft das Del durch mächt ge Rohre in die Raffinerie. Hier wird das Del gefodt und von Säuren befreit. Das Palmöl gluckst in den Tants, tropft aus den Hähnen der Zuleitungsrohre. Ueberall fettige, schmuzige Männer. Und ab und zu ein Weißkittel, der vorüber fligt, stehen bleibt. Delproben nimmt.
Im Mühlenraum werden die Rückstände aus den Topf prefsen, nachdem sie getrodnet werden, zu Kuchenmehl vors mahlen. Das Kuchenmehl mird zum Teil in Säde verpadt und als Biehfutter versandt, oder wird zu Balmkuchen g: p eßt, Lie bann auch als Kraf futter verfauft werden.
Den
Im Pressenja al arbeiten bei 35 Grad Hitze Märner, die nur mit einer Badehose befleidet sind, die obligate Sadlenand schürze umgebunden und ein Negtudh um den Kopf gedreht haben. Bijdend faufen, durch einen Handhebel betätigt. die Dampspress n runter und quetschen den Kuchenstaub zu Balmtuchen. mann, der das Stuchentuch unter die Prese legt, auf das der Ku'er ftaub fällt, werten oft genug Finger, tie Hand oder gar der A m zerquetscht. Und an den Fahrstühlen im Kontorgebäute findet man die Leute als. Fahrstuhlführer wieder. Unter den Breffen im Kr, schaffen die„ Schietenflzier" den Delschlamm fort, der hier herunter. ficert.
Um 2½ Uhr pfeift es Feierabend Wir meshen uns d'e Hände und das Gefist in Benzin, und damit lie Haut nicht riig mird, schmieren wir sie mit Palmöl cin. Meine Hände j hen graven haft aus, die Nägel abgebrochen, der Daumenn gel blutunter aufen; er fam zwischen zwei Eisenfäffer; die Handfläche noller Spitter. Loi man, Kolleg, nächste Woche triegste 60 art, denn is allens wedder god!" Erich Preusse,