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Nr. 137 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Der Wirtschaftsfrieden mit Polen  .

Beide Länder brauchen ihn gleichermaßen.

Der Wirtschaftstampf zwischen Deutschland   und Bolen, ber| land. Die sintende Tendenz des deutsch  - polnischen Tauschhandels beide Länder mehrere Jahre hindurch in hohem Maße geschädigt hat im Zusammenhang hiermit auch die Wirtschaftstrifis hat, wird durch das jetzt erfolgte blommen eingestellt. Deutsch in Polen   mur gefördert, was sich u. a. in der auffallend schnellen land und Bolen waren und sind darauf angewiesen, die Wirtschafts- Steigerung der Wechselprotefte zeigt. Im Jahre 1925 waren es Deutschlands   Anteil

an dem Außenhandel Polens  

1922

1929

In der

gesamten Ein- bzw. Ausfuhr Polens  

Nach Angaben der polnischen Statistik

49.5 50.6

43.8

420

39.0

Wechselproteste in Polen  

1925-1930

In 1000 Stück

Die Arbeitslosigkeit in Polen  1924-1930

Nach Angaben der polnischen Statistik

295-5

282.2

In 1000 Personen

251

249.5

243.

185.

153.

Z

1074

528.

513.0 50%.

Z

462.0 446

495-

461.

477.t

458­

393.1

395.9

34.3

37.0

32.0

31.

361.s

298.2

25.3

30.

23-6 25.5 26.9 27.

2041

188.3

Nach Angaben der polnischen Statistik

Einfuhr

Ausfuhr

1922 23 24 25 26 27 28 1929

Monats MMJ SNJ durchschnitt FA JA OD 1925 26 27 28 1929 8. 1 9 9

1930

206.

116.8

79.9 83.

Z

Stand: Anfang jeden Monats

11.5 29.9

Jan.Juli JJJ J J J J J J J J M Ap. Okt. A O AOAOAOAOF 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930

beziehungen bestens zu pflegen. Das bestätigen auch unsere| insgesamt 2,3 Millionen Wechselprotefte, im Jahre 1929 5,5 Mil Graphifen, benen die amtlige polnische Statistit zu lionen Bechfelproteste im Gesamtwerte von 1255 Millionen lain. grunde gelegt morden ist. Der nach dem Ausbruch des Zollfrieges Auch die polnische Arbeitslosigkeit, deren Kurven mit denen gefundene Handelsperfehr zwischen Deutschland   und Bolen Deutschlands parallel laufen, hat in der legten Zeit ein verhältnis. hat in denkbar ungünstiger Weise auf die Wirtschaftslage in Balen mäßig größeres Ausmaß angenommen. Es zeigt fidh   fomit, daß gemirti. Troß der wesentlich erhöhten Exporttätigkeit Deutschlands   es im Intereffe der beiben Länder liegt, ungetrübte wechselseitige fonnte die Ausfuhr nach Polen   feinen Fortschritt machen, auch Wirtschaftsbeziehungen zu pflegen, wodurch zweifelsohne auch die entsprach die erhöhte Gesamtausfuhr Bolens nicht der nach Deutsch  | politische Verständigung nur gefördert werden tann.

Konjunkturgewinne des Bergbaus

Der Harpen  - Konzern steigert feinen Robertrag um 50 Prozent.

mädung eintrat. Die Kohlenförderung erhöhte sich bon 7,3 auf 8,0 millionen Tonnen, also um rund 9 Prozent. Der Stofsabfag ftteg fogar um mehr als 23 Brozent Demgegenüber wurde die Belegschaft nur um 1000 auf 24 428 Mann, alfo um 4 Prozent verstärkt. Nähere Angaben über die Beistungssteigerungen je Kopf und Schicht werden von der Vermal tung nicht gemacht. Auch Mitteilungen über die Stärke der reinen Zechenbelegschaft fehlen. Die tatsächliche Leistungssteigerung bei den Harpen  - Arbeitern läßt sich daher nicht feststellen.

Die Harpener Bergbau A.-B., das größte reine Sechenunter.| brachte und erst in den beiden letzten Monaten des Jahres eine nehmen in Deutschland  , hatte in den beiden legten Jahren seinen Geschäftsbericht wegen ber Lohn- und Breistämpfe im Bergbau politifa) aufgezogen. So hatte der Konzern unter feinem neuen Berantwortlichen Dr. Silverberg zunächst nach der Ganzlonjunttur von 1927 feine Dividende von 8 auf 6 Bro­zent herabgesezt, und für das gleichfalls noch gute Rohlenjahr 1928 wurde überraschendermeise die Dividendenauszahlung überhaupt eingestellt. Diese plumpe Demonstration gegen die Wirt fgafts, Steuer und Sozialpolitit des Staates tonnte bei dem Ab. fchluß für 1929 aber beim besten Willen nicht mehr fortgelegt wer ben, denn die Kohlenkonjunktur des letzten Jahres übertraf noch bei weitem die Glanzjahre von 1926 und 1927.

Der Rohertrag hat sich in legten Betriebsjahr von 21.2 auf rund 31 Millionen, also um fast 50 Prozent erhöht Dagegen find sowohl die Generaluntoften von fast 6,0 auf 5,6 mil lionen und die Steuern fogar um mehr als 10 Prozent auf 6,0 Mil lionen zurüd gegangen. Die Abschreibungen und Rüidstel Lungen vom Geminn find dadurch fräftig haraufgefeßt morden. So erhöhten sich die 261hreibungen auf die Bertsanlagen Don 10,2 auf 12,4 millionen, die Rüdftellungen für Bergfchäden Don 0,28 auf 1,94 Millionen, und neben einer gleich hoch gebliebenen Rüdlage für Anleihatosten von 1 Million erscheint eine neue Steuer­rüdlage von 400 000 Mart. Troß dieser sehr träftigen Auspoffte. rung des inneren Fundaments übertrifft der ausgewiesene Rein geminn von 5,63 Millionen noch die Ergebnisse der Hochton junttur von 1927. Sm vergangenen Jahre war der Reingewinn tünstlich auf ganze 35 Marf zurechtgeftugt worden.

Die Verwaltung muß im Geschäftsbericht auch zugeben, daß das abgelaufene Betriebsjahr infolge der Auswirkungen des harten Winters einen träftigen Aufschwung für den Bergbau mit­

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Da sich jedoch im Jahre 1928 bereits die Tagesfetftung je Kopf der Belegschaft auf 1299 gegen rur 945 Kilo im Jahre 1913 erhöht hat, werden die Schichtleistungen im abgelaufenen Bc­triebsjahr meit über 1300 Stilo je Stopf, also mehr als im Durch schnitt des übrigen Ruhrreviers betragen haben. Es spricht nicht für die Berwaltung der Harpener Bergbau 2.-G., daß sie diefes Mal im Gegensatz zu früheren Jahren mit näheren Angaben über die Leistungen der Belegschaft zurüdhält Sie hat aber ein sehr begründetes Intereffe daran weil im letzten Betriebsjahr die Steuern und Sozialabgaben von 20,2 auf 18,1 millionen gesunken flud, fich also, auf die Tonne geförderter Kohle umgerechnet, von 2,93 auf 2,44 Mart verringert haben.

Milder Winter drückt auf Bergbau.

Die auch im Februar anhaltende milde Wintermitterung hat fich in einem ziemlich erheblichen Produktionsrudgang im Bergbau ausgewirkt. Außerdem haben auch infolge der all­gemeinen Berschlechterung der Wirtschaftslage die Bestellungen der Industrie star? nachgelassen.

3m Ruhrgebiet   belief sich an 24 Arbeitstagen im Februar|

Sonnabend, 22. März 1930

die Förderung auf 9,87 gegen 10,93 Millionen Tommen im Januar mit 25,7 Arbeitstagen. Gefördert wurden arbeitstäglich im Februar 390 673 gegen 425 300 im vorhergehenden Monat Trog dem aber sind die Ergebnisse im Berichtsmonat noch um fast 4 Proz beffer als im Februar vergangenen Jahres. Bedenklich für die weitere Entwicklung ist dagegen das ständige Anwachsender Halden, die mit 4,83 millionen Tonnen um mehr als eine Million Tonnen gegenüber dem Januar zugenommen haben. Im Februar 1929 betrugen die Haldenbestände nur 2,53 Millionen Tonnen, also wenig mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahre aufgestapelten Borräte. Die um 3500 auf 379 909 Mann zurückgegangene Belege schaft zeigt, daß mit dem Abbau bereits begonnen ist.

In Oberschlesien   und im Waldenburger Revier sind die Rückschläge noch malt schärfer gewesen. So ist die arbeitstag­liche Förderung in Westoberschlesien um fast 25 Broz. zurüd­gegangen, während sich im Waldenburger Revier die Haldenbestände von Anfang bis Ende des Monats verdoppelt haben.

Der Braunkohlenbergbau hat den fehlenden Bedarf für Hausbrand gleichfalls zu spüren bekommen. In Mitteldeutsch= Iand sant die arbeitstägliche Förderung im Februar um 18 Proz auf 295 950 Tonnen, während die Britettfabritation so gar um 23 Proz. zusammenschrumpfte. Etwas besser hat der Rheinische Braunfohlenbergbau mit einem Förderverlust von 8 Proz. und Brikettfabrikationsausfall von 10 Proz. abgeschnitten.

Das Reich ohne Kaffenforcen.

Die große Flüssigkeit des Geldmarttes hat auch das Reich für Ende März aller Kassensorgen enthoben. Es war der Reichsban? möglich, für 125 Millionen Mark einjährige Reichsschaganwei­sungen zu Binsfäßen von 7 bis 6% Pro3. voll auszuverlaufen und den Erlös für das Reich bereitzuhalten. Es ist also nicht zu erwarten, daß für Ende März die öffentliche Geldnachfrage irgend­welche ungünstigen Wirkungen auf dem Geld- und Kapitalmarkt ausüben tann, was nicht zuletzt auch für die Frage sehr bedeutsam ist, ob die Reichsbank och innerhalb der nächsten zehn Tage eine Rrebitperbilligung vornehmen wird oder nicht.

Der fogenannte Privatdistont, d. h. der zwischen ersten Firmen gezahlte Wechselzins, ist gestern auf 4% Broz. zurüdge gangen, d. h. auf% Broz. unter den etzt noch bestehenden Diskont­fatz von 5% Proz., was ebenfalls zur schnellen Herbeiführung einer neuen Distontfentung beitragen wird.

Wahrheit über die Benzinteuerung. Um wieviel erhöhen sich durch den Benzinzoll die Betriebs foften wirklich?

Bon informierter Geite mirb uns geschrieben: Die Interessenverbände der betriebsstoffverbrauchenden Gemerbe einschließlich der Automobilindustrie bringen in den Tageszeitungen alarmierende Nachrichten über die angeblich tatastrophale Auswirkung der Belafting durch die beabsichtigten Zölle So find in einer Mittagszeitung Prozentzahlen genannt worden, die direkt beunruhigend wirken, bestimmt entmutigend für den, der nicht in der Lage ist, die Richtigkeit dieser Zahlenangaben nach­

zuprüfen.

Ein maßgeblicher Industrieverband( RDA) schrieb: Der Be­trieb eines Personenwagens verteuert sich um 564, der eines Last­traftwagens um 175 Broz." Was ist mun richtig?

100 Liter Benzin influfive aller Spesen fosten heute an der

Sapfftelle in Groß- Berlin 30 m, nach der neuen Zollbelastung wahrscheinlich 34 M., das sind 13 Broz. Berteuerung. Im Ver­brauch im Kraftmogen verschiebt sich diese Prozentzahl nicht wesent lich, sondern mur der absolute Mehrbetrag.

File 100 Kilometer

Berfonenwagen mittlerer

Stärte.

Droschken. Lieferwagen 1 bis 2t Schmere Laftwagen

Durchschnitts verbrauch

Bis

her

Nach Mehr her toften

Bro gentual

ca. 15 2ir.

4,50

5,10

0,60

13 Pro3.

5,40

6,12

0,72 13 Broz­

6,- 6,80

ca. 18 Str. ca. 20 Ltr. 0,80 13 Pro3. ca 60 Ltr. 18, 20,40 2,40 13 Proz Rechnungsbafis: 3apfftellenpreis bisher 30 m. pro 100 Liter,

nachher 34 M.

Diese Sahlen feien an drei Beispielen erläutert:

1. Ein Reisender fährt täglich mit seinem Wagen zweds Kundenbesuch 100 Kilometer weit: er zahlte bisher für Benzin 4,50 M., nachher 5,10 W., das sind bei 26 Arbeitstagen im Monat rund 15,60 m. Mehrtoften 15 Proz

2. Die Konsumgenossenschaft Berlin   verbraucht monatlich zirka 40 000 Liter Benzin; dafür zahlte fie bisher ziria

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