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Beilage

Mittwoch, 26. März 1930

Der Abend

Shalausgabe des Vorwane

Berliner Vorfrühling

Abenteuer zu Hause

Stoff im Grünen

Benn man so als Erurmältler nach einem zwar nicht firengen aber miesen Berliner Winter im Sonnenschein des ersten Früh lingstages den etwas schütteren Grunewald bei Pichels. berg betritt, bietet sich einem( Deutschaustralier) ein seltsam hei­matliches Bid dar: dieselben dünnen Baumfronen, monotone schatterlose Stämme ohne Unterholz, dieselbe sonnige Melancholie, dasselbe Nüchterne, Infertige...

Haben Sie Geld?" fagte ein Marm unter einer Gast­gartentür, die einen Neuankömmling sozusagen gleich nach den ersten Schritten verschludt, und trotz Stopfschüttelns buglierte mich der ,, gemütliche Dntel Ernst", den ich hier im Grünen wieder fand, in die Stube und flüsterte ein paar Worte seiner umfang­reich blühenden Schwiegertochter zu, die hierauf in den Küchen­töpfen herumschabte und fragte und ein fabelhaft garniertes, gänz lich unentgeltliches Rippespeerchen produzierte Beweis genug, daß man in Berlin ein ebenso goldenes" Herz finden kann, wie sich es der Wiener gerne nachrühmen läßt. Und wenn Sie Stoff brauchen," fügte Onkel Ernst, ein Glas Bier abzapfend, hinzu ,,, ich meine Stoff zum Schreiben, den gibt es hier in Hülle und Fülle..." und darauf verfiel er, verfielen fie alle in unpro­duftives Nachgrübeln.

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,, Sonntag nacht haben hier ein paar Ganoven eine Studentin überfallen," fagte ein jugendlicher Anstreicher am Nebentisch ,,, die hat sich aber feste zur Behr gefeßt... Lönnen Sie daraus etwas machen?"

Und ich habe gestern, einem Liebespaar nachschleichend, eine tote Henne auf faulen Eiern sigend vorgefunden," sagte ein biederer Bichelsdorfer, geht das nicht: Opfer der Mutterliebe?"

Mein Interesse fonzentrierte sich auf die Person des An streichers: ein Student der Hochschule für Leibes übungen, der in den Ferien Bretterbuden anstreicht und, wie ich erfuhr, im Kademe als Maurergehilfe tätig gemesen ist alle Achtung! Da lebte ich nun Jahre in Australien , in der festen An nahme, daß es das vorurteilfreieste Land der Erde sei, und finde dann in meiner neuermedten alten Heimat Werkstudenten, fein gebildete Kellner, akademische Zeitungsausträger, und fogar wäh rend ich das niederschreibe, bringt mir ein hochgelahrter Herr Doftor Briefträger eine Boftfarte, leider mit einer Mahnung darauf.

Arbeit schändet midt: fie betätigen jetzt alle ihre Muskeln in der stärkenden Frühlingssonne des Gastgartens, Onkel Ernst fittet Backsteine zusammen, auf welche ein Abstellbrett für die vielen Kaffeegefchirre picnidender Sommerber liner angebracht wird, sein Sohn pinselt an Wippe und Schaufel herum, die( sowie Maibaum und Sandgrube) fich in vorläufig noch unbestrittenem Besitz der zarteren Bichelsdorfer Jugend befinden, und das Servierfräulein hüpft mit einem frischen Mund, der allen zulächelt und Gott weiß wem gehört, zwischen den Tischreihen herum, an denen sich zwischen der noch toten Begetation vereinzelte Kaffeegäfte in der Sonne aus breiten. Die Hintertür hinaus tam ich direkt in den Urwald, wo es( wie mein alter Freund Peter Altenberg zu fagen pflegte, der feinen Frühling mehr seht) nach Blumen roch, die noch gar nicht da sind. Benn überhaupt in diesem Grün in der Sommersonne je

etwas anderes leuchten wird als Stullenpapiere.

,, Ach," sagte das eine von zwei bunten Frühlingskindern, die hinter Stämmen auftauchten, wenn ich jetzt Billy nochmal an feine neue Adresse schreibe und man hat ihm den ersten Brief nachgeschickt, so glaubt er, ich laufe ihm nach und das will ich nicht. Und wenn ich ihm nicht schreibe und er hat den ersten Brief nicht erhalten, so glaubt er, er fei mir schnuppe, und das will ich auch nicht..."

,, Aber du haft doch auch an Erwin geschrieben," tröstete der zweite Backfisch, und der friegt Gott sei Dant deinen Brief be ftimmt..."

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Als ich nach mancherlei Begegnungen mit Natur und natur­bedürftigen Menschen von der Straße her in den Garten zurück kam, schien der sinkende Sonnenball in echt" tropischer Glut ( würde man zu diesem Schauspiel in Australien sagen, und hier war es ebenso echt grunewaldmäßig) durch die Bäume her und rötete die Gesichter der Arbeitsmänner, die jetzt befriedigt und angenehm ermüdet aber auch zugleich seltsam farbenbefleckert umberstanden. Je zt hab ich wat für Sie zum Schrei ben," rief Onfel Ernst, und führte mich erhobenen Hauptes zur Stätte des nachmittägigen Schaffens, die etwas abseits gelegen war. Da prangte es in greflem Frühlingsschmud überzogen, rot und gelb und grün und blau: Bretter und Türen und Size Lokali täten allerdings, die man sonst den Gästen nur auf spezielles Ver­langen zeigt und die ich( das will ich zugeben) auf der ganzen Welt noch nie mit folder Farbenpracht ausgestattet sah...

Die Knospe

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Daß ich am selben Abend noch eine( menschliche) Knospe sozu fagen aufplaten sehen würde, hatte ich nicht erwartet. Meinem Mietszimmerschreibtisch zusteuernd, sah ich in dem Restaurant, wo ich meine Mahlzeiten einnehme( so ich sie mir nicht in meiner im provisierten Großstadtkamptüche auf Spiritus selbst bereite), ein ungewöhnliches Getriebe. Der neue Wirt und Nachfolger des farbenliebenden Onkel Ernst, wie ein Großes- Los Gewinner in pom pösen Smoting gekleidet, wehrte meine Gratulationen mit einem ,, er nichts wird, wird Wirt" ab und erklärte, daß nur die Einsegnung feiner Tochter gefeiert würde.

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Die Tochter, der ich tags zuvor als einem schulaufgabenfchrei benden kleinen Mädchen unachtsam meinen Rüden kehrte, als ich mich zur Suppe setzte, stand jetzt in einer modern verlängerten schwarzen Abendtoilette wie eine Lady da, umringt von jungen Weiblichkeiten, die alle Farben, so Dikel Ernst auf Holz gemalt, aus zarterem Material an fich trugen. Ein Herr Ober in Weiß brachte eine erste Lage Portwein und Rognat in ein prunthaft weiß gedecktes, förmlich nach Festgästen schreiendes Zimmer, in dem ein Pianist präudierte, während mich Stammgäfte vom Wirts­zimmer draußen an ihren Tisch riefen.

Ja, das war die Schwierigkeit dieses Frühlingsabends: ein Birt will einmal nur Familienvater sein, und wie fann er das in seinem eigenen Gasthaus: die Gäste wollen alle mitfeiern. Der Abend verstrich in mehr oder weniger frucht

/ Von Heinrich Hemmer

Losen Bemühungen eines Gastes in vorgerücktem Stadium, für das Festzimmer bestimmte Delikatessen, Torten, Zigaretten und Lagen zu Bapern und an unseren Tisch zu bringen, dann fam mit der Zeit das Ende, der Abschied. Durch die Türöffnung fiel mein Blick ins Nebenzimmer, wo noch einer beim Abschied von der Eingesegneten zögernd weilte, ein junger Mann, der mit einem Mädchen sprach. die eben in diesem Moment thr weibliches Selbstbewußtsein erlangt zu haben schien. Die Szene hätte sich in London oder in einem hinterindischen Klub ebenso abgespielt, so gleichbleibend ist das Leben und so wundervoll ist das Leben, so voller Bunder Ich, der in so vielen Ländern meilte, starrte hüflos wie auf ein Mirakel auf diese Transformation, diefes plötzliche Sich öffnen einer Menschenknospe.

Das eingefegnete Mädchen dachte sich wohl: ich bin jest privat, was starren die Gäste. Und ich hatte für einen Augenblick gedacht: schau, schnu, auf was sich diese kleine schon alles versteht, als ob es nicht ausgemacht wäre, daß sie mehr von der Weit versteht als ich mit meiner angelesenen und gereisten Welsheit, so ein Back­fisch für einen Augenblick. Da ist man frei, und sieht die Belt frei ohne Belastung, bis man in das Leben eintaucht, untertoucht, bis mit dem Genuß auch die Nöte und Unzulänglichkeiten der Welt erscheinen, dann trübt sich für immer der Blid, der so klar ist im Borfrühling.

Die Wellensittiche

. ,, Ste fommen doch noch eine Tasse Kaffee bei uns trinten und meine Wellensittiche ansehen?" sagte die jüngere Parts nerin eines Liebespaares zu mir und ich stieg zu guter Let noch Treppen hinauf, mo es gar nicht nach Borfrühling roch. Sondern, im Parterre nach Schwamm, um ersten Stock noch Stant und Moder, um zweiten nach Küchenreften, und im dritten, wo wir eintraten, nach einem undefinierbaren Kompositum.

das

Die Wellensittiche, die in Australien wie Spaken herumtol saßen, von aller Natur ausgesperrt, in einem fomfortabel sein sollenden Käfig, dem, der Jahreszeit gemäß, ein Resttäfig beigefügt mar, wo hinein fie fich begeben sollten und nicht wollten Zimmer war grün wie die Bögel, und auch eine grüne Sofabecke war in Harmonie mit den Undankbaren gelooft worden. Das Liebesleben der Menschen, die in diesem Mietzimmer gewiß nicht aller Lebensfreuden teilhaftig und aller Naturfreuden entbehrend waren, sollte ergänzt werden durch das Familienleben eines zweiten eingesperrten Tierliebespaares, das in seiner Gefangenschaft Be­geisterung zu nichts mehr hat oder doch?

-P

Das mausernde Weibchen fraß gierig, während das Männchen mit aufgerichtetem Kopf feltfame australisch- papageienhafte Baute ausstoßend daneben saß, dann schnabelten sie auf des Weib­chens Beranlassung.

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Sie fängt immer an," sagte das Menschenveibchen ,,, und schmiegt sich dicht an ihn, während er, ein alter Herr, der er ift, immer weiter gegen die Gitterstange rückt. Aber glauben Sie mir, menn fie num sterben würde ginge auch er in ein paar Tagen ein: das ist so bei Wellensittichen darum habe ich sie gekauft." Aber, enttäuschend langweilig waren die Bögel doch. Man fonnte die Türe offen stehen lassen, ohne daß die Tiere( das Fliegen haben sie verlernt) nach Freiheit strebten, und die Frage wurde erörtert, ob nicht eine Raße, eine puzige Muschi etwas Leben in die naturausgesperrte Bude bringen würde.

Das menschliche Männchen hatte das Nest gekauft und wird mohl auch bald ein Menschenneft laufen, das aber auch von ber Natur abgefchloffen fein wird und, ach, in der quirlenden Stadt so tünstlich. Und wo man auch, aus allerlet recht triftigen Gründen, ebenso ungern in den Brutfäfig schlüpfen wird wie die Wellen. fittiche trotz des Borfrühlings...

Löwen im Bahnhof!

Abenteuer in Afrika

Die Eisenbahnstation, von der wir sprechen wollen, hieß dereinst Kimaa. Heute führt sie zum Gedächtnis des grauenpollen Er eignisses, deffen Schauplatz fie mar, den Namen Simba , was in der Suahelisprache Löwe bedeutet.

Bor etwa 30 Jahren hatte ein Löwe in unmittelbarer Nachbar schaft der Station Rimaa, die damals noch einen einfachen Baraden bau mitten in der Steppe darstellte, seinen Aufenthalt genommen. In einer Nacht brach er zweimal in den durch eine Hedenmauer geschützten Kraal ein, wo die Bahnarbeiter fchliefen, und zweimal gelang es ihm, menschlicher Beute habhaft zu werden. In einer der folgenden Nächte erflomm der Löwe auf der Suche nach frischem Fleisch geradewegs das Dach des primitiven Stationsgebäudes und versuchte ins Innere zu gelangen, indem er die Ziegelsteine beiseite schob. Man fann sich die Furcht des unglück seligen Babu( Stationschef), eines Hindu, vorstellen. In seiner Ver­zweiflung wußte er nichts Besseres als sich zum Telegraphenapparat zu stürzen und der Berkehrsleitung wörtlich folgendes zu drahten : Löwe greift Station an Schidet dringend Hilfe!"

Glücklicherweise setzte sich der Angriff" des Lämen auf die Station nicht durch. Bei seinem Bersuche, die Ziegelsteine des Daches zu entfernen, verwundete er seine Tage aufs schwerste, was am nächsten Morgen ausgedehnte Blutlachen bewiesen

Aber der Menschenfresser" wurde durch seinen Mißerfolg durchaus nicht entmutigt, sondern setzte seine mörderischen leber fälle fort und raubte nicht weniger als sieben Opfer. Eines Abends nun hatte ein weißer Bahnbediensteter einen glänzenden Einfall. Diesmal, fo erklärte dem er, würde Menschenräuber die Lust zu weiteren Taten genommen werden Der Erfindungsreiche troch in eine große Waffertonne und er­wartete, jein Gewehr zur Hand, die gelbe Bestie. Gegen 1 Uhr nachts trat auch richtig der Löme seinen gewohnten Rundgang an. Bald witterte er den Jäger, stürzte die Tonne um und versuchte mit mächtigen Tazenschlägen den Bahnbediensteten zu fassen. Glücklicher weise war die Deffnung, durch die sich der tühne Jäger in die Tonne begeben hatte, für den König der Tiere viel zu eng. Der Tonne begeben hatte, für den König der Tiere viel zu eng. Der schlaue Löwenjäger, vor Furcht erstarrt und zusammengekauert, ver­mochte sich mur mit Mühe den Krallen seines Verfolgers zu entziehen. Nach halbstündiger Anstrengung verlor der Löwe die Geduld und entfernte fich. Bald darauf verließ auch der Bahnangestellte mehr tot als lebendig sein unglückseliges Bersted. Aber seine wunderbare Erfindung trug ihm für lange Zeit den Spott feiner Kollegen ein, die ihn nicht anders als den Zonnenjäger" nannten.

Einige Tage später, es war der 6: Juni 1900, traf der Polizei­inspektor Ryall auf der Durchreise nach Nairobi in Kimaa ein. mit zwei Freunden, Huebner und Parenti mit Namen, hatte er sein Sonderkupee inne das er stets für seine Inspektions­fahrten benuzte. Bei der Ankunft teilte ihm der Stationschef mit, daß der Menschenfresser" erst vor roenigen Minuten in der Nähe der Station gesichtet worden sei Im Einvernehmen mit seinen Begleitern beschloß Inspektor Ryall allsogleich die Nacht m Kimaa zu verbringen, um die Gegend von ihrer furchtbaren Geißel zu be freien. So wurde sein Waggon abgefoppelt und auf ein Gleis in unmittelbarer Nähe des Stationsgebäudes verschaben.

Am Nachmittag unternahmen die drei Männer wohlbewaffnet einen Spaziergang in die Umgebung der Station, ohne eine Spur des Löwen zu bemerfen. Sie famen erst zum Abendessen zurüd, raudten noch gemütlich ihre Zigarren und warteten auf das Auf tauchen des Löwen. Der aber fam nicht. So schien es ihnen wenigstens. Sie konnten nichts Bemerkenswertes entrecken es fei benn zwei Lichter, die sie für große Glühwürmer hielten und die in der Finsternis hin- und herschwankten. Diese Lichter aber waren, wie die folgenden Ereignisse beweisen sollten, nichts anderes als die Augen des Menschenfressers der die drei Männer, deren Be wegungen er feinen Augenblid außer Acht gelaffen hatte, belauerte.

/ Von Rene Gouzy

Er

Es wurde immer später. Die Jäger befamen es fatt, vergeblich zu warten. So schlug Ryall nor, fchlafen zu gehen. würde als erster bie Mache übernehmen. Und so geschah es. Huebner streďte sich auf der Schlafbank aus, die etwa in halber Höhe des Rupees angebracht war, während Parenti, der Ryall die onbere Edhlafbant fiberlaffen wollte, fich auf dem Boden niederle wo er bald, müde wie er war, in tiefen Schlaf verfiel.

Was sich nun abspielte, wird man nie mit Sicherheit erfahren. Wir sind auf Mutmaßungen angewiesen, denn Ryall, der allein einen genauen Bericht hätte geben tönnen, überlebte die Nacht nicht. Folgender Verlauf der Ereignisse dürfte die größte Wahr scheinlichkeit für sich haben. Inspektor Nyall, in der Annahme, daß die Bestie in dieser Nacht nicht mehr auftauchen werde, streckte sich auf der freigebliebenen Schlafbank aus und schlief ein, ohne es für nötig zu erachten, Huebner oder Parenti aufzuweden, um an feiner Stelle die Wache zu übernehmen. Kaum war dies dem Löwen , der sich zweifellos in unmittelbarer Nähe des Waggons auf gehalten hatte, zum Bewußtsein gekommen, als er auf bes Irittbrett sprang, mit seinen gewaltigen Tagen die wegen ber Size halboffene Tür aufstieß und in das Abteil, in tem die drei Männer friedlich schliefen, eindrang. Die Türe fiet wieder zu und der Löwe und die drei Männer waren in einem Raum von wenigen Quadratmetern eingeschlossen.

Sogleich sprang die Bestie Inspektor Ryall an Aber, um ihn zu erreichen, mußte er sich auf den Körper Parentis stellen, der, wie man sich erinnert, auf dem Boden schlief. In diesem Augenblick wurde Huebner durch den Angstschrei des un­glücklichen Ryall aus dem Schlaf gewedt. Er richtete sich auf und gewahrte schreckerstarrt einen riesigen Löwen , dessen Borderförper auf Ryall ruhte, während seine rückwärtigen Beine Parenti als Standort gewählt hatten. Wahnsinnig vor Furcht wollte er sich durcy eine zweite Rupeetüre in das Abteil flüchten, in dem sich die Boys und der Koch Inspektor Ryalls befanden. Um diesen Plan durch zuführen, mußte er buchstäblich auf den Rüden der Bestie steigen, die der ganzen Raum zwischen den beiden Schlafbänken einnahm. Und, so unglaublich es scheint, ließ ihn der Löwe, ganz mit Ryall beschäftigt, völlig ungeschoren und Huebner fonnte die gegenüberliegende Türe gewinnen. Aber es war unmöglich, sie zu fie mußten wohl, was im öffnen. Die geängstigten Boys Nachbarabteil vorging stemmten sich mit aller Macht gegen die Türe, da sie glaubten daß der Löwe eindringen wolle. Aber die Berzweiflung gab Huebner die Kraft, die Türe dennoch aufzustoßen und totenbleich fiel er im Nachbarabteil zu Boden. Er war gerettet!

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Einige Augenblide später war ein klirren und Krachen zu vernehmen, der Waggon erzitterte und neigte sich fast zur Seite. Die Bestie war, Ryalls Körper I m Maule

attend, durch das Rupeefenster gelprungen. dessen Rahmen in Trümmer ging. Parenti, ganz befleckt vom Blute bes unglücklichen Inspektors, sprang durch das andere. Fenster und fand endlich eine Zuflucht im Stationsgebäude

Am nächsten Morgen wurden die Ueberreste Ryalls faum fünf Meter von der Station entfernt gefunden. Sie ruhen heute auf dem Friedhofe von Nairobi wo eine in ihrer Kürze tragische Grab­inschrift an das grauenvolle Ereignis erinnert. Bas Parenti be trifft, so haben die Geschehnisse einer Nacht genügt, um aus einem lebensfrohen und durch seine Unerschrockenheit allgemein bekannten träftigen Mann ein Menschenwrad zu machen.

Ry ll war das letzte Opfer des Menschenfressers von Kimaa. Ginige Tage später schon wurde die furchtbare Bestie in einer alle gefangen. Man ließ sie noch eine Woche am Leben und ans weitem Umkreis eilten die Eingeborenen herbei, um den poffen mörder ang staunen und mit Bersuchungen zu überhäufen. Eine Gewehrfugel madte feinem Leben ein Ende En Freund n Is erwarb das Fell der Bestie, das er noch heute besikt. Ein Amerikaner bot eine phantastische Summe für die unheilvolle Trophäe. Ryalls Freund lehnte ab und er hat wohl Recht gehabt.

( Einaia berechtigte Ueberfehung aus dem Franzöfifchen den£ ce Recten.)