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tr. 151 47. 3obraang2. Beilage des Vorwärts Rundfunkindustrie im Kampf.
Der Aufstieg einer neuen Weltindustrie.
Der feit einigen Wochen entbrannte Patentkrieg zwischen der Telefunken- Gesellschaft und der holländisch deutschen Philips . Lorenz- Gruppe ist mir ein Teilausschnitt einer sich allmählich ver schärfenden Kampflage. Die Rundfunkindustrie, der jüngste Zweig der schwadftromiednifden Fabritation, hat sich in wenigen Jahren so entwickeln fönnen, daß fie schon seit einigen Jahren linsätze verzeichnet, die in Deutschland hunderte vo11 Millionen und in den Bereinigten Staaten jogar einige Milliarden Mark betragen. Waren die Absatzmöglichkeiten gewaltig, so erfolgte doch offenbar die Produktionsausdehnung in noch schnellerem Tempo als die Nachfrage. Schon ge= legentlich der letzten Funtausstellung im Herbst 1929 schien es, als po fich die Rundfuntfirmen, veranlaßt durch die große Marttoffen five des Philips - Konzerns, hinsichtlich der Produktion etwas 3u optimistisch entwickelten. Im Januar 1930 entschloß fid) eine Anzahl führender deutscher Firmen, die Brutto- Verkaufspreise für bestimmte Typen, vorwiegend allerdings ältere, mit sofortiger Wirfung um 20 bis 30 Broz. herabzusetzen.
Die Entwidlung des Rundfunkbedarfs.
Anfang 1925 gab es in Deutschland 549 000 angemeldete Rundfuntteilnehmer; Anfang 1928 maren jedoch 2 und Anfang 1930 sogar 3 Millionen überschritten. Hat sich in Deutsch : land, wie diese Zahlen zeigen, innerhalb von fünf Jahren die Absatzmöglichkeit für Rundfunkgerät etwa versechsfacht, so war dies in andern Ländern ebenso der Fall.
Während aber die deutsche Radioausfuhr, gemessen an der Pro duftion, etwa zwei Fünftel beträgt, macht die amerikanische, ge= messen an der Produktion der Bereinigten Staaten, noch nicht einmal 3 Proz. aus! Im Jahre 1929 belief sich nämlich der Produktionswert der amerikanischen Rundfunkindustrie auf nicht weniger als 805,3 millionen Dollar, das find 3382 Millionen Mark! Die Zahl der in den Bereinigten Staaten abgejezten gewöhnlichen Empfangsgeräte stieg von 3,2 Millionen 1928 auf 3,9 millionen 1929. Hierzu kamen noch 218 000 Empfangsapparate, die mit Sprechapparaten verbunden waren. Allein der Wert dieser insgesamt 4.12 Miilionen Empfangsgeräte belief sich auf 549,8 Millionen Dollar, d. h. mehr als 2,3 milliarden Mark, so daß im Durchschnitt für ein Empfangsgerät nicht weniger als 550 Mart auscegeben wurden. Hierzu famen dann noch andere Materialien, so 3. B. 71 Millionen Radioröhren im Wert von 177,5 Millionen Dollar( fast 750 Millionen Mark).
Patentkämpfe und Monopolverträge im Weltmarktkampf. Die genannten Ausfuhrziffern deuten den allmählich schärfer merdenden Kampf der Funkindustrie der wichtigsten Länder um den Weltmarkt an; die Fortsetzung dieser Ausfuhreppansion ist natürlich für diejenigen Länder, die mie Deutschland oder Holland einen großen Teil ihrer Produktion exportieren, wich tiger als etwa für die Vereinigten Staaten . In Deutschland selbst hat sich die Wettbewerbslage ebenfalls verschärft, zunächst weniger infolge des ausländischen Eindringens als infolge einer verschiebent Innerhalb dieser Entwidlung ist eine zweite Tendenz festlich stärkeren Konkurrenz der deutschen Radiofirmen untereinander. zustellen: eine allmähliche Abwanderung vom Detektor zum Röhrenapparat, vom billigen zum teureren Lautsprecher, vom batterienersorgten Apparat zum Nezanschlußgerät.
Berglichen beispielsweise mit den Bereinigten Staaten ist die Entwicklung in Deutschland noch immer start zurüdgeblieben. Go tamen z. B. im Jahre 1928 in Deutschland auf je 1000 Einwohner nur 39 Empfangsgeräte, in den Vereinigten Staaten ober 84, in England 55, in Echpeden 61, abgesehen davon, daß im Ausland im Durchschnitt viel teurere Apparate als in Deutschland rerwendet werden. So betrug z. B. in Amerita der Durchschnitts. preis eines Rumdjuntapparates über 500 Mart,
Während die Produktion überall im vorherigen Tempo weiter.
muchs, zeigte sich besonders in Deutschland beim Bedarf eine a 11. mähliche Berlangsamung des Bacfens, fomohl in der Zahl der Rundfunkhörer überhaupt, als auch in dem erwähnten llebergang zu fostspieligeren Geräten. Hierbei mirtt sich natürlich Die allgemeine wirtschaftliche Depression auch aus, vor allem aber die engen Grenzen, die der Schicht wirklich faufträftiger Streise gezogen find. Die Monopolstellung der wichtigsten Patentinhaber bewirfte insbesondere auf einigen Spezialgebieten( Röhren), daß die Preise im Berhältnis zu den Herstellungskosten und der Saufkraft des Publikums als übermäßig hoch zu bezeichnen find. Entwicklung der Rundfunkproduktion und des Absatzes. Nach Angaben Prof. Dr. Wagemanns, des Präsidenten des Statistischen Reichsamts, betrug 1928 der Wert der deutschen Rundfunkproduktion etwa 110 Millionen Mark, der Wert der 11 m sätze des Einzelhandels und der Installationen etwa 175 Millionen Mart. Seitdem sind die Ziffern ganz erheblich meiter gestiegen. Ein großer Teil der deutschen Produktion geht ins Ausland.
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Sonntag, 30. März 1930
mit den Radiogroßproduzenten des Auslands eine gemeinfame Front gegenüber den fleineren selbständigen Firmen schließt. Internationale Berührungspunkte gibt es genügend, so 3. B. die gemeinsame Beteiligung der amerikanischen General Electric fowohl bei der AEG. als auch bei Philips oder das internationale Glühlampenkartell, dem die Osram ( hinter der Siemens, AEG. und General Electric stehen) sowie Philips an gehören. llebrigens ist auch die erwähnte Radio Corp. of America eine Einheitsgesellschaft, hinter der die General Electric Co. und die Westinghouse Electric and Manufacturing Co. stehen. Die Rundfunthörer sollten sich also feinen Illusionen hingeben, daß ohne ihr Zutum z. B. die Preise der Apparate wesentlich sinfen werden, sei es megen des Patenttriegs oder der allgemein sich verschärfenden Martilage. Es ist vielmehr wahrscheinlicher, daß ein offener, die Preise senkender Wettbewerb auch weiterhin vermieden bleibt. Sollte es aber nicht möglich sein, daß von Verbraucherorganisationen aus einmal ein wirklicher Wettbewerb entwickelt wird?
-h.
Berliner Städtische Wasserwerke.
Die Gewiun- und Verlustrechnung der Berliner Städtische Wasserwerke A.-G., Berlin , schließt mit 26,46( Borjahr 22,50) Millionen Mark ab. Nach Abzug der Betriebskosten, der Berzinsung für die Anleihen und Kredite, der Abschreibungen von 4,99( 4,21) und der Steuern und Abgaben sowie der Ruhegehälter verbleibt ein Ueberschuß von rund 9 millionen Mart, von dem werden, während der Rest zur Dotierung der Werterhaltungskonfer rund 4 Millionen Mark an die Kämmereitasse abgeführt und der Fonds verwendet wird.
Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß der Wasserverbrauch im Jahre 1929 um 18,4 Proz. gegenüber dem Vorjahr geffiegen ist. Die höchste Tagesförderung betrug 808 000 kubikmeter schnittsverbrauch je Kopf und Tag stellte sich auf 148 Liter. Durdy oder 231£ ifer je Kopf der versorgten Bevölkerung. Der DurchErweiterung der Werke ist deren Gesamtleistungsfähig. feit auf 950 000 kubikmeter je Tag, entsprechend einer jährlichen Fördermenge von 220 Millionen Kubikmeter gesteigert worden.
Hinsichtlich der internationalen Lage sind Batente und Intereffenabgrenzungsnerträge wichtig, die 1920 zwischen Tele funten Gesellschaft( Deutschland ), der Radio Corpo ration of America( Bereinigte Staaten), der Marconis Bireles Zelegraph Ltd.( England) und der Société Française Radio Electrique abgeschlossen wurden; auch zwischen der Telefunken- Gesellschaft und dem holländischen Philips . Stonzern tam ein Berizag zustande, wonach sich Philips die Nieder. Die Sparkassenaufwertung in Preußen. lande, die Telefunken- Gesellschaft Deutschland als ausschließliches Abfahgebiet ficherten, während fie natürlich auf allen anderen Märkten in startstem Stonkurrenztampf einander gegenüberstehen. Trog diefer Abmachung machte die Philips - Gesellschaft mehrmals Anstrengungen, in den deutschen Markt einzubringen. So erwarb sie die Radiorährenfabrik in Hamburg vorm. Müller, blich aber hierbei an eine bestimmte Quote gebunden, die diese Firma mie alle anderen die Telefunken- Batente benutzenden Gesellschaften vertraglich einzuhalten gezwungen ist.
Der Kampf Corenz- Philips - Telefunken.
Ein viel wichtigerer Schritt war das Eindringen in die C. Lorenz A. G. Gegen eine Beteiligung der Philips - Gesellschaft am Aktienkapital von Lorenz, deren Höhe der Deffentlichkeit nicht bekannt ist, verpflichtete sich die deutsche Firma zu bestimmten Lieferungen. Es handelte sich vor allem um die Benutzung der Lorenzschen Röhrenpatente, an der Lorenz natürlich wegen der damit verbundenen Ausdehnung feiner Umfäße viel gelegen war. Alle vorher von Lorenz in dieser Hinsicht allein oder mit der Osram - Gesellschaft gemachten Versuche waren nicht günstig Derlaufen.
Quotenerhöhung auf 20 Prozent?
Die Aufwertung der preußischen Spartassen war bisher ganz allgemein durch eine Berordnung auf einen Saz von 15 Proz festgelegt worden. Es mar bei biefer Regelung vorgesehen, daß die einzelnen Kaffen, die eine weitaus höhere Aufwertung wohl hätten möglich machen tönnen, ihre Uebersüsse an einen Fonds beim preußischen Innenministerium abzuliefern hatten, der zur Auffüllung der Aufwertungssummen bei schwachen Sparkassen be= ftinumt war.
Die nicht vereinzelt dastehende Tatsache einer Aufmertung der früheren Spareinlagen von 50 Broz. und darüber hinaus bei nichtpreußischen Spartassen hat jetzt auch die Frage entstehen lassen, ob die Aufwertungsquoten bei den preußischen Sparkassen nicht gleichfalls heraufgejezt werden können.
Wie wir hören, ist vom Preußischen Landtag bereits eine Kommission mit der Untersuchung beauftragt, ob die Erhöhung der Quote über 15 Pro3. hinaus gleichmäßig in ganz Preußen, in einzelnen Provinzen oder individuell bei einzelnen Sparkassen erfolgen soll.
Der Ausfuhrpoſten„ Drahtlose Telegraphie und Telephonie", heute florierte sehr bald, doch betrachtete die Telefunken Gesell Eine Stadt demonstriert gegen Amerika
größtenteils Rundfunkgerät, zeigt folgende Entmidfung:
1925
1926
1927
1928
1929
32,3 Millionen Mark
•
35,9
42,0
49,3
61,3
•
Innerhalb von fünf Jahren ist hier also eine Verdoppe Iung eingetreten.
Andere Länder zeigen teilweise einen noch viel stärkeren Ausfuhrausschwung. Bei den Niederlanden stieg z. B. der entsprechende Posten von 1,5 Millionen Mart 1925 auf 38,5 Millionen Mart 1928; 1929 betrug er nicht weniger als 136 Millionen Mart. Das ist der neunzigfache Stand gegenüber 1925!
Bei den Bereinigten Staaten, wo die Rundfunk industrie die verhältnismäßig längste Entwicklung hinter sich hat, war die Ausfuhrsteigerung nicht so start. Sie hob sich von rund 42 Millionen Mart 1925 auf 51 Millionen Mark 1928 und auf über 97 millionen Mark 1929. Die verhältnismäßige Steigerung der amerikanischen Radioausfuhr war aber in der Zeit von 1925 bis 1929 noch stärker ais bei der deutschen .
Das hier sich entwideinde Lorenz- Philipssche Rundfunkgeschäft chaft ihre Verträge mit Lorenz und Philips als ungangen und ging gerichtlich vor. Die Entscheidung war so salomonisch weise, daß jeder Teil sie verschieden auslegte. Nach Meinung der TelefunkenGesellschaft war der Lorenz- Gesellschaft die weitere Belieferung der Deutschen Philips- Gesellschaft( deutsche Filiale des holländischen Konzerns) untersagt; als Lorenz eine Gegenerklärung abgab, er flärte Telefunken den Vertrag mit Lorenz für aufgehoben. Mit einer neuen Gegenerklärung der Lorenz A.-G. und der Deutschen PhilipsGesellschaft ist das Kapitel dieses Kampfes für die Oeffentlichkeit zunächst geschlossen.
Für die Verbraucher aber kaum etwas zu hoffen. Offenbar halten es beide Parteien für gegeben, die Meinungsverschiedenheiten nicht in Form offenen Wettbewerbs, d. h. zu gunsten der Verbraucher, sondern in direkten neuen Verhandlungen zu regeln. Hierbei mag mitsprechen, daß in wenigen Jahren wichtige deutsche Batente somieso ablaufen, und daß die jetzige patentrechtliche Monopolstellung der Telefunken- Gesellschaft ( die von Siemens u. Halske und von der AEG. beherrscht wird) nur dann in anderer Form aufrechterhalten werden kann, wenn fie
Ihr Weg zur Erholung
kann Ihnen Ärger bringen, wenn Reifenpannen Sie zu einem unangenehmen Aufenthalt zwingen. Schnelles und müheloses Fahren ist Ihnen sicher bei Verwendung
von
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Wegen der amerikanischen Zollerhöhung.
Am Freitag fanden in Calais eindrucksvolle Rundgebungen von Angehörigen der Spigenindustrie gegen die neue amerikanische Sollerhöhung statt. Alle Läden und Banten waren geschlossen. 20 000 Personen, an ihrer Spize der Bürgermeister, der Gemeinderat, die Handelskammer und die Vertreter von 28 Arbeiterverbänden nahmen an den Kundgebungen teil.
Rüdgabe von Aktien aus deutschem Befih. Nach einer aus Washington eingetroffenen Meldung ist der seit mehreren Jahren schwebende schwebende Rechtsstreit zwischen der ameri tanischen und der englischen Regierung bezüglich der Rückgabe beschlagnahmter, ehemals Deutschen gehörenden Aftien beigelegt worden. Den deutschen Besitzern werden Aftien im Werte von 50 Millionen Mark zurüderstattet werden. streits in Höhe von 1 Million Mark, während England Aktien im Auf Grund des Abkommens zahlt Amerita die Kosten des RechtsWerte von 68 Millionen Mart an Amerifa zurücgibt. Amerika leistet also zunächst die bekannte 80prozentige Abschlagszahlung.
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