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Was heißt Meineid...

Ein Kommunist muß wissen, wie er sich vor einem bürger. lichen Gericht zu verhalten hat.

Fräulein De. war feit 1926 als Stenotypistin bei der Welt am Abend" beschäftigt. Ihr wurde zum 31. März gekündigt. Obgleich der Angestelltenrat ihren Einspruch gegen die Kündigung nicht gebilligt hat, Magte sie beim Arbeitsgericht mit dem Antrage, die Kündigung als unwirksam zu erflären, weil sie gegen ein Gesez und gegen die guten Sitten verstoße.

Zur Begründung der Klage sagte der Bertreter der Klägerin: Fräulein De. ist im Prozeß des Redakteurs Rabold gegen Mag Hölz als einzige Zeugin aufgetreten. Die anderen Zeugen maren am Tage des Termins verreist und für das Gericht nicht erreich bar. Auf Grund der wahrheitsgemäßen Aussage von Fräulein De. ist Mar Hölz wegen Nötigung perurteilt worden.

Nach dem Prozeß wurde Fräulein De. vor die tommuni: ftische Betriebszelle gefordert. Man machte ihr Bor würfe, weil sie gegen Mar Hölz ausgesagt hatte. Fräulein De entgegnete, sie habe doch vor Gericht die Wahrheit sagen müssen, ste fänne doch keinen Meineid leisten. Darauf bef um sie die Antwort: Was heißt Meineid, du weißt doch, wie sich ein Kommunist vor einem bürgerlichen Gericht zu verhalten hat."

Auf Antrag der Betriebszelle ist Fräulein De. dann aus der KPD. ausgeschloffen und auf Berlangen der Zentrale der KPD.  gefündigt worden. Die Kündigung ist aus politifchen Gründen erfolgt, fie verstößt gegen die Verfassung und gegen die guten Sitten und ist deshalb als nichtig und unwirthen zu

erflären.

Kampf vor dem Blumenladen.

Bon Kurt Rudolf Neubert.

,, Drei von diesen roten Rosen müßte man dir heute zum Abend schicken", dachte ich. Aber ich ging meiter. Ich mußte nämlich ganz genau, daß ich nur noch fünf Mart in der Tasche hatte, und daß ich danrit bis morgen vormittag reichen mußte, denn der Geldbrief träger, als ich ihn heute auf der Treppe erwischte, meinte, daß das Geld aus R. morgen eintreffen müßte, wenn es, wie versprochen, gestern abgeschickt worden ist. Also von fünf Mark bis morgen fann ich heute nicht noch Rojen kaufen. Das war doch klar. Das sagte mir doch meine Vernunft.

Ich ging heute an einem Blumengeschäft vorüber. Die roten| machst Ausflüchte, mein Lieber", sagte mein Quölgeist in mir. ,, Es Rosen fielen mir dort auf. Sie triumphierten in hohen Vasen über gibt Situationen, Gefühle, Entscheidungen, wo man eben nur mit Maiglädchen, Beilchen und andere Blumen des Frühlings. drei roten Rosen seine Liebe richtig auszudrüden vermag. Du bist jetzt in einer solchen Situation. Es tommen mur brei rote Rosen in Frage!" Da sah ich dein füßes Gesicht ganz deutlich vor mir, du lächeltest mich an, und dein Wund war von der Farbe der Rosen. Darum find mir die Rosen überhaupt aufgefallen, bachte ich, sic haben mich an deinen Mimb erinnert, der immer so rot ist, menn du am Sonntagnachmittag zu mir fommst. Best triumphierte mein Quälgeist, und seine Stimme war ein zärtliches Flüstern, eine Umarmung, in der alles versant: Stell dir doch nur vor, wie sie sich über die roten Rosen freuen würde...!" Da fehrte ich zum zweiten Male um und suchte brei noch nicht sehr aufgeblühte, wundervolle Rosen aus. Ich tat das wählerisch und sehr forgfältig und mit dem Lächeln eines Siegers. Die Babstimme eines dicken, eleganten Herrn, der neben mir im Laden stand und ebenfalls ein paar Rosen wünschte, riß mich aus diesem Schwelgen in deinem vorgestellten Lächeln.

Mit meiner Vernunft war es ja nie weit her, das ließ sich wieder einmal feststellen, denn nach hundert Schritten, während ich dauernd an meine Bernunft appellierte, wurden meine Schritte auffallend zögernd, ja, ich blieb schließlich ganz stehen, ich schweigte in der Borstellung, wie du dich heute abend noch freuen würdest, wenn du aus dem Geschäft fommst und die Rosen stehen auf deinem Tisch...

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,, Noch ein paar mehr", sagte der dicke, reiche Herr mit den fleischigen Brillantfingern, Das sieht ja mach gar nichts aus. Nehmen Sie noch diese Dinger da hinzu, damit es nach mas aussieht". Die Verläuferin hatte wenigstens zehn Rosen in der Hand. Und der Herr, der unter der Melone sicher eine Glatze

Der Bertreter des beffagten Ras mosperiages behauptete vom Hunger. Da ich aber bereits gut au Mittag gegeſſen batte, verbara, zag eine mohlgefüllte Brieftasche." Barbar", dachte ich,

dagegen, die Gefchäftsleitung babe von dem Borgang in der Be triebszelle gar nichts erfahren, fie habe erst nach der Kün digung gehört, daß Fräulein De. als 3eugin gegen Mar Hölz aufgetreten fei. Die Parteizentrale sei nicht an den Berlag hecan getreten.

Nachdem Fräulein De. aus der KPD.   ausgeschlossen war, habe die Redaktion der Welt am Abend" nicht mehr mit ihr zufammen arbeiten können, denn Fräulein De. sei Sefretärin in der politischen Redaktion gewesen, alfo in einem Ten­denzbetriebe, der nur Mitglieder der Partei beschäftigen

fönne.

Das Gericht erkannte auf 2 b weisung der Klage mit der Begründung: Da der Angestelltenrat den Einspruch nicht gebilligt habe, sei eine Klage auf Grund des Betriebs rätegesetzes nicht zulässig. Ob der Angestelltenrat pflichtwidrig ge­handelt und gegen die guten Sitten verstoßen habe, fönne dahin gestellt bleiben, denn eine Schadenersagflage gegen den Angestellten rat liege nicht vor. Da die Kündigung frist gerecht er folgt sei und ein Einspruch aus dem Betriebsrätegesetz nicht er­hoben werde, fönne fie nach der herrschenden Rechtsauffassung nicht für unwirksam erklärt werden.

1500 Maßschneider streifen.

Der Streit in Berlin   ein Signal für das Reich. Die Berliner   Maßschneider haben den Kampf zur Abwehr der

Berschlechterung der Arbeitsbedingungen der gesamten deutschen  Maßschneider und um die Aufbefferung ihrer Löhne begonnen. In einer von etwa 1400 im Deutschen   Bekleidungsarbeiterverband orga­nifierten Berliner   Maßschneider befuchten Versammlung am Sonn­fag im Gewerkschaftshaus ist einstimmig beschlossen worden, ab heute früh in 36 maßgeblichen Berliner   Firmen des Arbeitgeberverbandes die Arbeit ruhen zu lassen. Es stehen somit feit heute in Berlin  etwa 1500 Maßschneider im Kampf um die Erhaltung und Ber­befferung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Die Borgeschichte dieses Kampfes, der voraussichtlich auch in den nächsten Tagen in vielen Städten des Reiches entbrennen wird, ist furz folgende: Der Arbeitgeberverband für das deutsche Maßschneidergewerbe( Adan) hatte den seit 1919 bestehenden Reichs­tarif zum 30. März gefündigt und nicht weniger als 300 Ber­ichlechterungsanträge gestellt. Neben einer Herabsetzung der Anfertigungszeiten für Großstüde teilmeiſe bis zu fünf Stunden verlangte er den Abbau einer Anzahl fozialer Be. stimmungen des Reichstarifes wie z. B. die Beseitigung der Feier­tagsbezahlung, die Möglichkeit zur Entlohmung der Arbeiter eines Betriebes nach zwei verschiedenen Tarifffaffen usw.

Die Maßschneider hatten den Unternehmern eine Gegen rechnung aufgemacht und u. a. perlangt die Erhöhung der Arbeitszeiten für verschiedene Tarifpofitionen, Berbesserung der Urlaubsbestimmung und Gewährung von Urlaub auch an die Heim­arbeiter sowie eine generelle Erhöhung der Löhne um 15 Pf., in Berlin   also von 1,15 M. auf 1,30 M.

Nach ergebnislosen Verhandlungen in Raffel im Januar fam es am 7. März in Braunschweig   nach abermals elftägigen Berhand­lungen zu dem Schiedsspruch eines fogenannten unparteiischen Kollegiums, der den Forderungen der Maßschneider in feiner Weise Rechnung trug, dafür aber den Unternehmern sehr weit entgegen fam.

Der Schiedsspruch sieht für 38 Tarifpofitionen eine Berkürzung der Anfertigungszeiten vor und als Ausgleich" für diesen indireften Lohnabbau eine pierprozentige Lohnerhöhung für die Akkordarbeiter, wodurch jedoch der indirette Lohmbbau längst nicht mettgemacht wird. Alle Zeitlohnarbeiter sowohl in der Herren als Damenmaßschneiderei follen jedoch feinen Pfennig Lohnzulage erhalten.

Schon allein diese Bestimmung hätte, mie der Bevollmächtigte Genosse Lehmann gestern in der Maßschneiderversammlung be tonte, zu der Ablehnung des Schiedsspruches im gesamten Reichs. gebiet geführt, die nunmehr infolge der übrigen Verschlechterungen des Tarifes fast einstimmig erfolgt ist.

Die von einem vorbildlichen Kampfgeist befeelte Bersammlung lehnte jede Diskussion über den Schiedsspruch ab, der bereits in der Mitgliederversammlung am vorigen Montag abgelehnt worden war. Sie stimmte restlos einer vom Filialvorstand vorgelegten Ent-, fchließung zu, die die Beschlüsse des Verbandsbeirats hinsichtlich der Kampfführung billigt und in der es nach dem Streitbeschluß und der namentlichen Aufzählung der bestreitten Firmen heißt:

Die in den übrigen Betrieben Beschäftigen bringen ihre volle Solidarität gegenüber den im Kampf stehenden Kollegen zunächst dadurch zum Ausdrud, daß sie sich verpflichten, auf die Anfertigung Don Streifarbeit die größte Dbacht zu geben und sobald hier und da Streitarbeit auftauchen sollte, ebenfalls sofort in den Streit zu treten. Bon den Kollegen der Herrentonfettion wird ebenfalls er­martet, daß sie strengste Disziplin üben und die Zumutung von Streitarbeit ablehnen."

Die Bersammelten glauben, daß die von der Filialleitung vor­geschlagenen Maßnahmen zunächst ausreichen, jedoch fann die Filial­leitung jederzeit, wenn es die Situation des Rampjes erfordert, die Rampfbafis erweitern,

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Da ging ich zurück. Was kosten denn die Rosen, Fräulein, fragte ich die teine Verkäuferin, die gerade an der Tür stand. Das Stüd eine Mart, mein Herr!" In diesem Augenblid hatte ich ein tomisches Gefühl. Es war im Magen. Es war ein Gefühl sich biefes Hungergefühl nur auf das Abendbrot Rosen und diese fleischigen Finger". mir es war also eine Ahnung von einem drahenden Verzicht auf das Abendbrot. Da ging ich wieder fort. Wer weiß, ob morgen schon der Geldbriefträger tommt, falfufierte ich ,,, drei Rosen aber find immerhin unter diesen Umständen ein Abendbrot und ein Mittag­essen." ,, Das stimmt", sagte eine andere Stimme in mir, aber eigentlich bist du ein frasser Materialist. Außerdem kann es mit deiner Liebe nicht weit her sein. Stell dir doch vor, wie sie sich freuen würde, wenn sie heute abend nach Hause kommt und deine Rosen stehen auf ihrem Tisch!" Gehen Sie weiter, Herr", meinte die andere Stimme in mir energisch, wie ein Schupo bei einem Bolksauflauf. Meine Schritte wurden nämlich schon wieder lang­jamer. Eine Rose menigstens", forderte die eine Stimme in mic, eine Rose wenigstens". Eine Rose fönnte man ja schließlich er­schwingen", erwiderte die zweite Stimme, aber eine Rose tann man unmöglich schicken, es müssen mindestens drei sein! und die sind heute für dich unerschwinglich". Ich ging schon wieder schneller. Da ich gerade an einem Brieftasten vorbei fam, fiel mir ein, daß ich, um meine Liebe unter Beweis zu stellen, einfach einen Rohr postbrief schreiben könnte Auch ein Rohrpoftbrief: Jch sehne mich schredlich nach dir! Wann sehen wir uns?" würde sie heute abend erfreuen, wenn sie aus dem Geschäft nach Hause fommt. Du

Skandal um den Blauen Engel".

diese fetten Finger abends auf den nachten, gepuderten Armen der Frau lagen, für die diese Rosen bestimmt waren. Und ich stellte mir vor, daß diese zehn Rosen für dich bestimmt fein fännten, und daß diese fleischigen Finger abends auf deiner weißen, feinen Haut ruhen würden. Wenn er es wollte", fragte ich mich steptisch und von einer maẞlosen Traurigkeit erfüllt, die seine dicke Brieftasche in mir erzeugte ,,, menn er es aus Loume oder Leidenschaft wollte, wenn er dir jeden Tag zehn Rosen schickte und dir eine Zehn­zimamerwohnung einrichtete, würdest du da nicht die Geliebte dieses Mannes werden?" Ich hatte das Verlangen, meine drei sorgfältig ausgesuchten Rosen wegzumersen, vielleicht dem dicken Herrn ins Gesicht und Leben Sie wohl" und Viel Bergnügen" zu sagen. Da erinnerte mich die Farbe der Rosen wieder an deinen Mund, und er lächelte: Niemals! Niemals!" Ja, die Rosen lächelten und ich lächelte und die beiden Berkäuferinnen lächelten, wir alle lächelten plöglich über den dicen, reichen Herrn, der eben den Laden verfassen hatte.

Und ich lächelte an diesem Tage noch oft, und ich schlief mit diesem Lächeln ein, weil ich mir vorstellte, wie du dich gefreut haben wirst, als du nach Hause famit und meine drei Rosen standen auf deinem Lifch...

ihm der Film in Nizza  , wo er sich gegenwärtig aufhält, vorgeführt morden sei:

Um den Tonfilm ,, Der blaue Engel  , der morgen in der Ufa  zum ersten Male gezeigt werden soll, hat sich ein Bresseradau ent- Wilhelm Speyers Napoleon Drama. iponnen. Im heutigen Montag" schreibt der fattsam bekamme Suifong, Leitartikler des Hugenberg- Konzerns, zu dem auch die Ufa  gehört, folgendes:

leberflüssigerweise, ja irreführenderweije steht unter den Namen der Geburtshelfer dieses Filmes neben dem des Spiel feiter Sternberg, des entscheidenden Gestalters Jannings  , der Be­arbeiter des Manujfripts( Buckmayer, Bollmöller, Liebmann) auch der Name Heinrich Mann   mit seinem miserablen Roman vom Professor Unrat. In Wahrheit ist der Blaue Engel  " fein Film mit Heinrich Mann  , sondern ein Film gegen ihn. Das Buch von Mann der unsaubere Racheatt eines entlaufenen Schul­buben, sein ,, Held" ein widerlicher Sack voll Bosheit; der Film das Schicksal eines vom ersten Augenblid an unserer Teilnahme ficheren, eines im Gemüt Vereinsamten, der mit tragischer Folge­richtigkeit an sich und in sich zugrunde geht von der Stunde an, da er unerfahren und ahnungslos dem Irrlicht nachgeht, das er für Frauenliebe hält, und das doch nichts ist als Dirnentum. Deingegenüber hat Heinrich Mann   ertiärt, daß er den Auf­nahmen in den Ufa  - Ateliers wiederholt beigemohnt habe und daß

" Das Lied von Hoboken  ." Hegerstück ron Michael Gold  .

Erstaufführung heute im Theater am Bülowplatz  : Albert Hoermann als Leichenbestatter. Lotte Lenia als Sally  , Leonhard Steckel   als Hochwürden Rosmarin

Uraufführung in Leipzig  .

Stern und Dämon" hat Wilhelm Speyer  - der dichterisch mit seinen Erzählungen begann und später mit modischen Romanen wie dem Kampf der Tertia" Erfolg fand feine dramatische Dichtung um Napoleon   genannt. Sterne und Dämonen trägt der vielleicht größte Abenteurer der Beitgeschichte in seiner eigenen Bruſt, und am Ende sind wohl Stern und Dämon der Name für eine Sache. Spener   hat sein Theaterstück aus etwa zwanzig Bildern zusammengesezt, von denen in der Uraufführung des Alten Theaters in Leipzig  ( Regie: Schönlant; respektabler Theaternapoleon: Gerhard Ritter  ; Bühnenbilder, die mit einer neuerfundenen Art von Raumprojeftion" zu guter Wirkung tamen: Steiner Brag) schon einige gestrichen waren und ohne Nachteil noch mehrere fallen fönnten. Spener   zeichnet Napoleon   als Exponenten der Idee Europa  ", als den Wegbereiter einer vollkommeneren Zeit, als seltsamen Verteidiger der Revolution gegen die fonservativen, monarchistisch- nationalistischen Mächte des anderen Europas  . 1795 in Paris   jetzt das Stüd ein, 1821 auf St. Helena   schließt es. Napoleon   figuriert als Mittelpunkt jedes Bildes, alles andere ist mur folie zu seiner Erhöhung. Die Tilfiter Busammenkunft und die Trennung von Zallegrand find Höhepunkte, meil in ihnen allein ein Gegner spürbar mird. Dramatisch zu sammenhängende Szenenfolgen, Konflikte und Lösungen gibt es nicht Speners Dialoge leben nur von der bindenden Straft Napoleons  , nicht aus sich selber. Diese geniale Kraft ist freilich fo start und nachmirfend, daß sie auch Speyers Dichtung zu einem fräftigen Bühnenerfolg verhilft. Die Leipziger nahmen jedenfalls den neuesten Napoleon   mit viel Beifall auf. Wiegand.

Brofeffor Ifidor Traube, der Leiter des Koilloidchemischen Laboratoriums an der Technischen Hochschule   in Charlottenburg  , vollendet heute sein 70. Lebensjahr. Der Forscher hat besonders auf dem Gebiete der Kapillarchemie Grundlegendes geschaffen: seine Untersuchungen haben es erst ermöglicht, eine Einteilung der Stoffe in oberflächenaftive und inattive zu schaffen, mit der nach ihm be nannten Traubefchen Regel, mit dem heute meist bemußten Apparat zur Meffung der Oberflächenspannung. Auf vielen Gebieten bat er Anregungen gegeben: Seine Erfindung der heute überall eine geführten medizinischen Tropfflaschen mit drehbarem Stöpfel und freisrunder Abtropffläche haben Traubes Leistungen auch dort- ver­breitet, wohin der Name dieses Forschers nicht gedrungen ist. Die von ihm angeregte phyfifalische Richtung in der Biologie hat zur Begründung feiner internationalen Zeitschrift für physikalisch­chemische Biologie geführt.

Werner Krauß   hat sich heute Dormittag einer Blinddarm­operation unterzogen, die glücklich verlaufen ist.

Der neue Heeresmufifdirigent. Der ehemalige Obermufitmeister Hermann Schmidt nom Infanterieregiment 10 ist vom Reichspräsidenten zum Heeresaufifdirigenten ernannt worden.

Der Dichterpreis der fademie. Die Sektion für Dichtfunft der Preußischen Akademie der Künfte hat den von ihr gestifteten, in diesem Jahre zum ersten Male zur Berleihung gelangenben Preis Friedrich Schnad zugesprochen.

Konzert in der Hochschule für Mufit. Wie ber Amtliche Breußische Bressedienst mitteilt, veranstaltet der Häusermanniche Brivatchor aus Zürich  unter Förderung der Preußischen Alademie der Künfte, Gettion für Mufit, am 1. April, 20 11hr, im großen Eaal der Atabemischen Hochschule für Mujit, Charlottenburg  , Fasanenstraße 1, unter Zeitung feines Dirigenten Hermann Dubs ein Stonzert. in bem Werte des Borfiebers einer Meister foule für mufitalische Rompofition, Brof. Geinrich Raminski, aur Auf­führung gelangen werden.