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Pierre Hamp

Flachs

( 33. Fortsetzung.)

Wenn Fräulein Wavelet uns einige Stücke ihrer unvergleich lichen Wäschestoffe anvertrauen würde, von denen sie uns eben Broben gezeigt hat, würde sie den Unterschied fennenlernen zwischen der früheren Wäsche und der, die ihr ein Schneider arbeitet. Viele Kundinnen behaupten, daß seidene Wäsche gesünder ist, weil sie märmer hält. Solche Gründe führen sie an, in einem Augenblid, wo fie ausgezogener gehen als je. Einer Frau fehlt es mie an Motiven, ihre Kleidung zu rechtfertigen. Als sie die weiße Wäsche liebte, sagte sie, es gäbe teinen dem Körper zuträglicheren Stoff als Leinen. Das ist wahr. Kleiden Sie einen müden Menschen in Leinen, und er fühlt sich gekräftigt. Frische Bäsche im Schrank ist eine Wohltat für Soldaten. Eine Schneider- und Wäschefirma wie die unsrige ist ein Gradmesser für den moralischen Zustand einer Gesellschaft. Wir liefern Gardinen, Tischzeug, Aussteuern und Kleider. Ueberall beobachten wir die gleiche Erscheinung: alles wird entkleidet: die Frauen, das Bett, die Fenster, die Möbel. Alle Schleier fallen; die gardinenlosen Fenster enthüllen alle Geheimnisse.

Auch hierbei hat man die Hygiene ins Feld geführt. Man be­hauptet, man müsse das Licht frei hereinlassen. Aber der Baldachin, der Betthimmel und die Schlafzimmervorhänge waren Ausdruck der Keuschheit einer Frau. Das alles ist jetzt verschwunden. Bett und Fenster sind fahl. Die Frau trägt jeẞt einen furzen Rod; sie hat den Unterrod abgeschafft und das Hemd verkürzt. Jetzt nimmt fie auch noch das Tischtuch vom Tisch. Es gab eine Zeit, in der man als hygienisch ansah, sich nicht dem Zug auszuseßen, trasse Temperatur unterschiede zu vermeiden und fich der Jahreszeit entsprechend anzu ziehen. Jetzt sind die Sommerkleider mit Belz bejeßt, und die Winterkleider lassen den Hals frei. Im Kleid offenbart sich der Geist einer Epoche. Aber ein Schneider fann fein Moralprediger jein. Früher rechnete man die Aussteuer immer nach dem Dutzend. Heute wollen die jungen Mädchen alles nur in Einzelstüden, sie fürchten, daß ihre Hemden unmodern werden. Es ist aus der Mode gekommen, Wäsche von der Mutter auf die Tochter zu ver= erben. Sogar auf dem Lande vererbt man nicht mehr die Kleider. Auch in den vornehmsten und reichsten Familien pererbt man teine Wäsche mehr. Alles ist im Fluß: die Gesetze, die Sitten und die Kleidung. Beachten Sie z. B. den Einfluß der Moralanschauungen auf unsere Branche: Ein junges Mädchen tommt in Begleitung ihrer Mutter hierher und sucht sich eine erstklassige Wäscheaussteuer aus. Nachdem sie fich für die Machart entschieden haben, fordert die Mutter das junge Mädchen auf, ein Monogramm auszusuchen. Die Tochter aber fagt: Hältst du das für notwendig, Mama? Wenn ich mich nun scheiden lasse?"

So find wir zur Mode ungezeichneter Wäsche gefommen. Und damit stirbt die Namenstiderei aus. Sehr vernünftige Kundinnen treten für Seidenwäsche aus Sparsamkeitsgründen ein; fie sagen, daß fie nicht knuffelt wie Leinen, auf dem sich das Korsett abbrüdt. Man Pann, Seide in fauwarmem Wasser im Waschbecken selbst waschen; Leinen aber muß man in die Feinwäscherei geben, und das ist sehr kostspielig. Erst haben die Frauen behauptet, Seide sei hygienisch: jezt beweisen sie, daß es ihnen darauf gar nicht ankam; denn Seide verträgt nicht das Kochen. Hinter all diesen vorgeschobenen Gründen stehen in Wirklichkeit unvermeidliche Notwendigkeiten: Flachs ist felten und teuer. Die großen Bermögen sind zusammengeschmolzen. Denken Sie auch daran, daß die Moral der Zeit gesunken ist und daß die Genußsucht, trog verringerter Bermögen, sehr groß ist. Weiße Wäsche ist recht teuer; das schwarze Kleid ist praktisch. Man sieht nicht so leicht seine Abnutzung. Darum trägt man farbige Unter­wäsche und dunkle Toiletten. Das alles ist im Grunde ein Zeichen dafür, daß die Steuern hoch sind und das Nationalvermögen abge nommen hat."

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Jeanne Bavelet und Schwester Claire gerieten in Enizüden beim Anblick dieser unvergleichlichen Wäsche hier, unter der auch Einzelstücke von Jeanne Wavelets Aussteuer waren. Diese waren hier ausgestellt, um Kundinnen damit anzuloden. Neben den Braut­garnituren lagen fleischfarbene Hemden mit einer Grafenfrone unter der Liller Spize, die von belgischen Kaufleuten als holländische" Spigen verkauft werden. Die prachtvollsten H- bffaumarbeiten tamen

aus Gérardmer .

Jeanne Wavelet hatte vor Schwester Claire den größten Respekt und fürchtete sie ein wenig. Schon von Natur und dann durch Er­ziehung zurückhaltend, wurde sie es noch mehr durch die der Gotts geweihten entgegengebrachten Berehrung. Sie magte es nicht, der Schwester die ganze Liebe, die sie für sie empfand, offen zu zeigen. Um ihrem Herzen näher zu kommen, sagte fie, fie möchte mit ihr Armenbesuche machen.

Die Nonne wehrte ab:

,, Du hast jetzt andere Sorgen als meine sind; es wäre eine Sünde, dich den Deinen zu entziehen. Was Gottes Gnade mir zuteil werden läßt, das soll für uns beide sein; ich werde Gott bitten, bir den besseren Teil zukommen zu lassen. Es muß auch irdisches Glück geben."

Diese Borie verticien Jeanne Wavelet, daß Schwester Claire nicht vollkommen glücklich war. Ansehen konnte man es dem schönen, ruhigen Antlitz der Nonne nicht. Jeanne wurde rot. Sie erschrat über ihre Erkenntnis.

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Die neue französische Mode sollte alle Belt in Entzüden verfehen, Vom ersten Zunder bis zum kleinsten Lehrmädchen freute sich alles auf diejen glorreichen Tag: das roar feine trostlose Brotarbeit, bei der man auf den Glockenschlag wartete, um sie hinzuwerfen; diese Arbeit war mit Glauben und Liebe verbunden; jeder war mit dem Herzen dabei und wollte zum Erfolg beitragen.

Welche Pariser Firma würde in diesem Jahre die lockendsten Schöpfungen herausbringen? Die reichen Kundinnen wollten etwas Unerhörtes. Auf den Rausch in den Ateliers, etwas unvergleich­liches zu schaffen, folgte die Gier der eitlen Frauen, das Eleganteste zu besitzen! ( Fortsetzung folgt.)

en folgte

Das meile Buch

Mehrfache Pubertät?

Dr. Karl Schmeing: Die mehrfache, Pubertät, Bio­logie, Pindologie, Pädagogik der menschlichen Entwicklungsstufen. ( Dr. M. Pfeiffer Berlag, Berlin- Friedenau 1930, Preis fartoniert 5,50 M.)

Es ist ein erfreuliches Zeichen der Entwicklung in der modern Pädagogit, daß man die pädagogische Auswertung biologischer Ge­fichtspunkte nicht mehr wie bisher den reinen Naturwissenschaftlern und Aerzten überläßt, sondern daß hier auch einmal ein Oberschul­rat das Wort ergreift, um sehr wichtige Dinge über die Periodizität menschlicher Entwicklung zu sagen. Die Grundlage für Schmeings Gedankengänge bildet das biogenetische Grundgesez aedels, nach dem die Entwicklung des menschlichen Einzel­wesens eine abgekürzte Wiederholung seiner Stammesentwicklung darstellt. Berfasser dehnt diese Gedankengänge Ipeziell nach einer Entwidlung der menschlichen Segualttät hinweist, die nach einer ersten Blüte in der frühen Kindheit( Kindheits­pubertät") erst nach Abschluß der sogenannten Latenzzeit in der Pubertät fortgeführt wird, zeigt er, daß jede dieser Entwicklungs stufen einstmals den Beginn der Fortpflanzungs- und sozialen Reife dargestellt hat, so daß die verschiedenen Anfäße der Segualentwick ung des modernen Menschen nichts anderes als Ueberreste früherer Reifestadien unserer Vorfahren sind.

René erklärte dem Wäscheschneider die Güte der Cambraier Seite hin aus: indem er auf die Tatsache einer schubweisen Leinenindustrie,

Die Nonne sprach von der Aussteuer:

,, Du hast Geduld gehabt, Jeanne; ich danke dir im Namen aller meiner Arbeiterinnen. Das Drängen macht die armen Mädchen nervös. Man läßt den jungen Wesen nicht Zeit genug, ihre Arbeit liebzugewinnen. Aber der beste Lohn ist, bei der Arbeit glücklich zu sein. Bei der Arbeit für deine Aussteuer haben alle mit Liebe an dich gedacht."

Troß ihres inneren Leids blieb Schwester Claires Stimme fest. Sie gab alles hin: ihre Arbeitskraft, die Stärke ihrer Zuneigung, ihr Gebet und ihr Gelübde.

René und Jeanne schwiegen bedrüdt; sie fühlten, daß auf ihnen etwas laftete, was sie nicht aussprechen konnten. Die Nonne in ihrer feinfühligen Büte, die so sicher Licht und Schatten im Herzen anderer durchschaute, aber das eigene Innere verschleierte, spürte, wie die beiden bedrückt wurden, und faßte jeden bei einer Hand:

Ich habe geglaubt, daß ich das größte Glück auf Erden erwählt habe: Gott dienen. Ich hatte Angst, euer Glüd wäre im Vergleich mit meinem nur eine Juusion. Ich habe diefen Gedanken bereut. Nach langem Gebet hat Gott midh miffen lassen, daß ihr ebenjo glücklich sein werdet wie ich. 3hr werdet sehr glücklich sein." Sie betreuzigte sich und verließ das Atelier.

Die beiden jungen Leute sahen sich an und waren verwirrt mie am Tag ihres ersten Liebesgeständnisses, als sie dachten, sie geständen sich ein Berbrechen.

Der redegewandte Schneider bat sie in den Nebenraum; dort wollte er Modellkleider durch Mannequins vorführen lassen.

Grenzen dem Tagesgeschmad angepakt werden. Vielleicht entdecken Das Brautkleid", sagte er, fann immer nur in gewissen jagt. Sie können gleichzeitig ihre Reifefleider aussuchen. Wir Sie unter den großen Abendtoiletten etwas, was Ihnen besser zu bringen heute unsere neue Kollektion heraus." bringen heute unsere neue Rollettion heraus."

Der wichtigste und interessanteste Gedanke des Buches ist die Be­hauptung, daß mit der von uns bisher allein so genannten Bubertät noch nicht die volle faziale und seelische Reife des Menschen gegeven ist, sondern daß wir heutigen Menschen uns in einer 3 wischenstellung befinden, in der die biologische Reife etwa um das fünfzehnte Jahr, die volle seelische und soziale Reife erst in dem dritten Jahrzehnt des Lebens eintritt. Nach Schmeings Ansicht wird die Jugendpubertät mit der Zeit immer mehr vor­perlegt werden und immer mehr an Bedeutung verlieren, während die von ihm so genannte Erwachsenenpubertät" später auch die Rolle der biologischen Reifung des Menschen übernehmen

wird.

Mit zum Teil etwas problematischem Beobachtungsmaterial wird diefer an sich wohl durchaus einleuchtende Hauptgebante belegt, durchweg erfreulichen und unterſtügungswerten Ergebnissen. Nur und der Verfasser tommt schließlich im letzten Teil feines Buches zu ist es allerdings merkwürdig, daß Schmeing, der in allen anderen Gedankengängen dem Haedelschen Prinzip folgt, bet der Würdigung der Sexualität nicht biogenetisch denkt und des megen zu großen Mißverständnissen der Psychoanalyse tommen muß. Und auch be­Fragestellung Schweigesystem oder Aufklärung?" fennt, die wich züglich der Serualerziehung scheint es uns, als ob Verfasser nur die Moral liegen, für ihn jedoch offenbar nicht eristieren. tigsten Probleme der Sexualerziehung, die auf dem Gebiete der

WAS DER TAG BRINGT.

Das Reservewasser des Kamels.

Wie es dem Kamel möglich ist, tagelang ohne Wasser auszu­fommen, ist seit langer Zeit Gegenstand eifriger Erörterungen ge­wesen. Birklich können die arabischen Kamele, wie Nolde angibt, selbst bei schwerer Arbeit im Winter 25 und im Sommer 5 Tage lang ausharren, ohne zu trinken; und in der westlichen Sahara träntt man die Kamele nur, wenn man an eine Quelle kommt, was

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wenn

Ewald Bohm.

haltung der europäischen Bevölkerung, die unter den Nachwirtungen des Weltkrieges in allen Ländern Europas bedeutend verteuert wurde, in ganz Europa billiger zu gestalten und dadurch vor allem die gesamte Lebensführung der ärmeren Klassen zu verbessern. Die Katze als Todesursache.

In Cleveland im nordamerikanischen Staate Ohio wollte eine Frau die Treppe zum Hausteller hinabgehen.. Sie trat auf der dunklen Treppe jedoch ihrer Kaze auf den Schwanz, die laut auf­fchrie. Die Frau erschrat darüber so, daß sie die Kellertreppe hinab­fiel Sie trug so schwere Berlegungen davon, daß sie auf dem Transport zur Rettungsstation verstarb.

Schmefter Claire bewunderte die Applikation. Durch Aussehen eines Stoffes auf den anderen tamen Kunstwerte zustande, die finden. Merkwürdigerweise ist aber die so oft berichtete Fähigkeit Die Herrgottsschnitzer. duftiger maren als die Durchbrucharbeiten.

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Vor einem Tisch, auf dem nur Seidenwäsche ausgestellt war, bedauerte René Deprieur die schlechte Martilage für Cambraier Leinen. Herr Dessard hoffte auf einen Konjunkturumschwung in

nächster Zeit.

,, Man wird in der Kleidung wieder zum Alten zurückkehren wie bei den Möbeln. Wir werden wieder die Pompadourkleider sehen als Reaktion gegen das enganliegende Kleid, das man für modern hält und das in Wahrheit aus dem Mittelalter stammt. Die Straßen­fleider werden folgen. Als noch Blissee und lange Jacken Mode waren, brauchte man sieben Meter Stoff für ein Schneidertostüm. Heute braucht man nicht mehr als drei Meier, um eine Frau einzu wieder festeres Unterzeug, damit der Oberstoff Halt hat; dafür ist Seide zu leicht; dann werden wir zu dem schwereren Leinen zurüd tehren müssen."

fleiden. Kommt die Mode weiter Kleider wieder, dann braucht man

oft bis zu 12 Tagen dauert. Schon lange hat man angenommen, daß der Magen es ist, der dem Kamel als Wasserbehälter für trodene Zeiten diene, und damit stimmt überein, was man in Schil­derungen von Wüstenreisen immer wieder lesen fann: daß auch der letzte Tropfen Waffers verbraucht ist die Berdurstenden im Kamelmagen immer noch einen Borrat an dem ersehnten Naß des Kamels, einen Wasservorrat im Magen zu speichern, bis in die neueste Zeit immer wieder angezweifelt worden; um so begrüßens­werter ist es, daß der englische Zoologe W. P. Pycraft die Frage nunmehr wissenschaftlich untersucht hat. Dabei hat sich heraus gestellt, daß der Kamelmagen in der Tat beträchtliche Mengen Wassers aufzubewahren vermag, und zwar dienen hierzu besondere, tammerartige Gebilde, die zu fichelförmigen Leisten vereint- der Unterfläche des Bansens und Negmagens anliegen und sich in das Mageninnere öffnen. Nimmt das Kamel nun Waffer zu sich, so füllen sich die Wasserkammern" seines Magens, und so füllen sich die Wasserfammern" seines Magens, und während fie beim toten Tier immer weit geöffnet erscheinen werden sie im Leben, sobald sie sich gefüllt haben, durch die Zusammenziehung ringförmiger Muskelfasern, die ihre Deffnungen umgeben, feft ver­schlossen. Auf diese Weise fann eine beträchtliche Menge Waffers -nach Bycraft mehrere Liter im Stamelmagen aufgestapelt werden; und diese innere Tränke" befähigt das Kamel, tagelang ohne jegliche Wafferzufuhr von außen auszukommen. Ackerbau und Blumenzucht in der Sahara.

René Deprieur stellte sich angesichts der Wäsche und Bänder die bejeligende 3ärtlichkeit seiner teuschen und doch leidenschaftlichen Vor einigen Tagen ist in der Sahara, in der Nähe der Daje Gattin vor. Seine Herrschaft über fie begann. Jetzt wagte er zu El Gobea unweit Bistra unter dem Borsiz des ehemaligen fran­lächeln, wenn er sie anjah. Diese herrliche Beute würde unter seinem zösischen Aderbauministers Ricard und unter Teilnahme des eng Kuß fallen. Aber er liebte sie mit einer Bartheit, die seine Gier in lischen landwirtschaftlichen Ministeriums ein Kongreß von Sach Schranten hielt. Er wurde blaß vor Begehrlichkeit nach diesem Mäd- perständigen zusammengetreten, um im Anschluß an die feit Jahren chen, aber gleichzeitig erfüllte es ihn mit höchster Befriedigung, ihr und Jahrzehnten schon gehegten Bewässerungspläne ber Wüste die achtungsvoll zu begegnen. Bepflanzung der weiten Sandflächen mit europäischen Bäumen, Früchten und Blumen in die Wege zu leiten. Die kleine Dase, die wie eine vergessene Infet inmitten des Sandozeans liegt, soll ben Ausgangspunkt für eine Entwicklung bieten, von der man sich außer orbentfiche Borteile für die europäische Lebensführung und die euro päische Stultur verspricht. Bersuche, die in der Nähe der genannten Dafe gemacht wurden, haben bereits gezeigt, daß dieser Teil der Sahara für den Beginn der geplanten Befruchtung sehr geeignet ist. Die ungeheure Menge der unter der glühenden afrikanischen Sonne erzeugten Früchte, besonders Aderfrüchte, und die im Laufe eines Jahres fich mieberholenden Ernten follen bazu beitragen, bie Bebene

Er dämpfte die Glut seiner Blide, damit Jeanne nicht errötete. Jeanne Wavelet dankte Schwester Claire dafür, daß sie sich soviel Mühe mit ihrer Aussteuer gegeben hätte. Die Schwester erwiderte: Ich habe unaufhörlich für dich gebetet. Gottes Segen wird mit dir sein.

Für Schwester Claire gehörte zum Glüd stets auch Gottes Gnade. Sie war barmherzige Echwefter; gleichzeitig aber fam fie durch die Wäsche mit dem Lurus der Weltbamen in Berührung und vers urteilte ihn nicht.

Die vereinigten römischen Kunsthandwerker haben bei den italienischen Schiffsgesellschaften angeregt, daß nach einem alten Brauch auf den italienischen Schiffen wieder sogenannte Krippen, die den Stall von Bethlehem darstellen, mitgeführt werden. Einige firchliche Zeitungen verfahen diese Meldung mit der Bemerkung, daß nach dem Kriege wie aus diesem Beispiel zu ersehen sei die Frömmigkeit in immer größeren Boltskreisen wieder Eingang finde. Berm man nach diesem Beispiel Frömmigkeit und Ge­schäftsfinn gleichsetzt, mag es ja stimmen...

Wer andern eine Grube gräbt...

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sehr streng. Erschien da auf einem Belizeibüro in Konstantinopel Die Türkei handhabt das von ihr errichtete Sigarettenmonopol ein Armenier namens Serfis und zeigte an, daß ein gewisser Hüßni größere Mengen Zigarettenpapier in Besitz habe. Da für folche Anzeigen hohe Belohnungen ausgefeßt sind, hoffte Serkis, auf diesem Wege eine anständige Geldfumme in die Finger zu be­fommen. Aber er hatte sich getäuscht. Die Monopolverwaltung forschte nach der Herkunft des bei Hüßni tatsächlich gefundenen 3igarettenpapiers, und sie stellte zu ihrer Ueberraschung fest, daß Gerfis es dem Hüßni verfauft hatte. Anstatt also eine Belohnung zu erhalten, mußte Serfis rum mit Süßni zusammen vor den Schranken des Gerichts erscheinen...

Die verlorene Handschrift.

Der argentinische Unterrichtsminister Dr. de la Campa sollte auf einer öffentlichen Feier in der Provinz Santa Fe die Feftrede halten. Wer nicht fam, war der argentinische Unterrichtsminister. Als Entschuldigung führte er an, daß es ihm zu fehr geregnet habe, um die Autofahrt nach Santa Fe zu wagen. Es steht jedoch jest, daß ihm vor Alenderung seines ersten Entschlusses aus seinem Auto das Handgepäd gestohlen wurde, bei dem sich auch das Manuskript feiner Rebe befand. So geht es, wenn man seine Rede nicht im Ropf, fondern im Handgepäd mit sich führt,